Der Weihnachtosaurus und der unglaubliche Weihnachtszauber - Tom Fletcher - E-Book

Der Weihnachtosaurus und der unglaubliche Weihnachtszauber E-Book

Tom Fletcher

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Beschreibung

Weihnachten in Gefahr!

Habt ihr schon einmal von Ebenezer Scrooge gehört? Der geizigste, elendeste Geizhals, der Weihnachten hasst, aus diesem sehr berühmten alten Buch? Der Mann, der eher BAH HUMBUG als HO HO HO sagt? Was wäre, wenn er SEINE Geschichte verlässt, um in dieser aufzutauchen? Er hat große Pläne ... er will WEIHNACHTEN ABSAGEN! Aber keine Panik – William Trudel und sein allerbester Freund, der Weihnachtosaurus, können das nicht zulassen. Sie sind fest entschlossen, Scrooge aufzuspüren und Weihnachten vor der völligen Scrooge-Verwandlung zu retten! Und sie sind nicht allein. Die ganze Trudel-Familie, Williams neue Freunde Eddie und Lucy und natürlich der Weihnachtsmann selbst sind hier, um zu helfen! Kann diese Weihnachtscrew Scrooge aufhalten, bevor es zu spät ist und Weihnachten für immer zu HUMBUG wird?

Ein fantastisches Abenteuer mit dem beliebtesten Weihnachtsdino aller Zeiten – zauberhaft illustriert mit über 100 Schwarz-Weiß-Zeichnungen: weihnachtlicher Lesespaß für die ganze Familie!

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Seitenzahl: 197

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TOM FLETCHER

DER WEIHNACHTOSAURUS

und der unglaubliche Weihnachtszauber

Mit Illustrationen von Shane Devries

Aus dem Englischen von Franziska Gehm

Der Verlag behält sich die Verwertung der urheberrechtlich geschützten Inhalte dieses Werkes für Zwecke des Text- und Data-Minings nach § 44 b UrhG ausdrücklich vor. Jegliche unbefugte Nutzung ist hiermit ausgeschlossen.

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Copyright © für die deutschsprachige Ausgabe 2024

cbj Kinder- und Jugendbuchverlag

in der Penguin Random House Verlagsgruppe GmbH,

Neumarkter Straße 28, 81673 München

Alle deutschsprachigen Rechte vorbehalten

Zuerst erschienen unter dem Titel

»A Christmasaurus Carol« bei PUFFINBOOKS

Penguin Random House Ltd, 80 Strand, London WC2R oRL

Text: © Tom Fletcher 2024

Illustrationen: © Shane Devries

Aus dem Englischen von Franziska Gehm

Alle Zitate aus »Eine Weihnachtsgeschichte« von Charles Dickens

aus der Neuausgabe des Dressler Verlags 2015, Übersetzung: Curt Noch

Lektorat: Almut Schmidt

Umschlaggestaltung: Geviert GbR

Umschlagillustration: Shane Devries

IF · Herstellung: UK

Satz: KCFG – Medienagentur, Neuss

ISBN 978-3-641-32070-6V001

www.cbj-verlag.de

»… denn es ist gut, zuweilen ein Kind zu sein,

und nie besser als am Weihnachtstag.«

Charles Dickens, Eine Weihnachtsgeschichte

Ihr werdet gleich ein

WEIHNACHTSABENTEUER

erleben, und zwar mit:

William Trudel

Der Junge, der schon dreimal Weihnachten gerettet hat und von seinem Papa trotzdem immer noch Willipups genannt wird.

Brenda Pein

Williams Schwester, die noch immer brav und nicht böse ist, meistens jedenfalls.

Pamela Pein

Brendas Mama, die versucht, Weihnachten genauso toll zu finden wie der Rest der Familie.

Bob Trudel

Williams Papa, der Weihnachtsbäume sammelt, Tatsache!

Lucy und Larry Dungston,

die euch vielleicht bekannt vorkommen …

Eddie Shepherd

Ein himmlischer Chorknabe mit Engelsstimme (sehr zu Williams Verdruss!).

Der Weihnachtsmann

Denn was wäre ein Weihnachtsabenteuer ohne diesen mächtig magischen Mann?

Der Weihnachtosaurus

Ein ganz besonderer blauer Dinosaurier, der den Zauber der Weihnacht im Herzen trägt.

Oh, und nicht zu vergessen, der Bösewicht unserer Geschichte …

Ebenezer Scrooge!

Die unweihnachtlichste Person, die ihr euch nur vorstellen könnt.

INHALT

Prolog – Alles begann zur Weihnachtszeit

1 Die Himmlischen Chorglöckchen

2 Das nächste Kapitel

3 Williams Brief

4 Chorglöckchen, kommt herbei!

5 Weihnachtisiert

6 Die Vorabend-Bücherei

7 Vorlesezeit

8 Eine Dezember-Störung

9 Wein-Nachten

10 Ent-Weihnachtszaubert

11 Die verschwundene Bücherei

12 Die Scrooge-Brille

13 Eine wirklich widerwärtige Woche

14 Ein Säuseln in Stinkton

15 Asche

16 Feuer

17 Der Super-Overdrive-Schlitten

18 Ein ungebetener Gast

19 Ein Küchenlied

20 Die Scrooge-Karte

21 Bobs Ersatzbäume

22 Eine Falle für Scrooge

23 Fliegender Müll

24 Es regnet Weihnachtsschmuck

25 Auftritt abgesagt

26 Auf der Suche nach dem Chorglöckchen

27 Scrooge

28 Die letzten Worte des Weihnachtsmanns

29 Humbug

30 Ein Weihnachtosaurus-Lied

31 Das Weihnachten, das es fast nicht gegeben hätte

PROLOG

ALLES BEGANN ZUR WEIHNACHTSZEIT

Ihr geht vermutlich davon aus, dass in diesem Buch ein lustiges, festliches Abenteuer steckt, mit einem fliegenden blauen Dinosaurier, dem Weihnachtsmann, mit Wichteln, William Trudel und all den anderen Figuren, die ihr normalerweise in Weihnachtosaurus-Büchern findet.

Nun ja, ich habe eine gute und eine schlechte Nachricht für euch.

Die Gute ist: All das wird es geben! Einen Dinosaurier, den Weihnachtsmann, den ganzen Flitter.

Die schlechte Nachricht ist, dass ich vorher erst mal eine ganz andere Geschichte erzählen muss.

Okay, ich weiß, was ihr jetzt denkt – eine Geschichte mit einer anderen Geschichte anfangen, das ist aber echt seltsam! Und da habt ihr recht. Es ist total beknackt. Aber es ist sehr wichtig. Genau genommen hängt Weihnachten davon ab.

Wie kann das sein?

Weil Geschichten Macht haben.

Manche Geschichten haben so viel Macht, dass sie aus ihren eigenen Büchern herauskommen und auf die Seiten anderer Bücher geraten.

Manche Figuren sind so gut – oder wie in diesem Fall so böse –, dass sie leibhaftig aus ihren Büchern heraustreten und in die Köpfe, Herzen und Gedanken der Leserinnen und Leser (also eure!) hineinkriechen und in die echte Welt übergehen.

Aber ich greife vor. Zurück zur Geschichte … ich meine, zur anderen Geschichte.

vor langer, langer Zeit in London. Und zwar zu einer Zeit, als noch Pferdewagen statt Autos und Busse durch die Straßen fuhren, es noch offene Kohleöfen statt kuschlig warmer Heizkörper gab und noch niemand Schokoriegel erfunden hatte, sodass sich die Kinder mit Röstkastanien zufriedengeben mussten.

Die noch heute üblichen weihnachtlichen Bräuche verliehen der kalten, eisigen alten Stadt einen warmen Glanz. An den Türen hingen Adventskränze, im Park bauten Kinder Schneemänner, während sich ihre Eltern verstohlen unter Mistelzweigen küssten (igitt!), und aus den gut besuchten Bäckereien drang der Duft von Weihnachtsgebäck.

»Frohe Weihnachten!«, wünschten sich die Gentlemen gegenseitig, und dabei tippten sie sich an ihre großen Zylinder, die Männer damals statt Mützen trugen. In der Ferne erklang ein Weihnachtslied, gesungen von einer Kinderschar, die von Haus zu Haus zog, um Weihnachtsfreude zu bringen.

Der Anblick war so weihnachtlich wie das Bild auf einer Weihnachtspostkarte!

Aber freut euch nicht zu früh, denn gleich wird jemand diese weihnachtliche Szene betreten, der unglaublich unweihnachtlich ist.

Klick-klack.

Klick-klack.

Die forschen Schritte auf dem kalten Kopfsteinpflaster schreckten die Kinder im Park auf.

»Da ist er!«, flüsterte der Junge.

»Er kommt!«, hauchte ein anderes Kind, steckte seinem Schneemann schnell eine Mohrrübe ins Gesicht und eilte zu seinen Eltern.

Klick-klack.

Klick-klack.

Die Schritte kamen immer näher, und die flackernden Straßenlaternen warfen den düsteren Schatten dieses mürrischen Mannes an die Häuserwände, auf denen sich eine frische Frostschicht bildete, sobald er sich näherte.

All die Menschen, die gerade bestens gelaunt zu Weihnachtsbesorgungen unterwegs waren, drängten in die Geschäfte, um ihm aus dem Weg zu gehen. Und als die Menschen seinen Namen flüsterten, kam ein eisiger Wind auf. Er heulte durch die Straßen, riss Adventskränze von den Türen, blies Kerzen aus und trug den heiteren Weihnachtsklang in die Nacht davon.

Die bloße Anwesenheit dieses Mannes schien jegliches Anzeichen von Weihnachten zu vernichten. Dem Schneemann fiel sogar die Nase aus dem Gesicht, als dieser garstige Gentleman vorbeiging.

Er war groß. Also, wäre er zumindest gewesen, hätte er sich gerade gehalten. Stattdessen machte er einen Buckel, als würde er vom Gewicht seines eigenen Elends nach unten gezogen.

»Humbug!«, knurrte er durch schmale Lippen, während er mit zusammengekniffenen Augen den preisgekrönten Truthahn musterte, der bei der Fleischerei im Schaufenster hing – denn dieser Miesepeter konnte mit Weihnachten nichts anfangen, wie ihr sicher schon geahnt habt.

Eigentlich ist nichts anfangenkönnen zu schwach als Ausdruck dafür, was er vom Weihnachtsfest hielt. Ich sehe mal im Wörterbuch nach, ob ich noch einen besseren Ausdruck finde. Oder kennt ihr einen?

Mal sehen …

Verschmähen? Nein, auch zu schwach.

Verachten? Nicht ganz …

Verabscheuen? Schon besser!

Hassen?Fast …

Die Sache ist die: Wenn es um Weihnachten ging, trafen ALL diese Wörter auf einmal auf den Mann zu.

Genau! Er verabschmeusste Weihnachten!

Und dieser mürrische Mann hieß …

Sein vollständiger Name war Ebenezer Scrooge.

Vielleicht hab ihr schon von ihm gehört?

Er ist der Rosenkohl neben dem Weihnachtsbraten. Die Lakritze in der Gummibärchentüte. Das als Geschenk getarnte Paar Socken unter dem Weihnachtsbaum.

Der alte Scrooge verabschmeusste Weihnachten wie kein Zweiter, er war der größte WEIHNACHTSMUFFEL der ganzen Welt, und würde es nach ihm gehen, könnte Weihnachten einfach komplett abgeschafft werden.

Aber keine Sorge. Ebenezer Scrooge ist nur eine Figur in einem sehr berühmten alten Buch namens Eine Weihnachtsgeschichte von Charles Dickens. Es gibt ihn nicht in echt.

Oder?

Nun ja. Das stimmt nicht ganz.

Wenn man ein Buch gar nicht erst aufschlägt und liest, dann gibt es die Menschen und Orte darin tatsächlich nicht. Schlägt man es aber auf, schwirren einem schon bald die Wörter durch den Kopf – so wie euch gerade diese Wörter durch den Kopf schwirren –, und die Figuren werden in unseren Gedanken lebendig.

Deswegen müssen wir sehr vorsichtig sein, wenn wir jetzt gemeinsam tiefer in die Geschichte einsteigen – damit nichts und niemand herausschlüpfen kann …

KAPITEL 1

DIE HIMMLISCHEN CHORGLÖCKCHEN

»Tra-la-la-la-la!«, sang Bob Trudel und schleuderte gekonnt ein Lasso aus rotem Lametta über den Weihnachtsbaum, als wäre er ein Weihnachtscowboy.

Diese heitere Szene kommt euch vielleicht bekannt vor. Ganz genau – wir befinden uns im windschiefen kleinen Haus von Familie Trudel, den Helden dieser Geschichte, und wie ihr seht, bereiten sie sich auf das große Fest vor.

»Du schmückst den Baum doch nicht etwa NOCHMAL?«, fragte Pamela. Sie reichte Bob gerade eine Tasse heiße Schokolade, die vor Marshmallows überquoll, genau wie er es mochte.

»Na, aber sicher doch! Es sind noch genau zehn Tage bis zum Fest, und am Heiligabend muss er wie aus dem Ei gepellt aussehen«, sagte Bob und nahm einen Schluck von der herrlichen, süßen Schokolade, bevor er zur nächsten Lamettagirlande griff.

»Das weiß ich ja, Schatz, und ich unterstütze deinen einzigartigen Dekorationsstil voll und ganz. Aber ich fürchte, wir haben jetzt mehr Weihnachtsschmuck als Baum.« Sie deutete auf die überladene Tanne, deren Zweige voller Weihnachtskugeln und Lametta hingen und die unter der unglaublichen Last zu zittern schien.

»Ich habe es schon oft gesagt und sage es gern noch mal«, begann Bob. »Zum Schmücken eines Weihnachtsbaums …«

»Kann man niemals genug Lametta nehmen!«, rief William, der gerade mit einer weiteren glänzenden Girlande hereinkam und sie auf den Weihnachtsbaum warf, während er eine Runde darum drehte.

»Mein Sohn! Ganz der Papa, was?« Bob lachte, doch kaum hatte sich die Girlande auf einen Zweig gelegt, knarzte der Baum …

dann knirschte er …

und KRACHTE

schließlich um, wobei er eine glitzernde Weihnachtswolke aufwirbelte.

»Nicht schon wieder!«, seufzte Brenda, die gerade ins Wohnzimmer trat. »Ich habe es schon oft gesagt und sage es gern noch mal«, machte sie Bobs Stimme nach. »Zum Schmücken eines Weihnachtsbaums …«

»Kann man niemals genug Lametta nehmen!«, beendete Pamela den Satz und zwinkerte ihrer Tochter zu. Brenda trug ein großes Gebäudemodell ins Zimmer, das sie aus Holzstäbchen, Joghurtbechern und Wattebäuschen selbst gebaut hatte.

»Wow! Dein Weihnachtsprojekt sieht ja toll aus!«, sagte Pamela und bewunderte die Eiszapfen aus Kleber und Glitzer (natürlich alles umweltfreundliche Materialien).

»Ist das die Nordpol-Ranch vom Weihnachtsmann?«, fragte William.

»Genau! Warte, bis du sie von innen siehst!« Brenda strahlte vor Stolz und hob das Dach ihres Schulprojektes an, um den Blick auf das glänzende, glitzernde Innere freizugeben.

»Wahnsinn!« William lächelte, als er all die magischen Orte wiedererkannte, die sie auf ihren Abenteuern mit dem Weihnachtsmann und dem Weihnachtosaurus kennengelernt hatten.

»Seht mal, die winzigen Büchlein mit den Listen der artigen und unartigen Kinder!«, rief Bob.

»Und ein Mini-Weihnachtosaurus!«, freute sich William und zeigte auf eine glänzende Dinosaurierfigur. Ihre Mähne war aus Alufolie-Eiszapfen und voller – ihr ahnt es – Glitzer!

»Was riecht hier denn so unglaublich gut?«, fragte Pamela, beugte sich über das Modell und atmete tief ein.

»TOASTIES!«, riefen die anderen im Chor, und Brenda erklärte, dass die Küchenwände ihrer Nordpol-Ranch aus der getoasteten Leibspeise der Wichtel gebaut waren.

»Das ist der kleinste Weihnachtsbaum, den ich jemals gesehen habe!«, sagte Bob und hielt seine Brille wie eine Lupe vor den winzigen Baum, um ihn genauer betrachten zu können.

»Ja, der ist zwar klein, sieht aber trotzdem besser aus als unserer«, sagte Pamela und erinnerte Bob damit an das Chaos auf dem Wohnzimmerboden.

»Keine Sorge! Ich bin Schwubbdi-Weihnacht zurück.« Bob eilte in den Flur, zur Abstellkammer unter der Treppe. Etwas Gepolter, Geraschel und Gebimmel später kehrte er zurück. Dabei hatte er etwas im Schlepptau …

»Ein Ersatz-Weihnachtsbaum!«, verkündete Bob und schleifte den neuen Baum ins Wohnzimmer.

»Wie viele Weihnachtsbäume hast du noch, Bob?«, fragte Pamela und zog eine Augenbraue hoch.

»Och, so ein bis zwei.« Bob zwinkerte und stellte den neuen Weihnachtsbaum auf.

»Wir sollten dich Ersatzbaum-Bob nennen!« Pamela lachte, und William half seinem Papa, den Weihnachtsschmuck vom zusammengebrochenen Baum abzumachen und an den neuen zu hängen.

Ihr habt bestimmt schon gemerkt, dass Bob Trudel das genaue Gegenteil von diesem Scrooge-Typen war, was Weihnachten betraf.

Bob war die Extraportion Pommes neben dem Weihnachtsbraten, das dickste Gummibärchen in der Gummibärchentüte, die wahnsinnig tolle Überraschung unter dem Weihnachtsbaum, mit der du in deinen kühnsten Träumen nicht gerechnet hättest.

Er war ein Anti-Scrooge. Und sein Sohn, William, war sein direkter Stellvertreter.

Beide waren total VERRÜCKT nach Weihnachten und dieses Jahr sollte es besonders aufregend werden. Genau genommen super-duper-aufregend! Vielleicht sogar super-duper-puper-aufregend. Ihr werdet gleich erfahren, warum …

»Wir sind alle super-duper-puper-gespannt auf deinen Auftritt nächste Woche auf dem Marktplatz, William!«, sagte Bob. »Ich hab da so eine Vorahnung, dass du bei deinem ersten Weihnachtskonzert für das große Solo ausgewählt werden wirst, genau wie ich damals in meinem ersten Jahr bei den Himmlischen Chorglöckchen.«

Brenda kicherte. »Die Himmlischen was?«

»Die Himmlischen CHORGLÖCKCHEN!«, sagten Bob und William wie aus einem Mund, als wäre das ja wohl glockenklar.

»So heißt der Weihnachtschor der Holly-Heath-Schule«, fügte Bob hinzu.

»Und das ist nicht irgendein alberner Weihnachtschor, sondern der beste im ganzen Land!«, erklärte William.

»Du warst also mal einer dieser Himmlischen … Glöckchen-Typen?«, fragte Brenda Bob.

»Aber ja doch! Als ich so alt war wie du, war ich ein HCG. Und ich durfte den Solopart singen, gleich in meinem ersten Jahr!«

»Was ist denn so wahnsinnig toll an einem Solo? Ich würde mich lieber in die letzte Reihe verkrümeln, wo keiner sehen kann, was ich so treibe«, sagte Brenda.

»Das Solo zu singen, ist etwas ganz Besonderes, Brenda. Nichts füllt die Herzen der Menschen so sehr mit Festtagsfreude wie ein Weihnachtslied, das mit engelsgleicher Stimme von einem Kind gesungen wird.« Bob hielt inne und tupfte sich mit seinem schönsten Weihnachtstaschentuch eine Träne von der Wange. »Und ich wette hundert Glöckchen, dass es dieses Jahr unser Willipups sein wird.«

»Meinst du wirklich?«, fragte William hoffnungsvoll.

»Hundertpro-ho-ho! Es gibt eindeutige Hinweise.« Bob wedelte mit den Händen, als würde er unsichtbare Magie im Raum verteilen.

»Welche Hinweise?«, fragte Brenda mit hochgezogener Augenbraue und dem festen Entschluss, rein gar nichts zu glauben, was Bob gleich erzählen würde.

Bob lächelte. »Also, zum Beispiel: Als ich heute Morgen aufgewacht bin, saß ein Rotkehlchen auf dem Fensterbrett.«

»Na und?« Brenda zuckte mit den Schultern.

»UND es sah GENAUSO aus wie das Rotkehlchen auf dem Weihnachtspulli, den ich damals angehabt hatte, als ich das Solo gesungen habe! Wenn das kein Zeichen ist, fresse ich die Mütze vom Weihnachtsmann. Man muss die Zeichen erkennen, Willipups, und sie deuten alle auf DICH!«

»Das hoffe ich, Papa.« William lächelte. »Ich habe wirklich viel geübt.«

»Oh ja, allerdings!« Brenda stöhnte. »Wenn du mal nicht um sechs Uhr morgens üben könntest, wären wir alle etwas festlicher gestimmt.«

»Ach, Brenda!« Bob lachte. »Als Himmlisches Chorglöckchen gibt es keinen falschen Zeitpunkt zum Üben, vor allem nicht, wenn man das Solo singen möchte. Als ich damals ein HCG war, bin ich schon im Morgengrauen aufgestanden, um meine Stimmbänder fürs Vorsingen ordentlich in Schwung zu bringen.

Während sein Papa sang, spürte William, wie sich eine warme Hand auf seine legte.

»William, du weißt aber schon, dass es egal ist, ob du den Solopart bekommst oder nicht, ja?«, sagte Pamela und lächelte. »Bei einem Chor geht es darum, gemeinsam zu singen, genau wie wir dir gemeinsam zuhören werden, egal ob Solo oder nicht.«

William sah, wie Pamela Bob einen dieser besonderen Blicke zuwarf, mit denen Erwachsene sich etwas sagten, ohne tatsächlich etwas zu sagen.

»Ähm … aber ja doch … du hast vollkommen recht, äh … natürlich. Solo hin oder her, wir werden auf dem Marktplatz stehen und dich anfeuern.« Bob zwinkerte William zu, als Pamela gerade wegsah.

»Danke, Papa«, erwiderte William, und dabei schlich sich ein trauriger Ton in seine Stimme.

»Ist alles in Ordnung?«, fragte Bob. »Ich dachte, du freust dich auf das Weihnachtssingen?«

»Klar tu ich das! Es ist nur … Wenn ich den Solopart bekomme, dann wird das eine große Sache für mich, eine sehr große Sache, und … na ja. Es ist toll, dass ihr alle dabei sein werdet, aber ich wünschte, jeder, der mir wichtig ist, könnte dabei sein«, sagte William.

Die ganze Familie wusste sofort, wen er damit meinte.

Und ihr habt es wahrscheinlich auch schon erraten …

»Weißt du, ich bin mir sicher, dass ein ganz bestimmter blauer Dinosaurier auch sehr gerne dabei sein würde«, sagte Bob sanft.

»Du hast doch deinen Wunschzettel noch nicht geschrieben. Wieso steckst du nicht auch noch eine Nachricht an den Weihnachtosaurus in den Umschlag und lädst ihn ein?«, schlug Pamela vor.

»Ja! Und den Weihnachtsmann auch!«, fügte Brenda hinzu.

In William kribbelte es vor Stolz und Aufregung bei der Vorstellung, dass er auf der Bühne auf dem Marktplatz stehen und aus voller Kehle singen würde, während ihm das magischste Publikum, das man sich nur vorstellen konnte, dabei zuhörte: der Weihnachtsmann (ja – der ECHTE Weihnachtsmann!) und Williams allerbester Freund, der Weihnachtosaurus. Doch in der nächsten Sekunde verpuffte dieses Bild in seinem Kopf. »Ich weiß nicht … die beiden stecken bestimmt gerade bis zum Schnee in Weihnachtsvorbereitungen. Niemals werden sie am Heiligabend Zeit für ein albernes Weihnachtskonzert haben.«

»Albern? Hast du die Himmlischen Chorglöckchen gerade albern genannt?« Bob japste.

»Du weißt schon, was ich meine, Papa. Zu dieser Zeit im Jahr haben sie Wichtigeres zu tun.« William seufzte.

»Die Weihnachtszeit ist auch immer die Zeit, sich um Freunde und Familie zu kümmern, William.« Bob lächelte und reichte William seinen Lieblingsstift, der wie eine Zuckerstange aussah.

William zögerte, dann nahm er den Stift. »Na gut, es schadet ja nichts, wenn ich sie einlade …«

Und während William jetzt seinen Brief an den Weihnachtsmann schreibt, brechen wir Richtung Norden auf. GANZHOCH in den Norden müssen wir, zum Weihnachtsmann höchstpersönlich. Schließlich sind wir schon auf dieser Seite und dem Star des Buches immer noch nicht begegnet. Aber keine Sorge, im nächsten Kapitel wartet ein blauer Dinosaurier auf euch …

KAPITEL 2

DAS NÄCHSTE KAPITEL

Ihr habt bestimmt eine ziemlich genaue Vorstellung davon, wie es am Nordpol aussieht.

Ihr kennt den Nordpol aus Filmen, aus Liedern und Büchern … Aber ich will ihn trotzdem noch mal beschreiben, denn sein Anblick ist immer wieder unglaublich und absolut überwältigend.

Stellt euch vor: Keine einzige Wolke war am sternenbesetzten Himmel zu sehen, trotzdem fielen Schneeflocken, so groß wie Marshmallows.

Ganz schön magisch, oder?

Das ist noch nicht alles. Die Schneeflocken schmeckten auch wie Marshmallows (die weißen, nicht die pinken).

Und über diesen völlig wolkenlosen Himmel, aus dem Marshmallow-Schneeflocken fielen, tanzten bläulich grüne Lichtschweife – sie tanzten wirklich. (Ich glaube, es war Foxtrott.)

Um zu tanzen, braucht man Musik, und am Nordpol gab es IMMER Musik, dank der winzigen, singenden Wichtel. (Wir begegnen ihnen gleich.)

Die Schneemänner standen nicht stocksteif da wie bei euch im Garten, sondern liefen auf dem zugefrorenen Schwimmbecken Schlittschuh (ich weiß nicht, wer auf die verrückte Idee gekommen war, ein Freibad in der Arktis zu bauen). Über ihnen zischten Rentiere kreuz und quer durch die Luft, um die Aerodynamik ihrer Geweihe zu testen.

Es war zweifelsohne der magischste Ort der Welt, und in dessen Mittelpunkt stand der fröhlichste Geselle der Welt: ein gewaltiger, gut gelaunter Mann mit einem Bart, weißer als Schnee, blitzend blauen Augen, vom Scheitel bis zur Sohle in Rot und Weiß gekleidet, ja sogar seine riesengroßen flauschigen Ohrwärmer waren rot.

dröhnte er …

Nun ja, was soll er auch sonst sagen? Schließlich ist er der Weihnachtsmann.

»Da kommen sie, da kommen sie!«, rief er, stapfte aufgeregt herum und zeigte auf etwas am Himmel.

Plopp!

Neben ihm erschien eine winzige Wichtelfrau in einer schnittigen Uniform, mit einer Tasche über der Schulter und einem großen Netz in den kleinen Händen. Ihr Name war Ordna.

Plopp! Plopp!

Zwei weitere Wichtel in der gleichen Uniform erschienen. Das waren Postit und Porto. Sie trugen lange Stöcke mit kleineren Netzen am Ende, die ein wenig wie diese Dinger aussahen, mit denen man Schmetterlinge fängt.

Plopp! Plopp! Plopp! Plopp!

Im Handumdrehen war der Weihnachtsmann von einer ganzen Schar von Wichteln umgeben, die alle Kescher in den Händen hatten und Uniformen trugen, auf denen folgendes, hochoffiziell wirkendes Abzeichen prangte:

PUPS –

polarer ultraschneller Post-Service

Alle Wichtel starrten nach oben zu den funkelnden Sternen, als warteten sie auf etwas.

»Gleich, ja gleich ist es so weit,

auch wenn die Toasties kleben.

Wichtel, Wichtel, seid bereit!

Lasst uns die Netze heben!«,

sang Ornda. Wie alle Nordpolwichtel, so sprachen auch die Angestellten vom polaren ultraschnellen Post-Service nur in fröhlichen Reimen. (Ja, das kann auf Dauer nerven – fragt mal den Weihnachtsmann.)

Die PUPS-Wichtel bissen alle noch einmal schnell von ihren Toasties ab (die Leibspeise der Wichtel) und stopften den Rest für später in ihre Toastie-Beutel. Die Sterne über ihnen hatten bereits aufgehört zu funkeln und flackerten jetzt verheißungsvoll.

»Ganz ruhig … ganz ruhig«, riet der Weihnachtsmann, der die Veränderung am Himmel bemerkt hatte.

Das Flackern ging allmählich in ein Zucken über.

»Noch nicht …!«, sagte der Weihnachtsmann, der spürte, dass die Wichtel um ihn herum immer aufgeregter wurden.

Auf einmal waren die Sterne gar keine Sterne mehr …

Sie waren Briefumschläge! Abertausende, die wie ein Schwarm Vögel über den Himmel rauschten, nur dass Vögel im Winter in den Süden flogen, wogegen diese Briefe alle nach Norden geflogen waren.

»Es geht lo-ho-ho-s! Zeit, sich die ersten Briefe des Jahres zu schnappen, meine Wichtel!« Nach diesen Worten blies der Weihnachtsmann in eine Trillerpfeife und die Jagd begann.

Die Wichtel machten Vorwärts-und Rückwärtssaltos, fegten mit ihren langen Keschern durch die Luft und fingen so einen Brief nach dem anderen ein.

Eine weitere Gruppe von Wichteln breitete die Netze aus und erwischte so Hunderte von flatternden Briefen mit einem Streich.

WUSCH!

Ihr erinnert euch vielleicht, dass die Bergarbeiterwichtel, die bald im Eis schipp, schipp, schippe-di machen und nach Geschenken graben werden, ein spezielles Lied beim Graben singen. Tja, und diese Postwichtel haben natürlich auch ein spezielles Lied.

Wollt ihr es hören?

Seid ihr euch sicher? Denn habt ihr es einmal im Kopf, werdet ihr es nur schwer wieder herausbekommen. Aber gut, wenn ihr unbedingt wollt …

Also, die Melodie ähnelt der von »Jingle Bells« (ihr könnt euch auch gerne eine eigene ausdenken, ihr werdet das Lied trotzdem nicht mehr aus dem Kopf bekommen):

»Briefe hier, Briefe da,

Briefe überall!

Aus dem Himmel stürzen sie

im schnellen freien Fall.

Oh! Briefe hier, Briefe da,

Briefe ringsumher!

Das ist doch total verrückt!

Warum nur? Bitte sehr:

Da gibt es einen Mann,

gekleidet ganz in Rot.

Er ist zwar nicht grad schlank,

passt trotzdem durch ’nen Schlot.

Schreibt man ihm einen Brief

in Schönschrift auf Papier,

bringt er, was man sich wünscht.

Deswegen singen wir …

Oh! Briefe hier, Briefe da,

mit Wünschen, groß und klein.

Viele Eltern stöhnen laut:

Muss das wirklich sein?

Oh! Briefe hier, Briefe da,

für den Weihnachtsmann.

Waren diese Kinder brav,

beschenkt er sie sodann!«

Die PUPS-Wichtel sangen dieses Lied immer wieder von vorne, wie eine Schallplatte mit einem Sprung, bis sie den ALLERLETZTEN Brief vom Himmel gefischt hatten, und das dauerte STUNDEN!

(Wenn ihr euch fragt, warum der Weihnachtsmann während der traditionellen Briefjagd diese roten Ohrwärmer trug – nicht wegen der Kälte, sondern wegen des Gesangs.)

OKAY, ich weiß, was ihr jetzt denkt: Und weswegen hat er dann eine rote Hose an?

Das ist noch nicht alles. Ihr denkt auch Du hast gesagt, im nächsten Kapitel kommt ein Dinosaurier vor – wo, bitte schön, bleibt der?

Nun bohrt euch mal nicht gleich ein Loch in den Winterstiefel, denn ganz am Ende dieses Satzes und am Rand des Weihnachtsbaumwaldes versteckt sich ein unglaubliches blaues Wesen: DERWEIHNACHTOSAURUS!

Bitte sehr. Jetzt zufrieden?

Aufgeregt verfolgte der Weihnachtosaurus in seinem Versteck unter den stacheligen Weihnachtsbaumzweigen, wie die Briefe aus dem Sternenhimmel fielen. Es schien, als würde er auf einen ganz bestimmten Brief warten.