Die 7 Glücksbausteine der positiven Psychologie für ein erfülltes Leben: Grübeln stoppen - Gelassenheit - Positives Denken - Gewohnheiten ändern - Ängste besiegen - Selbstbewusstsein - Resilienz - Elsa Dabrowski - E-Book

Die 7 Glücksbausteine der positiven Psychologie für ein erfülltes Leben: Grübeln stoppen - Gelassenheit - Positives Denken - Gewohnheiten ändern - Ängste besiegen - Selbstbewusstsein - Resilienz E-Book

Elsa Dabrowski

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Beschreibung

Positive Psychologie: Mit 7 unkomplizierten und alltagstauglichen Bausteinen zu Glück, Zufriedenheit und Resilienz Unheil vermeiden, Krankheiten bekämpfen, Probleme beheben: Das ist die übliche Herangehensweise von Medizin und Psychologie im Dienste unseres Wohlbefindens. Doch warum die Sache nicht einmal von der guten Seite betrachten? Genau das tut die Positive Psychologie – und mit diesem Buch profitieren Sie von der Glücks-Psychologie ganz einfach auch im Alltag! Was macht den Menschen eigentlich glücklich? Vereinfacht, aber gut auf den Punkt gebracht, versucht die Positive Psychologie, genau dieser Frage auf den Grund zu gehen, und leistet damit einen wertvollen Beitrag zur Vermeidung zahlreicher psychischer Probleme. Deshalb ermöglicht dieser Ratgeber Ihnen, die wichtigen Erkenntnisse der noch jungen Forschungsdisziplin ganz praktisch auch selbst zu nutzen: Gelassener werden, Ängste besiegen, das Selbstbewusstsein stärken oder die Resilienz erhöhen – mit diesen und weiteren Bausteinen konstruieren Sie erfolgreich ein langfristig glückliches und zufriedenes Leben und das Ganze lässt sich mit konkreten Übungen, Techniken, Tipps & Tricks Schritt für Schritt in die Tat umsetzen. Anhand 7 entscheidender Themenfelder entwickeln Sie Ihren persönlichen Glücksfahrplan und greifen dabei auf neueste wissenschaftliche Erkenntnisse ebenso zu wie auf praxiserprobte Strategien. Und das funktioniert? Allerdings! Denn die Theorie dahinter ist leicht verständlich, die einfachen Methoden lassen sich auch von Laien problemlos im Alltag anwenden und die zahlreichen Übungen sind für jedermann sofort anwendbar. Blitzkurs Positive Psychologie: Machen Sie sich in kürzester Zeit mit den wissenschaftlichen Hintergründen vertraut, lernen Sie die 7 Bausteine kennen und ermitteln Sie im Selbsttest Ihr persönliches Glücks-Level. Positivität voraus: Finden Sie heraus, wie Sie im Handumdrehen mit praktischen Übungen zu positivem Denken, mehr Gelassenheit und gestärktem Selbstbewusstsein gelangen. Weg damit: Ängste besiegen, schlechte Gewohnheiten verändern oder das Grübelkarussell stoppen – mit effektiven und einfachen Strategien lenken Sie Ihr Denken in gewünschte und langfristig hilfreiche Bahnen. Beziehungen zur Außenwelt: Dank verbesserter Resilienz und optimierter Kommunikationsmuster sorgen Sie für gelungene Interaktion und gesteigerte Zufriedenheit im Umgang mit Familie, Freunden, Kollegen & Co. Dieses Buch zeigt Ihnen, wie Sie die Positive Psychologie ganz unkompliziert jeden Tag selbst nutzen können und dabei eine Menge über sich selbst lernen. Mit dem Bonusteil "23-Action-Plan für ein erfülltes Leben" steigen Sie noch schneller in das Thema ein und verleihen Ihrer Glückssuche von Anfang an einen Extra-Kick. Also worauf warten Sie noch? Klicken Sie nun auf "In den Einkaufswagen" und nehmen Sie das große Lebensglück endlich ganz einfach selbst in die Hand!

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Für Fragen und Anregungen:

[email protected]

Auflage 2024

Inhalt

Ein kurzer Einblick in die Grundlagen der Positiven Psychologie

Die Grundlagen der Positiven Psychologie

Das Streben nach Glück und Lebenszufriedenheit

Die 7 Glücksbausteine der Positiven Psychologie

Ihr persönlicher Glücks-Selbsttest

Die Bedeutung des Selbsttests: Durch Selbsterkenntnis zu mehr Glück im Leben

Ihr persönlicher Glückstest

Die Interpretation der Ergebnisse

Ihre Reise zur Steigerung von Glück und Wohlbefinden

Das Fundament der Positiven Psychologie

Die Bereitschaft zur Selbstreflexion

Offenheit und Neugierde

Annahme des Veränderungsprozesses

Die 7 Bausteine des Glücks

Baustein 1: Grübeln stoppen

Grübeln: Die Angewohnheit des Misserfolgs

1.2 Psychologische Hintergründe und Effekte des Grübelns

Übungen zur Reduzierung des Grübelns

Achtsamkeitstechniken für den gegenwärtigen Moment

Baustein 2: Gelassenheit lernen

Warum Gelassenheit so wichtig ist

Psychologische Ansatzpunkte zur Förderung von Gelassenheit

Entspannungsübungen und Stressbewältigungstechniken

Durch Achtsamkeit zu mehr Gelassenheit

Baustein 3: Positives Denken

Die Macht des positiven Denkens

Psychologische Hintergründe des positiven Denkens

Übungen zur Förderung des positiven Denkens

Die Kunst der Selbstaffirmation

Baustein 4: Gewohnheiten ändern

Warum Gewohnheiten unser Leben prägen

Psychologische Ansatzpunkte zur Veränderung von Gewohnheiten

Schritt-für-Schritt-Anleitung zur Gewohnheitsänderung

Die Rolle der Selbstkontrolle und Motivation

Baustein 5: Ängste besiegen

Ein Verständnis für Ängste entwickeln

Psychologische Strategien zur Überwindung von Ängsten

Übungen zur Bewältigung von Ängsten

Das Verlassen der Komfortzone: Ängste als Chance zum Wachstum

Baustein 6: Selbstbewusstsein erhöhen

Die Bedeutung von Selbstbewusstsein für ein erfülltes Leben

Psychologische Grundlagen des Selbstbewusstseins

Selbstreflexion und Selbstakzeptanz

Selbstsicheres Auftreten

Baustein 7: Resilienz stärken

Resilienz als Schlüssel zur Krisenbewältigung

Psychologische Faktoren, die die Resilienz beeinflussen

Resilienztraining und die Entwicklung von Stressresistenz

Posttraumatisches Wachstum

Bonusteil: Kommunikation – Der Ton macht die Musik

Unsere Sprache als Hintergrundmusik unseres Lebens

Unser innerer Monolog formt unsere Realität

Wir gestalten unser Leben: Wie Sie konstruktiv kommunizieren

BONUS: Der 23-Action-Plan für ein erfülltes Leben

Grübeln stoppen

Gelassenheit lernen

Positiv denken

Gewohnheiten ändern

Ängste besiegen

Selbstbewusstsein erhöhen

Resilienz stärken

Kommunikation verbessern

Fazit

Ein kurzer Einblick in die Grundlagen der Positiven Psychologie

Die Menschheit hat ihren Höhepunkt erreicht: Betrachten wir die Vergangenheit genauer, wird uns bewusst, dass der Mensch noch nie zuvor so viel Wohlstand anhäufen konnte, dass ihm noch nie zuvor so viel Nahrung zur Verfügung stand und dass er noch nie zuvor so viel uneingeschränkten Zugang zu Bildung hatte – und doch war er noch nie zuvor so unglücklich. Wie kann das bloß sein? Müssten wir nicht eigentlich so glücklich wie nie zuvor sein, wo wir doch endlich all das haben, was wir immer anstrebten? Woher kommen die unzähligen psychischen Erkrankungen des Menschen und warum steigt deren Zahl trotz steigendem Wohlstand der Gesellschaft immer weiter an?

1992 veröffentlichte die Cross-National Collaborative Group eine Studie, deren Ergebnisse erschreckend sind. Hier untersuchten Wissenschaftler den Anstieg von Depressionen innerhalb des letzten Jahrhunderts in einem länderübergreifenden Vergleich. Es wurde die Wahrscheinlichkeit ermittelt, mit der ein Mensch im Laufe seines Lebens an einer Depression erkranken kann. Während Menschen, die am Anfang des vergangenen Jahrhunderts geboren wurden, mit einer Wahrscheinlichkeit von nur 10 % an einer Depression erkrankten, stieg diese Zahl bei Individuen, die nach 1955 auf die Welt kamen, auf ein Vierfaches an. Damit zeichnete sich ein deutlicher Trend ab, der trotz der wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Entwicklung seither bestehen bleibt. Stabilere politische Situationen, höhere Löhne, bessere Arbeitsbedingungen, ein gesicherter Zugang zu Bildung, eine gute Gesundheitsvorsorge und andere Faktoren, die noch vor einhundert Jahren deutlich weniger vorhanden waren, stehen der dramatischen Entwicklung von depressiven Erkrankungen entgegen. Uns scheint es heutzutage zwar äußerlich besser zu gehen, wir sind reicher und für uns wird besser gesorgt, als noch zu den Zeiten früherer Generationen, und doch sind wir unglücklicher als unsere Vorfahren.

Die Wissenschaftler deuteten auf eine wichtige Erkenntnis hin: Ein erfülltes und glückliches Leben ist weniger abhängig von äußeren Faktoren, wie wir vermuten würden. Politik, das Gesundheitswesen und das Einkommen bestimmen also nicht vorrangig, ob es uns psychisch gesehen gut geht oder nicht. Doch was sind dann die zentralen Faktoren, die unsere Lust am Leben anheben? Was bestimmt unser Glücksempfinden, wenn es nicht die äußeren Lebensumstände sind?

Was macht das Leben für den Menschen lebenswert?

Genau mit diesen grundlegenden Fragen befasst sich die sogenannte Positive Psychologie.

Die Grundlagen der Positiven Psychologie

Was ist Positive Psychologie?

Positive Psychologie beschreibt die wissenschaftliche Ergründung jener Dinge, die unser Leben lebenswert machen. Dabei konzentriert sie sich auf die Stärken des Menschen, die Freude am Leben und darauf, wie positive Gefühle erzeugt werden können. Damit unterscheidet sich die Positive Psychologie maßgeblich von der traditionellen Psychotherapie, die sich mit negativen Gefühlen, Erkrankungen und der Aufarbeitung der Vergangenheit beschäftigt.

Mittlerweile wissen wir, dass Gesundheit viel mehr als nur die Abwesenheit von Krankheit ist. Ebenso wenig entsteht Glück durch die Abwesenheit von Leid und psychischen Erkrankungen, weshalb die Positive Psychologie ihren Fokus auf das erfüllte Dasein des Menschen legt und darauf, wie dieses realisiert werden kann. In diesem Sinne nimmt sie Bedingungen und Wechselwirkungen unter die Lupe, die das menschliche Wohlbefinden und dessen optimale Persönlichkeitsentwicklung bewirken. Ihr Ziel liegt darin, dass ein Mensch, zwischenmenschliche Beziehungen, Freundschaften, Familien, Teams, Organisationen und sogar komplette Gesellschaften aufblühen können, indem Sie Zufriedenheit und Wohlergehen erfahren. Die Positive Psychologie kann als die Psychologie des Glücks betrachtet werden, die auf persönlicher, zwischenmenschlicher, organisatorischer, gesellschaftlicher und globaler Ebene zum Tragen kommt. Diverse Interventionen und konkrete Übungen werden zur Verfügung gestellt, die in verschiedenen Kontexten ihre Anwendung finden können und so zum Aufblühen des Menschen beitragen.

Auch wenn dieser Wissenschaftszweig noch recht jung ist, basieren seine Erkenntnisse auf Forschungs- und Studienergebnissen, die sich mit der Beantwortung von Fragen rund um das Thema Glück auseinandersetzen:

Was ist eigentlich Glück?

Wie kann Glück gemessen werden?

Was macht den Menschen glücklich?

Wie lässt sich das persönliche Wachstum des Menschen unterstützen?

Wie kann die Gesundheit auf psychischer und physischer Ebene erhalten und verbessert werden?

Wie kann der Mensch sein Potential entfalten?

Was kann die Leistungsfähigkeit des Menschen langfristig und nachhaltig anheben?

Wie kann der Mensch Herausforderungen und Krisensituationen erfolgreich meistern und dadurch in seiner Persönlichkeit wachsen?

Wie entsteht ein erfülltes, lebenswertes Leben?

Die Positive Psychologie kann im Grunde genommen als Oberbegriff für viele Aspekte der Gesundheitsförderung beschrieben werden, der verschiedene Themen in sich zusammenfasst. Dazu zählen zum Beispiel

Achtsamkeit und Resilienz,

die es bereits vor der Positiven Psychologie gab und trotzdem ein wichtiger Grundpfeiler dessen sind. Diese und weitere Aspekte sind Thema dieses Buches und werden im Verlauf aufgegriffen.

Themenbereiche der Positiven Psychologie

Glück

Wohlbefinden

Selbstbestimmung

Charakterstärken

Sinn

Werte

Positive Gefühle

Positive Gedanken

Positive Lebenseinstellung

Positive Kommunikation

Positive zwischenmenschliche Beziehungen

Ziele und Zielerreichung

Flow-Zustand

Selbstmitgefühl und Selbstakzeptanz

Resilienz

Achtsamkeit

Welcher Sinn verbirgt sich hinter der Positiven Psychologie?

Glück ist das, was jeder Mensch bewusst und unbewusst anstrebt. Wer glücklich ist, ist nicht nur gesünder und lebt länger, sondern hat auch stabilere zwischenmenschliche Beziehungen, arbeitet effektiver und ist zudem erfolgreicher im Beruf. Glückliche Menschen handeln im Leben aktiver, sind anderen gegenüber hilfsbereiter und werden von ihren Mitmenschen positiver wahrgenommen. Es scheint, als stecken diese Persönlichkeiten voller Energie und Lebensfreude. Die Positive Psychologie möchte genau dies im Menschen fördern, indem sie sich auf die Suche nach den Charakterstärken des Einzelnen macht, statt sich mit dessen negativen Problemen und psychischen Ungleichgewichten auseinanderzusetzen. Dieser Wissenschaftszweig vertritt die Ansicht, dass der Mensch dann einem glücklicheren und erfüllteren Leben näherkommt, wenn er sich mit seinen positiven Anteilen und Gefühlen befasst, statt, wie die klassische Psychologie es verlangt, sich immer und immer wieder mit Traumata der Vergangenheit auseinanderzusetzen.

Die Unterschiede der klassischen und Positiven Psychologie

Klassische Psychologie

Positive Psychologie

richtet sich auf die Vergangenheit aus

lässt die Vergangenheit außen vor

betrachtet die Auswirkungen vergangener Gedanken, Gefühle und Handlungen auf die gegenwärtige Situation

stellt die Frage, was wir heute tun können, um unsere Gegenwart sowie Zukunft positiv beeinflussen zu können

fokussiert Pathologien: negative Ausprägungen, Fehler, Defizite und Krankheiten erhalten volle Aufmerksamkeit

fokussiert Positives: Potenziale, Stärken und bisherige Erfolge erhalten volle Aufmerksamkeit

geht davon aus, dass etwas mit dem Patienten nicht stimmt, dass er von der Norm abweicht und er wieder „in Ordnung“ gebracht werden muss

macht den Menschen auf seine Talente, Chancen und seine einzigartige Persönlichkeit aufmerksam

bringt ungenutzte Fähigkeiten und Tugenden zum Vorschein

regt den Menschen an, sich besser kennenzulernen und herauszufinden, wie er sich entwickeln und wie er ein sinnerfülltes Leben führen kann

erinnert uns daran, dass wir selbst unser Leben bestimmen

Eine bedeutende Aufgabe der Positiven Psychologie liegt in der Ergründung dessen, wie wir eine selbstbestimmtere und gelungene Existenz führen können. Ihr Anliegen ist es, dem Menschen zu verdeutlichen, wie wichtig es für das persönliche Glück ist, die eigenen Fähigkeiten zu verbessern, auszuleben und das Potential, das in jedem von uns innewohnt, zu erfüllen. Die Effektivität hinter dieser besonderen Ausrichtung der Psychologie ist, dass sie sich werte-, sinn- und stärkenorientiert darum bemüht, in allem und jedem das Gute zu sehen. Sie vermittelt uns das Vertrauen, dass jeder Mensch wachsen kann, ein gewaltiges Potential besitzt und im Kern ein gutes Wesen ist. Damit steht bei der Positiven Psychologie das Wohl der Menschen an erster Stelle, wodurch sie die Welt ein Stückchen besser macht.

Die Entstehung der Positiven Psychologie

Die Positive Psychologie ist keine neue Betrachtungsweise, denn selbst der griechische Philosoph Aristoteles formulierte während der Antike einige Ansätze zum Thema Glück, die unter Eudaimonie und Hedonismus zusammengefasst wurden.

Definition: Eudaimonie

Der Begriff „Eudaimonie“ kann auf Aristoteles zurückgeführt werden, der darin die Lehre eines gelingenden Lebens beschrieb. Sie beschäftigt sich mit jener Lebensweise, die dem Menschen ermöglicht, sein wahres Selbst zu offenbaren und sein gesamtes Potential zu entfalten. Eudaimonie strebt nach der Erfüllung persönlicher Ziele, die mit unseren eigenen Werten übereinstimmen, wobei die Motivation dazu aus unserem Inneren entspringt. Aus diesem Grund galt Eudaimonie für Aristoteles als die höchste Tugend, in gewisser Hinsicht also als das Ziel jedes menschlichen Handelns.

Definition: Hedonismus

Der Hedonismus beschreibt eine Lebenseinstellung, die sich auf Genuss, Freude und Lust ausrichtet. Dabei befasst sich der Begriff mit der Theorie, dass das menschliche Verhalten zentral durch die persönliche Lust motiviert wird. Mit der Verwendung des Wortes geht meist ein negativer Beigeschmack einher, da es mit einer egoistischen und auf kurzfristiges sinnliches Vergnügen ausgerichteten Lebensweise gleichgesetzt wird. Die antiken Philosophen verstanden jedoch unter dem Hedonismus das Streben nach einem Zustand, der für den Menschen als angenehm und zu Glück führend beschrieben wird. Sie erfanden dafür die Bezeichnung „Ataraxie“ – die vollkommene Seelenruhe.

Der Begriff Positive Psychologie wurde jedoch erst durch den Psychologen Abraham Maslow geprägt, dessen Name durch seine berühmte Bedürfnispyramide noch heute jedem ein Begriff ist.

Abraham Maslow – wie ein Kapitel in seinem Buch die moderne Psychologie veränderte

Der Psychologe und Humanist Abraham Maslow wurde 1908 in New York, USA, geboren. Als Sohn jüdischer Einwanderer wurde er in seiner Kindheit Zeuge von unzähligen Diskriminierungen, was ihn dazu motivierte, sich in die Welt der Bücher zu vertiefen. Er wollte ergründen, was den Menschen bewegt, bestimmte Handlungen auszuführen, weshalb er sich später für ein Psychologiestudium an der University of Wisconsin entschied. Nach seinem erfolgreich abgeschlossenen Studium kehrte er nach New York zurück, um an der Columbia University zu lehren. In diesen Jahren erforschte er die Psychologie gemeinsam mit dem amerikanischen Psychologen Edward Thorndike und seinen Mentoren Harry Harlow und Alfred Adler. Als Abraham Maslow zum Brooklyn College wechselte, lernte er in diesem Lebensabschnitt die beiden deutsch-amerikanischen Psychoanalytiker Erich Fromm und Karen Horney kennen, die seine psychologischen Ansätze ebenfalls prägten.

Abraham Maslow verschaffte sich im Laufe seines Lebens ein gutes Verständnis für das menschliche Verhalten, wodurch er in der Lage war, seine revolutionäre Betrachtungsweise der Hierarchie der Bedürfnisse zu formulieren. Sie besagt, dass jeder Mensch zentrale Bedürfnisse besitzt, allen voran das Bedürfnis nach physiologischem Überleben, Sicherheit, Zugehörigkeit, Individualität und schlussendlich nach Selbstverwirklichung.

In seinem Buch „Motivation und Persönlichkeit“, das 1981 erschien, widmete Abraham Maslow der Positiven Psychologie ein eigenes Kapitel – ein Begriff, der zuvor noch nirgends aufgetaucht war.

Es dauerte eine Weile, bis die Kritiken an seinen Theorien abgeklungen waren und Psychologen seinen Ansichten eine Chance gaben, doch bald zog Abraham Maslow die Aufmerksamkeit auf sich, die auch nach seinem Tod bis heute nicht abgeklungen ist. Nicht nur in der Welt der Psychologie fand insbesondere seine Bedürfnispyramide immer mehr Anklang, sondern auch in Bereichen der Soziologie, Anthropologie und des modernen Marketings vervollständigen Wissenschaftler und Forscher ihre Ansichten durch die Vorstellung, dass das Wohlbefinden des Menschen durch die Befriedigung strukturierter Bedürfnisse gewährleistet wird.

Kein Wunder also, dass Abraham Maslow 1967 von der American Humanist Association (aus dem Englischen: Amerikanischer Verband der Humanisten) zum Humanisten des Jahres ernannt wurde, bevor er 1970 verstarb.

Die klassische Psychologie des 19. und 20. Jahrhunderts legte ihre Aufmerksamkeit in erster Linie auf die vielen verschiedenen Formen der Erkrankungen, an denen die menschliche Psyche leiden konnte.

Ängste, Depressionen und andere negative Gefühle rückten bei unzähligen Studien und Erforschungen in den Fokus der Psychologen, während die Betrachtung von Zufriedenheit, Glück und positiven Gefühlen weitaus zurückgestellt wurde. Das wird durch die Anzahl der veröffentlichten wissenschaftlichen Artikel im Zeitraum zwischen 1887 und 1999 deutlich: Während in etwa 170.000 Berichte über psychische Krankheiten und negative Emotionen verfasst wurden, waren es im Vergleich dazu nur etwa 12.000 an der Zahl, die sich mit dem Glücksempfinden des Menschen auseinandersetzten. Es entstand demnach ein deutliches Ungleichgewicht innerhalb der Forschungen, wobei die Wissenschaft ihren Blickwinkel ganz klar bevorzugt auf die Probleme und Erkrankungen der menschlichen Psyche legte.

Nachdem die Studie der Cross-National Collaborative Group, auf die weiter oben bereits eingegangen wurde, im Jahr 1992 die Fachwelt der Psychologie erschütterte, entwickelte sich jedoch langsam ein Interesse an der Beantwortung der Frage, durch welche Faktoren der Mensch eigentlich glücklich und zufrieden wird.

Schließlich machte der US-amerikanische Psychologe Martin Seligman mit seiner bedeutenden Rede, die er im Rahmen seines Antritts als neuer Präsident der American Psychological Association (kurz: APA, aus dem Englischen: Nordamerikanischer Fachverband der Psychologie) 1998 abhielt, auf die vorherrschenden problematischen Umstände aufmerksam: Er zeigte auf, dass sich die Psychologie zwar seit Jahrzehnten darum bemühe, psychische Erkrankungen zu behandeln, dabei jedoch das aus den Augen verloren hatte, was ein von Glück erfülltes Leben ausmache. Martin Seligman kritisierte, dass sich die Wissenschaft zu sehr auf die Leiden der Psyche versteifte. Außerdem brachte der amerikanische Psychologe den Hinweis hervor, dass es einen neuen Wissenschaftsbereich bräuchte, der das Menschenbild, gestützt durch Studien und Forschungen, neu aufrolle. Diese bedeutsame Rede vor wichtigem Publikum wird als ein Meilenstein der Entwicklung und Verbreitung der Positiven Psychologie beschrieben, da er mit der damaligen Ausrichtung der traditionellen Psychologie brach. Nicht ohne Grund gilt Martin Seligman als einer der Gründerväter dieser Fachrichtung.

Martin Seligman – ein Pionier der Positiven Psychologie, der den Blickwinkel der psychologischen Fachwelt neu ausrichtete

Professor Dr. Martin E. P. Seligman wurde 1942 im amerikanischen Bundesstaat New York geboren. Seine Eltern ermöglichten ihm, trotz begrenzter finanzieller Mittel, eine sehr gute Schulausbildung. Diese Chance nutzte er, sodass er, mit nur 22 Jahren, sein Studium der Philosophie an der Princeton University mit höchster Auszeichnung abschloss. Auch das anschließende Studium der Psychologie an der University of Pennsylvania konnte er mit einem Stipendium erfolgreich beenden. Während dieses Zeitraumes begann er, sich mit dem Phänomen der sogenannten „erlernten Hilflosigkeit“ (durch negative Erlebnisse entwickelte Überzeugung, die eigene Lebenssituation nicht mehr verändern zu können und daran selbst schuld zu sein) zu beschäftigen, für dessen Entdeckung er später bekannt werden sollte. Als Professor der Psychologie an der University of Pennsylvania konnte er seine Forschungen weiterverfolgen und weitete diese auf das Thema „erlernte Depression“ (durch negative Erlebnisse entwickelte Überzeugung, keine Kontrolle mehr auf die eigenen Lebensumstände ausüben zu können und an dieser Hilflosigkeit selbst schuld zu sein) aus. Er beschäftigte sich zudem mit Optimismus und dessen Einfluss auf das menschliche Wohlergehen, wodurch er eine neue Orientierung in der psychologischen Fachwelt prägte: die Positive Psychologie. Als der amerikanische Psychologe 1998 schließlich mit der größten Mehrheit zum neuen Präsidenten des amerikanischen Fachverbandes der Psychologie (APA) gewählt wurde, erhielt er damit die Chance für seine bedeutende Rede, die bereits erwähnt wurde. Da sich jeder Präsident der APA auf ein Hauptthema ausrichten muss, dem er sich während seiner Amtszeit verschreibt, wählte Martin Seligman die Positive Psychologie und legte damit den Grundstein für eine wesentliche Veränderung innerhalb des psychologischen Fachbereichs. Er erkannte, dass die Verbesserung der Lebensbedingungen der Menschen nicht dadurch gewährleistet werden konnte, indem immer nur Erkrankungen und Probleme behandelt werden. Martin Seligman sah die Lösung hingegen in präventiven Maßnahmen, wie

die Förderung positiver Gefühle, das Einsetzen des eigenen Potentials, Flow-Erfahrungen und die Entwicklung und Verfolgung von Zielen,

wodurch sich das Glück des Einzelnen steigern soll, bevor eine Krankheit wie Depressionen auftreten kann.In über 20 Büchern und über 200 veröffentlichten wissenschaftlichen Artikeln klärt Martin Seligman über psychologische Vorgänge im Menschen auf. Er beschäftigt sich mit den Themen wie Optimismus, Motivation und Persönlichkeit, wobei sein Fokus ganz eindeutig darauf liegt, den Menschen aufzuzeigen, wie sie aufblühen können, glücklicher werden und somit sogar länger leben können.

Die wissenschaftliche Forschung hinter der Positiven Psychologie

Die Positive Psychologie basiert auf den wissenschaftlichen Forschungen, die die menschlichen Ressourcen, Potentiale, Stärken und sein Wohlbefinden untersuchen. Dabei befassten sich bereits zahlreiche Psychologen mit den Effekten positiver Gefühle auf die Psyche und den Körper des Menschen, auf seine sozialen Kontakte und seiner Fähigkeit, in den sogenannten Flow-Zustand zu gelangen, den wir uns später noch genauer anschauen werden. Zudem nehmen auch Themen wie Motivation, das Sinn-Erleben und Achtsamkeit einen Einfluss auf unsere psychische Gesundheit, wie sich aus der Studienlage ablesen lässt.

Der bereits erwähnte amerikanische Psychologe und Präsident der APA Martin Seligman erkannte in den siebziger Jahren das Phänomen der sogenannten erlernten Hilflosigkeit. Dabei stellte er fest, dass etwa 70 Prozent aller depressiven Erkrankungen anhand eines Modells erklärbar sind und geheilt werden können. Martin Seligman beobachtete, dass es an Depressionen erkrankten Menschen nicht leicht fällt, ihren Alltag zu meistern. Sie können häufig den Sinn in ihrem Leben und ihren eigenen Wert nicht erkennen. Der Psychologe ist der Ansicht, dass diese Abwärtsspirale der Depression nur durch ein tief verwurzeltes Gefühl der Hilflosigkeit zustande kommen kann, die sich der Patient im Laufe der Zeit selbst angeeignet hat. Martin Seligman führte des Weiteren Experimente mit einer Versuchsgruppe durch, um seine Erkenntnisse zu stützen und Lösungswege aufzuzeigen. Dabei wies er die Probanden an, Übungen der Positiven Psychologie auszuführen, die die Individuen an ihre persönlichen Stärken erinnern sollen, sodass sie in der Lage sind, Kontrolle über ihr Leben zurückzuerlangen. Die Probanden bekamen unter anderem die Aufgabe, jeden Abend drei positive Ereignisse des vergangenen Tages zusammenzufassen, sich schöne Beschäftigungen herauszusuchen und ihre Charakterstärken zum Einsatz zu bringen. 14 Sitzungen später zeigten ebendiese Probanden, bei denen im klinischen Rahmen Depressionen diagnostiziert wurden, geringere Werte der Erkrankung als die Kontrollgruppe des Experiments, die hingegen mit einer Vielzahl negativer Gedanken konfrontiert wurden.

Eine weitere Erforscherin der Positiven Psychologie ist Miriam Akhtar, die in Großbritannien als Expertin in Sachen Glücksforschung gilt. Als Autorin, Dozentin, Beraterin, Speakerin und Coach konnte sie bereits vielen Menschen auf der ganzen Welt aus leichten und mittelschweren Depressionen heraushelfen. Ihre Motivation liegt dabei in ihrer eigenen depressiven Erkrankung, die sie mithilfe der Positiven Psychologie heilen konnte. Dabei bewies die Expertin für Glück die Effektivität der Positiven Psychologie mit diversen Praktiken, die die Erkrankung vorbeugen beziehungsweise den Heilungsprozess initiieren. Ihr Kredo lautet:

„Wer lieber etwas tun möchte, um sich besser zu fühlen, statt unaufhörlich in den Ursachen des Unwohlseins zu stochern, wird so eine Linderung empfinden“ – Miriam Akhtar

Zu guter Letzt soll neben anderen wichtigen Forschern noch der Psychologe Milhaly Csikszentmihalyi genannt werden, der sich unter anderem mit dem Flow-Zustand auseinandersetzte. Bereits 1975 stellte der gebürtige Ungar Beobachtungen dazu an, wann der Mensch intensive Glücksgefühle empfindet, und beschrieb einen Zusammenhang mit dem Flow-Erlebnis.

Der Flow-Zustand und das Flow-Erlebnis

Ein Flow-Erlebnis nehmen Menschen wahr, die mit ihrer Tätigkeit förmlich zu verschmelzen scheinen und dabei die Zeit völlig vergessen. Dabei kann der Flow-Zustand in allen Lebensbereichen entstehen, sowohl bei der Arbeit, der Ausführung einer monotonen Aktivität und während körperlicher Bewegung als auch während des Spielens eines Instrumentes. Menschen, die den Flow erfahren, befinden sich in einem Zustand, in dem keine Probleme existieren und keine Sorgen von Bedeutung sind – sie sind einfach glücklich.

Kritische Stimmen

Noch immer wird die Positive Psychologie von einigen Forschern und Psychologen nicht ernst genommen, weil sie diese als positive Ideologie, die jegliches Negative ausblendet, einschätzen. Das mag besonders zur Entstehungszeit des Psychologiezweigs gestimmt haben, als sich noch zu sehr auf das Positive konzentriert wurde. Die Forschung hat sich jedoch entwickelt und mit ihr die Betrachtungsweisen, wodurch nun auch negative Gefühle sowie Krisen und Konflikte in die Psychologie einbezogen werden. Die Positive Psychologie bleibt sich dennoch nach wie vor selbst treu: Sie richtet sich auf das Glück und Wohlbefinden des Menschen aus, auch wenn sie nicht verleugnet, dass das Leben nicht immer nur schön und einfach ist.

Negative Gefühle und ihre Bedeutung

Negative Gefühle sind ein Anzeichen dafür, dass gerade etwas nicht stimmt. Sie weisen uns auf etwas hin und verschwinden erst dann wieder, wenn wir dieses Problem beseitigt haben. Deshalb ist es wichtig, negative Gefühle nicht zu unterdrücken, ansonsten suchen sie sich ein anderes Ventil, um in Erscheinung zu treten. Dann entstehen nicht selten Schlafstörungen, Kreislaufbeschwerden oder chronische Schmerzen.

Schreiben Sie Ihre negativen Gefühle und die Gedanken dazu auf, um ihnen so Raum zu geben.Sprechen Sie mit Freunden oder Ihrer Familie über Ihre Empfindungen.Lassen Sie Ihren Gefühlen freien Lauf und erlauben Sie sich – solange dabei niemand zu Schaden kommt –, sie zum Ausdruck zu bringen.Meditieren Sie über Ihre Gefühle.Lernen Sie, zu akzeptieren, was Sie gerade fühlen, indem Sie Ihre Empfindungen annehmen.Zeigen Sie sich selbst gegenüber Verständnis und Mitgefühl für Ihre Negativität.Hören Sie auf Ihren Körper, um herauszufinden, was Sie gerade brauchen: Lautes Schreien, sportliche Aktivität oder doch eine liebevolle Umarmung?

Bei der Positiven Psychologie geht es mit Sicherheit nicht darum, sich das Leben schönzureden und über alles Schlechte hinwegzulächeln – so viel steht fest. Sie ist auch keine „Happyologie“, wie Kritiker sie gern bezeichnen. Vielmehr steht das im Vordergrund, was dem Einzelnen wirklich wichtig ist, was ihn als Charakter ausmacht und wie er auch in Krisenzeiten mit den Herausforderungen umgehen kann. Dabei bringen uns weder naiver Optimismus noch reines positives Denken an unsere Ziele.

Es war nicht immer so, doch mittlerweile hat die Positive Psychologie erkannt, dass auch negative Ereignisse des Lebens gut für den Menschen sein können und somit zu seinem Glück beitragen können. Positives kann auch zu Negativem führen – das Gleiche gilt umgekehrt. So kann unrealistischer Optimismus riskante Handlungen bewirken, die negative Folgen haben können. Wenn die eigene Stärke übertrieben wird, haben wir mit entsprechenden Konsequenzen zu rechnen. Gleichzeitig jedoch können die Herausforderungen des Lebens den Menschen dazu anregen, seine Persönlichkeit zu stärken. Schließlich wachsen wir nur dann, wenn wir uns außerhalb unserer Komfortzone bewegen und uns mit schwierigen Situationen konfrontieren. Wenn das Leben wunderschön „Friede, Freude, Eierkuchen“ ist, kann kein echtes Wachstum stattfinden, weil wir keinen Antrieb zur Veränderung wahrnehmen. Misserfolge hingegen präsentieren uns bedeutsame Lernerfahrungen, die sich zu einem späteren Zeitpunkt als hilfreich herausstellen können. Genauso sollten negative Gefühle ernst genommen werden, da sie wichtige Anzeiger für unerfüllte Bedürfnisse und missachtete Werte darstellen.

Aus diesen Gründen integrierte die Positive Psychologie im Laufe Ihrer Entwicklung Themen wie Krisenerfahrungen und negative Empfindungen. Dies bereichert sie ungemein, da sie den Menschen in seiner Gesamtheit anerkennt – inklusive der positiven und negativen Aspekte. Da auch Schwierigkeiten, Herausforderungen und Verletzungen langfristig zum Aufblühen des Menschen beitragen können, bekommen diese Themen mittlerweile einen Raum innerhalb der Positiven Psychologie.

Das Streben nach Glück und Lebenszufriedenheit

Die Definition von Glück: Das Wohlempfinden als Antrieb des Menschen

Wenn Sie einen Menschen fragen, was er in seinem Leben erreichen möchte, werden Sie mit großer Wahrscheinlichkeit die Antwort hören: „Ich möchte glücklich sein.“ Vielleicht wird er sagen, dass er gern eine Familie gründen, einen festen Job oder eine bestimmte Summe Geld auf dem Konto haben möchte, doch letztendlich erhofft er sich von all diesen Dingen ein und dasselbe: Sie sollen ihm Glück bereiten.

Glück scheint den Menschen in jeder Lebenslage anzutreiben und zu motivieren. Es ist ein positiver emotionaler Zustand, der häufig auch als Wohlbefinden definiert und durch diverse Faktoren, die zusammenwirken, hervorgerufen wird. Alles, was wir tun, kann darauf zurückgeführt werden, dass wir aus der Hoffnung heraus handeln, unsere derzeitige Situation verbessern zu können und glücklicher zu werden. Hinter den meisten Handlungen, Wünschen, Träumen und Zielen des Menschen verbirgt sich das ultimative Bedürfnis nach Glück. Wir streben bewusst und unbewusst nach diesem angenehmen Gefühl der Zufriedenheit in unserem Leben und der Wertschätzung von außen, aber auch uns selbst gegenüber. Dabei definiert jeder Einzelne Glück ein wenig anders. Unsere Charaktere sind so unterschiedlich, dass jeder etwas anderes braucht, um zufrieden zu sein. Letztendlich geht es jedoch immer darum, dass wir aufblühen können, wie eine Knospe, die durch das Heranreifen zur Blüte endlich ihre volle Schönheit entfalten kann. Damit gehen nicht nur Zufriedenheit und Wohlbefinden einher, sondern auch eine verbesserte Leistungsfähigkeit und das persönliche Wachstum eines Individuums.

Manchmal klopft das Glück an, schaut nur für einen kurzen Moment in unser Leben und erinnert uns daran, was das Leben eigentlich lebenswert macht. Andere Male entschließt es sich dazu, länger bei uns zu verweilen, was wir dann als Zufriedenheit beschreiben. Es gibt auch diese Momente, in denen sich ein Schicksalsschlag erst im Nachhinein als glückliche Fügung offenbart.

Beispiel:

Ihnen wird plötzlich der Job gekündigt, was Sie dazu zwingt, eine neue Einkommensquelle zu finden, die letztendlich viel besser zu Ihnen passt als die vorherige.

Die Mischung aus beiden Formen des kurzfristigen und langfristigen Glücks liefert letztendlich die Basis eines freudvollen Daseins.

Die Formen des Glücks: Eudaimonie versus Hedonie

Psychologen unterscheiden zwischen zwei Formen des Glücks:

hedonisch und

eudaimonisch.

Diese Begriffe mögen Ihnen bekannt vorkommen, denn sie entstammen den Konzepten des Hedonismus und der Eudaimonie, auf die im vorherigen Kapitel bereits eingegangen wurde.

Hedonisches Glück wird durch Erfahrungen hervorgerufen, bei denen es um Freude, Vergnügen und Genuss auf körperlicher wie auch geistiger Ebene geht. Die Freude soll maximiert werden, während gleichzeitig der Schmerz minimiert wird. Wenn wir von Glück sprechen, ist es meist das hedonische, von dem wir reden: Wir wollen uns gut fühlen, zufrieden mit uns und unserem Leben sein, möglichst viele positive und gleichzeitig so wenig negative Gefühle wie möglich empfinden. Das können wir hervorrufen, indem wir uns beispielsweise etwas gönnen, wie ein richtig gutes Essen, der Kauf eines Konsumgutes oder körperliche Vergnügen wie Sex.

Eudaimonisches Glück hingegen bezieht sich auf die Psyche, denn Vergnügen und Genuss im hedonischen Sinne zu erleben bedeutet noch lange nicht, dass wir auch geistig glücklich sind. Schon Aristoteles riet den Lesern seiner Schriften, ein Leben im Einklang mit den eigenen Tugenden zu führen, um glücklicher zu sein. Er vertrat die Annahme, dass der Mensch nach der Erfüllung seines Potentials und der besten Version seiner Selbst strebe, was seinem Leben einen höheren Sinn und Zweck verleihe. Auch Abraham Maslows Bedürfnispyramide weist darauf hin, dass das oberste menschliche Bedürfnis in der Selbstverwirklichung liegt und dass die Entfaltung der eigenen Persönlichkeit somit das höchste Ziel darstellt, das ein Mensch in seinem Leben zu erreichen hofft.

Der eudaimonische Ansatz des Glücks bezieht sich auf die Entfaltung des Individuums durch das Hervorbringen der eigenen Stärken, den Einsatz für etwas, das ihm am Herzen liegt, und die Verfolgung persönlicher Ziele trotz potenzieller Schwierigkeiten. Das psychische Wohlbefinden umfasst dabei die Fähigkeiten,

uns selbst so akzeptieren zu können, wie wir sind,

uns persönlich weiterentwickeln zu können,

soziale Beziehungen zu anderen Menschen zu pflegen,

autonom und unabhängig zu agieren,

unseren Alltag zu meistern und

unsere Lebensziele zu formulieren sowie zu verfolgen.

Dabei handelt der Mensch in jedem Fall intrinsisch, das heißt, dass er die Dinge um ihrer selbst willen tut und nicht als Mittel zum Zweck oder weil er sich davon Anerkennung oder eine Belohnung erhofft. Wichtig ist, anzumerken, dass das Gefühl des Glücks hier nicht erst am Ende auftritt, wenn die Tätigkeit abgeschlossen ist, sondern während des gesamten Prozesses spürbar ist.

Die beiden Formen des Glücks, eudaimonisch und hedonisch, sind nicht eindeutig voneinander abgrenzbar. Empfinden wir eudamonisches Glück, so fühlen wir uns meist auch auf hedonische Weise erfüllt. Jedoch ruft nicht jedes hedonische Wohlbefinden auch eudaimonische Glücksgefühle hervor. Der Mensch benötigt beide Formen, um zu gedeihen. Wie die Forscher Luke Wayne Henderson, Tess Knight und Ben Richardson in einer Studie von 2013 herausfanden, steigert hedonisches Verhalten positive Gefühle und die Lebenszufriedenheit. Außerdem trägt es zur Regulation von Emotionen und der Reduzierung von negativen Gefühlen, Stress sowie Depressionen bei. Eudaimonisches Verhalten verleiht dem Leben hingegen einen höheren Sinn und führt uns zur Erfüllung. Demnach tragen beide Formen des Glücks auf unterschiedliche Weisen dazu bei, dass sich der Mensch wohlfühlt und zufrieden ist. Wenn wir unser persönliches Glück maximieren wollen, müssen wir also sowohl hedonisches als auch eudaimonisches Verhalten berücksichtigen.

Die Unterschiede zwischen hedonischem und eudaimonischem Glück im Überblick:

Hedonisches Glück

Eudaimonisches Glück

Freude, Vergnügen, Lust, Genuss

temporäres Glück

geschieht unabhängig von unserem Charakter

Lebenssinn, Erfüllung, Selbstverwirklichung, Ausleben der eigenen Stärken und Potenziale

psychisches Glück

langfristiges Glück

Der Einfluss des Glücks auf die Gesundheit

Wie wichtig Glück für uns Menschen ist, verdeutlichen die empirischen Forschungen des niederländischen Soziologen und Experten in Sachen Glück Ruut Veenhoven. 2007 veröffentlichte er Ergebnisse, die bewiesen, dass glückliche Menschen eine höhere Lebenserwartung haben als jene, die unglücklich sind. Das liegt daran, dass die positiven Empfindungen des Wohlgefühls wie eine Art Kur für das Immunsystem wirken, zu einer besseren Regulation des endokrinen Systems führen und das kardiovaskuläre Risiko verringern. Herzinfarkte passieren deutlich seltener und es konnte zudem festgestellt werden, dass der Bluthochdruck sinkt, der in der Regel mit einem erhöhten Stressniveau einhergeht. Glückliche Empfindungen werden über das Belohnungssystem des Körpers ausgelöst und reduzieren damit physischen und psychischen Stress sowie dessen Folgen.

Des Weiteren verändern Menschen, die glücklich und zufrieden mit ihrem Leben sind, ihr Verhalten: Sie tendieren dazu, sich gesünder zu ernähren, weniger häufig zu Suchtmitteln zu greifen, sich mehr zu bewegen und intaktere zwischenmenschliche Beziehungen zu pflegen.

Diese positiven Effekte auf die Gesundheit des Menschen sind besonders stark bei eudaimonischem Verhalten anzutreffen. Wenn wir also unseren Lebenssinn erfüllen, tun wir gleichzeitig automatisch etwas Gutes für unsere Gesundheit.

Das Glück liegt in unserer Hand

Wenn wir Glück verspüren, sind wir in der Lage, Berge zu versetzen. Es kann wie eine Welle des puren Wohlempfindens beschrieben werden, die unseren gesamten Körper überflutet und alles Negative davonspült. Plötzlich sind wir im Reinen mit uns und unseren Mitmenschen, sodass innere und äußere Konflikte an Relevanz verlieren. Das Glücksgefühl in uns schenkt uns neue Energie, sodass auf einmal nichts mehr unmöglich scheint. Diese innere Empfindung befähigt uns dazu, alles zu erreichen, was wir erreichen wollen. Das Vertrauen in uns selbst und unsere Fähigkeiten erscheint unendlich und wir zweifeln nicht länger daran, unsere Ziele verwirklichen zu können. Glück motiviert uns dazu, unsere Träume wahr werden zu lassen. Dafür müssen wir aktiv werden, was uns nicht schwerfällt, wenn uns das Glücksgefühl Energie bereitstellt. Es sind weniger die äußeren Umstände oder materiellen Besitztümer, die bestimmen, ob und wie glücklich wir sein können, sondern vielmehr unsere eigenen Muster des Denkens, Fühlens und Verhaltens. Viele Menschen glauben trotzdem, dass uns kurzfristige Vergnügungen wie Drogen, Partys, Sex ohne Liebe oder Essen langfristig glücklich machen, doch dabei sind diese Aktivitäten leider nur von kurzer Dauer. Es werden zeitweise Genüsse mit echtem, authentischem Glück durch die Erfüllung des Lebenssinns verwechselt, was der einzige Weg zu tatsächlich nachhaltigem Glück ist. Während wir lernen müssen, äußere Begebenheiten so anzunehmen, wie sie sind, und damit zu leben, müssen wir bei uns selbst nicht in Resignation gehen, weil wir uns verändern und verbessern können. Damit liegt unser Glück wortwörtlich in unseren eigenen Händen. Doch was genau macht uns Menschen eigentlich glücklich?

Das PERMA-Modell: Die 5 Säulen des Glücks

Martin Seligman war durch seine zahlreichen Forschungen und Erkenntnisse dazu befähigt, ein konkretes Modell zu entwickeln, das beschreibt, auf welchen Grundpfeilern das persönliche Glück des Einzelnen aufbaut. Er nennt es das PERMA-Modell, wobei das Akronym für

P – Positive Emotions (aus dem Englischen: positive Emotionen)

E – Engagement

R – Relationships (aus dem Englischen: Beziehungen)

M – Meaning (aus dem Englischen: Sinn)

A – Achievement (aus dem Englischen: Zielerreichung)

steht.

Sie bilden das Grundgerüst, auf dem das Wohlbefinden und die Zufriedenheit des Menschen aufbaut.

Die 1. Säule: Positive Emotionen

Dass negative Gefühle uns herunterziehen können, bis unsere Stimmung im Keller ist, haben wir wohl alle schon am eigenen Leib gespürt. Doch um glücklich zu sein, ist es nicht genug, wenn wir lediglich damit aufhören, Negatives zu denken. Die positiven Empfindungen müssen überwiegen, damit unser Wohlbefinden steigt. Genauso, wie wir bewusst unsere negativen Emotionen wahrnehmen sollten, ist es wichtig, dass wir auch bewusst die Entscheidung treffen, positive Gefühle zu haben. Es ist leicht, negativ gestimmt zu sein, da diese Empfindungen oft von ganz allein kommen, doch für positive ist häufig etwas mehr Willenskraft nötig. Dabei geht es jedoch nicht darum, negative Gefühle zu unterdrücken, sondern die positiven zu verstärken.

Dankbarkeit, Freude, Interesse, Hoffnung, Spaß, Heiterkeit, Stolz, Demut, Inspiration und natürlich nicht zu vergessen die Liebe sind Beispiele für positive Emotionen, die, sofern empfunden, zu einem gesteigerten Wohlbefinden und Glücksgefühlen führen.

Tipps zur Stärkung positiver Gefühle

Um sofortige positive Gefühle zu erzeugen, versetzen Sie sich in die Dankbarkeit. Was schätzen Sie in Ihrem Leben? Was macht Sie glücklich? Wofür sind Sie konkret dankbar?Sagen Sie sich selbst immer wieder positive Affirmationen, egal, ob Sie sich danach fühlen oder nicht. „Ich bin ein starker Mensch“, „Ich bin selbstbewusst“ und „Ich bin liebenswürdig“ sind einige Beispiele.