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Studienarbeit aus dem Jahr 2003 im Fachbereich Didaktik für das Fach Deutsch - Deutsch als Fremdsprache, DaF, Note: 1,3, Universität Bielefeld, Veranstaltung: Einführung Zweitsprachenerwerbsforschung/Sprachlehr- und lernforschung, Sprache: Deutsch, Abstract: "Die deutschen Schulen sind stabile Faktoren im kulturellen und gesellschaftlichen Umfeld ihrer Länder und ein hervorragendes Instrument für die auswärtige Kulturpolitik und die Pflege nachhaltiger außenwirtschaftlicher Beziehungen." (Strausberg 2001, 1) Sie bilden, neben weiteren wichtigen Komponenten, ein zentrales Moment der deutschen Kulturpolitik, durch diese Schulen soll die deutsche Sprache in der Welt verbreitet werden. Was aber bewegt zum Beispiel einen jungen Menschen in der Türkei eine solche Schule zu besuchen? Was in der Türkei die Vorstellung von Aufgabe und Wert einer deutschen Auslandschule im Denken der Angehörigen des Landes bestimmt, ist die Erwartung, dass der Unterricht in den Händen qualifizierter Fachkräfte liegt, dass sie nach modernen Methoden und mit fortschrittlichen Hilfsmitteln arbeitet und dass sie ihren Schülern die mühelose Beherrschung des Deutschen als Schlüssel zum Tor der Welt vermittelt. Diesen Erwartungen gilt es gerecht zu werden (Anstock 1969, 65). In der vorliegenden Seminararbeit soll untersucht werden, inwieweit diesen Maßstäben genüge getan werden kann, was unter einer Deutschen Schule im Ausland zu verstehen ist und wie der Umgang der türkischen Schüler mit der deutschen Sprache im Allgemeinen erfolgt. Der Schwerpunkt wird hier auf die Beschreibung der deutschen Auslandsschulen und den an ihr angebotenen Deutschunterricht gelegt. Zunächst soll ein Überblick über die verschiedenen Auslandsschulen geschaffen und ihre Bedeutung für die deutsche Außenpolitik beleuchtet werden. Anschließend werden die deutsch-türkischen Beziehungen und die Bedeutung der deutschen Sprache skizziert, sowie das deutsche Auslandsschulwesen in der Türkei veranschaulicht. Daran anknüpfend werden zwei Auslandsschulen in der Türkei vorgestellt, anhand derer die Komplexität und die Schwierigkeiten der deutschen Schulen im Ausland herausgearbeitet werden soll. Der Vergleich der beiden Schulen basiert auf Gesprächen und Hospitationen oder wird durch diese ergänzt. Schließlich soll zusammenfassend die Problematik der Begegnungsschulen und die Stellung der deutschen Sprache in der Welt dargestellt werden und der Frage nachgegangen werden, wodurch diese Schwierigkeiten entstehen und wie sie möglicherweise behoben werden können.
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Inhalt
1. Einleitung
2. Die Auslandsschule
2.1. Ein Definitionsversuch
2.2. Die Entstehung der deutschen Auslandsschulen
2.3. Die Weiterentwicklung und Organisation der Auslandsschulen nach 1871
2.4. Kulturpolitik, Sprachpolitik und die Aufgaben der Begegnungsschule
3. Die deutsche Sprache und das deutsche Auslandsschulwesen in der Türkei
3.1. Deutsch-türkische Beziehungen
3.2. Der Stellenwert der deutschen Sprache in der Türkei
3.3. Deutsche und deutschsprachige Schulen in der Türkei
4. Die Deutsche Schule Istanbul - DSI
4.1. Die Entstehung der DSI
4.2. Die Struktur der Deutschen Schule
4.3. Der Deutschunterricht
5. Istanbul (Erkek) Lisesi
5.1. Entstehung und Entwicklung
5.2. Die Struktur der Klassen und der Weg zum Abschluss
5.3. Der Deutschunterricht
6. Schlussbemerkung
7. Literaturverzeichnis
"Die deutschen Schulen sind stabile Faktoren im kulturellen und gesellschaftlichen Umfeld ihrer Länder und ein hervorragendes Instrument für die auswärtige Kulturpolitik und die Pflege nachhaltiger außenwirtschaftlicher Beziehungen." (Strausberg 2001, 1)
Sie bilden, neben weiteren wichtigen Komponenten, ein zentrales Moment der deutschen Kulturpolitik, durch diese Schulen soll die deutsche Sprache in der Welt verbreitet werden. Was aber bewegt zum Beispiel einen jungen Menschen in der Türkei eine solche Schule zu besuchen?
Was in der Türkei die Vorstellung von Aufgabe und Wert einer deutschen Auslandschule im Denken der Angehörigen des Landes bestimmt, ist die Erwartung, dass der Unterricht in den Händen qualifizierter Fachkräfte liegt, dass sie nach modernen Methoden und mit fortschrittlichen Hilfsmitteln arbeitet und dass sie ihren Schülern die mühelose Beherrschung des Deutschen als Schlüssel zum Tor der Welt vermittelt. Diesen Erwartungen gilt es gerecht zu werden (Anstock 1969, 65).
In der vorliegenden Seminararbeit soll untersucht werden, inwieweit diesen Maßstäben genüge getan werden kann, was unter einer Deutschen Schule im Ausland zu verstehen ist und wie der Umgang der türkischen Schüler mit der deutschen Sprache im Allgemeinen erfolgt. Der Schwerpunkt wird hier auf die Beschreibung der deutschen Auslandsschulen und den an ihr angebotenen Deutschunterricht gelegt.
Zunächst soll ein Überblick über die verschiedenen Auslandsschulen geschaffen und ihre Bedeutung für die deutsche Außenpolitik beleuchtet werden. Anschließend werden die deutsch-türkischen Beziehungen und die Bedeutung der deutschen Sprache skizziert, sowie das deutsche Auslandsschulwesen in der Türkei veranschaulicht.
Daran anknüpfend werden zwei Auslandsschulen in der Türkei vorgestellt, anhand derer die Komplexität und die Schwierigkeiten der deutschen Schulen im Ausland herausgearbeitet werden soll. Der Vergleich der beiden Schulen basiert auf Gesprächen und Hospitationen oder wird durch diese ergänzt.[1]
Schließlich soll zusammenfassend die Problematik der Begegnungsschulen und die Stellung der deutschen Sprache in der Welt dargestellt werden und der Frage nachgegangen werden, wodurch diese Schwierigkeiten entstehen und wie sie möglicherweise behoben werden können.
Die Bezeichnung „Auslandschule“ umfasst im Allgemeinen Bildungsstätten zur Erhaltung und Pflege der deutschen Sprache, deren Bildungsinhalte sich an Schulen im deutschsprachigem Raum orientieren und eine besondere Beziehungen zu einem deutschsprachigen Land pflegen (Becker, 1990, 2). Eine genaue Definition ist aber durch die enorme Formenvielfalt der Schultypen nahezu unmöglich, ein eindeutiger Terminus wurde im Laufe der Jahrhunderte immer wieder zu finden versucht. Allen deutschen Auslandsschulen ist gemein, dass sie die deutsche Sprache und Kultur vermitteln und sich der Sprache und Kultur des Partnerlandes öffnen, indem sie Schüler deutscher und anderer Muttersprachen gemeinsam unterrichten. Die wichtigsten Prinzipien dieser Schulen sind die Begegnung mit Gesellschaft und Kultur des Gastlandes, die schulische Versorgung deutscher Kinder im Ausland und die Förderung des Deutschunterrichts im ausländischen Schulwesen.
So werden als Deutsche Auslandsschulen folgende genannt[2]:
Begegnungsschulen
Europäische Schule
Expertenschulen
Sprachgruppenschulen
Schulen mit verstärktem Deutschunterricht
Sonnabendschulen
Deutsche Schulen im Ausland