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"Robin starrt sie an und als er ihr in die Augen sieht, füllt sich ihr ganzer Körper mit Hitze und Erregung. Die Hand, die bis jetzt auf ihrem Bauch gelegen hatte, beginnt sich nach oben zu bewegen und legt sich um eine ihrer Brüste. Sie beißt sich auf die Lippen und wünscht sich, dass er sie weiter anfasst, überall. Aber er hält einfach ganz leicht ihre Brust, als wäre sie etwas ganz zerbrechliches."Jennifer hat sich daran gewöhnt von anderen Menschen enttäuscht zu werden. Adrian, der Vater ihres ungeborenen Kinders, ist da keine Ausnahme. Seit er sie sitzengelassen hat, muss sie sich alleine durchschlagen. Doch dann trifft sie Robin, Adrians Freund. Er ist süß, sensibel, ruhig und kümmert sich um sie. Ist er die Ausnahme? Nach einem unerwarteten Kuss keimt in Jennifer neue Hoffnung. Wird es für sie doch noch eine glückliche Zukunft geben? Oder macht der Kuss nur noch alles komplizierter?Diese und folgende Kurzgeschichten sind in der vorliegenden Sammlung enthalten:Das Eishotel 1 – Lippen aus EisDas Eishotel 2 – Zungen aus EisDas Eishotel 3 – Schlüssel aus EisDas Eishotel 4 – Lieder von Frost und DampfFlammen der LeidenschaftGlut der BegierdeFunken der LustJennifer – Phantasien und sinnliche Abende 1Josephine – Phantasien und leidenschaftliche Abende 2Jessica – Geheimnisse und leidenschaftliche Begegnungen 1 Jasper – Geheimnisse und leidenschaftliche Begegnungen 2 Jill – Geheimnisse und leidenschaftliche Begegnungen 3 Joanna – Träume und dampfende Blicke 1Jimmy – Träume und dampfende Blicke 2Der Tanzlehrer Ein Paradies für Heimwerker Die Kolonie Die Astronautin Die Bibliothekarin Dressur Der Chef Die Verlegerin-
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Die Astronautin – 22 knisternd erotische KurzeschichtenÜbersetzt von LUST translators Copyright © 2022, 2022 Vanessa Salt, Sofia Fritzson und LUST All rights reserved ISBN: 9788726902709
1. Ebook-Auflage, 2022 Format: EPUB 3.0
Kopieren für andere als persönliche Nutzung ist nur nach Absprache mit LUST und den Autoren gestattet.
Vanessa Salt
„Es wird dir gefallen.“ Henrik legte den Arm um Vanessas Schultern. Sie zitterte.
„Kann… nicht… sprechen…“ Sie presste das Gesicht an seine Brust. Krümmte sich über seinen Schoß, so gut es ging.
„Ist sie wirklich angeschnallt?“
Henrik konnte nur nicken. Die säuerliche Dame im blauen SAS-Kostüm wackelte vielsagend mit dem Finger.
„Sicher?“ Die Flugbegleiterin rollte mit ihren eisigen Augen und hob die schmalen Augenbrauen. Die Lippen, ein Strich. Henrik starrte auf einen Punkt auf ihrer gepuderten Stirn.
„Sicher!“ Etwas zu laut. „Nur etwas Flugangst…“ Die Stimme wieder unter Kontrolle.
„Mmm, seh ich.“ Sie schwankte weiter auf ihrem Weg zu anderen zu korrigierenden Passagieren.
Henrik pustete langsam die Luft aus, die er angehalten hatte. Er strich über Vanessas blondes Haar und versuchte, die Hochsteckfrisur nicht zu zerstören. Sie glich einer Zimtschnecke.
Er spielte ein wenig mit einer Strähne, die sich gelöst hatte. Wickelte sie um den Finger. Ihr Mund ist gefährlich nah… Er schauderte.
Cabin crew, please take your seats.
„Ah… ohh.“ Vanessas stöhnender Schrei glich dem, den sie sonst in ganz anderen Situationen ausstieß. Henriks Kopf begann zu schwirren. Gleichzeitig heulte das Flugzeug auf. Vanessa wurde fest an seinen Penis gedrückt, als sie von der Beschleunigung in ihre Sitze gepresst wurden.
Wir empfehlen allen Passagieren, die Sicherheitsgurte während des Flugs geschlossen zu halten, auch nach dem Erlöschen der Sicherheitslampe.
„Wie lang dauert das hier?“, murmelte Vanessa hinunter zu etwas, das sie bemerkt haben musste. Hart. Schon. Sie richtete sich langsam in ihrem Sitz auf. Lächelte entschuldigend. „Tut mir leid… Du weißt, wie es ist. Mit dem Fliegen. Aber du scheinst das Ganze ja gut zu verkraften. Genau wie nach Kambodscha. Der Start ist am schlimmsten.“ Sie legte die Hand auf die verdächtige Beule. Henrik hatte seine blaue Leinenhose an. Nicht viel Widerstand.
Er lächelte blass zurück.
„Mmm… Nur anderthalb Stunden.“
Wir freuen uns, Ihnen einen kostenlosen Kaffee oder Tee anbieten zu dürfen. Unsere SAS Plus Gäste erhalten selbstverständlich eine warme Mahlzeit. Wir sind in Kürze mit unserem Bistrowagen bei Ihnen.
Henrik legte seine Hand auf Vanessas und drückte sie. Sie schaute sich hastig um. Sah aus wie ein scheues Reh. Bereit zum Sprung. Er liebte sie für ihre braunen Augen. Ungewöhnlich zu blondem Haar. Vorsichtig strubbelte er ihre Zimtschnecken-Frisur. Ein Duft nach Vanille reizte ihn. Erregte ihn. Sie konnte ihn innerhalb weniger Sekunden aufgeilen.
„Glaubst du, wir kommen bis zehntausend Meter hoch?“
„Beim nächsten Langstreckenflug. Dann tun wir es. Nachts. Punkt.“ Nicht zu diskutieren. Außerdem ging der Strichmund unnötig oft mit festen Schritten an ihnen vorbei. Beäugte Vanessa gründlich. Zumindest kam es Henrik so vor. Sie würden es niemals vor Kiruna schaffen.
„Wünschen Sie Kaffee oder Tee?“ Sie hatten jemand anderen vorgeschickt. Der Flugbegleiter schenkte ihnen ein strahlend weißes Lächeln.
* * *
Mitte Januar. Eiskalt. Noch eine Stunde bis zur Dämmerung. Das erste, was sie hörten, als sie auf der Treppe standen, die aus dem Flugzeug herausführte, war Gebell und Gejaule. Zughunde, Schlittenhunde, whatever. Henrik zog die Mütze über die Ohren, versuchte, durch die Nase zu atmen. Die Enteisungsfahrzeuge waren schon auf dem Weg zu ihrem Flugzeug.
„Glaubst du wirklich, wir werden Ana treffen?“ Vanessas Frage hing in der Luft. Wie die Atemwolke um ihren roten Mund. Eisfragen. Henrik wusste, dass es nicht sehr wahrscheinlich war. Hinter ihnen meinte jemand, es sei Zeit, runter zu gehen. Wer von uns es wohl am meisten will, Vanessa oder ich selbst?
„Na klar kommt sie. Oder sie ist schon da. Du weißt doch noch, was sie geschrieben hat?“ Ein Zettel war unter der Tür ihres Hotelzimmers in Siem Reap hindurch geschoben worden. Anastasias Handschrift. Mitte Januar, A. Sie hatten die 12 Buchstaben als eine Botschaft gedeutet. Und ja, Henrik hatte die Buchstaben gezählt, den Zettel hin und her gewendet, gedeutet. In der Nachricht, die sie ihnen in der hohlen Spitze des Stabs hinterlassen hatte, fehlte das wann. Den Stab hatten sie dabei.
Der Stab. Oft benutzt.
Henrik drückte Vanessas Hand und sie stiegen hinunter. Sie hatte ihre weiße Pelzmütze auf, mit ein paar grauen Sprenkeln. Die Zimtschnecke zu Zöpfen geflochten. Sie hingen über den passenden Silberfuchsmantel herunter. „Vintage at it‘s best“, wie sie zu sagen pflegte. Sie sah aus wie Lara in Doktor Zhivago. Er war stolz.
* * *
Sie saßen dicht beieinander im Taxi nach Jukkasjärvi. Der Taxifahrer sagte kein Wort. Fünfzehn Minuten Eisesstille. Das gedämpfte Rauschen des Schneestaubs begleitete das Dröhnen der Reifen. Henrik schaute zu den weißen Kiefern und Tannen hinaus, die vorbeisausten. Die Bäume waren schwer vor Schnee und Eis, sahen aus, als hätte sie jemand mit Zuckerguss überzogen. Einzelne Felder durchbrachen die Monotonie. Eisnebel. Der Himmel begann sich in einem kalten rosa zu färben. Henrik sehnte sich nach dem Dschungel.
„165 Kronen.“ Der Taxifahrer klang angestrengt.
Henrik reichte ihm einen Zweihunderter. Ohne ein Wort. Hob die Hand in einer Behalt-den-Rest-Geste. Vanessa funkelte ihn an. Sie hatten das mit dem Trinkgeld-Geben diskutiert.
Vor ihnen lag ein Gebäude aus Holz. Der Name „Riverside Lounge“ war in kantigen Buchstaben ins Holz gehauen. Beide mussten lachen. Beide wussten, woran der andere dachte: den mächtigen Fluss Mekong. All die glitzernden Strömungen. Das Delta, die Hitze, die Männer und Frauen beim Fischen. Die Netze, aufgespannt zwischen den kleinen Pfahlbauten. Die Gerüche, die Kinder, die in den länglichen Booten spielten oder auf den Brettern zwischen den Hütten balancierten. Die schwimmenden Märkte. All das fühlte sich sehr weit weg an.
Jetzt standen sie vor dem Gegenteil. Hinter der „Riverside Lounge“ der Fluss Torne älv… Eine gefrorene Eisschlange, die sich durch die Landschaft schlängelte. Henriks Nase war vor Kälte erstarrt. Keine Gerüche. Grauweiße Dämmerung. Bald würde es dunkel sein. Nicht einmal Ana könnte die Temperatur hier auch nur um ein Grad erhöhen. Er seufzte. Vanessa klopfte ihm auf den Rücken. Übertrieben hart. Kumpelhaft. Er fühlte sich genauso erregt wie der Eiszapfen, der am Giebel der Lounge herunterhing. Vanessa lachte immer noch.
* * *
Der Geruch nach Duschraum hing in der Luft und erinnerte an nassen Hund, bis hin zur Rezeption. Ein schlaksiger Jüngling, wie aus Oscar Wildes Das Bildnis des Dorian Gray entschlüpft, tat so, als möge er seinen Job als Guide aller verlorenen Besucher aus wärmeren Städten und Ländern. Seine markanten Augen spähten an den Gästen vorbei. Als suche er jemanden. Blieb an Vanessa hängen. Der Mund angewinkelt in einer Miene, die Henrik als Bemühung eines gewinnenden Lächelns vermutete. Glich eher einer Grimasse.
Henrik zuckte zusammen. Neben dem starrenden Dorian stand eine junge Frau, die Sibyl Vane glich, der verschmähten Angebeteten der Hauptperson. Ein wallendes goldblond, Mittenscheitel. Hornbrille. Sie warf ihr Haar zurück und schien ihr Bestes zu tun, um den offensichtlichen Geruch nach alten Käseflips zu ignorieren, der stoßweise von den Duschen zu ihnen herüberschwappte. Sie rückte die Bügel zurecht. Mit gekräuselter Nase und etwas zu kecker Stimme informierte sie über die Gegebenheiten im Eisreich.
„Hier im Riverside bekommt ihr Schlafsäcke und Overalls, aber wir empfehlen, dass ihr in euren Thermokleidern schlaft und heute Abend das Duschen sein lasst. Die körpereigene Hautsalbe ist der beste Schutz vor Kälteschäden, vor allem, wenn ihr für morgen einen Ausflug plant oder heute Abend die Nordlichter anschauen wollt.“ Kunstpause. Ein Wackeln mit den Hüften. Erneutes Schütteln der Haare. Dorian daneben lächelte angestrengt und strich mit der Hand durch seine Locken.
„Hier in der Lounge gibt es Toiletten und, ja… Duschräume. Die Zimmer im Eishotel halten eine konstante Temperatur von minus fünf bis minus sieben Grad. Die Betten bestehen aus einem Lattenrost mit einem Rentierfell darüber, sie sind also ziemlich bequem. Die Eisbar hat bis 24 Uhr geöffnet. Der Besuch lohnt sich.“ Kurzes Lachen. Wieder Kunstpause.
„Gustaf und ich, Jennifer, stehen die ganze Nacht hier zur Verfügung, falls etwas sein sollte.“ Dorian und Sibyl schauten einander an und lächelten.
„Yeah, right…“, hauchte Vanessa in Henriks Ohr. „Wir schauen heute Nacht mal nach, was Goldlocke und Dandy so anstellen.“
Henrik konnte als Antwort nur schnauben.
Missbilligende Blicke schnitten durch die Lounge.
* * *
Henrik umklammerte das würfelförmige Eisglas. Es sah aus, als hätte man ein Loch in die Mitte gebohrt und den Kern herausgenommen. Er ließ den Preiselbeerwodka im Glas umherschwappen. Der erste Schluck brannte im Rachen. Legte sich wie eine warme Pfütze in den Bauch. Er hielt das Glas hoch und ließ den Schein einer Lampe in der dunkelroten Flüssigkeit spielen. Schaute Vanessa über den Glasrand hinweg an. Sie kippte ihr Glas in einem Zug herunter. Seufzte. Setzte sich auf der skulptierten halbkreisförmigen Eisbank zurecht und stützte die Ellenbogen auf die runde Glasscheibe. Aus Eis. Alles war aus Eis. Weiß, durchsichtig, glänzend. Es tat beinahe in den Augen weh.
„Lecker.“ Ihre Lippen verweilten kurz auf dem brennend kalten Würfel. Henrik sah, wie ihre Zungenspitze über die Kante leckte. Sie sah unter halb geschlossenen Augenlidern zu ihm auf. „Ich weiß was anderes, was ich lecken will.“
Heisere, belegte Stimme.
Henrik atmete schwer. Vanessa hatte sich breitbeinig hingesetzt, er sah, wie der Pelzmantel hochrutschte und die Schenkel entblößte. Die engen Jeans. All das sah er durch die Tischplatte. Das Eis warf Muster auf ihre Beine und der Pelz schimmerte wie Kristallmilch.
Hochhackige Stiefel. Sie trug ihre hochhackigen Stiefel? Mit den schmalen…
Typisch. Fashion first.
Er musste innerlich lächeln. Vanessa spreizte und schloss ihre Oberschenkel in rhythmischen Bewegungen. Durch die Eisplatte sah es aus, als ob sich ihr Schoß unter dem Jeansstoff bewegte.
„Hey, euch hab ich doch bei unserer Einführung gesehen. Wir haben jetzt Pause, also… dürfen wir uns zu euch setzen?“ Es war keine Frage. Keine Vorstellung. Als Henrik aufschaute, saß Goldlocke ihm schon gegenüber und Dandy daneben. Sie fingerte an Vanessas Pelzmantel. Schnalzte mit der Zunge.
Dandy fuhr fort.
„Habt ihr euer Zimmer schon gesehen? Oder habt ihr sogar eine Suite?“ Eine wohlwollende Interpretation wäre, dass er von jugendlichem Enthusiasmus und Energie getrieben war. Eine Art Angeberei über seine Aufgabe hier.
„Mmm…“, war alles, was Henrik herausbrachte. Wie zum Teufel bist du an diesen Job rangekommen? „Ein normales Zimmer, sehr schön. Wie lang habt ihr Pause?“
Goldlocke redete über die Qualität verschiedener Pelze, als wäre sie ausgebildete Kürschnerin. Henrik hörte irgendwas von Silberfuchs und Wolf und allen anderen Pelzsorten, die nicht mehr als moralisch akzeptiert galten. Vanessa lächelte und nickte hin und wieder. Henrik ahnte, wie amüsiert sie war. Aus reiner Höflichkeit wandte er sich wieder Dandy-Gustaf zu, der ihn betrachtete. Intensiv. Die fülligen und kurvigen Lippen begannen sich wieder zu bewegen.
„Es genügt völlig. Das normale Zimmer also. Das einzige ist vielleicht, dass es nur Vorhänge gibt.“ Der Satz hing in der Luft. Dandy-Gustaf warf Goldlocke-Jennifer einen Blick zu. Sie zwinkerte zurück. Nur ein Zucken im Augenwinkel. Aber Henrik sah es. Sie öffnete ihre bemalten Lippen. Hell, hell rosa und glänzend. Eislippen.
„Lingerie Pink? YSL? Passt zu deiner hellen Haut.“ Vanessa wusste fast alles über Schminke. Nicht, dass sie sie besonders oft benutzte. Mehr ein Interesse. Und um den Wortschwall anderer auszubremsen. Auf Jennifer hatte es den gegenteiligen Effekt.
„Wir können euch vielleicht eine Sonderführung durch ein paar der Räume geben? Jennifer und ich haben schon nach der Einführung darüber gesprochen. Wie nett ihr wirkt. Aufmerksam.“
Gustaf stützte den Ellenbogen auf die Eisscheibe und das Kinn in die Hand, gleichzeitig wandte er Henrik den Oberkörper zu. Eine ausgeklüngelte Pose. Mit der anderen Hand öffnete er den Reißverschluss seiner Sportjacke. Darunter sah man das Helly Hansen-Logo auf einem dunkelblauen Unterhemd. Er fuhr sich wieder mit der Hand durch die Locken und sah Henrik unverwandt an.
„Jaa, das wäre nett!“, unterbrach Vanessa Jennifers Tirade über einen Lippenstift, der auch als Rouge funktionierte.
Jennifer schien ohnehin auf diesen schnellen Fortschritt in der Unterhaltung gewartet zu haben. Sie angelte mit der Zungenspitze ein kleines Eisstückchen aus dem Glas und klemmte es zwischen die Zähne. Ein Tropfen Preiselbeerwodka rann über die blassrosa Unterlippe. Sie kicherte ein bisschen und wischte ihn langsam mit dem Finger weg. Mit der anderen Hand strich sie eine Haarsträhne hinters Ohr. Sie weiß, was sie will.
„Ja wirklich, das wäre interessant“, sagte Henrik gedämpft. Riss seinen Blick von den Eislippen los und schaute Gustaf in die Augen. „Vielleicht etwas später, wenn die meisten schlafen? Die wundern sich sonst vielleicht, warum sie nicht auch eine extra Tour bekommen.“
Er bemühte sich, so neutral wie möglich zu klingen.
Auf Gustaf schien das eine Art gegenteiligen Effekt zu haben. Seine Augen weiteten sich. Große runde Pupillen. Es zuckte im Mundwinkel.
„Gut… Dann ist es abgemacht.“ Er streckte Jennifer die Hand hin. Auch das keine Frage. Sie legte ihre Hand brav in seine. Gustaf drückte Vanessas Schulter mit der anderen Hand.
„Pause vorbei“. Ein Schwung mit dem Haar. „Sagen wir zwei Uhr? Heute Nacht. Wir kommen zu euch.“
„Wisst ihr wo…?“
„Sicher.“ Perlendes Lachen.
Wer bestimmt hier eigentlich? Henrik starrte in Schneeflockenaugen. Ließ den Blick zu Vanessa gleiten. Sie hob eine Augenbraue, zwinkerte und hob den Daumen.
* * *
Henrik und Vanessa fuhren Hundeschlitten. Der Frost ließ die Luft scheinbar erstarren, man konnte kaum atmen. Bäume sausten vorbei. Hunde heulten. Warfen sich in den Gurten hin und her. Etwas anderes heulte. Wölfe? Gruselig… Sie kamen zu einer Kote, einem traditionellen Zeltbau der Samen. Henrik sah zum ersten Mal eine. Da stand Ana, sie warf den Kopf zurück und heulte. Sie trug einen bodenlangen Wolfspelz, behangen mit Tierköpfen und anderen Körperteilen. Verschiedene Stadien von Vergänglichkeit. Sie hatte große Zähne und die grünen Augen starrten ihn wild an.
Vanessa wimmerte neben ihm. Anastasia riss ihren Pelz auf. Darunter war sie nackt, ihr Körper leuchtete milchweiß. Sie fing an zu lachen, lauthals zu lachen, und öffnete den Eingang der Kote. Tierleder wurde steif zur Seite geklappt. Henrik starrte die Kanten an. Zähne? Zähne! Tierzähne in verschiedenen Mustern. Es war, als ob Ana ein großes Maul öffnete. Und da sollten sie rein. Er wollte nicht. Vanessa wimmerte noch mehr. „Henrik… Henrik… willst du nicht… aufwachen?“
Vanessa strich ihm über die Stirn.
„Hast du geträumt?“ Ihre Hand tastete abwärts, über den Bauch, Richtung Geschlecht. Er war hart. Steinhart. Erstaunt. „Mmm, das gefällt mir.“ Sie schloss eine warme Hand um das Glied. Zog langsam daran, sanft und fest, gegen die Innenseite der Unterhose und Thermohose.
„Schon aufgewärmt?“, fuhr sie fort. „Hast du von Miss Frost geträumt? Goldlocke mit ihrem Toyboy? Oder boytoy, vielleicht? Mister Dandy…“ Sie zog schneller, und stöhnte. Ihren. Sexigsten. Stöhner. Ihre andere Hand schien auch beschäftigt zu sein. Sie seufzte stöhnend. Zog die Unterschenkel in ihrem gemeinsamen Schlafsack hoch. Zog seinen Ständer hervor. Er sprang gegen die Innenseite des Schlafsacks.
„Ja, ich habe von Ana geträumt. Sie war eine Art Schamanenfrau. Sah aus, als würde sie uns bei lebendigem Leibe fressen. Hat uns in eine Kote aus Fleisch eingeladen...“
„Ohh… ohh…“ Vanessa schien nicht zuzuhören. Hob den Unterkörper. Ihre andere Hand bewegte sich schneller. Das Scheuern am Schlafsack schien in der Eiskammer zu dröhnen.
„Und du? Hast du was geträumt?“ Henrik presste seine Frage hervor. Der Sauerstoff reichte nicht aus. Es zog und schwirrte im Penis, in den Hoden.
Er tastete mit der Hand zu ihrer Brust. Die Brustwarzen standen wie kleine Säulen unter dem Stoff. Er drehte sich zu ihr und biss leicht zu. Vanessa antwortete mit tiefen Keuchlauten. Beugte sich noch weiter nach oben. Der Schlafsack spannte sich über ihr. Die Kontur ihrer streichenden Hand war deutlich zu sehen. Eine Beule. Die sich rhythmisch bewegte.
Da war Henrik so weit. Er bohrte sich in ihre Brüste. Brüllte. Lautlos. Spürte Vanessas Schütteln. Sie kam kurz darauf. Wimmerte, wie im Traum. Wimmerte weiter, zitterte und entspannte sich. Sank herunter, streckte die Beine aus.
„Ups“, flüsterte sie ihm ins Ohr. „Haben wir ein Taschentuch dabei?“
Henrik merkte, wie er sein Sperma versprüht hatte und wie sie mit dem Penis herumgeschleudert hatte, als er seine Lust herausgepumpt hatte. In den Schlafsack. Überall, schien es.
„Wobei, was solls…“ Vanessa öffnete den Reisverschluss und setzte sich auf. „Wir besorgen uns Papiertücher von du weißt schon wem. Es ist halb zwei. Wir schauen mal, was sie so treiben.“
Henrik wunderte sich immer wieder, wie schnell sie nach einem Orgasmus wieder fit war. Er selbst lag immer noch da und schnappte nach Luft. Keuchte nach Sauerstoff. Als ob sie seine Gedanken gelesen hätte, legte sie ihre feuchten Finger an seinen Mund.
„Atme erstmal durch“, flüsterte sie. Klang zärtlich.
Er schnupperte gierig. Saugte ein paar Finger in den Mund hinein. Leckte sie sauber.
Vanessa stöhnte.
„Du weißt, wie du mich wieder heiß machen kannst. Aber… ich bin neugierig.“
„Ich weiß.“
„Wir schleichen rüber. Okay?“
„Ja!“ Henrik wollte die Eislippen in Action sehen. Und herausfinden, ob der junge Herr Dandy zu etwas zu gebrauchen war. Obwohl er und Goldlocke kaum richtig erwachsen waren. Aber wo zum Teufel war Ana? War alles bloß ein Bluff?
„Dann komm!“
* * *
Henrik und Vanessa schlichen an einer Reihe Vorhänge vorbei, an beiden Seiten. Sie hörten einzelne Schnarcher. Jemand hustete. Vielleicht schliefen doch nicht alle? Henrik wusste, dass Vanessa das mochte. Erwischt werden zu können. Er selbst war vorsichtiger. Dachte an den Turm in Angkor Wat, den Turm der Lotusblume. Hat uns wirklich niemand gesehen? Als wir hochgestiegen sind?
„Sch“, flüsterte Vanessa mit einem Finger an den Lippen. Sie waren am Tunnel angekommen, der die Eiszimmer mit der Lounge verband. Ein Nachtwanderer war am Ende des Gangs zu erkennen. Vanessa zog Henrik schnell in eine Nische. Sie warteten.
„Jetzt.“ Vanessa zog Henrik ungeduldig hinter sich hier. Sie schlichen an den Duschräumen und Toiletten vorbei, an den Schließfächern und der Rezeption. Hinter der Rezeption stand eine Tür einen Spaltbreit offen. Gedämpfte Musik.
„Warpaint. ‚New Song‘.“
Henrik nickte. Vanessa kannte sich aus. Das Album war letztes Jahr erschienen, erinnerte er sich. Sie folgten der Band, einem Frauenquartett aus L.A., beide auf Spotify. Laid back, stripped down Poprock mit fesselnden Texten und starken Stimmen. Da mochte Henrik Dandy und Goldlocke gleich ein bisschen mehr.
Vanessa schob die Tür ein Stückchen weiter auf.
I was, I was, I wasn't wrong
To think, to think that it was wrong for me
I want, I want it, I want it all
I want, I want, I want it all so sweet
You got the moves, you got the moves
You got the moves, bang bang baby
You got the moves, you got the moves
Sie hatten „New Song“ auf Dauerschleife gestellt. Jennifer lag auf einem Schreibtisch. Keine Hose. Nur ein Paar knallrote Pumps. Ein Absatz auf dem Tisch, der andere auf Gustafs Schulter. Der schwarze BH saß um den Bauch. Ihr Brüste waren fast völlig von ihrem goldblonden Haarschwall bedeckt. Ihre Pobacken rutschten vor und zurück, wie sie da halb auf der blanken Tischplatte lag. Der Hals entblößt, der Mund offen. Sie keucht ungefähr so wie Vanessa, im Traum. Henrik konnte seinen Blick nicht von ihren Lippen reißen. Derselbe helle Lippenstift. Wie eine Skulptur. Aus Eis.
Gustaf selbst stand davor, mit der Hose an den Knöcheln. Er dagegen war laut. Mit jedem Stoß in Jennifer hinein knurrte er stöhnend. Vanessa schien der Anblick zu gefallen. Sie keuchte auf. Presste ihre Hand von hinten zwischen Henriks Beine. Drückte seine Hoden. Wie mit Sektbläschen gefüllt begannen sie zu kribbeln. Sie drückte fester.
Henrik spürte Zuckungen in dem halb steifen Ständer pulsieren. Konnte es nicht lassen, Gustafs Hintern anzustarren. Rund und durchtrainiert. Die Muskeln spielten in den Oberschenkeln und er bewegte sich schneller, schneller. Seine Hoden schlugen an Jennifers Pobacken. Ein kaum hörbares Klatschen bei jedem Stoß. Sie glänzten vor Feuchtigkeit. Oder Schweiß. Natürlich ist er gewachst, fuhr es ihm durch den Kopf, bevor Vanessa ihn unterbrach.
„Wusste ich’s doch“, hauchte sie in Henriks Ohr. Stand auf den Zehenspitzen und linste über seine Schulter. Presste ihren Schoß an seine Hüfte.
I have never felt this strong
Dancing to you all night long
You're a new song
You're a new song baby
You're a new song to me
You're a new song
You're a new song baby
You're a new song to me
Gustaf zog sich raus. Zog hart an seinem Ständer, vor und zurück. Warf den Kopf nach hinten und spritzte über Jennifers BH und Brust. Stöhnte. Knurrte. Endete mit einem zurückgehaltenen Brüllen. Jennifer warf ihr Haar mit einem Ruck nach hinten. Milchweiße Fäden landeten wie schmale Wasserläufe, verschmolzen mit ihrer ebenso hellen Haut. Ein paar Spritzer landeten auf der einen Brust. Ihr Schoß glänzte. Offen und feucht, wo Gustaf eben noch gepumpt hatte. Die Schamlippen geschwollen. Sie stöhnte und keuchte. Presste die Hand auf ihren Venusberg.
„Ich will mehr, lover boy“, hörte Henrik sie flüstern. Es war kein Wunsch. Es war ein Befehl. Ein geflüsterter Befehl. Ihre eisblauen Augen schienen Gustaf gefangen zu halten. Er gehorchte. Beugte sich über sie und begann sie zu lecken. Jennifer reagierte sofort.
Vanessa seufzte leise hinter Henrik. Biss ihm ins Ohrläppchen. Atmete.
„Du weißt, dass ich das auch mag. Tu das heute Nacht. Mit mir.“
Henrik war steinhart. Wieder.
„Versprochen“, atmete er zurück. Die Musik ertränkte alles. Jennifer und Gustaf schienen nichts zu hören als sich selbst.
„Wir gehen zurück zu uns. Mal sehen, ob sie auftauchen.“ Henrik wandte sich Vanessa zu und grinste.
Sie nickte. Lächelte breit. „New Song“ begann von Neuem.
Vanessa Salt
Eine Hand berührte vorsichtig Henriks Schulter. Kerzenflackern. Zuerst – Jennifers unbändiges Haar. Dann – die Augen. Tanzend im Kerzenschein. Sie öffnete die Lippen. Glänzend. Und lächelnd.
Henrik und Vanessa waren im Laufschritt zu ihrem Zimmer zurückgeeilt und taten, als schliefen sie. Nach zwanzig Minuten waren die anderen aufgetaucht. Nur ein klein wenig später als verabredet.
Jennifer atmete schwer.
Sie musste schnell befriedigt worden sein…
„Aufwachen, Zeit für eure Rundtour.“
Die Lippen waren nah an seinem Ohr. Henrik bekam eine Gänsehaut. Nickte. Wand ihr das Gesicht zu und hörte gleichzeitig, wie Gustaf Vanessa berührte. Murmelte. Vanessa antwortete leise. Dann war es still. Jennifers Eislippen schlossen sich um seine. Sie roch süß. Schmeckte süß.
Schweigend zogen sie sich die geliehenen Overalls über. Jennifer und Gustaf warteten am Vorhang. Sie hielten sich gegenseitig um die Taillen und Jennifer hob die Kerze ein wenig, sodass der Schein sich in dem kleinen Eiszimmer ausbreitete. Gustaf trug einen dicken Pullover und Schlabberhosen, Jennifer enge Bluejeans und eine kurze Daunenjacke.
Henrik schielte zu Vanessa rüber. Der Overall war etwas zu groß, die schlanken Formen waren mehr angedeutet als sichtbar. Im Kerzenlicht sah das Haar aus, als bewegte es sich. Den langen blonden Zopf hatte sie über die eine Brust gelegt, er umspielte wie eine Schlange die weiche Rundung. Hohe Wangenknochen markierten die Augen, die unterhalb der Stirn zu leuchten schienen. Schön gewölbt. Henrik war es, als sähe er sie von Neuem. Heißer.
Jennifer winkte. Formte die Lippen zu einem kommt jetzt.
Sie schlichen an einer Reihe Vorhänge vorbei, bis sie die Ausstellungsräume erreichten, die Suiten.
„Viele sind dieses Wochenende frei“, flüsterte Jennifer. „Wir fangen mit dem Säulensaal an. Dann schauen wir uns die Kirche und das Atelier an. Und am Schluss noch eine… besondere Kammer.“
Jennifer ging voraus. Sie hatte Henrik bei der Hand genommen, als wäre das das Natürlichste der Welt. Gustaf dagegen hatte Vanessa seinen Arm angeboten. Old school. Er sagte kein Wort und Vanessa schien das Arrangement zu gefallen. Sie warf Henrik einen Handkuss zu.
* * *
Der Kronleuchter aus Eis. Große gefrorene Tropfen hingen in Bögen. Wunderschön… sinnlich. Jennifer drückte Henriks Hand. Wies mit der anderen auf die Sitze mit den hohen Rückenlehnen in einem Halbkreis unter dem Kronleuchter. Sie erinnerten an die Werke, die Giger für „Dune“ erschaffen hatte. Der Clan der Harkonnen. Bizarr.
Gustaf und Vanessa ließen sich auf zwei der Sitze nieder. Sie standen nebeneinander. Sahen aus wie Throne. Henrik musste an das Turmzimmer in Angkor denken. Wie Anastasia sie beide gefickt hatte. Wie die siebenköpfige Kobra begonnen hatte in den zitternden Schatten, die der Qualm der Räucherstäbchen erzeugte, im Sonnenuntergang zu tanzen.
„Schön… oder?“ Jennifer lehnte den Kopf an Henriks Schulter und schielte zum Kronleuchter hoch. Dessen Tropfen tanzten auch, aber im flackernden Schein der Kerzen.
Sie zog am Reißverschluss ihrer Daunenjacke. Nur ein kleines Stück. Halbwegs. Schien darunter nackt zu sein.
„Ich hab euch zwei im Türspalt gesehen. Als ich und Gustaf gerade dabei waren. Hab nichts gesagt. Es war so sexy. Besonders, als sie dich angefasst hat. Ich bin super feucht geworden.“ Sie sagte es ebenso natürlich, wie sie seine Hand genommen hatte.
Henrik schluckte. Spürte ihre Hand auf dem Reißverschluss des Overalls. Sie stellte die Kerze auf einen der Stühle. Warf ihr Haar zurück. Stellte sich auf die Zehenspitzen und küsste ihn. Noch einmal. Warme Frostlippen. Im Hintergrund hörte er, wie Gustafs schlabbrige Hosen raschelten. Leise, kurze Stöhnlaute. Vanessa keuchte.
„Komm, wir gehen weiter zur Kirche“, flüsterte Jennifer zwischen den Küssen. Sie war vorsichtig mit der Zunge. Henrik fühlte nur kurze, leichte Bewegungen ganz vorn. Die Spitzen trafen sich kaum und es war, als ob sie zurückzuckte, sobald sie sich berührten.
Sie zog den Reißverschluss wieder hoch. Befreite sich aus der Umarmung. Als Henrik sich umdrehte, sah er, wie Vanessa ihre Hand aus Gustafs Hose zog. Gustaf fuhr sich mit der Hand durchs Haar, blinzelte erstaunt. Ließ Vanessa los. Auch sie zog ihren Reißverschluss zu. Lächelte Henrik an.
Küsst er gut?
Sie gingen durch einige Korridore und erreichten einen weiteren Saal. Reihen eisiger Bänke auf beiden Seiten des Mittelgangs, der auf den Altar zuführte. Rentierfelle. Ganz vorn das Eiskreuz. Kerzenständer. Aus. Eis. Jennifer kannte sich hier aus. Sie ging zu einem kleinen Schrank, seitlich am Kreuz versteckt. Holte mehr Kerzen hervor. Setzte sie, eine nach der anderen, in den Kerzenständer und zündete sie mit ihrer eigenen Kerze an.
Henrik starrte. Sie war so jung. Zwanzig, höchstens. Gleichzeitig älter. Strahlte Würde aus. Sie bewegte sich langsam. Durchdacht. Das goldblonde Haar bekam im Gegenlicht eine Aura aus goldenem Schimmer. Als sie sich umdrehte, rückte sie ihre Brille zurecht und sah Henrik an.
„Ich liebe diese Kerzenständer“, flüsterte sie. „Komm, schau sie dir an. Ich zünde nur noch ein paar Räucherstäbchen an, die hier rumlagen.“
Henrik sah Vanessa an. Sie nickte. Er wusste, dass auch sie an das Turmzimmer dachte. Wie Ana die Sandelholz-Räucherstäbchen angezündet hatte. Merkwürdig, wie sich die Dinge wiederholen… Gut, dass Vanessa diesmal einen eigenen Verehrer zu haben scheint…
Gustaf zog ihren Zopf nach hinten, so dass ihr Hals sich streckte. Er senkte den Kopf. Sah aus wie ein Vampir, der sein hypnotisiertes Opfer beißen, lecken, ihr das Blut aussaugen würde. So sah Vanessa aus. Hypnotisiert. Gustaf küsste sie dennoch nur leicht, schien es. Sie blinzelte. Lächelte. Der Zauber war gebrochen. Vanessa mochte das. Strubbelte über Gustafs Schopf. Streckte den Hals noch mehr hin.
Jennifer hatte es auch gesehen. Nahm Henriks Hand und führte ihn zu den Kerzenständern und dem Kreuz. Schüttelte leicht den Kopf.
„Keine Angst, ich werde mich auch um dich kümmern. Gustaf tut, worin er gut ist.“ Sie lächelte und senkte den Blick. „Deiner Freundin wird es gefallen. Allerdings sind wir noch nicht am Ziel angekommen. Das hier ist nur zur Aufwärmung.“
Sie stellte sich wieder auf die Zehenspitzen und öffnete die Lippen. Henrik starrte wie verhext. Von ihren Lippen zu ihren Eisaugen da hinter den Brillengläsern. Ihre Lippen trafen sich. Diesmal war es ein ganz anderer Kuss. Jennifer bewegte ihre Zunge in weiten Kreisen. Berührte mit der Zungenspitze seinen Gaumen, glitt über seine Zähne und vereinigte sich dann mit seiner Zunge in einem feurigen Tanz. Eis trifft auf Feuer.
Gleichzeitig führte sie seine Hand an ihre Brüste. Wann sie den Reißverschluss heruntergezogen hatte, wusste er nicht. Sie war warm. Darunter. Die Brustwarzen fühlten sich an wie reife Himbeeren auf Hügeln aus harter… steif geschlagener… Sahne. Er spürte ihre Hand. Streichelnd. Leicht. Zitternd. Fand den Zipper des Reißverschlusses. Zog. Langsam nach unten. Langsam. Henrik wand sich. Der Champagnerrausch, die Bläschen in den Hoden. So fing es an. Die Erregung. Breitete sich wie ein herrliches Feuer im Penis aus. Die Eichel drückte gegen seine Unterwäsche. Auch das Blut rauschte dorthin, füllte ihn. Kleine Sterne hinter den Augenlidern. Beim Küssen schloss er immer die Augen.
Ihre Hand, am Ziel. Nur ein dünnes Stück Stoff zwischen Haut und Haut. Zwischen heißen Fingern. Und dem Glied. Sie glitt mit der Hand weiter runter. Griff die Hoden. Massierte die beiden Kugeln. Henrik stöhnte. Wurde gröber mit ihren Brüsten. Rollte die Himbeeren zwischen Zeigefinger und Daumen. Sie stöhnte. Rückte ein wenig zurück.
„Nicht so hart. Noch nicht. Du darfst. Später.“ Gleichzeitig drückte sie die Hoden. Fest. Henrik keuchte. Zuckte zurück.
„Gleichfalls, Sibyl Vane… Ich hab nur diesen einen Sack.“ Er atmete die Worte in ihren Mund. Sie lachte.
„Sibyl, wie in Dorian…“
„Gray.“
„Ein Klassiker. Eins meiner Lieblingsbücher. Bist du dann Dorian?“ Sie ließ den Hodensack los und fuhr mit der Hand über den Ständer. In kleinen massierenden Bewegungen.
„Ich dachte eher, dass ‚Lover boy‘ diese Rolle ganz gut ausfüllt. Und du weißt ja, was mit Sibyl passiert…“
„Gustaf ‚Lover boy‘. Er tut keiner Fliege was zuleide. Außerdem ist er nicht besonders ausdauernd. Was ich dagegen von dir erwarte.“ Sie klemmte ein Bein zwischen seine. „Ich…“, sie presste ihren Unterleib an seinen Oberschenkel, „…mag…“, sie rieb sich, rieb, „…ältere…“, sie warf ihr Haar, „…Männer“. Stöhnte. „Ohh, Dorian…“ Sie lachte schallend. Aber. Machte. Weiter. Rieb sich an ihm.
Henrik liebte die Kontraste. Kindlich. Reif. Oberflächlich. Tiefsinnig. Leicht. Schwer. Jung. Erfahren. Diese eisblauen Augen hatten bereits ein Leben gelebt. Sie schaute unschuldig zu ihm auf.
„Dorian muss auf seine Belohnung warten. Sibyl mag etwas festere Griffe. Das geht hier nicht. Es ist trotz allem eine Kirche.“
Henrik kriegte es nicht richtig zusammen. So altklug. So moralisch. Aber sündig. Jetzt war er es, der den Kopf schüttelte.
„Du spielst Theater, Sibyl…“
„Sehr originell, Dorian. Und du wirst niemals alt, richtig? Wer hat dein Porträt gemalt?“
Jetzt musste Henrik lachen. Er hielt sie um die Taille. Ihre Beine umklammerten seinen Oberschenkel. Sie warf das Haar.
„Niemand“, keuchte er. „Vanessa da drüben. Sie hat‘s versucht. Wurde nicht so gut.“
Henrik keuchte. Jennifer hatte den Reißverschluss noch ein Stückchen weiter geöffnet. Die Brüste hüpften, während sie ihn ritt. Der Ständer hatte die Unterhose zur Seite geschoben. Der erste Lusttropfen machte einen Fleck in den Overall. Jennifer klemmte mit ihren Beinen extra fest zu.
„Wir müssen weiter.“ Sie zupfte ihre Jacke zurecht. „Es gibt tatsächlich einen Raum in Oscar Wildes Stil. Voller Spiegel. Bilder. Wird ‚Devil’s Treaty‘ genannt. Der Künstler starb nur eine Woche nach der Eröffnung. Niemand will dort übernachten.“
Sie gab Gustaf ein Zeichen. Aber es war Vanessa, die es sah. Gustaf hatte den Kopf zwischen ihren Brüsten, der Overall über die Schultern heruntergezogen, aber die Unterhose immer noch an. Er schien sich selbst unter den Schlabberhosen einen runter zu holen und zuckte zusammen, als Vanessa ihm durch das Haar rubbelte. Sie schien etwas zu flüstern. Erregt. Maßlos. Das sah man. Die Brustwarzen standen steif ab und ihre helle Haut leuchtete in den Reflektionen aus Eis und Schnee. So sexy. Henrik wusste, was passieren würde. Sobald sie einen geeigneten Platz gefunden hatten.
„Na, komm schon.“ Jennifer klang ungeduldig. Wollte weiter. Wohin eigentlich? Obwohl er es wusste. Der Ständer wollte sich nicht beruhigen. Der feuchte Fleck war immer noch warm.
* * *
Es stimmte. „Devil’s Treaty“ glitzerte und funkelte. Glatt abgeschlagene Flächen. Eisspiegel überall. Rahmen aus Eis. Portraits von Dorian Gray in verschiedenen Posen. Und Spuren von Verfall. Ganz hinten im Raum ein zerrissenes Bild. Eine Eisstatue eines leblosen Mannes auf dem Bauch liegend. Mehr sah man nicht. Vor dem Bett eine Statue von Narziss, der in einen Teich blickte. Überdeutlich. Aber reizvoll. Henrik verstand, warum niemand hier schlafen wollte. Die eigene Eitelkeit so vorgehalten zu bekommen.
Jennifer, die das Sightseeing mit einer gelassenen Selbstverständlichkeit leitete, eilte weiter. Zog Henrik mit sich. Er konnte es nicht lassen, diese engen Bluejeans anzustarren. Jennifer hatte einen der Kerzenleuchter mitgenommen und die Lichter tanzten und spiegelten sich in allen Flächen. Vor seinem inneren Auge sah Henrik Goldlocke. Wie sie auf dem Tisch saß. Vorhin. Wie die Pobacken vor und zurück rutschten, im Takt zu Gustafs Stößen. Ihre Haut glänzte und glitzerte fast wie die Räume, die sie durchquerten. Alle Skulpturen. Alle Verzierungen. Ihm schwindelte. In einem Raum stand sogar ein Elefant. „The Elephant in the Room.“ Alle hatten gelacht. Etwas verlegen. Henrik konnte sich kaum noch erinnern.
Seine Aufmerksamkeit kam zurück, als Jennifer vor einem Vorhang aus Eisperlen stehen blieb. Wie Diamanten spiegelten sie den Schein des Kerzenleuchters wider. Warfen kleine Farblichter an die Wand. Umherirrend, wie Glühwürmchen. „Privat“ stand darüber in Relief. Reliefe. Henrik lächelte in sich hinein. Er musste wieder an Angkor Wat denken. Ta Prohm. Wie er sich durch ein Gitter aus Zweigen gekämpft hatte, um in eine Kammer zu gelangen. Wie er Vanessa von hinten penetriert hatte und wie sie nach ihrem kinky Akt Anastasia getroffen hatten.
„Das letzte Zimmer!“ Jennifer boxte Henrik in den Bauch. „Ich weiß, dass du darauf wartest, mich zu kriegen. Aber zuerst will ich dir was Besonderes zeigen. Gustaf will Vanessa bestimmt auch eine Lektion in Eiskunst geben…“ Sie kicherte. Henrik kapierte gar nichts. Außer, dass er wollte. Sie. Haben. Vanessa und Gustaf waren schon im Gange. Knutschten. Tiefe Zungenküsse.
Hinter dem Vorhang, eine Tür. Sie war verschlossen und schien fest in ihrem Eisrahmen zu sitzen. Jennifer suchte betont langsam in einer ihrer hinteren Jeanstaschen. Die runde Pobacke hatte also die ganze Zeit gegen einen Schlüssel geklemmt. Henrik starrte wie verhext. Folge ihren Bewegungen. Langsam zog sie den kleinen Gegenstand hervor. Steckte ihn ins Schloss. Und drehte um. Gustaf keuchte hinter ihnen. Vanessa stöhnte. Heiser. Eisperlen klirrten, als sie sich alle durch die kalte Dekoration schoben.
Henrik und Vanessa ließen ihre temporären Partner los und starrten nur. Der Raum war gebaut wie ein Iglu. Große, gewölbte Eisblöcke in Ringen über einander, die immer enger wurden, bis die Kuppel sich schloss. Jemand machte das Licht an. Rot. Mitten im Zimmer stand ein großes Bett mit massiven, gedrechselten Bettpfosten aus Eis. Natürlich. Kräftige Löwentatzen als Beine. Mehrere Lagen Rentierfelle. Aber das Faszinierendste waren die Stricke und Handschellen, die überall herumlagen. Und Dildos. In allen Größen. Mit Hoden. Ohne Hoden. Einige verziert. Andere in Kondomen. Alles aus Eis. Außer die Stricke. Richtige Stricke, konnte Henrik noch denken. Bevor er hörte, wie Jennifer hinter ihnen abschloss. Alles glitzerte in Rottönen.
„Wir können ja keine unerwünschten Nachtwanderer riskieren, oder?“ Sie warf ihr Haar zurück. „Wir haben euch das ein oder andere zu zeigen. Und wir fanden, ihr seid… speziell.“ Sie ging auf Henrik zu. Zog langsam ihren Reißverschluss herunter. Noch einmal. Die Daunenjacke. Offen. Die Brüste kamen zum Vorschein, wie milchweiße Hügel in einem rötlichen Sonnenuntergang. Sie stellte sich dicht vor ihn. Öffnete seinen Reißverschluss. Und der Overall glitt auseinander. Sie zog ihn über seine Hüften herunter. Die Unterwäsche verbarg nichts. Henrik dachte an den Fleck. Mist. Mist. Jennifer zeigte vielsagend darauf.
„Igitt, du hast dich ja besudelt. Schon?“ Wieder Lachen.
Henrik verschwand im Nebel der Erregung. Griff nach ihren Brüsten. Durfte. Nicht. Sie schob seine Hände zur Seite. Machte damit weiter, ihm die Thermohose zu öffnen. Zog die Unterhose herunter. Der Ständer sprang hervor. Henrik ließ langsam die Luft zwischen seinen zusammengepressten Lippen entweichen. Kleine Punkte tanzten hinter seinen Augenlidern.
„Ohh, nicht schlecht“, zischte Jennifer leise. Nahm den Penis in die eine Hand und zog die Vorhaut über die Eichel. Zog. Ein paarmal. „Aber das hier wird mehr als ein Handjob.“
Neben dem Bett stand ein Eimer Eis. Voll. Sie nahm einen Würfel in den Mund. Ging in die Knie. Es kribbelte und bitzelte in den Hoden. Brannte im Penis. In der Eichel. Er war. Nur. Penis. Das Blut rauschte in den Ohren. Das, was übrig war. Der Rest zwischen den Beinen. Er sah zu Jennifer herunter. Wie sie mit der Hand ihr Haar zurückstrich. Ihre hohe Stirn. Die Augen. Groß. Meeresblau. Und der Blick. Wie sie langsam ihre Eislippen öffnete. Der Lippenstift. Perfekt. Und glänzend. Die Lippen umschlossen die Eichel.
Henrik seufzte. Himmel, wie schön.
Jennifer nahm ihn tiefer hinein. Da spürte er ihn. Den Eiswürfel. Sie drückte ihn mit der Zunge an die Spitze. Ließ ihn kreisen. Um die Eichel. Führte ihn vor und zurück unter dem Vorhautbändchen zwischen Vorhaut und Unterseite des Penis. Er schrie auf. Es brannte. Vor Kälte. Vor Wärme. Es prickelte. Mal wie betäubt. Mal wie hypersensibel. So etwas hatte er noch nie erlebt.
Sie machte weiter. Weiter. Härter. Tiefer. Der Eiswürfel schmolz. Sie nahm einen Neuen und legte ihn an die Innenseite ihrer Wange. Ließ die Eichel vor und zurück gleiten. Saugte. Hart. Nahm noch ein Stück. In die Hand. Umschloss den Hoden. Er schrie. Wieder. Bewegte sich schnell in ihrem Mund. Dachte, er müsste schon hinten im Schlund sein. Aber sie protestierte nicht. Saugte nur. Noch. Ein. Eiswürfel. Es wurde zu viel. Er kam in fünf, sechs Spritzern. Tief in ihrem Mund. Sie schluckte. Und schluckte. Henriks Ständer zuckte. Pumpte. Als er sich beruhigt hatte, leckte sie die letzten Tropfen Sperma weg. Henrik atmete heftig. Flimmer. Er stöhnte.
„Danke…“ Wusste nicht, was er noch sagen sollte.
„Du musst nicht danke sagen. Nur zurückgeben.“ Sie leckte sich die frostig rosa Lippen mit der Zungenspitze. Stellte sich hin. Öffnete die Bluejeans. Der nächste Reißverschluss. Der Bauch. Ein Bogen. Hinab zum Schoß. Hübscher, blonder Flaum. Dass er den noch nicht bemerkt hatte. Im Büro. Erinnerte sich nur an ihre Vulva. Die gespreizten Schamlippen. Offen, feuchtglänzend, geschwollen. Sie streifte die Jeans ab und den Slip gleich mit. Ließ die Jeans an den Knöcheln hängen. Über ein paar hübschen Moccastiefeln. Fuchsiafarben. Dass ihm die nicht aufgefallen waren?
„Ein bisschen kalt.“ Sie schlurfte mit kleinen Schritten rückwärts zum Bett. Öffnete die Jacke.
Die Brüste. Die Brüste! Sie legte den Kopf schief. Lächelte.
„Gefällt’s dir?“
Henrik nickte. Sah nur vage, wie Gustaf Vanessas Handgelenke in Eishandschellen legte. Wie er mit Haken den Strick darin befestigte. Das andere Ende an den Bettpfosten. Gustaf schien schnell zu arbeiten. Zielstrebig. Vanessa würde es sicher gut haben.
„Nimm einen Eiswürfel in den Mund.“ Jennifer sah zufrieden aus. Körperbewusst. „Dann leckst du mich.“
Sie legte sich auf die Felle am Bettende. So sexy. Vanessa und Gustaf hatten die obere Hälfte. Jennifer winkte ihn zu sich, zwischen ihre Beine, schlang die Beine um seinen Kopf. Die Stiefel schlugen leicht an seinen Rücken. Er kniete vor ihren gespreizten Beinen. Ihr Schoß war bereit. Sie war schon dabei, ihre Klitoris mit zwei Fingern zu reiben, der kleine Finger abgespreizt. Henrik schnappte sich einen Eiswürfel und schob ihre Hand weg. Strich ihn langsam über ihre empfindlichste Stelle. Und runter. Über die Schamlippen.
„Ohh. So. Schön.“ Sie keuchte die Worte hervor. Stoßweise. Mit tiefer Stimme. „Ich liebe es, wenn der Mann…“ Wand sich ein wenig. „Etwas…“ Drückte die Stiefel härter an seinen Rücken. „Unerwartetes macht…“ Der Eiswürfel begann zu schmelzen. Ihre Vulva glänzte saftig.
Henrik gehorchte und nahm das, was vom Eiswürfel übrig war, in den Mund. Kostete ihr Geschlecht. Gut. Jennifer schmeckte gut. Er nahm noch einen Eiswürfel. Beugte sich die letzten Zentimeter vor und küsste ihre Schamlippen. Schob den Eiswürfel mit der Zunge nach vorn. Ließ ihn über ihre Schamlippen gleiten.
Sie stöhnte. Lauter. Wimmerte.
„Mehr! Bitte!“ Sie bewegte sich auf und ab. Ihm entgegen. Spreizte. Er ließ ein Eisstück auf ihrer Klitoris ruhen. Ließ es abwärts gleiten. An die Öffnung. Zwischen die Schamlippen. Alles war triefend nass. Er drückte den Eiswürfel mit der Zunge hinein. In. Ihre. Vagina. Der erste war geschmolzen. Sie schrie auf.
„Mehr… Eis… Fester! Leck fester!“
Henrik streckte sich nach dem Eiseimer und legte einen Eiswürfel auf ihren nackten Bauch. In den Bauchnabel. Mit der anderen Hand rieb er ihre eine Brustwarze. Nahm das Eisstück aus dem Bauchnabel und führte es zur Klitoris. Rieb. Wieder. Jennifer warf sich hin und her. Es war schwer, richtig zu treffen. Er packte ihre Pobacken fest. Die Pobacken. Endlich. Sie waren so fest. Er knetete sie. Zog sie auseinander, so dass sie sich noch mehr öffnete. Der Anus öffnete sich vor ihm. Schloss sich in kleinen Zuckungen. Ob sie sich wohl schön anfühlt? Dort?
„Du darfst mich dort haben. Später! Bitte, leck jetzt. Will… kommen!“ Ihre Stimme war heiser vor Erregung. Die Lippen blutgefüllt. Die Klitoris zeigte gerade nach oben. Das Schmelzwasser rann aus ihr heraus.
Henrik nahm noch einen Eiswürfel zwischen die Finger und drückte ihn in ihre Scheide. Sie schrie. Schrie. Henrik begann, ihre Klitoris zu lecken. Mit langen, rhythmischen Zügen. Ließ die Zunge spielen. Tanzen. Herumwirbeln. Er konnte das. Das wusste er. Sie beugte sich zur Brücke. Die Schenkel zitterten. Der ganze Unterleib zitterte. Er spürte, wie ihr Blut rauschte. Die Schamlippen. Alles schwoll an. Er machte weiter. Jetzt etwas gröber. Hart. Hastig. Sie antwortete. Er musste aufpassen, dass seine Zähne nicht an die Klitoris schlugen. Sie wand sich. Wie ein Wurm an der Angel. Jaulte. Alle anderen Geräusche verschwanden. Sie brüllte. Richtig. Heraus. Beugte sich noch höher. Zur Brücke. Henrik hob die Hände unter ihre Pobacken. Ein Daumen glitt in den Anus. Er spürte die Krämpfe. Sie schnappte nach Luft. Ein langer Orgasmus.
Er schielte über Jennifers Schenkel hinweg zu Vanessa herüber. Sie lag auch da und wand sich. Gustaf murmelte irgendwas davon, dass sie die Handschellen selbst wegschmelzen musste. Ansonsten würde sie nie loskommen. Henrik sah, wie Gustaf zufrieden lächelte. Ein schiefes Lächeln, das zu ihm passte. Er beugte sich zwischen ihre Beine hinunter. Eiswürfel? Aber dann sah er ihn. Den Eisdildo. Kunstvoll skulptiert. Mit Hodensack und allem drum und dran. Schon ein wenig geschmolzen. Die Eichel etwas kleiner. Gustaf führte ihn in Vanessa hinein und hinaus. Sie zuckte und riss an ihren Fesseln. Presste die Schenkel an Gustaf. Wand sich. Stöhnte.
Henriks und Vanessas Blicke trafen sich.
So verdammt schön. Ihre braunen Augen brannten in dem roten Licht. Die Iris sahen brandgelb aus.
Ich sehe es. Henrik hielt ihren Blick fest. Konnte nicht wegschauen.
Das machen wir zu Hause auch. Dann. Ihr Blick begann zu flackern.
Na klar. Du musst mich mit Eis lecken. Das weißt du? Henrik hörte Jennifers Stimme. Aus der Ferne.
Versprochen… Vanessa schrie auf. Sie war im Nebel verschwunden.
„Sieh. Mich. An. Jetzt!“ Jennifer klatschte ihm auf die Wange. Lächelte süß. Wenn sie gekonnt hätte, hätte sie sicher mit ihrem Haar geworfen. „Willst du? Mich haben? Von hinten?“ Die Heiserkeit war nicht verschwunden. „Hilf mir, mich zu drehen!“
Es war Henrik kaum bewusst. Dass er wieder einen Ständer bekommen hatte. Als er Vanessa und Gustaf beobachtet hatte.
Natürlich wollte er sie von hinten haben. Vielleicht am Schluss in den Anus. Wenn sie will? Immer noch zwischen ihren Beinen, eingeklemmt von ihren nach unten gezogenen Jeans und ein paar Stiefeln, packte er sie um die Hüfte. Half ihr, sich zu drehen. Sie rutschte vorwärts und stellte sich auf alle Viere. Henrik folgte ihr mit kleinen Schritten, bis seine Schienbeine an die Bettkante stießen.
Jennifer machte ein Hohlkreuz. Die Pobacken glitten auseinander. Die Vulva ein wenig offen.
Henrik schluckte. „Du bist so schön“, murmelte er, während er mit der Eichel über ihren Unterleib glitt, vom Anus und abwärts, spreizte die Schamlippen noch mehr.
„Gefällt dir das?“, keuchte Jennifer. Nahm ihn entgegen, stieß nach hinten. „Ich sehe deine Hoden, wenn ich… ohhh… zwischen die Beine schaue.“
Henrik ließ den Penis los und packte ihre Pobacken fest. Sie stöhnte auf.
„Jaa, nimm mich. Hart.“ Sie begann, ihre Klitoris zu reiben und rubbeln. Von hinten sah das verdammt sexy aus. Oh Gott im Himmel. Die Schamlippen glitten nach vorn und wieder zur Seite. Manchmal öffnete sich ihre Vulva. Sie glänzte. Vor Lustsaft. Sie ist schnell. Und feucht!
Henrik massierte weiter ihren Hintern. Zog die Pobacken auseinander. Sah, wie der Anus sich öffnete. Er sammelte ein bisschen Spucke und schmierte die Eichel ein. Nicht, dass es notwendig wäre, mehr Lusttropfen waren gekommen. Und sie. So. Feucht. Er strich über die Vorhaut. Brauchte die Eichel nur an die Scheidenöffnung legen.
So nah am Anus, dachte er noch, bevor Jennifer selbst ihn entgegennahm. Die Eichel glitt hinein und die Vorhaut rutschte zurück. Beide stöhnten laut, als er drin war. Sie war eng. Warm. Feucht. Er keuchte, als sie ihre Scheidenmuskeln anspannte. Das ganze Glied drückte. Er begann zu stoßen. Mit langen Bewegungen. Spürte, wie sie zurückstieß. Sie hörte nicht auf, ihre Klitoris zu reiben. Er stieß härter. Die Eichel war in der Öffnung zu sehen. Sprang fast heraus. Die Hoden schlugen an ihre Schamlippen. An ihre Finger. Er bereute, dass er sich schon länger nicht rasiert hatte. Zu wachsen hatte er sich nie getraut. Aber jetzt hatte er Gustaf gesehen. Vielleicht…
Er ließ die eine Pobacke los. Sie war ganz rot geflammt von seinem Griff. Packte ihre goldblonde Haarmähne und zog den Kopf nach hinten. Nach oben. Sie drehte sich um, so gut sie konnte. Sah zuerst erstaunt aus.
„Gut.“ Sie drückte den Kopf nach vorn. „Zieh fester. Ich… mag es.“
Verdammt, sie ist so sexy.
Henrik merkte, dass er sich näherte. Wie ein Feuer in seinem Schwanz. Das Brennen wurde stärker und stärker. Plötzlich machte sie ein Hohlkreuz und er glitt aus ihr heraus. Der Ständer glänzte von ihren Säften. Ein weißer Streifen Schaum an der Wurzel. Es rann auch aus ihr. Sie schrie alles heraus. Der Anus öffnete und schloss sich und der ganze Unterleib schien zu pulsieren. Sie war vor ihm gekommen. Rieb sich weiter. Ihr Schoß flimmerte vor seinen Augen. Es fehlte nicht viel und der Orgasmus würde ihn überschwemmen.
Er ließ ihr Haar los. Hatte nicht gemerkt, wie er gezogen hatte. So fest. Sie senkte den Kopf und schien auszuruhen. Tiefe Atemzüge. Als ob sie Sauerstoff tankte. Der Rücken entspannte sich.
„Jetzt darfst du. Aber erst… der hier.“ Sie zog einen rosaroten Analplug aus der Tasche. „Back door“ stand darauf in verschnörkelten Buchstaben. Das war alles, was Henrik erkennen konnte. Vorbereitet…
„Ja, du verstehst mich“, sagte sie leise. Hielt ihm Plug und Gleitgel hin, ohne ihn anzusehen. Ihre roten Wangen sagten sowieso alles.
„Mmm… Wir machen es nur, wenn du willst.“
„Sieht es aus, als würde ich nicht wollen?“
„Nein…“
„Schmier dir auch die Eichel ein. Gründlich.“ Sie stieß die Worte keuchend hervor. Bewegte den Hintern.
Teufel, wie schnell sie ist. Null Pause.
Mit der einen Hand spreizte er ihre Pobacken. Dehnte den Anus. Steckte zwei Finger in ihre Scheide. Mit Gleitgel. Dickflüssig. Zäh. Klar. Legte den Plug auf ihr Kreuz und drückte auf die Flasche. Mehrere Tropfen. Schmierte die Eichel ein. Schön. Das kühle Gel ließ ihn in dem roten Licht glänzen. Er griff den Penis und begann, ihre Klitoris mit der Eichel zu massieren. Sie stöhnte. Er setzte die Spitze des Plugs an ihre Poöffnung und drücke vorsichtig. Drückte seinen Ständer in ihre Scheide. Gleichzeitig. Der Plug glitt weiter hinein. Er drückte mit seinem Schambein an den Schaft des Plugs. Wenn er den richtigen Winkel fand, funktionierte es.
Er packte wieder ihre Pobacken und zog sie auseinander. Fest. Jennifer schrie auf. Der Plug war drin. Das Glied war fast ganz drin. Begann. Zu stoßen. Sie war eng. Er spürte den Plug durch die Scheidenwand. Verdammt, wie schön. Er war so aufgegeilt, dass er ganz kurz davor war. Die ganze. Zeit. Sie umschloss ihn mit ihren Muskeln. Erneut. Saugte ihn mit ihrem Schoß an. Er keuchte und stöhnte. Laut. Zog sich langsam heraus. Es zuckte gefährlich im Hoden. Kribbelte. Wie verrückt. Er zog den Plug vor und zurück und benutzte den dicksten Teil zum Dehnen. Jennifer schrie und biss hart in den Ärmel ihrer Daunenjacke. Henrik vergaß Zeit und Raum. Wurde eins mit seinem Ständer. Er war Penis. Und Eichel. Schaft. Wurzel. Hoden. Alles.
„Ich will dich in mir haben. Jetzt!“ Sie schob sich nach vorn. Der Plug blieb in seiner Hand. Das Loch war größer. Glitt nicht mehr so schnell zusammen. „Na komm schon… aber erst der Daumen. Finger.“
Er steckte zwei seiner sauberen Finger in ihre Vagina. Schmierte seine Eichel mit mehr ihres Saftes und Gleitgel ein. Drückte vorsichtig den Daumen in ihr Loch. Ein stöhnender Schrei von ihr.
„Mach so weiter. Noch ein bisschen!“ Sie drückte zurück. Der Daumen glitt hinein. Weiter. Er ließ ihn aus ihrem Loch hinein- und hinausgleiten. Dehnte. Zwei Finger. Machte weiter. Drei Finger. Das Loch war jetzt größer. Das muss reichen. Henrik griff seinen Ständer mit der ganzen Hand und legte die Eichel an ihren Anus. Zielte mit seiner Spucke und traf. Alles war sehr feucht. Endlich! Das hier hatte Henrik mit Vanessa noch nicht getan. Er warf ihr einen Blick zu. Sah, dass sie herübersah. Dass sie ihnen neidisch zusah.
Wir machen das auch. Die Augen glänzten. Augen voller Begierde. Begehren.
Ja, das wollte ich schon immer mal… Henrik sah auf Jennifers Pobacken hinab. Drückte zu. Hielt den Ständer fest umklammert, damit er sich nicht biegen würde. Jennifer hatte wieder damit begonnen, sich selbst zu reiben. Stieß vorsichtig. Zog zurück. Die Eichel war halb drin.
„Au, etwas langsamer.“ Aber es schienen nur Worte zu sein. Denn sie drückte sich noch fester gegen ihn. Henrik drückte zurück. Behutsam. Wusste, dass seine Eichel groß war. „Grob“, sagte Vanessa manchmal. Nun war er drin. In Jennifers Poloch. Die Muskeln zogen sich ein wenig über der Eichel zusammen. Umschlossen den Schaft. Er machte weiter. Vor und zurück. Äußerst vorsichtig. Drückte den Schaft mit jedem Stoß etwas weiter hinein. Nahm Spucke und schmierte. Es hatte sich wieder ein weißer Rand aus Säften gebildet. Mit jedem Stoß glitt der Rand näher an die Wurzel.
„Mmm, ooh, jetzt spüre ich dich tief drin. Schööön…“ Sie massierte ihre Klitoris heftiger. Stieß. Immer. Härter. Ihr Hintern vibrierte bei jedem Stoß. Henrik sah, wie sie die Stirn an die Felle drückte. Hörte, wie sie heftig atmete. Ihre Fäuste ballte. Sie kratzte mit ihren Nägeln daran. Die Pobacken zitterten in ihrem rhythmischen Tanz.
Henrik hörte wie durch Watte, wie Vanessa ihren Orgasmus herausschrie. Sie schien die Eis-Handschellen um ihre Handgelenke geschmolzen zu haben. War nun mit den Seilen gefesselt. Gustafs Kopf tauchte zwischen ihren Beinen hervor. Der ganze Mund glänzte. Die Nase. Daneben lag ein ausgeleiertes Kondom. Hatte bestimmt auf einem Eisdildo gesessen. Hatten sie dafür auch Zeit gehabt? Henrik registrierte mit halbem Bewusstsein, wie Gustaf seine schlabbrigen Hosen herunterzog. Der Ständer sprang hervor. Vanessa keuchte, als sie ihn sah. Wusste, was kommen würde. Henrik merkte, wie er sich dem Höhepunkt näherte. Konnte nicht damit aufhören, Gustafs Hintern und die gewachsten Hoden anzusehen. Wie er mit Vanessas Klitoris spielte, wie er es mit Jennifers getan hatte.
Schließlich stieß Gustaf seinen Schwanz hinein. Hart. Beide keuchten. Das Stöhnen. Des. Ersten. Stoßes. Vanessa und er hatten darüber gesprochen. Wie schön es war, wenn er hineinglitt. Jetzt treffen sich ihre glattrasierten Geschlechter. Henrik spürte einen Stich von Eifersucht. Und Neid. Gustaf war wohlgerüstet. Größer als er selbst. Aber vielleicht keine größere Eichel. Verdammt, reiß dich zusammen!
Er konnte es nicht mehr zurückhalten. Wie Wellen eines pulsierenden Stroms durch Hoden und Penis. Die Eichel fühlte sich an, als würde sie explodieren. Er leerte seinen ganzen Satz in Jennifers Hintern. Ließ den Ständer in ihr verweilen. Ihre Krämpfe ruckten an der Wurzel. Sie war auch gekommen. Gut! Er hasste es, nicht an Vanessa und ihre Befriedigung zu denken. Dasselbe hätte für Jennifer gelten sollen. Aber er war von den Naturkräften des Orgasmus mitgerissen worden. Es war ungeheuer schön gewesen.
„Du, Henrik… Es ist noch nicht vorbei. Jedenfalls nicht für mich. Jetzt hast du mich hinten bekommen. Ich will… auch ein bisschen Eis in mir haben. Sie sah ihn mit feuchten Augen an. Schielte zu Gustaf und Vanessa herüber. Die Felle rutschten vor und zurück von ihrem wilden Spiel. Sie schaute zu den skulptierten Eisdildos herüber.
„Nimm einen von denen.“ Sie drehte sich wieder um. „Zieh mir die Stiefel und Hose aus, ich will weiter spreizen können.“ Sie machte einen Schmollmund und winkte ihm, sich aus dem Griff zwischen ihren Schenkeln zu befreien. Rieb ihre Klitoris. Klopfte mit kleinen, leichten Schlägen darauf. Unersättlich. Henrik gehorchte.
Er streifte den Overall ab. Zog sich die Stiefel wieder an. Band sie nicht zu. Keine Socken. Keine Zeit. Ging zu der Styroporkiste, in der ein paar Dildos lagen. Kurze, lange, grobe, schmale. Alle mit skulptierten Hoden. Jemand hatte sich große Mühe gegeben, aus dem Glied des Mannes kleine Kunstwerke zu erschaffen. Ob wohl auch jemand Eisvulvas geformt hat?
Er wählte einen großen Dildo. Mit Beugung. Und schön modellierten Hoden. Wer auch immer ihn gemacht hatte, hatte kleine Fugen eingemeißelt. Auf das Glied eine kräftige Ader. Die Eichel, kräftig. Er drehte das Kunstwerk um. Auch das Vorhautbändchen zwischen Vorhaut und Eichel war zu sehen. Mit Liebe gemacht, dachte Henrik noch.
„Also, ich sterbe hier drüben“, japste Jennifer. Es ging beinahe in den Lauten von Vanessa und Gustaf unter. Beide jaulten, stöhnten, schrien. Gustaf hatte Vanessa hochgehoben. Umklammerte ihren Hintern und stieß mit aller Kraft. Sie rieb sich an seinen Händen. Die Finger gruben sich in den Hintern ein.
Jennifer lag mit gespreizten Beinen da und rieb sich energisch. Das braunweiß gefleckte Rentierfell ließ ihre Haut mal hellrot, mal dunkel erscheinen. Die Schenkel bebten. Die Bauchmuskeln angespannt. Am Hals pulsierte eine Ader, die der am Dildo glich. Der Kopf leicht zurückgebeugt, der Mund offen. Sie atmete heftig.
Henriks Finger wurden von dem Eisdildo fast taub. Wie zum Teufel würde das funktionieren? Er schnappte sich seine Unterhose, die auf dem Boden neben der Thermohose lag, wickelte sie um die Hoden des Kunstwerks. Zog den Overall zu sich und kniete sich darauf. Jennifer hatte den Hintern vom Fell hochgehoben und stand in einer Brücke vor ihm.
„Mach ihn rein! Was machst du denn die ganze Zeit. Lässt mich hier so warten…“ Das Letzte klang wie ein Befehl. Es gefiel ihm.
Henrik strich langsam mit der Eichel aus Eis über Jennifers dunkelrote Schamlippen. Hoch und runter. Hoch und runter. Sie wand sich. Stöhnte. Bat nach mehr. Mehr. Die Schamlippen ließen die Spitze der Eichel schmelzen, glänzend vor seinen Augen. Vor Wasser, vor Säften der Erregung. Sie bewegte sich im Takt der Bewegungen, die er mit dem Dildo machte. Der Anus öffnete sich ein wenig. Zog sich zusammen. Die Schamlippen öffneten sich. Er drückte zu. Auch jetzt vorsichtig. Sie nahm ihn gierig entgegen.
Die Eichel war drin.
„Ohh, das brennt… Das Eis brennt… Es… Weiter rein…“
Jennifer keuchte die Worte hervor. Henrik hörte nicht zu. Verdammt, so sexy. Er zog ein paarmal an seinem Ständer. Schon wieder. Hatte es nicht einmal gemerkt.
„Dreh den Eisdildo!“
Henrik begann zu drehen. Durch die Beugung erreichte er die Scheidenwände besser. Bildete er sich ein. Ihr schien es jetzt auf jeden Fall noch besser zu gefallen. Ein wenig Schmelzwasser vermischte sich mit ihren Säften und rann hinunter zu ihrem Anus. „Rein… weiter!“
Er drückte ihn bis zur Wurzel hinein. Die Eishoden berührten ihren Hintern. Das Loch, die Pobacken. Sie stieß entgegen. Beugte sich hoch zur Brücke. Rieb und rubbelte da oben. Mit der ganzen Hand. Henrik führte den Eisdildo in regelmäßigem Takt ein und aus. Ihre Schenkel begannen unkontrolliert zu beben. Der Bauch spannte sich noch mehr an. Die Sehnen am Hals. Jennifer hielt die Luft an, rot im Gesicht. Ist das schön? Wirklich? Der Eisdildo war schmaler geworden, ein wenig geschmolzen in Jennifers heißem Schoß. Ein wenig schmaler. Aber die Beugung war noch da. Er zog noch mehr an seinem eigenen Ständer. So geil.
Jennifer erreichte ihren Höhepunkt in einem unmöglich hochgedrückten Bogen. Er hätte leicht unter ihr hindurchkriechen können, wenn er gewollt hätte. Die Schenkel bebten, der Bauch ein harter Strang, die Rippen dehnten sich und die Brustwarzen standen wie reife, dunkelrote Himbeeren von der blassen Haut ab. Jennifer war ganz rot. Der Hals war rot. Die Oberseite der Brüste rot. Das Gesicht, purpur. Die Sehnen am Hals gespannt wie grobe Stränge. Ihre Hand rieb weiter. Sie schrie.
Henrik erwischte sich dabei, sich zu fragen, wie sehr die Eiswände eigentlich isolierten. Geräusche also. Nichts war mit Jennifers Brüllen zu vergleichen. Und so lang. Wie lang kann sie kommen? Er zog den Eisdildo heraus und warf ihn zur Seite. Konnte seine eigenen Samen nicht stoppen. Spritzte. Überall. Erschuf einen glänzenden, warmen Glitzerregen. Jennifer sank nach dem Orgasmus herunter. Lag da und atmete gehetzt. Drei Finger immer noch an die Vulva gedrückt. Henrik drückte den Ständer in ihre Hand, sie merkte es und packte den Schaft. Mehr brauchte sie nicht zu tun. Er stieß den Samen, den er noch übrig hatte, heraus, er landete unter ihrem Bauchnabel. Ein paar Tropfen landeten darin. Jennifer ließ den Ständer los, packte die Hoden und knetete behutsam die Kugeln. Es fühlte sich an, als ob sie sie im Takt mit seinen Zuckungen klemmte und rollte.
„Das zweite Mal heute, dass du kommst?“ Sie war heiser vor allen Lustlauten. „Ich glaube wirklich, ältere Männer gefallen mir. Halten länger durch.“
Das letzte sagte sie mit einem Blick zu Gustaf. Er lag als kleines Häufchen zwischen Vanessas Beinen.
„Und ich habe nichts gegen etwas jüngere… Jungs“, sagte Vanessa leise von ihrem Teil des Bettes. „Dieser hier ist sehr… enthusiastisch.“ Es klang ironisch, aber sie strubbelte Gustaf durchs Haar, während sie sprach. Wie eine Milderung des Urteils.
„Mmm…“ War alles, was irgendwo zwischen ihren Schenkeln zu hören war.
Henrik sah Vanessa an. Sah ihr lange in die Augen. Lächelte. Es war ihm sehr bewusst. Er konnte lang durchhalten. Konnte sie auf alle möglichen Weisen befriedigen. Und er wusste, dass Vanessa es wusste. Sie zwinkerte zurück.
„Jetzt friere ich.“ Jennifer ließ Henriks Hoden los. Strich etwas zerstreut mit der Hand durch die kleinen Pfützen aus Sperma auf ihrem Bauch. Verteilte es und ließ einen Finger in den Bauchnabel sinken und herausreiben, was darin war.
Henrik verstand. Streckte sich nach ihrem Slip. Klein, seidenartig mit Einhörnern darauf. Er musste lachen. Dann gab er ihr ihre Jeans. In einer letzten galanten Geste zog er ihr die Socken und Stiefel an. Band sie zu. Sie zog den Reißverschluss ihrer Daunenjacke zu und setzte sich auf.
„Danke! Ein richtiger Gentleman, stimmt‘s? Du hast aber Glück“, sagte sie halb an Vanessa gerichtet.
Sie nickte nur bestätigend.
„Wir sehen uns morgen. Wir haben noch eine Überraschung für euch.“ Jennifer lächelte breit. „Wir fahren raus in die Berge. Fahren Hundeschlitten, schauen uns die Nordlichter an. Und schlafen in einer traditionellen Kote. Und… wir werden noch eine Person mehr.“ Sie zwinkerte Gustaf zu. Er fuhr sich mit der Hand durchs Haar und versuchte, seine zerzauste Frisur zurecht zu zupften. Sie selbst schien sich wieder erholt zu haben. Das ging schnell.
Vanessa Salt
Am nächsten Morgen standen Jennifer und Gustaf an Henriks und Vanessas Bett. Henrik tastete nach seinem Handy. Müde. Sehr müde. Vanessa lag auf seinem Arm. Dicht an ihn geschmiegt. Der Schlafsack war von ihren Körpern aufgewärmt und er wollte einfach nur weiterschlafen. Vanessa kuschelte sich an ihn, murmelte etwas Unverständliches.
Jennifer und Gustaf trugen ein Tablett mit warmem Preiselbeersaft.
„Diesen Service kriegen alle Gäste“, sagte Jennifer und schwang ihre Goldmähne. Die nächtlichen Übungen waren ihr nicht im Geringsten anzumerken. Keine dunklen Ringe, keine roten Augen. Henrik konnte es nicht lassen, sie anzusehen, wie sie da neben ihm stand und ihm ein Glas reichte. Die Bluejeans saß wie angegossen um ihre Schenkel. Die Daunenjacke halb offen. Wie zum Teufel schafft sie das? So hellwach…
„Ehem, danke“, murmelte Vanessa aus einer Spalte des Schlafsacks.
Gustaf sah umso müder aus. Nicht so ordentlich gekämmt, nicht ebenso glatte Haut. Die Andeutung der Bartstoppeln ließen sein Kinn und seine Oberlippe etwas dunkler erscheinen als sonst. Er blickte zu Vanessa herunter. Reichte ihr wortlos den Preiselbeersaft. Er trug ein Poloshirt, das den Hals bis zum Kinn hoch verbarg. Vanessa schien sich plötzlich daran zu erinnern, wie sie ihn an allen möglichen Stellen gesaugt und gebissen hatte. Sie setzte sich auf.
„Hrrrm, also, danke. Wirklich!“ Heiser und etwas verlegen tätschelte sie ihm die Wange. Er hielt mit einer Hand das Tablett und fuhr sich mit der anderen durchs Haar. Ein Hauch von Dorian huschte über sein Gesicht. Vanessa errötete.
„Wir können nicht bei euch bleiben“, sagte Jennifer. „Wir müssen weiter zu den anderen. Aber wir sehen uns heute Nachmittag um drei vor der Riverside und von dort gehen wir zu den Hundeschlitten. Man kann heute Abend und heute Nacht übrigens mit Nordlichtern rechnen.“
Alle starrten sie an.
„Was denn?“ Sie senkte den Blick.
„Ehem“, räusperte sich Vanessa. „Du hast alles unter Kontrolle, du… Aber wen werden wir da draußen in der Kote eigentlich treffen?“ Vanessa war wieder in den Schlafsack gesunken. Blinzelte eh vor allem Gustaf an.