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Nach einem Einblick in die Dimensionen unseres Universums und einer neuen Beschreibung seiner Entstehung reisen die Leser in die unendlichen Weiten des geistigen, des tatsächlichen Universums. Im Abschnitt II finden wir Antworten auf die Fragen nach unserer Existenz: woher sind wir und warum sind wir hier? – Was ist der höhere Sinn jeder einzelnen Existenz? Hat der Mensch eine Seele? Gibt es ein Leben nach dem Tod in einem Jenseits? Was bedeutet Wiedergeburt? – Reicht ein Leben auf der Erde nicht aus? Die gesamte Problematik der "Reinkarnation" und des Menschseins, von seiner Ursache bis zum Ende eines Erdenzyklus, wird spannend und verständlich erklärt. Die Erde ist tatsächlich ein selbstgestaltetes Übungsfeld. Der Mensch will Erfahrungen machen – und daraus lernen. Welche Rolle spielt dabei eine höhere Macht wie Gott? Was Selbstverwirklichung wirklich bedeutet: Die Erinnerung an unser Höheres Selbst! Wo und was ist der "Himmel"? Gibt es auch eine "Hölle"? Welche Religion hat Recht? – Auf den geistigen Ebenen lösen sich jegliche Unterschiede der Religionen, Kirchen und Ideologien in Luft auf! Das Ziel des Menschseins ist GEIST - weil wir Geist sind! Die Entscheidungsfreiheit eines jeden Menschen ist das Grundrecht des Universums! Die Bedeutung von Vergebung, Liebe und Frieden ist das zentrale Thema. Dahin geht die Entwicklung des Individuums und die der gesamten Menschheit!
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Seitenzahl: 434
Veröffentlichungsjahr: 2024
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Hartmut Scheve
der weg zurück zum geist
Mensch Gott Himmel
Eine neue Sicht des Universums
Hartmut Scheve
der weg zurück zum geist
Mensch Gott Himmel
Eine neue Sicht des Universums
Impressum
Texte: © 2024 Copyright Hartmut Scheve
Umschlag:© 2024 Copyright Hartmut Scheve
Umschlag: Scheitelchakra aus „Die Chakras“ von C.W. Leadbeater.
Mit freundlicher Genehmigung des Aquamarin-Verlages.
Grafik: Verlauf eines ReinkarnationszyklusHintergrund: Sternbild der Plejaden aus wikipedia.org
Druck:epubli – ein Service der Neopubli GmbH, Berlin
© 2024 Hartmut Scheve
Diese Seite widme ich
in Dankbarkeit und Ehrfurcht
meinem Geistführer
erzengel metatron
Mein aufrichtiger Dank gilt
meiner Frau Friederike,
die mich bei meiner Arbeit
mit Geduld und Liebe
begleitet hat!
Gedanken über den Frieden
Wenn du Augenblicke des Glücks sehen willst, dann schau in das Antlitz eines Menschen, der ergriffen ist von schöner Musik!
Wenn du wahre Liebe sehen willst, dann sieh‘ in die Augen einer Mutter, die ihr Kind auf dem Arm hält!
Wenn du göttlichen Frieden wahrnehmen willst, nimm die Ruhe eines Menschen auf in tiefer Meditation!
Hartmut Scheve
Inhalt
Einleitung – Warum dieses Projekt?
TEIL I DAS UNIVERSUM UND WIR, DIE MENSCHEN
WER SIND WIR – VERLOREN IN RAUM UND ZEIT?
Weltall > Erde > Menschheit
Evolution oder Biblische Geschichte?
Am Anfang war der „Urknall“ - gab es ein Davor?
Die Unwahrscheinlichkeit des Universums
Die vierte Dimension: die Zeit
Der Faktor Zeit
Die Erde - Modell eines Planeten
Wie der blaue Planet entstand
Extraterrestrisches Leben
Die mühsame Entwicklung des Lebens auf unserem Planeten
Grenzbereiche des Lebens
Evolution - Leben mit oder trotz Katastrophen
Wer kennt sie nicht: die Dinosaurier
Diversifikation - Vielfalt gestaltet die Erde
Der Mensch als Krone der Schöpfung
Welche Rolle spielt der Mensch in der Evolution?
Was den Menschen tatsächlich besonders macht
Hirnforschung - Menschliches Gehirn
Gehen wir weiter der Frage nach: was macht den Menschen so anders?
Gehirn und Verhalten
Denken, und was dahinter steht
Plejaden, Arcturus, Sirius, Andromeda und andere Welten im Universum
TEIL II UNSERE HERKUNFT; ZWECK UND ZIEL UNSERER EXISTENZ
Die Wahrheit über die Herkunft der Menschheit
Der Mensch entdeckt Welten jenseits seiner Fünf Sinne
Kinesiologie und Bewusstsein – Lesen in der Datenbank des Universums
Kinesiologie – Wert und Möglichkeiten
Die Hawkins-Tabelle
Die Messwerttabelle - definiert
Glaube und Wissen in der Vergangenheit
Glaube oder Atheismus?
Genesis/das erste Buch Mose, 1,1..19:
Gottesbegriff und Schöpfung des Universums
Gottesvorstellung in der metaphysischen Literatur.
Genesis
Logik der Existenz Gottes
Der Mensch ist Geist
Das Problem Babylon – die Sprache
Geistige Entwicklung – kurzgefasst
Das Universum – entstanden oder erschaffen?
Kleiner „Rückblick“
Was ist ‚vollkommen‘, was bedeutet ‚unendlich‘?
Die Erschaffung des Universums – 3-fach definiert
Luzifers Traum: ein eigenes Universum
So entstand also unser Menschsein
Luzifer hat’s also erfunden
Das Paradies – eine Zwischenlösung
Fassen wir zusammen und konstatieren:
Wer hat’s erschaffen – und warum?
Wie können wir uns Luzifer vorstellen?
Heutige wissenschaftliche Sicht
Die Reise des Menschen
Mensch – Geist – Himmel
Universalbewusstsein
Wo stehen wir mit unserer Entwicklung?
Menschheit als Plan und Experiment
Spiritualität – das wahre Menschsein und darüber hinaus
Was eigentlich ist Materie?
Das physische Universum ist scheinbar unermesslich groß – wo ist da ein Gott?
Eine folgerichtig andere Theorie über die Entstehung des physischen Universums
Geistige Energie kondensierte zum physischen Universum
Was war vor dem Urknall?
Wo ist Gott – wohin gehen wir nach dem Tod?
Wer sind wir und warum sind wir hier?
Der Himmel besteht aus vielen Ebenen
Schwingungen und Wellen
Die Involution – unsere physische Existenz
Der Schöpfungs-'Plan'
Das Ende des Lebens – ist es das Ende?
Seth
Yogananda / Sri Yukteswar
Universum, GOTT und der wirkliche Himmel
Der/die Schöpfer
Schöpferpersönlichkeiten
Ebenen der Schöpfung – mystisch
Der Mensch – Erfolgsmodell oder Versager?
Ebenen der Schöpfung –
metaphysisch (Kurzform)
Schöpfungsmythen der Völker
Menschen in Höhlen
Jetzige Lebenswoge - Bewusstseinsentwicklung
Eine neue Religion entsteht: das Christentum
Die heiligen Bücher der Religionen
Wer war Jesus, was ist Christus ?
Der Islam
Der Weg zurück zum Ursprung
Wo geht es lang?
Irgendwann
Wie viel Entscheidungsfreiheit hat ein Mensch?
Reinkarnationszyklus eines Menschen – vereinfacht
Zurück zu unserem „Lehrplan“:
Inkarnationsphasen 100 plus
Die drei grundlegenden Erkenntnisse
Provozierende Frage: Will ich das, oder: muss ich das denn wirklich erreichen?
Was macht den Menschen aus, was ergibt den Wert einer Kultur?
Die geistigen Gesetze
TEIL III – DIMENSIONEN DES WELTALLS
Solarsystem
Intergalaktische Entfernungen – Unsere Milchstraße
Dimensionen unserer Heimatgalaxie – der Milchstraße
Bis zum Anfang/Ende des physikalischen Universums
Der Weg zurück zum Geist
Das wirkliche Ziel des Lebens
Nur der Mensch kann sich im Verlauf seines Lebens mit Fragen auseinandersetzen, die genau das, nämlich das Leben, betreffen:
Welchen Sinn hat eigentlich mein Leben?
Gibt es Aufgaben, die ich lösen oder Ziele, die ich erreichen muss?
Spätestens im weiter fortgeschrittenen Alter müssen viele seiner Lieben, seiner Freunde, seiner Bekannten diese Ebene verlassen; d.h. eine Lebenszeit geht zu ende. Nun wird er nachdenklich und fragt sich:
Noch tiefer gehend fragt er sich vielleicht sogar:
Viele Menschen stellen sich die Frage: „Wenn es einen Gott oder eine Höhere Macht gibt, wieso kann er Kriege und all dieses Leid auf der Welt zulassen?“ – Der übliche resignierende Schluss ist, dass es wohl keine Höhere Macht gibt, nicht geben kann.
Denker, Wahrheitssucher und Philosophen versuchten zu allen Zeiten und in allen Kulturen, Antworten auf diese Fragen zu finden.
Im Altertum suchten die Menschen die Ursache für jegliche Art von Unbilden, allgemeine wie auch persönliche, höheren Mächten zuzuschreiben. Bis zum Mittelalter glaubten die meisten Menschen noch, die Erde sei eine Scheibe und im Übrigen, dass die Erde der Mittelpunkt der Welt sei.
Heute wissen wir um die schiere Unendlichkeit des kosmischen Universums. Angesichts der tatsächlichen Dimensionen dieses Weltalls hört die Vorstellungskraft der Menschen allerdings sehr schnell auf.
Entgegen der alten, biblischen Darstellungen über das Alter der Menschheit und sogar der Erde definieren wir heute das tatsächliche Alter der Erde und den Werdegang des Lebens auf ihr deutlich länger – und auch das der Menschen, also der Menschheit selbst.
Es scheint mir wichtig, sich beider Dimensionen bewusst zu werden, räumlich und zeitlich, damit die Vorstellung von Größe und Zeitraum von Erd- und Menschheitsgeschichte konkreter werden kann. Daher habe ich dieser Realität im ersten Abschnitt dieses Buches Raum gegeben.
Das physische Weltall ist aber trotz seiner beachtlichen Größe nur ein winziger Teil eines unendlichen Ganzen. Das eigentliche Universum ist GEIST, unendliches Bewusstsein. Das will ich im zweiten Abschnitt als den eigentlichen Kern des Buches versuchen, zu veranschaulichen. Mittels einer bestimmten kinesiologischen Methode werde ich unsere Herkunft, den Grund und den Sinn unseres Hierseins und unsere wahre „Bestimmung“ versuchen zu ergründen und zu beschreiben!
Die Chancen, sich frei zu entfalten, sind dank Informationsvielfalt und Freiheit in fast jeder Beziehung so groß wie nie zuvor. Wir sind aufgerufen, diese Chancen mit den uns gegebenen Fähigkeiten bestmöglich zu nutzen!
Die eigentliche Freiheit liegt darin, sich entweder für den Weg des Ego zu entscheiden, den der Mensch nicht nur im Verlauf eines Lebens; sondern in einer langen Reihe von Aufenthalten im physischen Universum durchläuft; oder sich für den Weg einer höheren geistig-spirituellen Entwicklung entscheidet – und diesen dann auch unbeirrt geht.
Dieses Buch möchte helfen, die Einsichten über unser Menschsein zu erweitern und uns der Verantwortung für unsere eigene Entwicklung, aber auch gegenüber Mitmenschen und der gesamten Natur bewusst zu machen. Der Weg geht über Mitgefühl und Toleranz, Friedfertigkeit und Verständnis zu dem, was alle Religionen und spirituellen Lehren als Ziel beschreiben: Friedfertigkeit, Sanftmut und Liebe!
Die wichtigste Aufgabe eines jeden Menschen aber ist, die Selbsterkenntnis im wahrsten Sinne:
Wer bin ich und welche Beziehung habe ich zum Höchsten Sein, zum Gottes-Bewusstsein?
Und dann steht noch eine andere Frage im Raum, die nicht nur Philosophen beschäftigt, sondern Naturwissenschaftler aller Bereiche, hauptsächlich Kosmologen und Astrophysiker:
Gibt es noch mehr von oder gleich uns? – Noch mehr intelligente Wesen auf Planeten, die eine habitable, bewohnbare Welt zur Verfügung haben wie wir mit unserer Erde?
Dieser Frage will ich dann auch gleich am Anfang nachgehen, indem ich versuche, die Dimensionen des Universums in Raum und Zeit zu veranschaulichen!
Nun könnte man meinen, der Sternenhimmel über uns sei so hoch über uns, so weit weg – was soll ich damit bei meinen täglichen Aufgaben?
Meine Auffassung: Wir sind Fragmente des Universalbewusstseins. Unsere wirkliche Heimat befindet sich in geistigen Dimensionen weit über die physischen Grenzen hinaus.
Wir sind hier, um Aufgaben zu lösen, die uns vor unserer irdischen Erscheinung mitgegeben wurden. Gleichzeitig wollen wir Erfahrungen machen, die nur auf dieser Ebene erlebbar sind. Dazu haben wir alle notwendigen Mittel „im Gepäck“, seien es hilfreiche Begabungen oder Fähigkeiten und Stärken.
Jeder Schüler lernt frühzeitig die Geschichte aus dem Alten Testament von Adam und Eva als die ersten Menschen der Erde kennen, fast im gleichen Atemzug erfährt er, dass die Erde in sieben Tagen erschaffen wurde. So steht es in der Bibel, ganz am Anfang. Auf den weiteren Verlauf der Geschichte mit dem verhängnisvollen Sündenfall und der folgenschweren Vertreibung aus dem Paradies will ich zunächst einmal verzichten.
Fast 1500 Jahre lang wurde diese Geschichte allen Christen gelehrt; diese Version unserer Herkunft galt als unumstößliche Wahrheit. Diese Entstehungsgeschichte der Menschheit ist uns als Beginn des Alten Testaments bekannt, aus der Schöpfungsgeschichte, der Genesis. Da das Alte Testament wiederum jüdischen Ursprungs ist, reicht die Genesis natürlich noch viel weiter zurück.
Und wir werden sehen, dass es noch weitaus mehr Entstehungsmythen in aller Welt gibt.
Es ist erst knapp 200 Jahre her, als Charles Darwin durch seine Forschungen klarstellte, dass der Mensch das Ergebnis einer viele tausend Jahre alten sogenannten Evolution sei. Noch überraschender waren die Ergebnisse der Astrophysiker und Geologen. Nicht nur die Erde ist weit älter als es biblische ‚Berechnungen‘ hergeben, das ganze Universum ist sogar mehrere Milliarden Jahre alt.
Die Mehrheit aufgeklärter Menschen folgt heute der Lehre von der Evolution, der langen Entwicklung der Lebewesen durch immer bessere Anpassung an die jeweilige Umwelt. Der Mensch als Krone der Schöpfung entwickelte sich aus einem gemeinsamen Vorfahren von Affen.
Dessen ungeachtet gibt es durchaus immer noch Anhänger der biblischen Schöpfungsgeschichte – und zwar dem Wortlaut nach.
Das Thema lässt uns schmunzeln; aber die wörtliche Auslegung der Heiligen Bücher hat sehr ernste Konsequenzen - auch heute noch.
Meine spirituelle Version von der ‚Entstehung des Menschen‘ sieht ein Stück weit Wahrheit in beiden vorherigen Versionen, dabei gehe ich allerdings von einer grundlegend anderen Voraussetzung aus: Das, was wir heute „Mensch“ nennen, ist dem Ursprung nach ein Geistwesen, das sich mit der Materie auseinandersetzen musste und sich dabei ‘verirrte‘ – und nun erhebliche Mühe hat, wieder zurückzufinden. Dazu später mehr!
An den Anfang stelle ich aber zunächst sowohl eine ‚Ortsbestimmung‘ der Erde innerhalb der Milchstraße als auch eine zeitliche Orientierung des Lebens auf der Erde, so wie sie uns heute bekannt ist.
Am Anfang aber war – nichts, oder: fast nichts? Kosmologisch können wir heute bis zum sogenannten Urknall zurückschauen, besser: zurückrechnen, und auch nicht ganz bis zum Anfang, sondern bis kurz danach, allerdings sehr kurz, wenige Billionstel Sekunden danach. Da gab es noch nicht die vielen Sterne, die wir heute als unzählbare, unglaubliche Menge wahrnehmen; es waren überhaupt noch keine Sterne, geschweige Galaxien vorhanden, nicht einmal Atome, aus denen Materie und somit auch Sterne besteht. Am Anfang gab es keine Materie – sondern eine ungeheuer dichte plasma-ähnliche Substanz, und die war heiß, unvorstellbar heiß, nämlich 1027 Grad, dafür aber sehr, sehr klein. Ein Bruchteil nach dem Urknall stellt man sich lediglich eine 1 cm große Masse vor – für die gesamte spätere Materie. Unvorstellbar? – Ja!
Zu diesem Zeitpunkt sei der Raum entstanden, und nicht nur der Raum, sondern auch die Zeit. Die Vorstellung eines leeren Raumes, genauer eines nicht vorhandenen Raumes ist schon eine beträchtliche Herausforderung für unsere dreidimensional trainierten Gehirne – aber sich etwas vor oder außerhalb von Zeit oder gar anderen Dimensionen vorzustellen, sprengt unser Vorstellungsvermögen völlig.
Wir sprechen von ‚zeitlos‘, wir hören von der ‚Ewigkeit‘ – wissen aber nichts um seine Bedeutung.
Dieser Anfang des Universums wird heute mit ziemlich genau 13,75 Milliarden Jahren angegeben und beschrieben: Nach einer unbeschreiblichen Explosion, dem sogenannten „Urknall“, begann die Existenz des Universums, besser gesagt: des uns bekannten Universums.
Der Spruch: „Wir haben alle mal klein angefangen...“ trifft witzigerweise auch und in besonderem Maße auf den Anfang des Universums zu. Aus Nichts – oder beinahe nichts – war plötzlich etwas da, das sich rasend schnell ausdehnte. Es waren noch keine Atome oder Teile davon vorhanden; man bezeichnet diese erste Materieform als Plasma, und sie war heiß, unvorstellbar heiß. Schnell heißt hier: in unaussprechlichen Bruchteilen von Sekunden. Was dann in den nächsten Minuten … Jahren … Jahrmillionen entstand, ist dieses gewaltige Universum.
Nach der Astrophysik scheint diese Beschreibung logisch nachvollziehbar – aber sie beschreibt nicht das eigentliche „Woher“, auch nicht „womit“, also mit welchen Bausteinen konnte das alles „erbaut“ werden – von der Frage „wie“ entstanden die Naturgesetze oder gar: „Wer“ steckt dahinter – mal ganz abgesehen.
Religiös-basierte Entstehungsmythen helfen uns auch nicht wirklich weiter, wie wir noch sehen werden.
Für mich ist die einzige, logische und verständliche Erklärung metaphysisch: die physische ist nicht die einzige Ebene des Universums.
Das genau ist die Kernaussage dieses Buches!
Und schon mal vorweg: die Urknalltheorie ist überholt!
Abgesehen von der Glaubensfrage, wer das Universum erschaffen hat, gibt es auch wissenschaftliche Spekulationen, ob das Universum zufällig entstanden ist, ob es also gewissermaßen zwangsläufig entstanden ist, bis hin zu der Spekulation, ob es vielleicht noch weitere, uns bisher nur nicht bekannte Universen, sogenannte „Parallel-Universen, gibt. Dazu gehe ich mal an das andere Ende: wie groß war die Wahrscheinlichkeit, dass es dieses eine Universum überhaupt gibt, also entstanden ist.
Der Mathematiker Roger Penrose (Oxford) hat dazu eine Berechnung angestellt und kommt zu einem Ergebnis von 1 zu 1010^123.
Wer es mit Mathematik nicht so hat, sollte diesen Absatz überspringen! Denn diese Zahl ist, wie so viele andere extrem große oder kleine Zahlen auch, unvorstellbar.
Zum besseren Verständnis erkläre ich dies zunächst an einem kleineren Beispiel: die größte mit drei Ziffern darstellbare Zahl ist 99^9; klingt doch einfach …
Die Zahl ist aber ausgeschrieben nicht oder kaum darstellbar, daher stelle ich sie logarithmisch dar, erhalte dazu einen Logarithmus : 69693099,63157035874354309509548.
Was heißt das? – So wie aus dem Logarithmus 1,5 die ausgeschriebene Zahl 31,62277 entsteht und aus dem Logarithmus 2,5 die Zahl 316,2277, führt uns der o.g. Logarithmus zu einer 4 mit fast 369,7 Millionen Stellen dahinter, die Zahl vor dem Komma des Logarithmus nämlich bestimmt die Anzahl Stellen! Die Ziffernfolge zu log 2,5 ist genau 10mal die Ziffernfolge von log 1,5. Da die Aufgabe ein Verhältnis darstellt, gehört diese Zahl noch unter den Bruchstrich gestellt!
Soweit das erklärende Beispiel. Das Ergebnis von Penrose stellen Sie sich, lieber Leser, kleiner vor, extrem viel kleiner! Die Mantisse hat nicht neun Stellen wie bei unserem Beispiel; sondern 123 Stellen, entsprechend wäre das Endergebnis eine Ziffer mit 10123 Stellen.
Dieses Ergebnis habe ich dann noch einmal kinesiologisch1 überprüft und musste auch diese ungeheure Zahl noch erhöhen; erst bei der Messung von 1010^206 wurde der kalibrierte Wert bestätigt, (MW1000). Vielleicht noch ein hilfreicher Hinweis zu diesen großen Zahlen: Eine Potenz 1012 wird ausgeschrieben: 1.000000.000000 und heißt 1 Billion, als Logarithmus geschrieben: 12,00000; wobei die 12 vor dem Komma nur die Stellenzahl ausdrückt! Bei dieser Potenz hat der Logarithmus nur zwei Stellen; unsere Aufgabe hat jedoch so viele Stellen, dass wir sie ihrerseits nur als Potenz ausdrücken können, eben 10206.
Was sagt uns das nun? – Die Wahrscheinlichkeit für die Existenz eines solchen Universums wird mit 1 zu 1010^206 gewertet, also mit 0,000…, nach dem Komma 10206 Nullen bis zu einer ersten Ziffer – mit einfachen Worten: es ist also extrem unwahrscheinlich, dass dieses Universum existiert. Anders ausgedrückt: dieses Universum existiert eigentlich gar nicht – als Zufall!
Was fällt uns dazu noch ein? – Ich befürchte, dass weder Astrophysik noch Kosmologie eine befriedigende Antwort darauf haben!
Die eigentliche Frage müsste demnach lauten:
Was ist das, was wir als Weltall wahrnehmen?
Dieser Thematik widme ich ein eigenes Kapitel „Dimensionen des Weltalls“ am Ende des Buches. Dort werde ich die räumlichen Dimensionen, über die wir reden, modellhaft darstellen.
Die andere Dimension, gleichermaßen unvorstellbar, ist die Zeit. Auch die will ich anhand eines Modells etwas verständlicher machen.
Nach den räumlichen Dimensionen unseres Universums ist die ZEITLICHE VORSTELLUNG der planetaren Entwicklung unserer Erde nicht weniger abenteuerlich.
Inzwischen haben wir den 2000. Geburtstag von Jesus Christus überschritten. Noch ca. 8.000 Jahre weiter zurück, und wir erreichen den Beginn der uns bekannten Geschichte. Vor 30 bis 50.000 Jahren gab es nach herkömmlicher Auffassung die ersten kulturbegabten Menschen, den Cro-Magnon. Wirbeltiere gibt es seit ca. 500.000 Jahren; Leben auf der Erde schon weit länger, seit etwa 3,5 Milliarden Jahren. Unbewohnt und unbelebt entwickelte sich die Erde bis dahin also schon etwa weitere 500 - 800 Millionen Jahre.
Jetzt können wir beliebig viele Daten aus Geschichte und Vorgeschichte in die Lücken setzen. Ein Modell kann die Verhältnisse wesentlich klarer darstellen. Entwickeln wir eine Zeitleiste, auf der 1 Jahr einen Millimeter repräsentiert!
1 mm 1 Jahr!
Die maximale Lebenserwartung eines Menschen beträgt heute etwa 100 Jahre - ich weiß, dass es auch ältere Menschen gibt; aber hier geht es ja nicht darum, herauszufinden, wer und wo die ältesten Menschen der Erde sind. Alles, was wir wollen, ist ein vorstellbares Zeitmaß. Der vielfach gebrauchte Vergleich mit einem 24 Stunden Tag erscheint mir dafür zu sehr komprimiert. Mit meiner Verlagerung auf eine Entfernungsskala hoffe ich auf eine leichtere Vorstellung.
Also: Auf unserer Zeitleiste entspricht dieses Leben dann:
Und was müssen wir 'auf dem letzten Meter' nicht alles verzeichnen an schönen aber auch an schrecklichen Ereignissen, an segensreichen Erfindungen und unglaublichen Entdeckungen, an gewagten Unternehmungen und atemberaubenden Abenteuern; auch gewaltige Irrtümer, von Menschen verursachte Katastrophen und irreversible Veränderungen an der Natur können wir auf diesem einen Meter Menschheitsgeschichte festhalten. Davor ein weiterer Meter einer nicht minder erfreulichen Phase unserer Geschichte - bis zurück zum Beginn unserer Zeitrechnung; dem Jahr 0.
Noch ein paar Schritte, und wir sind bereits an dem oben genannten Beginn unserer geschichtlichen Zeit; haben Römer, Griechen, Ägypter, Perser, Mesopotamier oder auch fernere Kulturen wie die in Indien, China oder die Süd- oder Mittelamerikas hinter uns gelassen. Geschichtlich erschöpfend – dabei sind wir doch erst 10 m weit gelaufen!
Beherzte 20 Schritte weiter, und bald haben wir insgesamt 30 m hinter uns; wir stehen am Beginn dessen, worauf wir so stolz sind, am Beginn der menschlichen Kultur! Wir sehen den Cro-Magnon-Menschen Höhlenbilder malen. Das war vor mehr als 30.000 Jahren.
Weiter zurück werden die einzelnen Etappen immer länger: Wir durchschreiten die Lebensbereiche des Homo sapiens bis zum Homo Faber mit dem ersten Werkzeuggebrauch. Es erscheinen Pithekanthropus und Australopithekus; und wir können uns streiten, wo uns das erste Wesen begegnet, das uns entfernt an ein menschliches Wesen erinnert. Wir bewegen uns weiter rückwärts etwa zwischen 100 m (100.000 Jahre) und 7.000 m (7 Mio. Jahre) von unserem Ausgangsort entfernt. Jetzt erleben wir die Entwicklung der erstaunlichen Vielfalt der Säugetiere, natürlich auch die der farbenprächtigen Vögel - erst nach 60 km begegnen wir den letzten Dinosauriern. Dafür begleiten uns die Dinos auf unserer Reise in die Vergangenheit in all ihren Variationen eine ganz schön lange Strecke, nämlich etwa 140 km weit! So lebensuntüchtig können diese Echsen also wohl gar nicht gewesen sein! Sie haben 140 Millionen Jahre lang mit einer großen, dauernd wechselnden Artenvielfalt den Planeten bevölkert. Und wie lange haben einige von ihnen ihre Mitbewohner tyrannisiert? – Tyrannosaurus Rex beherrschte etwa drei Millionen Jahre lang die Erde. Der Allosaurus, der etwas kleinere Verwandte, lebte sogar ca. 12 Millionen Jahre lang. Bei den Vorfahren unserer Vögel sah es auch nicht besser aus. Der Andalgalornis, nicht umsonst auch Terrorvogel genannt, lebte in Südamerika mehrere Millionen Jahre lang. Angesichts unserer kurzen geschichtlichen Zeit waren das haarsträubend lange Zeiten!
Aber der Anfang der Wirbeltiere liegt noch weiter, viel weiter zurück. Wenn wir diesen Bereich schließlich erreicht haben, können wir auf eine Reise von 500 km zurückblicken. Das wäre eine Pause wert, oder? - Eventuell auch die Überlegung, ob wir noch weitere 3.000 km gehen oder fahren wollen, um die Entstehung der ersten Lebewesen zu beobachten; allerdings bekämen wir inzwischen wahrscheinlich nasse Füße; denn festes Land gibt es erst seit ca. 2,7 Milliarden Jahren (= 2.700 km). Flögen wir noch mal ca. 1000 km, könnten wir der Entstehung unseres Planeten beiwohnen - vor 4,6 Milliarden Jahren.
Nach insgesamt ca. 5.000 km erleben wir die Geburt der Sonne. Aber der Beginn des gesamten Universums, seit dem Urknall, um die bekannteste Entstehungstheorie zu verwenden, liegt noch 8.700 km weiter zurück, also nach insgesamt 13.700 km!
Das war eine kurze Geschichte in Raum und Zeit – ‚Zeit‘ hier auch als Längenmaß, um es sich besser vorstellen zu können.
Um die gewaltigen Zeiträume und die Schwierigkeiten bei der Entfaltung des Lebens mit dem korrekten ‚Zeit‘-Maßstab zu visualisieren, fange ich im folgen Kapital noch einmal von vorne an. D.h. wir starten bei der Entstehung der Erde und schreiten dann, im verkleinerten Maßstab natürlich, den Werdegang unserer Evolution voran.
Kehren wir aber an den Anfang zurück, den sogenannten Urknall. Es gibt erstaunlich präzise Vorstellungen von diesem Ereignis vor etwa 13,7 Milliarden Jahren. Es gab derzeit auf kleinstem Raum unvorstellbar viel Energie. Welches Material gab es zu der Zeit? – Etwas, was wir hier einfach als Materie und Anti-Materie bezeichnen, und zwar in einem Gleichgewicht an Masse.
Nein, nicht ganz: von der Materie gab es ein bisschen mehr, nur 1%! Aber dieses eine Prozent Überhang sollte unsere Lebensgrundlage werden! Denn Materie und Antimaterie haben sich gegeneinander aufgehoben – aufgelöst. Und dabei blieb ein Rest Materie übrig, dieses 1%. Aus dem entstand bzw. entwickelte sich das gesamte uns bekannte Universum. Zuerst gab es nur Energie, die sich zu Strahlung und Partikeln und dann zu Plasma verdichtete, es bildeten sich Protonen, Neutronen und Elektronen, die sich später zu den Atomen, wie wir sie kennen, zusammensetzten. Die Naturgesetze arbeiteten durch Verwirbelung und Anziehung, Zentrifugalkräfte und Magnetismus. Es bildeten sich Konzentrationen von Materie, zunächst „Staub“, der sich unter Druck gewaltig erhitzte. Die Geburtsstätte von Sternen wurde „eingerichtet“. Auch heute noch können wir so etwas in großen Entfernungen mit großen Teleskopen beobachten. Aus der Ferne ein herrliches Schauspiel. Der Lebenslauf eines Sterns folgt ganz bestimmten Gesetzmäßigkeiten. Sowohl Größe, vom erdgroßen weißen Zwerg bis zu roten Riesen, die viel größer sind als unser Stern, die Sonne. Es entstanden riesige Ansammlungen von Sternen, die sich umeinander bewegen und verschiedene Formen annehmen könne.
Unsere Galaxie nennen wir „Milchstraße“, lateinisch und griechisch eben Galaxie oder auch Galaxis. Wir weisen dann gerne auf ein helles Band am Sternenhimmel, das sich bei näherer Betrachtung als Verdichtung von Tausenden von Sternen herausstellt. Der Name kommt aus dem Griechischen und rührt von einer Göttersage, nach der Hera ihre Milch aus der Mutterbrust über den Himmel verspritzte, als sie sauer auf ihren Zeus war – wieder mal wegen einer seiner zahlreichen Frauengeschichten.
Eine Galaxie, die so aus 100 bis 200 Milliarden Sonnenmassen besteht, steht auch nicht gerne alleine. Sie hält sich üblicherweise in einer Gruppe mit mehreren Galaxien auf. Die Astronomen nennen so ein Gebilde auch „Cluster“.
Er besteht aus mehreren Galaxien-Gruppen wie die schon beschriebene „lokale Gruppe“.
Halten wir fest: Am Anfang entstanden:
MATERIE - RAUM - ZEIT!
Das sind die „Bausteine“ des Universums, wohlgemerkt: des physischen, des sichtbaren Universums; denn dahinter steht eine Kraft, die alles antreibt, von Anfang angetrieben und - in Gang gesetzt hat! Die Astrophysik spricht nicht nur von dunkler Materie, sondern auch von dunkler Energie. Hier ist der Anknüpfungspunkt für eine andere Sicht der Dinge, die der metaphysischen Dimensionen, zu der wir später kommen werden.
Im Altertum glaubte man, alle irdischen Verhältnisse würden sich wiederholen.
Das ist ein Trugschluss. Nichts wiederholt sich bei genauerem Hinsehen.
Beginnen wir bei einem Jahr auf der Erde: zwar ist der 1. Januar ein Jahr später wieder der 1. Januar; abgesehen davon, dass es ein anderes Datum ist, bleibt nichts beim Alten, nichts ist wie vorher.
Jeder von uns ist um ein Jahr gealtert – selbst unser Auto kommt seinem unvermeidlichen Schrott-Ende in kleinen Schritten näher. Während sich in einem Land Konfliktparteien friedlich geeinigt haben mögen, könnte in einem anderen Land inzwischen sogar eine Rebellion ausgebrochen sein. Und wie viele neue Gesetze und Regeln hat man auf den Weg gebracht?
Große Erfindungen konnten die Menschheit ein Stück weiterbringen und wurden mit Preisen geehrt. Eine neue Entdeckung hat möglicherweise die Weltsicht oder die Arbeitswelt verändert.
In der Natur sind weitere Tierarten ausgestorben und viele Quadratmeter Waldfläche sind den Motorsägen des Menschen zum Opfer gefallen.
Und auch im Makrokosmos, im Weltall, herrscht ständige Bewegung. Selbst unser Sonnensystem steht nicht still. Es bewegt sich in 240 Millionen Jahren um das Zentrum unserer Galaxis, der Milchstraße. Von einem Kreis von 360° aus gesehen, befinden wir uns dann scheinbar wieder am Nullpunkt – aber die ganze Galaxie selbst hat sich um x Trilliarden Kilometer weiter bewegt.
Sie ist ihrerseits nur eine unter 200 Milliarden Galaxien. Brian Cox, bekannter englischer Physiker und Astronom, spricht jetzt sogar von zwei Billionen Galaxien; also 10x soviel wie vorher genannt. Nach neuesten Erkenntnissen sogar 10x soviel!
Und alle sind in Bewegung! Das gesamte Universum dehnt sich mit unglaublicher Geschwindigkeit ständig aus.
Wie das Universum nach heutiger wissenschaftlicher Auffassung entstanden ist, habe ich schon kurz angedeutet; mehr dazu finden wir in der einschlägigen Literatur oder im Internet. Was wir jetzt genauer betrachten wollen, ist die Frage, ob dieses Universum zufällig entstanden ist und sich ebenso zufällig selbst organisiert und entwickelt hat. Astrophysiker wissen inzwischen, dass über die bisherigen 'Gesetze des Universums' nicht mehr stichhaltig sind. Und es regen sich Zweifel an der Richtigkeit des bekannten Urknalls als Beginn des Universums.
Inzwischen habe ich eine andere Theorie, die ich noch genauer erklären werde!
Da steht die Frage im Raum, ob sich das Universum nach einigen Milliarden Jahren weiter ausdehnt oder sich irgendwann wieder zusammenzieht. Noch mehr interessiert natürlich der heutige Zustand. Offensichtlich gibt es nicht nur Materie im wahrnehmbaren Bereich, ganz im Gegenteil, nur ca. 5% dieses Universums sind mit unseren Instrumenten wahrnehmbar. Der Rest besteht aus einer unbekannten Materie und der gesamte 'Mechanismus' wurde in Gang gesetzt von einer mysteriöseren ebenso unbekannten Energie. Wie schon erwähnt, nennen Astrophysiker diesen unbekannten Teil 'dunkle Materie' und den universellen ‘Antrieb': dunkle Energie.
Während nun die frühesten Entwicklungsprozesse in sehr kurzer Zeit abliefen, in unvorstellbar kleinen Sekundenbruchteilen bildeten sich unter hohen Temperaturen, nur Physiker verstehen, was mit 10hochn Grad gemeint ist, aus der plasmaähnlichen Substanz die atomaren Bausteine. Aber 100.000 Jahre dauerte es dann doch bis zur ersten Bildung geordneter Zustände und Strukturen, also ansehnlicher Galaxien mit Sternen, wie wir sie auch heute am Himmel leuchten sehen.
Heute, nach 13,7 Milliarden Jahren, wie man seit einigen Jahren weiß, sind wir in der Lage, nachzufragen, wie es dazu kam, wer das angeregt hat und gewissermaßen immer noch 'unterhält'. Natürlich auch, wohin das führt, wie lange wir noch zu leben haben usw. Na gut, diese Fragen stehen nicht im Mittelpunkt unseres täglichen Existenzkampfes und bewegen auch durchaus nicht alle Menschen.
Aber der Drang zu fragen ist dem Menschen gewissermaßen angeboren. Und sobald er sein Auge erhebt und sieht, fragt er "Was, woher, wozu ..." So sehe ich im Fragen und Forschen oder schlicht im 'Suchen' den eigentlichen Kern - und den Sinn - des Menschseins auf der Erde.
Auf unserem Entwicklungsweg befinden wir uns aber noch im interstellaren Bereich: aus den vielen Staubansammlungen der Galaxien bildeten sich schließlich Sterne. Und was sind Sterne? - Es sind Himmelskörper, die ausschließlich aus gasförmiger Materie bestehen; in ihrem Innern finden permanent atomare Umwandlungsprozesse statt, Kernfusionen, bei denen Strahlungsenergie entsteht. Da sich der atomare Brennstoff irgendwann verbraucht, schreiben wir jedem Stern eine charakteristische, besser typische Lebensgeschichte zu. So können wir mit einem Teleskop unterschiedlich große und verschieden alte Sterne entdecken. Dabei sind die kleinsten Sterne kaum größer als unser Planet Erde, dafür aber extrem schwer, während die größten Sterne wahre Riesen sind - und so nennt man sie auch, da sie in der Regel rot leuchten, heißen Sterne dieser Gruppe 'rote Riesen'. In der Tabelle weiter oben hatte ich einige davon aufgeführt. Stünde ein solcher Riese an Stelle unserer Sonne, würden wir uns innerhalb dieser Gaskugel befinden - kein sehr erhebender Gedanke.
Trotzdem ist auch unsere Sonne ein Stern - oder alle Sterne sind auch Sonnen, wie man's nimmt.
Bedingt durch Natur-Gesetze geraten alle Himmelskörper, Sterne wie ganze Galaxien, in eine Rotationsbewegung. Die Gravitations- oder Anziehungskraft zieht den umgebenden kosmischen Staub an. Durch Gravitation einerseits und die Fliehkraft der um den Stern kreisenden Massen andererseits entstehen Turbulenzen, durch die sich wiederum Massekerne bilden mit eigener Gravitation. Das heißt, es entstehen während des 'Rundflugs' eigene, wenn auch kleinere Himmelskörper als der Zentralstern, und wachsen ständig, weil sie ja wiederum Staub und Gesteinsbrocken anziehen und sich einverleiben. Auf diese Weise haben die meisten Sterne um sie kreisende kleine Ableger in unterschiedlicher Größe und Entfernung zum Heimatstern. In unserer Sprache nennen wir sie Planeten, von griechisch 'Wandelsterne', weil sie dem Beobachter auf der Erde als beweglich erscheinen, im Gegensatz zu den Sternen, die auch Fixsterne genannt werden. Inzwischen wissen wir aber längst, dass diese ebenfalls in Bewegung sind, und gar nicht mal so langsam - nur ihr Weg ist um ein Vielfaches länger als der Planet, der nur um einen Stern kreist.
Der Stern, den wir jeden Tag bewundern können, der das Leben auf unserem Planeten überhaupt erst möglich macht, nennen wir Sonne. Die Erde ist auch nicht der einzige Planet und schon gar nicht der größte. Das Sonnensystem mit seinen acht oder neun Planeten, je nachdem, ob wir den kleinen Pluto am Rande des Systems mitzählen, entwickelte sich genau wie andere Sternsysteme nach dem oben beschriebenen Prinzip. Dass wir auf der Erde so „klare Verhältnisse“ haben, verdanken wir wohl dem mächtigen Planeten Jupiter, der im Laufe von Millionen Jahren mit seiner gewaltigen Anziehungskraft den Raum leergefegt hat. Auf der Erde haben wir ideale Verhältnisse, um Leben entstehen zu lassen, simpel gesagt: Wasser als Grundelement des Lebens und eine Atmosphäre als Schutz vor Strahlung aus dem Weltall.
Der Lebensraum Erde ist ein ausgesprochen seltener Glücksfall, den es in einer Galaxie mit Milliarden Sternen nur wenige Male gibt.
Wenn schon nicht aus Ehrfurcht vor solch einer phantastischen Schöpfung, die Wissenschaft nennt es einfach „habitable Zone“, so sollte die Menschheit doch zur eigenen Rettung diesen einmaligen Zustand bewahren. Denn was wir aus Gier und Gleichgültigkeit zerstören, ist verloren! – Zyniker mögen einwenden, dass die Erde sich auch wieder erholt, was sie einmal geschafft hat, wird sie auch wieder schaffen – ja, stimmt; nur braucht es dazu etwas Zeit, für die Herstellung der einen oder anderen „Qualität“ wie Wasserreservoir oder saubere Luft vielleicht Millionen Jahre. Haben wir die Zeit? – Die Erde hat sie!
Zu den physikalischen Gesetzen müssen wir ergänzend zugeben, dass sich nicht alles nach einem erkennbaren Plan bewegt. Eigentlich müssten nämlich die Sterne am Rande einer Galaxie langsamer sein als die weiter innen liegenden. Sie bewegen sich aber schneller und bleiben mit den inneren quasi gleichauf. Daraus schließen die Kosmologen, dass es noch eine weitere Kraft gibt, die die Sterne ‚antreibt‘. Diese Kraft ist nicht weiter belegbar, nicht sichtbar, aber ihre Auswirkungen sind wahrnehmbar, nicht nur bei diesem Phänomen; sondern auch in größeren Zusammenhängen, als da wäre diese Gesamtflucht der Galaxien bzw. Ausdehnung des Universums contra Kontraktion.
Klar, wir reden wieder von der „dunklen Energie“.
Wenden wir uns einer beinahe öffentlichen Frage zu: „Gibt es noch außerhalb der Erde möglicherweise Planeten, vor allem an solche, die intelligentes Leben entwickeln können bzw. konnten. Es ist nicht verwunderlich, dass man sich auch hierzu von mathematischer Seite Gedanken gemacht hat. Es ist alles nur statistisch erfassbar, also eine Rechnerei mit Wahrscheinlichkeiten. Aber die ist deutlich plausibler als die dogmatische Behauptung, wir seien die Einzigen im Universum. Diese Berechnung berücksichtigt die Entstehungsrate von Sternen mittlerer Größe (wie unsere Sonne) mit möglichen Planeten, das Vorhandensein einer lebensfähigen Umwelt und Entwicklungsmöglichkeiten intelligenten Lebens, das Interesse an interstellarer Kommunikation mit den technischen Voraussetzungen, entsprechende Signale zu senden oder zu empfangen, schließlich die Lebensdauer einer technisch hoch entwickelten Zivilisation, denn auf Lebenszeichen ausgestorbener Zivilisationen warten wir vergebens. Da einige Faktoren doch sehr vage sind, ergeben die Modellrechnungen sehr unterschiedliche Ergebnisse:
Ein pessimistisches Modell geht von einer einzigen Zivilisation in unserer Milchstraße aus, übertragen auf das Universum erhalten wir immer noch 100.000.000 Aufenthaltsorte intelligenter Wesen. Die Entfernungen dorthin lassen jede Art von Kontakt allerdings völlig ausschließen.
Kreationisten und andere „Bibeltreue“ werden vermutlich alle anderen Galaxien für nicht existent, auf jeden Fall für „menschenleer“ halten, da ja nach ihrer Vorstellung die irdische Schöpfung nicht nur einzigartig; sondern auch einmalig ist.
Ein wissenschaftlich optimistischeres Modell geht von 100 Zivilisationen in unserer Milchstraße aus; die Entfernungen von einer zu einer anderen Zivilisation sind im Mittel 5.000 Lichtjahre.
Am Anfang dieses Buches habe ich versucht, durch ein Modell solche Entfernungen verständlich zu machen.
Selbst das optimistischste, sogar enthusiastische Modell, das sogar 4.000.000 Zivilisationen allein in unserer Milchstraße annimmt, berechnet einen mittleren Abstand von 150 Lichtjahren zwischen den Zivilisationen - auch nicht gerade auf Sichtweite! Anders ausgedrückt: Mit unseren jetzigen technischen Möglichkeiten können wir uns die Überwindung solcher Distanzen nicht einmal vorstellen – geschweige denn realisieren. Erinnerung: Fußnote S. 10!
An dieser Stelle möchte ich kurz auf die UFO-Phänomene eingehen: Es gibt mit großer Wahrscheinlichkeit und nach meiner persönlichen Überzeugung noch anderes Leben da draußen! - Aber andere Zivilisationen sind
a) sehr, sehr weit weg, zu weit, um in überschaubarem Zeitraum bei uns vorbeizukommen, und sie haben,
b) unter Umständen andere Pläne und Gründe, wenn sie sich schon auf eine solche Reise machen. Das muss nicht unbedingt zu unserem Besten sein, eher das Gegenteil, wie auch Stephen Hawkins befürchtete. Da sind vielleicht eher Gedanken an Kolonisation, Eroberung und Unterwerfung angebracht. Dann sollten wir uns wünschen, sie sollten fernbleiben!
c) Dass es andere Lebewesen in unserer Galaxis gibt, ist wahrscheinlich, aber weit weniger wahrscheinlich ist, dass eine andere Zivilisation die gleiche Evolution mit all den Höhen und Tiefen, den vielen glücklichen Zufällen des Überlebens hinter sich hat wie wir. Auf dem Zeitstrahl haben wir gesehen, wie wenig Raum die menschliche Entwicklung in der Evolution des Planeten einnimmt. 100.000 Jahre, früher oder schneller, ebenso ist eine Million Jahre denkbar, unseren technischen Stand erreicht zu haben, ist nicht nur möglich, sondern höchstwahrscheinlich – Begegnung auf „Augenhöhe“ können wir also nicht erwarten!
Oder gab es doch hochentwickelte Zivilisationen, die die Erde als Experimentierfeld eingerichtet haben – und uns beobachten?
Sie nehmen an der menschlichen Evolution teil, sehen, wie wir uns bewähren, was wir mit unseren Fähigkeiten anstellen. Nehmen wir an, sie seien auch spirituell hochentwickelt, hegen sie keinerlei böse Absichten uns gegenüber – aber die bisherigen Ergebnisse lässt sie vielleicht fragen, ob wir der Mühe wert sind. Technisch stehen wir heute gut da, aber wie behandeln wir einander, wie behandeln wir Tiere und Pflanzen? Was stellen wir mit diesem wunderbaren Planeten an? Am Ende des Buches sprechen wir weiter darüber.
Wenn wir unsere Entwicklung noch weiterdenken, sehr viel weiter, müssen wir uns vielleicht Intelligenzen vorstellen, die so weit vor uns gelebt haben, dass ihre Lebensform inzwischen mit unserer nicht mehr vergleichbar ist. Raum und Zeit müssen nicht unbedingt so aussehen, sich nicht nur innerhalb der uns bekannten Grenzen befinden. – Die Rede ist von Dimensionen, die unsere Vorstellungen, vor allem die von Materie, vollständig sprengen – aller wissenschaftlichen Entdeckungen zum Trotz.
Damit haben wir das Stichwort „Leben“. Was ist Leben, wie und wann ist Leben entstanden?
Die Definition ist naturwissenschaftlich gesehen, also biologisch, noch relativ einfach: Etwas, das Nahrung in irgendeiner Form aufnimmt, um es zwecks Energiegewinnung zu verbrennen. Außerdem kann es sich in aller Regel bewegen. Die Spitze aber ist die Fähigkeit, sich zu reproduzieren, sich fortzupflanzen. Das nennen wir dann Arterhaltung. Dieses Etwas, das so was alles kann, heißt bekanntlich Organismus. – Welche phantastischen Formen und Fähigkeiten Leben entwickelt hat, wissen die meisten Menschen heute nicht. Nein, ich meine nicht als Bildungsdefizit, sondern weil viel mehr Arten ausgestorben sind als zurzeit noch auf diesem Planeten existieren. Das führt uns unweigerlich zu der neugierigen Frage: Wie hat das angefangen?
Besser gefragt: Wie konnte es dazu kommen, wie groß ist die Wahrscheinlichkeit, dass überhaupt Leben entsteht?
Dazu müssen wir uns die Bedingungen, die Leben in einem Universum ermöglichen, noch etwas deutlicher vor Augen führen. Um eine für höher entwickeltes Leben komfortable Umgebung bereit zu stellen, braucht es:
Eine Region innerhalb einer Galaxie mit einigermaßen 'Ruhe' - wenn Sterne zu dicht beieinanderstehen, gibt es viele Turbulenzen, viele Einschläge von Gesteinsbrocken wie Asteroiden können die Entwicklung empfindlich stören oder sogar unmöglich machen.
An dieser Stelle sei gleich erwähnt, wie segensreich die Existenz eines großen Planeten in der Nähe eines bewohnten Planeten ist: bei uns ist es vor allem Jupiter mit seiner Masse, 318mal so viel wie die Erde, der eine 'beruhigende' Wirkung auf das Sonnensystem ausübt. Er stabilisiert den Asteroidengürtel, einer mehrere 100.000 Objekte umfassenden Gesteinssammlung, von denen einige sogar als Zwergplaneten bezeichnet werden, der sich zwischen Jupiter und den inneren kleinen Planeten, zu denen auch unsere Erde gehört, befindet. Ohne ihn wäre die Erde im Mittel alle 100.000 Jahre von einem Meteoriteneinschlag betroffen - das ist sehr viel; zu viel, um die Entwicklung von Leben zu ermöglichen. Außerdem war Jupiter in der frühen Entwicklungsphase unseres Planeten hilfreich bei der Säuberung von Staub und Gestein, das in der Bildungsphase der Sonne noch um den Stern kreiste.
Unser Sonnensystem befindet sich im äußeren Bereich der Galaxis, die wir Milchstraße nennen. Dort herrscht tatsächlich eine geringere Sterndichte und wir sind ein wenig mehr unbehelligt von gefährlichen Himmelskörpern und vor allem den hitzigen Supernovae; das sind Sternexplosionen in einer wahrhaft zerstörerischen Dimension. Allein die Leuchtkraft einer Supernova nimmt millionen- und sogar milliardenfach gegenüber dem ursprünglichen Stern zu, und es kommen von vornherein nur Sterne infrage mit einer mind. achtfachen Sonnenmasse.
Ein sehr guter Ausgangspunkt für evolutionäre Prozesse ist also der äußere Bereich einer Galaxie. Entscheidender sind aber die Größe des Zentralgestirns und die Entfernung eines Planeten von diesem. Warum? Wegen der Temperaturen!
Bei einer Weltraumtemperatur von -270° einerseits und der Oberflächentemperatur der Sonne von 6.000° Grad erscheint ein Toleranzbereich von für uns extremen -40° und +60° Grad, also 100°, eigentlich eher unwahrscheinlich.
Nur unter günstigen Temperaturen ist pflanzliches Wachstum möglich; unter 10° Grad Celsius gibt’s kein Obst und Gemüse, und über 40° Grad verdorrt uns die Ernte. Also bleibt nur ein ganz kleines Temperaturfenster für die Entstehung und Erhaltung eines Wachstums- und Ernährungssystems, so wie wir es kennen.
Was wir als 'Erdlinge' aber eigentlich brauchen, ist Wasser, und zwar in flüssiger Form, noch genauer: als Süßwasser. Die Pflanzen brauchen es zuerst, davon leben Pflanzen, in der Folge Tiere und Menschen. Wir sprechen von einer 'habitablen Zone', früher auch 'Ökosphäre', wenn ausreichend Wasser vorhanden ist. Tatsächlich ist die Spanne, wie jeder Hobbygärtner weiß, für das Wachstum noch enger; schauen wir auf den Jahreslauf in den mittleren Breiten der Erde, erfahren wir in jedem Frühling das Erwachen der Natur mit üppigem Wachstum.
Zusammengefasst bildet ein Cocktail aus Licht, Wärme und Feuchtigkeit die Voraussetzung für das Gelingen eines Prozesses, der mit einem Samen beginnt und über ein Fruchtstadium zu einer neuen Bildung von Samen endet - in einem Neubeginn: ein Kreislauf. Natürlich brauchen wir festen Boden unter den Füßen, sofern wir uns vorzugsweise auf dem Trockenen aufhalten wollen; dazu sind schwerere Elemente notwendig. Die Pflanzen verlangt es aber vor allem nach fruchtbarem Boden; so kam der Mensch letztlich zum Ackerbau, eine besondere Phase in der kulturellen Evolution des Menschen, der Grundlage von Kultur und Gesellschaft.
Gleichwohl gibt es Regionen auf der Erde, die nicht auf dieser Nahrungssäule aufbauen, das sind Polargebiete einerseits und Wüstengebiete andererseits. Dort sind Pflanzen nicht oder in nicht ausreichenden Mengen vorhanden, was aber eben nicht heißt, dass es dort kein Leben gibt!
Tiere leben sehr wohl dort: sowohl die Polargebiete, hier sollten wir auch das Hochgebirge einschließen, als auch die Wüstengebiete beherbergen eine wunderbare Fauna, Tiere, die sich auf extreme Lebensbedingungen eingestellt haben, versetzen uns bei näherem Hinsehen in Erstaunen, wenn nicht sogar in Verzückung. Denken wir an die verspielten Robben im Eismeer oder die Pinguine, die sowohl mit ihrer würdevollen Erscheinung (nicht von ungefähr: Kaiserpinguine) als auch mit ihrer Überlebensstrategie zu beeindrucken wissen. Die Jäger der Tierwelt gibt es natürlich auch in diesen Gebieten, wenige in der Antarktis, dafür imposante Vertreter im Nordpolarbereich: vorneweg die Eisbären, majestätisch, schön bis putzig in ihrem Bewegungsablauf - aber ebenso intelligent wie gnadenlos auf der Jagd nach ihrer Lieblingsbeute, den Seehunden; dann kennen wir alle den Wolf, der natürlich nicht ausschließlich in dieser Region lebt, als weiterer Jäger der arktischen Gefilde könnte uns der Polarfuchs begegnen.
Auch wenn ich hier nicht alle Tiere der Polargebiete aufführen will, zwei Vertreter der weiter gefassten subpolaren Zone müssen erwähnt werden: der Elch, daneben auch das Rentier, und der alte Moschusochse. Fischarten und Vögel aufzuführen, erspare ich mir in diesem Zusammenhang, gehören natürlich nicht nur zum Lebensraum Polargebiet; sondern sind unverzichtbares Glied in der Ernährungskette, Fische bilden sogar mit die Grundlage des arktischen Lebens, von Schneehasen z.B. mal abgesehen.
Nicht so ganz offensichtlich spielt sich das Leben in Wüstengebieten ab, hauptsächlich nämlich unterirdisch oder nachts. Und die Größe der Tiere? Eher eine Nummer kleiner, vom Kamel mal abgesehen. Da gibt es Echsen wie Agamen, Leguane, Krustenechse, weniger gern denken wir an Schlangen und Skorpione, aber sie gehören auch dazu. Dafür, also als Ausgleich, gibt es die süßen Rüsselspringer und Stachelmäuse. Fische gibt es in der Wüste zwar nicht, aber Vögel schon, nämlich Raubvögel wie Wüstenbussard, Geier und Falken.
Fische und Säugetiere der Weltmeere sind uns bestens bekannt, ihr ‚Lebensraum‘ ist uns hinreichend vertraut. Das gilt aber nur für die ersten 1.000 m Tiefe. Darunter befindet sich die Tiefsee.
Nicht interessant oder nicht wichtig? Oh doch! Es handelt sich immerhin um den größten Lebensraum der Erde, deren Auswirkung auf die uns mehr bekannten Lebensräume extrem wichtig ist. Allerdings wissen wir von der Oberfläche des Mondes inzwischen mehr als von der Tiefsee und von dem Inneren der Erde noch viel weniger.
Hiermit haben wir die Grenzen unseres Lebensraums Erde ein wenig dargestellt; aber eben nur nach unserer gängigen Vorstellung, basierend auf unseren langjährigen Erfahrungen. - Können wir daraus auf alle möglichen Planeten dieser Milchstraße, von anderen Galaxien ganz zu schweigen, schließen? Nicht mal die Tiefen unserer Ozeane sind uns näher bekannt, das Dunkel des Erdinnern verschließt sich uns vollkommen, wir halten selbstverständlich die Möglichkeit eines höheren Lebens in diesen Bereichen des Planeten für völlig ausgeschlossen. Die Tiefen des Universums sind aber noch viel geheimnisvoller, mit noch mehr ungelösten Rätseln.
Die Wahrscheinlichkeitsrechnung von Frank Drake, 1961 veröffentlicht, stellt in einer Formel alle wichtigen Kriterien zur Entstehung von Leben zusammen, wohlgemerkt: in Bezug zu unserer Lebenszeit und in 'näherer' Umgebung. Ohne jetzt näher darauf einzugehen, kalibriert diese „Rechnung“ leider nur mit M83 auf der 1000er Skala von David Hawkins, auf die wir in späteren Kapiteln zu sprechen kommen. Gleichwohl ist die Zufälligkeit des Universums ausgeschlossen!
An dieser Stelle möchte ich einhaken. Bei der Entstehung und Entwicklung einer höheren Zivilisation könnten wir günstigenfalls von einem Gleichstart ausgehen, nach der Abkühlung eines bewohnbaren Himmelskörpers, alle anderen durchaus nicht selbstverständlichen Faktoren wie richtige Größe des Zentralgestirns mit einem Planeten in richtiger Größe mit richtigem Abstand zum Stern, mit richtiger Umlaufgeschwindigkeit und Eigenrotation, vielleicht noch Vorhandenseins eines Mondes in wirksamer Entfernung mal vorausgesetzt, einer ähnlichen Startposition ca. 500 Millionen Jahren nach Entstehung.
Dann wurde es mühsam, aber über Millionen von Jahren konnte sich das Leben schrittweise weiter und höher entwickeln. Die Erde hatte sich abgekühlt und ein Stück weit beruhigt, und das bis dahin reichlich vorhandene Wasser wurde zur Brutstätte des Lebens. Einige Moleküle konnten sich zu hochkomplexen Gebilden organisieren. Aminosäuren waren die Basis für die weiter gehende Entwicklung.
Es dauerte dann aber noch ca. 3 Mrd. Jahre bis zum Erscheinen von Wirbeltieren. Aber das war nicht gleichmäßig, nicht dynamisch, auch nicht kontinuierlich. Dieser 'endlose' Zeitraum war durchfurcht, gekennzeichnet von Leben und Sterben; Arten entstanden und vergingen. Allerdings ist die 'letzte' Phase die, die uns mehr interessiert; das sind die Erd-Zeitalter des Erdaltertums, des Erdmittelalters und der Neuzeit- wissenschaftlich Paläozoikum, Mesozoikum und Neozoikum. Erdaltertum beginnt mit dem Kambrium - der gesamte lange Zeitraum davor wird einfach als Präkambrium bezeichnet, also die Zeit vor dem Kambrium. - Beschränken wir uns aber wie gesagt auf die Zeit seit dem Kambrium, das begann vor ca. 500 Mio. Jahren, genauer: 542 Millionen Jahre nach neuester paläontologischer Erkenntnis.
Da gab es schon recht interessante Tierchen wie Trilobiten, deren Abdrücke man in alten Gesteinsschichten gut erkennen kann. Verbreitet waren Muscheln und Brachiopoden; das sind ‚Armfüßer‘, weil sie sich mit einem Stiel, der aus ihrem muschelartigen Gehäuse herausragt, am Untergrund festhalten – wie mit einem Arm.
Millionen Jahre später, etwa vor 470 Mio. Jahren, erscheinen dann die ersten Wirbeltiere, also Tiere, die ein Rückgrat, eine Wirbelsäule entwickelt haben.
Aber halt; das wäre ja schlicht zu einfach! Das klingt ja wie ein programmierter Ablaufplan, bei dem der große Prozess in kleine Arbeitsschritte, bei unserer Zeitgeschichte: Entwicklungsschritte, zerlegt und nacheinander abgearbeitet wird.
Klar, es hat sich mit einer gewissen Kontinuität entwickelt, es ist ungeheuer viel entstanden, aber auch Vieles wieder ausgestorben. Dabei kennzeichnet die Evolution die Weiterentwicklung, d.h. alte Strukturen werden benutzt und verbessert. Was sich nicht bewährt, wird vom Leben vergessen, pflanzt sich nicht fort, wird vernichtet, die bessere Variante überlebt und kommt eine Runde weiter im Kampf um das Überleben. Und Leben versteht sich hauptsächlich um Arterhaltung, also um Fortpflanzung, Reproduktion. Und dies in einem ständigen Wettbewerb um Futter und Partner innerhalb einer Art und dann gegen Fressfeinde anderer Spezies, die sich als ‚Jäger‘ ebenfalls weiterentwickeln, um mit besseren Fang- und Tötungstechniken auch ihrerseits die Art zu erhalten – zu überleben. Und als ob das nicht schon ausreichend schwierig wäre, kommt die Natur, sprich unser Planet Erde, gelegentlich mit dem großen Hammer und sorgt mehr oder weniger für einen Neubeginn. Die Menschen bringen das mit dem Begriff „Katastrophe“ zum Ausdruck, heißt so viel wie „entscheidende Wendung zum Schlimmen; Unheil, Verhängnis, Zusammenbruch“. aber auch „Umkehr, Wendung“.2 Speziell in der Erdgeschichte sprechen wir von „Kataklysmus“, auch wenn es nicht im Wortsinn um eine Überschwemmung geht.
Es gab mehrere Katastrophen apokalyptischen Ausmaßes. Nach der Intensität dieser Ereignisse und den Auswirkungen war jedes Leben einige Male beinahe ausgelöscht - aber eben nur beinahe. Bei der Entwicklung der Wirbeltiere sind wir, ich sage 'wir', weil wir ja seit dieser Zeit auch ‚mitspielen‘, gleichfalls mehrfach an der totalen Vernichtung vorbei geschrammt. Ohne zu tief auf Details einzugehen, will ich an Hand der "Big Five", so nennt heute die Wissenschaft die fünf größten Katastrophen, die Dramatik des höheren Lebens, zuletzt des menschlichen, aufzeigen.
An die Zeitleiste gewöhnt wollen wir noch einmal die Geschichte des Lebens durchlaufen. Schauen wir uns die großen Phasen, die wichtigen Ereignisse, inkl. Katastrophen, etwas genauer an. Damit wir nicht immer rückwärts, also von heute an, rechnen müssen, setzen wir einfach den Beginn des Lebens auf „Null“ und arbeiten uns bis zur heutigen Zeit vor. Den bekannten Maßstab behalten wir bei.
Dieser Beginn des Lebens ist so ganz genau nicht bestimmbar. Die Erde entstand vor etwa 4,6 Milliarden Jahren – als glühende Masse, die anfing, sich um die eigene Achse zu drehen und die sich gleichzeitig in einer Kreisbahn um die Sonne bewegte, wobei bekanntlich Fliehkraft des Objekts Erde und Anziehungskraft des Zentralgestirns Sonne ausgeglichen sein müssen. Und eine Kreisbahn war’s dann auch nicht so ganz – vielmehr ‚kreisen‘ alle Planeten in ellipsenförmigen Bahnen um die Sonne, aber das nur am Rande. Zu der Zeit war unsere Erde allerdings ein sehr unwirtlicher Ort. Es dauerte Millionen Jahre, bis sich fester Boden gebildet hatte, den wir heute Erdkruste nennen. Wie vorher beschrieben, brauchte es vor allem Wasser zur Bildung von lebensfähigen Organismen, und das kam in riesigen Mengen, so viel, dass heute nur knapp 30% der Oberfläche der Erde aus dem Wasser herausragen. Wir sagen ‚Landmasse‘ dazu – umgeben von Ozeanen mit Salzwasser und durchsetzt von Seen, genau: Binnenseen, gefüllt mit ‚Süßwasser‘, weil salzfrei – ‚süß‘ ist wohl etwas übertrieben.
Wie es wirklich passierte, ist trotz aller Erklärungsversuche rätselhaft. Aber es ist passiert: Es entstand LEBEN! Vor etwa 4 Milliarden Jahren haben wir Lebewesen ganz klein angefangen. Und dieses Ereignis nehmen wir und setzen unseren Kilometerzähler auf null. Zur Erinnerung: Bis heute durchliefen wir modellmäßig 4.000 km. Meiner Meinung nach lässt sich an diesem Maßstab eine reisefreundlichere und verständlichere Übersicht gestalten als die Darstellung der Erdgeschichte in 24 Stunden.
Natürlich wollen wir jetzt nicht bei jedem Kilometer stehen bleiben – im Gegenteil: die ersten 3.500 km überspringen wir mehr oder weniger. Was war denn schon bisher geschehen? Ach ja, die berühmten Trilobiten sind ‚vor kurzem‘ erschienen, ein paar Kopffüßer auch. Wir kennen sie als Versteinerungen aus Museen, Bildbänden und entsprechenden Beschreibungen. Sie waren prägend für einen bestimmten Abschnitt der Erdgeschichte, daher „Leitfossilien“. Davor gab es nur Algen, später Quallen und weitere Meeresbewohner. Wir befinden uns am Ende des Kambriums, der ersten Periode des Erdaltertums. Nach etwa 3510 km beginnt die nächste Periode, dem Ordovizium, wird heute festgelegt auf ca. - 488 Mio. bis ca. - 444 Mio. Jahren. Auf unserer KM-Leiste entsprechend bis 3.557 km –– Was war da auf der Erde los, die sich übrigens zu der Zeit erheblich von der heutigen Oberfläche unterschied? – Nach heutigen Maßstäben war auf dem festen Boden der Erde, also „an Land“, noch gar nicht viel los; das tierische Leben, die Fauna, spielte sich hauptsächlich im Wasser ab. Neben den sich weiter aufgefächerten Armfüßern gab es dann auch die Kopffüßer; schneckenartige wie die heute lebenden Perlboote waren seinerzeit die Ammoniten, auch die Tintenfische gehören dazu. Des Weiteren gab es schon Seeigel, Seesterne und noch ein paar andere Arten. Bei den Kopffüßern, das sei hier doch noch erwähnt, gab es einen Vertreter der Perlboote, den Endocerida, der lange Zeit als der größte Räuber dieser Zeit, also des Ordoviziums bis hinein in das Kambrium, anzusehen war. Er bestand aus einem lang gestreckten Gehäuse, einem Torpedo nicht unähnlich, und Fangarme am Kopf wie ein Kalmar und war groß, besser: lang; mit einer Gesamtlänge von ca. 10 m und einem guten Appetit war er über 50 Millionen Jahre lang ein gefürchteter Zeitgenosse.
Zwei Dinge sollten wir uns aber dann doch merken:
Das erste Auftreten von Wirbeltieren, wenn auch in einfacher Form im Meer, wie oben beschrieben;
Die erste von fünf großen globalen Katastrophen: eine Eiszeit, die mit der Intensität und der Ausbreitung danach nicht mehr übertroffen werden sollte.
Quellen sprechen von 445 Millionen Jahre als den Beginn dieser ersten Katastrophe; im Internet fand ich aber noch ein davor gehendes Massensterben, nämlich vor 500 Millionen Jahren, auf unserer Reiseroute 3.500 km nach unserem Startpunkt.
Einige Kilometer weiter, wir wollen uns nicht allzu sehr mit Details aufhalten, erleben wir das erste Auftreten der Fische, und zwar im Devon, einer anderen Erd-Periode, bei km 3592. Die Fauna wird immer reicher, zum größten Teil allerdings immer noch im Wasser.
Na und, mögen wir fragen, was machen schon die paar Kilometer? Warten wir’s ab, wir werden bald jeden einzelnen Kilometer zu schätzen wissen! Und gemessen an der menschlichen Existenz von 1 Million Jahren, schon sehr weit ausgeholt, sind 15 Millionen eine kleine Ewigkeit.
Erdgeschichtlich nähern wir uns allmählich dem Ende des Paläozoikums, des Erdaltertums. Da wird das sich gerade so gut entfaltete Leben jäh gestoppt, von einer neuen Katastrophe. Und dieses Mal hat es die Tier- und Pflanzenwelt wirklich hart erwischt. Bisher haben die Katstrophen jeweils bis 70% der Arten vernichtet – jetzt sind es 96% der Meeresbewohner und 70% der Landtiere, die es inzwischen auch schon gegeben hat.
Nach dieser Zeit von 250 bis 240 Millionen Jahren entwickelten sich die Reptilien