Die Anti Binge Eating Formel gegen emotionales Essen, Essattacken und Heißhunger: Wie Sie in 7 einfachen Schritten Binge Eating für immer stoppen, sich vitaler fühlen und Ihr Wunschgewicht erreichen - Christin van Deest - E-Book + Hörbuch

Die Anti Binge Eating Formel gegen emotionales Essen, Essattacken und Heißhunger: Wie Sie in 7 einfachen Schritten Binge Eating für immer stoppen, sich vitaler fühlen und Ihr Wunschgewicht erreichen E-Book und Hörbuch

Christin van Deest

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Der Titel, der als Synchrobook® erhältlich ist, ermöglicht es Ihnen, jederzeit zwischen den Formaten E-Book und Hörbuch zu wechseln.
Beschreibung

Binge Eating: In sieben Schritten den Weg aus der Essstörung finden und zu einem guten, gesunden Körpergefühl gelangen Verlieren Sie immer wieder die Kontrolle über Ihr Essverhalten? Merken Sie, dass Ihre Essanfälle den Bereich des Normalen langsam verlassen? Wollen Sie dagegen ansteuern und sich aus dem Teufelskreis von Essen und schlechtem Gewissen befreien? Dann haben Sie mit diesem Ratgeber den entscheidenden ersten Schritt getan! Bei der Essstörung "Binge Eating" verschlingen Betroffene in kurzer Zeit immense Mengen kalorienreicher Nahrung, wobei sie in einen Zustand des Kontrollverlusts geraten. Schamgefühle, Gewichtszunahme, körperliche Schäden, sozialer Rückzug und weiterführende Probleme wie Depressionen können die Folge sein – doch dem sind Sie nicht ausgeliefert. Mit den sieben Schritten der Anti-Binge-Eating-Formel in diesem Buch arbeiten Sie daran, sich von Ihren Essattacken zu befreien und zurück zu einem normalen Genussverhalten zu finden. Machen Sie sich mit kompakt-verständlichen Informationen zunächst zum Experten für Ihr Problem und erfahren Sie, welche Faktoren dabei eine Rolle spielen. Anschließend werden Sie aktiv: Von Maßnahmen zu Bewusstmachung und Verständnis über alternative Bewältigungsstrategien und gesunde Ernährungsgestaltung bis hin zu Unterstützung durch körperliche Aktivität, Entspannungs- oder Achtsamkeitstechniken entdecken Sie hier einen prallgefüllten Werkzeugkoffer, mit dem Sie sich Schritt für Schritt in ein befreites Leben zurückkämpfen. Ganz ohne Hilfe? Keine Sorge! Denn auch der Aspekt professioneller Unterstützung kommt zur Sprache, sodass Sie Ihre Situation besser einschätzen können und schließlich durch den für Sie optimalen Mix aus Eigeninitiative und Profihilfe zum Erfolg gelangen. Aufklärung kompakt: Was bedeutet Binge Eating, welche Ursachen kann es haben, mit welchen Folgen ist zu rechnen und welche Gegenmaßnahmen sind hilfreich? Blick nach Innen: Lernen Sie Methoden kennen, um Ihre eigenen Verhaltensmuster zu analysieren und zu verstehen, und machen Sie sich mit alternativen Bewältigungsstrategien vertraut. Aktiv werden: Ernährungsumstellung, Entspannungstechniken, Sport & Bewegung, Achtsamkeit, intuitives Essen – mit klaren, leicht umsetzbaren Übungen und Strategien holen Sie sich Schritt für Schritt die Kontrolle zurück. Unterstützungssysteme: Erfahren Sie, wie Therapie, Selbsthilfegruppen und Online-Community helfen können, und entwickeln Sie stabile Kompetenzen zur Rückfallprävention. Dieses Buch zeigt Ihnen einfühlsam und praxistauglich einen Weg aus der Ess-Falle und hilft Ihnen zu einem gesunden, natürlichen Essverhalten zurück. Im Bonusteil entdecken Sie zusätzliche Inspirationen für Selbstmotivation und Zukunftsperspektiven, sodass Sie wirklich für langfristige, zuverlässige Veränderung sorgen können. Also worauf warten Sie noch? Klicken Sie nun auf "Jetzt kaufen mit 1-Click" und tun Sie den ersten Schritt hin zu einem befreiten Leben, in dem Sie sich endlich einfach rundum wohlfühlen!

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Seitenzahl: 211

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Zeit:5 Std. 32 min

Sprecher:Mona Kosbahn
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Alle Ratschläge in diesem Buch wurden vom Autor und vom Verlag sorgfältig erwogen und geprüft. Eine Garantie kann dennoch nicht übernommen werden. Eine Haftung des Autors beziehungsweise des Verlags für jegliche Personen-, Sach- und Vermögensschäden ist daher ausgeschlossen.

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Für Fragen und Anregungen:

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Auflage 2024

Inhalt

Auf dem besten Weg zur Genesung

Binge Eating – Wenn Essen zur Sucht wird

Was ist Binge Eating?

Ursachen und Trigger für Binge Eating

Checkliste – Der Selbsttest

Die Bedeutung der Veränderung

Die 7 Schritte der Anti-Binge-Eating-Formel

Schritt 1: Bewusstsein und Selbstbeobachtung

Schritt 2: Ernährungsumstellung und ausgewogene Mahlzeiten

Schritt 3: Emotionales Essen erkennen und alternative Bewältigungsstrategien

Schritt 4: Achtsamkeit und intuitives Essen

Schritt 5: Körperliche Aktivität und Bewegung

Schritt 6: Unterstützungssysteme und professionelle Hilfe

Schritt 7: Rückfallprävention

Bonus: Die Segel neu setzen

Erfolgsgeschichten und Inspirationen

Motivierende Zitate und Tipps zur Selbstmotivation

Zukunftspläne und der Fokus auf ein erfülltes Leben

Heilung verläuft nicht linear …

Literaturverzeichnis und weiterführende Broschüren

Auf dem besten Weg zur Genesung

Die medizinischen sowie psychologischen Informationen in diesem Buch dienen lediglich als Unterstützung und sind nicht als Ersatz für eine professionelle Therapie für Essstörungen anzusehen. Die Ratschläge ersetzen keine Diagnostik oder Behandlung bei Fachärzten oder Psychologen. Wenden Sie sich bitte bei gesundheitlichen Problemen immer zuerst an einen Arzt und nutzen Sie diesen Ratgeber nur als zusätzliche Hilfestellung bei einer professionellen Therapie. Vermeiden Sie Selbstdiagnosen und suchen Sie fachkundige Beratung auf, wenn Sie oder Angehörige vermuten, an einer Essstörung erkrankt zu sein. Bestehende Therapien sollten nicht durch anderweitige Informationen verändert werden. Besprechen Sie Ihr Vorgehen mit Ihrem Arzt und erwähnen Sie dabei auch entsprechende Ratgeber über den Umgang mit Essstörungen und die darin vorgestellten Techniken und Methoden zur Unterstützung

Mit diesem Buch halten Sie einen wichtigen Begleiter auf dem Weg Ihrer Genesung in der Hand. Hier sollte jedoch angemerkt werden, dass dieser nicht die professionelle Unterstützung auf medizinischer und psychologischer Basis ersetzt. Die Informationen, die Sie im Rahmen dieses Sachbuchs vorfinden, sind vielmehr als Werkzeuge zu verstehen, die Sie auf diesem Weg unterstützen und Ihnen Hilfestellung bieten können. Im Verlauf des Buches erhalten Sie nicht nur medizinische, sondern auch psychologische Einblicke. Diese sollen dazu beitragen, dass Sie die Funktionsweisen von Binge Eating und damit auch Ihre eigenen Handlungen besser verstehen. Die in diesem Kontext vorgestellten Methoden und Techniken können dabei als Inspiration zur Unterstützung betrachtet werden. Probieren Sie hier aus, was für Sie passend ist, und modifizieren Sie Übungen für sich gegebenenfalls.

Hinweis:

In diesem Buch finden Sie an verschiedenen Stellen QR-Codes, die Sie zu Audiodateien führen. Falls Sie keine Möglichkeit haben, diese zu scannen, können Sie alle Dateien auch über diesen Link finden:

https://bit.ly/3SGCKrh

Binge Eating – Wenn Essen zur Sucht wird

Luisa kann ihre Essensgelüste kaum noch vor anderen Menschen verstecken. Immer, wenn es ihr psychisch schlecht geht, wird sie von einer starken Gier nach Süßem überwältigt. Heute hat sie wieder einmal in der Klausur versagt und das nagt an ihrem Selbstbewusstsein. Sie hat Angst, ihren Eltern von der schlechten Note zu erzählen, denn ihre Eltern erwarten, dass Luisa später genau wie sie Medizin studiert und eine erfolgreiche Ärztin wird. Mit ihren schlechten Leistungen allerdings wird es Luisa nicht schaffen, die Erwartungen ihrer Eltern zu erfüllen. Wenn ihre Eltern von der schlechten Note erfahren, werden sie ihr wieder Vorwürfe machen. Ihr Vater ganz besonders. Er zeigt Luisa deutlich, dass sie für ihn nur ein kleines unwissendes Mädchen ist. Und dabei ist sie schon volljährig und somit eine erwachsene Frau. Sie fühlt sich minderwertig und dumm. Das Gefühl der Traurigkeit ist für Luisa kaum zu ertragen, weshalb sie irgendwann angefangen hat, den Frust wortwörtlich in sich hineinzufressen. Mittlerweile werden die Heißhungerattacken jedoch auch zu einer wahren Tortur für Luisa.

Wenn sie sich mal wieder in einer ihrer Fressphasen, wie sie es nennt, befindet, verschlingt sie alle ungesunden Nahrungsmittel, die sich ihr in den Weg stellen. Kontrollieren kann sie sich in diesen Situationen nicht mehr. Anfangs plünderte sie nur die Vorratskammer ihrer Eltern, doch mittlerweile geht sie gezielt einkaufen, um ihre Sucht zu befriedigen. Dann landet alles im Einkaufswagen, was sie besonders lecker findet. Schokoladentafeln, Karamellriegel, Gummibärchen, Pudding, Chips, Salzstangen und viele andere Kalorienbomben finden den Weg in ihren Einkaufswagen. Ihr gesamtes Geld gibt sie für ihre Essensattacken aus. Oft muss sie sich von ihren Eltern in der Mitte des Monats sogar noch eine kleine Finanzspritze holen, damit sie kalorienreichen Nachschub besorgen kann. Mancher Kunde möge meinen, Luisa würde für eine Party einkaufen, doch traurigerweise sind die Lebensmittel nur für einen Abend und ganz allein für sie selbst bestimmt. Sie beeilt sich nach der Schule, schnell nach Hause zu kommen, denn dann ist sie zwei Stunden ungestört, bis ihre Mutter von der Arbeit kommt. Es dauert meist nicht lange, bis Luisa ihren gesamten Einkauf an Süßigkeiten und Snacks vertilgt hat. Maximal eine Stunde dauert ihr Heißhungeranfall, bei dem sie sich ohne Verschnaufpause manchmal bis zu 10.000 Kalorien auf einmal verabreicht. Sie kann in diesen Momenten nicht mehr klar denken und stopft sich wahllos alles in den Mund. Sie greift nach allen Lebensmitteln, bis jede Verpackung leer ist. Das Gefühl danach ist immer das Schlimmste. Sie fühlt sich abstoßend und minderwertig, weil sie sich nicht unter Kontrolle hat. Außerdem steigt regelmäßig Panik in ihr hoch, wenn sie realisiert, wie viele Kalorien sie sich gerade einverleibt hat. Luisa wollte schon häufiger auf die Toilette rennen und alles wieder erbrechen. Ein paar Male hat es auch geklappt, doch sie konnte sich dann nicht mehr dazu überwinden. Manchmal folgt nach diesen Fressattacken der verzweifelte Drang, durch übermäßigen Sport alle Kalorien wieder loszuwerden. Dann schnappt sich Luisa ihre Laufschuhe und rennt ohne Pause über die Feldwege in der Nähe ihres Zuhauses, in der Hoffnung, all diese widerlichen Kalorien zu verbrennen. Einmal wurde ihr dabei so schlecht, dass sie sich auf offener Straße übergeben musste und fast ohnmächtig wurde. Sie griff auch schon zu diversen Abführmitteln, wobei sie die empfohlene Dosis überschritt. Schlussendlich musste sie die Abführmittel absetzen, weil sie die Schmerzen in ihrem Bauch danach nicht ertragen konnte. Auch der andauernde Toilettendrang war eine Qual, besonders, wenn sie sich dabei in der Schule befand. Gebracht haben ihr die Abführmittel letztendlich nichts, denn nach deren Gebrauch verlor sie hauptsächlich Wasser. Der Hunger danach wurde auch hier wieder verstärkt und ließ ihr Gewicht in die Höhe schnellen.

Häufig hat Luisa mit depressiven Phasen zu kämpfen, bei denen sie sich in ihrem Zimmer verkriecht. Mit Freundinnen trifft sie sich nur noch selten. Die Scham über sich und ihren Körper ist zu groß, als dass sie mit Freundinnen shoppen gehen oder ins Freibad möchte. Ihr Gewicht hat sich in den letzten zwei Jahren drastisch erhöht, weil ihre Heißhungeranfälle immer öfter auftreten. Von ihren alten Klamotten passt kein einziges Teil mehr und sie schämt sich sehr für ihren Körper. Ihr Bauch ragt nun schon über die Hose und ihr Gesicht wirkt wie aufgedunsen. Die Kommentare ihrer Mitmenschen sind unerträglich für Luisa geworden. Jeder hat mitbekommen, wie stark sie in letzter Zeit zugenommen hat, und wenn das Thema zur Sprache kommt, möchte Luisa einfach nur noch weg und sich wieder in ihrem Zimmer mit Süßigkeiten verschanzen. Ihre Eltern haben ihr schon vorgeschlagen, die Ernährung umzustellen, und kochen für Luisa gesünder als vorher. Doch ohne Erfolg. Luisas Körper wird immer fülliger. Als ihre Mutter in Luisas Zimmer mehrere Verpackungen von Süßigkeiten findet, wirft sie ihr vor, sich nicht wirklich mit gesunder Ernährung auseinanderzusetzen. Ihre Mutter ist sauer und fühlt sich von Luisa nicht ernst genommen. Dass Luisa zwanghaft essen muss, weiß sie natürlich nicht. Und so kommt es zum Streit. Nach dem Streit fühlt sich Luisa unverstanden und gleichzeitig wertlos. Selbst ihre Eltern finden sie anscheinend abstoßend, weil sie durch ihre Heißhungerattacken so viel zugenommen hat. Warum sollten sie sonst so krampfhaft wollen, dass Luisa abnimmt? Dabei hat Luisa, um ihren Eltern einen Gefallen zu tun, unzählige Diäten hinter sich. Jede Diät hat den Heißhunger nur verschlimmert, sodass Luisa am Ende mit zusätzlichem Gewicht kämpfen musste. Je mehr Luisa zunimmt, desto häufiger probiert sie die vielversprechendsten Crashdiäten aus. Danach findet sie sich allerdings immer in einem Berg von Süßkram wieder, den sie heimlich in ihrem Zimmer verspeist. Es ist, als wäre sie in einem Teufelskreis gefangen, und absolut niemand kann ihr den Ausweg zeigen.

In dem genannten Erfahrungsbericht von Luisa werden die typischen Anzeichen einer Essstörung deutlich. Luisa leidet an einer Essstörung, welche auch Binge Eating genannt wird. Sicherlich gibt es immer wieder Phasen im Leben, bei denen Menschen aus emotionalen Gründen essen oder sich dabei überschätzen. Bei Luisa jedoch zeigt sich ein deutlicher Unterschied. Anders als bei gesunden Menschen, überkommen Luisa Heißhungerattacken, bei denen sie sich nicht mehr unter Kontrolle hat. Sie plant sogar Einkäufe für ihre Essanfälle ein und versteckt sich dabei vor ihrer Familie, wenn sie diese Massen an Nahrung zu sich nimmt. Ihr Essverhalten hat sich zu einem regelrechten Zwang entwickelt und sie weiß, dass sie sich nicht mehr allein daraus befreien kann. Aus eigenen Kräften wird es für sie schwierig werden, den Kreislauf des Essens zu durchbrechen. Luisa sollte in jedem Fall professionelle Hilfe in Anspruch nehmen und eine Therapie in Erwägung ziehen. Dabei kann geklärt werden, welche Faktoren für ihre Essstörung verantwortlich sind, und sie kann entsprechende Gegenmaßnahmen mithilfe von Ärzten und Psychologen erarbeiten.

Binge Eating existiert häufiger, als den meisten Menschen bewusst ist, denn die Betroffenen sind wahre Meister darin, ihre Krankheit zu vertuschen. Lediglich die hohe Gewichtszunahme kann ein Indiz für diese Krankheit sein, allerdings gibt es auch Betroffene mit Normalgewicht, sodass es schwieriger wird, Binge Eating zu erkennen. Vermuten Sie, dass jemand in Ihrer Umgebung ähnliche Symptome wie Luisa aufweist, sollten Sie das Gespräch mit der jeweiligen Person suchen und offen über Ihre Vermutungen und Sorgen sprechen. Viele Betroffene fühlen sich in ihren Verhaltensweisen gefangen und die Scham darüber wächst täglich. Deshalb ist es umso wichtiger, achtsam zu sein und mögliche Probleme anzusprechen, damit den Betroffenen schnell geholfen werden kann.

Sind Sie selbst von Binge Eating betroffen, können Sie wirklich stolz auf sich sein. Denn Sie haben den ersten Schritt gewagt, sich mit Ihrer Krankheit auseinanderzusetzen. Das bedeutet, während Sie diesen Ratgeber in den Händen halten, sind Sie sich über Ihre Situation bewusst und möchten etwas ändern. Das ist schon ein großer Erfolg. Selbst, wenn Sie noch nicht genau wissen, wie Sie vorgehen sollen, sind Sie auf einem guten Weg, weil Sie sich dazu überwunden haben, Ihre Situation anzunehmen. Jetzt gilt es, die Ursachen für Ihre Erkrankung herauszufinden, mögliche Trigger aufzuspüren und Ihr weiteres Vorgehen zu planen. Scheuen Sie sich nicht davor, um Hilfe zu bitten, und informieren Sie sich bei Beratungsstellen, Ärzten sowie Fachleuten über Ihre Erkrankung. Bestenfalls sprechen Sie auch mit nahestehenden Personen über Ihr Problem und fordern deren Unterstützung an. Bauen Sie sich ein zuverlässiges Netzwerk an Freunden und Familie auf, damit diese Ihnen den Rücken stärken können.

Im folgenden Kapitel finden Sie hilfreiche Informationen, welche die Krankheit Binge Eating näher beleuchten und Ihnen wichtige Hintergründe zur Krankheit liefern. Auf dieser Grundlage können Sie dann parallel zu einer Therapie die 7 Schritte der Anti-Binge-Eating-Formel durcharbeiten und sich intensiver mit Ihren Bedürfnissen und der Erkrankung befassen.

Was ist Binge Eating?

Die Bezeichnung Binge Eating setzt sich aus den englischen Worten „binge“, übersetzt Gelage, und „eating“, Essen, zusammen. Damit sind periodische Heißhungeranfälle bzw. Essattacken gemeint, bei denen die betroffene Person die Kontrolle über ihr Essverhalten verliert und sich in übertriebenem Maße dem Essen hingibt. Innerhalb kürzester Zeit werden dem Körper Unmengen an Kalorien zugeführt, die sich drastisch auf den Körper auswirken. Folgen können unter anderem Übergewicht oder schlimmstenfalls sogar Adipositas sein. Binge Eating ist eine ernstzunehmende psychische Krankheit und zählt neben Magersucht und Bulimie ebenfalls zu den Essstörungen. Der Unterschied zur Bulimie ist, dass im Anschluss keine Maßnahmen ergriffen werden, die zugeführten Kalorien mittels Erbrechen wieder loszuwerden. Folglich muss der Körper die extreme Kalorienzufuhr bewältigen und kann davon erhebliche Schäden davontragen.

Betroffen sind von der Essstörung Binge Eating Frauen sowie auch Männer. Häufig tritt die Erkrankung im jungen Erwachsenenalter bis hin zur Lebensmitte auf. Doch auch Jugendliche und Kinder können an Binge Eating erkranken, wobei diese Form der Essstörung in diesen Lebensabschnitten seltener auftritt als Bulimie und Magersucht.

Bis heute ist die Binge-Eating-Störung sehr wenig erforscht und es ist daher sehr schwer zu beziffern, wie viele Menschen letztendlich unter dieser Krankheit leiden. Schätzungsweise wird vermutet, dass etwa 1 bis 4 Prozent der Menschen in Deutschland an Binge Eating erkrankt sind.

Häufige Merkmale und Symptome der Binge-Eating-Störung

Betroffene erleben wiederkehrende Essanfälle in regelmäßigen Intervallen. Dabei wird in einem kurzen Zeitraum eine erhebliche Menge Nahrung aufgenommen.

Die Essanfälle können sich über einen längeren Zeitraum, beispielsweise zwei Stunden am Tag, erstrecken. Die Betroffenen verlieren während ihrer Heißhungerattacke das Zeitgefühl und können anschließend nicht mehr sagen, wann sie mit dem Essen begonnen haben. Während des Essanfalls wird die Wahrnehmung ausgeschaltet und Betroffene fühlen sich in ihrem Automatismus gefangen.

Unabhängig vom normalen Hungergefühl entsteht der Heißhunger, der die betroffenen Personen meist kalt erwischt. Die Befriedigung der Esssucht hat Priorität und alle anderen Aktivitäten stehen hinten an.

Betroffene verlieren völlig die Kontrolle über ihre Selbstbeherrschung. Sie essen wahllos alles, was ihnen in die Finger kommt. Dabei schlingen sie hastig und vernachlässigen es, bewusst zu kauen oder den Geschmack der Lebensmittel zu genießen.

Erst, wenn sich ein Völlegefühl bemerkbar macht und der Magen schmerzt, beenden Betroffene meist ihre Essanfälle.

Jeder Essanfall wird von negativen Gefühlen begleitet. Scham, Ekel und schuld sind die stetigen Begleiter. Betroffene fühlen sich minderwertig und ekeln sich vor sich selbst. Sie hassen es, sich den Heißhungerattacken hinzugeben, können aber gleichzeitig nichts an ihrer Situation verändern. Der Essenszwang ist zu groß und sie fühlen sich zu schwach, um dagegen anzukämpfen.

Nach den Essattacken fühlen sich Betroffene oft deprimiert und schuldig. Teilweise kann auch Panik aufsteigen, weil sie Angst vor den Folgen der extremen Kalorienzufuhr haben. Unruhezustände sind hierbei tagtägliche Begleiter.

Betroffene versuchen, ihre Essanfälle vor den Mitmenschen zu vertuschen, und wollen möglichst allein essen. Sie schämen sich, vor anderen Menschen zu essen, und machen sich ständig Gedanken darüber, was andere Menschen von ihnen denken könnten, wenn sie Nahrung in der Öffentlichkeit zu sich nehmen.

Im direkten Vergleich zu Bulimie und Magersucht versuchen Betroffene eher selten, die extreme Kalorienzufuhr durch Maßnahmen wie Erbrechen, exzessiver Sport oder Abführmedikamente loszuwerden.

Die Krankheit kann sich phasenweise verändern oder auch eine längere Zeit in den Hintergrund treten. Dabei können monatelang keine Essanfälle auftreten, wiederum aber auch mehrere Attacken in kürzeren Zeitabständen erfolgen. Die Symptome können also schlagartig aufhören oder sich durch Stressfaktoren wieder reaktivieren.

Damit eine zuverlässige Diagnose gestellt werden kann, wird sich nach dem aktuellen Diagnostischen und Statistischen Manual Psychischer Störungen, kurz auch DSM-V genannt, gerichtet. Hierbei müssen folgende Kriterien erfüllt sein:

wiederkehrende Episoden der Heißhungerattacken

Zusätzlich treten zu den Essanfällen mindestens drei der nachfolgenden Symptome auf:

hastiges Essen ohne Genuss

Nahrungsaufnahme, bis ein unangenehmes Völlegefühl entsteht

extreme Nahrungsaufnahme innerhalb kürzester Zeit, wenn kein Hungergefühl besteht

Isolation beim Essen, weil Betroffene sich dafür schämen, vor anderen Menschen zu essen

nach den Essanfällen Schuldgefühle, Minderwertigkeitskomplexe, Ekel und Groll gegen den eigenen Körper

Betroffene leiden sichtlich unter ihrem Verhalten und unter den Essanfällen

Die Essattacken treten über einen Zeitraum von drei Monaten mindestens einmal pro Woche auf

Es finden keine oder eher selten kompensatorische Maßnahmen statt, welche die Kalorienzufuhr ausgleichen könnten (demnach kein Erbrechen, Fasten, sportliche Betätigung oder Medikamentenmissbrauch).

Verlust der Kontrolle und des Sättigungsgefühls

Folgen und Auswirkungen auf die Gesundheit

Aufgrund ungesunder und unregelmäßiger Ernährung haben Betroffene meist mit starkem Übergewicht oder sogar einer Adipositas (Fettsucht) zu kämpfen. Sie probieren zahlreiche Diäten aus, welche ihnen jedoch keinen langfristigen Erfolg bescheren. Die Heißhungerattacken machen Betroffenen immer wieder einen Strich durch die Rechnung. Da sie nicht nur mit den Essattacken kämpfen, sondern generell das Gefühl für eine ausgewogene und gesunde Ernährung verloren haben, fällt es den erkrankten Personen besonders schwer, regelmäßige Mahlzeiten einzunehmen und auf ihr natürliches Sättigungsgefühl zu hören. Durch die zucker- und fetthaltige Nahrungsaufnahme wird deren Körper dauerhaft überfordert und kann immense Schäden sowohl körperlich als auch psychisch davontragen.

Mögliche Folgen von Fettleibigkeit (Adipositas)

Körperlich:

erhöhtes Risiko für Herz- / Kreislauferkrankungen

Müdigkeit

Schmerzen aufgrund einer Überbeanspruchung von Gelenken und Muskeln

Einschränkung der Beweglichkeit bis hin zur Geh-Unfähigkeit

Diabetes mellitus (Zuckerkrankheit)

Bluthochdruck

Psychisch:

Depressionen

gestörte Krankheitsverarbeitung

soziale Isolation

Mögliche Folgen einer unzureichenden Kalorienzufuhr

Körperlich:

Ausbleiben der Regelblutung

Verminderung der Knochendichte

Haarausfall

minderdurchblutete Finger und Füße

niedriger Puls, niedriger Blutdruck

erniedrigte Körpertemperatur

auffällige Laborparameter

Psychisch:

Stimmungsverschlechterung bis hin zu einer

Depression

sozialer Rückzug

erhöhter Bewegungsdrang

erhöhte Kälteempfindlichkeit

vermindertes Interesse an Sex

Einschränkung der kognitiven Leistungsfähigkeit

Mögliche Folgen von Diäten / dem Auslassen von Diäten

Heißhunger und Essanfälle

Mögliche Folgen von Bulimie

Zahnschäden

Störungen des Elektrolyt- und Wasserhaushalts

Störung der Nierenfunktion

Mögliche Folgen von Missbrauch von Abführ- und Entwässerungsmitteln

Störungen des Elektrolyt- und Wasserhaushalts

Störung der Nierenfunktion

Schwere Verstopfung bis hin zum Darmverschluss

Durchfall im Wechsel mit Verstopfung

Mögliche Folgen von übermäßigem Sport

Nierenschäden

erhöhte Gefahr von Knochenbrüchen

übermäßige Belastung von Sehnen und Gelenken

Abgeschlagenheit

Mögliche Folgen der Binge-Eating-Störung

starke Müdigkeit

Unruhezustände, Nervosität

Scham- und Schuldgefühle

Minderwertigkeitskomplexe

Selbsthass und Selbstdiskriminierung

Diabetes

Herz-Kreislauf-Störungen

Kurzatmigkeit

allgemeine körperliche Einschränkungen

Muskel- und Gelenkschmerzen

Aufgrund der Körperfülle können Komplikationen bei Schwangerschaften, ärztlichen Untersuchungen sowie Operationen auftreten.

soziale Isolation

Depressionen

zusätzliche psychische Erkrankungen, die durch die Gewichtszunahme ausgelöst werden, wie beispielsweise eine Angststörung

finanzielle Probleme, weil immer wieder neue Lebensmittel beschafft werden müssen, um die Esssucht zu befriedigen

Autoaggression bis hin zu selbstverletzendem Verhalten

Suizidgedanken

In extremen Fällen kann Binge Eating sogar tödlich verlaufen, weil der Körper aufgrund der dauerhaften und extremen Belastung kollabiert.

Ursachen und Trigger für Binge Eating

Der Hintergrund einer Binge-Eating-Störung kann vielfältig sein. Hierbei muss unterschieden werden zwischen der Ursache der Symptome und den jeweiligen Auslösern, die im Alltag auf Betroffene einwirken. Auslöser werden auch Trigger genannt und beziehen sich auf die Impulse im Menschen, die entstehen, wenn ein besonderes Ereignis auftritt. Dieses Ereignis löst meist eine Stressreaktion im Körper aus und reizt die Betroffenen zu einer Reaktion. Durch bestimmte Handlungen versuchen Betroffene dann, einen Weg zu finden, diesen Stress wieder abzubauen. Wird das Selbstbewusstsein eines Menschen allerdings durch Manipulation von außen erschüttert, nutzen Betroffene oft fragwürdige Maßnahmen, um diesen Stress zu regulieren.

Beispiel:

Wird einem Mädchen regelmäßig erzählt, es sei zu dick, nagt das an seinem Selbstbewusstsein und es wird unterbewusst Druck erzeugt. Es befindet sich in einer Stresssituation. Ab diesem Punkt wird das Mädchen empfänglicher für Manipulation durch äußere Einflüsse, wie beispielsweise Werbung. Sind in der Werbung nur schlanke, gut proportionierte Frauen zu sehen, wird das Mädchen denken, dass es ebenfalls eine schlanke Figur haben muss. Die Aussagen anderer Menschen bestätigen seine Annahme. Im Sportunterricht reißt ihm dann auch noch die Sporthose und da die Mitschüler sich lautstark über das Mädchen lustig machen, fasst es einen Entschluss. Es muss dringend Gewicht verlieren. Um schnelle Ergebnisse zu bekommen, treibt das Mädchen exzessiv Sport und reduziert daraufhin seine Nahrungsaufnahme, obwohl es eigentlich ein gesundes Essverhalten besitzt.

Im genannten Beispiel ist gut zu erkennen, dass das Reißen der Sporthose der Trigger für den Beginn einer Essstörung ist. Die Ursache liegt hier jedoch in den abwertenden Kommentaren, welche das Mädchen regelmäßig ertragen musste. Folglich hat nur noch ein Tropfen gefehlt, der das Fass zum Überlaufen gebracht hat. Die Sporthose und das Gelächter der Mitschüler haben das Mädchen so verunsichert, dass es ab diesem Zeitpunkt eine fragwürdige Diät beginnt.

Das Fatale daran ist, dass aus solchen Verhaltensweisen auch zwanghafte psychische Erkrankungen entstehen können. Aus einer Diät kann sich schnell eine Essstörung entwickeln, besonders, wenn die Betroffenen durch äußere Faktoren wie im Beispiel beeinflusst werden. Es kann passieren, dass Betroffene gar nicht wissen, wie sie mit einer solchen Extremsituation umgehen sollen, und letztendlich maßlos überfordert sind. Das kann das Sicherheitsgefühl der Betroffenen schädigen und extreme Reaktionen sowie Ängste fördern.

Die Ursache einer Binge-Eating-Störung bezieht sich dabei auf die Vergangenheit der jeweiligen Personen und deren Erfahrungen sowie einschneidende Erlebnisse. Schwerwiegende Traumata können verantwortlich für die Entstehung von Essstörungen sein. Ursachen und Auslöser lassen sich nicht immer klar voneinander abgrenzen und es gibt auch nicht den einen Auslöser für die Binge-Eating-Erkrankung. Meist ist es ein Zusammenspiel von mehreren Faktoren, die die Erkrankung zum Ausbruch bringen können. Bei der Binge-Eating-Störung wollen Betroffene ihre Gefühle, Ängste und Sorgen mithilfe von Essen betäuben. Meistens haben Betroffene schlechte Erfahrungen machen müssen und nie gelernt, mit ihren Emotionen, Gefühlen und Gedanken umzugehen.

Mögliche Ursachen und Risikofaktoren, die eine Binge-Eating-Erkrankung begünstigen können

familiäre und soziale Einflüsse

wenn in der Familie keine gesunde Ernährungsweise praktiziert wird und Kinder schon von klein auf mit ungesunder Ernährung konfrontiert werden

vorgelebte Essstörungen oder andere psychische Erkrankungen der Eltern

geringe Unterstützung bei der Bildung eines gesunden Selbstwertgefühls

Kritik am eigenen Körper durch Eltern, Verwandte und Bekannte

traumatische Erfahrungen und Erlebnisse

verzerrte Selbstwahrnehmung

Schönheitsideale führen zu einem geringen Selbstwertgefühl

körperliche Einflüsse

ein hoher Body-Mass-Index (BMI)

häufige Diäten

Übergewicht schon in der Kindheit

eigene Anfälligkeit für psychische Erkrankungen

genetische Veranlagung

Hormonumstellungen

Persönlichkeitsmerkmale

niedriges Selbstwertgefühl und Selbstbewusstsein

negatives Selbstbild

Auslöser, also Triggerpunkte, können dazu führen, dass eine Binge-Eating-Störung ausbricht. Sind bereits mehrere Risikofaktoren vorhanden, braucht es meist nur einen bestimmten Auslöser, der die Binge-Eating-Störung in Gang setzt. Der Schlüsselreiz kann ein hochemotionales Erlebnis sein, aber auch beispielsweise durch ganz banale Äußerungen seitens der Mitmenschen ausgelöst werden.

Auslöser und Schlüsselfaktoren für den Ausbruch der Binge-Eating-Störung

Stress

Sind Betroffene Extremsituationen ausgesetzt und wissen nicht, wie sie damit umgehen sollen, kann das Essen als Entspannungsmethode herhalten. Starke Anspannung und Gereiztheit werden durch Essen kurzfristig gelindert. Besonders Menschen, die nicht gelernt haben, Stresssituationen allein zu meistern, sind besonders gefährdet.

Beispiel:

Julia weiß nach dem Tod ihres Vaters nicht mehr weiter. Sie hat Stress im Job, in ihrer Beziehung und muss die Beerdigung ihres Vaters organisieren. Um sich selbst konnte sich Julia schon seit längerem nicht mehr kümmern. Sie fühlt sich dauerhaft krank und erschöpft. Seit ein paar Tagen lastet auf ihr der Druck, die Beerdigung zu organisieren, und zusätzlich befürchtet sie, dass ihre Ehe auch nicht mehr lange halten wird, weil sie nur noch Streit mit ihrem Mann hat. Julia versucht, ihre Trauer und ihren Kummer nach der Arbeit, wo sie von ihrem Chef ständig getadelt wird, durch Essen zu betäuben.

Einsamkeit und Depressivität

Um die innere Leere zu füllen, greifen Betroffene zum Essen. Das Essen dient als Ersatzbefriedigung für fehlende Nähe und als Trost.

Beispiel:

Mark wünscht sich von seinen Eltern, dass sie ihn mehr bei der Schule unterstützen. Leider sind sie nur mit ihrer Arbeit beschäftigt und vernachlässigen ihn seit Monaten. Mark frisst seinen Kummer wortwörtlich in sich hinein und zieht sich regelmäßig mit Unmengen an Süßigkeiten in sein Zimmer zurück.

dauerhaftes Übergewicht in Kombination mit Diäten

Meiden Betroffene häufig durch Diäten Kohlenhydrate oder Zucker und befinden sie sich dann in einem Defizit, so können Essanfälle schneller ausgelöst werden.

Beispiel:

Lina ist übergewichtig, seit sie denken kann. Sie hat schon viele Diäten ausprobiert. Wenn sie dann mal ein paar Kilo abgenommen hat, überkommt sie ein unbändiger Heißhunger, bei dem sie sich nicht mehr kontrollieren kann. Mittlerweile häufen sich ihre Essanfälle, sobald sie eine Diät beginnt.

Vergleiche mit Schönheitsidealen

Die Frustration über den eigenen Körper kann emotionales Essen fördern. Ist das Selbstwertgefühl auf dem Tiefpunkt, kann sich eine Binge-Eating-Störung ungehindert ausbilden.

Beispiel:

Wenn Lukas in den sozialen Medien unterwegs ist, sieht er nur perfekte Menschen, die einen durchtrainierten Körper und ein makelloses Erscheinungsbild besitzen. Immer, wenn er sich vor den Spiegel stellt, sieht er das komplette Gegenteil. Er findet sich zu dick und er hasst sein Gesicht, welches in seinen Augen durch Akne entstellt ist. Jedes Mal, wenn er die perfekten Menschen sieht, greift er aus Frust zu Süßigkeiten.

Angriff auf das eigene Selbstbewusstsein

Werden Betroffene durch Außenstehende aufgrund ihres Aussehens oder ihrer Figur herabgesetzt, kann dieser Umstand zu Frustessen führen. Häufen sich diese Vorfälle, tragen sie dazu bei, eine Binge-Eating-Störung zu entwickeln.

Beispiel:

Emilias Mutter findet ihre Tochter zu dick. Fast jeden Tag kommentiert sie Emilias Aussehen. Das nagt an Emilias Selbstbewusstsein, sodass auch Emilia ihren Körper zu dick findet. Emilia beginnt daraufhin eine Diät, bei der sie allerdings häufiger Essattacken entwickelt, die ihren gesamten Diätplan wieder zunichtemachen.

Triggerpunkte in Alltagserfahrungen

Entspricht der eigene Körper nicht den gewünschten Vorstellungen, erleiden Personen Mobbing oder Ausgrenzung, können selbst die kleinsten negativen Ereignisse in dieser Richtung Binge Eating auslösen, besonders dann, wenn sich Betroffene sowieso schon exzessiv mit ihrem Körpergewicht und ihrem Körperbild auseinandersetzen.

Beispiel:

Lisa wünscht sich einen Körper mit Modelmaßen. Schon sehr früh hat sie auf ihr Äußeres geachtet. Dafür trainiert sie regelmäßig und ernährt sich sehr gesund. Sie findet, dass sie ihren Körper schon sehr gut modelliert hat. Neulich wurde sie von einer Freundin gefragt, ob Lisa zugenommen hätte. Das hat Lisa sehr verunsichert und sie beschäftigt sich jetzt noch intensiver mit ihrem Gewicht. Sie beginnt daraufhin, zu hungern, um noch mehr Gewicht zu verlieren. Jedoch überkommt sie nach ein paar Tagen ein immenser Heißhunger und Lisa kann nicht aufhören, zu essen.

Auch können Überreizung und Dauerstress im Alltag die persönliche Frusttoleranz herausfordern und mögliche Auslöser für Binge Eating sein. Ungesunde Gewohnheiten wie Essen vor dem Fernseher oder allgemeine Heißhungeranfälle aufgrund falscher Ernährung erhöhen das Risiko, an Binge Eating zu erkranken.

Beispiel: