Die besten Online-Coaching-Methoden -  - E-Book

Die besten Online-Coaching-Methoden E-Book

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Beschreibung

Coaching ist im Wandel von Präsenzcoaching zu hybridem Coaching, was bedeutet, dass das Coaching auch oder sogar ausschließlich online stattfindet. Das Besondere an Online-Coacing ist, dass Coaching zwar von überall in Anspruch genommen werden kann, allerdings sind nicht alle Wahrnehmungskanäle verfügbar. Hier erhalten Sie eine Sammlung an Coaching-Methoden, die in Online-Sessions funktionieren. Alle Interventionen sind erprobt, alle publizierenden Autorinnen und Autoren sind langjährig erfahrene und zertifizierten Coachs.

Die Autorinnen und Autoren:
Arnd Albrecht, Evelyn Albrecht, Jürgen Bache, Elke Berninger-Schäfer, Uwe Böning, Alexander Brungs, Carolin Brunnbauer, Kirsten Dierolf, Michael Dobmeier, Markus Eckstein, Matthias Flakowski, Ralf Gasche, Tara Gupta, Isabel Hammermann-Merker, Stefan Hessler, Boni Hock, Daniel Hommel, Silvia Jander, Susanne Klein, Barbara Klinke, Sonja Krönung, Hanna Liebgen, Petra Lienhop, Susanne Lübben, Maik Luxa, Alexander Martin, Monika Picker, Florian Prittwitz-Schlögl, Markus Reich, Florian Schmitz-Remberg, Udo Schneiderbanger, Frank Strikker, Heidrun Strikker, Verena Ströhuber, Volker Tepp, Doris van de Sand, Ursula Wagner, Stefan Wirths.

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Evelyn Albrecht (Hrsg.)

Die besten Online-Coaching-Methoden

Professionelle Coachs verraten ihre erfolgreichsten Coaching-Tools für Online-Business-Coaching

© 2023 managerSeminare Verlags GmbH

Endenicher Str. 41, D-53115 Bonn

Tel: 0228-977910, Fax: 0228-9779199

[email protected]

www.managerseminare.de/shop

Der Verlag hat sich bemüht, die Copyright-Inhaber aller verwendeten Zitate, Texte, Abbildungen und Illustrationen zu ermitteln. Sollten wir jemanden übersehen haben, so bitten wir den Copyright-Inhaber, sich mit uns in Verbindung zu setzen.

Alle Rechte, insbesondere das Recht der Vervielfältigung und der Verbreitung sowie der Übersetzung vorbehalten.

ISBN 978-3-98856-291-3

Herausgeber der Edition Training aktuell:

Ralf Muskatewitz, Jürgen Graf, Nicole Bußmann

Lektorat: Ralf Muskatewitz

Cover: Sadia Oumohand

Download-Ressourcen

Begleitend zum Buch stehen Ihnen Arbeitshilfen für die persönliche Verwendung zum Download im Internet zur Verfügung. Sie können die Vorlagen jederzeit in hoher Qualität abrufen und einsetzen.

 www.managerseminare.de/tmdl/k,69783

Inhalt

Impressum

Vorwort

Einleitung

I – Tipps und Checklisten für das Online-Coaching

Sieben Tipps für das Online-Coaching

Checklisten für das Online-Coaching

Checkliste zu Beginn des Coaching-Gesamtprozesses

Checkliste zu Beginn der Online-Coaching-Session

II – Methoden für das Online-Coaching

Methoden-Übersicht

Kapitel 1 – Grundlagen-Methoden für das Online-Coaching

1.1 Bezugspunkte für einen wirkungsvollen Einsatz videobasierter Kommunikationstoolsvon Alexander Martin

1.2 Die coachende Person ist das wichtigste Werkzeugvon Volker Tepp

1.3 Die 4. Dimensionvon Ralf Gasche

1.4 Ethische Qualitätssicherung im Online-Coachingvon Jürgen Bache

1.5 Visualisierung im Online-Coachingvon Elke Berninger-Schäfer

Kapitel 2 – Einsteiger-Methoden für das Einzelcoaching

Zum Beginn des Coaching-Prozesses

2.1 Die Zieldefinition nach der S.M.A.R.T.S.-Methodevon Tara Gupta

2.2 Life-Board: Plakatwand des Lebensvon Arnd Albrecht

2.3 Online-Dating mit sich selbstvon Verena Ströhuber

2.4 Moving Motivatorsvon Maik Luxa

2.5 Die grüne Landkartevon Evelyn Albrecht

2.6 Energieräuber identifizieren und verbannenvon Michael Dobmeier

2.7 Die Karriere-Matrix (Persönliche SWOT)von Arnd Albrecht

2.8 Gewaltfreie Kommunikation als Online-Methodevon Hanna Liebgen

2.9 Daily Positive Selfevaluations and Reinforcements (DPS)von Uwe Böning

Im Coaching-Prozess

2.10 Fear Settingvon Daniel Hommel

2.11 Das Online-Team-Board im Einzelcoachingvon Evelyn Albrecht

2.12 Yuimaru – The Spirit of Cooperationvon Boni Alexandra Hock

2.13 Das Refinement meines Themenspeichersvon Markus Reich

2.14 High-Lights/Low-Lightsvon Udo Schneiderbanger

2.15 Mein kleinstmögliches realisierbares Themavon Markus Reich

Kapitel 3 – Profi-Methoden für das Einzelcoaching

Zum Beginn des Coaching-Prozesses

3.1 Was ist mir wirklich wichtig? Persönliche Werte identifizieren und greifbar machenvon Florian Prittwitz-Schlögl

3.2 Ikigai – wofür stehe ich morgens auf?von Carolin Brunnbauer

3.3 The Shine of Mazu – für mehr Synergiliancevon Monika Picker

3.4 Lebensregelmedaillevon Matthias Flakowski

3.5 The Hat Shopvon Arnd Albrecht

3.6 Eine neue Perspektive auf Entscheidungenvon Florian Prittwitz-Schlögl

3.7 Online-Coaching mit Lego® Serious Play®von Doris van de Sand

Im Coaching-Prozess

3.8 Bild- und Objektbeschreibung als Schlüssel zu motivierenden Stimuli und Hintergrundthemenvon Alexander Brungs

3.9 Der Perspektivenstraußvon Sonja Krönung

3.10 Das verborgene Selbstvon Silvia Jander

3.11 Das Selbstbildvon Petra Lienhop238

3.12 Changing Hatsvon Evelyn Albrecht

3.13 KAIROS-Methode – das biografische Karriere-Coaching-Toolvon Ursula Wagner

3.14 Ich schaue dir in die Augen, Kleines – Aktivierung von Fremd- und Eigenwahrnehmungvon Susanne Lübben

3.15 Integratives Entscheidungs- und Selbstmanagementvon Markus Eckstein

3.16 Mit agilen Ritualen zur idealen Wochevon Markus Eckstein

Kapitel 4 – Methoden für das Online-Teamcoaching

4.1 Sprachlosvon Susanne Klein

4.2 Skalierung mit Online-Toolsvon Stefan Heßler

4.3 LoC – Lighthouse of Change®von Heidrun und Frank Strikker

4.4 Kollegiale Fallberatungvon Barbara Klinke

4.5 Kompetenzbasierte Identifikation weiteren Teamentwicklungs-Potenzialsvon Florian Schmitz-Remberg

4.6 RECAP-Quizvon Isabel Hammermann-Merker

4.7 Das Lösungspokervon Kirsten Dierolf

III – Autorinnen und Autoren

Autorenporträts

Download-Ressourcen

Sieben Tipps für das Online-Coaching (von Evelyn Albrecht)

Checkliste zu Beginn des Coaching-Gesamtprozesses (von Evelyn Albrecht)

Checkliste zu Beginn der Online-Coaching-Session (von Evelyn Albrecht)

Methoden-Übersicht (von Evelyn Albrecht)

Checkliste zur 4. Dimension (von Ralf Gasche)

10 Motivatoren (von Maik Luxa)

Shine-Tabelle (von Monika Picker)

Begriffsliste Emotionen (von Silvia Jander)

Die 7 Elemente der KBC-Methode (von Ursula Wagner)

Die KBC-Methode im Blockcoaching (von Ursula Wagner)

Die KAIROS-Scorecard (von Ursula Wagner)

Gewünschte Struktur des Kurzvortrags und Aufgabenstellung (von Susanne Lübben)

Vorwort

Online-Coaching hat sich als Coaching-Format spätestens seit der Corona-Pandemie 2020 auch in Deutschland etabliert. Allerdings erfordert ein qualitativ hochwertiges Online-Coaching sehr viel mehr, als einfach das Präsenz-Coaching in ein digitales Medium zu übertragen.

Digitale Kompetenzen, ethische Fragestellungen, Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO), ein erweiterter Fokus und die Schärfung von Kommunikation und Visualisierung sowie vor allem die Anwendung oder der Transfer von gut praktikablen, wirkungsvollen Methoden ins Online-Medium sind Stichworte, die im Buch „Die besten Online-Coaching-Methoden“ berücksichtigt und intensiv bearbeitet werden.

Um die Qualität im Online-Coaching zu fördern, präsentieren in diesem Buch erfahrene Coachs ihre Tipps und Tricks und ihre besten Online-Coaching-Methoden.

Ich freue mich sehr, dass meine Coaching-Freunde und -Kolleg: innen so zahlreich an diesem Buch mitgewirkt haben, und bedanke mich für all die inspirierenden Diskussionen bei der Entstehung dieses Buches.

Mein Dank gilt außerdem allen mitwirkenden Autor: innen, mit diesem Buch die Qualität in Online-Coachings weiter zu festigen. Somit wird ein wesentlicher Beitrag für die bestmöglichen Ergebnisse für Klientinnen und Klienten von Online-Coaching geschaffen.

Alle Beitraggebenden setzen sich mit sehr viel Engagement und zum Teil mit jahrzehntelangem Einsatz für die Profession Coaching ein, auch als aktive Mitglieder, Vorständ: innen und in Fachgruppen der etablierten Coaching-Verbände DBVC, DVC, dvct, EASC, EMCC, ICF, IOBC und QRC.

Die mitwirkenden Autoren und Autorinnen

Prof. Dr. Arnd Albrecht, Prof. Dr. Evelyn Albrecht, Jürgen Bache,

Prof. Dr. Elke Berninger-Schäfer, Dr. Uwe Böning, Dr. Alexander Brungs, Carolin Brunnbauer, Kirsten Dierolf, Michael Dobmeier, Markus Eckstein, Matthias Flakowski, Ralf Gasche, Tara Gupta,

Isabell Hammermann-Merker, Stefan Heßler, Boni Alexandra Hock, Daniel Hommel, Silvia Jander, Dr. Susanne Klein, Barbara Klinke, Sonja Krönung, Hanna Liebgen, Petra Lienhop, Susanne Lübben, Maik Luxa, Prof. Dr. Alexander Martin, Dr. Monika Picker, Florian Prittwitz-Schlögl, Markus Reich, Dr. Florian Schmitz-Remberg, Udo Schneiderbanger, Prof. Dr. Frank Strikker und Heidrun Strikker, Verena Strohüber, Volker Tepp, Doris van de Sand, Dr. Ursula Wagner, Stefan Wirths.

Wir wünschen Ihnen viel Spaß und Erfolg beim Umsetzen der Online-Coaching-Methoden!

Evelyn Albrecht

Einleitung

von Evelyn Albrecht

Online-Coaching hat sich auch in Deutschland aufgrund der Corona-Pandemie und den damit einhergehenden Veränderungen etabliert und ist sowohl von Coachs als auch von Klient: innen als praktikables und wirkungsvolles Coaching-Format akzeptiert. Wurden vor der Pandemie nur 7,7 Prozent Online-Coachings in Deutschland durchgeführt (Rauen, 2020), wird heute, nach der Pandemie, eher davon gesprochen, dass Online-Coaching das neue „Normal-Format“ im Coaching ist. Damit ist gemeint: Es wird weiterhin auch Präsenz-Coachings geben, aber eher als Ausnahme, denn als Regel. Beispielsweise konnte die ICF Global Coaching Study von 2020 zeigen, dass 67 Prozent der befragten Coachs aus West-Europa nicht mehr zu den Methoden zurückkehren möchten, die sie vor der Corona-Pandemie angewandt haben, und 86 Prozent der befragten Coachs sind bereit, neue Technologien für ihr Coaching zu nutzen (ICF Global Coaching Study, 2020).

Online-Coaching kann als rein textbasiertes, audio- und videogestütztes Coaching-Format praktiziert werden. In diesem Buch wird vor allem auf das videogestützte Coaching oder kurz Video-Coaching eingegangen.

Die anderen Formate wie das textbasierte Online-Coaching als Chat oder E-Mail-Text findet in der Coaching-Praxis vor allem als Unterstützung bzw. Ergänzung von Präsenz- und Video-Coaching Anwendung.

Telefon-Coaching wird gerne dann genutzt, wenn es für den Klienten zielführender ist, ohne visuelle Reize bzw. Ablenkungen zu reflektieren – also ein absolutes „Auf-sich-konzentriert-Sein“ sinnvoll ist. Dies wird in einigen in diesem Buch vorgestellten Methoden als Möglichkeit angeboten. Telefon-Coaching wird auch dann genutzt, wenn die Internetverbindung für eine Audioübertragung zu schwach ist oder eine Coaching-Sequenz aufgrund ihrer Dringlichkeit kurzfristig vereinbart wird, der Klient allerdings keine Internetverbindung zur Verfügung hat.

Online-Kompetenzen

Der Wechsel von Präsenz- zu Online-Coaching erfordert sehr viel mehr als einen einfachen digitalen Medium-Wechsel bzw. eine -Nutzung, wenn das Online-Coaching qualitativ hochwertig sein soll.

Der bekannte Präsenz-Coaching-Prozess (Albrecht, E., 2018) muss sinnhaft in das Online-Format transferiert und an einigen Stellen ergänzt werden. Personenbezogene Kompetenzen und Fachkompetenzen (RTC, 2020) der Profession Coaching sind natürlich auch weiterhin für das Online-Coaching als Kernkompetenzen notwendig. Zudem benötigt der Online-Coach noch weitere Kompetenzen.

Betrachtet man die acht Kernkompetenzen des ICF (2021), sollten alle Kompetenzen an die besonderen Gegebenheiten des Online-Coachings angepasst, intensiviert bzw. detailliert werden: Ein Coach …

1.stellt ethische Praxis unter Beweis.

2.verkörpert ein Coaching-Mindset.

3.schließt Vereinbarungen ab und hält sie ein.

4.fördert Vertrauen und Sicherheit.

5.bleibt präsent.

6.hört aktiv zu.

7.fördert Bewusstheit.

8.unterstützt die Entwicklung des Klienten.

Elke Berninger-Schäfer beschreibt für Online-Coaching weitere fünf notwendige Kompetenzen (Berninger-Schäfer, 2018):

1.Medien- bzw. Multimediakompetenz

2.Medienkommunikation

3.Prozesskompetenz

4.Methodenkompetenz

5.Format- und Designkompetenz

Silvia Deplazes und Hansjörg Künzli (2020) ergänzen die fünf Kompetenzen nach Berninger-Schäfer (2018) noch um zwei weitere Online-Kompetenzen, die ihrer Meinung nach nicht wie die anderen Kompetenzen vermittelt werden können, sondern selbst erfahren werden müssen:

1.Medienaneignung

2.Medienanpassung

Bei der Methodenauswahl für dieses Buch als auch innerhalb der Methoden wurde das veränderte Online-Coaching-Kompetenzprofil berücksichtigt und adäquat herausgearbeitet.

Im Kapitel „Grundlagen-Methoden für das Online-Coaching“ wird auf die wichtigsten Online-Coaching-Kompetenzen eingegangen. Mit diesem Buch möchten wir außerdem Online-Coachs die selbst zu erfahrende Medienaneignung und Medienanpassung erleichtern, indem wir leichte und auch anspruchsvolle Online-Coaching-Methoden, alle erfolgreich erprobt und langjährig angewendet, mit Tipps und Tricks vorstellen. Das Buch ist gemäß der Kompetenzen „Medienaneignung“ und „Medienanpassung“ in den beiden Einzelcoaching-Kapiteln (Kapitel 2 und 3) jeweils gegliedert. Dabei bezieht sich die Einteilung auf den Schweregrad der technischen Umsetzung und Anwendung der technischen Tools, nicht auf die Erfahrungspraxis der Coachs im Präsenz-Coaching.

Coaching-Methoden

Die Methoden sind in vier Gruppen aufgeteilt:

1.Grundlagen-Methoden für das Online-Coaching

Hier werden Methoden beschrieben, die immer im Online-Coaching berücksichtigt und eingesetzt werden sollten.

2.Einsteiger-Methoden für das Online-Einzelcoaching

In diesem Kapitel lernen Sie Methoden kennen, die kaum technische Vorkenntnisse benötigen und somit auch für Coachs, die gerade mit Online-Coaching beginnen, leicht anzuwenden sind.

3.Profi-Methoden für das Online-Einzelcoaching

Routinierte Online-Coachs finden hier weitere Anregungen für ihre Coaching-Praxis. Natürlich sind auch die Einsteiger-Methoden sehr wirkungsvoll und für Profis sicher auch interessant.

4.Methoden für das Online-Teamcoaching

Auch Teamcoaching lässt sich im Online-Coaching-Format mit den richtigen Methoden sehr gut durchführen. Hier erhalten Sie eine treffende Auswahl.

Innerhalb der Gruppierungen wurden die Methoden nach der sinnhaften Reihenfolge innerhalb der Coaching-Prozesses aufgeführt, also kann die Methode eher zu Beginn des Coaching-Prozesses angewendet werden, oder erst wenn ausreichend Vertrauen in der Coach-Klienten-Beziehung aufgebaut ist oder das Coaching-Thema detailliert werden soll. Jede Methode wird zusätzlich nach allgemeinem Coaching-Praxis-Level kategorisiert: Einsteiger – Fortgeschritten – Profi.

Gendergerechte Sprache

In diesem Buch wurde das Thema Gender zum besseren inhaltlichen Verständnis für den Lesenden dahingehend berücksichtigt, dass je Methode zwischen den Geschlechtern gewechselt wird, innerhalb einer Methode Coach bzw. zu coachende Person jedoch ein bestimmtes Geschlecht beibehält.

Download-Ressourcen

Über die Buchinhalte hinaus stehen Ihnen zusätzliche Materialien als Download-Ressourcen zur Verfügung. Geben Sie zum Abrufen dieser Ressourcen den Link, den Sie in der Umschlagklappe finden, in Ihren Browser ein. Alle dort abgelegten Dokumente sind im Buch mit dem nebenstehenden Symbol gekennzeichnet.

Quellen/Literatur

Berninger-Schäfer, E. (2018): Online-Coaching. Springer Verlag.

Deplazes, S. & Künzli, H. (2020): Kompetenzentwicklung für Online-Coaching. In: Coaching im digitalen Wandel. Vandenhoeck & Ruprecht-Verlag.

International Coaching Federation (2021): ICF Kernkompetenzen, https://www.coachfederation.de.

International Coaching Federation (2019): Global Coaching Study, https://coachfederation.org/research/%20global-coaching-study (2020)

Roundtable der Coachingverbände (2020): Mindeststandards, https://www.roundtable-coaching.eu/wp-content/uploads/2020/11/RTC-Mindeststandards-2020-11-10.pdf.

I – Tipps und Checklisten für das Online-Coaching

Sieben Tipps für das Online-Coaching

von Evelyn Albrecht

https://www.managerseminare.de/tmdl/k,69783

Bevor Sie als Coach in die Methoden einsteigen, seien hier sieben essenzielle Tipps für das Online-Coaching dargestellt.

1. Eigene Wirkung als Coach

Online-Coaching ist eine gute Gelegenheit, die eigene Wirkung als Coach zu analysieren, zu reflektieren und gegebenenfalls zu verändern: Wie wirkt Ihre Stimme, Ihr eigenes Erscheinungsbild und Ihre Mimik, die mit der Kamera eingefangen wird? Vor allem unter der Berücksichtigung, dass der Klient Ihre Gestik bzw. Ihr Gesamterscheinungsbild selten bis nie sehen wird.

Unsere Tipps:

Nehmen Sie sich während eines Video-Coaching-Gesprächs auf (natürlich nur mit dem Einverständnis des Klienten) und analysieren Sie, was bereits gut läuft und wo Sie Verbesserungspotenzial haben. Ein professionelles Medientraining kann ebenfalls sinnvoll sein.

Da vor allem Ihr Profil zu sehen ist, verzichten Sie auf zu starkes Gestikulieren. Schlimmstenfalls tauchen Ihre Hände während des Video-Coaching-Gesprächs als störende Erscheinungen im Screen immer wieder kurzfristig auf – ohne Sinn und Bedeutung. Kommunikation ohne Gestik muss auch trainiert werden.

Intensivieren Sie Ihre Mimik: Besonders freundlicher Blick und der richtige Blickkontakt. Kleben Sie einen Zettel/Störer (Smiley) neben die Kamera, um den optimalen Augenkontakt herzustellen.

Schalten Sie den Screen so ein, dass Sie ausschließlich Ihren Klienten sehen und nicht sich selbst. Somit sind Sie auf den Klienten fokussiert und sehen dessen Mimik in einem größeren (ungeteilten) Format.

2. Agiles Mindset

Arbeiten im virtuellen Raum erfordert vom Coach noch stärker als im Präsenz-Coaching ein agiles und flexibles Mindset. Als Online-Coach fokussieren Sie nicht nur auf den Klienten, sondern haben stets das Funktionieren und die Wirkung des virtuellen Raums mit seinen Tools im Blick.

Noch kommt es relativ häufig zu technischen Funktionsstörungen, auf die Sie als Coach gelassen und ruhig mit sofortigen Lösungsideen reagieren können sollten und dabei den eventuell nicht so agil trainierten Klienten abholen können sollten.

3. Ausreichend Vorbereitungszeit einplanen

Vorbereitung, Prozessgestaltung, Kommunikation und Interaktion mit dem Klienten sind im Online-Coaching für den Coach insgesamt herausfordernder bzw. intensiver. Sie sollten deshalb ausreichende zeitliche, mentale und inhaltliche Vorbereitungszeit einplanen. Im Gegensatz zum Präsenz-Coaching kann der technische Check einige Zeit in Anspruch nehmen: fünf Minuten, wenn alles funktioniert und Stunden, wenn es eben nicht funktioniert.

4. Back-up-Optionen parat haben

Im Online-Coaching kann es rein technisch gesehen immer zu Störungen kommen, wenn etwa Ihr eigenes Internet nicht funktioniert oder das des Klienten, oder der Klient versehentlich den Video-Call verlässt. Sie sollten deshalb mit ihm ein Back-up-Szenario besprechen, z.B. die Alternativen Telefon, E-Mail, anderes Video-Tool u.Ä.

5. Online-Coaching-Arbeitsplatz

Idealerweise richten Sie sich einen permanenten, festen Online-Coaching-Arbeitsplatz mit fixer Beleuchtung, Mikrofon-Installation und örtlich getrennt vom Büroschreibtisch ein. Das erspart Ihnen viel Zeit, Mühe und Chaos. Präsenz-Coaching findet ja auch nicht am Schreibtisch des Coachs statt.

Der Screen-Hintergrund sollte nicht artifiziell, sondern real sein, das schafft Vertrauen im virtuellen Raum. Sorgen Sie daher für einen ruhigen Screen-Hintergrund ohne Ablenkung (im Gegensatz zu Influencer-YouTube-Videos). Idealerweise sieht der Klient einen Raum und nicht nur eine weiße Wand, dies gibt ein realistischeres Raumgefühl und auch wieder mehr Vertrauen.

Das Gesicht des Coachs sollte ohne Schattenbildung gut ausgeleuchtet sein. Ebenso der reale Raum, in dem Sie als Coach sitzen.

6. Technischer Methodenkoffer

Gerade als Online-Coach-Einsteiger sollten Sie die technischen Bedingungen so einfach wie möglich halten. Sie müssen nicht sofort mit Online-Whiteboard oder zwei Bildschirmen arbeiten.

Sukzessive sollten Sie alle gängigen Video-Meeting-Tools kennen und durch regelmäßige Nutzung beherrschen. Permanentes Lernen und Weiterbildung ist im Online-Coaching-Bereich unabdingbar, da es ständig Updates bzw. neue Tools gibt.

7. Zusammenarbeit im virtuellen Raum

Coach und Klient sollten sich im digitalen Raum und mit der Technik per se wohlfühlen.

Die Zusammenarbeit kann für Coach wie auch für Klient anstrengend sein. Eine parallele Tonübertragung ist im Video-Call nicht möglich, d.h., wenn der Coach den Klienten unterbrechen sollte, gehen Inhalte verloren.

Größte Gesprächsdisziplin ist gefordert. Deshalb sollte das Interaktionstempo langsamer sein und es sollten längere und häufigere Sprechpausen gemacht werden.

Beim Telefon-Coaching sollten Sie als Coach mit dem Klienten ein Zeichen vereinbaren, wenn er seine Reflexion beendet hat, damit Sie ihn nicht beim Denken unterbrechen.

Manchmal ist die Ton-Bild-Übertragung nicht synchron: Eine Kombination aus Video-Meeting-Tool zur Bildübertragung und Telefon für das Gespräch ist dann sinnvoll bzw. notwendig.

Rituale erleichtern die Zusammenarbeit: Besonders für den Eintritt des Klienten in den virtuellen Raum (Check-in) und das Beenden des Video-Coachings (Check-out). Sie als Coach sollten immer als letzte Person den virtuellen Raum verlassen.

Checklisten für das Online-Coaching

von Evelyn Albrecht

Im Online-Coaching gibt es wesentlich mehr Parameter, die vor dem Coaching-Gesamtprozess (Albrecht, 2018) und vor und während der Online-Coaching-Gespräche berücksichtigt und kontrolliert werden müssen.

https://www.managerseminare.de/tmdl/k,69783

Checkliste zu Beginn des Coaching-Gesamtprozesses

Klienten-Erfahrung

Hat der Klient Erfahrungen mit Video-Meeting Tools?

• Welches Video-Meeting-Tool möchte der Klient verwenden?

• Welches Video-Meeting-Tool erlaubt die Firma des Klienten?

DGSVO

Klären Sie mit dem Klienten die DGSVO und dessen Sicherheitsbedürfnis ab, bezüglich:

• Digitale Whiteboard-Arbeiten und Speicherung

• E-Mail

• Video-Meeting-Tools

• Messenger

• Aufnahmen/Records

• Clouds

• Sharing Documents

Geschützter Raum/ Vertraulichkeit

Klären Sie die Online-Coaching-Rahmenbedingungen zum geschützten Raum ab:

• Wo sollte sich der Klient aufhalten und wo nicht: kein Großraumbüro, kein öffentlicher Raum wie Flughafen, Zug …

• Wo halten Sie sich als Coach auf? An Ihrem Online-Coaching-Arbeitsplatz?

• Transparenz durch echte/reale Hintergründe beim Coach sowie beim Klienten.

Back-up-Szenario

Besprechen Sie mit dem Klienten, was sie beide machen, wenn es zu Störungen kommt von:

• Internet

• Computer

• Mikrofon

• Kamera

• Video-Meeting-Tool

Interaktion

Weisen Sie den Klienten darauf hin, dass

• Interaktionen bewusst langsamer gestaltet werden,

• mehr Sprechpausen im Gespräch gemacht werden.

• Besprechen Sie mit dem Klienten, was Sie beide beim Auftreten starker Emotionen und Irritationen seitens des Klienten machen werden.

Checkliste zu Beginn der Online-Coaching-Session

Die folgende Online-Coaching Checkliste sollte nicht nur beim ersten Online-Coaching genutzt werden, sondern stellt eine täglich zu praktizierende Routine dar, die die angemessene technische Qualität im Online-Coaching sicherstellt.

https://www.managerseminare.de/tmdl/k,69783

Video-Online-Tool

• Funktioniert das Video-Meeting-Tool oder gibt es Störungen z.B. aufgrund von Software-Updates?

• Ist seitens des Coachs sichergestellt, dass der Klient den Link für das Video-Meeting-Tool hat und auch findet?

• Bin ich als Coach im richtigen Video-Meeting-Tool und im richtigen Online-Channel?

• Kann ich als Coach das zu nutzende Video-Meeting-Tool sicher und fehlerfrei bedienen?

• Kennt der Klient das zu nutzende Video-Meeting-Tool und kann er es sicher anwenden oder möchte er sich vorab einarbeiten?

Internet-Verbindung

• Steht das Internet in seiner gewohnt stabilen und hohen Bandbreite zur Verfügung oder gibt es Schwankungen bzw. eine schlechte Internet-Verbindung? Kann entsprechend schnell entgegengewirkt werden, z.B. LAN-Verbindung statt WLAN?

• Als Back-up-Szenarium: Ist die Telefonnummer des Klienten griffbereit und ist das Handy des Coachs entsprechend aufgeladen?

• Bin ich als Coach fähig, mit digitalen Verzerrungen (Sprache und Video) umzugehen und mit dem Klienten zielführend zu arbeiten?

Computer-Equipment

• Benötige ich immer oder speziell für das anstehende Online-Coaching einen zweiten Bildschirm, damit ich z.B. den Klienten und das Online-Whiteboard parallel und in ausreichender Größe sehen kann?

• Funktioniert die Technik mit dem zweiten Bildschirm?

• Wie sieht mich der Klient, wenn ich den zweiten Bildschirm nutze? Ich muss als Coach sicherstellen, dass der Klient mich von vorne und mit gleicher Augenhöhe und gutem Augenkontakt sehen kann.

Kamera

• Funktioniert die Kamera in sehr guter Qualität?

• Ist der virtuelle Hintergrund im Video-Meeting-Tool ausgeschalten, sodass der Klient den echten/realen Raum des Coachs sehen kann?

• Ist der reale Coach-Raum optisch ruhig und der Hintergrund aufgeräumt zu sehen – ohne visuelle Ablenkungen?

• Der Kamera-Ausschnitt kann je nach genutztem Video-Meeting-Tool variieren und muss dann entsprechend eingestellt werden.

• Welchen Ausschnitt des Coachs wird der Klient sehen – nur das Profil oder den Coach als gesamte Person? Was ist für dieses Coaching sinnvoller?

• Schaue ich auf gleicher Augenhöhe zum Klienten (Blickkontakt)?

• Beleuchtung (variiert je nach Sonnenlichtintensität und Einfallswinkel): Ist das Gesicht des Coachs klar und deutlich und ohne (einseitige) Verschattung zu sehen?

Mikrofon

• Funktioniert das Mikrofon einwandfrei – ohne Nebengeräusche, mit ausreichender Lautstärke für den Klienten und für mich?

• Habe ich mit dem Mikrofon eine für den Klienten angenehme Stimme oder klingt alles unangenehm (Raum-Echo, zu trocken, zu kalt etc.)?

• Nutze ich Kopfhörer, damit der Klient sicher sein kann, dass niemand im Raum mithören kann?

• Wenn ich Kopfhörer nutze – funktionieren sie wirklich?

Online-Whiteboard

• Möchte ich als Coach dem Klienten eine Auswahl an zu nutzenden Online-Whiteboards geben? Und wann mache ich das?

• Muss ich mich als Coach selbst noch in ein bestimmtes Online-Whiteboard einarbeiten?

• Muss der Link dem Klienten vor der Online-Coaching Sitzung zugesandt werden, z.B. damit der Klient sich mit dem Online-Whiteboard vertraut machen kann oder sich die Boards/Formulare bereits ansehen bzw. bearbeiten kann?

• Funktioniert der Link zum Online-Whiteboard für den Klienten?

• Stehen alle notwendigen Boards bzw. Formulare in dem zu nutzenden Online-Whiteboard zur Verfügung?

Quellen/Literatur

Albrecht, E. (2018): Business Coaching. Ein Praxis-Lehrbuch. Walter de Gruyter.

II – Methoden für das Online-Coaching

Methoden-Übersicht

von Evelyn Albrecht

Oftmals wird für ein bestimmtes Klientenanliegen eine effektive Methode gesucht. Deshalb sind in der Methoden-Übersicht alle in diesem Buch beschriebenen Methoden nach ihrem optimalen Anwendungszeitpunkt geclustert.

https://www.managerseminare.de/tmdl/k,69783

Stichworte

Methode

Bedürfnisse

• Gewaltfreie Kommunikation als Online-Methode

• Ikigai – wofür stehe ich morgens auf?

• Lebensregelmedaille

Beziehungsaufbau

• Die 4. Dimension

Biografiearbeit

• KAIROS-Methode – das biografische Karriere-Coaching-Tool

Blockaden überwinden

• Eine neue Perspektive auf Entscheidungen

Burnout-Prävention

• Die grüne Landkarte

• Das Refinement meines Themenspeichers

Changemanagement

• LoC – Lighthouse of Change®

• Das Online-Team-Board im Einzelcoaching

Eigen-/Fremdwahrnehmung

• Ich schau dir in die Augen, Kleines

Emotionen

• Gewaltfreie Kommunikation als Online-Methode

• Fear Setting

Empathie

• Die 4. Dimension

Entscheidungsfindung

• Moving Motivators

• Eine neue Perspektive auf Entscheidungen

• Der Perspektivenstrauß

• Changing Hats

• Integratives Entscheidungs- und Selbstmanagement

• Sprachlos

• Kollegiale Fallberatung

• Das Lösungspoker

Erwartung(-sklärung) anderer

• Das verborgene Selbst

• Das Selbstbild

Ethik

• Ethische Qualitätssicherung im Online-Coaching

Fokussierung

• Das Refinement meines Themenspeichers

• Mein kleinstmögliches realisierbares Thema

• Die 4. Dimension

Fortschritt sichern

• Das Lösungspoker

Führungspersönlichkeit

• Was ist mir wirklich wichtig?

• Eine neue Perspektive auf Entscheidungen

Glaubenssätze

• Lebensregelmedaille

Handlungsoptionen/Aktionsplanung

• Fear Setting

• The Shine of Mazu

• Der Perspektivenstrauß

• Integratives Entscheidungs- und Selbstmanagement

• RECAP-Quiz

• Kollegiale Fallberatung

• Das Lösungspoker

Highlights

• High-Lights/Low-Lights

Ideenfindung

• Sprachlos

• Kollegiale Fallberatung

• Das Lösungspoker

Identität/Individualität

• Online-Dating mit sich selbst

• Das Selbstbild

(Innere) Klarheit

• Was ist mir wirklich wichtig?

Karriere

• Die Karriere-Matrix (Persönliche SWOT)

• Yuimaru – The Spirit of Cooperation

• KAIROS-Methode – das biografische Karriere-Coaching-Tool

Konfliktmanagement

• Gewaltfreie Kommunikation als Online-Methode

Kontakt

• Die coachende Person ist das wichtigste Werkzeug

Konstruktivismus

• Die coachende Person ist das wichtigste Werkzeug

Kompetenzen

• Ikigai – wofür stehe ich morgens auf?

• Kompetenzbasierte Identifikation weiteren Teamentwicklungs-Potenzials

Komplexitätsreduktion

• Das Refinement meines Themenspeichers

• Mein kleinstmögliches realisierbares Thema

Kreativität

• The Hat Shop

• Online-Coaching mit Lego® Serious Play®

• Das verborgene Selbst

Leidenschaft

• Ikigai – wofür stehe ich morgens auf?

Lernen erleichtern

• Die coachende Person ist das wichtigste Werkzeug

Lösungsentwicklung/-findung

• Der Perspektivenstrauß

• Sprachlos

• LoC – Lighthouse of Change®

• Kollegiale Fallberatung

Mental Health Care

• Die grüne Landkarte

Motivation

• Moving Motivators

• High-Lights / Low-Lights

• Bild- und Objektbeschreibung als Schlüssel zu motivierenden Stimuli und Hintergrundthemen

• Das verborgene Selbst

Neuorientierung

• Online-Dating mit sich selbst

• KAIROS-Methode – das biografische Karriere-Coaching-Tool

New Work

• Sprachlos

Perspektivwechsel

• Der Perspektivenstrauß

• Changing Hats

Personal Change

• Life-Board

• Die grüne Landkarte

Persönlichkeitsentwicklung

• Was ist mir wirklich wichtig?

• Das verborgene Selbst

• Ich schau dir in die Augen, Kleines

Persönliche Präsenz

• Die 4. Dimension

Potenzialidentifikation/ -aktivierung

• Online-Coaching mit Lego® Serious Play®

• Kompetenzbasierte Identifikation weiteren Teamentwicklungs-Potenzials

Priorisierung

• The Shine of Mazu

• Das Lösungspoker

Projektplanung

• Das Refinement meines Themenspeichers

• Sprachlos

Quick Wins

• Mein kleinstmögliches realisierbares Thema

Rapport

• Die coachende Person ist das wichtigste Werkzeug

Reflexion/Wahrnehmung

• Skalierung mit Online-Tools

• LoC – Lighthouse of Change®

Resilienz

• Life-Board

• Die grüne Landkarte

• Energieräuber identifizieren und verbannen

• Das Refinement meines Themenspeichers

Ressourcen

• Das Refinement meines Themenspeichers

• Was ist mir wirklich wichtig?

• Bild- und Objektbeschreibung als Schlüssel zu motivierenden Stimuli und Hintergrundthemen

Risikomanagement

• Fear Setting

Rollen(-verständnis)

• Die Karriere-Matrix (Persönliche SWOT)

• Yuimaru – The Spirit of Cooperation

• The Hat Shop

• Das Selbstbild

• Changing Hats

Selbstbewusstsein

• Was ist mir wirklich wichtig?

Selbstbild

• Yuimaru – The Spirit of Cooperation

• Das Selbstbild

• Ich schau dir in die Augen, Kleines

Selbstdarstellung

• Online-Dating mit sich selbst

Selbsterfahrung

• Das verborgene Selbst

Selbst-Evaluierung/Retrospektive

• High-Lights/Low-Lights

• Daily Positive Selfevaluations and Reinforcements (DPS)

• RECAP-Quiz

Selbstmanagement

• Energieräuber identifizieren und verbannen

• Das Refinement meines Themenspeichers

• The Shine of Mazu

• Der Perspektivenstrauß

Selbstreflexion

• Online-Dating mit sich selbst

• Moving Motivators

• Die 4. Dimension

• Bild- und Objektbeschreibung als Schlüssel zu motivierenden Stimuli und Hintergrundthemen

• RECAP-Quiz

Selbstwertgefühl

• Daily Positive Selfevaluations and Reinforcements (DPS)

• LoC – Lighthouse of Change®

Selbstwirksamkeit

• Integratives Entscheidungs- und Selbstmanagement

Sinn des Lebens

• Life-Board

• Die grüne Landkarte

• Energieräuber identifizieren und verbannen

• Yuimaru – The Spirit of Cooperation

• Ikigai – wofür stehe ich morgens auf?

• The Hat Shop

• LoC – Lighthouse of Change®

Skalierung

• Die Zieldefinition nach der S.M.A.R.T.S – Methode

• Skalierung mit Online-Tools

Stakeholder-Management

• Das Online-Team-Board im Einzelcoaching

Standortbestimmung

• Online-Dating mit sich selbst

• Das Online-Team-Board im Einzelcoaching

• High-Lights / Low-Lights

Stärken/Schwächen

• Die Karriere-Matrix (Persönliche SWOT)

Strategie

• Fear Setting

• Eine neue Perspektive auf Entscheidungen

Stressbewältigung

• Energieräuber identifizieren und verbannen

• Das Refinement meines Themenspeichers

• The Hat Shop

Systemische Aufstellung

• Visualisierung im Online-Coaching

Teamentwicklung

• Das Online-Team-Board im Einzelcoaching

• Skalierung mit Online-Tools

• Kollegiale Fallberatung

• Kompetenzbasierte Identifikation weiteren Teamentwicklungs-Potenzials

• RECAP-Quiz

(nachhaltige) Umsetzung

• Integratives Entscheidungs- und Selbstmanagement

• Mit agilen Ritualen zur idealen Woche

Werte

• Life-Board

• Yuimaru – The Spirit of Cooperation

Wirkung

• Die 4. Dimension

• Mit agilen Ritualen zur idealen Woche

Work-Life-Balance

• Life-Board

• Die grüne Landkarte

• Energieräuber identifizieren und verbannen

• Yuimaru – The Spirit of Cooperation

• Ikigai – wofür stehe ich morgens auf?

• The Shine of Mazu

• The Hat Shop

• KAIROS-Methode – das biografische Karriere-Coaching-Tool

Verantwortung/Verantwortlichkeit

• Die Karriere-Matrix (Persönliche SWOT)

• The Hat Shop

• Changing Hats

Verifizierungsprozess

• Die Zieldefinition nach der S.M.A.R.T.S – Methode

Virtuelle Führung

• Ich schau dir in die Augen, Kleines

Visionen und Ziele

• Online-Dating mit sich selbst

Visualisierung

• Visualisierung im Online-Coaching

• Mit agilen Ritualen zur idealen Woche

Zeitplanung

• Mit agilen Ritualen zur idealen Woche

Ziel(bild)definition

• Die Zieldefinition nach der S.M.A.R.T.S – Methode

• Kompetenzbasierte Identifikation weiteren Teamentwicklungs-Potenzials

Zielentwicklung

• Mein kleinstmögliches realisierbares Thema

Zielerreichung

• Mit agilen Ritualen zur idealen Woche

Zielstrebigkeit

• Integratives Entscheidungs- und Selbstmanagement

Kapitel 1

Grundlagen-Methoden für das Online-Coaching

Kapitel 1 – Grundlagen-Methoden für das Online-Coaching

1.1 Bezugspunkte für einen wirkungsvollen Einsatz videobasierter Kommunikationstoolsvon Alexander Martin

1.2 Die coachende Person ist das wichtigste Werkzeugvon Volker Tepp

1.3 Die 4. Dimensionvon Ralf Gasche

1.4 Ethische Qualitätssicherung im Online-Coachingvon Jürgen Bache

1.5 Visualisierung im Online-Coachingvon Elke Berninger-Schäfer

1.1

Bezugspunkte für einen wirkungsvollen Einsatz videobasierter Kommunikationstools

von Alexander Martin

Format: Einzel- und Gruppencoachings

Level: Einsteiger

Anwendung: erstes Drittel

Zeitbedarf: Vorbereitung: 60 Minuten

Durchführung: während des Gesamt-Coaching-Prozesses

Technik: Videobasiertes Online-Kommunikationstool

Darum geht es

Sich mit den spezifischen Merkmalen von Videokommunikation aus der Perspektive eines Coaching-Anlasses auseinandersetzen und videobasierte Kommunikationstools im Online-Coaching wirkungsvoll einsetzen.

Übersicht

Videobasierte Kommunikationstools lassen sich vielseitig in Online-Coaching-Prozesse einbinden. Oftmals als Videokonferenztool bezeichnet, handelt es sich, technisch betrachtet, um eine onlinegestützte synchrone Übertragung von Bild- und Tondaten mit Computersystemen. In der Regel begegnen sich mindestens zwei räumlich getrennte Individuen, die von sich – im Unterschied zur persönlichen Begegnung ohne zwischengeschaltete Medien – zumeist nur einen „Wirklichkeitsausschnitt“ (Engelhardt & Engels, 2021) sehen können.

Videokonferenztools ermöglichen eine Übertragung vieler Merkmale einer Interaktion von Angesicht zu Angesicht in den digitalen Raum, die merklich über die nicht bildgestützte Telefonie hinausgehen. Zugleich gehen mit dem Format spezifische Anforderungen einher, die berücksichtigt werden sollten (Legerer-Bratengeyer, 2021; Engelhardt & Engels, 2021; Kerres, 2018).

Anders als in Präsenz-Coachings müssen sowohl Coach als auch Klientin bestimmte technische Voraussetzungen erfüllen und sicherstellen. Hierzu zählen …

videofähige digitale Endgeräte mit entsprechender Rechenleistung,

ein hinreichend aktuelles Betriebssystem, das mit der genutzten Videokonferenzplattform kompatibel ist sowie

eine ausreichend leistungsstarke Internetverbindung mit entsprechendem Datenvolumen.

Auf einer ausstattungsbezogenen Ebene sollten ebenfalls Vorkehrungen im Zusammenhang mit der Qualität der Übertragung getroffen werden: Dies betrifft etwa die (oftmals als technische Zusatzausstattung in Form von Hardwarekomponenten ergänzte) Ausstattung im Bereich Kamera und Mikrofon, die einen erheblichen Einfluss auf die Wirksamkeit der Online-Interaktion hat. Es umfasst aber auch die Frage der Raumbeleuchtung und des Bildhintergrunds, also dem Raum, in dem sich die Teilnehmenden befinden.

Insbesondere bei Gruppencoachings sollten die vorgenannten technischen und ausstattungsbezogenen (und damit auch durchaus kostenintensiven) Voraussetzungen in den Blick genommen werden, da sich im Falle unterschiedlicher Bedingungen bei den Klientinnen sonst schnell der Eindruck einstellen kann, abgehängt zu werden.

Mit Blick auf die konkrete Sitzungsdurchführung ergeben sich ebenfalls Besonderheiten. Diese betreffen beispielsweise den Anfang und Ausklang einer Interaktion, die jeweils sehr abrupt und gewissermaßen „mit einem Klick“ erfolgen können und dementsprechend von der coachenden Person angebahnt werden sollten.

Parallel zu diesen Erfordernissen lohnt sich beim Einsatz videobasierter Kommunikationstools zu bedenken, dass eine „ganzheitliche nonverbale Kommunikation“ (Legerer-Bratengeyer, 2021) aufgrund des begrenzten Bildausschnitts nicht stattfindet. Auch die Wahrnehmung von Mimik, Atmung und Tonlage stellen eine Herausforderung dar: Sie sind abhängig von der Ausstattungsqualität und außerdem weniger unmittelbar wahrnehmbar. Sie erfordern eine besondere Aufmerksamkeit der Beteiligten.

Fixieren die Teilnehmenden den Bildschirm bei videobasierter Kommunikation zu lange, führt dies zu einer hohen kognitiven Belastung, die schneller „in Müdigkeit und Erschöpfung endet“ (Legerer-Bratengeyer, 2021) als reizintensivere Begegnungen von Angesicht zu Angesicht.

Auch der Umstand, sich während einer Videokommunikation durchgehend selbst zu sehen und anderen Menschen einen ausschnitthaften Einblick in das private Umfeld zu geben, sind potenzielle Belastungsfaktoren.

Einsatz

Der Einsatz videobasierter Kommunikationstools kann – unter Berücksichtigung ihrer Besonderheiten – grundsätzlich nahezu jeden coachingbezogenen Interaktionsanlass in Kopräsenz ersetzen oder phasenweise ergänzen.

Ziele

Für die Klientin ermöglicht der Einsatz videobasierter Kommunikationstools eine flexible und ortsungebundene Teilnahme am Coaching. Der Einsatz von Videokonferenztools kann zudem mit einem erhöhten Autonomieerleben einhergehen, da sich Klienten beispielweise selbstständig ein- und auswählen können und auch die Hör- und Sichtbarkeit (bei sichergestellten technischen Voraussetzungen) aller Teilnehmenden gleich ist, was die für Kopräsenz üblichere Diskrepanz zwischen Coach (bewegt sich z.B. im Raum) und Klienten (sitzen z.B. im Raum) reduzieren hilft.

Anwendung

Schritt 1: Im Vorfeld

In Ergänzung zu üblichen Informationen, die die Klientin rechtzeitig im Vorfeld des Termins erreichen, wie Startzeitpunkt, Agenda etc. sollte der Coach auf die Besonderheiten des Formats und seiner Voraussetzungen hinweisen. Hierzu zählt ein übersichtlicher Katalog von Merkmalen und Kriterien, die als Voraussetzung für einen Einsatz videobasierter Kommunikationstools im Online-Coaching bestenfalls bei allen Teilnehmenden erfüllt sein sollten, in jedem Falle aber beim Coach erfüllt sein müssen. Folgende Punkte sollte man beachten:

1. Hinweise auf den Zugang zur genutzten Videokonferenzplattform

Bestenfalls beginnt der Hinweis zum Zugang mit einer kurzen Nennung des Tools und der Zugangsdaten, also einem Link zur Plattform und den Daten, die zum Eintreten erforderlich sind, wie etwa Passwörter. Diese Zugangsbeschreibung richtet sich an Kenner der Plattform, die so auf einen Blick alle erforderlichen Informationen erhalten.

Unmittelbar im Anschluss folgt dann eine detailliertere Beschreibung für Erstnutzer der jeweiligen Plattform. Hier sollte die Plattform zunächst kurz unter Berücksichtigung sicherheits- und computersystemrelevanter Angaben (z.B. Standorte der Server, erforderliche Rechnerleistung) vorgestellt werden. Danach folgen detaillierte Schritt-für-Schritt-Angaben, beginnend mit einer möglicherweise erforderlichen Installation des Videokonferenztools und endend mit dem konkreten Einwählen.

In einem dritten Teil sollte der Coach die für den Coaching-Anlass zentralen Funktionalitäten des Tools zusammenfassend einführen und ihre Nutzung erläutern.

Für alle Erläuterungen einer Rechneranwendung haben sich Text-Bild-Kombinationen als besonders wirkungsvoll erwiesen. Als Bilder eignen sich Screenshots der jeweils beschriebenen Schritte, die direkt die Benutzeroberfläche der Software abbilden.

2. Hinweise auf technische Voraussetzungen (Rechnerleistung, Kamera und Mikrofon)

Videokonferenzplattformen setzen bestimmte technische Anforderungen voraus, über die das zur Einwahl genutzte Gerät und seine Netzinfrastruktur verfügen müssen. Diese betreffen

• Systemanforderungen

• Unterstützte Betriebssysteme

• Unterstützte Tablets und Mobilgeräte

• Unterstützte Browser

• Prozessor- und RAM-Anforderungen

• Breitbandanforderungen

• Internetverbindung (mindestens 50 MBit/s)

Grundsätzlich erfüllen die meisten in arbeitsbezogenen Prozessen eingesetzten Endgeräte die erforderlichen Anforderungen. Je nach genutzter Plattform variieren die Anforderungen für einen reibungslosen „Idealbetrieb“ allerdings erheblich. Die Plattformen weisen diese Angaben in der Regel aus. Diese Informationen sollte der Coach komprimiert zur Verfügung stellen.

Für die Kamera gilt, dass jedes internetfähige mobile Endgerät über die technische Mindestanforderung zur Übertragung des Bildes verfügt. Meistens haben auch Laptops, zum Teil auch PC-Monitore, eine integrierte Kamera. Hierbei setzen jedoch nur die wenigsten Anbieter auf hochwertige Kameratechnik. In den meisten Fällen ist diese für eine gute bis hervorragende Bildqualität nicht besonders geeignet. Hier empfiehlt sich dann eine externe Kamera, die sich im Fachhandel unter der Produktkategorie der Webcams finden. Empfehlenswert sind Webcams, die sich via USB-Port mit dem Rechner verbinden lassen und über folgende Mindestanforderungen verfügen:

• Autofokus, Gesichtserkennung, Zoomfunktion

• Weitwinkel-Sichtfeld (ca. 65° in der Breite, bei 70 cm Abstand zur Webcam)

• Pixelauflösung: Mindestens Full-HD-Qualität (1920 x 1080 Bildpunkte) bestenfalls 4K/UHD-Qulität (4096 x 2160 Pixel)

• Bildwiederholungsfrequenz 30 FPS

• Stativgewinde

• Kompatibilität mit gängigen Betriebssystemen

Die Kamera sollte so aufgestellt (Stativ) oder angebracht (Monitor) sein, dass sie sich bei gerader Sitzposition ungefähr auf Stirnhöhe befindet.

Für das Mikrofon gilt dieselbe Einschätzung zur Integration wie bei der Kamera. Für hochwertigere Tonergebnisse ist eine externe Mikrofon/ Kopfhörer-Variante in Form eines kabelgebundenen Headsets empfehlenswert, die sich via USB oder Klinkenstecker mit dem Rechner verbinden lässt. Hierbei gilt die Faustformel, dass nahezu jede externe Variante eingebaute Toneingabe- und -ausgabestärken übersteigt und bereits günstige Geräte zu erheblich angenehmeren Ergebnissen führen.

3. Hinweise auf Raumbedingungen und Beleuchtung

Die Beleuchtung stellt bestenfalls eine gleichmäßige Ausleuchtung der Teilnehmenden sicher. Das gelingt am ehesten, wenn das Licht zentral von oben oder vorne kommt. Bei nicht natürlichen Lichtquellen eignet sich eine mittlere bis kühle Farbtemperatur von etwa 5.600 Kelvin. LED-Leuchten sind hierfür ideal, bestenfalls lassen sich diese in Stärke (heller/dunkler) und Farbton (mehr/weniger Gelbton) dimmen und variieren. Aufstellbare Lichtquellen (z.B. Ringleuchten) für Webcam-Anwendungen stellen hierfür eine günstige Alternative dar und können zentral von vorne oder auf beiden Seiten des Gesichts positioniert werden und haben ähnliche Effekte.

Im Falle einer hohen Rechnerleistung kann ein virtueller Hintergrund unerwünschte Einblicke in den Hintergrund vermeiden. Hierzu sollten möglichst neutrale und reizarme Motive gewählt werden. Eine Verwischung des Hintergrunds führt meist zu Überlappungen der Bildebenen und lässt einen unruhigen Eindruck entstehen. Bestenfalls ist der Hintergrund real und so neutral wie möglich (z.B. eine einfarbige Wand oder ein geschlossener Schrank).

4. Bildausschnitt

Für den Bildausschnitt gilt, dass er idealerweise alle nonverbalen Reaktionen erfasst, die in einer am Tisch sitzenden Präsenzsituation ebenfalls stattfinden und kommunikativ bedeutsam sind.

Der Bildausschnitt erfasst demnach den gesamten Körper ab Tischkante aufwärts.

5. Umgangsformen (Umgang mit Wortmeldungen, Nutzung von Chatfunktionen, Videoübertragung an/aus)

Je nach Coaching-Anlass sollte man die Umgangsformen definieren und im Vorfeld kommunizieren.

Bei mehr als drei bis vier Teilnehmenden empfiehlt es sich, Wortmeldungen via Icon anzuzeigen.

Der Einsatz der Chatfunktion sollte klar definiert sein. Wird sie nicht benötigt, sollte sie ausgeblendet werden.

Damit die Kommunikation einem Präsenzerlebnis möglichst nahekommt, sollten alle Teilnehmenden ihre Videoübertragung grundsätzlich angeschaltet lassen und sich dabei (z.B. mit Blick auf Mimik, Gestik, Konzentriertheit etc.) so verhalten, wie sie es bei einem Treffen in Präsenz ebenfalls täten.

Für einen stringenten Coaching-Prozess sollte es das Ziel sein, möglichst wenig Aspekte und Bereiche undefiniert zu lassen. Wenn der jeweilige Kommunikationsanlass bestimmte Vorgaben nicht benötigt, sollte dies eine vom Coach bewusst getroffene Entscheidung im Vorfeld und mit Blick auf eine bestimmte Zielsetzung (z.B. Nutzung eines Tools, lockeres Kennenlernen etc.) sein.

Schritt 2: Der Start

Dem Start einer Videokommunikation kommt eine wichtige Bedeutung zu. Je nach Tool kann der Coach die Teilnehmenden nach dem Einwählen zunächst in einen „Zwischenraum“ verweisen, in dem darauf hingewiesen wird, dass der Termin gleich beginnt. Sobald alle Teilnehmenden da sind, kann er den Termin beginnen und eröffnen. Wahlweise kann er Teilnehmende auch sukzessive eintreten und sich mit den anderen Teilnehmenden und dem Setting vertraut machen lassen. Hier gibt es keinen Goldstandard, wichtig bei beiden Varianten ist, dass der Coach den Erstkontakt verbal (Begrüßung, „Small Talk“ etc.) und nonverbal (zugewandt-interessierter Blick, Lächeln etc.) in die Hand nimmt und lenkt.

Schritt 3: Die Durchführung

Während der Sitzung sollte der Coach insbesondere die eingangs skizzierten Besonderheiten videobasierter Kommunikation beachten. Dies bedeutet, fehlende Aspekte einer ganzheitlichen Körpersprache bestmöglich über nonverbale und verbale Reaktionen auszugleichen und ein authentisches Kommunikationserlebnis zu ermöglichen.

Auf nachfolgende Aspekte sollte er achten:

Der Coach sollte mimische Reaktionen (z.B. Lächeln & Nicken) bewusst, gut wahrnehmbar und dauerhaft einsetzen. Hierbei ist wichtig zu bedenken, dass die videobasierte Fokussierung auf Ausschnitte dazu führt, dass alles, was mimisch passiert, erheblich intensiver wahrgenommen wird als in einer realen Begegnung, bei der z.B. abschweifende Blicke aufgrund anderer äußerer Reize viel schneller „entschlüsselt“ werden können. Insbesondere als Coach sollte man daher mimisch besonders bedacht agieren und Abweichungen (z.B. einen längeren Blick nach links oder rechts) bestenfalls kurz erklären.

Nonverbale Gesten zur Unterstreichung des Gesagten sollten so eingesetzt werden, dass die Bewegungen von Armen und Händen unterhalb der Brusthöhe stattfinden und keinesfalls vor dem Gesichtsfeld erfolgen. Da der Bildausschnitt fokussiert ist, sollte man schnelle Bewegungen vermeiden und eher selten einsetzen. Der Fokus im nonverbalen Bereich liegt auf mimischen Reaktionen.

Es ist empfehlenswert, während der gesamten Dauer ein besonderes Augenmerk auf den Aspekt der Ermüdung der Klientin zu lenken und gezielt Pausen vorzusehen. Klientinnen sollten ermuntert werden, sich zu bewegen und gezielt unterschiedliche Positionen während des Online-Coachings einzunehmen. Dabei sollte der Coach durchgehend beobachten, ob die technischen Voraussetzungen der Klienten stabil sind. Hinweise für Komplikationen sind beispielsweise unbewegte Videobilder, irritierte Blicke und Hilfebitten im Chat.

Schritt 4: Das Ende

Der Coach sollte, wie auch dem Start, dem Ende einen besonderen Stellenwert beimessen. Anders als in einer kopräsenten Begegnung ist der Termin unmittelbar nach dem Austritt beendet. Eine videobasierte Verabschiedung sollte keinesfalls so abrupt erfolgen, sondern neben dem Dank für die Teilnahme dezidiert ein letztes Rückmeldefenster zum Prozess und zur technischen Umsetzung vorsehen. Der Coach sollte seine Klientin anregen, weitere aus ihrer Sicht wichtige Dinge anzusprechen. Erst wenn sie hier keinen Bedarf mehr wahrnimmt, sollte er die Sitzung mit einer Verabschiedung beenden. Er sollte dabei so lange im Videokonferenztool bleiben, bis alle übrigen Teilnehmenden ausgeloggt sind.

Tipps für die technische Umsetzung

Stabile Internetverbindung

Hohe Bildqualität

Gleichmäßige Beleuchtung

Reizarmer Hintergrund

Sachangemessene Wahl eines Tools und seiner Funktionalitäten

Methodische Tipps

Eine wesentliche Gelingensbedingung für einen wirkungsvollen Einsatz videobasierter Kommunikationstools ist die Haltung als Coach. Der Coach sollte sich für die Sicherstellung der erforderlichen Voraussetzungen und Abläufe auf allen Ebenen (mit-)verantwortlich fühlen und ein in Technik und Umgang idealtypisches Beispiel für eine wirkungsvolle Nutzung des Einsatzes videobasierter Kommunikationstools sein.

Quellen/Literatur

Kerres, M. (2018): Mediendidaktik, De Gruyter-Verlag.

Kerres, M. (2018): Mediendidaktik, De Gruyter-Verlag.

Legerer-Bratengeyer, A. (2021): Zoom-Fatigue managen. Psychotherapie Forum 25, 109-114.

1.2

Die coachende Person ist das wichtigste Werkzeug

von Volker Tepp

Format: Einzelcoaching

Level: Fortgeschrittene

Anwendung: durchgehend

Zeitbedarf: einige Stunden

Technik: Video-Meeting-Plattformen jeglicher Art

Darum geht es

Die Coach ist selbst das wichtigste Werkzeug und hat ihre Achtsamkeit auf die Rahmenbedingungen für tragfähige dialogische Kommunikation mit Blick auf didaktische Parameter.

Übersicht

Ein guter tragfähiger Rapport mit Wissen um Lernen aus didaktischkonstruktivistischer Weise ist auch im Online-Coaching eine bedeutsame Unterstützung für gute Coaching-Erfahrungen.

Einsatz

Diese Grundlagen können durchgängig eingesetzt werden.

Ziel

Mit der nachfolgend beschriebenen Haltung ermöglicht die Coach Klienten eine tragfähige Lernumgebung für nachhaltige Lernerfahrungen.

Anwendung

Fast alle Coachs haben sich in Corona-Zeiten vollständig auf die Arbeit mit Videoplattformen wie Zoom und Teams fokussieren müssen. Dabei kann man im Online-Coaching den positiven Trend feststellen, dass im Sinne der Medienreichhaltigkeitstheorie (Media Richies Theory) viel auf der Haben-Seite verbucht werden kann. Zwar ist diese Theoriebildung auch mittlerweile 40 Jahre alt, aber vieles passt dennoch in die 2020er-Jahre.

Weniger reichhaltig sind demnach Kommunikation via Brief oder auch E-Mail, etwas besser via Telefon. Dagegen wird Face-to-Face-Kommunikation als reichhaltig wahrgenommen und bietet ausreichend Potenzial, die Mehrdeutigkeit bei einer Kommunikation zu reduzieren.

Je ähnlicher die virtuelle Kommunikation der Face-to-Face-Beratung ist, desto größer ist die Reichhaltigkeit – und dies ist ein grundlegender Unterschied zur E-Mail-Kommunikation, die zudem asynchron und nondialogisch ist und bei komplexen Themen viel Raum bietet, Konflikte eskalieren zu lassen, statt diese zu klären.

Die Idee, dass rein online-basierte, dialogorientierte Kommunikation keinen nachhaltigen Lern- oder Veränderungsprozess bedeutet, ist glücklicherweise ein Mythos. Die viel zitierte Lernpyramide mit den entsprechenden Prozentzahlen möchte uns glauben machen, dass allein verbal zu kommunizieren nur fünf Prozent Lernerfahrung bedeute. Doch spätestens De Bruyckere, Kirschner, Hulshoff haben in ihrem Buch „Myths about Learning“ 2015 die Lernpyramide als „Das Loch-Ness-Monster der Bildungswissenschaften“ bezeichnet, insbesondere die erst später hinzu gekommenen Prozentwerte entbehren jeglicher bildungswissenschaftlichen Grundlage. Wer gute Vorträge oder spannende Speaker erlebt hat, weiß, dass Zuhören keinesfalls etwas „Passives“ ist.

Coachs sind an Tools und damit an Fragen der Methodik interessiert, wesentlich erscheint dabei aber die Frage nach der Didaktik, die der Methodik als Grundlage dient.

Gerade beim Thema Online-Coaching ist es neben der Frage sinnvoller Tools und Methoden wichtig, einerseits einen klaren Blick auf Haltungen zwischen der Coach zu ihrem Klienten zu haben, andererseits auch in Bezug auf die Frage, wie ein tragfähiger Kontakt aufgebaut und aufrechterhalten werden kann. Coachs arbeiten mit Tools und Methoden, aber diese sind Hilfen in der Arbeit mit Menschen auf einem Entwicklungsweg.

Der Religionsphilosoph Martin Buber hat in seinen Büchern wiederholt beschrieben, dass wir bei der Herausforderung, die Individualität unseres Lebens zu kreieren, auf Dialogizität angewiesen sind. Keine Individualität ohne Dialog. Oder mit einem direkten Zitat von Buber ausgedrückt: „Der Mensch wird erst am Du zum Ich.“ Dazu gehört für Buber auch das „Verbunden werden können“ das auf dem Element der Freiheit beruht – anders ausgedrückt, das Element der Freiwilligkeit, das sich auch im Coaching widerspiegelt. Buber spricht auch von der Ich-Bewusstwerdung.

Aus der Perspektive der Erwachsenenbildung betrachtet, erscheint es sinnvoll, jede Coaching-Situation auch als eine Lernbeziehung und Lernerfahrung zu verstehen. Dazu gehört unweigerlich auch die Erfahrung von Verstörung (Pertubation) aufseiten des Klienten. In der Erwachsenenbildung wird neben der Methodik seit vielen Jahren ein starker Fokus auf die Bedeutsamkeit in der Beziehungsgestaltung als wesentlicher Faktor gelegt.

Wenn in Anlehnung an Buber die Coach selbst als das wichtigste Werkzeug im dialogischen Geschehen mit dem Klienten verstanden wird, ist es bedeutsam, Faktoren und Rahmenbedingungen guter Lernprozesse zu kennen, die für einen guten und tragfähigen Rapport evident sind.

Dabei lohnt sich ein Blick auf die Ermöglichungsdidaktik, als eine Form der Didaktik, die auf den Prinzipien der Selbstbestimmung und Selbststeuerung beruht und von Rolf Arnold (2019) geprägt wurde. Diese geht davon aus, dass ein Lernprozess in anderen nicht von außerhalb erzeugt werden kann, sondern nur durch geeignete Rahmenbedingungen ein innerer Lernprozess möglich wird. Ein vergleichbarer Ansatz ist dabei die interaktionistisch-konstruktivistische Didaktik von Kersten Reich.

Was für Lehrende und Dozenten das zentrale Anliegen der Ermöglichungsdidaktik ist, lässt sich auch auf Coachs übertragen: Gelegenheiten für Lernprozesse in Selbstorganisation zu schaffen – zum Ermöglichen und damit Gestalten adäquater Rahmenbedingungen und Lernarrangements.

Rolf Arnold weist darauf hin, dass Lernende Inhalte stets autopoietisch wahrnehmen und dies mit den von ihnen bereits herausgebildeten Strukturen verbinden, und das behalten, was für sie „viabel“ ist, also funktional und passend. Entsprechend kann eine Coach dem Klienten nicht bestimmte Inhalte vermitteln. Es gibt für die konstruktivistische Didaktik keine allgemeinverbindlichen Inhalte, kein eindeutiges „Richtig“ oder „Falsch“ und auch keine festgelegten Normen, die es zu erreichen gilt.

Kersten Reich versteht dabei Konstruktivistische Didaktik als Beziehungsdidaktik und vertritt die Auffassung, dass in einer gemeinsamen Interaktion und Kommunikation eine kulturelle, zwischenmenschliche Atmosphäre gebildet wird, die für jedes Lernen einen Rahmen der Forderung und Förderung herstellt.

Für Reich ist dabei die Beziehungsebene die entscheidende Ebene, auf der Lernprozesse zuallererst zustande kommen. Als Grundsatz formuliert Reich: „Je kongruenter und dialogischer Beziehungen gestaltet werden, je mehr kommunikative Kompetenzen aktiv entwickelt und geleistet werden, desto wahrscheinlicher ist auch eine gelungene Inhaltsvermittlung.“ (Reich, 2012).