Dialog und Dissenz - Bearbeitungen des Medea-Mythos bei Heiner Müller und Christa Wolf - Astrid Lukas - E-Book

Dialog und Dissenz - Bearbeitungen des Medea-Mythos bei Heiner Müller und Christa Wolf E-Book

Astrid Lukas

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  • Herausgeber: GRIN Verlag
  • Sprache: Deutsch
  • Veröffentlichungsjahr: 2003
Beschreibung

Studienarbeit aus dem Jahr 2003 im Fachbereich Theaterwissenschaft, Tanz, Note: 1,3, Humboldt-Universität zu Berlin (Institut für Kultur- und Kunstwissenschaften / Seminar für Theaterwissenschaft und Kulturelle Kommunikation - Seminar für Theaterwissenschaft und Kulturelle Kommunikation - Seminar für Theaterwissenschaft und Kulturelle Kommunikation), Veranstaltung: Hauptkurs Dramaturgie: Bearbeitungen antiker Vorlagen bei Bertolt Brecht und Heiner Müller, Sprache: Deutsch, Abstract: Bereits seit der Antike löst die Geschichte von Medea [...]gleichermaßen Grauen und Faszination aus, findet als ein immer wiederkehrendes Motiv in vielfacher Ausdeutung und Gestaltung Eingang in die Literaturgeschichte. Und nach wie vor scheint das Interesse an diesem Stoff ungebrochen. Doch was macht diese alten Geschichten so interessant, dass sie auch heute noch als Vorlage für immer neue literarische Bearbeitungen dienen, und welche Bedeutung haben sie für die Gegenwart? Dieser Frage soll anhand der Autoren Heiner Müller und Christa Wolf nachgegangen werden, die sich während ihres gesamten Schaffens immer wieder mit den antiken Mythen auseinandersetzen und diese in ihre Werke einfließen lassen. Dabei nehmen die beiden Autoren hinsichtlich ihrer Antike-Projekte durchaus aufeinander bezug und beeinflussen sich gegenseitig: Während Müller mit den Plänen zu seinem letzten großen Projekt „Digest Orestie“, einer Kurzfassung der Trilogie des Aischylos, auf die „Kassandra“ (1983) von Christa Wolf rekurriert, bezieht sich Wolf wiederum mit ihrer zeitgleich zu Müllers „Orestie“ beginnenden Arbeit am Medea-Roman auf dessen „VERKOMMENES UFER MEDEAMATERIAL LANDSCHAFT MIT ARGONAUTEN“. Am Beispiel der beiden letztgenannten Werke – Heiner Müllers „VERKOMMENES UFER MEDEAMATERIAL LANDSCHAFT MIT ARGONAUTEN“ (1982) und Christa Wolfs „Medea.Stimmen“ (1996) – sollen mit dieser Arbeit unterschiedliche Konzepte der Bearbeitung antiker Vorlagen – speziell des Medeamythos – vorgestellt werden. [...] Ausgehend von der Form und Struktur der Texte möchte ich den Umgang mit dem Mythos, d.h. die unterschiedlichen Bearbeitungsmodi der antiken Vorlage vor allem auf inhaltlicher Ebene und in Hinblick auf ihr utopisches Potential analysieren, wobei formelle und konzeptionelle Aspekte sich oft gegenseitig bedingen und auf vielfache Weise miteinander korrespondieren. Mir geht es vor allem darum, den Affinitäten und Differenzen nachzuspüren, Gemeinsamkeiten, Unterschiede und mögliche wechselseitige Einflussnahmen zwischen Heiner Müllers und Christa Wolfs Antike-Projekten aufzuzeigen. Dieser Fokussierung ist neben der Struktur meiner Arbeit auch eine gewisse thematische Begrenztheit geschuldet, so dass nicht alle Aspekte v.a. des vielschichtigen, von intertextuellen Bezügen geprägten Werkes Heiner Müllers angesprochen, geschweige denn geklärt werden können

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Humboldt-Universität zu Berlin Philosophische Fakultät III Institut für Kultur- und Kunstwissenschaften Seminar für Theaterwissenschaft und Kulturelle Kommunikation Wintersemester 2001/2002

Hauptkurs Dramaturgie: Bearbeitungen antiker Vorlagen bei B. Brecht und H. Müller

DI A L O G U N DDI S S E N S

BE A R B E I T U N G E N D E SME D E A- MY T H O S B E I

HE I N E RMÜ L L E R U N DCH R I S T AWO L F

Astrid Lukas

Studiengang: Theaterwissenschaft (HF)

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1 . EI N L E I T U N G

Bereits seit der Antike löst die Geschichte von Medea - der Barbarin aus Kolchis, die aus Liebe zu Jason ihre Heimat verrät, mit ihm nach Korinth flieht und sich, als er sie für die Tochter des korinthischen Königs verlassen will, durch die Tötung der gemeinsamen Kinder auf furchtbare Weise rächt - gleichermaßen Grauen und Faszination aus, findet als ein immer wiederkehrendes Motiv in vielfacher Ausdeutung und Gestaltung Eingang in die Literaturgeschichte. Und nach wie vor scheint das Interesse an diesem Stoff ungebrochen. Doch was macht diese alten Geschichten so interessant, dass sie auch heute noch als Vorlage für immer neue literarische Bearbeitungen dienen, und welche Bedeutung haben sie für die Gegenwart?

Dieser Frage soll anhand der Autoren Heiner Müller und Christa Wolf nachgegangen werden, die sich während ihres gesamten Schaffens immer wieder mit den antiken Mythen auseinandersetzen und diese in ihre Werke einfließen lassen.1Dabei nehmen die beiden Autoren hinsichtlich ihrer Antike-Projekte durchaus aufeinander bezug und beeinflussen sich gegenseitig: Während Müller mit den Plänen zu seinem letzten großen Projekt „Digest Orestie“, einer Kurzfassung der Trilogie des Aischylos, auf die „Kassandra“ (1983) von Christa Wolf rekurriert, bezieht sich Wolf wiederum mit ihrer zeitgleich zu Müllers „Orestie“ beginnenden Arbeit am Medea-Roman auf dessen „VERKOMMENES UFER MEDEAMATERIAL LANDSCHAFT MIT ARGONAUTEN“.2

Am Beispiel der beiden letztgenannten Werke - Heiner Müllers „VERKOMMENES UFER MEDEAMATERIAL LANDSCHAFT MIT ARGONAUTEN“ (1982) und Christa Wolfs „Medea.Stimmen“ (1996) - sollen mit dieser Arbeit unterschiedliche Konzepte der Bearbeitung antiker Vorlagen - speziell des Medeamythos - vorgestellt werden.

1Vor allem Heiner Müller beweist mit Stücken wie „Philoktet“ (1964), „Ödipus Tyrann“ (1967), „Prometheus“ (1968), „Medeaspiel“ (1974) und den „Herakles“-Texten - um nur einige zu nennen - eine enorme Produktivität im Umgang mit mythologischen Stoffen.

2vgl. Preußer: Medea, die Barbarin, S.120