Die 8 Geschenke des Universums für Mütter. Ein Elternratgeber der neuen Zeit. - Sonia Gaëlle Gembus - E-Book

Die 8 Geschenke des Universums für Mütter. Ein Elternratgeber der neuen Zeit. E-Book

Sonia Gaëlle Gembus

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  • Herausgeber: tredition
  • Kategorie: Ratgeber
  • Sprache: Deutsch
  • Veröffentlichungsjahr: 2021
Beschreibung

Muttersein ist eine wunderbare Zeit der Seelenentwicklung. Selten liegen Angst und Liebe so nah beieinander, selten sind wir so tief berührt und gleichzeitig so verletzbar. Und das hat seinen Grund: Kinder bringen uns wieder in einen engeren Kontakt mit unserer Seele. Durch unsere eigene Entwicklung finden wir den Weg in unsere innere Mitte zurück und erkennen die Fülle, die das Universum für uns bereithält. Wir gewinnen mehr Mitgefühl, Intuition, innere Stärke und Geduld, also genau die Fähigkeiten, die wir im Familienalltag so dringend brauchen, um unsere Kinder achtsam und liebevoll zu begleiten.

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Seitenzahl: 137

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Sonia Gaëlle Gembus

Die 8 Geschenkedes Universumsfür Mütter

Wie ein spiritueller Blickauf Elternsein, Kindheit undErziehung alles verändern kann

Sonia Gaëlle Gembus studierte Pädagogik, arbeitete mit Kindern in verschiedenen Einrichtungen und war Lektorin für Elternratgeber. Seit vielen Jahren beschäftigt sie sich mit spirituellen Themen und deren Bedeutung für die Erziehung. Heute ist sie als ganzheitliche Familienberaterin und Therapeutin tätig, schreibt Bücher, hält Vorträge und moderiert Webinare. Sie ist verheiratet, hat zwei Kinder und lebt in München.

www.erziehung-aus-dem-herzen.de

© 2021 Sonia G. Gembus

Korrektorat: Melanie Hartmann, Fürstenfeldbruck

Umschlag: Susanne Fiedler, Sinzheim

Cover-Illustration: © Kotokomi, www.123rf.com

Herz-Logo: Mechtilde Frintrup, Burgstall

Verlag & Druck: tredition GmbH, Halenreie 40-44,

22359 Hamburg

ISBN

978-3-347-36207-9 (Paperback)

978-3-347-36208-6 (Hardcover)

978-3-347-36209-3 (e-Book)

Das Werk, einschließlich seiner Teile, ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung ist ohne Zustimmung des Verlages und der Autorin unzulässig. Dies gilt insbesondere für die elektronische oder sonstige Vervielfältigung, Übersetzung, Verbreitung und öffentliche Zugänglichmachung.

Inhaltsverzeichnis

Prolog

Einführung

Das spirituelle Weltbild

Was bedeutet eigentlich Spiritualität?

Das Spiel des Lebens

Die Seelenreise

Die Herausforderungen

Die Spielregeln

Das Update

Nur ein einziger Satz …

Geschenke 1 & 2: Kraft und Geduld

Perfektion loslassen

Kontrolle aufgeben

Konflikte auflösen

Ungeduld ablegen

Die Geschenke in Kürze

Geschenke 3 & 4: Vertrauen und Intuition

Dem Herzen folgen

Selbstentwicklung zulassen

Den Seelenplan erkennen

Die Geschenke in Kürze

Geschenke 5 & 6: Sinn und Orientierung

Den Wandel mitgestalten

Die Rolle der Kinder erkennen

Kindheit besser verstehen

Erziehung anders leben

Die Geschenke in Kürze

Geschenke 7 & 8: Liebe und Mitgefühl

In die Liebe eintauchen

Selbstliebe erfahren

Mitgefühl entwickeln

Austausch mit dem Partner

Die Geschenke in Kürze

Ausklang: Das Herz öffnen

Meine Geschichte

Danksagung

Ausgewählte Literatur

Quellen

Prolog

Als meine Kinder zwei und fünf Jahre alt waren, spürte ich das erste Mal eine tiefe Erschöpfung in mir. Ich wollte es gut machen als Mutter, ich wollte das Beste für meine Kinder, sie mit Liebe überschütten und ihnen das sicher-ste Fundament schaffen, das nur irgendwie möglich war. Mir war bewusst, wie wichtig vor allem die ersten drei Lebensjahre für ihr gesamtes weiteres Leben waren. Meine ganze Aufmerksamkeit lag bei den Kindern, ich spürte ihre Bedürfnisse, bevor sie sie ausdrücken konn-ten, und erlebte ihre Gefühle, wie Wut, Freude, Schmer-zen, als würde ich sie selbst empfinden. Aber mich selbst spürte ich nicht mehr. Ich wachte jeden Tag mit einer bleiernen Müdigkeit auf und empfand keine Lebens-freude mehr.

Eines Abends surfte ich durchs Internet, um heraus-zufinden, was mit mir los war und was mir helfen könnte. Ich stieß dabei auf einen Blogbeitrag mit dem Titel 7 Bücher, die dein Leben verändern.1 Auf Platz drei stand Das Handbuch des Kriegers des Lichts von Paulo Coelho. Ich schaute zu meinem Bücherregal und meine Augen fanden das Buch sofort. Es war klein und dunkelblau, im Gegensatz zu den anderen Büchern von ihm, die alle größer und heller waren. Es sind die fran-zösischen Ausgaben und ich habe sie alle gelesen – nur dieses Handbuch nicht. Während ich noch überlegte, ob ich es jetzt vielleicht lesen oder ich es mir auf Deutsch besorgen sollte, machte ich das Tablet aus und ging ins Bett. Der nächste Tag begann furchtbar. Die Kinder strit-ten schon beim Frühstück und trödelten herum, ich konnte den Hausschlüssel nicht finden und versuchte nebenbei noch schnell eine Einkaufsliste zu schreiben. Als ich später endlich in der Arbeit war, blickte ich auf meine überquellende To-Do-Liste und mit einem Mal brach ich in Tränen aus. Ich war völlig unfähig, auch nur irgendeinen klaren Gedanken zu fassen. Bevor mich jemand so sehen konnte, packte ich meine Tasche und flüchtete kopflos aus dem Gebäude. Ich lief die Straße entlang und stieg in irgendeine Trambahn ein. Ich hatte kein Ziel, ich wollte einfach nur weg aus diesem Leben. Mein Kopf war leer und mein Körper taub für jede Empfindung. Ich saß am Fenster und schaute stumm hinaus, wie eine Marionette, an deren Fäden nicht mehr gezogen wurde.

Schon seit einiger Zeit hatte ich mich mit Spiritualität beschäftigt, sogar einige wundersame Erleb-nisse mit der geistigen Welt gehabt, aber es schien mir in meiner Situation bisher noch nicht besonders weiter-geholfen zu haben. Plötzlich fiel mir ein Satz aus einem Buch ein: „Die Engel sind immer bei dir, du musst ihnen nur erlauben, dir zu helfen.“ In diesem Zustand fiel es mir wirklich schwer an einen Gott, an Engel oder an kos-mische Wunder zu glauben. Aber als ich aus dem Fenster sah und mir vorstellte, einfach über die stark befahrene Straße zu laufen, ohne nach rechts oder links zu blicken, bat ich sie leise um Hilfe.

Die Trambahn hielt an, und ich stieg aus, um wahllos in eine andere Richtung zu fahren. Mein Blick fiel auf einen Zeitungsständer und ich trat näher. Es schien, als würde mich irgendetwas dort förmlich hinziehen. Auf dem Zeitungsständer lag etwas. Es war ein Buch. Jemand hat-te es wohl hingelegt und dann vergessen. Ich trat noch einen Schritt vor. Das Buch lag mit dem Cover nach unten und ich konnte den Titel auf dem Rücken nur schwer erkennen. C O E L H O, las ich. Mein Atem stockte. Ich starrte das Buch an. Es war Das Handbuch des Kriegers des Lichts. Auf Französisch.

Wie in Zeitlupe streckte ich die Hand danach aus. Das Buch war ein bisschen feucht geworden und leicht gewellt. Ich schlug eine Seite auf und der erste Satz, der mir ins Auge fiel, war sinngemäß, dass die Engel dem Krieger des Lichts helfen, indem sie ihm Dinge so hinlegen, dass er sie besser findet.2 Und auf einmal, als hätte jemand das Licht wieder angeknipst, war die Leere verschwunden und ich spürte, wie eine Welle von Gefühlen über mich schwappte.

Auf dem Heimweg las ich das ganze Buch durch. Ich verstand nicht wirklich, was das mit mir zu tun hatte und welcher Teil des Buches die Lösung für meine Probleme sein sollte, aber plötzlich fühlte ich eine Gewissheit in mir: Ich bin eine Kriegerin des Lichts, eine Lichtarbeiterin. Was auch immer das heißen mochte, was auch immer ich dafür tun musste oder überhaupt beitragen konnte, mir wurde klar, dass das die Botschaft für mich war.

Zuhause legte ich das Buch auf meinen Nachttisch, damit ich es jeden Morgen und jeden Abend sehen konnte. Dann legte ich mich auf das Bett und schloss die Augen. Ich machte ein paar tiefe Atemzüge und sagte in Gedanken zu den Engeln: „Ok, ich möchte eine Lichtarbeiterin sein, ich möchte dazu beitragen, das Licht der Liebe auf der Erde heller und größer scheinen zu lassen. Bitte führt mich und zeigt mir, was zu tun ist.“

Fast im selben Moment entstand in mir der Gedanke, dass meine Aufgabe mit Kindern, Müttern und Familien zu tun haben würde. Mir wurde klar, dass das mein Lernfeld, meine Schwachstelle und zugleich meine Stärke war, schon mein ganzes Leben lang brannte ich dafür. Mein Herz wurde weich, es dehnte sich aus und mir war, als würde es von innen aufgesperrt. Ich war bereit, mich meiner inneren Führung hinzugeben.

Einführung

Wir Eltern sind Teil einer Revolution, ohne es zu wissen. Weder haben wir uns abgesprochen, noch halten wir uns dabei an offizielle Vorgaben, aber wir alle behandeln unsere Kinder auf dieselbe Weise anders als all die vielen, vielen Generation vor uns. Wir zeigen ihnen unsere Liebe, indem wir ihre Bedürfnisse sehen, ihnen den Rücken stärken, sie nicht zwingen, ihnen nicht drohen, sie nicht bestrafen, mit ihnen Kompromisse finden und so vieles mehr. Wir pressen die Kinder nicht mehr in eine Norm, sondern erlauben ihnen zu entdecken und zu sein, wer sie sind. Das ist wirklich revolutionär! Auch wenn niemand von uns all das in Reinform den ganzen Tag praktiziert und jede das Gefühl kennt, mit ihrer Geduld und Kraft am Ende zu sein, zeigt unsere Generation in Relation zu den Paradigmen der Kultur um sie herum das liebevollste Erziehungs- und Fürsor-geverhalten, das die Welt je gesehen hat.

Unsere Gesellschaft fördert oft eher das Recht des Stärkeren und ist von Egoismus und Rücksichtslosigkeit geprägt, nach dem Motto „Jeder steht für sich und muss schauen, wo er bleibt“. Deswegen ist es umso verwun-derlicher, dass wir unsere Kinder erziehen, als lebten wir in einer Gemeinschaft, in der wir uns positiv verbunden fühlen und uns gegenseitig vertrauen würden. Und ob-wohl sich unser Tun und Denken in der Familie für uns richtig anfühlt, sind wir dennoch verunsichert. Was, wenn das doch nur hormongesteuerte Liebhudelei von Müttern ist? Fast täglich führen wir deswegen Dis-kussionen und Gespräche mit anderen Menschen, manchmal sogar auch erbitterte Kämpfe. Denn tat-sächlich würden viele das alte Erziehungsmodell gerne weiterführen, mit der festen Überzeugung, den Kindern damit etwas Gutes zu tun und sie so am besten auf die „kalte Welt da draußen“ vorzubereiten. Und manchmal gehen den Müttern die Argumente aus und sie können nur noch auf ihr sicheres Gefühl verweisen, das sich aber plötzlich gar nicht mehr so sicher anfühlt.

In diesem Buch geht es darum zu erkennen, in welchen besonderen Zeiten wir gerade leben und welche bedeutende Aufgabe Eltern darin zukommt. Es ist kein Zufall, dass wir alle so am Limit laufen, kein Zufall, dass gerade ein Paradigmenwechsel in der Erziehung statt-findet, kein Zufall, dass unsere Kinder so anders sind, als wir es damals waren. Es ist an der Zeit, dass wir die Erziehung und unsere Kinder in einen größeren Kontext stellen, dass wir erkennen, woher dieser Wandel kommt, unsere Verunsicherung und unser zugleich untrügliches Gefühl im Herzen. Es gibt nämlich eine Erklärung dafür, und es gibt eine Möglichkeit, Kopf und Herz zusammen-zubringen und damit noch Größeres zu bewirken, als wir ohnehin schon jeden Tag vollbringen.

Dabei hilft uns ein spirituelles Verständnis von Elternsein, denn unsere Aufgabe hat eine weitaus größere Dimension, als wir bisher wahrgenommen haben. Durch das Elternwerden kann sich unsere eigene Spiritualität leichter entfalten und das fühlt sich erfüllend, bestärkend und sehr beruhigend an. Es macht glücklich!

Spiritualität ist für mich der Glaube und die „An-bindung“ an eine kosmische Energie, egal ob wir sie Gott, Quelle des Lebens, Liebe oder anders nennen. Diese Bindung schenkt den Menschen Vertrauen, Mit-gefühl, Sicherheit und Kraft, und genau das brauchen wir so dringend für unsere Aufgabe als Eltern. Zugleich ist es das Wichtigste, das wir unseren Kindern im Leben mitgeben können. Ich würde daher sogar so weit gehen, zu sagen, dass unsere spirituelle Entwicklung und da-durch die Verbindung zur höchsten Quelle der Liebe eines der größten Geschenke an unsere Kinder ist, das wir ihnen machen können.

Wenn mir jemand ein paar Jahre früher von alldem erzählt hätte, wäre mir das bestimmt sehr komisch vor-gekommen. Aber wenn es möglich ist, dass ich im Moment der größten Not dieses Buch von Paolo Coelho auf dem Zeitungskasten finde, dann kann die Welt irgendwie nicht so sein, wie ich bislang dachte. Und ich fand, dass ich den Versuch wagen könnte, sie mit anderen Augen zu sehen. Wenn man bei komisch nur ein kleines „s“ dazu nimmt, steht da plötzlich kosmisch. Manchmal kommt einem ein Schritt sehr viel größer vor, als er wirklich ist.

Ich spreche mit diesem Buch in erster Linie Mütter an. Ich tue das nicht, weil ich die Väter ausschließen möchte, sondern weil ich die Erfahrung gemacht habe, dass Frauen eine größere Offenheit für diese Themen haben. Es fällt mir zudem leichter, für sie die richtigen Worte zu finden. Über männliche Leser freue ich mich daher trotzdem und sogar ganz besonders und natürlich gelten die 8 Geschenke in diesem Buch auch für Väter.

Wir alle sind an diesem großen Wandel beteiligt, jeder auf seine Weise, in seinem Tempo und in seinen Schritten. Ich würde mir wünschen, dass wir gemeinsam mehr über unsere Erlebnisse, Herausforderungen, intu-itive Wahrnehmungen und Wünsche als Eltern sprechen. Meine Erfahrungen als Familienberaterin zeigt mir, dass wir alle eigentlich gar nicht so weit auseinander liegen, sondern oft nur andere Wörter verwenden.

Das spirituelle Weltbild

Bevor wir Eltern werden, gelingt es uns noch ganz gut, in der Illusion zu leben, dass wir alleine für uns sorgen und uns dabei rein auf unseren Verstand verlassen müssen. Wir strengen uns an im Leben etwas zu erreichen, sind unseres Glückes Schmied und wenden Schicksalsschläge ab, so gut es geht. Wo ist da Platz für einen Gott als wohlwollende Energiequelle der Liebe? Als Eltern kriegen wir jedoch ein Problem, wenn wir die Idee dieser universellen Kraft ablehnen. Denn Kinder aus eigener Kraft erziehen, versorgen und beschützen zu wollen, entpuppt sich schnell als Ding der Unmöglich-keit. Irgendwann kommt unweigerlich der Moment, in dem wir sie loslassen müssen und nur noch hoffen können, dass ihnen nichts passiert.

Wir müssen Vertrauen in das Leben entwickeln, trotz aller Gefahren und Unsicherheiten. Das fängt schon in der Schwangerschaft an. Bis wir aber genug Vertrauen haben und loslassen, geraten wir allzu leicht in Ver-suchung, unseren Kindern alle Stolpersteine aus dem Weg zu räumen, sie auf Schritt und Tritt zu überwachen oder sie mit Wissen und Lerntrainings zu überhäufen. Aber das kann auf Dauer nicht funktionieren, und viele Eltern geraten daher vor lauter Angst Tag für Tag in Stress. Manche resignieren irgendwann, ziehen sich zurück und überlassen das Kind sich selbst. Andere fallen in ihrer Hilflosigkeit immer wieder in ein autoritäres oder gar gewalttätiges Verhalten.

Ganz anders würde es uns aber gehen, wenn wir ein spirituelles Weltbild annehmen würden. Wir wüssten dann, dass wir nicht alles allein stemmen müssten. Wir könnten daran glauben, dass unsere Kinder beschützt wären und hätten weniger Angst vor der Zukunft oder vor Schicksalsschlägen. Wir wüssten auch, dass unsere Kinder viele Kompetenzen als Geschenke schon mit-bekommen haben und wir ihnen gar nicht beibringen müssen „gute“ Menschen zu werden. Wir hätten auch mehr Zugang zu unserer Intuition, würden uns davon mehr leiten lassen und dadurch das gute Gefühl, vieles in der Erziehung richtig zu machen. Es macht also ungeheuer viel Sinn, sich in dieser turbulenten Zeit des Kinderkriegens und Erziehens mit spirituellen Einsichten zu beschäftigen.3 Und das Schöne daran ist: Es ist nie zu spät dafür!

Was bedeutet eigentlich Spiritualität?

Das Leben ist manchmal wie nachts ohne Licht auf der Landstraße Auto zu fahren. Ohne Scheinwerfer kämen wir nur langsam, mühsam und vorsichtig voran. Wir könnten den Weg kaum erkennen, Schlaglöcher, Kurven und Ausfahrten entweder gar nicht oder zu spät entdecken. Mit Scheinwerfern sehen wir dagegen viel besser, können frühzeitiger reagieren und fühlen uns sicherer. Wenn unser Licht strahlt, können wir die Stra-ßenmarkierung und die Straßenpfosten erkennen. Die Leitplanken reflektieren es und zeigen uns den Weg. Die Scheinwerfer entsprechen in diesem Bild unserer Spiri-tualität, unserem inneren Licht, das wir erkannt und „an-geschaltet“ haben. Die Reflektoren von Straßenpfosten und Leitplanken wäre die kosmische Hilfe, die wir meist nur im Schein unseres eigenen Lichts wahrnehmen, also wenn wir an sie glauben.

Das Wort Spiritualität kommt von dem lateinischem Begriff spiritus, was zugleich Atem wie auch Geist bedeutet. Das Geistige durchdringt alles Lebendige, und das Atmen verbindet alles Lebendige. Es bezeichnet also etwas, dass ständig in und um uns herum ist, ohne dem wir nicht leben könnten. Wir brauchen das Atmen, um unsere „Lebensgeister“ zu wecken und zu behalten. Da wir alle atmen müssen und von einem (Lebens-)Geist beseelt sind, sind wir auch alle naturgegeben spirituell. Wir brauchen dafür nicht an einen Gott oder an Engel zu glauben, keine mystischen Erfahrungen machen oder irgendwelche Rituale befolgen. Wir dürfen dabei durchaus auch unseren Verstand benutzen, skeptisch sein und Fragen stellen. Spirituell zu sein bedeutet einfach nur, lebendig zu sein und sich dieses Lebendigen in sich bewusst zu sein.

Was wir mit dieser angeborenen Spiritualität an-stellen und wie sehr wir sie nutzen, ob wir sie pflegen und verstärken oder sie ignorieren und verkümmern lassen, bleibt uns überlassen. Das Gleiche gilt auch für unseren Körper, unseren Verstand, unsere Gefühle, Gedanken oder unsere Kreativität. Es ist alles im Lieferumfang enthalten, wenn wir hier auf der Erde landen. Entweder wir nutzen es oder nicht, ganz nach unserem freien Willen. Und je nachdem, was wir nutzen oder verküm-mern lassen, gestalten sich unsere Widerstände im Leben.