7,99 €
Wer bekommt das begehrte Stipendium? Im Fußballtrainingscamp kämpfen die begabtesten Sportler um die Förderung. Doch es geht hier überhaupt nicht fair zu: Ausrüstung verschwindet, seltsame Geräusche dringen aus dem Wald und ein Spieler verletzt sich. Die drei ??? stürzen sich in die Ermittlungen. Welche Spur ist die richtige? Wer manipuliert die Vorbereitungen? In diesem Fußball-Fall sind die Leserinnen und Leser gefragt. Sie schlüpfen in die Rolle eines vierten Detektivs und entscheiden aktiv mit, wie die Geschichte weitergeht. Großer Krimi- und Rätselspaß für alle Fans der Kult-Detektive.
Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:
Seitenzahl: 144
Die drei ??? Teuflisches Foul
1.000 Spuren. Du hast die Wahl!
Evelyn Boyd
KOSMOS
Alle Angaben in diesem Buch erfolgen nach bestem Wissen und Gewissen. Sorgfalt bei der Umsetzung ist indes dennoch geboten. Verlag und Autoren übernehmen keinerlei Haftung für Personen-, Sach- oder Vermögensschäden, die aus der Anwendung der vorgestellten Materialien und Methoden entstehen könnten. Dabei müssen geltende rechtliche Bestimmungen und Vorschriften berücksichtigt und eingehalten werden.
Distanzierungserklärung
Mit dem Urteil vom 12.05.1998 hat das Landgericht Hamburg entschieden, dass man durch die Ausbringung eines Links die Inhalte der gelinkten Seite gegebenenfalls mit zu verantworten hat. Dies kann, so das Landgericht, nur dadurch verhindert werden, dass man sich ausdrücklich von diesen Inhalten distanziert. Wir haben in diesem E-Book Links zu anderen Seiten im World Wide Web gelegt. Für alle diese Links gilt: Wir erklären ausdrücklich, dass wir keinerlei Einfluss auf die Gestaltung und die Inhalte der gelinkten Seiten haben. Deshalb distanzieren wir uns hiermit ausdrücklich von allen Inhalten aller gelinkten Seiten in diesem E-Book und machen uns diese Inhalte nicht zu Eigen. Diese Erklärung gilt für alle in diesem E-Book angezeigten Links und für alle Inhalte der Seiten, zu denen Links führen.
Wir behalten uns die Nutzung von uns veröffentlichter Werke für Text und Data Mining im Sinne von § 44b UrhG ausdrücklich vor.
Unser gesamtes Programm finden Sie unter kosmos.de.
Über Neuigkeiten informieren Sie regelmäßig unsere Newsletter kosmos.de/newsletter.
Mit freundlicher Genehmigung der Universität Michigan
Based in characters by Robert Arthur.
Umschlagsabbildung: © Silvia Christoph, Berlin
© 2024, Franckh-Kosmos Verlags-GmbH & Co. KG
Pfizerstraße 5–7, 70184 Stuttgart
Alle Rechte vorbehalten
ISBN 978-3-440-50923-4
E-Book-Konvertierung: le-tex publishing services GmbH, Leipzig
Jimboy Jonas bewährt sich als Aushilfstrainer mit Bauchgefühl
Hank Williams erzählt gerne Geschichten
Molly Winter hat alles fest im Griff
Tom Paisley ist ein Trainer mit Vergangenheit
Skinny Norris gibt den Ton an
Esteban Lopez steckt immer ein
Carter Phillips macht sich ganz besonders beliebt
Bowen Brown sieht überall Monster
Riley Clark ist ein Ass auf dem Fußballplatz
Mike Bishop ist ein Ranger, der nicht lange fackelt
Phil Taylor wäre lieber Stürmer
Charly Davis ist immer vor Ort
Sascha Marx ist ein Physiotherapeut, der jeden Kniff kennt
Mr und Mrs Clark haben alles unter Kontrolle
Robert Craine ist Schulleiter und Fußballfan
Das Waldmonster sorgt für Aufruhr im Camp
… und du – denn du triffst die Entscheidungen!
Peters Detektivkollegen Justus Jonas und Bob Andrews hatten es sich bereits in der Sitzecke gemütlich gemacht. Auf dem Tisch vor ihnen standen zwei Gläser mit Eistee und ein Teller mit Schokoladenbrownies, an denen sich Justus gerade bediente.
»Ist dein Zeugnis möglicherweise nicht zu deiner Zufriedenheit ausgefallen, Zweiter?«, erkundigte sich der Erste Detektiv beiläufig.
Peter seufzte nur und streckte die Beine unter dem Tisch aus. »Zu deiner Information, Just, mein Zeugnis ist gut, sogar die Mathenote ist okay – obwohl ich kaum Zeit hatte, mich auf die letzte Arbeit vorzubereiten, weil du ja unbedingt den irrwitzigen Auftrag annehmen musstest, die verschwundene Teekanne dieser verrückten Mrs Wheeler wiederzubeschaffen«, grummelte er.
Bob grinste seinen Freund an. »Immerhin hat Mrs Wheeler behauptet, die Kanne wäre von einem bösen Geist besessen, und du weißt doch, dass unser Erster keinem mysteriösen Rätsel widerstehen kann.«
»Es gab durchaus triftige Hinweise, die auf einen außergewöhnlichen, ja sogar spezialgelagerten Sonderfall hindeuteten«, verteidigte sich Justus.
Peter rollte mit den Augen. »Wenn du mich fragst, hatten wir in letzter Zeit definitiv zu viele spezialgelagerte Sonderfälle! Da muss irgendwo ein Nest sein!«
Bob lachte. »Na ja, bei der Teekannen-Sache hat sich dann ja rausgestellt, dass es sich nur um eine Finte der alten Dame gehandelt hat, damit wir ihr gutes Porzellan wiederfinden. Nichts Mystisches und schon gar kein Geist!«
»Ja, das war wirklich enttäuschend«, gab Justus zu.
»Jedenfalls fangen morgen endlich die Sommerferien an. Wir haben aktuell keinen ›spezialgelagerten Sonderfall‹ und können uns ganz auf unsere Ferienplanung konzentrieren.« Peter rieb sich freudig die Hände. »Was steht bei euch an? Jeffrey und ich haben eine Rennradtour entlang des Highway Number One geplant. Das wird super!«
Bob zuckte mit den Schultern. »Ehrlich gesagt, hatte ich gehofft, wir drei könnten gemeinsam zelten gehen. Meine Eltern wollen nämlich drei Wochen allein verreisen. In so ein komisches Romantikhotel in der Nähe der Niagarafälle.«
Peter lachte. »Das klingt ja fast nach Hochzeitsreise.«
»Ob du es glaubst oder nicht, Peter, so ähnlich hat sich meine Mutter auch ausgedrückt. Sie möchte mit meinem Vater noch einmal die Anfangszeit ihrer Liebe auffrischen, quasi als zweite Flitterwochen. Dabei störe ich nur.«
»Ist doch super«, tröstete Peter seinen Freund, »dann hast du Zeit, etwas mit uns zu unternehmen.«
»Ich dachte, du wolltest lieber mit Jeffrey radeln gehen?«, warf Justus ein.
»Also erst einmal würde ich unsere Tour nicht als radeln bezeichnen«, stellte Peter klar, »und außerdem starten wir erst in zwei Wochen. Bis dahin ist also noch genug Zeit für uns, etwas zu unternehmen, und zelten klingt in meinen Ohren echt großartig. Das haben wir schon lange nicht mehr gemacht. Was denkst du, Just?«
Ein lautes Klingeln hielt den Ersten Detektiv davon ab zu antworten. Er griff zum Telefonhörer. »Ja, hier Justus Jonas von den drei Detektiven … Oh hallo, Jimboy, wir haben ja schon ewig nichts mehr von dir gehört! Wie geht es dir?« Der Erste Detektiv schwieg eine Weile und lauschte den Ausführungen, die sein Cousin am anderen Ende der Leitung machte. Er murmelte nur hin und wieder ein »Aha«, »Soso« oder »Das ist ja sehr interessant«.
Peter und Bob wechselten einen Blick. »Da erinnert man unseren Ersten einmal nicht daran, den Verstärker anzumachen, und prompt unterlässt er es«, bemerkte der Zweite Detektiv spitz. Er beugte sich vor und drückte selber auf den Knopf.
»… jedenfalls gehen hier wirklich merkwürdige Sachen vor. Ich mache mir ehrlich Sorgen«, war nun Jimboys Stimme über den Lautsprecher zu hören.
»Hallo, Jimboy, jetzt können wir dich auch hören. Ich hab mal den Verstärker eingeschaltet«, warf Peter ein.
»Ah, hallo, Peter. Und Bob ist demnach auch da«, begrüßte Jimboy die beiden Detektive.
»Ja, ich bin auch hier«, meldete sich der dritte Detektiv.
»Vielleicht magst du noch einmal wiederholen, was passiert ist, Jimboy«, forderte Justus seinen Cousin auf.
»Gerne. Ich habe einen Ferienjob als Jugend-Fußballtrainer in einem Sommercamp für besonders begabte Schüler angenommen. Das Camp findet in einer Sportlodge im Kings-Canyon-Nationalpark statt. Dieses Trainingslager wird nur für ausgewählte Schüler ausgerichtet, die gute Chancen auf eine Profikarriere als Fußballspieler haben. Drei Highschools aus Kalifornien sind an dem Projekt beteiligt. Unter allen Trainingsteilnehmern werden am Ende des Camps zwei besonders talentierte Spieler ausgewählt. Sie bekommen die einmalige Chance, in ein englisches Sportinternat aufgenommen zu werden, wo sie entsprechend gefördert werden und sogar die Möglichkeit bekommen, am Jugendtraining von Manchester United teilzunehmen.«
Bob stieß einen anerkennenden Pfiff aus. »Das ist tatsächlich eine tolle Chance.«
»Ja«, bestätigte Jimboy. »Es ist ein äußerst exklusives Internat, dessen Aufnahmeprüfung nur durch herausragende sportliche Leistungen zu schaffen ist. Und es gilt als Sprungbrett für junge Talente in die großen englischen Fußballclubs und auch andere europäische Fußballvereine. Ihr könnt euch vorstellen, dass die Jungs hier alle ganz schön aufgeregt sind.«
Peter machte große Augen. »Wahnsinn, das könnte die Eintrittskarte in die internationale Fußballszene sein.«
Justus nickte. »Genau, Zweiter. Jimboy hat mir eben schon berichtet, dass für die Auswahl der Schüler am Ende des Trainingslagers extra der Talentscout des englischen Internats eingeladen wurde. Das Camp läuft bereits seit einer Woche. Die entsprechenden Schüler wurden für die Teilnahme sogar fünf Tage vor Ferienbeginn vom Unterricht freigestellt.«
»Das klingt alles wirklich super«, sagte Bob, »aber als Peter den Verstärker eingeschaltet hat, sagtest du gerade, es würden merkwürdige Sachen vor sich gehen, Jimboy. Was für Sachen denn?«
»Zuerst wurden Fußballschuhe geklaut, dann die gesamten Kleidungsstücke eines Spielers in den See geworfen. Wir dachten erst, es sind alberne Streiche, aber vorletzte Nacht hat jemand mehrere Trikots zerschnitten. Die Fetzen lagen vor dem Mannschaftszelt. Die Spieler waren ganz verstört, als sie sie gestern Morgen fanden. Und jetzt …«, Jimboy machte eine kleine Pause, »… und jetzt sind da auch noch diese unheimlichen Laute aus dem Wald.«
Peter richtete sich auf. »Was für Laute?«
»Na ja, so gruseliges Heulen und Brüllen. Ich weiß auch nicht.«
»Heulen und Brüllen?«, murmelte Peter leise. »Das klingt ja verlockend.«
»Vermutlich ein Tier«, warf Justus leichthin ein.
»Auf jeden Fall überlegen einige Teilnehmer abzureisen.«
»Verständlich«, kommentierte Bob.
»Schon, aber das wäre eine Katastrophe für den Erfolg des Trainingslagers«, erklärte Jimboy. »Mr Craine, der Schulleiter der Los Angeles Highschool, hat dieses Förderprojekt organisiert und mithilfe von Spenden und Schulgeldern ermöglicht. Er ist ein großer Fußballfan. Allerdings sind die Mittel begrenzt. Wenn dieses Fördercamp fehlschlägt, wird es wohl keine weiteren Schulprojekte dieser Art mehr geben.«
»Fußball steht bei uns immer noch eher in der zweiten Reihe hinter Baseball, Football und Basketball. Zumindest bei den Männermannschaften.« Peter zuckte die Schultern. »Eigentlich schade.«
»Könnt ihr nicht herkommen und aufklären, wer für die Sabotageakte verantwortlich ist, und den Schuldigen überführen? Ich besorge euch Jobs hier im Camp. Wir brauchen sowieso noch dringend Helfer und dann könnt ihr nebenbei ermitteln«, bat Jimboy. »Ihr wärt unsere Rettung.«
»Wir kommen natürlich gerne und helfen dir«, entschied Justus. »Bob und Peter wollten sowieso zelten gehen und im Nationalpark …«
»Moment mal. Nicht so schnell«, unterbrach Peter. »Ich verstehe das mit den Sabotageakten, aber das kann doch nicht alles sein! Also wenn ich die Chance auf ein Stipendium bei diesem Internat hätte und sogar bei Manchester United trainieren dürfte, würde ich doch nicht wegen solcher Lappalien abreisen. Da muss doch noch mehr dahinterstecken.«
»Das stimmt«, pflichtete Bob seinem Freund bei.
»Na ja, da ist tatsächlich noch etwas …« Jimboy schien für einen Moment zu überlegen. »Es sind nicht nur seltsame Laute aus dem Wald zu hören. In der letzten Nacht wurde ein großer, zottiger Schatten gesehen, der zwischen den Blockhäusern herumschlich. Jetzt macht die irrsinnige Vermutung die Runde, dass es sich um ein Monster handelt, das im Dunkeln durch den Wald – und das Camp – streift.«
Peters Augen weiteten sich. »Na toll, ein Waldmonster!«
»Ich glaube nicht eine Minute an ein Monster. Kollegen, wie oft in unserer Detektivkarriere hatten wir es schon mit einem echten Monster zu tun?« Justus blickte seine Freunde herausfordernd an.
»Was war mit dem Bergmonster? Das war ein echtes Monster. Wenn das nun sein Bruder ist?«, ereiferte sich Peter.
»Ob das wirklich ein echtes Bergmonster war, ist nicht mit letzter Sicherheit bewiesen«, warf Justus ein. »Und hier vermute ich doch stark, dass es sich um einen Schwarzbären handelt, der das Camp nach Futter durchsucht.«
»Ein Schwarzbär, der heult?«, fragte Peter skeptisch.
»Im Kings-Canyon-Park soll es auch Kojoten und in den abgelegenen Teilen sogar Berglöwen geben. Vielleicht hat sich einer in das Gebiet verirrt.«
»Schwarzbären und Berglöwen, als ob mich das nun beruhigen soll«, murmelte Peter vor sich hin.
»Würdet ihr trotzdem kommen?«, fragte Jimboy. »Wenn ihr uns nicht helft, werden vielleicht keine Spieler mehr hier sein, wenn der Talentscout anreist.«
»Komm schon, Peter. Gib dir einen Ruck.« Bob lachte.
»Also schön. Ich bin dabei«, grummelte Peter.
»Ausgezeichnet. Wir kommen. Allerdings solltest du niemanden in unsere wahre Identität einweihen, damit wir unentdeckt ermitteln können«, bat Justus.
»Super, ich freue mich.« Jimboy klang ehrlich erleichtert. »Ich werde gleich bei Molly nach den Jobs für euch fragen. Der zweite Hilfstrainer ist aufgrund einer Knieverletzung nicht angereist. Das könntest du doch übernehmen, Peter. Du verstehst ja eine Menge von Fußball. Justus könnte vielleicht als Zeugwart aushelfen und für dich finde ich auch noch etwas, Bob.«
»Prima. Wir klären das mit unseren Eltern und reisen, wenn möglich, morgen an.«
Lies hier weiter
»Ich habe befürchtet, dass du das sagst, Just.« Peter seufzte. »Also gut, lasst uns dem Heulen folgen.«
»Wir sollten auf jeden Fall Zeichen hinterlassen, damit wir hinterher wieder aus dem Wald herausfinden.« Der Erste Detektiv zog ein Stück weiße Kreide aus der Hosentasche und markierte einen Baumstamm mit einem Fragezeichen. Justus hatte sich zu Beginn ihres Detektivunternehmens dieses System ausgedacht, das den drei ??? schon in so manchem Fall geholfen hatte. Wenn sie besondere Objekte markieren oder sich in einem fremden Gelände zurechtfinden wollten, hinterließen sie Fragezeichen aus Kreide. Der Erste Detektiv benutzte dabei weiße, Peter blaue und Bob rote Kreide.
»Prima, dass du an die Kreide gedacht hast«, freute sich Bob. »Also, ab jetzt sollten wir uns so leise und unauffällig wie möglich bewegen. Schaltet eure Taschenlampen aus. Meine muss reichen.« Justus lenkte den Strahl seiner Lampe direkt vor ihnen auf den Boden. Er wandte sich in die Richtung, aus der immer noch die schauerlichen Laute erklangen. Peter und Bob folgten ihm.
Der Weg stieg an und nach einer Weile standen sie vor einer Felswand.
»Und das war’s jetzt? Hier endet der Weg?«, fragte Bob verhalten.
»Das kann ich mir nicht vorstellen«, antwortete Justus leise. Er leuchtete die Wand ab und entdeckte einen Durchlass im Felsen. »Das scheint der Eingang zu einer Höhle zu sein.« Wieder ertönte das Brüllen. Es hallte extrem laut aus der Öffnung heraus. Gerade wollte sich Peter die Ohren zuhalten, als das Geräusch verstummte. Die plötzliche Stille wirkte noch unnatürlicher als das klagende Heulen und Brüllen zuvor.
Justus beugte sich vor. »Seht euch diesen Höhleneingang an. Die Felswände verengen sich im Verlauf. Dadurch entsteht eine natürliche Trichterform nach außen. Dieser Gang hat das Brüllen wie ein Megafon verstärkt.« Der Erste Detektiv leuchtete mit seiner Taschenlampe in den dunklen Gang hinein.
»Du willst doch da nicht wirklich rein, Erster. Das ist völlig verrückt«, zischte Peter.
Doch da war Justus bereits in die Höhle geschlüpft. »Was ist, Zweiter, kommst du?«
Peter seufzte und folgte seinem Freund. Zusammen sahen sie sich um.
»Es wird ziemlich eng da vorne«, bemerkte Peter.
»Auch wenn jetzt nichts mehr zu hören ist, sollten wir uns den Gang näher ansehen.«
»Wenn du mich fragst, Just, ist das eine Falle. Jemand lockt uns in diese Höhle«, flüsterte Peter.
»Das könnte durchaus sein, Zweiter«, gab Justus zu. Er drehte sich zu Bob um, der ihnen gerade folgen wollte, und sagte: »Dritter, du bleibst besser draußen und behältst den Eingang im Auge. Peter und ich sehen uns nur kurz hier um. Sollten wir innerhalb von 15 Minuten nicht zurückkommen, holst du Hilfe.«
Bob nickte. »Alles klar.« Er setzte sich ein paar Meter weiter auf einen umgestürzten Baumstamm.
Justus und Peter bewegten sich vorsichtig tiefer in die Höhle hinein. Der felsige Untergrund war glitschig und der Gang hatte ein leichtes Gefälle, sodass Justus und Peter aufpassen mussten, nicht auszurutschen. Der Erste Detektiv stützte sich mehrmals mit einer Hand an den rauen Felsen ab, während er in der anderen die Taschenlampe hielt, um den Weg zu erleuchten.
Schließlich verengte sich der Gang zu einer schmalen Felsspalte. Justus spähte hindurch. Im Schein seiner Taschenlampe erblickte er eine dahinterliegende Höhle. Sie war nahezu kreisrund. Kein Mensch war zu sehen, aber etwas oberhalb an der Felswand hatte jemand mit Panzertape ein Mobiltelefon und einen Funklautsprecher befestigt.
Justus lächelte zufrieden. »Wie ich erwartet hatte!« Er schob sich durch den Spalt und betrat die kleine Höhle. Der Zweite Detektiv folgte ihm.
»Damit wäre zumindest geklärt, wo das Heulen herstammt. Die Höhle hat die Laute auch noch mal verstärkt.«
»Sicher, Justus, aber bis zum Camp reicht dieses Heulen niemals. Jemand hat uns vom Wald aus bewusst in diese Höhle gelockt. Und derjenige müsste noch in der Nähe sein.«
»Stimmt, Zweiter. Lass uns schnell das Telefon und den Lautsprecher sicherstellen und hier verschwinden.«
Er riss das Tape von der Wand und steckte gerade das Handy in seine Tasche, als ein Geräusch die beiden Jungen herumfahren ließ. Es klang, als ob einige kleinere Gesteinsbrocken vor dem Eingang herabfielen.
»Hast du das gehört, Just? Wir müssen hier raus!«
Eilig zwängten sich die beiden durch den Spalt zurück in den Gang. Im selben Moment erklang ein lautes Donnern und Grollen. Sie rannten zum Eingang und sahen mit Entsetzen, dass der Höhleneingang nun mit Erde und Felsbrocken versperrt war.
»Oh, ich wusste es«, schimpfte Peter. »Es war eine Falle. Jemand hat uns gezielt hier eingesperrt.«
»Ob der Erdrutsch bewusst herbeigeführt wurde, steht nicht mit letzter Sicherheit fest. Es könnte sich auch um ein Versehen handeln.«
»Das interessiert mich nicht. Ich will hier raus!« Peter begann hektisch, mit den Händen die Erde zwischen den Felsstücken, die den Eingang versperrten, herauszukratzen. Dann schlug er mit den Fäusten gegen die Brocken. Doch es bewegte sich nichts. »Bob! Hörst du uns? Bob!«
Alles blieb still. »Das kann doch nicht wahr sein!«, schimpfte Peter. »Warum antwortet er nicht! Er muss uns doch hören!«
»Beruhige dich, Zweiter. Wir sind nicht zum ersten Mal in einer Höhle eingesperrt. Erinnerst du dich zum Beispiel noch an unseren Fall mit dem Gespensterschloss?«
»Natürlich, aber aus der Höhle konnten wir uns befreien. Bei diesen Felsbrocken sehe ich da keine Möglichkeit. Wir sind gefangen!«
»Ja, für den Moment«, gab Justus zu. »Aber Bob ist schließlich auch noch da. Er wird Hilfe holen.«
»Wenn ihm nichts zugestoßen ist.« Peters Stimme nahm einen leicht hysterischen Klang an. »Vielleicht hat der Erdrutsch ihn verschüttet. Warum sind wir nur weiter in den Wald gelaufen? Wir hätten zurück ins Camp gehen sollen.«