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Dieses Buch ist der 2. Band des NT-Duos aus der Schöning'schen Bibel. In dem 1. Band stand Jesus Christus im Mittelpunkt, sein Leben und sein Wort, das er an uns Menschen richtet. In diesem Buch geht es um die Apostel, die Jünger Jesu Christi, ihr Leben, aber vor allem ihre Sendung, allen Menschen die frohe Botschaft zu verkünden, die sie von ihrem Meister vernommen haben. Auch in den Worten der Apostel, kommt das zum Ausdruck, was wir im 1. Band gelesen haben: Die frohe Botschaft besteht darin, dass alle Menschen zu einem persönlichen Kontakt mit Gott berufen sind. Dieser Kontakt kommt dann zustande, wenn wir Menschen anfangen an den unendlich großen Gott zu glauben, der über allem steht, was wir mit unseren menschlichen Fähigkeiten erfassen und begreifen können. Diesem Glauben zugesellen muss sich allerdings auch ein liebendes Vertrauen oder anders ausgedrückt die Hoffnung und die Liebe, da Gott die Liebe ist. Was Liebe zu Gott bedeutet hat uns Jesus Christus geoffenbart.
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Seitenzahl: 479
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DEM EINZIGEN GOTT
SEI EHRE UND RUHM
„Dem Einzigen Gott sei Ehre und Ruhm.“
(1Tim 1,17)
Die Apostel Jesu Christi
WER EUCH HÖRT, DER HÖRT MICH
(Henne/Rösch-Bibel)
Die Apostelgeschichte, die apostolischen Briefe und die Geheime Offenbarung
Geht hin in alle Welt, und verkündet das Evangelium allen Geschöpfen!
(Mk 16,15)
Wer euch hört, der hört mich; wer euch verwirft, der verwirft mich; wer aber mich verwirft, der verwirft den, der mich gesandt hat.
(Lk 10,16)
Zusammengestellt, bearbeitet und herausgegeben von
Georg P. Loczewski
IMPRESSUM
Copyright ©Georg P. Loczewski (Hrsg.)
Typensatz erstellt vom Herausgeber mithilfe von
Die Grafiken wurden vom Herausgeber in Postscript programmiert und bei Bedarf mit dem Gimp modifiziert.
Verlag & Druck: tredition GmbH, Halenreie 40-44, 22359 Hamburg
ISBN:
978-3-347-39591-6 (Paperback)
978-3-347-39592-3 (Hardcover)
978-3-347-39593-0 (e-Book)
Printed in Germany
Das Werk, einschließlich seiner Teile, ist urheberrechtilich geschützt. Jede Verwertung ist ohne Zustimmung des Verlages und des Autors unzulässig. Dies gilt insbesondere für die elektronische oder sonstige Vervielfältigung, Übersetzung, Verbreitung und öffentliche Zugänglichmachung.
Internet:
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– https://www.lambda-bound.com
– https://www.aplusplus.net
Siehe auch:
– Das Evangelium Jesu Christi, Georg P. Loczewski
– ISBN: 978-3-347-38981-6 (Paperback)
– ISBN: 978-3-347-38982-3 (Hardcover)
– ISBN: 978-3-347-38983-0 (e-Book)
– Die Freude aus dem Glauben an Gott, Georg P. Loczewski
– ISBN: 978-3-347-35857-7 (Paperback)
– ISBN: 978-3-347-35858-4 (Hardcover)
– ISBN: 978-3-347-35859-1 (e-Book)
Kapitel 1
Vorwort des Herausgebers
1.1 Inhalt dieses Buches und Herstellungsverfahren
1.1.1 Inhalt dieses Buches
Dieses Buch ist der 2. Band des NT-Duos aus der Schöning’schen Bibel. In dem 1. Band (’Das Evangelium Jesu Christi’) stand Jesus Christus im Mittelpunkt, sein Leben und sein Wort, das er an uns Menschen richtet.
In diesem Buch geht es um die Apostel, die Jünger Jesu Christi, ihr Leben, aber vor allem ihre Sendung, allen Menschen die frohe Botschaft zu verkünden, die sie von ihrem Meister vernommen haben.
Auch in den Worten der Apostel, kommt das zum Ausdruck, was wir im 1. Band gelesen haben: Die frohe Botschaft besteht darin, dass alle Menschen zu einem persönlichen Kontakt mit Gott berufen sind. Dieser Kontakt kommt dann zustande, wenn wir Menschen anfangen an den unendlich großen Gott zu glauben, der über allem steht, was wir mit unseren menschlichen Fähigkeiten erfassen und begreifen können.
Diesem Glauben zugesellen muss sich allerdings auch ein liebendes Vertrauen oder anders ausgedrückt die Hoffnung und die Liebe,da Gott die Liebe ist. Was Liebe zu Gott bedeutet hat uns Jesus Christus geoffenbart.
1.1.2 Herstellungsverfahren
Ein in der Programmiersprache Perl geschriebenes Programm generiert, ausgehend von dem Text des Neuen Testamentes (der ’Schöningh’schen Bibel’), ein - Programm, das schließlich das fertige Buch im PDF-Format erzeugt.
Die Anmerkungen der Schöningh’schen Bibel sind im Buch nicht enthalten, können aber auf einer der Web-Sites des Herausgebers mittels des ’Multi-Lingual Bible-Servers’ nachgelesen werden. Der URL der Online-Version der Schöningh’schen Bibel in dem Bible-Server lautet: https://www.alpha-bound.de/kathrel/bible/roe/index.html.
1.2 Quellen für das Neue Testament (Evangelium plus Inhalt dieses Buches)
Die biblischen Texte entstammen der Schöningh’schen Bibel von Henne-Rösch (1934). Herr Dr. Christoph Wollek hat 1967 diese Texte überarbeitet und für seine Arbeit die kirchliche Druckerlaubnis erhalten.
Auf seiner Web-Site https://www.volksbibel-2000.de hat Hr. Dr. Wollek diese Übersetzung der gesamten Bibel sowie andere Bibel-Übersetzungen zum Download bereitgestellt. Für unsere beiden Bücher (’Das Evangelium Jesu Christi’ und ’Die Apostel Jesu Christi’) hat er die Erlaubnis zu Veröffentlichung erteilt. Herr Dr. Wollek hat alle Rechte an dieser Bibelüberbersetzung vom Ferdinand Schönigh-Verlag (auch zur Weitergabe) erworben.
1.3 Sinndeutung des Logos auf der ersten Seite
Die Grafik auf der ersten Seite kann aus zweierlei Sicht gedeutet werden.
Eine theologische Deutung von ARS führt zum ARS-Mecum undeine Deutung aus der Sicht eines Betenden führt zum ARS-Angelus.
Es gibt also zwei Namen für ein und dasselbe Gebet:
Der eine Name entspricht mehr einer theologischen Sicht, der andere mehr einer spirituellen.
1.4 Theologische Deutung von ARS
Aus theologischer Sicht steht
• A für Abstraktion bzw. für Gott-Vater,
• R für Referenz bzw. für Gott-Sohn,
• S für Spiritus bzw. für den Heiligen Geist.
1.4.1 A: Abstraktion
Weg des Intellekts
In seiner Einführung in die Philosophie spricht Jacques Maritain von drei Graden der Abstraktion und er zeigt auf, wie diese in den verschiedenen Wissenschaften zur Anwendung kommen (Siehe S. 105 und S. 115 [Mar05]).
Der Metaphysik kommt der dritte, der höchste Grad der Abstraktion zu, der Wissenschaft, die nach Aristoteles und dem hl. Thomas von Aquin ihre Krönung und Erfüllung findet in der Erkenntnis der Notwendigkeit des „ipsum esse subsistens“, des „ens a se“, des aus sich selbst heraus existierenden Wesens, das wir Gott nennen.
Auf dem Weg des Intellekts gelangen wir zu diesem Wesen nur mit Hilfe einer atemberaubenden Abstraktion, die von uns abverlangt, alles zu übersteigen, was sich unseren Sinnen und unserem Geiste als Objekt darbietet.
Weg der Mystik
Durch den intellektuellen Prozess der totalen Abstraktion gelangen wir selbst, wenn wir mit unseren anderen Fähigkeiten dem Intellekt auf diesem Wege folgen, in tiefste Finsternis, die der hl. Johannes vom Kreuz, der Kirchenlehrer der Mystik und große spanische Dichter als die „Dunkle Nacht der Sinne“ bzw. die „Dunkle Nacht des Geistes“ bezeichnet und in seinen Werken so meisterhaft besungen und beschrieben hat.(Siehe: [O.C54]).
Angemerkt werden muß allerdings, dass nach christlicher Theologie und dem Grundverständnis des hl. Johannes vom Kreuz unsere natürlichen Fähigkeiten nicht ausreichen, in diese Finsternis einzutreten und sie zu durchschreiten, sondern dass es dazu der uns vom göttlichen Wesen geschenkten übernatürlichen Fähigkeiten des Glaubens, Hoffens und Liebens bedarf.
1.4.2 R: Referenz
Im Evangelium lesen wir folgende Worte, die Jesus an Philippus richtet:
„Wer mich sieht, sieht den Vater“.
Genau das ist gemeint, wenn wir sagen: Jesus Christus, der LOGOS, ist die Referenz des Vaters.
Im Christentum ergeht an alle Menschen die frohe Botschaft, dass dieses göttliche Wesen aus Liebe zu den Menschen selbst Mensch geworden ist in Jesus Christus, um sie aus der Finsternis und Gottesferne zu erlösen.
Der Menschensohn, wie sich Jesus selbst bezeichnet, ist die Referenzdes himmlischen Vaters.
So lange bin Ich schon bei euch,
und du Philippus, hast Mich nicht erkannt?
Wer Mich gesehen, hat (auch) den Vater gesehen.
Wie kannst du also sagen: ‘Zeige uns den Vater’?
Glaubst du nicht, dass Ich im Vater bin
und der Vater in Mir?
Das Evangelium des Evangelisten und Apostels Johannes beginnt mit folgenden gewaltigen Versen, die noch detaillierter das Wesen des Menschensohnes beschreiben:
Im Ursprung war der Logos,
und der Logos war bei Gott,
und Gott war der Logos.
Dieser war im Ursprung bei Gott.
Alles ist durch Ihn geworden,
und ohne Ihn ward nichts,
auch nicht ein einzig geworden Ding.
… Und der Logos ist Fleisch geworden
und hat unter uns gewohnt;
und wir haben Seine Herrlichkeit geschaut,
die Herrlichkeit des vom Vater Einziggezeugten,
voll Gnade und Wahreit.
Die deutsche Übersetzung dieser Verse entstammt der in [SJ61] im Literaturverzeichnis angegebenen Quelle.
In den Mittelpunkt der Beziehung zwischen uns und dem göttlichen Wesen rückt im Christentum der Logos (das λ im Symbol), der einerseits die Referenzdes himmlischen Vaters ist und andererseits für uns sichtbar, greifbar, erfahrbar der Mensch Jesus von Nazareth.
1.4.3 S: Spiritus
Nach der christlichen Gotteslehre sind in Gott drei Personen: der Vater, der Sohn und der Hl. Geist (Spiritus Sanctus). Der Hl. Geist geht aus dem Vater und dem Sohne hervor, ist aber eine Person.
1.4.4 Zusammenfassung der theologischen Deutung:
ARS steht also für den Dreifaltigen Gott und
ARS-Mecum bedeutet dementsprechend: Gott-mit-mir.
1.5 Geistliche Deutung von ARS
1.5.1 Sicht einer betenden Seele
Die geistliche Deutung von ARS entspricht der Deutung aus der Sicht einer betenden Seele.
In der Symbolik von ARS ist noch etwas enthalten, was uns zur Krippe führt, in den Stall von Bethlehem. Es ist etwas, was uns auch zu einem sehr schlichten und einfachen Gebet führt, das auch Menschen in einer hektischen Welt im Grunde genommen immer beten können: Es ist der Angelus, der Engel des Herrn.
In dieser geistlichen Deutung ist ARS ein Akronym für:
• ANNUNTIATIO ANGELI – Verkündigung durch den Engel
• RESPONSIO MARIAE – Antwort Mariens
• SYNTHESIS DIVINA – Göttliche Synthese
Inhaltsverzeichnis
Die Apostel Jesu Christi
1 Vorwort des Herausgebers
1.1 Inhalt dieses Buches und Herstellungsverfahren
1.2 Quellen für das Neue Testament (Evangelium plus Inhalt dieses Buches)
1.3 Sinndeutung des Logos auf der ersten Seite
1.4 Theologische Deutung von ARS
1.5 Geistliche Deutung von ARS
Die Apostelgeschichte
Apg 1
Apg 2
Apg 3
Apg 4
Apg 5
Apg 6
Apg 7
Apg 8
Apg 9
Apg 10
Apg 11
Apg 12
Apg 13
Apg 14
Apg 15
Apg 16
Apg 17
Apg 18
Apg 19
Apg 20
Apg 21
Apg 22
Apg 23
Apg 24
Apg 25
Apg 26
Apg 27
Apg 28
Der Brief des Apostels Paulus an die Römer
Röm 1
Röm 2
Röm 3
Röm 4
Röm 5
Röm 6
Röm 7
Röm 8
Röm 9
Röm 10
Röm 11
Röm 12
Röm 13
Röm 14
Röm 15
Röm 16
Der erste Brief des Apostels Paulus an die Korinther
1 Kor 1
1 Kor 2
1 Kor 3
1 Kor 4
1 Kor 5
1 Kor 6
1 Kor 7
1 Kor 8
1 Kor 9
1 Kor 10
1 Kor 11
1 Kor 12
1 Kor 13
1 Kor 14
1 Kor 15
1 Kor 16
Der zweite Brief des Apostels Paulus an die Korinther
2 Kor 1
2 Kor 2
2 Kor 3
2 Kor 4
2 Kor 5
2 Kor 6
2 Kor 7
2 Kor 8
2 Kor 9
2 Kor 10
2 Kor 11
2 Kor 12
2 Kor 13
Der Brief des Apostels Paulus an die Galater
Gal 1
Gal 2
Gal 3
Gal 4
Gal 5
Gal 6
Der Brief des Apostels Paulus an die Epheser
Eph 1
Eph 2
Eph 3
Eph 4
Eph 5
Eph 6
Der Brief des Apostels Paulus an die Philipper
Phil 1
Phil 2
Phil 3
Phil 4
Der Brief des Apostels Paulus an die Kolosser
Kol 1
Kol 2
Kol 3
Kol 4
Der erste Brief des Apostels Paulus an die Thessalonicher
1 Thess 1
1 Thess 2
1 Thess 3
1 Thess 4
1 Thess 5
Der zweite Brief des Apostels Paulus an die Thessalonicher
2 Thess 1
2 Thess 2
2 Thess 3
Der erste Brief des Apostels Paulus an Timotheus
1 Tim 1
1 Tim 2
1 Tim 3
1 Tim 4
1 Tim 5
1 Tim 6
Der zweite Brief des Apostels Paulus an Timotheus
2 Tim 1
2 Tim 2
2 Tim 3
2 Tim 4
Der Brief des Apostels Paulus an Titus
Tit 1
Tit 2
Tit 3
Der Brief des Apostels Paulus an Philemon
Phlm 1
Der Brief des Apostels Paulus an die Hebräer
Hebr 1
Hebr 2
Hebr 3
Hebr 4
Hebr 5
Hebr 6
Hebr 7
Hebr 8
Hebr 9
Hebr 10
Hebr 11
Hebr 12
Hebr 13
Der Brief des Apostels Jakobus
Jak 1
Jak 2
Jak 3
Jak 4
Jak 5
Der erste Brief des Apostels Petrus
1 Petr 1
1 Petr 2
1 Petr 3
1 Petr 4
1 Petr 5
Der zweite Brief des Apostels Petrus
2 Petr 1
2 Petr 2
2 Petr 3
Der erste Brief des Apostels Johannes
1 Joh 1
1 Joh 2
1 Joh 3
1 Joh 4
1 Joh 5
Der zweite Brief des Apostels Johannes
2 Joh 1
Der dritte Brief des Apostels Johannes
3 Joh 1
Der Brief des Apostels Judas
Jud 1
Die Offenbarung des Apostels Johannes
Offb 1
Offb 2
Offb 3
Offb 4
Offb 5
Offb 6
Offb 7
Offb 8
Offb 9
Offb 10
Offb 11
Offb 12
Offb 13
Offb 14
Offb 15
Offb 16
Offb 17
Offb 18
Offb 19
Offb 20
Offb 21
Offb 22
Die Bücher des Neuen Testamentes der Bibel
Literaturverzeichnis
Die Apostelgeschichte
Apg 1
Apg 1,1-26
1 Im ersten Buch, o Theophilus, habe ich über alles berichtet, was Jesus begonnen hat, zu tun und zu lehren *
2 bis zu dem Tag, da er den Aposteln, die er auserwählt hatte, durch den Heiligen Geist seine Weisungen erteilte und dann in den Himmel aufgenommen wurde.
3 Nach seinem Leiden hatte er ihnen viele Beweise dafür gegeben, daß er lebe. Vierzig Tage hindurch erschien er ihnen und belehrte sie über das Reich Gottes.
4 Als er mit ihnen zusammen war, gebot er ihnen, sich von Jerusalem nicht zu entfernen, sondern die Verheißung des Vaters zu erwarten, ’die ihr’ (-das waren seine Worte-) ’von mir vernommen habt. *
5 Johannes hat mit Wasser getauft, ihr aber werdet jetzt nach wenigen Tagen mit Heiligem Geist getauft werden.’
6 Als jene nun beisammen waren, fragten sie ihn: ’Herr, richtest du in dieser Zeit das Reich für Israel wieder auf?’
7 Er antwortete ihnen: ’Euch kommt es nicht zu, Zeit und Stunde zu kennen, die der Vater in seiner Macht festgesetzt hat.
8 Ihr werdet aber die Kraft des Heiligen Geistes empfangen, der auf euch herabkommt, und werdet meine Zeugen sein in Jerusalem, in ganz Judäa und Samaria, ja bis an die Grenzen der Erde.’
9 Nach diesen Worten ward er vor ihren Augen emporgehoben, und eine Wolke entrückte ihn ihren Blicken.
10 Während sie noch unverwandt zum Himmel schauten, wie er hinging, siehe, da standen zwei Männer in weißen Gewändern bei ihnen
11 und sagten: ’Ihr Männer von Galiläa, was steht ihr da und schaut zum Himmel hinauf? Dieser Jesus, der von euch weg in den Himmel aufgenommen ist, wird ebenso wiederkommen, wie ihr ihn habt zum Himmel auffahren sehen.’
12 Darauf kehrten sie von dem Berg, der Ölberg heißt, nach Jerusalem zurück; er liegt nahe bei Jerusalem, nur einen Sabbatweg entfernt. *
13 Dort angekommen, stiegen sie in das Obergemach hinauf und verblieben dort. Es waren Petrus und Johannes, Jakobus und Andreas, Philippus und Thomas, Bartholomäus und Matthäus, Jakobus, der des Alphäus, Simon der Zelot und Judas, der des Jakobus. *
14 Sie alle verharrten einmütig im Gebet zusammen mit den Frauen und Maria, der Mutter Jesu, sowie seinen Brüdern.
15 In jenen Tagen erhob sich Petrus inmitten der Brüder - es war eine Schar von etwa hundertzwanzig Personen beisammen - und sagte: *
16 ’Brüder, es mußte das Schriftwort in Erfüllung gehen, das der Heilige Geist durch den Mund Davids über Judas vorhergesagt hatte, der sich zum Führer für die hergab, die Jesus ergriffen.
17 Er zählte ja zu uns und hatte Anteil an diesem Dienst.
18 Dieser nun kaufte sich vom Lohn der Ungerechtigkeit einen Acker, und indem er kopfüber stürzte, barst er mitten entzwei, und alle seine Eingeweide traten heraus. *
19 Das wurde allen Bewohnern von Jerusalem bekannt; man nannte darum jenes Grundstück in ihrer Sprache ≫Hakeldamach≪, das heißt Blutacker.
20 Im Buch der Psalmen steht nämlich geschrieben: ≫Sein Gehöft soll öde werden, niemand soll darin wohnen.≪ Und: ≫Sein Amt soll ein anderer erhalten.≪ *
21 So muß denn einer von den Männern, die mit uns die ganze Zeit zusammen waren, da der Herr Jesus unter uns ein- und ausging, -
22 angefangen von der Taufe des Johannes bis zu dem Tag, da er von uns weg aufgenommen wurde -, von diesen muß einer mit uns Zeuge seiner Auferstehung sein.’ *
23 Sie stellten zwei auf: Josef, genannt Barsabbas, mit dem Beinamen Justus, und Matthias.
24 Dann beteten sie: ’Du, o Herr, kennst die Herzen aller. Zeig an, wen von diesen beiden du erwählt hast,
25 diesen Dienst und das Apostelamt zu übernehmen, das Judas treulos aufgegeben hat, um an den ihm gebührenden Ort zu gehen.’
26 Sie gaben ihnen Lose, und das Los fiel auf Matthias, und er wurde den elf Aposteln beigezählt.
Apg 2
Apg 2,1-47
1 Während des Pfingstfestes waren alle beisammen.
2 Plötzlich erhob sich vom Himmel her ein Brausen, wie wenn ein gewaltiger Sturm daherführe. Es erfüllte das ganze Haus, in dem sie waren.
3 Zungen wie von Feuer erschienen ihnen, verteilten sich und ließen sich auf einen jeden von ihnen nieder.
4 Alle wurden mit Heiligem Geist erfüllt. Sie begannen in fremden Sprachen zu reden, wie der Geist ihnen die Worte eingab.
5 In Jerusalem wohnten fromme Juden aus allen Völkern unter dem Himmel.
6 Als sich nun dieses Brausen erhob, strömte die Menge zusammen und wurde bestürzt; denn jeder hörte sie in seiner eigenen Sprache reden.
7 Außer sich vor Verwunderung sagten sie: ’Sind nicht alle, die da sprechen, Galiläer?
8 Wie kommt es, daß ein jeder von uns seine Muttersprache hört?
9 Ob Parther, Meder, Elamiter, ob Bewohner von Mesopotamien, von Judäa und Kappadozien, von Pontus und Asien,
10 von Phrygien und Pamphylien, von Ägypten und den Landstrichen Libyens gegen Zyrene hin, Pilger aus Rom,
11 Juden und Proselyten, Kreter und Araber - wir hören sie in unseren Sprachen die Großtaten Gottes verkünden.’ *
12 Alle waren außer sich und fassungslos und einer sagte zum anderen: ’Was soll das bedeuten?’
13 Andere dagegen spotteten: ’Sie sind voll süßen Weines.’
14 Da trat Petrus mit den Elf auf und erklärte vor ihnen mit lauter Stimme: ’Ihr Juden und all ihr Bewohner von Jerusalem! Das sei euch kundgetan! Vernehmt meine Worte!
15 Diese da sind nicht, wie ihr wähnt, trunken - es ist ja erst die dritte Tagesstunde; *
16 vielmehr geht hier das Wort des Propheten Jöel in Erfüllung:
17 ‘In den letzten Tagen, spricht Gott, werde ich ausgießen von meinem Geist über alles Fleisch. Da werden eure Söhne und eure Töchter weissagen, eure Jünglinge Visionen schauen und eure Greise Traumgesichte haben. *
18 Selbst über meine Knechte und meine Mägde werde ich ausgießen meinen Geist in jenen Tagen, und sie werden weissagen.
19 Wunder werde ich wirken am Himmel oben und Zeichen unten auf der Erde: Blut und Feuer und qualmenden Rauch.
20 Die Sonne wird sich in Finsternis wandeln und der Mond in Blut, ehe anbricht der Tag des Herrn, der große und erhabene Tag.
21 Und es wird sein: Jeder, der anruft den Namen des Herrn, wird gerettet werden.´
22 Israeliten, vernehmt meine Worte! Jesus der Nazoräer wurde von Gott bei euch beglaubigt durch Machterweise,Wunder und Zeichen, die Gott durch ihn, wie ihr selber wißt, in eurer Mitte gewirkt hat. *
23 Den habt ihr nach Gottes festgesetztem Ratschluß und Vorherwissen ausgeliefert und durch die Hände der Gesetzlosen ans Kreuz geschlagen und getötet.
24 Aber Gott hat die Wehen des Todes gelöst und ihn auferweckt. Denn unmöglich konnte er von diesem festgehalten werden.
25 Sagt doch David von ihm: ≫Allezeit habe ich den Herrn vor Augen. Er steht mir zur Rechten, daß ich nicht wanke. *
26 Des freut sich mein Herz und frohlockt meine Zunge. Auch mein Fleisch wird ruhen in Sicherheit,
27 denn meine Seele gibst du der Unterwelt nicht preis, und läßt deinen Heiligen nicht schauen die Verwesung.
28 Kund tust du mir die Pfade zum Leben, erfüllst mich mit Wonne vor deinem Angesicht.≪
29 Brüder, ich darf doch mit Freimut zu euch über den Patriarchen David reden: Er ist gestorben und begraben, und sein Grabmal befindet sich unter uns bis auf diesen Tag.
30 Da er ein Prophet war und wußte, daß Gott ihm mit einem Eid zugesichert hatte, er werde einen seiner leiblichen Nachkommen auf seinen Thron erheben,
31 sagte er vorausschauend von der Auferstehung des Messias, dieser werde nicht der Unterwelt preisgegeben und sein Fleisch werde nicht die Verwesung schauen.
32 Eben diesen Jesus hat Gott auferweckt. Dafür sind wir alle Zeugen.
33 Zur Rechten Gottes erhöht, hat er den verheißenen Heiligen Geist vom Vater empfangen und ihn nun ausgegossen, wie ihr seht und hört.
34 Denn David ist nicht in den Himmel gefahren, und doch sagte er: ≫Es sprach der Herr zu meinem Herrn: Setze dich zu meiner Rechten, *
35 bis ich deine Feinde als Schemel dir zu Füßen lege.≪
36 Mit Sicherheit erkenne denn das ganze Haus Israel: Eben den Jesus, den ihr gekreuzigt habt, hat Gott zum Herrn und Messias gemacht!’ *
37 Als sie das hörten, ging es ihnen durchs Herz. Sie sagten zu Petrus und den anderen Aposteln: ’Brüder, was sollen wir tun?’
38 Petrus erwiderte ihnen: ’Bekehrt euch, und ein jeder von euch lasse sich taufen auf den Namen Jesu Christi zur Vergebung eurer Sünden; so werdet ihr die Gabe des Heiligen Geistes empfangen.
39 Denn euch und euren Kindern gilt die Verheißung, aber auch allen Fernstehenden, soviel ihrer der Herr unser Gott berufen wird.’
40 Noch mit vielen anderen Worten legte er Zeugnis ab und ermahnte sie: ’Laßt euch retten aus diesem verderbten Geschlecht!’
41 Die nun sein Wort annahmen, wurden getauft. An jenem Tag kamen gegen dreitausend Seelen hinzu.
42 Sie hielten fest an der Lehre der Apostel und an der Gemeinschaft, am Brotbrechen und am Gebet. *
43 Jedermann war von Furcht ergriffen; geschahen doch durch die Apostel viele Wunder und Zeichen.
44 Alle Gläubigen hielten zusammen und hatten alles gemeinsam.
45 Sie verkauften Hab und Gut und verteilten den Erlös an alle, je nachdem einer bedürftig war.
46 Täglich verharrten sie einmütig im Tempel, brachen in den Häusern das Brot und genossen ihre Speise in Frohsinn und Schlichtheit des Herzens. *
47 Sie priesen Gott und waren beim ganzen Volk beliebt. Der Herr aber führte ihnen täglich die zu, die das Heil erlangen sollten.
Apg 3
Apg 3,1-26
1 Petrus und Johannes gingen zur neunten Stunde zum Gebet hinauf in den Tempel. *
2 Da wurde ein Mann herbeigetragen, der von Geburt an lahm war. Tag für Tag setzte man ihn an das sogenannte Schöne Tor des Tempels, damit er von den Tempelbesuchern ein Almosen erbitte. *
3 Als er sah, wie Petrus und Johannes in den Tempel gehen wollten, sprach er sie um ein Almosen an.
4 Da faßte ihn Petrus mit Johannes scharf ins Auge und sagte: ’Sieh uns an!’
5 Er schaute sie an in der Hoffnung, etwas von ihnen zu erhalten.
6 Petrus aber sagte: ’Silber und Gold habe ich nicht. Was ich aber habe, das gebe ich dir: Im Namen Jesu Christi des Nazoräers steh auf und geh umher!’
7 Damit faßte er ihn an der rechten Hand und richtete ihn auf. Sogleich kam Kraft in seine Füße und Gelenke.
8 Er sprang auf und konnte stehen und gehen. Er ging mit ihnen in den Tempel, sprang ständig umher und lobte Gott.
9 Das ganze Volk sah, wie er umherging und Gott lobte.
10 Es erkannte in ihm den Mann, der des Almosens wegen am Schönen Tor des Tempels gesessen hatte, und wurde von Verwunderung ergriffen; es war ganz außer sich über das, was mit ihm geschehen war.
11 Er hielt Petrus und Johannes fest, und so lief alles Volk voll Verwunderung in der sogenannten Halle Salomos bei ihnen zusammen.
12 Als Petrus das sah, sagte er zu dem Volk: ’Israeliten, was wundert ihr euch darüber, oder warum starrt ihr uns an, als ob wir aus eigener Kraft oder Frömmigkeit diesen zum Gehen gebracht hätten?
13 Der Gott Abrahams, Isaaks und Jakobs, der Gott unserer Väter, hat seinen Knecht Jesus verherrlicht, den ihr ausgeliefert und vor Pilatus verleugnet habt, als dieser entschlossen war, ihn freizulassen. *
14 Ihr habt den Heiligen und Gerechten verleugnet und euch einen Mörder losgebeten.
15 Ihr habt den Urheber des Lebens getötet. Aber Gott hat ihn von den Toten auferweckt. Dafür sind wir Zeugen.
16 Auf Grund des Glaubens an seinen Namen hat er diesem, den ihr seht und kennt, Kraft verliehen; durch den Glauben hat er ihm vor euer aller Augen die volle Gesundheit geschenkt.
17 Brüder, ich weiß, daß ihr aus Unwissenheit gehandelt habt, wie auch eure Vorsteher.
18 Gott aber hat auf diese Weise in Erfüllung gehen lassen, was er durch den Mund aller Propheten vorausverkündet hat, daß sein Messias leiden müsse.
19 So tut denn Buße und bekehrt euch, damit eure Sünden getilgt werden. *
20 Dann kommen vom Herrn Zeiten der Erquickung, und er sendet den Messias, den er für euch bestimmt hat, Jesus.
21 Ihn muß freilich der Himmel aufnehmen bis zu der Zeit, da alles wiederhergestellt ist, wie es Gott von alters her durch den Mund seiner heiligen Propheten verkündet hat.
22 Mose hat gesagt: ≫Einen Propheten wie mich wird euch der Herr unser Gott aus euren Brüdern erwecken. Auf ihn sollt ihr hören in allem, was er euch sagt. *
23 Wer aber auf diesen Propheten nicht hört, soll aus dem Volk ausgerottet werden.≪
24 Auch alle anderen Propheten, Samuel und die nach ihm gekommen waren, so viele ihrer auch geredet haben, haben auf diese Tage hingewiesen.
25 Ihr seid die Söhne der Propheten und gehört dem Bund an, den Gott mit euren Vätern geschlossen hat, da er zu Abraham sagte: ≫Durch deinen Nachkommen sollen alle Stämme der Erde gesegnet werden.≪ *
26 Für euch zunächst hat Gott seinen Knecht erweckt und ihn gesandt, daß er euch segne, wofern sich ein jeder unter euch von seinen Übeltaten abwendet.’ *
Apg 4
Apg 4,1-37
1 Während sie noch zum Volk redeten, traten die Priester, der Tempelhauptmann und die Sadduzäer auf sie zu. *
2 Sie waren ungehalten darüber, daß sie das Volk lehrten und in Jesus die Auferstehung von den Toten verkündeten.
3 Deshalb legten sie Hand an sie und ließen sie bis zum folgenden Tag in Gewahrsam bringen; denn es war bereits Abend.
4 Viele aber von denen, die die Predigt gehört hatten, wurden gläubig; so stieg die Zahl der Männer auf ungefähr fünftausend.
5 Am folgenden Tag versammelten sich ihre Vorsteher, die Ältesten und die Schriftgelehrten in Jerusalem,
6 sowie Hannas, der Hohepriester, und Kajaphas, Johannes, Alexander und überhaupt alle, die aus hohepriesterlichem Geschlecht waren.
7 Man stellte sie in die Mitte und fragte sie: ’Mit welcher Vollmacht oder in wessen Namen habt ihr das getan?’
8 Da sagte Petrus, vom Heiligen Geist erfüllt, zu ihnen: ’Vorsteher des Volkes und Älteste, hört!
9 Wenn wir heute vernommen werden wegen einer Wohltat an einem kranken Mann, darüber, durch wen er geheilt worden ist,
10 so sei euch allen und dem ganzen Volk Israel kund: Durch den Namen Jesu Christi des Nazoräers, den ihr gekreuzigt habt, den aber Gott von den Toten auferweckt hat: durch ihn steht dieser Mann gesund vor euch.
11 Jener ist der Stein, der von euch Bauleuten verworfen ward, der aber zum Eckstein geworden ist.
12 In keinem anderen ist das Heil. Denn es ist kein anderer Name unter dem Himmel den Menschen gegeben, durch den wir das Heil erlangen sollen.’
13 Als sie den Freimut des Petrus und Johannes sahen und erfuhren, daß es ungelehrte und einfache Männer waren, wunderten sie sich. Sie erkannten sie als frühere Jünger Jesu.
14 Da sie auch den Geheilten bei ihnen stehen sahen, wußten sie nichts zu entgegnen.
15 Sie ließen sie aus der Versammlung wegführen. Dann berieten sie miteinander.
16 Sie sagten: ’Was sollen wir mit diesen Menschen anfangen? Denn daß offenbar ein Wunder durch sie geschehen ist, ist allen Bewohnern Jerusalems bekannt. Wir können es nicht leugnen.
17 Damit sich die Sache aber nicht noch weiter im Volk verbreitet, wollen wir ihnen unter Drohungen einschärfen, daß sie mit keinem Menschen mehr von diesem Namen reden.’
18 Sie riefen sie wieder herein und verboten ihnen, je wieder im Namen Jesu zu predigen und zu lehren.
19 Aber Petrus und Johannes erwiderten ihnen: ’Ob es vor Gott recht ist, mehr auf euch als auf Gott zu hören, darüber urteilt selbst.
20 Denn wir können unmöglich darüber schweigen, was wir gesehen und gehört haben.’
21 Unter erneuten Drohungen gaben sie sie frei. Denn sie fanden keinen Grund, sie zu bestrafen, schon wegen des Volkes, weil alle ob des Geschehenen Gott priesen,
22 denn der Mann, der so wunderbar geheilt worden war, war schon über vierzig Jahre alt.
23 Als sie freigelassen waren, gingen sie zu den Ihren und berichteten ihnen alles, was die Hohenpriester und die Ältesten zu ihnen gesagt hatten.
24 Dies gehört habend, erhoben alle einmütig ihre Stimme zu Gott und beteten: ’Herr, du bist der Schöpfer des Himmels und der Erde, des Meeres und aller Wesen!
25 Du hast durch den Heiligen Geist durch den Mund unseres Vaters David, deines Knechtes, gesagt: ≫Was toben die Heiden und sinnen Eitles die Völker? *
26 Der Erde Könige erheben sich, zusammen tun sich die Fürsten wider den Herrn und wider seinen Gesalbten.≪
27 Ja, wahrlich versammelt haben sich in dieser Stadt Herodes und Pontius Pilatus mit den Heiden und den Stämmen Israels gegen deinen heiligen Knecht Jesus, deinen Gesalbten. *
28 Doch sollten sie nur ausführen, was deine Hand und dein Ratschluß im voraus bestimmt hatten.
29 Und nun, o Herr, sieh, wie sie drohen! Gib darum deinen Knechten, daß sie mit allem Freimut dein Wort verkünden.
30 Strecke deine Hand aus, daß durch den Namen deines heiligen Knechtes Jesus Heilungen, Zeichen und Wunder geschehen.’ *
31 Nach ihrem Gebet erbebte die Stätte, wo sie versammelt waren. Alle wurden mit dem Heiligen Geist erfüllt und verkündeten mit Freimut das Wort Gottes.
32 Die Gemeinde der Gläubigen war ein Herz und eine Seele. Keiner nannte etwas von seinem Besitztum sein eigen. Alles hatten sie vielmehr gemeinsam.
33 Mit großer Kraft legten die Apostel Zeugnis ab von der Auferstehung des Herrn Jesus, und reiche Gnade ruhte auf ihnen allen.
34 Bedürftige gab es nicht unter ihnen, denn wer Grundstücke oder Häuser besaß, veräußerte sie, brachte den Erlös aus dem Verkauf
35 und legte ihn den Aposteln zu Füßen; davon wurde dann jedem zugeteilt, was er nötig hatte.
36 So verkaufte der Levit Josef aus Zypern, der von den Aposteln den Beinamen Barnabas, das heißt ’Sohn des Trostes’, erhalten hatte,
37 ein Grundstück, das er besaß, brachte das Geld und legte es den Aposteln zu Füßen.
Apg 5
Apg 5,1-42
1 Aber ein Mann namens Hananias verkaufte zusammen mit seiner Frau Saphira ein Grundstück
2 und behielt, mit Wissen seiner Frau, einen Teil von dem Erlös zurück, den anderen brachte er und legte ihn den Aposteln zu Füßen.
3 Da sagte Petrus: ’Hananias, warum hat der Satan von deinem Herzen Besitz genommen, daß du den Heiligen Geist belogen und einen Teil von dem Erlös des Grundstückes auf die Seite geschafft hast?
4 Blieb es nicht dein Eigentum, wenn es unverkauft blieb? Und wenn du es verkauftest, konntest du nicht frei über den Erlös verfügen? Wie konntest du dir nur so etwas in den Sinn kommen lassen? Du hast nicht Menschen belogen, sondern Gott!’
5 Bei diesen Worten fiel Hananias um und gab den Geist auf. Große Furcht kam über alle, die es hörten.
6 Die jungen Männer standen auf, hüllten ihn ein, trugen ihn hinaus und begruben ihn.
7 Es vergingen etwa drei Stunden. Da kam auch seine Frau herein, ohne zu wissen, was vorgefallen war.
8 Petrus sprach sie an und fragte: ’Sag mir, habt ihr das Grundstück für soviel verkauft?’ Sie erwiderte: ’Ja, für soviel.’
9 Da sagte Petrus zu ihr: ’Warum habt ihr euch verabredet, den Geist des Herrn zu versuchen? Schon stehen die Füße derer, die deinen Mann zu Grabe trugen, vor der Tür, um auch dich hinauszutragen.’
10 Sogleich fiel sie vor seinen Füßen um und gab den Geist auf. Die jungen Leute traten ein und fanden sie tot. Sie trugen sie hinaus und bestatteten sie neben ihrem Mann.
11 Große Furcht kam über die ganze Kirche und über alle, die das hörten.
12 Durch die Hände der Apostel geschahen viele Zeichen und Wunder unter dem Volk. Einmütig hielten sich alle in der Halle Salomos auf. *
13 Von den anderen wagte niemand, sich ihnen anzuschließen; doch beim Volk standen sie hoch in Ehren.
14 Immer mehr wuchs die Zahl der Männer und Frauen, die den Glauben an den Herrn annahmen.
15 So brachte man sogar die Kranken auf die Straßen und legte sie auf Betten und Bahren, damit wenigstens der Schatten des Petrus beim Vorübergehen auf den einen oder anderen von ihnen falle. *
16 Auch aus den umliegenden Städten strömte das Volk nach Jerusalem und brachte Kranke und von unreinen Geistern Geplagte. Alle wurden geheilt.
17 Voll Eifersucht erhoben sich der Hohepriester und alle seine Anhänger, die Partei der Sadduzäer. *
18 Sie legten Hand an die Apostel und ließen sie in das öffentliche Gefängnis werfen.
19 Allein in der Nacht öffnete ein Engel des Herrn die Türen des Gefängnisses, führte sie hinaus und sagte:
20 ’Geht hin, tretet im Tempel auf und kündet dem Volk alle Worte dieses Lebens.’
21 Auf diese Weisung hin gingen sie bei Tagesanbruch in den Tempel und lehrten. - Als der Hohepriester und seine Anhänger erschienen, beriefen sie den Hohen Rat, alle Ältesten der Israeliten, ein und befahlen, die Apostel aus dem Gefängnis herbeizuführen.
22 Die Gerichtsdiener gingen hin und fanden sie nicht im Gefängnis. Sie kehrten zurück und meldeten:
23 ’Wir fanden das Gefängnis mit aller Sorgfalt verschlossen und die Wächter auf ihrem Posten an den Türen. Wir öffneten, fanden aber niemand darin.’
24 Bei dieser Nachricht fragten sich der Tempelhauptmann und die Hohenpriester ratlos, was da wohl geschehen sei.
25 Da kam jemand mit der Meldung: ’Die Männer, die ihr ins Gefängnis gebracht habt, befinden sich im Tempel und lehren das Volk!’
26 Da ging der Hauptmann mit den Gerichtsdienern hin und holte sie herbei, doch ohne Gewalt; denn sie fürchteten, vom Volk gesteinigt zu werden.
27 Sie führten sie also herbei und stellten sie vor den Hohen Rat. Der Hohepriester verhörte sie
28 und sagte: ’Wir haben euch doch streng verboten, in diesem Namen zu lehren. Gleichwohl erfüllt ihr Jerusalem mit eurer Lehre und wollt das Blut dieses Menschen über uns bringen.’ *
29 Petrus und die anderen Apostel erwiderten: ’Man muß Gott mehr gehorchen als den Menschen.
30 Der Gott unserer Väter hat Jesus auferweckt, den ihr ans Kreuzesholz gehängt und getötet habt.
31 Ihn hat Gott zu seiner Rechten zum Herrscher und Retter erhöht, um Israel Bekehrung und Vergebung der Sünden zu gewähren.
32 Für diese Tatsachen sind wir Zeugen und der Heilige Geist, den Gott denen verliehen hat, die ihm gehorchen.’
33 Bei diesen Worten gerieten jene in Wut und wollten sie töten.
34 Da erhob sich im Hohen Rat ein Pharisäer namens Gamaliel, ein Gesetzeslehrer, der beim ganzen Volk angesehen war. Er hieß die Männer auf kurze Zeit hinausführen. *
35 Dann sagte er zu ihnen: ’Israeliten, überlegt euch wohl, was ihr mit diesen Leuten tun wollt.
36 Denn vor einiger Zeit erhob sich Theudas, gab sich für etwas Besonderes aus und gewann einen Anhang von etwa vierhundert Mann. Aber er wurde getötet, und alle seine Anhänger wurden zersprengt und vernichtet.
37 Nach ihm erhob sich Judas von Galiläa in den Tagen der Volkszählung und verleitete viel Volk zum Abfall. Auch er kam um, und alle seine Anhänger wurden zerstreut.
38 Im Hinblick darauf sage ich euch jetzt: Laßt ab von diesen Leuten und laßt sie. Denn stammt dieses Vorhaben oder dieses Unternehmen nur von Menschen, so geht es zugrunde,
39 stammt es aber wirklich von Gott, so könnt ihr es nicht zerstören; ja, ihr könntet sogar als Widersacher Gottes dastehen.’ - Sie hörten auf ihn. *
40 Sie riefen die Apostel herein, ließen sie geißeln und verboten ihnen, im Namen Jesu zu reden. Darauf ließ man sie frei. *
41 Diese aber gingen voll Freude vom Hohen Rat hinweg, weil sie würdig befunden waren, um des Namens (Jesu) willen Schmach zu leiden.
42 Sie hörten nicht auf, Tag für Tag im Tempel und in den Häusern zu lehren und die frohe Botschaft von Jesus als dem Messias zu verkünden.
Apg 6
Apg 6,1-15
1 Als in jenen Tagen die Zahl der Jünger wuchs, kam es dazu, daß die Hellenisten den Hebräern gegenüber ihre Unzufriedenheit äußerten, weil ihre Witwen bei der täglichen Versorgung zurückgesetzt würden. *
2 So beriefen die Zwölf die Gemeinde der Jünger und erklärten: ’Es ist nicht recht, daß wir das Wort Gottes vernachlässigen und für den Tisch sorgen.
3 Darum, Brüder, seht euch um und wählt aus eurer Mitte sieben Männer von gutem Ruf und voll Geist und Weisheit; die wollen wir für diese Aufgabe bestellen.
4 Wir aber wollen dem Gebet und dem Dienst am Wort obliegen.’
5 Der Vorschlag gefiel der ganzen Versammlung. Sie wählten Stephanus, einen Mann voll des Glaubens und des Heiligen Geistes, ferner Philippus, Prochorus, Nikanor, Timon, Parmenas und Nikolaus, einen Proselyten aus Antiochia. *
6 Die nun stellten sie den Aposteln vor, die ihnen unter Gebet die Hände auflegten. *
7 Das Wort Gottes breitete sich immer mehr aus, und die Zahl der Jünger nahm in Jerusalem stark zu. Auch eine große Menge von Priestern unterwarf sich dem Glauben.
8 Stephanus, voll Gnade und Kraft, wirkte große Wunder und Zeichen unter dem Volk.
9 Da erhoben sich einige von der sogenannten Synagoge der Libertiner, der Zyrenäer, der Alexandriner und derer aus Zilizien und Asien und stritten mit Stephanus. *
10 Aber sie vermochten der Weisheit und dem Geist nicht standzuhalten, mit dem er sprach.
11 Da stifteten sie Männer an, die aussagen mußten: ’Wir haben ihn Lästerungen gegen Mose und gegen Gott führen hören.’
12 So wiegelten sie das Volk, die Ältesten und die Schriftgelehrten auf. Dann überfielen sie ihn und schleppten ihn vor den Hohen Rat.
13 Dort ließen sie falsche Zeugen aussagen: ’Dieser Mensch hört nicht auf, Reden gegen diese heilige Stätte und das Gesetz zu halten.
14 So haben wir ihn sagen hören: Jesus, der Nazoräer, wird diese Stätte zerstören und die Satzungen abändern, die Mose uns überliefert hat.’ *
15 Alle, die im Hohen Rat saßen, richteten ihren Blick auf ihn, und sein Antlitz schien ihnen wie das Antlitz eines Engels.
Apg 7
Apg 7,1-60
1 Der Hohepriester fragte: ’Verhält sich das so?’
2 Er antwortete: ’Brüder und Väter, hört! Der Gott der Herrlichkeit ist unserem Vater Abraham erschienen, als er noch in Mesopotamien lebte, bevor er sich in Haran niedergelassen hatte.
3 Er sagte zu ihm: Zieh weg aus deinem Land und aus deiner Verwandtschaft und komm in das Land, das ich dir zeigen werde. *
4 Da zog er weg aus dem Land der Chaldäer und ließ sich in Haran nieder. Von dort ließ ihn Gott nach dem Tod seines Vaters in das Land übersiedeln, in dem ihr jetzt wohnt.
5 Doch gab er ihm darin keinen Fußbreit zu eigen, verhieß ihm jedoch, es ihm und seinen Nachkommen zum Besitz zu geben, obwohl Abraham noch keinen Sohn hatte.
6 Und doch sagte Gott: ≫Seine Nachkommen werden als Fremdlinge in einem fremden Land leben. Vierhundert Jahre lang wird man sie knechten und bedrücken. *
7 Aber das Volk, dem sie dienstbar werden, will ich richten≪, sagte Gott. ≫Danach sollen sie ausziehen und mir an diesem Ort dienen.≪
8 Dann schloß er mit ihm den Bund der Beschneidung; - Abraham zeugte Isaak und beschnitt ihn am achten Tag, und Isaak den Jakob und Jakob die zwölf Stammväter.
9 Die Stammväter aber waren eifersüchtig auf Josef und verkauften ihn nach Ägypten. Doch Gott war mit ihm.
10 Er rettete ihn aus allen seinen Bedrängnissen und verlieh ihm Gunst und Weisheit vor Pharao, dem König von Ägypten, der ihn zum Herrscher über Ägypten und über sein ganzes Haus bestellte.
11 Da kam eine Hungersnot über ganz Ägypten und Kanaan. Das Elend war groß, und unsere Väter fanden keine Nahrung.
12 Als Jakob hörte, in Ägypten gebe es Getreide, sandte er unsere Väter zum erstenmal dorthin.
13 Beim zweitenmal gab sich Josef seinen Brüdern zu erkennen, und dem Pharao wurde Josefs Herkunft bekannt.
14 Josef ließ dann seinen Vater Jakob und die ganze Verwandtschaft zu sich kommen, fünfundsiebzig Seelen.
15 So zog denn Jakob hinab nach Ägypten, wo er starb, ebenso unsere Väter.
16 Man überführte sie nach Sichem und setzte sie in dem Grab bei, das Abraham von den Söhnen Hamors in Sichem für eine Summe Geldes gekauft hatte.
17 Als die Zeit der Verheißung nahte, die Gott dem Abraham zugesagt hatte, mehrte sich das Volk in Ägypten und wurde sehr zahlreich.
18 Schließlich gelangte ein anderer König zur Herrschaft über Ägypten, der von Josef nichts wußte.
19 Dieser verfuhr arglistig mit unserem Volk. Er zwang unsere Väter, ihre neugeborenen Kinder auszusetzen, damit sie nicht am Leben blieben.
20 In dieser Zeit wurde Mose geboren, und er war Gott wohlgefällig. Drei Monate wurde er im Vaterhaus aufgezogen. *
21 Als man ihn dann aussetzte, nahm ihn die Tochter Pharaos zu sich und erzog ihn als ihren Sohn.
22 So wurde Mose in aller Weisheit der Ägypter unterwiesen und war mächtig in Wort und Tat.
23 Als er vierzig Jahre alt war, kam ihm der Gedanke, sich nach seinen Brüdern, den Israeliten, umzusehen.
24 Er sah, wie einem Unrecht geschah. Er schritt ein, verschaffte Recht dem Unterdrückten und erschlug den Ägypter.
25 Er glaubte, seine Brüder würden merken, daß Gott ihnen durch seine Hand Rettung bringen wolle. Aber sie merkten es nicht.
26 Am folgenden Tag erschien er bei ihnen, als sie im Streit lagen. Er wollte sie miteinander versöhnen und Frieden schaffen und sagte: ≫Ihr Männer, ihr seid doch Brüder! Warum tut ihr einander Unrecht?≪ *
27 Doch der dem Nächsten Unrecht tat, stieß ihn zurück mit den Worten: ≫Wer hat dich zum Oberhaupt und Richter über uns bestellt?
28 Willst du mich etwa umbringen, wie du gestern den Ägypter getötet hast?≪
29 Auf dieses Wort hin ergriff Mose die Flucht und lebte als Fremdling im Land Midian, wo er zwei Söhne zeugte.
30 Vierzig Jahre waren vergangen. Da erschien ihm in der Wüste am Berg Sinai ein Engel in der Flamme eines brennenden Dornbusches.
31 Voll Verwunderung sah Mose die Erscheinung. Als er hinzutrat, sie zu betrachten, erscholl die Stimme des Herrn:
32 ≫Ich bin der Gott deiner Väter, der Gott Abrahams und Isaaks und Jakobs.≪ - Mose erbebte und wagte nicht hinzuschauen.
33 Der Herr aber sagte zu ihm: ≫Ziehe die Schuhe von deinen Füßen! Denn der Ort, auf dem du stehst, ist heiliges Land.
34 Wohl gesehen habe ich die Unterdrückung meines Volkes in Ägypten und sein Seufzen gehört. Darum bin ich herabgekommen, es zu befreien. So komm denn, ich will dich nach Ägypten senden.≪
35 Diesen Mose, den sie mit den Worten abgewiesen hatten: Wer hat dich zum Oberhaupt und Richter bestellt?, gerade den sandte Gott als Oberhaupt und Befreier unter dem Schutz des Engels, der ihm im Dornbusch erschienen war.
36 Er führte sie heraus unter Wundern und Zeichen, die er im Land Ägypten, im Roten Meer und in der Wüste vierzig Jahre lang vollbrachte.
37 Dieser Mose ist es, der zu den Israeliten sagte: ≫Einen Propheten wie mich wird euch Gott aus euren Brüdern erwecken.≪ *
38 Er ist es, der bei der Gemeinde in der Wüste der Vermittler war zwischen dem Engel, der am Berge Sinai mit ihm redete, und unseren Vätern. Er empfing lebenspendende Offenbarungen, um sie uns mitzuteilen.
39 Doch unsere Väter wollten ihm nicht gehorchen. Sie lehnten ihn vielmehr ab, und kehrten sich innerlich wieder Ägypten zu.
40 Sie sagten zu Aaron: Mache uns Götter, die vor uns herziehen; denn wir wissen nicht, was mit diesem Mose geschehen ist, der uns aus Ägypten herausgeführt hat.
41 So fertigten sie denn in jenen Tagen ein Kalb an, brachten dem Götzenbild Opfer dar und ergötzten sich an dem Gebilde ihrer Hände.
42 Da wandte sich Gott von ihnen ab und ließ sie dem Dienst der Gestirne anheimfallen. Darüber steht im Buch des Propheten geschrieben: ≫Habt ihr mir etwa Schlacht- und Brandopfer dargebracht die vierzig Jahre in der Wüste, Haus Israel? *
43 Das Zelt des Moloch habt ihr mitgeführt und das Sternbild des Gottes Romfa, Bilder, die ihr verfertigt habt, um sie anzubeten. Darum will ich euch über Babylon hinaus verbannen.≪
44 In der Wüste hatten unsere Väter das Bundeszelt. So hatte es der angeordnet, der Mose befahl, es nach dem Bild herzustellen, das er gesehen hatte.
45 Dieses übernahmen unsere Väter und brachten es auch mit, als sie unter Josua das Land der Heiden besetzten, die Gott vor unseren Vätern vertrieben hatte. So blieb es bis zu den Tagen Davids.
46 Dieser fand Gefallen vor Gott und bat, für den Gott Jakobs eine Wohnstätte errichten zu dürfen.
47 Doch erst Salomo baute ihm ein Haus.
48 Indes wohnt der Allerhöchste nicht in Gebäuden von Menschenhänden. Sagt doch der Prophet:
49 ‘Mein Thron ist der Himmel und meiner Füße Schemel die Erde. Was für ein Haus wollt ihr mir bauen - spricht der Herr - oder was soll meine Ruhestätte sein? *
50 Hat nicht meine Hand das alles geschaffen?´
51 Ihr Halsstarrigen, unbeschnitten an Herz und Ohr! Allzeit widersteht ihr dem Heiligen Geist; wie eure Väter, so auch ihr. *
52 Wo war ein Prophet, den eure Väter nicht verfolgt hätten? Sie haben jene getötet, die von der Ankunft des Gerechten weissagten. Dessen Verräter und Mörder seid ihr nun geworden.
53 Auf Anordnung von Engeln hin habt ihr das Gesetz empfangen, aber ihr habt es nicht gehalten.’ *
54 Als sie dies hörten, ergrimmten sie in ihren Herzen und knirschten mit den Zähnen wider ihn.
55 Er aber blickte voll des Heiligen Geistes unverwandt zum Himmel auf, sah die Herrlichkeit Gottes und Jesus zur Rechten Gottes stehen
56 und rief aus: ’Ich sehe den Himmel offen und den Menschensohn zur Rechten Gottes stehen.’
57 Da erhoben sie ein lautes Geschrei, hielten sich die Ohren zu und stürmten alle wie ein Mann auf ihn los.
58 Sie stießen ihn zur Stadt hinaus und steinigten ihn. Die Zeugen legten ihre Kleider zu Füßen eines jungen Mannes mit Namen Saulus nieder. *
59 So steinigten sie Stephanus. Er aber betete: ’Herr Jesus, nimm meinen Geist auf!’
60 Er sank in die Knie und rief mit lauter Stimme: ’Herr, rechne ihnen diese Sünde nicht an!’ Mit diesen Worten entschlief er.
Apg 8
Apg 8,1-40
1 Saulus aber war mit seiner Ermordung einverstanden. - An jenem Tag kam es zu einer großen Verfolgung der Kirche zu Jerusalem. Alle, mit Ausnahme der Apostel, wurden über das Land von Judäa und Samaria versprengt. *
2 Den Stephanus bestatteten fromme Männer und hielten eine große Totenklage um ihn.
3 Saulus aber versuchte, die Kirche zugrunde zu richten. Er drang in die Häuser ein, schleppte Männer und Frauen weg und warf sie ins Gefängnis.
4 Die Versprengten zogen nun umher und verkündeten das Wort.
5 So zog Philippus hinab in die Stadt Samaria und predigte dort vom Messias.
6 Die Volksscharen lauschten einmütig den Worten des Philippus, die sie hörten, da sie die Zeichen sahen, die er wirkte.
7 Denn aus vielen Besessenen fuhren die unreinen Geister mit lautem Geschrei aus, und viele Lahme und Krüppel wurden geheilt. *
8 So war großer Jubel in jener Stadt.
9 Schon vorher hatte in der Stadt ein Mann namens Simon Zauberei getrieben und das Volk Samarias betört, da er sich für etwas Großes ausgab.
10 Alles, groß und klein, hing ihm an und sagte: ’Das ist die Kraft Gottes, genannt ≫die Große≪.’
11 Sie hingen ihm an, weil er sie lange Zeit mit seinen Zauberkünsten betört hatte.
12 Als aber Philippus die frohe Botschaft vom Reich Gottes und vom Namen Jesu Christi verkündete, ließen sich sowohl Männer als auch Frauen taufen.
13 Selbst Simon wurde gläubig. Nach seiner Taufe schloß er sich eng an Philippus an und kam nicht aus dem Staunen heraus, als er die großen Zeichen und Wunder sah, die da geschahen.
14 Als die Apostel in Jerusalem hörten, Samaria habe das Wort Gottes angenommen, sandten sie Petrus und Johannes dorthin.
15 Diese zogen hinab und beteten für sie, damit sie den Heiligen Geist empfingen - *
16 denn er war noch auf keinen von ihnen herabgekommen; sie waren nur getauft worden auf den Namen des Herrn Jesus. -
17 Dann legten sie ihnen die Hände auf, und sie empfingen den Heiligen Geist.
18 Als Simon sah, daß durch die Handauflegung der Apostel der Geist verliehen wurde, bot er ihnen Geld an
19 und sagte: ’Gebt auch mir diese Vollmacht, daß jeder, dem ich die Hände auflege, den Heiligen Geist empfange.’ *
20 Petrus jedoch entgegnete ihm: ’Dein Geld fahre mit dir ins Verderben, weil du geglaubt hast, du könntest die Gabe Gottes für Geld erkaufen.
21 Du hast keinen Anteil und kein Anrecht darauf; denn dein Herz ist nicht aufrichtig vor Gott.
22 Laß also ab von deiner Bosheit und bete zum Herrn. Vielleicht wird dir dann deines Herzens Trachten vergeben.
23 Denn wie ich sehe, bist du voll bitterer Galle und von Bosheit umstrickt.’
24 Da erwiderte Simon: ’Betet ihr für mich zum Herrn, daß nichts von dem mich trifft, was ihr gesagt habt.’
25 So bezeugten und predigten sie das Wort des Herrn. Darauf kehrten sie nach Jerusalem zurück und verkündeten noch in vielen Ortschaften der Samariter die frohe Botschaft.
26 Ein Engel des Herrn sagte zu Philippus: ’Mache dich auf und geh nach Süden auf die Straße, die von Jerusalem nach Gaza hinabführt; sie ist einsam.’
27 Er machte sich auf und ging. Ein Äthiopier, ein Kämmerer und Würdenträger der Königin Kandake von Äthiopien, und ihr oberster Schatzmeister, war nach Jerusalem gekommen, um Gott anzubeten. *
28 Jetzt war er auf dem Heimweg. Er saß auf seinem Wagen und las den Propheten Jesaja.
29 Da sagte der Geist zu Philippus: ’Geh hin und halte dich an diesen Wagen!’
30 Philippus lief hin und hörte, wie jener den Propheten Jesaja las. Er fragte: ’Verstehst du auch, was du liest?’
31 Der antwortete: ’Wie könnte ich, wenn mich niemand anleitet?’ Und er lud Philippus ein, aufzusteigen und bei ihm Platz zu nehmen.
32 Die Schriftstelle, die er gerade las, lautete: ’Wie ein Schaf, das zur Schlachtbank geführt wird, und wie ein Lamm, das vor seinem Scherer verstummt, tut er seinen Mund nicht auf. *
33 Durch seine Erniedrigung ward das Gericht über ihn aufgehoben. Wer mag sein Geschlecht beschreiben? Weggenommen von der Erde wird sein Leben.’
34 Der Kämmerer fragte nun Philippus: ’Ich bitte dich, von wem sagt dies der Prophet? Von sich oder von einem anderen?’
35 Da nahm Philippus das Wort und verkündete ihm die frohe Botschaft von Jesus, wobei er von dieser Schriftstelle ausging.
36 Als sie so des Weges dahinzogen, kamen sie an ein Wasser. Da sagte der Kämmerer: ’Siehe, hier ist Wasser. Was hindert, daß ich getauft werde?’
37 *
38 Er ließ den Wagen halten und beide, Philippus und der Kämmerer, stiegen ins Wasser hinab; und er taufte ihn.
39 Als sie dem Wasser entstiegen waren, entrückte der Geist des Herrn den Philippus. Der Kämmerer sah ihn nicht mehr. Doch voll Freude zog er seines Weges weiter.
40 Philippus aber befand sich in Aschdod. Er zog weiter und verkündete in allen Städten das Evangelium, bis er nach Cäsarea gelangte.
Apg 9
Apg 9,1-43
1 Saulus schnaubte Drohung und Mord gegen die Jünger des Herrn. Er ging zum Hohenpriester
2 und erbat sich von ihm Briefe an die Synagogen in Damaskus. Falls er Anhänger dieser Lehre dort treffe, wollte er sie, Männer und Frauen, in Fesseln nach Jerusalem führen. *
3 Während er dahinzog und sich Damaskus näherte, umstrahlte ihn plötzlich ein Licht vom Himmel.
4 Er stürzte zu Boden und vernahm eine Stimme, die ihm zurief: ’Saul, Saul, warum verfolgst du mich?’
5 Er fragte: ’Wer bist du, Herr?’ Dieser antwortete: ’Ich bin Jesus, den du verfolgst. *
6 Steh auf und geh in die Stadt. Dort wird man dir sagen, was du tun sollst.’ *
7 Seine Reisegefährten standen sprachlos da. Sie hörten zwar die Stimme, sahen aber niemand.
8 Saulus erhob sich vom Boden. Als er die Augen aufschlug, konnte er nicht sehen. Da nahmen sie ihn bei der Hand und führten ihn nach Damaskus.
9 Drei Tage blieb er blind und nahm weder Speise noch Trank zu sich.
10 In Damaskus lebte ein Jünger namens Hananias. Zu dem sagte der Herr in einer Erscheinung: ’Hananias!’ Er antwortete: ’Hier bin ich, Herr.’
11 Der Herr gebot ihm: ’Mache dich auf, geh in die sogenannte Gerade Straße und frage im Haus des Judas nach einem Mann mit Namen Saulus aus Tarsus. Denn siehe, er betet. *
12 In einem Gesicht hat er gesehen, wie ein Mann namens Hananias zu ihm kommt und ihm die Hände auflegt, damit er wieder sehend werde.’
13 Hananias entgegnete: ’Herr, ich habe von vielen Seiten gehört, wieviel Böses gerade dieser Mann deinen Heiligen in Jerusalem zugefügt hat. *
14 Und hier hat er von den Hohenpriestern Vollmacht, alle, die deinen Namen anrufen, in Fesseln zu legen.’
15 Der Herr aber sagte zu ihm: ’Geh hin! Denn ein auserwähltes Werkzeug ist mir dieser, meinen Namen vor Heiden und Könige und vor die Israeliten zu tragen.
16 Ich selbst werde ihm zeigen, wieviel er für meinen Namen leiden muß.’
17 Hananias machte sich auf den Weg. Er trat in das Haus und legte ihm die Hände auf mit den Worten: ’Saul, Bruder, der Herr hat mich gesandt, Jesus, der dir auf dem Weg hierher erschienen ist. Du sollst wieder sehend werden und mit Heiligem Geist erfüllt werden.’
18 Sofort fiel es wie Schuppen von seinen Augen. Er konnte wieder sehen. Er erhob sich und ließ sich taufen.
19 Nachdem er Nahrung zu sich genommen hatte, kam er wieder zu Kräften. Er blieb noch einige Zeit bei den Jüngern in Damaskus
20 und verkündete alsbald in den Synagogen, daß Jesus der Sohn Gottes ist.
21 Alle, die ihn hörten, staunten und sagten: ’Ist das nicht der Mann, der in Jerusalem die Bekenner dieses Namens zu vernichten suchte? Ist er nicht hierher gekommen, um sie in Fesseln zu den Hohenpriestern zu bringen?’
22 Saulus aber trat immer kraftvoller auf und brachte die Juden in Damaskus außer Fassung, indem er nachwies, daß Jesus der Messias ist. *
23 Geraume Zeit hernach faßten die Juden den Plan, ihn zu ermorden.
24 Doch ihr Anschlag wurde Saulus bekannt. Tag und Nacht bewachten sie aber auch die Tore, um ihn aus dem Weg zu räumen.
25 Da ließen ihn seine Jünger bei Nacht in einem Korb über die Mauer hinab.
26 Er kam nach Jerusalem und suchte, mit den Jüngern in Verbindung zu treten. Aber alle fürchteten sich vor ihm. Sie konnten nicht glauben, daß er ein Jünger sei. *
27 Da nahm sich Barnabas seiner an. Er führte ihn zu den Aposteln und erzählte ihnen, wie er unterwegs den Herrn gesehen, wie dieser mit ihm geredet und wie er dann in Damaskus freimütig im Namen Jesu gepredigt habe.
28 So ging er dann in Jerusalem bei ihnen ein und aus und predigte freimütig im Namen des Herrn.
29 Er redete auch mit Hellenisten und setzte sich mit ihnen auseinander. Die aber planten, ihn umzubringen.
30 Als die Brüder das erfuhren, geleiteten sie ihn nach Cäsarea hinab und entließen ihn nach Tarsus.
31 Die Kirche hatte nun in ganz Judäa, Galiläa und Samaria Frieden. Sie baute sich auf, lebte in der Furcht des Herrn und mehrte sich durch den Beistand des Heiligen Geistes.
32 Petrus zog überall umher und kam auch zu den Heiligen in Lydda.
33 Dort traf er einen Mann namens Äneas, der schon acht Jahre gelähmt zu Bett lag.
34 Petrus sagte zu ihm: ’Äneas, der Herr Jesus Christus macht dich gesund. Steh auf und mache dir selbst dein Bett zurecht!’ Sofort erhob er sich.
35 Alle Bewohner von Lydda und Scharon sahen ihn und bekehrten sich zum Herrn.
36 In Joppe lebte eine Jüngerin namens Tabita, das übersetzt ’Gazelle’ bedeutet. Sie war sehr reich an guten Werken und Almosen, die sie spendete. *
37 In jenen Tagen nun wurde sie krank und starb. Man wusch sie und bahrte sie im Obergemach auf.
38 Lydda liegt in der Nähe von Joppe. Als daher die Jünger erfuhren, daß Petrus dort sei, sandten sie zwei Männer zu ihm mit der Bitte: ’Komm unverz üglich zu uns!’
39 Petrus machte sich auf und ging mit ihnen. Nach seiner Ankunft führte man ihn in das Obergemach. Da kamen alle Witwen weinend zu ihm und zeigten ihm all die Röcke und Kleider, die Tabita für sie gemacht hatte, als sie noch unter ihnen war.
40 Petrus hieß alle hinausgehen. Dann kniete er nieder und betete. Alsdann wandte er sich dem Leichnam zu und sagte: ’Tabita, steh auf!’ Sie schlug ihre Augen auf, sah Petrus an und setzte sich auf.
41 Er reichte ihr die Hand und richtete sie auf. Dann rief er die Heiligen und die Witwen herein und stellte sie lebend vor.
42 Die Kunde davon verbreitete sich in ganz Joppe, und viele kamen zum Glauben an den Herrn.
43 In Joppe blieb er noch längere Zeit bei einem gewissen Simon, einem Gerber.
Apg 10
Apg 10,1-48
1 In Cäsarea lebte ein Mann namens Kornelius, Hauptmann der sogenannten Italischen Kohorte. *
2 Er war samt seinem ganzen Haus fromm und gottesfürchtig, spendete dem Volk reichlich Almosen und betete unablässig zu Gott.
3 In einem Gesicht sah er deutlich, wie um die neunte Stunde des Tages ein Engel Gottes bei ihm eintrat und ihn anredete: ’Kornelius!’
4 Er blickte ihn starr an und fragte erschrocken: ’Was ist, Herr?’ Der antwortete ihm: ’Deine Gebete und deine Mildtätigkeit sind als Opfergabe zu Gott emporgestiegen.
5 Sende nun Männer nach Joppe und laß einen gewissen Simon mit dem Beinamen Petrus kommen.
6 Er hält sich bei Simon dem Gerber auf, dessen Haus am Meer liegt.’ *
7 Als der Engel, der mit ihm geredet hatte, weggegangen war, rief er zwei seiner Diener und einen frommen Soldaten aus seiner ständigen Umgebung.
8 Ihnen setzte er alles auseinander und entsandte sie nach Joppe.
9 Als diese am folgenden Tag ihres Weges zogen und sich der Stadt näherten, stieg Petrus auf das Dach, um zu beten. Es war um die sechste Stunde. *
10 Er ward hungrig und wünschte zu essen. Während man etwas zubereitete, kam eine Verzückung über ihn.
11 Er sah den Himmel offen und einen Behälter wie ein großes Leinentuch herunterkommen, der an den vier Enden auf die Erde herabgelassen wurde.
12 Darin waren allerlei vierfüßige und kriechende Tiere der Erde und Vögel des Himmels.
13 Und eine Stimme rief ihm zu: ’Wohlan, Petrus, steh auf, schlachte und iß!’
14 Doch Petrus sagte: ’Nie und nimmer, Herr! Noch nie habe ich etwas Unheiliges und Unreines gegessen.’
15 Da richtete sich die Stimme zum zweitenmal an ihn: ’Was Gott für rein erklärt hat, sollst du nicht unrein nennen!’
16 Das geschah dreimal. Und sogleich wurde der Behälter in den Himmel emporgezogen.
17 Petrus war noch im unklaren darüber, was das Gesicht, das er gesehen hatte, wohl bedeuten solle, da hatten die Boten des Kornelius das Haus des Simon ausfindig gemacht und standen am Tor.
18 Unter lautem Rufen fragten sie, ob Simon mit dem Beinamen Petrus sich hier aufhalte.
19 Petrus dachte noch immer über das Gesicht nach. Da sagte der Geist zu ihm: ’Zwei Männer fragen nach dir.