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Als Einführung werden dem Leser die Dimensionen unseres Universums in Raum und Zeit anschaulich dargestellt. Im Hauptkapitel finden wir Antworten auf die Fragen nach unserer Existenz: woher sind wir und warum sind wir hier? – Was ist der Sinn jeder einzelnen Existenz? Gibt es ein Fort-Leben nach dem Leben in einem Jenseits? Was bedeutet Wiedergeburt? – Ein Leben reicht wohl nicht! Die gesamte Problematik der "Reinkarnation", von seiner Ursache bis zum Ende unserer Erdenleben, wird ausführlich erklärt. Über die Dimensionen des physischen Universums weit hinaus staunen wir über schier unbegreifliche Dimensionen oder Seinsebenen in einem geistigen Universum. Was bedeutet "Erfolg" und was verstehen wir unter Selbstverwirklichung? – Verwirklichung des Selbst kennt zwei Wege: den des niederen Selbst oder des Ego und die Suche nach dem Höheren Selbst, unserer tatsächlichen geistigen Heimat. Welcher "Wahrheit" in welcher Religion soll man glauben? – Jegliche Unterschiede der Religionen und Kirchen verschwinden auf den geistigen Ebenen! Das nächste Kapitel beschreibt die Geschichte der Menschheit auf ungewöhnliche Art und Weise: hinter der geschichtlichen Entwicklung steht die wahre Evolution: die geistig-spirituelle Bedeutung von Völkern und ihren Bewohnern. Zu jedem historischen Verlauf werden die spirituellen Werte beschrieben und als Kontinuum graphisch dargestellt. Wie große waren die "Großen" der Geschichte nach spirituellen Maßstäben? Wie verheerend waren und sind Kriege und staatliche Willkür, Folter und Gewalt? Was bedeuten Wahrheit und Gerechtigkeit? Eingestreut finden wir immer wieder philosophische Grundsätze und Erkenntnisse. In der Zusammenfassung will der Autor darauf hinweisen, dass nur die persönliche Weiterentwicklung von Liebe und Friedfertigkeit eine friedvolle und harmonische Welt in Gegenwart und Zukunft ergeben kann. Das Ziel des Menschseins ist GEIST!
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Seitenzahl: 830
Veröffentlichungsjahr: 2022
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Hartmut Scheve
der weite weg zurück zum geist
Ursache, Sinn und Ziel des Lebens
Das Wesen des Menschen – seine Herkunft, sein Ziel
Impressum
Texte: © 2022 Copyright Hartmut Scheve
Umschlag:© 2022 Copyright Hartmut Scheve
Umschlag: Das Scheitelchakra aus „Die Chakras“ von C.W. Leadbeater, mit freundlicher Genehmigung des Aquamarin-Verlages. Hintergrund: Die Plejaden aus wikipedia.org
Druck:epubli – ein Service der Neopubli GmbH, Berlin
© 2022 Hartmut Scheve
Hartmut Scheve
der weite weg zurück zum geist
Hartmut Scheve
der weite weg zurück zum geist
Ursache, Sinn und Ziel des Lebens
Das Wesen des Menschen – seine Herkunft, sein Ziel
Diese Seite widme ich
in Dankbarkeit und Ehrfurcht
meinem Geistführer
Erzengel Metatron
Einleitung – Warum dieses Projekt?
TEIL I DAS UNIVERSUM UND WIR, DIE MENSCHEN
ORIENTIERUNG IN RAUM UND ZEIT
Weltall > Erde > Menschheit
Evolution oder Biblische Geschichte?
Am Anfang war der „Urknall“ - gab es ein Davor?
Die Unwahrscheinlichkeit des Universums
Das Weltall als Modell
Intergalaktische Entfernungen – Unsere Milchstraße
Solarsystem
Dimensionen unserer Heimatgalaxie – die Milchstraße
Bis zum Anfang/Ende des physikalischen Universums
Die vierte Dimension: die Zeit
Die Erde - Modell eines Planeten
Wie der blaue Planet entstand
Extraterrestrisches Leben
Die mühsame Entwicklung des Lebens auf unserem Planeten
Grenzbereiche des Lebens
Evolution - Leben mit oder trotz Katastrophen
Wer kennt sie nicht: die Dinosaurier
Diversifikation - Vielfalt gestaltet die Erde
Der Mensch als Krone der Schöpfung
Welche Rolle spielt der Mensch in der Evolution?
Was den Menschen tatsächlich besonders macht
Hirnforschung - Menschliches Gehirn
Gehen wir weiter der Frage nach: was macht den Menschen so anders?
Gehirn und Verhalten
Denken, und was dahinter steht
Plejaden, Arcturus, Sirius, Andromeda und andere Welten
TEIL II UNSERE HERKUNFT, ZWECK UND ZIEL UNSERER EXISTENZ
Die Wahrheit über die Herkunft der Menschheit
Der Mensch entdeckt Welten jenseits seiner Fünf Sinne
Kinesiologie und Bewusstsein – Lesen in der Datenbank des Universums
Kinesiologie – Wert und Möglichkeiten
Die Hawkins-Tabelle
Die Messwerttabelle - definiert
Glaube und Wissen in der Vergangenheit
Glaube oder Atheismus?
Genesis/das erste Buch Mose, 1,1..19:
Der Mensch ist Geist
Das Problem Babylon – die Sprache
Gottesbegriff und Schöpfung des Universums
Gottesvorstellung in der metaphysischen Literatur.
Genesis
Logik der Existenz Gottes
Geistige Entwicklung – kurzgefasst
Das Universum – entstanden oder erschaffen?
Kleiner „Rückblick“
Was ist ‚vollkommen‘, was bedeutet ‚unendlich‘?
Die Erschaffung des Universums – 3-fach definiert
Luzifers Traum: ein eigenes Universum
Fassen wir zusammen und konstatieren:
Und wer hat’s erschaffen, das Universum?
Mensch – Geist – Himmel
Universalbewusstsein
Luzifer hat’s erfunden
Das Paradies – eine Zwischenlösung
Wo stehen wir mit unserer Entwicklung?
Menschheit als Plan und Experiment
Spiritualität – das wahre Menschsein und darüber hinaus
Was eigentlich ist Materie?
Universum, GOTT und der wirkliche Himmel
Das physische Universum ist scheinbar unermesslich groß – wo ist da ein Gott?
Wer sind wir und warum sind wir hier?
Das sagenhafte Atlantis
Atlantis: Zeiträume
Entwicklung der Atlanter
Der Himmel besteht aus vielen Ebenen
Schwingungen und Wellen
Die Involution
Der Schöpfungs-'Plan'
Das Ende des Lebens – ist es das Ende?
Seth
Yogananda / Sri Yukteswar
Der/die Schöpfer
Schöpferpersönlichkeiten
Ebenen der Schöpfung – mystisch
Der Mensch – Erfolgsmodell oder Versager?
Ebenen der Schöpfung – metaphysisch
Schöpfungsmythen der Völker
Menschen in Höhlen
Jetzige Lebenswoge - Bewusstseinsentwicklung
Eine neue Religion entsteht: das Christentum
Die heiligen Bücher der Religionen
Wer war Jesus, was ist Christus ?
Der weite Weg zurück
Irgendwann
Wie viel Entscheidungsfreiheit hat ein Mensch?
Reinkarnationszyklus eines Menschen –
vereinfacht dargestellt
Inkarnationsphasen 100 plus
Die drei grundlegenden Erkenntnisse
Provozierende Frage: Will ich das, oder: muss ich das denn wirklich erreichen?
Was macht den Menschen aus, was ergibt den Wert einer Kultur?
TEIL III – DIE SPIRITUELLE GESCHICHTE DER MENSCHEIT - VON VÖLKERN UND KULTUREN
Mesopotamien
Nordische Mythen
ATLANTIS und LEMURIA -
Ägypten und seine atlantische Geschichte
Ägypten – Entstehungsmythos
Ägypten – In der Geschichtsschreibung
Metaphysische Betrachtungsweise:
Exodus
Vergleich mit unserer Zeit
Griechische Mythologie
Sumerer, Mesopotamien
Göbekli Tepe
Schöpfungs-Mythen des Fernen Ostens
Chinesische Mythologie
Japanische Mythologie
Das alte Amerika
Haida-Indianer
Die Maya
Die Azteken
Die Inka
Stonehenge
Das klassische Altertum
Die Griechen – wichtige Erkenntnisse
Griechische Klassik – Kirche - Aufklärung
Vorderer Orient
Kreta – minoische Kultur
Mykene
Vergleich der Hochkulturen im Vorderen Orient
Ägypten
DIE GESCHICHTE ROMS
Die Römer vs. Griechen
Die Römer bei den Kelten
Römer m Teutoburger Wald
Römer auf der Insel
Rom nach der Kreuzigung Christi
Mark Aurel
Commodus und Nachfolger
Valerian
Aurelian
Diokletian
Konstantin I.
Theodosius I.,
Der Verfall des Römischen Reiches
Ostrom existierte 978 Jahre länger
Israel
Die Lehre Jesu
Abrahams Erben
Der historische JESUS und das Christentum
Die Spiritualität Jesus Christus
Buddha
Das spirituelle und ursprüngliche Yoga
EUROPA
Frankreich
Die Kelten – ein großes Volk in Mitteleuropa
Franken
Napoleon Bonaparte
Spanien
England
Deutschland
Deutsches Reich
Deutschland 1975 plus
Russland
Außerhalb Europas
Die USA - Werdegang
Indien
Kastensystem Indiens:
Indische Geschichte
China
Japan
Tibet
Einige ausgewählte Personen und Ereignisse der Geschichte
Kreuzzüge
Päpste
Absolutheitsanspruch:
Die höchsten Ebenen
Teil IV – GEGENWART UND ZUKUNFT
Die Menschheit in Zahlen
Menschheit heute
Sind wir allein - oder gibt es noch andere Zivilisationen im Universum?
Die Zukunft unserer Zivilisation
Zusammenfassung der Menschheits-Geschichte
Der weite Weg zurück zum Geist
Nur der Mensch kann sich im Verlauf seines Lebens mit Fragen auseinandersetzen, die genau das, nämlich das Leben betreffen:
Spätestens im weiter fortgeschrittenen Alter muss der eine oder andere seiner Lieben diese Ebene verlassen; d.h. eine Lebenszeit geht zu ende. Nun wird er nachdenklich und fragt wahrscheinlich:
Noch tiefer gehend fragt er sich vielleicht sogar:
Viele Menschen mögen fragen: „Wenn es einen Gott oder eine Höhere Macht gibt, wieso kann ‚er‘ Kriege und all dieses Leid auf der Welt zulassen?“ – Der übliche Schluss ist, dass es wohl keine Höhere Macht gibt, nicht geben kann.
Denker, Wahrheitssucher und Philosophen versuchten zu allen Zeiten und in allen Kulturen, Antworten auf diese Fragen zu finden.
Im Altertum suchten die Menschen die Ursache für jegliche Art von Unbilden, allgemeine wie auch persönliche, höheren Mächten zuzuschreiben. Bis zum Mittelalter glaubten die meisten Menschen noch, die Erde sei eine Scheibe und im Übrigen, dass die Erde der Mittelpunkt der Welt sei. Heute wissen wir um die schiere Unendlichkeit des kosmischen Universums. Angesichts der tatsächlichen Dimensionen dieses Weltalls hört die Vorstellungskraft der Menschen allerdings sehr schnell auf.
Entgegen der alten, biblischen Darstellungen über das Alter der Menschheit und sogar der Erde definieren wir heute das tatsächliche Alter der Erde und den Werdegang des Lebens auf ihr deutlich länger – und auch das der Menschen, also der Menschheit selbst.
Es scheint mir wichtig, sich beider Dimensionen bewusst zu werden, räumlich und zeitlich, damit die Vorstellung von Größe und Zeitraum von Erd- und Menschheitsgeschichte konkreter werden kann. Daher habe ich dieser Realität im ersten Abschnitt dieses Buches Raum gegeben.
Das physische Weltall ist aber trotz seiner beachtlichen Größe nur ein winziger Teil eines scheinbar unendlichen Ganzen. Das eigentliche Universum ist GEIST. Das will ich im zweiten Abschnitt als den eigentlichen Kern des Buches versuchen, zu veranschaulichen. Mittels einer bestimmten Methode werde ich unsere Herkunft, den Grund und den Sinn unseres Hierseins und unsere wahre „Bestimmung“ versuchen zu ergründen und zu beschreiben!
Im dritten Teil des Projektes habe ich mich der Geschichte der Menschheit zugewandt. Allerdings nicht in der üblichen historischen Art und Weise nur datenmäßig, sondern, nachdem wir das Universum im zweiten Abschnitt quasi erweitert haben, mit dem Schwerpunkt der geistigen Entwicklung von Völkern, von Menschen und Regionen.
Einfach gesagt: ich habe den geschichtlichen Verlauf mit dem kosmischen Universalgedächtnis „abgeglichen“ und visualisiert, somit versucht, das spirituelle Profil der Menschheitsentwicklung exemplarisch darzustellen.
Erstmalig in der Geschichte können wir frei von ideologischen und religiösen Dogmen und ohne Gefahr vor Verfolgung Realitäten nachgehen und darstellen, Wahrheiten erforschen, die bisher nur Eingeweihten zugänglich waren.
Die Chancen, sich frei zu entfalten, sind dank Informationsvielfalt und Freiheit in fast jeder Beziehung so groß wie nie zuvor. Wir sind aufgerufen, diese Chancen mit den uns gegebenen Fähigkeiten bestmöglich zu nutzen!
Die eigentliche Freiheit liegt darin, sich für den Weg des Ego, den der Mensch nicht nur im Verlauf eines Lebens; sondern in einer langen Reihe von Aufenthalten im physischen Universum durchläuft, sondern für den Weg seiner höheren spirituellen Entwicklung entscheidet – und diesen dann auch unbeirrt geht.
Dieses Buch soll helfen, die Einsichten über unser Menschsein zu erweitern und uns der Verantwortung für unsere eigene Entwicklung, aber auch gegenüber Mitmenschen und der gesamten Natur bewusst zu machen. Der Weg geht über Mitgefühl und Toleranz, Friedfertigkeit und Verständnis zu dem, was alle Religionen und spirituellen Lehren als Ziel beschreiben: die Liebe!
Und dann steht noch eine andere Frage im Raum, die nicht nur Philosophen beschäftigt, sondern Naturwissenschaftler aller Bereiche, hauptsächlich Kosmologen und Astrophysiker:
Gibt es noch mehr von uns? – Noch mehr intelligente Wesen auf Planeten, die eine habitable, bewohnbare Welt zur Verfügung haben wie wir mit unserer Erde?
Dieser Frage will ich dann auch gleich am Anfang nachgehen, indem ich versuche, die Dimensionen des Universums in Raum und Zeit zu veranschaulichen!
Jeder Schüler lernt frühzeitig die Geschichte aus dem Alten Testament von Adam und Eva als die ersten Menschen der Erde kennen, fast im gleichen Atemzug erfährt er, dass die Erde in sieben Tagen erschaffen wurde. So steht es in der Bibel, ganz am Anfang. Auf den weiteren Verlauf der Geschichte mit dem verhängnisvollen Sündenfall und der folgenschweren Vertreibung aus dem Paradies will ich zunächst einmal verzichten.
Fast 1500 Jahre lang wurde diese Geschichte allen Christen gelehrt; diese Version unserer Herkunft galt als unumstößliche Wahrheit. Diese Entstehungsgeschichte der Menschheit ist uns als Beginn des Alten Testaments bekannt, aus der Schöpfungsgeschichte, der Genesis. Da das Alte Testament wiederum jüdischen Ursprungs ist, reicht die Genesis natürlich noch viel weiter zurück.
Und wir werden sehen, dass es noch weitaus mehr Entstehungsmythen in aller Welt gibt.
Es ist erst knapp 200 Jahre her, als Charles Darwin durch seine Forschungen klarstellte, dass der Mensch das Ergebnis einer viele tausend Jahre alten sogenannten Evolution sei. Noch überraschender waren die Ergebnisse der Astrophysiker und Geologen. Nicht nur die Erde ist weit älter als es biblische ‚Berechnungen‘ hergeben, das ganze Universum ist sogar mehrere Milliarden Jahre alt.
Die Mehrheit aufgeklärter Menschen folgt heute der Lehre von der Evolution, der langen Entwicklung der Lebewesen durch immer bessere Anpassung an die jeweilige Umwelt. Der Mensch als Krone der Schöpfung entwickelte sich aus einem gemeinsamen Vorfahren von Affen.
Dessen ungeachtet gibt es durchaus immer noch Anhänger der biblischen Schöpfungsgeschichte – und zwar dem Wortlaut nach. Das Thema lässt uns schmunzeln; aber die wörtliche Auslegung der Heiligen Bücher hat sehr ernste Konsequenzen - auch heute noch.
Meine spirituelle Version von der ‚Entstehung des Menschen‘ sieht ein Stück weit Wahrheit in beiden vorherigen Versionen, dabei gehe ich allerdings von einer grundlegend anderen Voraussetzung aus: Das, was wir heute „Mensch“ nennen, ist dem Ursprung nach ein Geistwesen, das sich mit der Materie auseinandersetzen musste und sich dabei ‘verirrte‘ – und nun erhebliche Mühe hat, wieder zurückzufinden. Dazu später mehr!
An den Anfang stelle ich aber zunächst sowohl eine ‚Ortsbestimmung‘ der Erde innerhalb der Milchstraße als auch eine zeitliche Orientierung des Lebens auf der Erde, so wie sie uns heute bekannt ist.
Am Anfang aber war – nichts, oder: fast nichts? Kosmologisch können wir heute bis zum sogenannten Urknall zurückschauen, besser: zurückrechnen, und auch nicht ganz bis zum Anfang, sondern bis kurz danach, allerdings sehr kurz, wenige Billionstel Sekunden danach. Da gab es noch nicht die vielen Sterne, die wir heute als unzählbare, unglaubliche Menge wahrnehmen; es waren überhaupt noch keine Sterne, geschweige Galaxien vorhanden, nicht einmal Atome, aus denen Materie und somit auch Sterne besteht. Am Anfang gab es keine Materie – sondern eine ungeheuer dichte plasma-ähnliche Substanz, und die war heiß, unvorstellbar heiß, nämlich 1027 Grad, dafür aber sehr, sehr klein. Ein Bruchteil nach dem Urknall stellt man sich lediglich eine 1 cm große Masse vor – für die gesamte spätere Materie. Unvorstellbar? – Ja!
Zu diesem Zeitpunkt sei der Raum entstanden, und nicht nur der Raum, sondern auch die Zeit. Die Vorstellung eines leeren Raumes, genauer eines nicht vorhandenen Raumes ist schon eine beträchtliche Herausforderung für unsere dreidimensional trainierten Gehirne – aber sich etwas vor oder außerhalb von Zeit oder gar anderen Dimensionen vorzustellen, sprengt unser Vorstellungsvermögen völlig. Wir sprechen von ‚zeitlos‘, wir hören von der ‚Ewigkeit‘ – wissen aber nichts um seine Bedeutung.
Dieser Anfang des Universums wird heute mit ziemlich genau 13,75 Milliarden Jahren angegeben und beschrieben: Nach einer unbeschreiblichen Explosion, dem sogenannten „Urknall“, begann die Existenz des Universums, besser gesagt: des uns bekannten Universums.
Der Spruch: „Wir haben alle mal klein angefangen...“ trifft witzigerweise auch und in besonderem Maße auf den Anfang des Universums zu. Aus Nichts – oder beinahe nichts – war plötzlich etwas da, das sich rasend schnell ausdehnte. Es waren noch keine Atome oder Teile davon vorhanden; man bezeichnet diese erste Materieform als Plasma, und sie war heiß, unvorstellbar heiß. Schnell heißt hier: in unaussprechlichen Bruchteilen von Sekunden. Was dann in den nächsten Minuten … Jahren … Jahrmillionen entstand, ist dieses gewaltige Universum.
Nach der Astrophysik scheint diese Beschreibung logisch nachvollziehbar – aber sie beschreibt nicht das eigentliche „Woher“, auch nicht „womit“, also mit welchen Bausteinen konnte das alles „erbaut“ werden – von der Frage „wie“ entstanden die Naturgesetze oder gar: „Wer“ steckt dahinter – mal ganz abgesehen.
Religiös-basierte Entstehungsmythen helfen uns auch nicht wirklich weiter, wie wir noch sehen werden.
Für mich ist die einzige, logische und verständliche Erklärung metaphysisch: die physische ist nicht die einzige Ebene des Universums.
Das genau ist die Kernaussage dieses Buches!
Abgesehen von der Glaubensfrage, wer das Universum erschaffen hat, gibt es auch wissenschaftliche Spekulationen, ob das Universum zufällig entstanden ist, ob es also gewissermaßen zwangsläufig entstanden ist, bis hin zu der Spekulation, ob es vielleicht noch weitere, uns bisher nur nicht bekannte Universen, sogenannte „Parallel-Universen, gibt. Dazu gehe ich mal an das andere Ende: wie groß war die Wahrscheinlichkeit, dass es dieses eine Universum überhaupt gibt, also entstanden ist.
Der Mathematiker Roger Penrose (Oxford) hat dazu eine Berechnung angestellt und kommt zu einem Ergebnis von 1 zu 1010^123.
Wer es mit Mathematik nicht so hat, sollte diesen Absatz überspringen! Denn diese Zahl ist, wie so viele andere extrem große oder kleine Zahlen auch, unvorstellbar.
Zum besseren Verständnis erkläre ich dies zunächst an einem kleineren Beispiel: die größte mit drei Ziffern darstellbare Zahl ist 99^9; klingt doch einfach …
Die Zahl ist aber ausgeschrieben nicht oder kaum darstellbar, daher stelle ich sie logarithmisch dar, erhalte dazu einen Logarithmus von: 369693099,63157035874354309509548.
Was heißt das? – So wie aus dem Logarithmus 1,5 die ausgeschriebene Zahl 31,62277 entsteht und aus dem Logarithmus 2,5 die Zahl 316,2277, führt uns der o.g. Logarithmus zu einer 4 mit fast 369,7 Millionen Stellen dahinter, die Zahl vor dem Komma des Logarithmus nämlich bestimmt die Anzahl Stellen! Die Ziffernfolge zu log 2,5 ist genau 10mal die Ziffernfolge von log 1,5. Da die Aufgabe ein Verhältnis darstellt, gehört diese Zahl noch unter den Bruchstrich gestellt!
Soweit das erklärende Beispiel. Das Ergebnis von Penrose stellen Sie sich, lieber Leser, kleiner vor, extrem viel kleiner! Die Mantisse hat nicht neun Stellen wie bei unserem Beispiel; sondern 123 Stellen, entsprechend wäre das Endergebnis eine Ziffer mit 10123 Stellen.
Dieses Ergebnis habe ich dann noch einmal kinesiologisch1 überprüft und musste auch diese ungeheure Zahl noch erhöhen; erst bei der Messung von 1010^206 wurde der kalibrierte Wert bestätigt, (MW1000). Vielleicht noch ein hilfreicher Hinweis: Eine Potenz 1012 wird ausgeschrieben: 1.000000.000000 und heißt 1 Billion, als Logarithmus geschrieben: 12,00000, wobei die 12 vor dem Komma nur die Stellenzahl ausdrückt! Bei dieser Potenz hat der Logarithmus nur zwei Stellen; unsere Aufgabe hat jedoch so viele Stellen, dass wir sie ihrerseits nur als Potenz ausdrücken können, eben 10206.
Was sagt uns das nun? – Die Wahrscheinlichkeit für die Existenz eines solchen Universums wird mit 1 zu 1010^206 gewertet, also mit 0,000…, nach dem Komma 10206 Nullen bis zu einer ersten Ziffer – mit einfachen Worten: es ist also extrem unwahrscheinlich, dass dieses Universum existiert. Anders ausgedrückt: dieses Universum existiert eigentlich gar nicht!
Was fällt uns dazu noch ein? – Ich befürchte, dass weder Astrophysik noch Kosmologie eine befriedigende Antwort darauf haben!
Die eigentliche Frage müsste demnach lauten:
Was ist das, was wir als Weltall wahrnehmen?
Bevor wir aber tiefer in unsere Thematik einsteigen, will ich einmal die Dimensionen, über die wir reden, sowohl räumlich als auch zeitlich modellhaft darstellen.
Dazu stellen wir uns einmal das Universum als ein Modell vor mit einem Verkleinerungsmaßstab 1: 109,also 1 : 1 Milliarde.
Dann hat die ERDE einen Durchmesser von 1,28 cm (der wirkliche Durchmesser beträgt ca. 12.750 km), das entspricht der Durchschnittsgröße einer Murmel oder eines 'Knickers'. Der Mond bewegt sich dann als 3,5 mm starker Stecknadelkopf in einer Entfernung von 38 bis 40 cm (in der Realität ca. 384.000 km) um diese Murmel: unsere Erde.
Das System Erde - Mond insgesamt kreist nun in einer Entfernung von 149 m (real: etwa 149 Millionen km) um die SONNE, die immerhin einen Modell-Durchmesser von 139 cm (real: 1.390.000 km) hat.
Kommunikationssatelliten wie Eutelsat, Intelsat, Astra x und andere kreisen in festen Bahnen um die Erde, besser gesagt: sie bewegen sich mit der gleichen Geschwindigkeit wie die Erde um sich selbst, so dass sie auf einer bestimmten Position über der Erde „stehen“, daher geostationär. Sie müssen bei vorgegebener Geschwindigkeit2 eine genaue Höhe einhalten, sonst stürzen sie entweder ab, landen wieder auf der Erde, oder sie fliegen in den Weltraum hinaus. Diese Höhe ist mit 35.786 km festgelegt3 – das entspricht einer Entfernung von 3,58 cm in unserem Modell.
Wenn wir das Modell auf den Boden unseres Wohnzimmers legen, haben wir keinerlei Probleme, die Entfernung zum Mond abzuschreiten; es ist wirklich nur ein kleiner Schritt! Nehmen wir die Sonne: wir brauchten schon als Modellkörper einen großen Plastikball, Marke Nivea oder ähnliche. Um nun die Entfernung darzustellen, müssen wir jetzt endgültig ins Freie. Es stellt sich schnell heraus: die knapp 150 m sind für einen normalen Fußgänger in etwa zwei Minuten zu bewältigen.
Sehen wir uns jetzt einmal den Rest unseres Sonnensystems mit den bekannten neun weiteren Planeten an – ich rechne den Pluto nach alter Rechnung dazu, auch wenn er vor einigen Jahren auf Grund seiner geringen Größe zum Zwergplaneten umdefiniert wurde. Merkur und Venus sind noch näher zur Sonne als die Erde, wir wollen aber nach außen, also von der Sonne weg – in den Weltraum hinaus. Dann nämlich kommen wir zum nächsten Planeten: zum MARS, wir erreichen ihn auf ‚kürzestem Wege‘ nach nur ca. 80 m, bei günstiger Konstellation. Das ist also der Aktionsbereich unserer heutigen Raumfahrt. Der Mars wird auch in den nächsten Jahrzehnten das einzige von Menschen erreichbare Ziel bleiben. Zum JUPITER brauchen wir jedoch bereits etwa 630 m, zum SATURN sogar 1280 m. Erinnern Sie sich, lieber Leser, an den Film "2001 - Odyssee im Weltraum"? Das Fernziel in dem Film war dieser Riesenplanet Jupiter!
Wir marschieren weiter und kommen an Uranus und Neptun vorbei bei 2.723 m bzw. 4.350 m und erreichen schließlich nach 5.760 m den Kleinplaneten PLUTO, und damit den Rand unseres Sonnensystems, zwar gibt es Himmelkörper, die nicht in (fast) Kreisbahnen; sondern in langen elliptischen Bahnen um die Sonne wandern, nämlich Kometen. Bei genauerer Betrachtung haben wir jenseits der Bahn des Neptun noch den Kuiper-Gürtel mit seinen unberechenbaren Objekten. Der Name Gürtel verrät, dass es sich um einen breiten Raum handeln muss, und genau so ist es. Der Kuiper-Gürtel ist eine Zone mit enorm vielen Gesteinsbrocken unterschiedlicher Größe. Gehen wir gleich ins Modell, müssen wir nach 4,5 km mit solchen Brocken rechnen, bis wir uns bei km 7,48 in den interstellaren Raum begeben können, ohne dauernd über eines dieser Steinchen zu stolpern. In dieser steinreichen Zone gibt es übrigens Ausreißer, die auch in unsere Richtung fliegen und der Erde durchaus gefährlich werden könnten. Die Astronomen auf der Erde beobachten dieses Geschehen übrigens mit Argus-Augen. Diese kleine Reise von fast 7,5 km gingen wir zu Fuß gemütlich in etwa zwei Stunden - machbar.
Jetzt aber befinden wir uns im leeren Raum - in unserem Modell: auf freiem Feld! - Raumfahrttechnisch wird sich der Mensch vorläufig nur mit unbemannten Geräten lediglich innerhalb des Sonnensystems bewegen können. Erst danach kann man wirklich von „Raumfahrt“ sprechen - wie wir per Modell gleich sehen werden.
Captain Kirk ist bisher als Einziger „mit dem Raumschiff 'Enterprise' und einer 400 Mann starken Besatzung in Welten vorgedrungen, die bis dahin noch kein menschliches Wesen betreten hatte"4. - Wie weit mögen die Science-Fiction Autoren den realen Möglichkeiten voraus sein – sowohl technisch als auch zeitlich?
Zurück zu den ‚Realitäten‘. Als anschauliche Übersicht möge uns zunächst eine Tabelle über verschiedene Größen dienen: Vergleich von Planetenbahnen zu Durchmessern der Sonne und einigen Riesensternen.
Planetenbahnen
Durchmesser in echten km
Modell 1:109
in m
Merkurbahn
115.818.671
0,115 km
115,8
Venusbahn
216.318.521
0,216 km
216,3
Erdbahn
299.196.046
0,299 km
299,2
Marsbahn
455.974.310
0,455 km
455,9
Jupiterbahn
1.555.817.855
1,555 km
1.556
Saturnbahn
2.866.295.202
2,866 km
2.866
Uranusbahn
5.983.914.828
5,983 km
5.984
Neptunbahn
8.975.872.241
8,975 km
8.976
Plutobahn (theoretisch)
11.812.846.261
11,812 km
11.813
Sterndurchmesser:
Sternendurch-messer: echte km
Modell km
in m
Sonne
1.392.684
0,001393
1,4
Sirius
2.382.882
0,002383
2,4
Pollux
12.729.132
0,012729
12,7
Arktur
35.791.979
0,035792
35,8
Aldebaran
61.556.633
0,061557
61,6
Rigel
86.346.408
0,086346
86,3
Antares
1.142.000.880
1,142001
1.142,0
Beteigeuze
1.643.367.120
1,643367
1.643,4
Granatstern
1.977.611.280
1,977611
1.977,6
VW_Cephei_A
2.646.099.600
2,646100
2.646,1
VW_ Canis_Majoris
1.977.611.280
1,977611
1.977,6
Der Stern Sirius wäre an Stelle der Sonne deutlich größer als diese (1,7-fach) und würde uns sicher einige Probleme bescheren; aber es ist kein Vergleich zu der Vorstellung der Sterne Pollux, Arktur, Aldebaran oder Rigel an Stelle der Sonne. Denn dann stünden wir vor einer unlösbaren Aufgabe – aber nur theoretisch, denn real wären wir gar nicht erst entstanden! Die Durchmesser sind riesig – bis zum 1.000-fachen der Sonne – s.a. Tabelle. Das gesamte Ausmaß einer solchen ‚Besetzung‘ des Sonnenortes offenbart sich aber erst, wenn wir das Volumen dieser Sterne zum Vergleich hinzuziehen. Pollux stellt schon das 764-fache Volumen der Sonne zur Verfügung, Arktur beinahe das 17.000-fache; was für ein Glutofen – der zum Glück mehr als 36 Lichtjahre von uns entfernt ist.
Aber noch weitaus sorgenvoller wäre unser Blick, wenn wir uns den Stern Aldebaran an Stelle der Sonne vorstellen würden. In der Tabelle lesen wir einen Modell-Durchmesser von 61,6 m, dem 44-fachen der Sonne; und nun sein Volumen: 86.000 mal das der Sonne. Wie kann man sich bei solchen Riesensternen ein Leben auf der Erde vorstellen? – Wenn wir uns vor Augen führen, was ein Tag in der Sahara oder einem ähnlichen Gebiet in Äquatornähe für unser Wohlbefinden bedeutet, können wir uns leicht ausmalen, wie eine solche ‚Sonne‘ auf uns einwirken würde. Modellmäßig dargestellt: Anstatt des ‚Nivea-Balls‘ von 1,39 m wie unsere Sonne sehen wir uns einem Ballon mit einem Durchmesser von 61,5 m gegenüber. Natürlich nur ein Gedankenspiel – denn jedes menschliche Leben hätte schon längst aufgehört zu existieren, wahrscheinlich sogar alles organische Leben.
Rigel, noch einmal 40% größer, wartet nun schon mit einem Volumen auf, das dem 238.000-fachen des Sonnenvolumens entspricht; der Modell-Ballon hätte jetzt einen Durchmesser von 86,3 m. Diesen Giganten umkreiste die Erde in einer Entfernung von nur noch knapp 106 m anstatt 149 m wie bei der Sonne. Das ist schon mehr als lebensfeindlich; die Hitzeentfaltung würde nicht nur jedes Leben auf der Erde verdampfen, sondern den ganzen Planeten in eine glühende Masse verwandeln.
Mit den nächsten „Roten Riesen“, so heißen diese sehr großen Sterne nämlich, gehen wir noch einen Schritt weiter, einen gewaltigen Schritt sogar: der Hauptstern im Sternbild Skorpion, der Antares, würde uns, an die Stelle der Sonne gesetzt, glatt verschlingen und darüber hinaus auch noch Mars und Jupiter; selbst zum Saturn fehlten nur noch 290 Modell-Meter. Der zweite große Stern neben Rigel im Sternbild Orion ist der Beteigeuze, der Schulterstern des ‚Himmelsjägers‘ – so sah die griechische Mythologie diese Sternenkonstellation. Mit seinen 1.643 km (Modell) reicht er 15% weiter als die Saturn-Bahn. Beteigeuzes Durchmesser entspricht dem 1.000-fachen der Sonne, sein Volumen dem 2,3•1027-fachen.
Es gibt noch weitaus größere Sterne, die bisherige Darstellung sollte jedoch ausreichen, um die Phantasie zu beflügeln ob solcher Dimensionen. In den Tabellen sind noch mehr Daten versteckt und lassen noch weitere Vergleiche zu.
Was ist nun mit den Entfernungen am Sternenhimmel? Schauen wir mit bloßem Auge in den nächtlichen Himmel, sehen wir maximal etwa 3000 Sterne – von unserem jeweiligen Standort aus. Wenn dieser Standort z.B. in Europa liegt, sehen wir andere Sterne als in Südafrika; kurzum: mit bloßem Auge kann man rund 6.000 Sterne beobachten. Diese Sterne stehen scheinbar still, wir sehen jede Nacht dieselben Sterne. Das hat die Menschen schon zu alten Zeiten dazu veranlasst, mehrere Sterne, die in etwa beieinanderstehen, zu einem Bild zusammenzufassen. Wir kennen diese Bilder als Sternbilder wie Löwe, Hund, Bär oder Orion. Die betreffenden Sterne, wir nennen sie deshalb auch Fixsterne, stehen so beieinander, dass es scheint, als wäre sie auch gleich weit von uns entfernt. Aber das ist ein Trugschluss.
Im vorgenannten Sternbild Orion z.B. sehen wir am Himmel die zwei Hauptsterne Beteigeuze und Rigel scheinbar gleich weit von uns entfernt, in Wirklichkeit aber ist Rigel fast doppelt so weit von uns entfernt wie Beteigeuze. Das gleiche Spiel könnten wir mit vielen anderen Sternbildern durchrechnen. So wird aus dem zweidimensionalen „Himmelszelt“ ein tief gestaffeltes Universum - dreidimensional. Noch präziser müssten wir sagen: vierdimensional; denn der Zeitfaktor spielt bei den riesigen Entfernungen eine noch bedeutendere Rolle als in unserem irdischen Alltag.
Alles Licht, das wir sehen, so auch das von den Sternen, ist mit 300.000 km pro Sekunde unterwegs. Auf der Erde bemerken wir das nicht, weil es einfach zu schnell ist – in einer Sekunde 7,5 mal um den Erdball. Die Umrechnung in km/h ersparen wir uns jetzt mal.
Im Weltall sieht das aber ganz anders aus. Wir kommen gleich darauf zurück.
Es hat viele Jahrhunderte gedauert, viele geduldige Beobachtungen von wissensdurstigen Menschen, bis man den Sternen unterschiedliche Entfernungen zuschreiben konnte – und wollte; denn allein in Europa haben viele Astronomen im Mittelalter ihre Freiheit und sogar ihr Leben geopfert, weil sie davon überzeugt waren, dass das vorherrschende kosmologische Modell mit der Erde in der Mitte und später selbst die Sonne in der Mitte des Universums nicht mit ihren Beobachtungen und Berechnungen übereinstimmte.
- Heute wissen wir: die Sonne ist ein Fixstern (mittlerer Größe) innerhalb einer großen Ansammlung von Sternen, die in spiralförmigen Armen unserer Galaxie angelegt ist – das können wir so nicht beobachten, aber Astronomen erklären uns das an Hand der großen Nachbargalaxie, dem Andromeda-Nebel. Dieser Spiralnebel, unsere Galaxis, ist uns bekannt unter dem Namen "Milchstraße". Er enthält mehr als 200 Milliarden Sterne bzw. Sonnensysteme; manche Quellen sprechen von 300 Milliarden Sternen. Einer davon ist unsere Sonne mit ihrem Planetensystem. Und wo sind wir da wirklich? –
Nach neueren Schätzungen befindet sich das Solarsystem, uns inklusive, näher am Rand der Galaxie zwischen zwei Spiralarmen, genauer: ca. 27.000 Lichtjahre entfernt vom galaktischen Zentrum. Bei einem ebenfalls neueren berechneten Radius der Galaxis sind wir somit ca. 35.000 Lichtjahre vom Rand entfernt. Bisher hieß es immer, dass wir uns mehr am Rande der Milchstraße befinden. Daran sieht man, wie schwierig es ist, die Milchstraße zu ‚vermessen‘ –weil wir eben ‚mitten drin‘ sind. Eine Draufsicht wäre wesentlich besser geeignet.
Mit der folgenden Grafik versuche ich, die Dimensionen halbwegs zu verdeutlichen, als Seitenansicht:
Warum heißt diese unsere Heimatgalaxie eigentlich „Milchstraße“? – Hier spricht die Mythologie, und zwar die der alten Griechen; wie schon häufig in der Astronomie. Ganz kurz die Geschichte:
Der Gott Zeus trieb sich bekanntlich gerne auf der Erde herum, und zwar besonders gern mit irdischen oder, wie es zu Unterscheidung hieß: sterblichen Frauen. Ein Techtelmechtel mit der schönen Alkmene z.B. bescherte ihm einen Sohn, den sagenhaften Herakles. Zeus legte den Knaben Herakles seiner göttlichen Frau Hera an die Brust, während diese schlief – auf das es ein prächtiger, vor allem aber kräftiger Kerl werde! Nun war er wohl schon als Säugling derart ungestüm, dass Hera erwachte, das fremde Baby an ihrer Brust bemerkte – und es erschrocken zurückstieß. Dabei ergoss sich aus ihrer Brust ein breiter Strahl ihrer Milch quer über den ganzen Himmel.
Und dieses Band sehen wir als hellen Streifen am nächtlichen Himmel. Nehmen wir uns ein Fernrohr, ein Fernglas reicht auch schon aus, und schauen in dieses Band; es löst sich auf in Tausende von einzelnen Lichtpunkten, also Sternen. Der Einfachheit halber und zur Unterscheidung mit anderen Galaxien nennen wir allgemein unsere ganze Galaxis „Milchstraße“ – also weder Milch noch Straße.
Dabei hat das Milchstraßensystem einen Durchmesser von mehr als 100.000 Lichtjahren, nach neueren Messungen sogar rund 124.000 Lichtjahren5. Um das in unser Modell zu übertragen, bewegen wir uns in kleinen Schritten und gehen zunächst von uns aus zum sonnennächsten Stern, das ist der hellste Stern im Sternbild Centaur, der -Centauri. Tatsächlich ist dieser Stern 4,3 Lichtjahre von uns entfernt - aber wie weit ist das?
In der Astronomie wird (wegen der doch recht großen Entfernungen, wie wir anhand der Tabelle schon gesehen haben) nicht nach Kilometern gemessen, sondern nach Lichtjahren6. Ein Lichtjahr ist die Entfernung, die das Licht in einem Jahr zurücklegt. Wie schon gesagt, legt das Licht pro Sekunde etwa 300.000 km zurück – das ist schneller als alles andere in unserer physischen Welt. Im Maßstab unseres Modells sind das gerade mal 30 cm. Probieren wir's aus: wir erreichen ganz bequem die Lichtgeschwindigkeit – zu Fuß, mit einem einzigen kleinen Schritt!
Das Licht braucht in der Wirklichkeit knapp 8 Minuten bis zur Sonne und knapp 6 Stunden bis zum Pluto. In einem Jahr nun legt das Licht eine Strecke von 9,46 Billionen km zurück! Das bedeutet, dass wir jedes einzelne Lichtjahr, von dem wir sprechen, mit 9,46 Billionen km multiplizieren müssen, um sie unserem irdischen Maß und Verständnis anzugleichen.
Auf unser Modell übertragen, kommen wir selbst hier auf eine Entfernung von sage und schreibe: 9.460 km! Ein Spaziergang ist das nun wirklich nicht mehr, selbst mit dem Auto müssen wir uns schon reichlich Proviant mitnehmen - naheliegend wäre das Umsteigen auf einen Flieger und einen Flug von London bis Südafrika buchen ...
Dennoch! Wir würden uns innerhalb unseres Modells immerhin noch auf freiem Feld befinden – beziehungsweise auf unserem Planeten Erde. Ein Lichtjahr haben wir zwar bereits hinter uns. In der Realität wäre unser Raumschiff zwar im Weltraum, aber umgeben von der gleichen Leere wie beim Start. Auf dem Wege zu unserem nächsten Ziel, dem schon genannten -Centauri, sind es ja 4,3 Lichtjahre, das 4,3-fache der bisher zurückgelegten Strecke, also entsprechend gerechnet: 4,3 • 9.460 km, das ergibt 40.678 km! Und jetzt hat unser Modell gut den Umfang unseres Heimatplaneten erreicht. Mit dem Flieger bedeutet das: Eine Reise rund um die Erde7!
Viel Aufwand für nur einen Stern unter 100 Milliarden weiteren Sternen unserer Galaxie! Dabei ist der Abstand zum -Centauri ja auch nur der zum uns nächsten Stern. Tatsächlich beträgt der Durchschnittsabstand zwischen den Sternen etwa 4 Lichtjahre.8 Das bedeutet, dass wir uns, selbst in unserem Modell, für jeden Sprung zum nächsten Stern auf eine Reise rund um die Erde einzurichten hätten! Allein in unserer Milchstraße müssten wir ca. 200 Milliarden solcher Reisen unternehmen – wollten wir jeden Stern näher in Augenschein nehmen. – Pure Illusion!
Durchschnittsangaben sind naturgemäß ungenau, so auch hier. Es gibt Sternhaufen, in denen die einzelnen Sterne deutlich dichter zusammenstehen als der Durchschnitt, dafür andere Regionen des Himmels mit gähnender Leere.
Nehmen wir den nächsten Stern in dieses Modell auf, den hellsten Stern unseres Himmels: Sirius. Er ist auch nur knapp 8,6 Lichtjahre von uns entfernt, in der Größe unseres Modells: 81.419 km!
Die folgende Tabelle enthält und erweitert die vorher beschriebenen Entfernungen in den kosmischen Weiten. Über den Alpha-Centauri hinaus haben wir unsere Reise bis zum Arktur vorgenommen. Bei den anderen Entfernungen der Tabelle habe ich dieselben Sterne ‚angepeilt‘ wie bei den Größenvergleichen, damit die Beispiele nicht ausufern. Nun liegen die ‚Reiseziele‘ nicht gerade hintereinander, wie es die Tabelle vielleicht vermuten ließe; deshalb lassen wir die riesigen Entfernungen der restlich aufgeführten Sterne ‚still‘ auf uns wirken.
ENTFERNUNGEN
Entfernungen
in wahren km
Modell 1:109
Modell-km
Entfernungen der Planeten von der SONNE:
Erde (
149.597.871
0,1496
Mars
227.987.155
0,2279
Jupiter
777.908.928
0,7779
Saturn
1.433.147.601
1,4331
Uranus
2.991.957.414
2,9919
Neptun
4.487.936.121
4,4879
Pluto (theoretisch)
5.906.423.131
5,9064
Entfernungen von Sternen:
Sonne
1,496E+089
0,150
Alpha-Centauri
4,109E+13
41.088
Sirius
8,142E+13
81.419
Pollux
3,200E+14
319.994
Arktur
3,474E+14
347.449
Aldebaran
6,305E+14
630.521
Rigel
7,290E+15
7.289.806
Beteigeuze
6,059E+15
6.059.059
Antares
5,680E+15
5.680.368
VW_Cephei_A
4,639E+16
46.389.672
10VW_ Canis_Majoris
3,692E+16
36.922.392
Um das gesamte Milchstraßensystem zu durchqueren, von einem Rand zum anderen, müssten wir – wohlgemerkt: im Modell – knapp 30.000mal um die Erde reisen oder unser Modell vielleicht doch in den Weltraum verlagern - und kämen in dem Fall bereits weit über die Bahn des Jupiter hinaus. Odyssee 2001 - selbst im Modell kaum noch nachvollziehbar.
Universum, wohlgemerkt nur das physische, umfasst aber nicht nur eine Galaxie, unsere „Milchstraße“, sondern noch ca. 200 Milliarden weitere Galaxien. Auf diese ungeheure Vielzahl und diesen unfassbaren Entfernungen kann ich allerdings an dieser Stelle nicht eingehen – selbst unser Modell wäre hoffnungslos überfordert – und unsere Vorstellungskraft auch!
Letzter Größen-Vergleich:
Die Reise von einem Ende der Milchstraße zum anderen beträgt rd. 124.000 Lichtjahre – die großen Tiefen des Universums jedoch reichen 10 Milliarden Lichtjahre weit; das ist noch 100.000-mal weiter; und das ist immer noch nicht das Ende. Eine Quelle spricht von einer Größe von 86 Milliarden Lichtjahren11 , andere von 28 Milliarden Lichtjahre als Durchmesser – für den sichtbaren Bereich des Weltalls.
Demnach gibt es auch noch den unsichtbaren Teil? – Ja, wir kommen gleich dazu!
Hier ein Bild aus der Forschungsreihe „Millenium-Simulation“ mit Lupeneffekt, um einen Eindruck des Gesagten wiederzugeben. Diese Simulation des Max-Planck-Institutes war ein gewaltiges Projekt mit einer enormen Rechenleistung und bestehend aus mehr als 10 Milliarden Einzelpunkten. Hier ein vergrößerter Ausschnitt dieser Aufnahme:
Bild: Hubble Ultra Deep Field
© Universität Konstanz, Prof. Dr. Ganteför, 2016
Natürlich lassen die Bilder nur erahnen, welch atemberaubenden Dimensionen und Farbenpracht der verschiedenen Himmelsobjekte das sichtbare Universum ausmacht.
Jeder Beobachter gerät geradezu in Verzückung beim Anblick z.B. des Krebsnebels. (folgendes Bild) Könnte es nicht auch ein Gemälde sein? Was wir sehen, sind Reste einer gigantischen kosmischen Katastrophe.
© Krebsnebel aus Wikipedia/Krebsnebel
Dabei macht das Sichtbare nicht einmal das Wesentliche des Universums aus.
Also sprechen wir darüber, wie sich dieses Universum in etwa zusammensetzt.
Es gibt reichlich Literatur von Astronomen und Astrophysikern, und Kosmologen versuchen, die letzten Rätsel des Universums zu lösen. An dieser Stelle will ich nur darauf hinweisen. Später werden wir noch intensiver darauf eingehen; denn im Grenzbereich des Universums, und nicht nur dort, begegnen sich Naturwissenschaftler und Metaphysiker - irgendwie.
Wenden wir uns weiteren ‚drängenden‘ Fragen zu, als da z.B. wäre: Was ist drin im Universum – außer Sterne und Staub? Wenn wir wieder an den Anfang zurückkehren, also Richtung Urknall, finden wir nicht einmal Sterne. Die gab es am Anfang noch gar nicht. Kurz nach „Urknall“ gab es nur Plasma, aus diesem bildeten sich erst Atome und schließlich Sterne und Galaxien.
Als wenn die Verwirrung nicht schon groß genug wäre, geraten wir mit der neuesten Forschung absolut ins Land der vielen Fragezeichen, nicht nur, weil unsere Vorstellungskraft um eine weitere Dimension mehr strapaziert wird, sondern auch, weil auch die Kosmologie die ‚letzten‘ Antworten nicht geben kann:
Um was geht es? – Was hält das Universum zusammen, welche Kraft bewegt es?
Man hat entdeckt, dass sich Sterne und Galaxien von uns entfernen – und zwar je weiter sie von uns entfernt sind, desto schneller. Und wo führt es am Ende hin – oder gibt es gar kein Ende?
Die Feststellung ist, dass die sichtbaren Sterne und die sonstige Materie, wie Staub, nicht das ganze Universum ausfüllen: Dazwischen ist Leere. Eine gewaltige Leere; ‚gewaltig‘ nicht nur, weil sie 95% des Universums ausmacht, sondern weil sie machtvolle Auswirkungen hat. Da gibt es ‚Materie‘, die man nicht wahrnehmen kann – und nennt sie „Dunkle Materie“ und es gibt eine alles bewegende Kraft, die nennen Kosmologen „Dunkle Energie“. Wer will, kann sich mit entsprechender Literatur in diese bisher ungelösten Rätsel vertiefen. In unserem Zusammenhang will ich nur deutlich machen, wie klein die sichtbare Masse im Universum ist – trotz der irrsinnigen Anzahl von Sternen.
Astronomen und Astrophysiker versuchen, mit Berechnungen und Computer-Simulationen den Geheimnissen des Universums, vor allem das Geheimnis seiner Entstehung, auf die Spur zu kommen; wie hier beschrieben:
Am Computer simulierte Volker Springel (Garchinger Max-Planck-Institut für Astrophysik) wie sich im frühen Universum erste Strukturen bildeten. Unter dem Einfluss der Dunklen Materie ... verschmolzen kleinere Gas- und Staubwolken zu größeren Gebilden, die schließlich erste Protogalaxien formten. –
Doch was verbirgt sich dahinter? Viele Kandidaten sind in den vergangenen Jahren ausgeschieden. Als Favorit galten lange nicht leuchtende, aber große Himmelskörper, sogenannte Machos. Gemeint sind damit vor allem Schwarze Löcher, gewaltige Sternenschlucker, die bereits kurz nach dem Urknall entstanden sein müssten. Einige Forscher spekulierten, dass sie massenhaft durch die Milchstraße vagabundieren. Aber es sind wohl weit weniger als gedacht. In einer Rasterfahndung untersuchten Astronomen das Licht weit entfernter Sterne. Sie hofften, Machos würden zuhauf als unsichtbare Stolpersteine im Weg liegen und das Sternenlicht verzerren. Das Ergebnis war enttäuschend: Nur wenige der schwarzen Riesen wurden auf diese Weise gefunden. Das reicht nicht, um zur fehlenden Masse im Universum nennenswert beizutragen. Inzwischen gehen Forscher davon aus, dass die Dunkle Materie vor allem aus noch unentdeckten Elementarteilchen besteht: Nicht Riesen, sondern Zwerge halten offenbar das Weltall im Innersten zusammen.
Irgendein Witzbold von der ‚University of Chicago‘ hat sie "Wimps" getauft, also zu Deutsch Schwächlinge, weil sie nach der Theorie so gut wie nie mit normaler Materie reagieren (erzählt Mannheim). Nun zeigt sich: Die Schwächlinge sind viel stärker als die Machos. Solange sie nicht zweifelsfrei nachgewiesen worden sind, bleiben die Wimps indes hypothetische Teilchen. Nach der Standardtheorie der Teilchenphysiker werden ihnen allerlei wundersame Eigenschaften zugeschrieben. Demnach sind die ominösen Wimps extrem schwer und träge - und lassen sich dennoch so gut wie nie einfangen. Ungehindert durchstreifen sie in Myriaden schwärmen das Weltall. Und sie haben noch eine Eigenschaft, die sie von gewöhnlicher Materie unterscheidet: Wimps senden von sich aus niemals Strahlung aus und erscheinen deshalb vollkommen unsichtbar.
Memo zu Wimps:
Dabei bilden die Superhaufen aus Zehntausenden von Galaxien die Seifenhäute, die typischerweise 40 bis 400 Millionen Lichtjahre große Leerräume umschließen, in denen fast keine Materie existiert. Diese Leerräume machen etwa 95% des Gesamtvolumens aus. Die Galaxien sind also wirklich nur kleine leuchtende Inselchen im unermesslichen Ozean der Leere. Einen Mittelpunkt des Universums gibt es nicht.
Die Zeit zurück bis zum Urknall wird von den Kosmologen erstaunlich detailliert dargestellt. Die ersten Sekundenbruchteile werden definiert und man spricht vom Urknall als Beginn von Materie und Raum – und Zeit.
„Beginn“ heißt ja nun, dass die besprochenen, also neu begonnenen Phänomene, vorher nicht vorhanden waren. Es ist anstrengend genug, sich vorzustellen, dass die Größe des gesamten Universums am Anfang, also sehr kurz danach, weniger als 1 mm betrug. Und mehr Raum war auch noch nicht da. Oder doch?
Der Gedanke mit der „Zeit“ wird erst dann so richtig zum Problem, wenn wir an ein Ende denken: Wenn nämlich die Materie durch irgendwelche Kräfte aufgelöst wird, ist eben nichts mehr da (und wo bleibt die dunkle Materie …?); wenn aber die „Zeit“ ein Ende nimmt, sie also einen Anfang und ein Ende hat, stellt sich die Frage, ob sich dann das, was dazwischen war, genauso auflöst. Hieße das: es hat gar nichts stattgefunden!?
Es hat mich viele Jahre gekostet, diese und damit verbundene philosophischen Grundfragen zu ‚klären‘; allerdings habe ich mich ihnen mehr von der metaphysischen Seite genähert.
Wir kommen darauf zurück – versprochen!
Nachdem wir nun die räumlichen Dimensionen unseres Universums etwas geklärt haben, wie ich hoffe, wenden wir uns nun der ZEITLICHE VORSTELLUNG zu, die ist nicht weniger abenteuerlich.
Inzwischen haben wir den 2000. Geburtstag von Jesus Christus überschritten. Noch ca. 8.000 Jahre weiter zurück, und wir erreichen den Beginn der uns bekannten Geschichte. Vor 30 bis 50.000 Jahren gab es nach herkömmlicher Auffassung die ersten kulturbegabten Menschen, den Cro-Magnon. Wirbeltiere gibt es seit ca. 500.000 Jahren; Leben auf der Erde schon weit länger, seit etwa 3,5 Milliarden Jahren. Unbewohnt und unbelebt entwickelte sich die Erde bis dahin also schon etwa weitere 500 - 800 Millionen Jahre.
Jetzt können wir beliebig viele Daten aus Geschichte und Vorgeschichte in die Lücken setzen. Aber auch hier macht ein Modell die Verhältnisse wesentlich klarer. Entwickeln wir eine Zeitleiste, auf der 1 Jahr einen Millimeter repräsentiert!
1 mm 1 Jahr!
Die maximale Lebenserwartung eines Menschen beträgt heute etwa 100 Jahre - ich weiß, dass es auch ältere Menschen gibt; aber hier geht es ja nicht darum, herauszufinden, wer und wo die ältesten Menschen der Erde sind. Alles, was wir wollen, ist ein vorstellbares Zeitmaß. Der vielfach gebrauchte Vergleich mit einem 24 Stunden Tag erscheint mir zu sehr komprimiert. Mit meiner Verlagerung auf eine Entfernungsskala hoffe ich auf eine leichtere Vorstellung.
1 m entspricht 1.000 Jahre. Und was müssen wir 'auf dem letzten Meter' nicht alles verzeichnen an schönen aber auch an schrecklichen Ereignissen, an segensreichen Erfindungen und unglaublichen Entdeckungen, an gewagten Unternehmungen und atemberaubenden Abenteuern; auch gewaltige Irrtümer, von Menschen verursachte Katastrophen und irreversible Veränderungen an der Natur können wir auf diesem einen Meter Menschheitsgeschichte festhalten. Davor ein weiterer Meter einer nicht minder erfreulichen Phase unserer Geschichte - bis zurück zum Beginn unserer Zeitrechnung.
Noch ein paar Schritte, und wir sind bereits an dem oben genannten Beginn unserer geschichtlichen Zeit; haben Römer, Griechen, Ägypter, Perser, Mesopotamier oder auch fernere Kulturen wie die in Indien, China oder die Süd- oder Mittelamerikas hinter uns gelassen. Geschichtlich erschöpfend – aber wir sind doch erst 10 m weit gelaufen!
Beherzte 20 Schritte weiter, und wir haben insgesamt 30 m hinter uns; wir stehen am Beginn dessen, worauf wir so stolz sind, am Beginn der menschlichen Kultur! Wir sehen den Cro-Magnon-Menschen Höhlenbilder malen. Das war vor mehr als 30.000 Jahren.
Weiter zurück werden die einzelnen Etappen immer länger: Wir durchschreiten die Lebensbereiche des Homo sapiens bis zum Homo Faber mit dem ersten Werkzeuggebrauch. Es erscheinen Pithekanthropus und Australopithekus und können uns streiten, wo uns das erste Wesen begegnet, das uns entfernt an ein 'menschliches' Wesen erinnert. Wir bewegen uns weiter rückwärts etwa zwischen 100 m (100.000 Jahre) und 7.000 m (7 Mio. Jahre) von unserem Ausgangsort entfernt.
Jetzt erleben wir die Entwicklung der erstaunlichen Vielfalt der Säugetiere, natürlich auch die der farbenprächtigen Vögel - erst nach 60 km begegnen wir den letzten Dinosauriern. Dafür begleiten uns die Saurier auf unserer Reise in die Vergangenheit in all ihren Variationen eine ganz schön lange Strecke, nämlich etwa 140 km weit! So lebensuntüchtig können diese Echsen doch wohl gar nicht gewesen sein! Sie haben 140 Millionen Jahre lang mit einer großen, dauernd wechselnden Artenvielfalt den Planeten bevölkert.
Aber der Anfang der Wirbeltiere liegt noch weiter, viel weiter zurück. Wenn wir diesen Bereich schließlich erreicht haben, können wir auf eine Reise von 500 km zurückblicken. Das wäre eine Pause wert, oder? - Eventuell auch die Überlegung, ob wir noch weitere 3.000 km gehen oder fahren wollen, um die Entstehung der ersten Lebewesen zu beobachten; allerdings bekämen wir inzwischen wahrscheinlich nasse Füße; denn festes Land gibt es erst seit ca. 2,7 Milliarden Jahren (= 2.700 km). Flögen wir noch mal ca. 1000 km, könnten wir der Entstehung unseres Planeten beiwohnen - vor 4,6 Milliarden Jahren.
Nach insgesamt ca. 5.000 km erleben wir die Geburt der Sonne. Aber der Beginn des gesamten Universums, seit dem Urknall, um die bekannteste Entstehungstheorie zu verwenden, liegt noch 8.700 km weiter zurück, also nach insgesamt 13.700 km!
Das war eine kurze Geschichte in Raum und Zeit – ‚Zeit‘ hier auch als Längenmaß, um es sich besser vorstellen zu können.
Um die gewaltigen Zeiträume und die Schwierigkeiten bei der Entfaltung des Lebens mit dem korrekten ‚Zeit‘-Maßstab zu visualisieren, fange ich im folgen Kapital noch einmal von vorne an. D.h. wir starten bei der Entstehung der Erde und schreiten dann, im verkleinerten Maßstab natürlich, den Werdegang unserer Evolution voran.
Kehren wir aber an den Anfang zurück, den sogenannten Urknall. Es gibt erstaunlich präzise Vorstellungen von diesem Ereignis vor etwa 13,7 Milliarden Jahren. Es gab derzeit auf kleinstem Raum unvorstellbar viel Energie. Welches Material gab es zu der Zeit? – Etwas, was wir hier einfach als Materie und Anti-Materie bezeichnen, und zwar in einem Gleichgewicht an Masse. Nein, nicht ganz, von der Materie gab es ein bisschen mehr, nur 1%! Aber dieses eine Prozent Überhang sollte unsere Lebensgrundlage werden! Denn Materie und Antimaterie haben sich gegeneinander aufgehoben – aufgelöst. Und dabei blieb ein Rest Materie übrig, dieses 1%. Aus dem entstand bzw. entwickelte sich das gesamte uns bekannte Universum. Zuerst gab es nur Energie, die sich zu Strahlung und Partikeln und dann zu Plasma verdichtete, es bildeten sich Protonen, Neutronen und Elektronen, die sich später zu den Atomen, wie wir sie kennen, zusammensetzten. Die Naturgesetze arbeiteten durch Verwirbelung und Anziehung, Zentrifugalkräfte und Magnetismus. Es bildeten sich Konzentrationen von Materie, zunächst „Staub“, der sich unter Druck gewaltig erhitzte. Die Geburtsstätte von Sternen wurde „eingerichtet“. Auch heute noch können wir so etwas in großen Entfernungen mit großen Teleskopen beobachten. Aus der Ferne ein herrliches Schauspiel. Der Lebenslauf eines Sterns folgt ganz bestimmten Gesetzmäßigkeiten. Sowohl Größe, vom erdgroßen weißen Zwerg bis zu roten Riesen, die viel größer sind als unser Stern, die Sonne. Es entstanden riesige Ansammlungen von Sternen, die sich umeinander bewegen und verschiedene Formen annehmen könne.
Unsere Galaxie nennen wir, wie beschrieben, „Milchstraße“, besser gesagt heißt ‚Galaxie’ so. Wir weisen dann gerne auf ein helles Band am Sternenhimmel, das sich bei näherer Betrachtung als Verdichtung von Tausenden von Sternen herausstellt.
Eine Galaxie, die so aus 100 bis 200 Milliarden Sonnenmassen besteht, steht auch nicht gerne alleine. Sie hält sich üblicherweise in einer Gruppe mit mehreren Galaxien auf. Die Astronomen nennen so ein Gebilde auch „Cluster“.
Er besteht aus mehreren Galaxien-Gruppen wie die schon beschriebene „lokale Gruppe“.
Halten wir fest: Am Anfang entstanden:
MATERIE - RAUM - ZEIT!
Das sind die „Bausteine“ des Universums, wohlgemerkt: des physischen, des sichtbaren Universums; denn dahinter steht eine Kraft, die alles antreibt, von Anfang angetrieben und - in Gang gesetzt hat! Die Astrophysik spricht nicht nur von dunkler Materie, sondern auch von dunkler Energie. Hier ist der Anknüpfungspunkt für eine andere Sicht der Dinge, die der metaphysischen Dimensionen, zu der wir später kommen werden.
Wie das Universum nach heutiger wissenschaftlicher Auffassung entstanden ist, habe ich schon kurz angedeutet; mehr dazu finden wir in der einschlägigen Literatur oder im Internet. Was wir jetzt genauer betrachten wollen, ist die Frage, ob dieses Universum zufällig entstanden ist und sich ebenso zufällig selbst organisiert und entwickelt hat. Astrophysiker wissen inzwischen, dass über die bisherigen 'Gesetze des Universums' nicht mehr stichhaltig sind.
Da steht die Frage im Raum, ob sich das Universum nach einigen Milliarden Jahren weiter ausdehnt oder sich irgendwann wieder zusammenzieht. Noch mehr interessiert natürlich der heutige Zustand. Offensichtlich gibt es nicht nur Materie im wahrnehmbaren Bereich, ganz im Gegenteil, nur ca. 5% dieses Universums sind mit unseren Instrumenten wahrnehmbar. Der Rest besteht aus einer unbekannten Materie und der gesamte 'Mechanismus' wurde in Gang gesetzt von einer mysteriöseren ebenso unbekannten Energie. Wie schon erwähnt, nennen Astrophysiker diesen unbekannten Teil 'dunkle Materie' und den universellen ‘Antrieb': dunkle Energie.
Während nun die frühesten Entwicklungsprozesse in sehr kurzer Zeit abliefen, in unvorstellbar kleinen Sekundenbruchteilen bildeten sich unter hohen Temperaturen, nur Physiker verstehen, was mit 10hochn Grad gemeint ist, aus der plasmaähnlichen Substanz die atomaren Bausteine. Aber 100.000 Jahre dauerte es dann doch bis zur ersten Bildung geordneter Zustände und Strukturen, also ansehnlicher Galaxien mit Sternen, wie wir sie auch heute am Himmel leuchten sehen.
Heute, nach 13,7 Milliarden Jahren, wie man seit einigen Jahren weiß, sind wir in der Lage, nachzufragen, wie es dazu kam, wer das angeregt hat und gewissermaßen immer noch 'unterhält'. Natürlich auch, wohin das führt, wie lange wir noch zu leben haben usw. Na gut, diese Fragen stehen nicht im Mittelpunkt unseres täglichen Existenzkampfes und bewegen auch durchaus nicht alle Menschen.
Aber der Drang zu fragen ist dem Menschen gewissermaßen angeboren. Und sobald er sein Auge erhebt und sieht, fragt er "Was, woher, wozu ..." So sehe ich im Fragen und Forschen oder schlicht im 'Suchen' den eigentlichen Kern - und den Sinn - des Menschseins auf der Erde.
Auf unserem Entwicklungsweg befinden wir uns aber noch im interstellaren Bereich: aus den vielen Staubansammlungen der Galaxien bildeten sich schließlich Sterne. Und was sind Sterne? - Es sind Himmelskörper, die ausschließlich aus gasförmiger Materie bestehen; in ihrem Innern finden permanent atomare Umwandlungsprozesse statt, Kernfusionen, bei denen Strahlungsenergie entsteht. Da sich der atomare Brennstoff irgendwann verbraucht, schreiben wir jedem Stern eine charakteristische, besser typische Lebensgeschichte zu. So können wir mit einem Teleskop unterschiedlich große und verschieden alte Sterne entdecken. Dabei sind die kleinsten Sterne kaum größer als unser Planet Erde, dafür aber extrem schwer, während die größten Sterne wahre Riesen sind - und so nennt man sie auch, da sie in der Regel rot leuchten, heißen Sterne dieser Gruppe 'rote Riesen'. In der Tabelle weiter oben hatte ich einige davon aufgeführt. Stünde ein solcher Riese an Stelle unserer Sonne, würden wir uns innerhalb dieser Gaskugel befinden - kein sehr erhebender Gedanke.
Trotzdem ist auch unsere Sonne ein Stern - oder alle Sterne sind auch Sonnen, wie man's nimmt.
Bedingt durch Natur-Gesetze geraten alle Himmelskörper, Sterne wie ganze Galaxien, in eine Rotationsbewegung. Die Gravitations- oder Anziehungskraft zieht den umgebenden kosmischen Staub an. Durch Gravitation einerseits und die Fliehkraft der um den Stern kreisenden Massen andererseits entstehen Turbulenzen, durch die sich wiederum Massekerne bilden mit eigener Gravitation. Das heißt, es entstehen während des 'Rundflugs' eigene, wenn auch kleinere Himmelskörper als der Zentralstern, und wachsen ständig, weil sie ja wiederum Staub und Gesteinsbrocken anziehen und sich einverleiben. Auf diese Weise haben die meisten Sterne um sie kreisende kleine Ableger in unterschiedlicher Größe und Entfernung zum Heimatstern. In unserer Sprache nennen wir sie Planeten, von griechisch 'Wandelsterne', weil sie dem Beobachter auf der Erde als beweglich erscheinen, im Gegensatz zu den Sternen, die auch Fixsterne genannt werden. Inzwischen wissen wir aber längst, dass diese ebenfalls in Bewegung sind, und gar nicht mal so langsam - nur ihr Weg ist um ein Vielfaches länger als der Planet, der nur um einen Stern kreist.
Der Stern, den wir jeden Tag bewundern können, der das Leben auf unserem Planeten überhaupt erst möglich macht, nennen wir Sonne. Die Erde ist auch nicht der einzige Planet und schon gar nicht der größte. Das Sonnensystem mit seinen acht oder neun Planeten, je nachdem, ob wir den kleinen Pluto am Rande des Systems mitzählen, entwickelte sich genau wie andere Sternsysteme nach dem oben beschriebenen Prinzip. Dass wir auf der Erde so „klare Verhältnisse“ haben, verdanken wir wohl dem mächtigen Planeten Jupiter, der im Laufe von Millionen Jahren mit seiner gewaltigen Anziehungskraft den Raum leergefegt hat. Auf der Erde haben wir ideale Verhältnisse, um Leben entstehen zu lassen, simpel gesagt: Wasser als Grundelement des Lebens und eine Atmosphäre als Schutz vor Strahlung aus dem Weltall.
Der Lebensraum Erde ist ein ausgesprochen seltener Glücksfall, den es in einer Galaxie mit Milliarden Sternen nur wenige Male gibt.
Wenn schon nicht aus Ehrfurcht vor solch einer phantastischen Schöpfung, die Wissenschaft nennt es einfach „habitable Zone“, so sollte die Menschheit doch zur eigenen Rettung diesen einmaligen Zustand bewahren. Denn was wir aus Gier und Gleichgültigkeit zerstören, ist verloren! – Zyniker mögen einwenden, dass die Erde sich auch wieder erholt, was sie einmal geschafft hat, wird sie auch wieder schaffen – ja, stimmt; nur braucht es dazu etwas Zeit, für die Herstellung der einen oder anderen „Qualität“ wie Wasserreservoir oder saubere Luft vielleicht Millionen Jahre. Haben wir die Zeit? – Die Erde hat sie!
Zu den physikalischen Gesetzen müssen wir ergänzend zugeben, dass sich nicht alles nach einem erkennbaren Plan bewegt. Eigentlich müssten nämlich die Sterne am Rande einer Galaxie langsamer sein als die weiter innen liegenden. Sie bewegen sich aber schneller und bleiben mit den inneren quasi gleichauf. Daraus schließen die Kosmologen, dass es noch eine weitere Kraft gibt, die die Sterne ‚antreibt‘. Diese Kraft ist nicht weiter belegbar, nicht sichtbar, aber ihre Auswirkungen sind wahrnehmbar, nicht nur bei diesem Phänomen sondern auch in größeren Zusammenhängen, als da wäre diese Gesamtflucht der Galaxien bzw. Ausdehnung des Universums contra Kontraktion.
Klar, wir reden wieder von der „dunklen Energie“.
Wenden wir uns einer beinahe öffentlichen Frage zu: „Gibt es noch außerhalb der Erde möglicherweise Planeten, vor allem an solche, die intelligentes Leben entwickeln können bzw. konnten. Es ist nicht verwunderlich, dass man sich auch hierzu von mathematischer Seite Gedanken gemacht hat. Es ist alles nur statistisch erfassbar, also eine Rechnerei mit Wahrscheinlichkeiten. Aber die ist deutlich plausibler als die dogmatische Behauptung, wir seien die Einzigen im Universum. Diese Berechnung berücksichtigt die Entstehungsrate von Sternen mittlerer Größe (wie unsere Sonne) mit möglichen Planeten, das Vorhandensein einer lebensfähigen Umwelt und Entwicklungsmöglichkeiten intelligenten Lebens, das Interesse an interstellarer Kommunikation mit den technischen Voraussetzungen, entsprechende Signale zu senden oder zu empfangen, schließlich die Lebensdauer einer technisch hoch entwickelten Zivilisation, denn auf Lebenszeichen ausgestorbener Zivilisationen warten wir vergebens. Da einige Faktoren doch sehr vage sind, ergeben die Modellrechnungen sehr unterschiedliche Ergebnisse:
Ein pessimistisches Modell geht von einer einzigen Zivilisation in unserer Milchstraße aus, übertragen auf das Universum erhalten wir immer noch 100.000.000 Aufenthaltsorte intelligenter Wesen. Die Entfernungen dorthin lassen jede Art von Kontakt allerdings völlig ausschließen.
Kreationisten und andere „Bibeltreue“ werden vermutlich alle anderen Galaxien für nicht existent, auf jeden Fall für „menschenleer“ halten, da ja nach ihrer Vorstellung die irdische Schöpfung nicht nur einzigartig; sondern auch einmalig ist.
Ein wissenschaftlich optimistischeres Modell geht von 100 Zivilisationen in unserer Milchstraße aus; die Entfernungen von einer zu einer anderen Zivilisation sind im Mittel 5.000 Lichtjahre.
Am Anfang dieses Buches habe ich versucht, durch ein Modell solche Entfernungen verständlich zu machen.
Selbst das optimistischste, sogar enthusiastische Modell, das sogar 4.000.000 Zivilisationen allein in unserer Milchstraße annimmt, berechnet einen mittleren Abstand von 150 Lichtjahren zwischen den Zivilisationen - auch nicht gerade auf Sichtweite! Anders ausgedrückt: Mit unseren jetzigen technischen Möglichkeiten können wir uns die Überwindung solcher Distanzen nicht einmal vorstellen – geschweige denn realisieren. Erinnerung: Fußnote S. 10!
An dieser Stelle möchte ich kurz auf die UFO-Phänomene eingehen: Es gibt mit großer Wahrscheinlichkeit und nach meiner persönlichen Überzeugung noch anderes Leben da draußen! - Aber andere Zivilisationen sind
a) sehr, sehr weit weg, zu weit, um in überschaubarem Zeitraum bei uns vorbeizukommen, und sie haben,
b) unter Umständen andere Pläne und Gründe, wenn sie sich schon auf eine solche Reise machen. Das muss nicht unbedingt zu unserem Besten sein, eher das Gegenteil, wie auch Stephen Hawkins befürchtete. Da sind vielleicht eher Gedanken an Kolonisation, Eroberung und Unterwerfung angebracht. Dann sollten wir uns wünschen, sie sollten fernbleiben!
c) Dass es andere Lebewesen in unserer Galaxis gibt, ist wahrscheinlich, aber weit weniger wahrscheinlich ist, dass eine andere Zivilisation die gleiche Evolution mit all den Höhen und Tiefen, den vielen glücklichen Zufällen des Überlebens hinter sich hat wie wir. Auf dem Zeitstrahl haben wir gesehen, wie wenig Raum die menschliche Entwicklung in der Evolution des Planeten einnimmt. 100.000 Jahre, früher oder schneller, ebenso ist eine Million Jahre denkbar, unseren technischen Stand erreicht zu haben, ist nicht nur möglich, sondern höchstwahrscheinlich – Begegnung auf „Augenhöhe“ können wir also nicht erwarten!
Oder gab es doch hochentwickelte Zivilisationen, die die Erde als Experimentierfeld eingerichtet haben – und uns beobachten? Sie nehmen an der menschlichen Evolution teil, sehen, wie wir uns bewähren, was wir mit unseren Fähigkeiten anstellen. Nehmen wir an, sie seien auch spirituell hochentwickelt, hegen sie keinerlei böse Absichten uns gegenüber – aber die bisherigen Ergebnisse lässt sie vielleicht fragen, ob wir der Mühe wert sind. Technisch stehen wir heute gut da, aber wie behandeln wir einander, wie behandeln wir Tiere und Pflanzen? Was stellen wir mit diesem wunderbaren Planeten an? Am Ende des Buches sprechen wir weiter darüber.
Wenn wir unsere Entwicklung noch weiterdenken, sehr viel weiter, müssen wir uns vielleicht Intelligenzen vorstellen, die so weit vor uns gelebt haben, dass ihre Lebensform inzwischen mit unserer nicht mehr vergleichbar ist. Raum und Zeit müssen nicht unbedingt so aussehen, sich nicht nur innerhalb der uns bekannten Grenzen befinden. – Die Rede ist von Dimensionen, die unsere Vorstellungen, vor allem die von Materie, vollständig sprengen – aller wissenschaftlichen Entdeckungen zum Trotz.
Am Ende dieses Kapitels setze ich den Gedanken fort!
Damit haben wir das Stichwort „Leben“. Was ist Leben, wie und wann ist Leben entstanden?
Die Definition ist naturwissenschaftlich gesehen, also biologisch, noch relativ einfach: Etwas, das Nahrung in irgendeiner Form aufnimmt, um es zwecks Energiegewinnung zu verbrennen. Außerdem kann es sich in aller Regel bewegen. Die Spitze aber ist die Fähigkeit, sich zu reproduzieren, sich fortzupflanzen. Das nennen wir dann Arterhaltung. Dieses Etwas, das so was alles kann, heißt bekanntlich Organismus. – Welche phantastischen Formen und Fähigkeiten Leben entwickelt hat, wissen die meisten Menschen heute nicht. Nein, ich meine nicht als Bildungsdefizit, sondern weil viel mehr Arten ausgestorben sind als zurzeit noch auf diesem Planeten existieren. Das führt uns unweigerlich zu der neugierigen Frage: Wie hat das angefangen?
Besser gefragt: Wie konnte es dazu kommen, wie groß ist die Wahrscheinlichkeit, dass überhaupt Leben entsteht?
Dazu müssen wir uns die Bedingungen, die Leben in einem Universum ermöglichen, noch etwas deutlicher vor Augen führen. Um eine für höher entwickeltes Leben komfortable Umgebung bereit zu stellen, braucht es:
Eine Region innerhalb einer Galaxie mit einigermaßen 'Ruhe' - wenn Sterne zu dicht beieinanderstehen, gibt es viele Turbulenzen, viele Einschläge von Gesteinsbrocken wie Asteroiden können die Entwicklung empfindlich stören oder sogar unmöglich machen.