Die besten Kräuter für die Gesundheit - Maximilian Loidl - E-Book

Die besten Kräuter für die Gesundheit E-Book

Maximilian Loidl

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Beschreibung

Heilkräuter sind hervorragende Arzneimittel aus der Natur. Mit ihren besonderen Wirkstoffen können sie Beschwerden und Krankheiten lindern. Sei es zur Heilung von Krankheiten oder zum Erhalt der Gesundheit wie Bluthochdruck, Erkältungen Halsweh, Husten, Schnupfen, Entzündungen, Rheuma oder Kopfschmerzen. Hier finden Sie genaue Informationen und Hilfsmittel für viele Beschwerden. Wir kennen viele Heilkräuter nur als Gewürz oder Tee, sie tun aber unseren Körper viel mehr als das Essen schmackhaft zu machen. Erleben Sie, wie Sie selber Tinkturen oder Salben herstellen können, und wie Sie Kräuter und Pflanzen richtig anwenden, erfahren Sie in diesem Buch.

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Seitenzahl: 288

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Inhaltsverzeichnis

Kräuter Heilkunde

Kräuterdroge:

Die Lagerung von Tees:

Die Wirkstoffen der Kräuter:

Teezubereitungen:

Äußerliche Anwendung von Tees:

Heilkräuterbad

Weitere Anwendungen und Herstellung mit Kräutern.

Kräuter für das Immunsystem:

Sonnenhut:

Sibirischer Ginseng:

Lapacho:

Holunder:

Linde:

Grippekräuter:

Mädesüß:

Hagebutte:

Sanddorn:

Schwarze Ribisel:

Schlehdorn:

Rote Rübe:

Schnupfenkräuter:

Kräuter für die Atemwege:

Eibisch:

Malve:

Käsepappel:

Schwarze Stockrose:

Isländisches Moos:

Zwiebel:

Salbei:

Kräuter für Husten und Reizhusten

Anis:

Fenchel:

Thymian:

Alant:

Efeu:

Kräuter für Festsitzender Husten und Verschleimung der Atemwege

Königskerze:

Schlüsselblume:

Bibernelle:

Chronische Bronchitis, immer wiederkehrende Katarrhe, Resistenzschwäche im Atmungsbereich.

Schachtelhalm – Zinnkraut:

Hohlzahn:

Spitzwegerich:

Mittelohrentzündung:

Kräuter für die Verdauungsorgane:

Gewürze für Zähne und Zahnfleisch:

Myrrhe:

Zahnschmerzen

Gewürznelke:

Mundgeruch:

Magenprobleme:

Tausendguldenkraut:

Kondurango

Kalmus:

Zimt:

Galgant:

Orange:

Sodbrennen

Eibisch:

Käsepappel:

Akute Gastritis:

Kamille:

Nervöser Magen:

Melisse:

Süßholz:

Verdauungsanregende Kräuter

Engelwurz:

Andorn:

Blähungen:

Kümmel:

Fenchel:

Kardamon:

Haronga:

Akute Mageninfektion:

Pfefferminze:

Reiseübelkeit:

Ingwer:

Durchfall:

Heidelbeere:

Blutwurz:

Darmpilze:

Verstopfung:

Dramatische Abführmittel:

Sanfte Abführmittel:

Tamarindenmus:

Hibiskusblüten:

Schlehdorn:

Leinsamen:

Kräuter für Leber-Galle und Bauchspeicheldrüse:

Leberkräuter:

Artischocke:

Mariendistel:

Gallenkräuter:

Wermut:

Beifuß:

Kurkuma:

Rettich:

Löwenzahnwurzeltee:

Odermennig:

Erdrauch:

Schöllkraut:

Bauchspeicheldrüsenkräuter:

Ananas:

Kräuter für den Stoffwechsel und gegen Stoffwechselerkrankungen

Löwenzahn:

Brennessel:

Birke:

Klette:

Bohne:

Kräuter gegen Rheuma:

Weide:

Mais:

Esche:

Teufelskralle:

Äußerliche Anwendung bei Rheuma:

Heublumen:

Kampfer:

Kräuter gegen Gicht:

Kräuter bei Diabetes:

Topinambur:

Kräuter gegen Fettsucht:

Kräuter für den Urogenitalbereich:

Harntreibende Kräuter:

Wacholder:

Liebstöckel:

Petersilie:

Hauhechel:

Kräuter zur Förderung der Nierenfunktion:

Quecke:

Goldrute:

Indischer Nierentee:

Bruchkraut:

Kräuter gegen Blasenleiden:

Bärentraube:

Heidekraut:

Sandelholz:

Kräuter für Beschwerden beim Wasserlassen:

Kürbis:

Sabal-Sägepalme:

Weidenröschen:

Brennessel:

Pappel:

Reizblase:

Blasenschwäche

Bettnässen:

Kräuter für Frauenprobleme:

Frauenmantel:

Taubnessel:

Weinraute:

Schafgarbe:

Rose:

Kräuter bei zu starker Menstruation:

Hirtentäschel:

Wasserpfeffer:

Gänsefingerkraut:

Kräuter für ausbleibende Periodenblutung:

Dost - Oregano

Eisenkraut:

Schwangerschaft

Himbeerblätter:

Wechseljahre:

Traubensilberkerze:

Kräuter für Herz und Kreislauf:

Arnika:

Weißdorn:

Herzgespann:

Wolfstrapp:

Kräuter für Hypertonie – hoher Blutdruck:

Mistel:

Rauwolfia:

Kräuter für Hypotonie – niederer Blutdruck:

Rosmarin:

Arteriosklerose:

Knoblauch:

Durchblutungsstörungen:

Ginkgo:

Migräne:

Mutterkraut:

Krampfadern:

Buchweizen:

Rosskastanie:

Steinklee:

Unterschenkelgeschwür:

Beinwell:

Hamamelis:

Hämorrhoiden:

Mäusedorn:

Kräuter für Schlaf und Nerven:

Schlafstörungen:

Baldrian:

Hafer:

Hopfen:

Passionsblume:

Lavendel:

Pomeranze:

Nervosität:

Ginseng:

Depressive Verstimmungen:

Johanniskraut:

Kava Kava:

Nervenschmerzen:

Ischias Hexenschuss

Kräuter für die Haut:

Ekzeme-entzündliche Hauterkrankung:

Eiche:

Walnuss:

Stiefmütterchen:

Ehrenpreis:

Ballonrebe:

Chronische Ekzeme-Hautgeschwüre:

Schuppenflechte – Psoriasis:

Seifenkraut:

Kräuter für allergische Reaktionen der Haut und Neurodermitis:

Nachtkerze:

Kräuter für Akne-Unreine Haut

Furunkel:

Frostbeulen:

Fieberblasen:

Warzen:

Fußpilz:

Kräuter für die Augen:

Augentrost:

Kräuter und die Kunst des Würzens

Heilpflanzen einst und heute

Ein paar Heilpflanzen der Doldenblütler

Die wichtigsten Heilpflanzen von A bis Z

Augentrost

Alant

Ackerhellerkraut

Anis

Arnika

Artischocke

Astern

Baldrian

Basilikum

Bärenklau

Bärlapp

Bärwurz

Beifuß

Beinwell

Birkenblätter

Blutwurz

Diptam

Dost

Efeu

Ehrenpreis

Eisenkraut

Engelwurz

Eukalyptus

Fenchel

Fingerkraut

Flieder

Flohsamenschale

Fichtennadel

Frauenmantel

Galgant

Gänseblümchen

Gänsefingerkraut

Giersch

Goldmelisse - Indianernessel

Gunderman

Hamamelis

Herzgespann

Heidelbeere

Hirtentäschel

Holunder

Hopfen

Ingwer

Jiaogulan

Johanniskraut

Kapuzinerkresse

Kalmus

Kamille

Karde

Katzenkralle

Kerbel

Kiefernadel

Knoblauchrauke

Königskerze

Kümmel

Labkraut

Lapacho

Lavendel

Linde

Mädesüß

Meerrettich

Mistel

Mohn-Goldmohn

Mutterkraut

Nachtkerze

Oregano

Passionsblume

Petersilie

Pfefferminze

Pinienpollen

Ringelblume

Rosmarin

Rot Klee

Salbei

Sauerampfer

Schafgarbe

Schisandra

Schlüsselblume

Steinbrecher

Spitzwegerich

Taubnessel

Thymian

Vogelmiere

Wegwarte

Weißdorn

Wermut

Weizengras

Zitronengras

Zitronenmelisse

Zinnkraut

Zistrose

Bitte bedenken Sie, dass die Empfehlungen und Rezepte in diesem Buch nicht dazu gedacht sind, die Diagnose einer Krankheit oder eines Leidens und die evtl. notwendige Medikation zu ersetzen. Im Falle einer Krankheit konsultieren Sie bitte immer Ihren Arzt oder andere Gesundheitsexperten.

Kräuter Heilkunde

Die Kräuterheilkunde ist eine der ältesten Therapieformen. Der prähistorische Mensch war auf der Suche nach Nahrungspflanzen und durch Zufall und Beobachtung entdeckten Sie die heilkräftige Wirkung diverser Pflanzen. Besondere Menschen, die als Schamanen oder Medizinmänner als heilkundige Frauen imstande sind, durch Intuition und Sensibilität die heilkräftigen Pflanzen zu finden.

Die Geschichte der Kräuterheilkunde ist geprägt von Namen wie Hildegard von Bingen oder Paracelsus, die Ihre Kenntnisse der Heilkräfte der Kräuter zum größten Teil ihrer Intuition verdanken.

Zwei wichtige Leitsätze für die Kräuterheilkunde sind von Paracelsus weitergegeben: „ubi malum, ibi remedium“, was volkstümlich übersetzt so viel heißt wie „deine Wiesen und deine Matten sollen deine Apotheke sein“. Das bedeutet, dass überall, wo Krankheiten sind, sich auch die entsprechenden Heilpflanzen finden. „Solum dosis fecit venenum“ ist der ewig gültige Satz: „Die Dosis macht das Gift“. Die falsche Dosierung von Heilpflanzen kann genauso gefährlich sein wie die von schulmedizinischen Medikamenten.

Kräuterdroge:

Drogen klingt heutzutage nach Rauschmittel, tatsächlich versteht man aber unter Drogen getrocknete Heilpflanzenteile (Drogen heißt auf niederdeutsch trocknen). Der Grund, warum in der Kräuterheilkunde üblicherweise zur Teezubereitung keine frischen Pflanzen verwendet werden, ist einleuchtend. Die Wirkstoffe, auf deren Wirkung es ja ankommt, sind jahreszeitlich in sehr unterschiedlicher Konzentration in den Heilpflanzen vorhanden. Daher erntet man dann, wenn erfahrungsgemäß der Wirkstoffgehalt am höchsten ist – das ist je nach Pflanze und verwendeten Pflanzenteil sehr unterschiedlich und stabilisiert durch das Trocknen den Wirkungsgehalt auf eine bestimmte Zeit.

Die Lagerung von Tees:

Diese ist von den Wirkstoffen der Kräuter abhängig. Ätherische Öle sind sehr flüchtig. Kräuter mit diesen sollten also nicht allzu lange gelagert werden. Gerbstoffdrogen hingegen müssen manchmal sogar erst lagern, wie z.B. die Eichenrinde. Grundsätzlich kann man sagen, ob in der Apotheke gekauft oder selbst getrocknet, man sollte Kräutertees nie länger als ein Jahr lagern.

Die wichtigsten Kriterien bei der Lagerung:

Lichtgeschützt – bei Glasbehälter, diese in Kästchen aufbewahren.

Gleichbleibende Temperatur, wird am besten durch Lagerung in einem Schrank gewährleistet.

Luftfeuchtigkeit: Wird durch gut schließende Gefäße wie Gläser mit Schraubverschluss oder Dosen gewährleistet.

Die Wirkstoffen der Kräuter:

Die heilsamen Stoffe in den Pflanzen entstammen den sekundären Stoffwechsel. Diese Verbindungen sind von Pflanze zu Pflanze verschieden und stellen denn Charakteristikum, sozusagen ihren chemischen Fingerabdruck dar.

Alkaloide:

Alkaloide entstehen in Pflanzen mit ungewöhnlichem Stickstoff Sauerstoffwechsel. Diese Verbindungen greifen stark in das Nervensystem ein, da zahlreiche im Körper als Neurotransmitter fungierende körpereigene Stoffe sich ebenfalls von Stickstoffverbindungen ableiten. Sie entfalten also starke Wirkungen auf das zentrale Nervensystem, wobei die Wirkung sehr unterschiedlich sein kann. Anregend wie Coffein oder betäubend wie Morphin, dämpfend auf das Atemzentrum im Gehirn und dadurch hustenreizstillend wie das Codein oder pulsbeschleunigend, gefäßerregend wie das Nikotin.

Ätherische Öle:

Das, was Pflanzen duften lässt, ob in aromatischen Blättern oder duftenden Blüten, sind die sogenannten „ätherischen Öle“. Es handelt sich um Stoffe, die sich sehr schnell in den Äther, was so viel wie Himmelsduft bedeutet, verflüchtigen. Sie sind der Oberbegriff für chemische Gemische, die aus verschiedenen organischen Verbindungen, vor allem Kohlenwasserstoffen bestehen: Aldehyde, Ketone, Phenole, Phenoläther, Terpene, Säuren, Ester.

Ätherische Öle haben eine physiologische Wirkung auf den Körper und gleichzeitig durch die Duftwirkung ihrer Moleküle über die Riechschleimhaut auch eine Wirkung auf das Gehirn. In erster Linie nutzt man diese ganzheitliche Wirkung – Körper und Seele erfassend – in der Aromatherapie, die die reinen, meist durch Wasserdampfdestillationen gewonnenen ätherischen Öle verwendet. Aber auch in der Kräuterheilkunde, die vorwiegend die Kräuter als Tees nutzt, kommt es zu dieser doppelten Wirkung. Wenn man eine Tasse Tee an die Lippen führt, um ihn hinunterzuschlucken, muss man diese schließen und somit durch die Nase einatmen.

Tees mit ätherischen Ölen dürfen auf keinen Fall kochen, das würde das ätherische Öl zerstören. Härtere Drogen wie Fenchel oder Kümmel sollten vor der Zubereitung im Mörser zerstoßen werden.

Fette Öle:

In der Kräuterheilkunde haben die fetten Öle eigentliche nur eine Bedeutung für die äußerliche Anwendung. Durch den Gehalt an essentiellen Fettsäuren, die den Fettsäuren des Säureschutzmantels der Haut ähnlich sind, werden kaltgepresste Öle von der Haut sehr gut aufgenommen. Sie eignen sich daher sowohl zur Hautpflege als auch als Massageöle, vor allem dann, wenn man mit bestimmten Heilpflanzen Ölauszüge herstellt, so wie das Johanniskraut.

Diese sind essentielle Nahrungsstoffe, die aber bei Mangelerscheinungen auch als heilende Stoffe wirken können. Die innerliche Anwendung erfolgt üblicherweise in Form von Samenkapseln. Besondere Bedeutung als Heilmittel haben die Samenöle von der Nachtkerze auf den Bereich durch ihren hohen Gehalt an Gammalinolensäure gewonnen, die Wirkungen gegen Allergien, bei Neurodermitis, Schuppenflechte, aber auch bei Rheuma und sogar bei hohem Blutdruck zugesprochen werden.

Schleimstoffe:

Die Schleimstoffe sind Polysaccharide, das heißt spezielle Kohlehydrate, zu denen Stärke, Zellulose, Pektin und Schleimstoffe zählen. In der Kräuterheilkunde nutzt man die Fähigkeit der Schleimstoffe, mit Wasser stark zu quellen und hochviskose, das heißt, schleimige Flüssigkeit zu liefern. Diese legt sich wie ein Schutzfilm dort über die Schleimhäute, wo sie hinkommt, also zuerst beim Trinken über die Rachenschleimhaut und dann nach dem Runterschlucken über die Magenschleimhaut. Deswegen wichtig bei Gastritis, zum Beispiel der Käsepappeltee, oft als entzündungshemmend bezeichnet. Das bedeutet, dass Schleimstoffdrogen auch bei Sodbrennen eingesetzt werden können.

So wie die Flohsamenschalen. Schleimstoffe müssen quellen. Wenn man die Droge mit kaltem oder lauwarmem Wasser ansetzt und eine bestimmte Zeit (ca. 1 Std) quellen lassen, nennt man Kaltwasserauszug.

Glykoside:

Glykoside sind im Pflanzenreich verbreitet vorkommende Stoffe. Chemisch gesehen handelt es sich um Verbindungen von Pflanzenzuckern wie Glucose mit zuckerfremden Bestandteilen. Sie werden durch Hydrolyse (Aufspaltung durch Wasseraufnahme) in Zucker und Nicht – Zucker, das sogenannte Aglykon gespalten werden. Die Wirkung wird dabei durch das Aglykon bestimmt.

Gerbstoffe:

Diese Substanzen sind stickstofffreie Phenolverbindungen, die sich in Alkohol und Wasser gut lösen. An der Luft verändern si9ch Farbe und Wirkungsspektrum. Medizinisch sind die stark zusammenziehenden Wirkstoffe dieser Substanzgruppe wichtig. Eine entzündliche vermehrte Durchblutung wird gedrosselt. Die Wundheilung beschleunigt sich. Innerlich schätzt man die Gerbstoffe, da sie die Darmwand für Bakterien weniger durchlässig machen.

Bitterstoffe:

Wie der Name schon sagt, schmecken die Vertreter dieser Gruppe sehr bitter. In der Regel handelt es sich um ungiftige Stoffe. Man schätzt die verdauungsfördernde, beruhigende und stärkende Wirkung der Bitterstoffe. Durch den bitteren Geschmack erfolgt außerdem eine deutliche Vermehrung des Speichelflusses aller Drüsen, auch der Darmdrüsen. Allerdings dauert es einige Tage bis die Wirkung eintritt. Wenn man die Bitterstoffe zur Verdauungsförderung einnimmt, dann sollte dies eine halbe bis eine Stunde vor Nahrungsaufnahmen eingenommen werden. Bei regelmäßiger Einnahme in kleineren Mengen tritt darüber hinaus eine Vermehrung der roten Blutkörperchen auf.

Mineralstoffe:

Es gibt Heilpflanzen, bei denen die Mineralstoffwirkung von Bedeutung ist.

Kalium ist ein Mineralstoff, der eine wasserflüssigkeitsregulierende Wirkung hat und der bei der Wirkung vieler harntreibender Pflanzen wie Birkenblätter, Brennesselblätter, indischen Blasentee sicher mitbeteiligt ist.

Kieselsäure sollte man auch primär über die Nahrung zuführen. Schachtelhalmgewächse, Auch Goldhirse enthält viel Kieselsäure und dort, wo die Leute viel Goldhirse essen, haben sehr starke Zähne, Nägel und viel Haare. Auch in den Randschichten der Getreidekörner ist viel Kieselsäure. Doch was machen wir? Die Weizenkleie wird als Schweinefutter verwendet. Diese Veredelung ist aber ungesund – die Kieselsäure kommt auf diesen Weg nicht zurück. Kieselsäure ist ein Stoff, den der Körper nicht selber produzieren kann, der aber ein unentbehrlicher Bestandteil des Organismus zum Zellaufbau ist. Mehr über diese Kieselsäure – Mineralstoffe und Vitamine, wo sie überall drinnen sind und die Wirkungen auf unseren Körper finden Sie in diesem Buch: Die besten Gesundheitstipps.

Jodhaltige Pflanzen:

Sie kommen zwar in einer Form vor, die sich therapeutisch nutzen lässt wie der Blasentang. Da Jod aber die Schilddrüsenfunktion sehr stark beeinflussen kann, ist absolute Vorsicht damit geboten.

Vitaminhaltige Pflanzen:

Vitamine sind lebensnotwendige organische Wirkstoffe, die vom Körper selber nur teilweise gebildet werden können und die ebenfalls über die Nahrung zugeführt werden soll. Vitamin C hat zur Aufrechterhaltung unseres Immunsystems eine wichtige Funktion. Tees oder Säfte von Pflanzen, die besonders viel Vitamin C enthalten, können daher bei Erkältungserkrankungen und in der Rekonvaleszenz eine therapeutisch wirksame Rolle spielen. Hagebutte als Tee und Sanddornsaft seien als Beispiel dafür genannt.

Fruchtsäuren:

In Heilpflanzen spielen sie eigentlich nur insofern eine Bedeutung, als dass ihre schwach darmmobilisierende Eigenschaft therapeutisch eingesetzt wird. Tamarin und Hibiskusblütentee sind dafür Beispiele.

Teezubereitungen:

Die übliche Dosis, die für die Zubereitung von Kräutertees in der Kräuterheilkunde gilt, ist ein bis zwei Teelöffel Droge auf eine Tasse Wasser, die zwischen 150 – 200 ml, also etwas weniger als ¼ L Wasser zu rechnen ist. Bei Kindern unter sechs Jahren nimmt man besser die Hälfte dieser Dosis.

Die optimale Zubereitungsart ist von den Hauptwirkstoffen abhängig. Bislang gilt die Regel – je zarter die Pflanzenteile, also beispielsweise Blüten – desto besser im Aufguss. Malvenblüten zählen aber zu den Schleimstoffdrogen, sie müssen daher mit lauwarmem Wasser übergossen werden und mindestens eine Stunde ziehen.

Für Wurzeln gilt üblicherweise die Regel, eine Abkochung zu machen. Die Alantwurzel enthält ätherische Öle und wird daher besser im Aufguss zubereitet und die Eibischwurzel und Kalmuswurzel als Schleimstoffdroge muss kalt angesetzt werden. Die optimale Zubereitungsart ist daher bei den Pflanzen angegeben.

Aufguss:

Ein bis zwei Teelöffel Droge werden mit kochendem Wasser übergossen, anschließend fünf bis zehn Minuten ziehen lassen (bei ätherischen Ölen nur fünf Minuten, möglichst zugedeckt), dann abseihen. Aufguss ist wörtlich zu nehmen – wenn man einen Teebeutel in heißes Wasser reinhängt, entsteht eine andere Wirkstofflösung, als wenn man heißes Wasser darüber gießt!

Aufkochen:

Manche Kräuter werden optimal so zubereitet, dass man die Droge mit kaltem Wasser übergießt und auf den Saponinpflanzen sollte man vor dem Aufkochen ca. eine Stunde ausziehen lassen.

Abkochen:

Manche Kräuter, vor allem Gerbstoffdrogen und manche Kieselsäuredrogen sollten ca. zehn Minuten gekocht werden, dann abseihen.

Kaltwasseransatz:

Ein bis zwei Teelöffel der Droge werden mit kaltem Wasser übergossen und üblicherweise zwölf Stunden ziehen gelassen. Anschließend abseihen und auf Trinktemperatur erwärmen, aber nicht erhitzen. Bei Schleimstoffdrogen, die bei Erkältungserkrankungen schnell zur Verfügung stehen sollen, sollte man mindestens eine Stunde ausziehen lassen.

In der Regel werden Heilkräutertees am Morgen nüchtern und am Abend vor dem Schlafen gehen getrunken. Sollte eine dritte Tasse täglich empfehlenswert sein, trinkt man die am besten ein bis zwei Stunden nach dem Mittagessen. Grundsätzlich ist zu sagen, dass die Resorption der Wirkstoffe bei nüchternen Magen besser ist.

Der Tee sollte möglichst schluckweise und vor allem in größtmöglicher körperlicher Ruhe und in einer seelischen Verdauung, die ganz auf die Überwindung der Krankheit eingestellt ist, getrunken werden.

Bei chronischen Erkrankungen ist es sicher einleuchtend, dass nur konsequente, kurmäßige Anwendung von Heilpflanzen eine Wirkung bringen kann. Andererseits sollte die Verwendung von therapeutischen Tees nicht unbegrenzt eingesetzt werden. Es gibt eigentlich nur zwei Ausnahmen von der Regel, dass Tees nicht länger als drei Wochen kur mäßig getrunken werden sollen. Danach mindestens eine Woche Pause. Der Weißdorn und die Mariendistel können ohne irgendeine Gefahr von Nebenwirkungen auch über Jahre täglich eingesetzt werden.

Äußerliche Anwendung von Tees:

Umschläge:

Ein Tuch wird in der Drogenzubereitung getränkt, ausgewrungen und nicht zu heiß oder zu kalt auf die entsprechenden Stellen aufgelegt.

Bäder:

Egal, ob Voll-, Teil- oder nur Sitzbad, dafür wird eine entsprechend größere Menge an Teeauszug hergestellt, die dem Badewasser beigefügt wird. Am besten die Droge in einen Strumpf geben.

Inhalation:

In einer Schüssel werden die entsprechenden Drogen in höherer Konzentration (vier bis sechs Esslöffel) mit einem Liter kochenden Wasser übergossen. Man atmet die aufsteigenden Dämpfe möglichst mit einem den Kopf abdeckenden Handtuch ein.

Heilkräuterbad

Bereits die alten Römer wussten um die heilende Wirkung eines Kräuterbades. Und bei uns erlebte das Badewasser nach einer langen Periode des Vergessens seins in den letzten Jahrzehnten eine Renaissance. Sobald eine neue -Quelle gefunden und erschlossen wird, entsteht ein neues Bad. Als Vater der heilenden Badezusätze gilt Pfarrer Kneipp. Vor allem bei Warmwasserbädern wollte er selten auf heilende Kräuter verzichten.

Schon ein reines Wasser, aufgrund der mechanischen und thermischen Reize, üben heilende Effekte aus. Für die Wirksamkeit eines Badezusatzes ist entscheidend, dass dieser Stoff in die Haut eindringt und dass er über Resorption und Inhalation in den Organismus aufgenommen wird.

Durch Baden im warmen Wasser kommt es zu einer Erweiterung der Hautgefäße und demzufolge zu einer stärkeren Durchblutung. Die Resorption des Stoffes durch die Haut wird dadurch erleichtert. Das ist auch der Grund, warum das Badewasser immer eine höhere Temperatur haben sollte.

Generell gilt, dass für ältere Personen mit schwachem Herzen ein Vollbad mit einer Temperatur von ca. 20 Grad und einer Dauer von 15 Minuten nicht überschreiten soll.

Heilpflanzenbäder bieten den Vorteil, dass sie von einem bestimmten Kurort unabhängig machen. Jeder kann die Kur bei sich zu Hause in der Wanne durchführen. Von Badetabletten und Badesalzen, mögen sie auch noch so schön schäumen und sprudeln, ist abzuraten. Badeöle und Extrakte sind eindeutig vorzuziehen. Besonders eignen sich ätherische Öle, bei denen die Aufnahme durch die Haut erleichtert wird. Es ist auch vorteilhaft, die ganze Pflanze beziehungsweise die wirksamen Teile dem Badewasser direkt zuzusetzen.

Wenn man die Kräuter zusammenbindet oder in ein kleines Leinensäckchen einwickelt und 15 Minuten vor dem Badebeginn ins Wasser legt, verlieren sie nichts von der Heilkraft und verstopft eventuell den Ausguss.

Zu beachten ist der Unterschied zwischen Vollbad, Sitzbad, Teilbad und Umschläge. Liegt eine allgemeine Schwäche oder Krankheit vor, so ist ein Vollbad vorzuziehen. Sitzbäder sind bei Erkrankungen im Analbereich (Hämorrhoiden) oder bei isolierter Erkrankung bestimmter Körperregionen – Fußbäder bei Durchblutungsstörungen zu empfehlen. Feuchte Umschläge erzeugen ein Treibhausklima und erleichtern dadurch die Aufnahme des Wirkstoffes in erkrankte Hautpartien.

Baldrianbad:

Baldrian wirkt beruhigend und schlaffördernd. Deshalb empfehlt sich ein Vollbad bei Einschlafstörungen und Nervosität. Für ein Vollbad nimmt man 250g Tinktur oder 100g Wurzeln.

Eichenrindenbad:

Die Eichenrinde zeichnet sich durch eine lokal begrenzte, aber sehr intensive Gerbstoffwirkung (Tannin) aus. Hieraus ergeben sich auch die Indikationen. Die Eichenrinde wirkt hauptsächlich bei Entzündungen der Haut – nässendes Ekzem, bei Schweißfüßen und entzündliche Augenkrankheiten. Es werden Teilbäder, Umschläge empfohlen. Eine Handvoll Eichenrinde mit 1 Liter Wasser auf die Hälfte einkochen und dann dem Teilbad zusetzen.

Fichtennadelbad:

Dieses Bad ist wohl das in unseren Breiten bekannteste. Am besten wirkt es, wenn man junge, hellgrüne, einjährige Triebe von alten Bäumen nimmt. Neben dem Nadelextraktbad gibt es noch das Rinden- und das Holzbad. Fichtenbäder regen die Hautnerven an und fördern den Hautstoffwechsel. Sie beeinflussen das Gefäßnervensystem positiv. So kann man eine positive Wirkung gegen rheumatische Erkrankungen und Nervenleiden anordnen. Man benötigt 1 kg Nadeln, Holzspäne oder Rinde beziehungsweise 4 EL Öl. Nach dem Bad soll man eine Stunde ruhen.

Haferstrohbad:

Es regt den Hautstoffwechsel an und fördert die Durchblutung. Daher ist bei Hautkrankheiten, Durchblutungsstörungen, Erkrankungen aus dem rheumatischen Formenkreis und bei Nervenleiden ein Haferstrohbad hilfreich. Man nimmt 1 kg Haferstroh in einem großen Kochtopf, 45 min. lang in Wasser kochen. Davon 2 Liter Flüssigkeit in einem Vollbad geben.

Heublumenbad:

Wirkt sehr gut bei Rheuma und Stoffwechselleiden. 500g Heublumen werden mit 5 Liter Wasser abgekocht und dem Vollbad zugesetzt. Ein Heublumensack dient als Auflage für erkrankte Körperpartien, dazu wird ein Leinensäckchen mit Heublumen gefüllt und mit kochendem Wasser übergossen. Alles 15 Minuten ziehen lassen, anschließend überflüssiges Wasser auspressen. Zur Vermeidung eines unnötigen Wärmeverlustes soll man den Sack mit einem Gummituch abdecken. Die Größe des Heublumensackes muss dem zu behandelnden Körperteil angepasst sein.

Kalmusbad:

Bei Erschöpfungszuständen, Nervenleiden, Stoffwechselstörungen und bei Anämie bringt es Erleichterung. Nach dem Bad, das am späten Vormittag genommen werden sollte, ist eine Ruhe von einer Stunde empfehlenswert. 10 EL. Kalmuswurzel in 1 Liter Wasser abkochen, eine halbe Stunde ziehen lassen und dann dem Bad zugeben.

Kamillenbad:

Die Kamille fördert die Heilung von Wunden und nimmt den Juckreiz bei Hämorrhoiden und Ekzemen. Außerdem besitzt die Kamille krampflösende Eigenschaften. Der Aufguss wird mit 100g Blüten auf 2 Liter Wasser zubereitet. Sehr gut auch für Teilbäder und Umschläge sowie Dampfbäder bei Afterjucken. Letzteres braucht man folgendes: Auf den Boden eines Eimers werden Kamillenblüten oder Extrakt geschüttet und anschließend 3 Liter kochendes Wasser hinzugeben, jetzt muss man sich nur noch daraufsetzen.

Lavendelbad:

Lavendel wirkt allgemein anregend und tonisierend. Der stark aromatische Geruch reizt die Riechnerven, was zu einer Fortleitung in vegetative Zentren, Rückenmark führt. Die Zubereitung des Lavendelbades ist einfach. 100g Lavendel in einem Liter Wasser ziehen lassen. Nach dem Abseihen dem Vollbad zugeben.

Melissenbad:

Die Melisse hilft bei Unruhe und Nervosität. 2 EL. Melissenöl in ein Vollbad geben.

Rosmarinbad:

Der Rosmarin regt den Kreislauf und das Nervensystem an. Ein Rosmarinbad ist gut bei Herzbeschwerden und rheumatische Erkrankungen. Teilbäder bei Gelenksverstauchungen. Das Bad ist am Vormittag zu nehmen. 75g Rosmarinblätter werden in einem ¾ Liter Wasser als Aufguss zubereitet und dann dem Vollbad zugesetzt. Für Teilbäder nimmt man weniger.

Schafgarbenbad:

Die Schafgarbe wirkt entzündungshemmend und krampflösend. Hauptanwendungsgebiete sind Frauenleiden und vegetative Dystonie. Meist nimmt man Sitzbäder, weniger Vollbäder. 250g Schafgarbe werden 15 Minuten gekocht, dann abgeseiht und dem Bad zugesetzt.

Thymianbad:

Die ätherischen Öle des Thymians werden über die Haut aufgenommen und anschließend durch die Atemwege wieder ausgeschieden. Daher die positiven Wirkungen bei Erkrankungen der Lunge und der Bronchien (Husten, Verschleimung, Lungenerweiterung). Einem Vollbad soll man 100g Thymiankraut in 1 Liter Wasser abkochen und zugeben.

Wacholderbad:

Bei Hautleiden, rheumatische Erkrankungen, Ischias und Abgeschlagenheit. Für die Abkochung benötigt man 100g Wacholderbeeren auf 1 Liter Wasser.

Weizenkleiebad:

Dieses Bad fördert den Stoffwechsel der Haut und ist deshalb bei Dermatosen hilfreich. 250g Weizenkleie werden in einem Leinensäckchen ins einfließende Badewasser gehängt.

Zinnkrautbad:

Zinnkraut regt den Hautstoffwechsel an. Daher sehr gut bei Hautkrankheiten, Rheuma, Gicht, Thrombosen und Durchblutungsstörungen. Für ein Vollbad benötigt man 100g Zinnkraut (Ackerschachtelhalm), das vorher kurz abgekocht werden sollte.

Weitere Anwendungen und Herstellung mit Kräutern.

Tinkturen:

Darunter versteht man den alkoholischen Auszug von Heilpflanzen. Viele Wirkstoffe sind sehr gut alkohollöslich. Ätherische Öle sind z.B. schlecht wasserlöslich, aber dafür lösen sie sich gut in Alkohol. In einer c-tinktur hat man daher einen höheren Gehalt an ätherischen Ölen als im Tee. Tinkturen kann man tropfenweise innerlich einnehmen. Die Hauptanwendung ist aber äußerlich in Form von Umschlägen oder Einreibungen.

Tinkturen bekommt man in der Apotheke oder Reformhäuser zu kaufen, es ist aber nicht schwierig sie selber herzustellen. Die Droge, es können auch Frischpflanzen verwendet werden, wird in der Regel mit 70% Alkohol im Verhältnis 1:10 übergossen (50g -droge auf 450g Alkohol) werden. Nach zwei bis drei Wochen wird die Flüssigkeit abgepresst und gefoltert. In dunklen Fläschchen aufbewahren!

Ölauszüge:

Hier nutzt man die Fettlöslichen bestimmten Wirkstoffe. Die Zubereitung ist ähnlich wie bei der Tinktur. Die Droge oder die frischen Pflanzenteile werden mit Öl übergossen, ebenfalls im Verhältnis 1:10. Als Öl eignet sich ein gutes Olivenöl, Distelöl, Jojobaöl, Mandelöl, es sollte aber möglichst kaltgepresstes Öl sein. Diesen Ölauszug lässt man zwei bis drei Wochen an einem warmen Platz stehen, dann wird abgepresst und in dunklen Fläschchen gelagert. Der bekannteste Ölauszug ist das Johanniskraut, das man möglichst in der Sonne ausziehen lassen sollte.

Den Begriff Ölauszug sollte man nicht mit den ätherischen Ölen verwechseln. Als Lavendelöl bezeichnet man üblicherweise das reine ätherische Öl, wenn man Lavendel in Öl ansetzt, handelt es sich um einen Lavendelölauszug.

Salben:

Zur äußerlichen Anwendung von Heilpflanzen kann man auch Salben herstellen. Die bekannteste Salbe für den Hausgebrauch ist sicher die Ringelblumensalbe. In den meisten Kräuterbüchern wird die Herstellung empfohlen, die Blüten in Schweineschmalz prasselnd auszubacken. Erstens zerstört man dabei sicher durch die hohe Hitze Wirkstoffe wie die ätherischen Öle, zweitens kann eine solche Salbe schnell ranzig werden. Um optimale Temperaturen bei der Salbenherstellung zu erreichen, sollte man grundsätzlich nur in einem Wasserbad herstellen.

Am besten nimmt man einen Ölauszug, der wie vorhin beschrieben, hergestellt wurde, und gibt ihn in einen Topf, der ins Wasserbad gestellt wird. Hat man keinen fettigen Ölauszug, lässt man im heißen Öl die Pflanzenteile eine halbe Stunde köcheln und seiht dann das Öl ab, um es gleich wieder in das Wasserbad zu geben. I)m Mengenverhältnis 5:1 gibt man reines Bienenwachs dazu (also auf 50 ml Ölauszug 10 g Bienenwachs) und erwärmt diese Mischung, bis das Wachs geschmolzen ist. Anschließend nimmt man den Topf aus dem Wasserbad und rührt bis zum Erkalten. Die Salbe wird in Tiegel abgefüllt. Sie hält sich ausgezeichnet, muss also nicht wie eine Salbe auf Schmalzbasis im Kühlschrank aufbewahrt werden.

Medizinalwein:

In der Phytotherapie werden einige Heilpflanzen als 2weinige Auszüge“ verwendet, wie z.B. der Rosmarinwein. Auch diesen kann man selber herstellen. 1 Liter trockener, leichter -weißwein wird mit 30 g Droge versetzt, die Flasche gut verkorkt, und ca. 2 Wochen bei Zimmertemperatur stehen gelassen. Danach wird abgeseiht und gefiltert. Medizinalweine werden likörglasweise eingenommen.

Kräutersäfte:

Viele Heilpflanzen bekommt man als Frischpflanzensaft zu kaufen. Brennnessel-, Löwenzahn- oder Weißdornsaft sind sozusagen Presssäfte, die alle Inhaltsstoffe der Pflanze in ihrer naturfrischen Zusammensetzung enthalten. Bei manchen Heilpflanzen, die wir primär als Gemüse kennen – rote Rüben, Weißkraut, Artischocken – ist die Anwendung als Phytotherapeutikum nur als Saft möglich. Diese kann man sicher mit entsprechenden Haushaltsgeräten selber herstellen. Pflanzensäfte gibt es aber in hervorragender Qualität sowohl im Lebensmittelhandel als auch in Apotheken zu kaufen. Es sollte aber darauf geachtet werden, dass die Pflanze aus biologischem Anbau stammen.

Essen von Kräutern:

Auch das kann als Heilpflanzenanwendung betrachtet werden. Viele Kräuter, die Senfölglykoside enthalten wie Brunnenkresse, Knoblauchrauke, Barbarakraut usw. lassen sich auch nur in dieser Form anwenden. Suppen, Saucen oder Aufläufe mit solchen Kräutern sind äußerst angenehme Formen von Heilkräutertherapien.

Kräuter für das Immunsystem:

Einige Heilpflanzen zeichnen sich dadurch aus, dass sie oft neben anderen speziellen Wirkungen eine immunstärkende Wirkung haben. Solche Heilpflanzen lassen sich dann vielfach einsetzen. Sie helfen bei allgemeinen Abwehrschwächen. Viele Menschen und vor allem Kinder haben ein so geschwächtes Immunsystem, dass sie bereits bei jedem Windhauch für Erkältungskrankheiten anfällig sind. Bei Viruserkrankungen wie Grippe und Schnupfen ist die beste Methode dagegen vorzubeugen, das Immunsystem anzuregen.

Heilpflanzen wie Lindenblüten und Holunderblüten die schon immer als Grippetees empfohlen wurden, wirken, wie man jetzt weiß, in erster Linie immunstärkend. Als Zusatztherapie bei Erkältungskrankheiten wie Husten ist es ebenfalls sinnvoll, neben Heilpflanzen, die eine gewisse antibakterielle Wirkung haben, durch immunstärkende Mittel dafür zu sorgen, dass der Organismus den Rest zur Bewältigung der Krankheit schafft. Auch bei vielen anderen chronischen Erkrankungen wie beispielsweise Rheuma oder chronischen Blasenentzündungen empfiehlt sich zusätzlich zur spezifischen Therapie der Einsatz von resistenzsteigenden Heilpflanzen.

Sonnenhut:

Verwendung: Wurzel oder die ganze Pflanze (Ecinacea hertha) Enthält ätherische Öle

Anwendung: nur als homöopathische Urtinktur. Um Vorbeugung gegen Infektanfälligkeit zu wirken, empfiehlt sich die Einnahme in der Dosis 3 mal 5 Tropfen täglich über längeren Zeitraum von 1 bis 2 Monate.

Wirkung: Der Sonnenhut, der aus Nordamerika stammt, wurde schon von den Indianern als Heilmittel genützt. Sie setzten ihn gegen alle möglichen Wunden, Eiterungen und Infektionen ein. Der Sonnenhut beruht auf einer Anregung des körpereigenen Immunsystem, reinigende Wirkung des Lymphsystems wird gesteigert. Grippevorbeugung, Stärkung des Immunsystems gegen über Erkältungskrankheiten, Nebenhöhlenentzündung, auch Eierstockentzündung.

Achtung: auf Korbblütlerallergika und Diabetiker. Es könnte eine Verschlechterung eintreten.

Sibirischer Ginseng:

Verwendung: Tee im Aufguss, Urtinktur,

Wirkung: Grundsätzlich haben alle Ginseng Arten eine adaptogene Wirkung die die Widerstandsfähigkeit des Körpers, von außen kommenden Belastungen stärken. Als immunstärkendes Mittel ist die Taigawurzel vor allem dort zu empfehlen, wo Stress egal welcher Art dazu führt, dass man Infekt anfällig wird. Der Ginseng wirkt bei stressbedingten Erschöpfungszuständen, stressbedingte Abwehrschwäche und Rekonvaleszenz.

Achtung: nicht bei Bluthochdruck zu nehmen.

Lapacho:

Verwendung: die innere Rinde. 2 Teelöffel auf ein Liter Wasser geben. 5 Minuten köcheln lassen, dann 15 Minuten stehen lassen, abseihen und über Tags trinken.

Wirkung: Lapacho ist ein Tee aus dem Regenwald Amazoniens und wurde dort von indianischen Schamanen und in der Volksmedizin schon seit langer Zeit verwendet. Wissenschaftliche Untersuchungen in Süd- und Nordamerika, vor allem aber auch am Pharmazeutischen Institut in München ergaben, dass man den Lapacho Tee eine immunstimulierende, entzündungshemmende und antibakterielle Wirkung zusprechen kann. Die pilzhemmende Wirkung vor allem auf den Candida Pilz konnte klinisch bestätigt werden. Lapacho Tee stärkt das Immunsystem, vor allem bei Pilzinfektionen und möglicherweise auch bei Tumorerkrankungen.

Anwendung: Lapacho Tee sollte nicht als Genussmittel verwendet werden, wie schwarzer Tee. Man soll in Anbetracht seiner Wirkung immer wieder kurmäßigt, maximal 3 Wochen, getrunken werden.

Holunder:

Verwendung: Tee im Aufguss, 5 Minuten ziehen lassen. Wenn der Tee zum Schwitzen dienen soll, größere Menge zubereiten und heiß trinken. Zur normalen Verwendung lauwarm trinken. Zur Stärkung der Widerstandskratt und bei Rheuma kur mäßig über längeren Zeitraum (3 bis 6 Wochen) 1 bis 2 Tassen täglich trinken.

Wirkung: Bislang wurde dem Holunder ausschließlich einer schweißtreibenden Wirkung zugesprochen und daher seine Anwendung bei Grippe empfohlen. Aufgrund der Flavonoide und vor allem aus der Erfahrung, dass Holunderblütentee ein bewährter Tee bei Grippe ist, kann man schließen, dass die immunstärkende Wirkung eben auch die gute Wirkung bei solchen Erkrankungen ausmacht. Durch seine immunaktivierende Wirkung hilft der Tee auf jeden Fall bei Viruserkrankungen wie Grippe und Schnupfen, überhaupt bei allen Erkältungskrankheiten. Holunderblüten Tee hilft also bei Grippe, Schnupfen, Husten, infektiöse Entzündungen des Hals-, Nasen-, Ohrenbereichen, vorbeugend zur Anhebung der Abwehrkraft. Auch bei Rheuma ist eine kurmäßige Anwendung empfehlenswert.

Achtung: Bei Herz- und Kreislaufschwäche ist es besser keine Schwitzkur zu machen. Es ist also nicht notwendig den Tee so heiß zu trinken, dass man schwitzt.

Linde:

Verwendung: Die voll entwickelten Blütenstände mit dem Hochblatt. Die Winterlinde ist aromatischer und daher empfehlenswerter. Tee im Aufguss 10 – 15 Minuten ziehen lassen. Enthält Flavonoide, Gerb- und Schleimstoffe.

Wirkung: Alles was über den Holunder gesagt wurde, gilt auch für den Lindenblütentee. Anwendung bei abwehrsteigendem Tee schon vorbeugend bei Grippe und allen Erkältungserkrankungen und natürlich als schweißtreibender Tee in entsprechend heißer Anwendung.

Grippekräuter:

Eine echte Grippe ist üblicherweise eine Viruserkrankung. Die Stärkung des Immunsystems ist der einzige Weg, solche Viruserkrankungen zu behandeln.

Aufschlussreich ist es, die Symptome, mit denen eine Grippe beginnt, genauer zu beobachten.

Die Augen brennen – was will man nicht mehr sehen?

Die Nase schwillt an – was will man nicht mehr riechen?

Der Hals schmerzt – was will man nicht mehr schlucken?

So gesehen ist die Grippe eine Erkrankung, die einen starken psychischen Hintergrund hat, nämlich, dass Grippeviren nur bei Menschen Krankheit auslösen können, bei denen eine Konfliktsituation vorhanden ist. Daher ist die beste Therapie sich zurückziehen, gemütlich ins Bett legen. Nachdenken oder Lesen und Teetrinken. Das ist wörtlich zu nehmen. Besser wäre Teefasten.

Achtung: Keine Fleischsuppe, auch keine Milchprodukte, überhaupt möglichst wenig Eiweiß?

Nicht direkt ein Kräutertee, aber sehr empfehlenswert bei Grippe ist eine Gemüsebrühe: Karotten, Sellerie, Petersilienwurzel, Lauch und Zwiebeln werden mit viel Liebstöckel, Petersiliengrün und Sellerieblätter, etwas Karpatensalz und ein bisschen Kurkuma – das ist ein gelb führendes Gewürz, das die Lebertätigkeit anregt – ca. eine halbe Stunde gekocht. Mit dieser Suppe kann man den Mineralstoffverlust bei Grippe und Schwitzen optimal ausgleichen.

Mädesüß:

Anwendung: das blühende Kraut, Blüten und Blätter. Tee im Aufguss, 5 bis 10 Minuten ziehen lassen, im Akutstadium einer Grippe 3 bis 4 Tassen täglich trinken. Es enthält viel ätherisches Öl mit Salicylaldehyd und Methylsalicylat, Flavonoide.

Wirkung: Die Wirkung der Salicylsäure kennen die Menschen haute fast nur mehr von Aspirin: Schweißtreibend durch seine Wirkung auf die Temperaturregulationszentren im Gehirn und schmerzstillend durch die Wirkung auf die Prostaglandine. Das Mädesüß bringt daher durchaus eine solche Salicylsäurewirkung. Der Flavonoidgehalt ist ausreichend, um zusätzlich eine immunaktivierende Wirkung erwarten zu können, was bei einer Grippe immer von Vorteil ist. Dass die entsprechende Flüssigkeitszufuhr durch den Tee harntreibend und damit allgemein entgiftend ist, zeigt nur insgesamt den Vorteil von Heilmitteln in Form von Tee. Der Mädesüß Tee ist gut bei Grippe, vor allem bei Anfangsstadium, bei Kopfschmerzen und Muskel und Gliederschmerzen.

Achtung: Nicht bei Allergie gegen Salicylsäure verwenden.

Hagebutte:

Anwendung: Die Früchte mit den Samen. Aufguss und 15 Minuten ziehen lassen, besser aber mit kaltem Wasser übergießen, zum Sieden erhitzen, anschließend 10 Minuten ziehen lassen. Hagebutte enthält viel Vitamin C, Vitamin A, B1, B2, K, Flavonoide, Mineralstoffe, Gerbstoffe, Zucker, Fruchtsäure.

Wirkung: Der angenehm schmeckende Hagebuttentee wird in erster Linie durch die Vitamine zu einem gesunden Tee. Das Vitamin C ist besonders wichtig. Da Hagebuttentee bei grippalen Infekten besonders viel zu tun haben, ist es sicher sinnvoll in dieser Situation zu trinken. Von den Flavonoiden kann man eine gewisse resistenzsteigende Wirkung erwarten und durch die Fruchtsäuren hat der Hagebuttentee eine darmmobilisierende Wirkung. Diese entschlackende Wirkung rundet die Eignung des Hagebuttentees bei Grippe noch zusätzlich ab. Die Hagebutte dient auch als Vorbeugung zur Immunstärkung.

Sanddorn:

Anwendung: Die reifen Beeren, Saft aus den Früchten. Sanddorn hat sehr viel Vitamin C, Provitamin A, B-Gruppe, Vitamin E, Folsäure, Flavonoide, Mineralstoffe, Fruchtsäuren, Zucker.

Wirkung: Die Heilwirkung ist auch bei Sanddornsaft auf die Vitamin C Wirkung zurückzuführen und ganz ähnlich wie bei der Hagebutte durch die übrigen Inhaltsstoffe eine gewisse resistenzsteigende Wirkung. Der Sanddorn ist eine Pflanze, die sich mit einem ausgedehnten Wurzelwerk sogar in Sanddünen so verankern kann. Der Sanddornsaft, das Konzentrat dieser starken Licht- und Wärmewirkung, denen die Pflanze an ihren Extremstandort ausgesetzt ist, erhöht somit die Widerstandsfähigkeit gegen kränkende Einflüsse von außen. Sanddorn hilft bei Grippe, Rekonvaleszenz. Grundsätzlich ist Sanddornsaft eine Nahrungsergänzung für die lichtarme Jahreszeit.

Schwarze Ribisel:

Anwendung: Saft aus den Früchten. Es enthält viel Vitamin C, außerdem Vitamin C2 Euler, ein Stoff, der vor Lungenentzündung schützen soll, Vitamin B-Gruppe, Flavonoide, organische Säuren, Gerbstoffe und Mineralstoffe.

Wirkung: Die Inhaltsstoffe weisen darauf hin, Immunaktivierend, bei Grippe gibt man den Saft mit warmem Wasser verdünnt. Der hohe Gerbstoffgehalt wirkt sich positiv bei Gärungserscheinungen im Darm aus und hilft auch bei Erkältung und Racheninfektionen. Schwarze Ribisel hilft vor allem bei Grippe mit gleichzeitigem Durchfall, Anfangsstadium von Erkältungserkrankungen.

Schlehdorn:

Anwendung: Früchte nach dem Frost. Schlehdornsaft, Elixiere. Schlehdorn enthält etwas Vitamin C, Gerbstoffe, Amygdalin, Fruchtsäuren.

Wirkung: Der Schlehdorn blüht als einer der ersten Sträucher sehr früh im Frühjahr. Erst spät im Herbst, nach dem ersten Frost, reifen seine herben Früchte aus, die die Sonnenkräfte vieler warmen Monate in sich bergen. Daraus kann man schließen, dass der Saft der Früchte innerlich angewendet, aber auch als Badezusatz eine kräftigende, immunanregende und aufbauende Wirkung hat. Vor allem in der Rekonvaleszenz nach Grippe und bei Erschöpfungszuständen.

Rote Rübe:

Anwendung: Die Spross Knolle, also das, was als Gemüse verwendet wird. Die rote Rübe enthält einen roten Farbstoff Betanin, Betanin und Cholin unterstützt die Entgiftungsfunktion der Leber, Folsäure, Vitmin B-Komplex, blutbildend und immunanregend, Mineralstoffe und Spurenelemente.

Wirkung: