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Ein Aufruf zum (Selber-)Denken
Demokratie ist zweifellos die größte Errungenschaft, zu der wir Menschen es gebracht haben. Was aber, wenn die Klügeren, die Besonnenen und Rücksichtsvollen immer öfter den Schreihälsen weichen, den Wichtigtuern und den Selbstherrlichen? Dann wird aus der Demokratie ganz schnell eine Idiokratie, eine Diktatur der Dummen . . .
Ihren Job als Managerin in führender Position gibt Brigitte Witzer desillusioniert auf, wird Hochschulprofessorin, macht Ausflüge in die Politik. Ihre niederschmetternde These: Wir leben in einem System der Verdummung, das von Wirtschaft, Medien und Politik betrieben wird und in das wir uns widerstandslos hineinziehen lassen. »Darf’s ein bisschen mehr sein?«, fragt Witzer und meint damit nicht mehr Geld oder mehr Erfolg, sondern die Eigenschaften, die eine Gesellschaft vor dem intellektuellen Kollaps bewahren: Integrität und Verantwortung. Warum lassen wir uns von geldgierigen Wirtschaftsbossen, machtbesessenen Politstrategen und aufmerksamkeitssüchtigen C-Promis die Welt erklären? Warum glauben wir immer, nichts gegen die flächendeckende Abstumpfung tun zu können – und was passiert, wenn wir die öffentliche Meinung weiterhin von Dschungelcamp-Bewohnern bestimmen lassen? Eine scharfe Analyse unserer Gegenwart, ein Aufruf zum Selberdenken, ein Wegweiser aus der verordneten Unmündigkeit.
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Seitenzahl: 299
BRIGITTE
WITZER
DIE
DIKTATUR
DER
DUMMEN
Wie unsere Gesellschaft verblödet,
weil die Klügeren immer nachgeben
© 2014 by Wilhelm Heyne Verlag, München,
in der Verlagsgruppe Random House GmbH
Umschlaggestaltung und Motiv: Eisele Grafik·Design, München
Redaktion: Michael Schickerling
Satz: Leingärtner, Nabburg
ePub-ISBN 978-3-641-12624-7
www.heyne.de
Inhalt
Wie unsere Gesellschaft verblödet und die Klügeren immer nachgeben
Teil 1
So sieht sie aus, die Diktatur!
1. Der Gebrauch der Gefühle durch die Medien: von Bild über DSDS bis Facebook
2. Das Maß der Dinge in der Wirtschaft: Wachstum, Marketing, Konsum
3. Die perfekte Außensteuerung statt Bildung: Wissensmast, Zertifikate, Marketing satt
4. Wie die Politik mit der Diktatur ins Bett steigt – in Medien, Wirtschaft und Bildung
5. Fazit: Die Diktatur ist längst in unserem Alltag angekommen
Teil 2
Holen wir uns unser Leben zurück!
6. Innensteuerung: für ein menschliches Maß und Autonomie
7. Evolutionen: das stille Ende von Helden, Tätern, Popstars
8. Hoffnung: Wir machen einen Unterschied
Gibt es sie, die Freiheit von Diktatur und Dummheit?
Danke für die Unterstützung gegen die Dummheit!
Anmerkungen
Wie unsere Gesellschaft verblödet und die Klügeren immer nachgeben
Eine Diktatur der Dummen? Die sehen Sie und ich, wenn wir uns umschauen, in Politik, Medien, Wirtschaft, Banken, Bildung, Hochschulen: Wohin der Blick auch fällt, überall sitzt der Wurm drin, haben sich die Institutionen, die uns bisher gut gedient haben und weiterhin dienen sollen, gegen uns und unsere tatsächlichen Interessen gewandt. Unsere Sitten verfallen exponentiell, Spaß wird uns zu Glück umlackiert.
Etwas konkreter? Politiker haben den denkbar schlechtesten Ruf, die Medien halten uns für Idioten und schicken uns in Dschungelcamps oder zu Cindy aus Marzahn, unsere Kinder wollen nicht in der Wirtschaft arbeiten, sondern lieber etwas Sinnvolles tun, die Banken verzocken unser Kleingeld, als wäre das große Geld nicht schon genug, in den Schulen werden immer noch Fächer unterrichtet statt Schüler. Und die Hochschulen? Die sind gerade damit beschäftigt, Sachbearbeiter für die Wirtschaft zuzurichten, und können sich leider nur in ausgewählten Fällen mit den Niederungen unserer Gegenwart befassen. Ketzerischer noch: Haben nicht die Naturwissenschaften die Natur und die Gesellschaftswissenschaften unser Sozialwesen zugrunde gerichtet?
Was erwarten wir heute noch von denen, die unsere Alltagswirklichkeit strukturieren, ihr Gestalt und Zukunft geben? Nicht mehr allzu viel, oder? Doch wer mit einem Finger auf die anderen zeigt, zeigt mit drei Fingern auf sich selbst: Was tun wir, was machen Sie und ich? Bestehen wir auf einer Neuordnung des politischen Systems? Holen wir unser Geld von den Banken und verleihen es großzügig an unsere Nichten, Neffen oder andere gut beleumdete Talente, die Fantasie haben, aber wenig Mäuse? Und fordern wir eine radikale Erneuerung des Bankensystems? Diese Liste lässt sich natürlich beliebig verlängern.
Die Antwort bleibt: Nein. Wir schauen weg, stöhnen und jammern; wir beschweren uns, und wenn es ganz hart kommt und wir Zeit genug haben, werden wir zu Wutbürgern. Aber auch als solche erleben wir das immer Gleiche: auf der einen Seite die »Vertreter des Systems« mit ihrer bewährten Intransparenz, Großmannssucht und Beschwichtigungslitanei, auf der anderen Seite uns in der Defensive. Wir erleben Rechthaberei und Besserwisserei gegen unsere berechtigten Einwände und besseres Wissen, erleben die Macht der Systeme und daneben unsere Ohnmacht. All dies, hier und da, aber keine Erneuerung, keine generelle Veränderung. Immer wieder läuft die gleiche Dynamik ab, immer wieder gibt es nur Täter und Opfer, und kaum ist jemals einer zur Stelle, der Verantwortung übernimmt.
Wenn keiner Verantwortung trägt, wer regiert denn da? Hier lässt sich eine Meinungsführerschaft, vielleicht sogar eine Diktatur installieren. Möglicherweise eine informelle Diktatur, eine leise, die ohne Irmela Marcos’ tausend Paar Schuhe auskommt – also ohne die ganz lauten Insignien der Macht, aber mit allen Wirkungen, die Macht nun einmal besitzt: Mit ihr lässt sich gestalten, verändern, bewegen. Und wenn hier ein Einzelner, Mann oder Frau, oder aber eine mehr oder weniger informelle Gruppe klammheimlich eingesprungen sein sollte oder einspringen könnte, weil in unserer ramponierten, irgendwie und eher versehentlich abgewirtschafteten Demokratie genügend Leerstellen zur Verfügung stehen, dann darf uns das nicht wundern.
Dass es nun gerade die Dummen sein sollen, die hier die Diktatur übernommen haben, hört sich vielleicht zunächst absurd an. Aber haben Sie nicht auch schon mal darüber nachgedacht, was passiert, wenn die Klügeren immer nachgeben? Wer soll denn dann bitte übrig bleiben? Oder vielmehr was? Ich bitte Sie, keine Illusionen mehr! Sind die Klügeren vielleicht zwangsläufig die Dummen? Ist es nicht vielmehr so, dass Bildung als Erfolgsfaktor ausgedient hat und die Lebensmodelle von B-Promis wie Dieter Bohlen oder Verona Pooth hoch im Kurs stehen mit ihrer fröhlichen Kombination von fehlender Bildung und geradezu vorbildlichem Reichtum?
Genug der Polemik und des ersten Aufschlags. Sie wissen jetzt, worum es mir geht. Folgen Sie mir zunächst zu einer Bestandsaufnahme im Detail, zu einem Befund der generellen Beunruhigung. Meine Erfahrung dabei ist: Näher Hinschauen lohnt! Wer näher, ja sogar genauer hinsieht, dem begegnen Ausschnitte der Alltagswelt, die sonst gern ausgeblendet und wegdiskutiert, bagatellisiert oder auch dramatisiert und natürlich rationalisiert werden. Auf diese Mechanismen, wie wir unseren Alltag sauber und unser Hirn koscher halten, komme ich noch zu sprechen. Glauben Sie mir, diese Dinge haben Tradition, sind solide aufgestellt und um dagegen anzugehen, muss man schon ordentlich Anlauf nehmen.
Als Ergebnis verspreche ich Ihnen statt Magenbeschwerden oder überbordender Probleme, statt Albträumen und Horrorszenarien zumindest erfrischende Einsichten, vergessene Zusammenhänge und die bei der üblichen Komplexitätsreduktion unter den Tisch gefallenen Juwelen, die ich Ihnen nicht vorenthalten mag. Soweit mein Plädoyer fürs genaue Hinschauen. Das muss nicht langweilig sein und ist garantiert auch nicht verstörender als eine Dokumentation über, sagen wir mal, Fukushima oder das Bienensterben. Hinschauen ist, im Gegenteil, ein ziemlich aus der Mode gekommenes, sehr probates und uns allen zur Verfügung stehendes Mittel, sich selbst eine Meinung zu bilden und dann auch noch ins Handeln zu kommen.
Wenn das bloß en vogue wäre, möchte ich an dieser Stelle gern stöhnen! Ist es leider nicht. Wozu ist eine Meinung, womöglich eine eigene, heutzutage schon gut oder überhaupt notwendig? Wir können ja eine konsumieren, aus der FAZ, der taz oder dem Cicero. Oder wir erlauben uns eine Minimeinung auf Facebook, wir »liken« dies oder das – das geht doch immer. Dafür braucht kein Mensch ein Gehirn oder so was wie Intellekt – von Bildung will ich gar nicht sprechen. Wozu bloß leben wir in einer Gesellschaft, in der partout alle Abitur machen sollen?
Ich erzähle Ihnen hier vielleicht an dieser oder jener Stelle nichts Neues. Aber ich bitte Sie, mir im genauen Blick aufs Detail zu folgen auf einer Reise durch unsere Gesellschaft – auf einer Reise durch wesentliche Systeme, die uns und unserem Alltag Form, Gestalt und Inhalt, aber auch Richtung verleihen. Am Ende sind wir schlauer, vielleicht sogar klüger, wer weiß? Wir werden jedenfalls wissen, wer bei uns zurzeit »die Hosen anhat«, und vielleicht auch, dass nicht wir es sind. Wir waren mal die Klügeren, und diejenigen unter uns, die radikal waren, stellten politische Forderungen. Und heute? Heute fragen kluge junge Leute nach Sinn, nach großen Zusammenhängen, nach Spiritualität. Wo sind sie hin, der Glaube an und das Wissen um die Möglichkeiten von Politik? Wie konnte uns unser Alltag so aus den Händen gleiten, dass daraus das geworden ist, was ich Ihnen hier vorstelle?
Wenn Sie nun wissen möchten, wo das hinführen könnte, dann – voilà! Lassen Sie sich mit einer kurzen Zusammenfassung von Mike Judges genialem Hollywoodfilm Idiocracy aus dem Jahr 2006 von den zwangsläufig zu erwartenden Konsequenzen abschrecken. Diese opulente Satire handelt von zwei intellektuell ganz und gar durchschnittlichen US-Bürgern, dem Armeeangehörigen Joe Bauers und der Prostituierten Rita, die ins Jahr 2505 katapultiert werden. Sie finden sich wieder in einer knallbunten Welt, die einerseits ganz vertraut wirkt – die Werbung von großen Marken und Firmen ähnelt dem, was sie aus 2005 kennen –, andererseits aber völlig verwirrend ist.
Die Umgangsformen sind rüde, es gibt weder Freundlichkeit noch Anstand, stattdessen werden Machosprüche, Abwertung und Angeberei für normal gehalten. Die Alltagssprache ähnelt einem Gemisch aus Zuhälter- und Girlieslang. Selbst im Krankenhaus benehmen sich die Angestellten dumpf, ohne die geringste Andeutung von Mitgefühl, Mitmenschlichkeit oder auch nur Höflichkeit. Im Vordergrund des täglichen Lebens stehen Sex, Verführung und Brutalität gemischt mit schneller Bedarfsbefriedigung. Im Fernsehen läuft neben dem »Gewaltkanal« mit Sendungen wie Aua, meine Eier parallel etwa Poppen-TV, und der Kinofilm Ass, der neunzig Minuten lang nichts anderes als nackte Hintern, ihre Geräusche und Ausscheidungen zeigt, gewinnt drei Oscars, darunter auch den für das beste Drehbuch.
Es gibt noch die vertrauten Unternehmensketten wie etwa Starbucks, doch die »Latte«, die man sich jetzt dort bestellen kann, ist sexuell gemeint. Andere Waren finden sich in dem einzigen Riesensupermarkt, Cosco, einer Mischung aus Ikea und Metro, in dem in fußballfeldgroßen Hallen alles zu kaufen ist, was es überhaupt gibt. Neben den immer gleichen Sofas und den immer gleichen Spielzeugartikeln kann man hier auch ein Jurastudium erwerben.
Die Firma Brawndo, ursprünglich Herstellerin eines Energydrinks, hat sich zum großen »Durstauslöscher« entwickelt und ein einzigartiges Monopol geschaffen, indem sie erst das Nahrungsmittelministerium übernommen und anschließend die Rundfunkaufsicht gekauft hat. Aus allen Brunnen, Wasserhähnen und anderen Quellen dieses Landes läuft, sprudelt, rinnt ihre grüne Synthetikbrause. Die riesigen Äcker vor der Stadt werden ebenfalls damit bewässert, getreu dem etwas holprigen Werbeslogan: »Pflanzen lieben Brawndo, denn Brawndo hat Elektrolyte.«
Der Präsident dieser Vereinigten Staaten ist ein Pornostar und Wrestler, sein Kabinett eine Horrorcombo aus idiotisch grinsenden Menschen, die von Unternehmen als Werbebotschafter bezahlt werden, aber weder in der Lage noch daran interessiert sind, Probleme zu lösen. Nachdem die Wissenschaft jahrelang ausschließlich damit beschäftigt war, Haarausfall zu beseitigen und Erektionen zu verlängern, ist sie nicht mehr existent.
Gigantische Probleme quälen diese Gesellschaft. Der Film spielt in einer Situation, in der keine Pflanzen mehr wachsen, weil der Boden von den Elektrolyten des Brawndo-Düngers ausgelaugt ist. Darauf kommt allerdings niemand – außer Joe Bauers. Er, der ehemals verdöste Beamte, kann zwischen dem Werbespruch der Firma Brawndo, die Elektrolyte als Alleskönner und Wasserersatz vermarktet, und der Wirklichkeit unterscheiden. Er wird bei einem Test als klügster lebender Mensch erkannt, zum Innenminister befördert und vom Präsidenten öffentlich damit beauftragt, innerhalb weniger Tage alle zentralen Probleme dieser Gesellschaft zu lösen. Ganz oben auf der Shortlist steht das Wiedererblühen der Landwirtschaft, was Bauers mit Bewässerung hinbekommt – allerdings mit katastrophalen Folgen für die Wirtschaft: Die Versorgung der Pflanzen mit Wasser und der dadurch erzeugte Verzicht auf das Produkt Brawndo stürzt die Brawndo-Aktie ins Uferlose. Es kommt zu Massenentlassungen der 50 Prozent der Bevölkerung, die bei Brawndo angestellt sind, und in Folge davon zu großen Unruhen. Der Präsident ordnet eine Art moderner Zirkusspiele an: Joe Bauers soll in einer Arena gegen erprobte Athleten und Hightechmaschinen um sein Leben kämpfen …
So viel zum Film. Was zeigt uns dieses Szenario? Es beschreibt eine Gesellschaft, in der es um Verführung, um Befriedigung von Hunger, Durst und sexuellen Wünschen und um naive Blauäugigkeit geht: Der Werbung wird aufs Wort geglaubt, dem Marketing blind vertraut; deren Versprechen gelten kaum, dass sie verbreitet sind, schon als eingelöst. Bildung kommt in diesem Filmland nicht mehr vor, ebenso wenig wie Natur, Liebe oder Kultur. Von Glück ist gar nicht mehr die Rede – im Gegenteil: Wir erleben eine reine Spaßgesellschaft in all ihrer Banalität und Verrohung. Die größten Treiber dieses Spaßes: die Medien.
Die Menschheit ist verblödet. Kein Wunder also, dass sie im Jahr 2505 dieses Films nicht in der Lage ist, (a) ihre Probleme selbst zu lösen, (b) ihre wirklichen Bedürfnisse zu erkennen oder gar (c) ihre Wahrnehmungen mit dem, was ihnen von Werbung und Wirtschaft eingeflüstert wird, abzugleichen und sich ein eigenes Bild von den Verhältnissen zu machen. Die Menschen haben das eigenständige Denken und Fühlen aufgegeben. Die Paralyse, die über alle Hirn- und Herzaktivitäten hereingebrochen scheint, erzeugt einen totalen Kulturverlust, der einhergeht mit dem ebenso vollständigen Verlust gesellschaftlicher Werte.
Noch ist es nicht so weit wie in diesem Filmland. Ich bin mir sicher: Noch haben wir die Wahl, noch lässt sich etwas unternehmen, noch können wir gegensteuern. Es braucht vielleicht die eine oder andere Ruckrede, die eine oder andere Einsicht, ein gemeinsames Verständnis von dem, was wir sicherlich nicht wollen. Einen Aufschlag mache ich mit diesem Buch.
Teil 1 – So sieht sie aus, die Diktatur
So sieht sie aus, die Diktatur!
Wenn ich ehrlich bin, bedrängt sie mich eigentlich schon hier und jetzt, in dieser Gesellschaft, in unserer Zeit: die Diktatur. Ich erlebe massive Fremdsteuerung, erlebe Marionetten und erlebe auch mich allzu oft als Marionette– an Fäden, die niemand so recht zu lenken scheint, die aber immer wieder dahin lenken, wo ich brav tue oder lasse, was andere mir auftischen, vorsetzen, anbieten. Deutlicher gesagt: Mir fehlt es an Verantwortung, an Verantwortung des Einzelnen, aber auch der Institutionen und der Menschen, die sie führen und die dort tätig sind. Mir fehlt es an Akzeptanz für verantwortliches Handeln.
Verantwortung wird in unserer Gesellschaft ständig und immer stärker dem Einzelnen selbst zugemutet. Mir geht es hier gerade nicht um die »Verantwortung zur Selbstausbeutung«, denn nichts anderes ist damit ja gemeint. Diese Art von Umgang mit sich selbst hat nichts mit Verantwortung zu tun, wie ich sie in diesem Buch noch näher definieren werde, sondern vielmehr mit einer der wirkungsvollsten Strategien der Diktatur der Dummen: mit der Umdeutung von Begriffen, die emotional und moralisch aufgeladen plötzlich unter fremder Flagge segeln– unter, möchte ich meinen, Piratenflagge.
Es macht manchmal, nein oft sogar den Eindruck, als hätten wir nichts gelernt, als würden wir nichts lernen, als ginge und meinem eigentlichen Anliegen: Was ist bloß nach dem Beginn der Aufklärung schiefgegangen mit dem Projekt »sapere aude«– wage zu wissen? Es ist irgendwie liegen geblieben, wurde vergessen, auf Halde geschoben. Wir haben aufgehört, Dinge zu hinterfragen, wir haben aufgehört, neugierig zu sein. projekt »sapere sentire«– wage zu fühlen– von den Neurowissenschaften aufgesetzt wurde. Sie haben uns klargemacht, zugleich die eigenen Bedürfnisse zu erkennen.
Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!
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