Die Duft Revolution - Daniela Arbter-Öttl - E-Book

Die Duft Revolution E-Book

Daniela Arbter-Öttl

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Beschreibung

Aufrüttelnd und brisant Künstliche Duftstoffe stecken in tausenderlei Produkten, sind sehr beliebt und werden in der Regel völlig unbedarft verwendet. Kaum jemand ahnt, dass dadurch unzählige bedenkliche Partikel von Duftstoffchemikalien in die Luft kommen, die dann eingeatmet werden, ins Blut gelangen und sich in den Organen und dem Gehirn absetzen können. Die möglichen Folgen sind langfristige körperliche Schäden zum Beispiel an Zellen und Nerven sowie unmittelbare Symptome wie Schmerzen, Fatigue, Atem-, Haut-, Verdauungsprobleme und viele andere mehr. Daniela Arbter-Öttl klärt hierüber auf und gibt Lösungswege an die Hand.

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Inhaltsverzeichnis

Impressum

Impressum

1. Auflage 2024

© 2024 by Clair Verlag

Sonnenstraße 11

82291 Mammendorf

Web:www.clair-verlag.de

Instagram: @dieduftrevolution

E-Mail:[email protected]

Cover/Gestaltung: Hey Origin GmbH, Kathrin Schmid-Klimm

Grafik/Illustrationen: Isabella Ehrig-Kleinert

Instagram: @rowan_designs

Technische Umsetzung E-Book : Swen Mißbach

ISBN 978-3-9825902-2-6

Alle Rechte vorbehalten, insbesondere das Recht der Vervielfältigung und Verbreitung wie auch der Übersetzung. Kein Teil dieser Publikation darf ohne Zustimmung des Verlags oder der Autorin in irgendeiner Form – weder elektronisch noch mechanisch noch als Fotokopie noch als Aufnahme oder anderweitig – reproduziert und/oder unter Verwendung elektronischer Systeme gespeichert, verarbeitet, vervielfältigt oder verbreitet werden.

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Aus Gründen des Datenschutzes und der Einhaltung von Persönlichkeitsrechten wurden Betroffene nicht namentlich genannt, und Situationen wurden abgeändert. Auf Medikamentenhinweise wurde verzichtet. Auch wurden zum Schutz von Firmen keinerlei Produkte namentlich benannt, ebenso nicht empfohlen.

Die Ratschläge in dem Buch wurden sorgfältig erwogen und ersetzen keinesfalls einen Arztbesuch. Die Ratschläge und auch die Inhalte spiegeln die Meinung der Autorin wider. Eine Haftung des Verlags, der Autorin oder Beauftragter für Personen-, Sach- oder Vermögensschäden ist ausgeschlossen.

Inhalt

Ruf aus der Dunkelheit

Einst und heute –

Zusammenfassung der Buchinhalte

Erster Teil: Unter Exposition

Kapitel 1: Durch Duftstoffe ausgelöste Symptome

1.   Können luftgetragene Duftstoffe Symptome auslösen?

2.   Wann verursachen minimale Duftstoffreize aus der Umwelt spontane Reaktionen bei Personen, die hypersensibel darauf reagieren?

3.   Wie kommt es in der Folge zu durch Duftstoffreize ausgelösten Crashs/Schüben?

4.   Was hat ein mit Schadstoffen angereicherter Körper mit Crashs zu tun?

5.   Nach welchem Muster verläuft ein Crash ungefähr?

- Spontanreaktionen

- Anbahnung eines Crashs

- Zusammenbruch

- Crash

- Regeneration vom Crash

6.   Was passiert, wenn neuerliche Expositionen auf einen Crash obendrauf kommen?

7.  Welche Dramatik ist mit intensiven oder dauerhaften Expositionen verbunden?

Kapitel 2: Mein Leben mit Duftstoff- und Chemikalienunverträglichkeit

1.  Wo war der Anfang?

2.   Wie kam es zu einer differenzierenden Auseinandersetzung mit der Thematik?

3.  Wie ist meine Lebenssituation heute?

Kapitel 3: Folgen einer Duftstoff- und Chemikalienunverträglichkeit

1.   Was sind die Folgen im Bereich der Beziehungen, Freundschaften und Kollegschaften?

2.   Was sind die Folgen im lebenspraktischen und gesellschaftlichen Bereich?

- Spaziergänge

- Urlaub und Anreise mit öffentlichen Verkehrsmitteln

- Alltagserledigungen

- Besuche

- Freizeitaktivitäten und Feierlichkeiten

3.   Was sind die Folgen im existenziellen Bereich?

- Wohnen

- Arbeiten und Lernen

- Finanzen

- Medizin

Zweiter Teil:

In der anderen Welt der Düfte

Kapitel 4: Duftstoffe, deren Eigenschaften, Inhaltsstoffe und Vorkommen

1.   Warum gibt es in Bezug auf Düfte zwei Seiten der Medaille?

2.   Warum werden Duftstoffe synthetisch hergestellt?

3.   Welche problematischen synthetisch hergestellten Duftstoffe und weiteren Inhaltsstoffe befinden sich in Kosmetika sowie in Produkten des Alltagsgebrauchs?

- Liste der kennzeichnungspflichtigen Duftstoffe

4.   Können auch Duftstoffe in Naturkosmetik problematisch sein?

5.   Was ist das nur für eine Verwirrung?

6.   In welchen (Alltags-)Produkten steckt denn nun industriell hergestellter Duft und warum?

- Produkte, in denen sich Parfüm-/Duftstoffe befinden können – in Form einer Auflistung

Kapitel 5: Parfümierung sowie deren Beeinträchtigung und Gefahrenpotenzial

1.   Sind industriell hergestellte Duftstoffe und die weiteren Chemikalien in Pflegeprodukten beeinträchtigend?

2.   Welches Gefahrenpotenzial für die Gesundheit geht von Parfümierung aus?

3.   Welches Gefahrenpotenzial für die Umwelt geht von Parfümierung aus?

4.   Welches Gefahrenpotenzial für Embryonen, Babys, Kleinkinder, Kinder und kranke/geschwächte Menschen sowie für Haustiere geht von Parfümierung aus?

Kapitel 6: Multiple Chemikaliensensitivität (MCS)

1.   Vorher noch nie gehört?

2.   Wie viele Menschen sind von Chemikaliensensitivität betroffen?

3.   Welche Erklärungsansätze gibt es für die Entstehung von MCS und was sind die körperlichen Prozesse?

4.   Welche Diagnose- und Therapiemöglichkeiten gibt es bei MCS?

5.   Durch welche Reize werden bei MCS Symptome ausgelöst?

6.   Duftstoffallergie oder Duftstoffunverträglichkeit oder MCS?

Kapitel 7: Weitere potenziell duftstoffbeeinflusste Erkrankungen

1.   Welche weiteren Erkrankungen könnten mit einer Duftstoffunverträglichkeit oder einer Chemikaliensensitivität verknüpft sein?

2.   Mastzellaktivierungssyndrom (MCAS) und Duft?

3.   Myalgische Enzephalomyelitis/Chronisches Fatigue-Syndrom (ME/CFS) und Duft?

4.   Long-Covid-/Post-VAC-Syndrom und Duft?

5.   „Klassische“ Allergien und Duft?

6.   Sind sich alle an Umwelt- oder Multisystemerkrankungen Leidenden des möglichen negativen Einflusses von Duft auf ihr Befinden bewusst?

7.   Spielt die Psyche eine Rolle bei potenziell duftstoff-/chemikalienbeeinflussten Erkrankungen?

Kapitel 8: Verschreibung von Karenz – Fallbeschreibung aus dem Jahr 1947 – Chemical Sensitivity

Dritter Teil: In der Karenz

Kapitel 9: Gestaltung der Karenz

1.   Warum ist Karenz das Fundament bei der Behandlung von Duftstoff- und Chemikaliensensitivität und warum sind andere Maßnahmen erst mal eher zweitrangig?

2.   Wie ist meine körperliche und seelische Verfassung heute –

unter Karenz?

3.   Nach welchem Konzept kann die Karenz gestaltet werden?

Kapitel 10: In der Regel besser verträgliche Produkte

1.   Woran ist die Verträglichkeit von Duftstoffen in Kosmetikprodukten und Haushaltsmitteln erkennbar?

- Haushalts-/Reinigungs-/Waschmittel

- Kosmetikprodukte

2.   Welche Naturprodukte haben zusätzlich eine wohltuende Wirkung?

- Reinigung im Jungbrunnen

- Wundermittel Sheabutter

3.   Welche Körperpflege- und Reinigungsprodukte aus rein natürlichen Zutaten gibt es zu kaufen oder kann man selber herstellen? –

Eine kleine Kostprobe

- Körperpflege

- Reinigung

Kapitel 11: Die Karenz ergänzende Maßnahmen

1.   Welche die Karenz ergänzende Maßnahmen kann man selbst ergreifen?

- Schadstoffe entleeren und mit Vitalstoffen füllen – Körperliche Ebene

- Umprogrammieren, therapeutische Hilfe und Kontakte halten – Seelische Ebene

- Ja zu mir sagen

2.   In welcher Form kann die Gemeinschaft unterstützen?

In naher Zukunft – Rückblick und Aussicht

Ruf ins Tageslicht hinein

Danke

Quellen

Die Autorin

„Alles, was gegen die Natur ist,

hat auf die Dauer keinen Bestand.“

Charles Darwin (1809–1882) [15]

Ruf aus der Dunkelheit

Ich habe einen Namen, obwohl ich in Wirklichkeit keinen habe. Auch bin ich weder Mann noch Frau. Aber nenn mich doch einfach Master M. C. S.

Ich bin schon sehr lange hier auf Erden, doch kaum jemand kennt mich. Seitdem eure Städte und eure Industrie so groß geworden sind und ihr in der Zivilisation lebt, habe auch ich enorm an Größe zugenommen. Ich bin riesig, doch du kannst mich nicht sehen. Ich begleite dich immer, und ich existiere an jedem Ort dieser Welt. An einigen bin ich winzig klein, an anderen wie eine gigantische schäumende Wolke.

Ich bin unsichtbar – doch ich BIN: in den Wolken, dem Himmel, im Regen und im Wind. Ich bin in den Seen, Flüssen und Meeren. Auch auf dem Boden und in jeder Pflanze bin ich zu Hause. Ich existiere in jedem Tier – ob mammutgroß oder mikroskopisch klein – und in jedem Menschen, in jedem Gesicht. Auch in allen Gegenständen, den Bauwerken, der Industrie und der Nahrung bin ich existent. Ich bin immer und überall und zeige mich allerorten auf unsichtbare Weise.

Ich kann reisen, wohin ich will. Wann genau meine Reise begonnen hat, ist für den Moment unerheblich. Nur das Ende der Reise ist von Bedeutung. Sie endet dann, wenn mein größter Wunsch – der nach meiner vollständigen Auflösung – erfüllt ist. Mit der Auflösung meiner selbst bin ich erlöst. Ihr könnt das beeinflussen.

Wahrscheinlich ist es für euch kaum vorstellbar, wie elend es mir geht. Ich fühle mich DAUERHAFT unwohl in meiner dünnen Haut. Denn ich habe die besondere Fähigkeit, genau DAS zu spüren, was viele Menschen von euch empfinden. Ich bin nämlich sehr sensibel, hochsensibel sozusagen. Mein Leid ist so groß wie das gesammelte Leiden unzähliger Menschen. Da sich mein Befinden und euer Befinden immer den örtlichen Gegebenheiten auf meiner Reise anpasst, ist der Schmerz an manchen Orten unerträglich. Da muss ich tiefste Täler durchschreiten, Donner, Blitz und Feuer hinnehmen, dichten Nebel und Dunkelheit aushalten, eisige Kälte verkraften, Hitze und Dürre wie auch das Krabbeln von Insekten unter meiner Haut ertragen, während ich kraftlos nach Luft ringe, schier ersticke und beinahe verdurste. Ihr Menschen habt es in der Hand, dies zu stoppen oder eben nicht und dafür zu sorgen, oder eben nicht, dass ich erlöst werde, sprich, mich auflösen kann.

Ich werde deshalb – solange ich existiere – versuchen, auf mich und meine Not und im Umkehrschluss auch auf euch und eure Not aufmerksam zu machen. Weil ich durch und durch spüre, dass es eine große Dringlichkeit bei euch auf Erden gibt, ist es nun höchste Zeit für mich geworden, aus der Verborgenheit aufzutauchen und mich euch sichtbar zu machen.

Ein Reisebericht würde ENDLICH den Blick auf mich lenken. Das ist es! Ein Reisebericht, der über mich, aber auch über die Bedürfnisse vieler Menschen, deine vielleicht inbegriffen, aufklärt und zu einer Richtungsänderung aufruft. Ich will dir etwas zeigen. Komm einfach mit!

Ich finde immer Lösungen. Ich spüre alles auf. Auch die Sache mit dem Schreiben ging mir – obwohl ich keine Hände habe – doch leicht von der Hand. Ich habe halt Köpfchen! Ich musste nur den passenden Menschen aufsuchen und zur richtigen Zeit am richtigen Ort sein. Nichts leichter als das, bin ich doch sowieso schon da. Beides: Obwohl ich reise, bin ich überall.

Die Reise zu Daniela führte durch Morast, durch Sumpf. Ich musste aufpassen, nicht zu versinken. Es war sehr feucht, und es war neblig, so sehr, dass ich kaum mehr meine Hände vor Augen sehen konnte (das war ein Witz – wie auch, wenn ich keine Hände und keine Augen habe?). Meine unsichtbaren Beine waren schwer wie Blei, es war eiskalt, neblig, und ich war von Donner und Blitz umhüllt.

Genauso fühlte Daniela in diesem Moment: Voller Schmerzen, verängstigt, erschöpft, benebelt, betäubt, innerlich brennend, hoffnungslos, wie abgebunden, wie elektrisiert und wie gelähmt lag sie in ihrem Bett. Schon lange aber schlummerte insgeheim in ihr der Wunsch, ein Buch über unerklärliche Symptome zu schreiben; und sie kannte mich – ohne es konkret zu wissen und ohne mich klar zu sehen – innerlich doch ganz genau. Davon wusste ich natürlich. Ebenso wusste ich, dass sie gut schreiben kann und dass sie zudem über ein sehr feinsinniges Spüren verfügt, welches ihr die Fähigkeit verleiht, mich, die unsichtbare Erscheinung, sichtbar zu machen. Daniela spürt auf unangenehme Weise den künstlichen Duft in der Luft. Deshalb hatte ich sie erwählt.

Im Moment jedoch befand sie sich in einer scheinbar ausweglosen Situation. Es war zutiefst dunkel um sie geworden. Sie war krank vom Duft. Wenn es aber ganz dunkel um einen Menschen wird, dann wird gleichzeitig auch etwas ganz dringlich: Dieser Mensch muss etwas verarbeiten. Er kann nicht mehr so weitermachen wie bisher – und er landet in der Folge bei seinen Gaben und seiner Kreativität. Die Kreativität drängt nun förmlich danach, aus dem Inneren herauszukommen, und der Mensch kann kaum mehr anders, als aus sich hinauszuwachsen. Für mich war das natürlich sehr praktisch und genau der richtige Zeitpunkt, um Daniela zu erreichen und sie dafür zu mobilisieren, JETZT für mich zu schreiben. Gleichzeitig war es aber auch der Moment, in dem ihr jemand aus der tiefen Dunkelheit heraushelfen und ihr Hoffnung geben und Zuversicht schenken wollte. Just als ich bei ihr auftauchte, hatte dieser Jemand, sorry, diese Jemandin, gerade ein bezeichnendes Bild von einer Frau, die in einer einsamen Landschaft in die Weite blickt, an ihre Wand gehängt und ihr die Worte mitgegeben: „Das ist die Daniela, die aus dem Nichts kreiert.“

Daniela freute sich riesig über diese Art der Fürsorge und dass jemand für sie da war. Doch hielt sie es in dem Zustand, in dem sie sich gerade befand, für völlig abwegig, etwas aus dem Nichts zu gestalten. Etwas – nichts – in dieser jämmerlichen, aussichtslosen, lähmenden Verfassung?

Doch, es gibt etwas! Meinen Reisebericht verfassen! Das musste ich ihr unbedingt sagen! Ich rüttelte wie wild an ihr. Ich klopfte an ihre Schläfen. Ich klingelte mit Glöckchen, die ich ganz nah an ihr Ohr hielt. Sie horchte auf. Sie hielt es für Symptome, doch für mich schien es gelungen. Anders bewegte es sich jetzt in ihr. Ihr Kopf klärte sich. Anders rüttelte es nun in ihr. Anders klingelte es in ihrem Ohr. Und es klopfte an, immer lauter – und lauter; sie war wachgerüttelt. Da plötzlich vernahm sie eine innerliche Stimme: „Schreib! Bitte! Auch wenn du dich elend fühlst – so fang einfach an! Ich sag dir schon die Inhalte. Es wird klappen. Denn es ist wichtig: Ich, Master M. C. S., brauche dich, und die Menschen dort draußen warten.“

Bis heute weiß Daniela nicht, dass ICH es war, der sie auf unsichtbare Weise eingestellt hatte. Und auch nicht, dass eigentlich ich dieses Buch verfasst habe. Ich habe Daniela den Text ins Ohr geflüstert. Das aber soll UNSER Geheimnis bleiben.

Dein Master M. C. S.

Einst und heute –

Zusammenfassung der Buchinhalte

Fang doch endlich an zu schreiben!, höre ich eine Stimme in meinem Ohr flüstern, ohne zu wissen, woher diese kommt. – Woher soll ich die Kraft nehmen? – Fang einfach an!, spricht es in mir weiter, nun ziemlich deutlich. – Einfach soll das sein? – Ja, einfach. Einfach anfangen! – Das sagt sich so leicht. Wie soll das denn gehen? Ich habe zu wenig Wissen, bin ja keine Expertin auf dem Gebiet der Chemikalien und der Medizin. – Du kannst es! – Ja, ich weiß manches aus der Sicht einer Betroffenen. Aber ich kann doch kein Fachbuch schreiben. – Brauchst du nicht. Schreibe in der Ich-Form und ergänze mit Literatur. Stelle möglichst keine Behauptungen auf, sondern beziehe dich auf Vorhandenes, wirf Fragen auf und suche nach Antworten. – Ich habe doch nur Stoff für höchstens eine Seite. – Da lachen ja die Hühner! Du wirst während des Schreibens viel lernen. Das Buch wird am Ende mehrere Seiten füllen. – Und wie soll ich das neben dem Beruf, in dieser meiner Verfassung, schaffen? Ich muss dazu meine Arbeit kürzen. Von was soll ich dann leben? – Das Geld wird schon reichen. – Wie bitte? Meine Gedanken spielen wohl verrückt. Es wird schon reichen … in dieser verfahrenen Situation? – Nun, wenn dem aber doch so sei? – Glaub mir. Es ist so. – Okay. Wie soll ich aber durchhalten in meiner gesundheitlichen Schieflage und meiner eigenen Not? – Du schaffst es! – Ich fühle mich wie vergiftet und liege wie ein jämmerliches Häufchen Elend im Bett … hab keine Ahnung, wie ich mich selbst retten und den mich betäubenden, mich krank machenden Gerüchen hier entkommen könnte … bin hoffnungslos verloren … Was also bitte soll das Ziel des Buches sein, was die Lösung, was die Intention, wenn ich doch selbst nicht weiterweiß? – FANG TROTZDEM AN. Alles Wissen, das du FÜR DEN ANFANG brauchst, hast du. Fang halt einfach an. Es bleibt doch nichts, wie es ist. Dein Leben wird sich entwickeln und damit auch die Inhalte des Buches. – Das hört sich gut an. Eine gute Aussicht jedenfalls. Aber wo nur soll ich anfangen? – Da, wo du eben anfängst. Na, wie schaut es aus? Willst du? – Nun ja …

Eigentlich juckt es mich doch schon ewig in den Fingern. Aus meinem Inneren heraus weiß ich auch, dass es mir gelingen könnte, ein ansprechendes Werk zu schreiben, denn ich sehe es buchstäblich vor meinem geistigen Auge. Es wird möglich sein. Doch sobald sich mein Kopf einschaltet, tauchen tausenderlei Hindernisse und Zweifel auf. Und auch meine körperliche Beeinträchtigung tut ihr Übriges dazu. Doch okay, okay. Ich kann ja einfach mal beginnen, Augen zu und durch. Und dann mit der Zeit immer wieder überarbeiten, strukturieren, x-mal verändern und verfeinern. Die Materie in Einzelteile zerlegen, zusammenfügen, verschieben, ergänzen und wieder zusammenfügen. Und dann die Nähte lebendig miteinander verschweißen. Es wachsen lassen. Der Sache Zeit geben. Doch mit was nur könnte ich beginnen? Ich habe doch noch gar keine Struktur und weiß noch keine Lösung. Hm, vielleicht sollte ich erst mal meiner Fantasie freien Lauf lassen und dann weitersehen. Irgendwie werde ich dann schon in Schwung kommen, und nach und nach wird hoffentlich meine Feder immer leichter übers Papier fliegen. – Da hast du recht. Fantasie beflügelt! Nun leg los!

Eigenartig. Irgendwie habe ich plötzlich das Gefühl, als könnte ich springen, als hätte ich Flügel und könnte ich mich voll und ganz meiner Intuition hingeben. Das, was ich schreibe, fließt nur so aus mir heraus. Denn vor meinem geistigen Auge sehe ich nicht nur ein fertiges Buch, sondern auch irgend so eine wunderliche Kreatur, die jedoch bei echtem Hinschauen mit dem bloßen Auge nicht sichtbar ist. Es ist, als würde sich dieses seltsame Phänomen über die ganze Welt erstrecken, mal ist es spindeldürr, wie Fäden ziehend und mal ganz dick, fett und teigig tropfend. Von da, wo es so monströs wirkt, sehe ich Ausläufer oder eine Art lange Arme, die über alle Kontinente reichen. Ich bemerke, dass sich dieses eigenartige Wesen ziemlich plagt und biegt und mit seinen sich über Meilen erstreckenden Armen winkt und sich unentwegt abmüht, die Menschen auf es aufmerksam zu machen. Und wenn ich noch ein bisschen genauer hingucke, dann erspähe ich Abermillionen Menschen auf der Erde, die wie Ameisen wuseln und geschäftig sind, und viele, die sich ahnungslos zurücklehnen – dieses wundersame Phänomen aber bemerken sie nicht. Sie schenken ihm keinerlei Beachtung und gehen stattdessen ihres Weges. Wie schade, denn dieses weltumfassende Gebilde hätte echt etwas Wichtiges zu sagen, das erkenne ich ganz genau. Es ist fast so, als würde es über meine innere Stimme zu mir sprechen: Dass es schon seit Jahrzehnten versuche, sich zu zeigen, dass wir aber wegschauen würden. Dass es vielen Menschen genauso ergehe wie ihm, und zwar gesundheitlich ziemlich schlecht. Dass auch sie nicht gesehen würden und dass es eine ordentliche Schieflage gebe. Das Wesen müsse ganz dringend in Erscheinung treten. Doch man würde es einfach ignorieren.

Obwohl … ganz so ist das auch wieder nicht. Es gibt durchaus Länder auf der Welt, in denen es die Menschen schon viel deutlicher wahrgenommen haben als hierzulande. Bei uns nimmt das Leben einfach so seinen gewohnten Gang. Bei dem, bei dem es läuft, läuft es eben. Für Abertausende aber nicht. Für sie ist dieses Phänomen nicht unbedeutend, sondern eine wahrhaftige Erscheinung, die ihr Leben deutlich einschränkt. Menschen, die unter MCS, der Multiplen Chemikaliensensitivität, leiden, reagieren auf künstliche Duftstoffe und andere Chemikalien mit heftigen gesundheitlichen Beschwerden.

Ich bin stolz auf dich!, höre ich mich nun wie zu mir selbst sagen. Aber dann wieder die so ganz deutliche Stimme, die von irgendwo aus der Ferne kommt. Mir kommt es gerade so vor, als stamme sie von dieser leidenden, um Luft ringenden Kreatur, die ich nun dauernd vor meinem geistigen Auge sehe. Habe ich denn schon Halluzinationen von den mich benebelnden Gerüchen?, geistert es in mir herum. Gleichzeitig aber vernehme ich innerlich: Ich fühle genauso wie die Menschen, die unter MCS, der Multiplen Chemikaliensensitivität, leiden. Aber auch wie die Menschen, die aus anderen Gründen große Probleme mit Duftstoffen oder mit den Folgen daraus haben. Sie müssen genauso wie ich tiefe dunkle Täler durchschreiten. – Daniela, bitte beschreibe das Phänomen MCS mit deinen Worten. Tu es für mich. Tu es für alle! Bitte! Es ist dringend, fordert mich die Stimme nun sehr eindringlich auf, mich intensiver mit der Materie auseinanderzusetzen und diese mitzuteilen.

Egal, ob es eine innerliche oder äußerliche Stimme oder gar nichts von beidem ist. Ich will das große Thema mit den Gerüchen in Einzelteile zerpflücken und dann wieder zu einem Gesamtbild zusammenfügen, und ich werde mir dazu alle Mühe geben, weil auch ich es für dringend erforderlich halte, über MCS wie auch über die Unverträglichkeit und das Gefahrenpotenzial von Duftstoffen aufzuklären. Menschen mit MCS reagieren nämlich sehr krankhaft auf chemische Substanzen, besonders auf solche, die riechen und ihren Duft im Umfeld verströmen, also vor allem industriell hergestellte Parfümstoffe, die in Alltagsprodukten enthalten sind. Es ist in etwa so, wie wenn sie eine Allergie auf Künstliches hätten. Über Jahrzehnte wurde diesem gesundheitlichen Aspekt kaum Beachtung geschenkt, er blieb lange versteckt und ist noch immer weitgehend unbekannt. Das Phänomen ist noch verborgen, und kaum jemand weiß davon – dies, obwohl die Multiple Chemikaliensensitivität an sich, aber auch andere Arten von Duftstoffunverträglichkeit, Allergien oder „unsichtbaren“ Erkrankungen, die mit dem ungünstigen Einfluss von Duftchemikalien zu tun haben, in ihrer Vielzahl in die Höhe schnellen.

Genau so ist es. Das ist auch der Grund dafür, dass ich wachse und wachse. Je mehr Menschen davon betroffen sind, desto größer werde ich. Lange werde ich nicht mehr versteckt bleiben können! Doch nicht nur mich, auch die Erkrankten, die sich im Moment noch zurückziehen und vor Duft schützen müssen oder die gar für lange Zeit krank in ihren Betten liegen, oder auch Kranke, deren gesundheitliches Wohlbefinden sich durch Duft verschlechtert, wird man bald zu sehen bekommen. Sie und ihre Erkrankung müssen einfach sichtbar werden, damit ihnen geholfen wird, und auch, damit es nicht noch immer mehr werden, die unter Duft und anderen flüchtigen Chemikalien leiden.

Bisher wurde den unter Duftchemikalien leidenden Menschen, die sich aus dem Leben zurückziehen, kaum geglaubt. Ihnen ist ja nur wenig anzusehen, die Symptome sind meist unsichtbar, und Blutuntersuchungen zeigen oftmals keine Auffälligkeiten. In ihren schlimmen Phasen, da liegen sie krank in ihrem Bett – manchmal sehr lange –, schützen sich vor Duft und anderen Reizen wie nur irgend möglich. Sie verschanzen sich innerhalb ihrer vier Wände, und kaum einer sieht, wie schlimm es um sie steht.

Wirklich traurig, dass so viele Menschen so unfassbar viel Schmerz ertragen müssen. Ich weiß, wie weh es tut, trotz solcher Verfassung nicht einmal gesehen zu werden. Und ich weiß darum, wie sehr es schmerzt, wenn einem nicht geglaubt wird, wenn man ignoriert und alleingelassen wird und wenn über einen gelacht und nicht geholfen wird. Unglaublich, dass diese Menschen von ihren Mitmenschen so ausgegrenzt und vom gesellschaftlichen, sozialen und medizinischen System vielfach im Stich gelassen werden, wo doch Gesundheit und Wohlbefinden einen so hohen Stellenwert bei euch Menschen haben.

Wie viel wurde in den vergangenen Jahrzehnten darüber berichtet, wie wichtig es sei, gut für sich zu sorgen, um die Gesundheit erhalten zu können! Über die Bedeutung einer gesunden Ernährung, von Aufenthalten an der frischen Luft, die von moderater Bewegung und einer ausgeglichenen Work-Life-Balance gibt es Informationen wie Sand am Meer. Ebenso wissen wir, dass im anderen Falle mangelnde Bewegung, zu wenig frische Luft, zu wenig Trinken von Wasser oder eine ungesunde Ernährung mit zum Beispiel zu viel Fleisch oder mit künstlichen Zusatzstoffen zu Energieverlust, Müdigkeit und einer ungünstigen Versorgung des Körpers mit entsprechendem Risiko für Erkrankungen führen kann. Menschen richten sich also danach aus, Bio-Ware einzukaufen und sich pflanzenbasiert, ballaststoff- und vitalstoffreich zu ernähren, sie ergänzen ihre Nahrung mit Supplements, sie fasten, sie betreiben Yoga oder Qigong, sie meditieren, sie üben sich im Entspannen, machen Atem- und Achtsamkeitsübungen, und sie gehen zum Ausgleich wandern, um kraftvoll und gesund zu bleiben. Wenn sie krank sind, dann lassen sie sich medizinisch behandeln. Und befolgen dann Ratschläge wie den zum Einschränken des Weizen- und Zuckerkonsums wie auch den zum Verzicht auf Alkohol und Nikotin; sie verzichten auf fettes Fleisch, genmanipulierte Lebensmittel, Frittieröle und künstliche Zusatzstoffe in der Nahrung und kümmern sich um die Zuführung von Vitaminen und gesunden Ölen, um gesunde Bewegung, um das Detoxen von Medien, den Ausgleich vom stressigen Alltag sowie eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr. Das sind mit Sicherheit in den meisten Fällen absolut wichtige und sinnvolle Maßnahmen. Doch ein Aspekt wird hierbei fast vollständig vergessen.

Gut, dass nun der rote Faden gefunden wurde, der sich durch meinen Bericht ziehen wird. Nämlich davon, dass all die Maßnahmen zur Gesunderhaltung beziehungsweise zur Verbesserung von krankhaften Zuständen überschattet sind von den möglichen Auswirkungen der oft bedenklichen Inhaltsstoffe in euren Pflege- und Schönheitsprodukten wie auch in den Reinigungs- und Waschmitteln, wissen die meisten Menschen so gut wie nichts. Und auch das, dass diese im Alltag weitverbreiteten Produkte sogar sehr gesundheitsschädlich sein und zum Teil heftige Symptome auslösen oder Erkrankungen verstärken können, ist der Bevölkerung noch weitgehend unbekannt. Ebenso, dass sie einen sehr ungünstigen Einfluss auf die Umwelt und das Klima haben.

Ich muss die Menschen nun darüber informieren. Denn nur, wenn sie erkannt haben, wie sehr ihnen und der Umwelt die Unmenge an teils überflüssigen Alltagschemikalien schadet, werden sie umdenken und neu beginnen. Sehr vielen von ihnen wird es in der Folge – das ist klar – um Meilen besser gehen. Und je besser sie sich fühlen, desto besser fühle im Umkehrschluss auch ich mich. ICH werde irgendwann heilen und mich vollständig auflösen können. Davon bin ich überzeugt. Mit der Auflösung meiner selbst wird dann auch meine Mission hier auf der Erde erfüllt sein. Die Auflösung wird bald beginnen und dann peu à peu fortschreiten. Sehr viel schneller allerdings geht es, wenn die Menschen baldmöglichst zu natürlichen Produkten ohne diese intensiven Ausdünstungen greifen.

Obwohl wir zumeist auf einen gesunden Lebensstil achten, plagen wir uns häufig mit Kopfschmerzen, Muskel- und Gelenkschmerzen, Schmerzen in der Wirbelsäule, Hautausschlägen, Juckreiz, Husten, Schlafstörungen, Ohrgeräuschen, Schwitzen, Übelkeit, Schwindel und anderem mehr – und wundern uns, leben wir doch eigentlich so gesund. Mal sehen, was der Arzt oder die Ärztin dazu sagt … Doch der oder die findet oft nichts Auffälliges. Oder doch. Vielleicht eine kleine Abweichung in den Blutwerten, vielleicht ein schwaches Bronchialsystem, eine Nasennebenhöhlenentzündung, eine instabile Halswirbelsäule, eine vergangene Infektion mit Viren oder Borrelien, irgendeine fragliche Allergie, wahrscheinlich Rheuma oder eine Veranlagung oder … es geht halt gerade eine Grippe herum. Oder es sind die Wechseljahre … oder die Pubertät. Und ziemlich sicher die Psyche. Empfohlen wird dann neben einer medikamentösen Behandlung ein gesunder Lebensstil mit viel Bewegung – und einer gesunden Ernährung. Es wird zumeist beraten, hinzuschauen auf das,, was in den Körper aufgenommen wird: und zwar über die Speiseröhre, NICHT aber darauf, was über die Luftröhre (außer, wenn es ums Rauchen oder Passivrauchen geht) und die Poren in den Körper gelangt! In fast jeder Zeitschrift, in vielen Fernsehsendungen, in Büchern und im Netz erfahren wir allerhand darüber, welche Inhaltsstoffe in Lebensmitteln und Getränken unverträglich sein könnten oder ungesund sind. Iss am besten dies nicht und iss am besten das! Wir erfahren auch, welch schädliche Auswirkungen Rauchen, auch Passivrauchen, haben kann und wie kritisch die Inhaltsstoffe von Zigaretten sind; selbst auf den Packungen ist dies vermerkt. Doch wenn es um das Thema „Bedenkliche Chemikalien in der Luft“, insbesondere Parfümstoffe, geht – dann herrscht Schweigen im Wald. Wo hört man schon, dass wir diese Inhaltsstoffe in Form von Abermillionen winzigen Molekülen als Aerosole permanent EINATMEN, wenn wir Produkte mit Parfümstoffen oder anderen Chemikalien verwenden und diese auf die Haut (Deo, Parfüm, Cremes etc.) oder die ohnehin schon mit Chemikalien getränkte Kleidung (Waschmittel, Weichspüler etc.) bringen? Wo hört man schon davon, dass wir – während wir uns an der „frischen“ Luft (welch Ironie!) bewegen – die durch unsere Mitmenschen sich im Gebrauch befindlichen flüchtigen Duftstoffe einatmen? Oder, wenn wir im Fitnessstudio trainieren – zur „Gesunderhaltung“ –, zum einen unsere eigenen Duftstoffmoleküle und zum anderen auch die von den sich gegen Schweißgeruch „schützenden“ Mitsportler inhalieren? Wo hört man, dass, wenn wir im Bett liegen, die sich durch Waschmittel in unserer Bettwäsche befindlichen, ihren Geruch ausströmenden Chemikalien in unsere Atemwege gelangen? Oder auch davon, dass wir durch das Trocknen unserer feuchten Wäsche richtig viel abbekommen? Oder dass wir zwar keine Rückstände in Form von Essensresten, dafür aber umso mehr Chemikalienrückstände von Spülmittel oder Maschinen-Tabs über unser Besteck und unsere Gläser aufnehmen? Und wer hat schon jemals davon erfahren, dass die in den Lebensmittelgeschäften ausströmenden Geruchschemikalien von Duftkerzen, Parfüm, Waschmittel & Co. sich auf der sich in der Nähe befindlichen Babynahrung oder den offen liegenden Äpfeln niederlassen? Oder davon, dass wir – wenn wir oder andere in unserer Umgebung während der Mahlzeit Parfümstoffe an uns tragen – toxische in der Luft schwebende Duftchemikalien, die sich auf dem Essen niedergelassen haben, nicht nur einatmen, sondern sogar mitessen? Guten Appetit!

Je mehr Duftstoffe verwendet werden und je mehr man von diesen umgeben ist, desto häufiger und in größerer Anzahl landen sie in der Lunge und anderen Organen – etwa 20.000 Atemzüge pro Tag. Da ist es doch nicht verwunderlich, dass wir von Beschwerden geplagt sind, insbesondere deshalb, weil die Inhaltsstoffe vielfach gar nicht überprüft und deren Risiken oft noch nicht als potenziell gesundheitsschädlich und die Umwelt belastend behandelt werden. Wahrlich, an Duftchemikalien als mögliche Auslöser von Krankheitssymptomen denkt kaum einer. Und auch nicht daran, dass man durch Benutzung von Produkten mit schädlichen oder allergieauslösenden Inhaltsstoffen auch bei anderen, die die Moleküle unfreiwillig, also passiv, konsumieren, riechen und einatmen, Symptome verursachen kann!

Warum? Es dringt kaum etwas an Informationen durch. Der Mensch ist in dieser Hinsicht schlecht aufgeklärt. Eher kennt er sich mit dem Gegenteil aus: Duften ist ein Hype. Denn Duft wird von vielen als Wohlgeruch empfunden und mit Sauberkeit, Wohlergehen, Frische, Attraktivität, Betonung der Individualität, Coolness, Selbstbewusstsein und Erfolg in Verbindung gebracht. Man vertraut darauf, dass das, was verkauft wird, schon seine Richtigkeit haben und geprüft sein mag. Doch kaum jemand ahnt, welch Gefahren dieser Hype birgt. Die jedoch zu durchschauen, ist bei den wenigen und wenn, dann komplizierten, ineinander verschwimmenden, uneindeutigen, teils sogar annähernd widersprüchlichen oder gar beschönigenden Informationen schier unmöglich.

Nicht ganz. Hin und wieder haben die Menschen schon etwas davon gehört. Nämlich davon, dass es Betroffene gibt, die mit Hautausschlägen reagieren, wenn sie bestimmte Produkte auf ihre Haut auftragen. Aber was sie zumeist noch nicht wissen, ist, dass eine astronomische Zahl „bunter“, winziger „Pünktchen“ an duftender künstlicher Chemie in der Luft schwebt und an einer Unzahl von Orten abgelagert ist. Sie ahnen nicht, dass diese mikroskopisch kleinen unsichtbaren Moleküle auch auf ihre Mund- und Nasenschleimhaut treffen, über die Atmung in ihr Körpersystem eindringen und sich über die Blutbahn und das Lymphsystem dort verteilen, sich letztlich im Körper ablagern und dann „weiterbrodeln“ können – und sich in der Folge unter anderem an den individuellen körperlichen Schwachstellen schmerzhaft zeigen.

Hilf mir bitte und schreibe das noch mal deutlich auf!, hallt in mir ein sehr klarer Ruf. Denn das mit dem Einatmen von Duftstoffen ist ein äußerst wichtiger Punkt! Es geht nicht nur um die mögliche Schädigung der Haut beim Auftragen, sondern um viel mehr!

Wir sind recht gut informiert über die Risiken, die in Aromen und sonstigen künstlichen Zusatzstoffen von Lebensmitteln stecken, wie auch über mögliche Unverträglichkeitsreaktionen auf bestimmte Inhaltsstoffe in Nahrungsmitteln, die wir übers Essen und/oder Trinken aufnehmen. Doch übersehen wird zumeist: dass die Inhaltsstoffe der nur wenig reglementierten Duftchemikalien, die sich in vielen Produkten des Alltagsgebrauchs befinden, in Form von Aerosolen über das Atmen und Riechen in den Körper aufgenommen werden, dass diese so in Lunge und Gehirn gelangen können, dass sie sich über die Blutbahn und das Lymphsystem im gesamten Körper verteilen können, dass sie sich in der Folge in den Organen und dem Gehirn absetzen und ansammeln können – und dass all dies Unverträglichkeitsreaktionen mit sich bringen kann. Leider geschieht dies nicht nur dann, wenn man die Produkte selbst, aktiv verwendet – so wie die Aufnahme von Nahrungsmitteln –, sondern auch dann, wenn man die in den Produkten enthaltenen flüchtigen Chemikalien, die sich auf Gegenständen, der Kleidung oder anderen Menschen befinden und sich von dort in die Luft verbreiten, passiv und damit unfreiwillig aufnimmt. Man saugt auf diese Weise eine Unmenge an unsichtbaren Duftstoffmolekülen ein, die nur so in der Atemluft „herumfliegen“.

Gut wiederholt! Hinzufügen möchte ich, dass diese Minipartikel an einigen Orten auf der Erde in geringerer Anzahl und in verdünnter Form vorzufinden sind, und an manchen Stellen sind sie absolut verdichtet und haben ein gigantisches Ausmaß. Das ist vor allem im direkten Umfeld eines von Parfümstoffen umgebenen Menschen so und insgesamt natürlich auch in den Städten, weil dort mehr Menschen auf engerem Raum leben.

Erinnert ihr euch daran, dass ich gesagt habe: An manchen Orten bin ich winzig klein und an anderen wie eine gigantische schäumende Wolke? In den Städten ist es für mich kaum auszuhalten!

Brrrrrm! Puh! Aua! Hatschi! Oh, nee, ich glaube, es baut sich gerade schon wieder ein Schub auf!

Der eine spürt die unzähligen sich in der Atemluft verteilenden Chemikalien sofort, ein anderer gar nicht. Zumindest nicht unmittelbar. Vorstellbar ist aber auch das: Die Person vermutet nicht, dass ihre Beschwerden wie Kopfschmerzen, Übelkeit & Co. daher rühren, dass Chemikalien von Kosmetik und Waschmitteln – von ihr selbst ausgehend oder von anderen ausgehend – in ihre Atemwege und ins Blut gelangt sind. Woher ihr Unwohlsein unter anderem rührt, kann sie nicht zuordnen. Von diesem Nicht-zuordnen-Können kann ich echt ein Lied singen! Heute sogar spiele ich, wenn es um das Aufspüren von Duft geht, durchaus die erste Geige. Denn ich spüre sehr deutlich Duft, der von anderen Menschen – über die Luft (!) – auf mich übergegangen ist. Es klingt vielleicht absurd: Wir atmen nicht nur die in der Luft in Form von Duftschwaden fliegenden Moleküle ein, sondern auch die, die infolge des „Herumfliegens“ an uns haften geblieben sind!

Hierzu möchte ich von einem kürzlich erlebten Beispielfall erzählen: Als ich in dem kleinen Raum eines Wertstoffhofs zeitgleich mit einem sehr duftenden Herrn meine „Wertstoffe“ entsorgt hatte, hatte ich noch Stunden später diesen Geruch in meinem Gesicht und an meinem Schal. Es war keine Einbildung, den Duft noch lange weiter zu riechen, nein: Die Duftstoffpartikel hatten sich auf mir niedergelassen. Sie gelangten damit nicht nur kurzzeitig über die Atmung in mein Körpersystem, sondern ich atmete sie so lange ein, bis ich geduscht und sie damit in die Kanalisation entlassen hatte. Jetzt hängt der unsichtbare Duft zumindest irgendwo dort – oder wurde teilweise irgendwohin weitertransportiert: in einen Fluss, einen See oder ein Meer – oder ins Trinkwasser.

Yeah! Fällt euch auf, dass Daniela nun beginnt, auch von ihren Erlebnissen zu berichten? Das wollte ich erreichen. Ich hatte sie ja erwählt, weil sie so feinsinnig spürt, Duft aufspürt und deshalb dafür prädestiniert ist, meinen Reisebericht zu verfassen. Durch dieses Spüren ist sie in der Lage, mich, die unsichtbar in der Luft schwebenden Duftstoffpartikel wie auch unsichtbare Erkrankungen sichtbar zu machen. Sichtbar in Form von Buchstaben auf dem Papier. Sie hat ein bisschen Scheu, ihre Geschichte der Öffentlichkeit preiszugeben … doch ich lasse nicht locker. Ich schaffe das schon, sie immer wieder dazu zu ermuntern. Glaubt mir, es ist wichtig, dass sie ausführlich über sich schreibt. Denn anhand ihrer Geschichte könnt ihr vielleicht Parallelen oder in Teilen Parallelen zu euch erkennen. Außerdem soll die Welt anhand Danielas Erlebnissen aufmerksam werden auf ein großes Problem, das sehr viele Menschen betrifft. Ihre Geschichte soll aufzeigen, dass dieses Problem wahrhaftig existiert. Wenn es bekannt wird, dass es dieses Phänomen tatsächlich gibt und dass viele davon betroffen sind, wird euch in Zukunft mehr Glauben geschenkt.

Aua, mein Ohr! O weh, mein brummender Kopf! Autsch, meine Glieder! Es schüttelt mich durch und durch: Daniela, oute dich! Tu es für dich und die Welt! Die Menschen warten darauf. Worauf wartest DU denn noch?

Was habe ich denn nun schon wieder für Symptome? Was für eine Unruhe und welchen Drang? Ich fühle mich wie durchgeschüttelt, und immerzu tönt es in meinem Kopf: „Die Menschen warten … Die Menschen warten … Schreib deine eigene Geschichte nieder, damit die Menschen Parallelen erkennen. In der Gemeinschaft werdet ihr es schaffen, dass euch Glauben geschenkt wird.“ Okay, okay, ich habe verstanden und habe ja bereits damit begonnen, an einem Buch zu schreiben, aber mein Leben, meine Krankheit und meine Erkenntnisse daraus offenbaren – nee, wie unangenehm! Hm, anfangen kann ich ja mal … Später kann ich das ja wieder löschen … Solange es auf meinem PC liegt, liest es ja noch keiner … Andererseits aber muss ich raus mit der Sprache: Die Zahl der Kranken und deren Leiden sind zu hoch. Kann ich da einfach wegschauen? Jetzt, wo mir so vieles klar geworden ist? Nein. Es muss raus. Ich muss den Menschen helfen, indem ich versuche, sie so gut, wie es mir nur möglich ist, aufzuklären und sie auf dieses globale Problem aufmerksam zu machen.

Moment mal. Hier muss ich mich schon kurz einschalten. ICH war es natürlich, der diesen Drang ausgelöst hat. Das wisst ihr ja. Glaubt aber bloß nicht, es wäre ein Leichtes gewesen, Daniela dazu zu bewegen, über sich zu schreiben. Was hab ich mich nur dafür verbogen! So viele Wenn und Abers. Sorry, wenn sie das, was sie gleich berichtet, später im Verlauf des Reiseberichts wiederholt. Die Gelegenheit, sie jetzt mit ihrem Outing beginnen zu lassen, möchte ich nicht verstreichen lassen. Denn es ist auch für euch eine Chance. Ihr werdet euch sicherlich an der einen oder anderen Stelle wiederfinden. Und ihr werdet auf die Inhalte dieses Reiseberichts vorbereitet sein und bestimmt Lust darauf bekommen, auf den nächsten Seiten noch mehr zu erfahren. Ich nämlich bin davon überzeugt, dass Danielas Bericht eine stellvertretende Funktion für die Berichte Millionen anderer Menschen hat.

Mein Körpersystem ist mittlerweile krank: Ich reagiere enorm auf Duft- oder Riechstoffe aus dem Labor. Bis ich dies herausgefunden hatte, quälte ich mich mit langwährenden starken Symptomen. Es hat Jahre gedauert, um die Verbindung „Auf Duft folgt bei mir Krankheit“ herstellen zu können. Warum? Weil das kranke Befinden ein Dauerzustand war. Und warum das? Weil Duft ein Dauerzustand ist. Auf jeden Duft folgt wieder Duft – oder abertausende Düfte gleichzeitig. Darüber wird es in diesem Buch viel Spannendes zu lesen geben.

Was lange latent als Krankheit in mir geschlummert hat, vielleicht schon in Form von „stillen Entzündungen“ existiert hat und noch gar nicht bewusst wahrgenommen und damit auch nicht zugeordnet werden konnte, brach vor einigen Jahren massiv aus. Mein Körpersystem konnte den Geruchschemikalien nicht mehr standhalten, und meine Sensibilität gegenüber industriell hergestelltem Duft wurde zu einem existenziellen Problem. Deswegen habe ich mich auf die Suche begeben. Ich habe etliche Ärzte und Ärztinnen aufgesucht, die aber – weil alle Werte, die gängig untersuchten Biomarker, soweit in Ordnung waren – mehr oder weniger ratlos waren. Man konnte es sich nicht erklären, warum ich unentwegt krank war, oft ohne die typischen Erkältungssymptome aufzuweisen.

Schließlich begab ich mich auf Forschungsreise im Internet. Dabei stieß ich auf diese und jene Erkrankung. Häufig dachte ich: Das ist es! Jetzt habe ich des Rätsels Lösung! Doch weit gefehlt. Wenn ich ansatzweise Passendes entdeckt hatte, der Hauptauslöser meiner Symptome blieb versteckt. Dennoch: All das, was ich las, waren zumindest wichtige Bausteine, die mich weitergebracht und mich letztlich zu meiner Erkenntnis geführt haben.

Weiterhin holte mich ein grippeähnlicher Schub nach dem anderen ein. Weil ich die Sache so lange nicht auf den Punkt bringen konnte, versuchte ich, mithilfe von Psychotherapie und bestimmten Ernährungsformen ohne chemische Zusätze oder Spritzmittel, durch den Verzicht auf Genussmittel, mithilfe von Fastenkuren und/oder des Zuführens bestimmter Vitalstoffe sowie durch Spaziergänge Besserung zu erzielen. Auch das war nicht umsonst. Es waren tatsächlich wertvolle Maßnahmen, zumindest in anderer Hinsicht. Doch führten sie keineswegs zur Beseitigung meiner grippeartigen Symptome. Stattdessen wurde mein Körper immer schwächer, und eine krankhafte Episode löste irgendwann kontinuierlich die andere ab beziehungsweise setzte sich noch auf die vorherige obendrauf. Mein elendes Befinden wurde chronisch.

Im Laufe der Zeit konnte ich zwar klar meine spontanen Reaktionen dem Konsum von starken Düften, die hauptsächlich von anderen Quellen als meiner eigenen ausgingen, zuordnen, doch dass auch minimale Düfte wie auch die in der Folge zeitversetzt auftretenden länger anhaltenden Krankheitsschübe damit zusammenhingen, ahnte ich nur. Auch dachte ich, ich könne Duft wohl nicht vertragen, weil ich unter irgendeiner Grunderkrankung leide und es mir deshalb schlecht geht. Das mag durchaus so sein; sicher bin ich mir noch heute nicht, ob es so ist oder nicht. Aber dass Duftstoffe die Auslöser meiner Symptome schlechthin sind, war mir damals nicht klar. Heute schon. Das konnte mir vormals niemand sagen, und es gingen noch Jahre ins Land, in denen ich Düfte ausgehalten hatte. Meiner Gesundheit war das nicht gerade dienlich.

Heute weiß ich: Ich reagiere in Bruchteilen von Sekunden auf Duft, und mein Körper setzt sofort auf Alarm, wenn nur ein Hauch von synthetisch hergestellten Duftstoffen mich erreicht – mein Körper verkraftet die Jahr für Jahr zunehmende Zahl an Chemikalien, vor allem derer in Alltags- und Kosmetikprodukten, nicht mehr. Er kann damit nicht Schritt halten.

Sprach ich nicht gerade von der Stellvertreterfunktion für Millionen andere und deren Berichte? Daniela, die Menschen müssen wissen, WIE VIELE davon bereits betroffen sind! Du kannst davon ausgehen, dass die Zahl immens ist – es hat seinen Grund, warum ich mancherorts riesig bin!

Mit diesem Problem bin ich bei Weitem nicht allein. Millionen Menschen sind davon betroffen. Derzeit wird nach Dr. Dr. Kurt E. Müller von 5 bis 7 % an Chemikaliensensitivität (MCS) Betroffenen ausgegangen – das wären nach meiner Berechnung etwa fünf Millionen Menschen in Deutschland –, wobei es hierzu keine aussagekräftigen Statistiken gibt. Möglicherweise sind es noch weitaus mehr; niemand kennt die Dunkelziffer. [46A] In manchen Quellen wird zwar von einer niedrigeren Häufigkeit von MCS gesprochen, doch im Bereich der mehreren Hunderttausend liegen wir allemal – bei steter Zunahme der Erkrankungsfälle. MCS ist eine besondere, eine sehr schwere Form der Duftstoff- und/oder Chemikalienunverträglichkeit. Mit Sicherheit aber würde die Zahl noch höher liegen, wenn alle Formen der Duftstoffunverträglichkeit einbezogen würden. Würde man ebenso die Menschen mit einrechnen, die, wenn es um ihre Beschwerden geht, noch gar keinen Bezug zu Duftstoffen als Auslöser oder Verstärker ihrer Symptome herstellen konnten, würde die Prozentzahl vielleicht ins Unermessliche steigen.

Ich denke, viele Menschen, die unter Asthma, Neurodermitis, dem Mastzellaktivierungssyndrom, der Myalgischen Enzephalomyelitis/Chronisches Fatigue-Syndrom, Fibromyalgie, Burnout, Migräne, Tinnitus, Polyneuropathie, Restless Legs, einer Trigeminusneuralgie, Unverträglichkeiten, Allergien und so weiter leiden, haben noch gar nicht daran gedacht, dass Duftstoffe und andere als Aerosole in der Luft schwebende oder an ihrem Körper oder ihren Gegenständen anhaftende Chemikalien mögliche (Mit-)Verursacher, (Mit-)Auslöser oder (Mit-)Verstärker ihrer Symptomatik sein könnten. Oder aber, dass bei ihnen zusätzlich MCS oder eine Duftstoffunverträglichkeit vorliegen könnte. Vielleicht auch, dass es sich bei der Erkrankung in manchen Fällen eigentlich um eine Reaktion auf Chemikalien handelt. Ein Denken in dieser Richtung ist bisher wohl noch wenig erfolgt.

Eines jedoch steht für mich fest: Ich brauche kein Problem damit zu haben, mich zu outen und zu versuchen, mich glaubhaft zu machen. Abertausende werden dies – davon gehe ich aus – in der Folge tun. Übrigens: Gemäß der MCS -Selbsthilfegruppe Rosenheim lautete das Ergebnis einer internationalen Studie: 32 % der Bevölkerung leiden an Duftstoffunverträglichkeit. In diese Zahl dürften wohl alle Formen der Duftstoffunverträglichkeit, auch leichtere, eingeflossen sein, weshalb sie so hoch ist. [38] Alarmierend allemal. Und erstaunlich, dass die Erkrankungsfälle im Verborgenen bleiben und es keinen öffentlichen Aufschrei gibt. Ich denke, wir würden Bauklötze staunen, sollte es in Zukunft einmal eine statistische Erfassung diesbezüglich geben.

Entschuldigung, dass ich so hineinplatze. Aber seht ihr mich jetzt? Seht ihr mich endlich? Könnt ihr mögliche Parallelen zu euch feststellen? – Noch nicht? Dann sollte Daniela noch ein bisschen deutlicher werden. Auch wenn sie im späteren Verlauf des Berichts ausführlich darauf zu sprechen kommt, werde ich sie jetzt schon dazu motivieren, ein bisschen tiefer in die Materie einzutauchen. Ihr sollt nämlich sehen, welch Vielzahl an Beschwerden Daniela durch künstlich hergestellten Duft hat, damit ihr dies mit euren Symptomen in Bezug setzen könnt. Es braucht nun so einen gewissen Aha-Effekt.

Ich für meinen Teil zählte wohl jahrelang zur Dunkelziffer, weil ich selbst nicht wusste, was ich habe. Vielleicht aber gehöre ich noch immer zu dieser, denn ich wüsste nicht, auf welcher Liste überhaupt ich in Erscheinung treten sollte. Mindestens fünf bis zehn Jahre suchte ich aktiv nach einer Erklärung für meine vielfältigen Symptome, da diese so intensiv geworden waren. Im Grunde bin ich irgendwann selbst darauf gestoßen, dass ich unter Duftstoff- und Chemikalienunverträglichkeit leide. Erst seit relativ Kurzem habe ich die Diagnose: „Multiple Chemikaliensensitivität“ (MCS) und „Mastzellaktivierungssyndrom“ (MCAS). Myalgische Enzephalomyelitis/Chronisches Fatigue-Syndrom (ME/CFS) ist nicht ausgeschlossen, aber auch nicht gesichert. Doch ist inzwischen klar, dass ich eine Unverträglichkeit auf Riechstoffe, allen voran synthetisch hergestellte, und auch andere Chemikalien habe und dass das Einatmen derer „ME/CFS-ähnliche Schübe“ und Entzündungen bei mir bewirkt. Wie genau die Krankheit in meinem Fall und sicherlich auch in vielen anderen zu bezeichnen ist, ist schwierig, da sich „unsichtbare“ Erkrankungen von der Symptomatik her oft ähneln und sich überschneiden und es nur wenige Diagnosemöglichkeiten gibt.

Was ich aber weiß: Duftstoffe aus dem Labor bewirken bei mir zuerst intensive Spontanreaktionen, und um ein paar Stunden zeitversetzt treten Krankheitsschübe auf, die sich so weit steigern, dass es zu Bettlägerigkeit mit schwerer Erschöpfung, Gehirnnebel, Betäubungs- und Lähmungsgefühlen, starken Schmerzen und vielem mehr kommt.

Während meiner jahrelangen Odyssee von Praxis zu Praxis bekam ich allerhand Einzeldiagnosen, oder es bestanden gewisse Verdachtsmomente: Migräne, Tinnitus, Hörsturz, niedriger Blutdruck, Lagerungsschwindel, Depression, Panikattacken, Burnout, Schmetterlingsausschlag, schwaches Immunsystem, Hyperarousal (Übererregbarkeit des autonomen Nervensystems), Überzuckerung, Unterzuckerung, Herzrhythmusstörungen, Nasennebenhöhlenentzündung, Tubenbelüftungsstörung, Bindehautentzündung, Sehschwäche, Polyneuropathie, Sklerodermie, Polymyositis, periodisches Fiebersyndrom, Haarausfall, Schilddrüsenüber-, später -unterfunktion, Rheuma, HWS-Syndrom, LWS-Syndrom, Impingement-Syndrom der Schulter, Juckreiz, Konzentrationsstörungen, Wechseljahrbeschwerden mit Schweißausbrüchen, Erschöpfungsdepression, Körpertemperaturregulationsstörung, Restless Legs (unruhige Beine), hormonelle Störungen, Sozialphobie, Reizdarmsyndrom, Blutgerinnungsstörung, Allergie, Lupus, reaktivierendes Epstein-Barr-Virus, reaktivierendes Herpesvirus, Nesselsucht, Rosazea, Asthma, Schlafstörungen …

Heute ist mir so viel klar: All die Symptome, die ich habe und die zu den oben genannten einzelnen (Verdachts-)Diagnosen führten, sind bei mir – für MCS typisch – hauptsächlich durch industriell hergestellte Duftstoffe, aber auch durch andere Chemikalien ausgelöst. Sie zeigen sich – wie genannt – in Form von Spontanreaktionen wie auch in darauffolgenden einer Allergie mit permanenten „anaphylaktischen“ Reaktionen gleichenden Krankheitsschüben, obwohl MCS nach derzeitigem Wissensstand keine Allergie im klassischen Sinne sein soll. Was ich aber habe, sind: stechende Kopfschmerzen, dumpfer Druck zwischen den Augenbrauen und hinter der Stirn, Zusammenziehen der Kopfhaut, Gliederschmerzen, Rückenschmerzen, Schulterschmerzen und Schmerzen unter den Schulterblättern, Hüftschmerzen, Ganzkörperverspannungen, betäubte Gesichtsnerven, Durchfall, Verstopfung, Bauchschmerzen, Durchblutungsstörungen, Übelkeit und Erbrechen, zappelnde Beine mit Gefühlsstörungen, wie eingeschnürte Beine, Durchblutungsstörungen, starke Erschöpfung und Überforderung, Gesichtsrötungen, unbändiges Jucken an verschiedenen Körperstellen ohne sichtliche Stiche, schrumpelnde Haut (vor allem an den Händen), plötzliche Gefühlsstörungen auf der Haut mit „Gänsehaut“-Gefühl, Kribbeln im ganzen Körper, „brennende“ Haut und „brennendes“ Inneres, „Brennen“ im Gesicht und Kopf, Flecken oder Knötchen auf der Haut, Schweißausbrüche, Kreislaufprobleme, Angst, Brainfog (Gehirnnebel), massivste Schwäche und körperliches Schweregefühl, grippeähnliche Symptome, Weinerlichkeit und Verlust der emotionalen Stabilität, Halsschmerzen, Nackenschmerzen und Nackensteife, knacksende Gelenke, knirschende Halswirbelsäule, Wasseransammlungen/Ödeme, Haarausfall, Schwindelanfälle, laufende, juckende Nase oder geschwollene Nasenschleimhaut, häufiges Niesen, Husten, verschleimte Bronchien, belegte Stimme, Orientierungslosigkeit oder -verlust, Unruhezustände, Sehstörungen mit Doppelbildern und Verschwommensehen, eitrige, juckende, tränende Augen, zuckende Augenlider, Blitzesehen, Konzentrationsstörungen, Unfähigkeit, zuzuhören oder Gespräche zu führen, Unfähigkeit, zu sitzen oder an einer Stelle zu stehen, Gedächtnisstörungen, Drüsenschmerzen und -pochen, schmerzender Nerv zum Ohr hin, Schmerzen und Druck im Ohr, dumpfe, klopfende oder piepsende Ohrgeräusche, Ohrensausen, leichtes Fieber, Beklemmungsgefühle auf der Brust, Stechen an verschiedensten Körperstellen, Taubheits- und Lähmungsgefühle im ganzen Körper, Schmerzen in Blase und Niere, Stechen in der Lebergegend und im Unterleib, Blutdruckschwankungen, Anschwellen der Lymphknoten, Anschwellen der Hände und Füße, steife, schmerzende Fußgelenke vor allem nach dem morgendlichen Aufstehen, eiskalte oder schweißnasse Hände, Wechsel zwischen Frieren mit bläulichen Lippen und Schweißausbrüchen, mal Bluthochdruck, mal niedriger Blutdruck, mal Herzrasen, mal flacher Herzschlag und Gefühl eines stockenden Blutflusses, Herzstolpern, Vermeiden von Menschenkontakten, Wechsel zwischen Appetitlosigkeit und Heißhungerattacken mit hohem Verlangen nach Zucker, Wechsel zwischen komatösem Schlaf und Schlaflosigkeit. Womit die Liste hier noch lange nicht zu Ende ist, denn beinahe jede Zelle, jeder Nerv in meinem Körper reagiert spontan und abnorm auf Duft aus der Petrischale.

Schon wieder muss ich dazwischenfunken: Hast auch du, lieber Leser, liebe Leserin, solche Symptome? Vielleicht „nur“ ein einzelnes oder auch einige davon? Oder noch viel schlimmere mehr? Könnten die auch bei dir durch Duftstoffe oder andere künstliche Stoffe ausgelöst sein? Hast du schon einmal darüber nachgedacht? Ich mein ja nur … Denn es kann durchaus sein, dass dir das noch niemals ein Arzt oder eine Ärztin oder jemand anderer gesagt hat.

Die medizinische Versorgung hinkt auf diesem Gebiet leider ziemlich hinterher. Die Beschäftigung von Ärztinnen und Ärzten mit dieser Thematik scheint entweder wenig lukrativ, und/oder die Fachleute sind in dieser Richtung kaum aufgeklärt. Für mich hatte das zur Folge, dass ich mit all diesen Symptomen von einer Facharztpraxis zur nächsten geschickt wurde, und die jeweiligen Mediziner begutachteten und attestierten gegebenenfalls ihren spezifischen Bereich – was letztlich zu dieser Vielzahl an den zuvor genannten Einzeldiagnosen oder Verdachtsmomenten geführt hat. Hätte ich nur frühzeitig erfahren, dass es für diese Symptomatik eine Gesamterklärung gibt, dass das Phänomen einen Namen hat – MCS – und dass es eine Lösung zur Besserung meines Befindens gibt, hätte ich mir viel Leid ersparen und schneller intervenieren können, wahrscheinlich sogar einer Verschlimmerung vorbeugen können.

Versteht ihr Leserinnen und Leser jetzt, warum ich so leide? Ich leide für euch, damit ihr erkennt. Allerdings muss ich schon zugeben, dass ich darauf warte, von diesem Leid erlöst zu werden. Doch geht es mir dabei vor allem um euch. Ihr braucht eine Lösung, und damit bin auch ich erlöst.

Die Lösung ist ganz einfach und doch schwer umzusetzen. Denn hierfür braucht es ganz, ganz viele Beteiligte. Ich kenne die Zukunft, und ich weiß, dass Daniela am Ende ihrer Schreibphase und zum Ende des Buches hin einen Weg gefunden haben wird. Er heißt: Frei sein! Hinein in die Duftstofffreiheit und Wegbegleiter hierfür finden! Wie sehr erfüllt es mich mit Freude, sie später bei recht guter Vitalität zu wissen und teilhaben zu dürfen an ihrem frohen Schaffen und ihrer wiedergewonnenen Lebensfreude! Fantastisch!

Deshalb möchte ich gleich eine ganz kleine Zeitreise nahe ans Ende des Buches machen. Es ist nämlich wichtig, dass Daniela schon jetzt etwas Entscheidendes vorwegnimmt. Sie soll kurz mitteilen, was bei ihr Positives passiert, wenn sie duftstofffrei lebt. Es hilft euch zu wissen, dass es sich für euch echt lohnen kann, das Buch von Anfang bis zum Schluss zu lesen.

Dazu aber noch ein kleiner Hinweis: Wem es zu viel ist, sich eine so große Anzahl an Seiten vorzunehmen, und wem das hier stillschweigend geführte, wichtige Inhalte des Buches in aller Kürze zusammenfassende „Gespräch“ bereits langt, um ein Lichtlein aufgehen zu lassen, der kann die Teile 1 und 2 vorerst überspringen und sich diese gegebenenfalls später zur Gemüte führen.

Wer sich also lieber gleich mit den Lösungswegen beschäftigen möchte, der kann direkt zu Teil 3 „In der Karenz“ springen.

Der Sprung führt in die Freiheit, in die Freiheit von Duftstoffen! Und noch einmal: Es braucht dazu unbedingt auch die Mithilfe anderer.

Daniela, nun mach doch auch du mal einen Sprung, einen Zeitsprung, und erzähle kurz und knapp, was du im Verlauf des Buches herausfinden wirst und wie es dir ein paar Jahre später – unter Duftstofffreiheit – gehen wird.

Okay, ganz kurz. In ein paar Jahren werde ich Folgendes wissen: Bin ich keinerlei synthetisch hergestellten Duftstoffen und anderen riechenden Chemikalien ausgesetzt, das heißt, verwende ich sie nicht aktiv und rieche/inhaliere ich sie auch nicht passiv, dann habe ich annähernd die oben genannten Symptome NICHT. So jedenfalls ist das bei mir. Erstaunlich, was?

Mich wundert das überhaupt nicht, denn ich spüre sehr deutlich, wie sehr meine Kraft und meine Energie zurückkehren, sobald mich meine Reise an entlegene Orte führt, an denen es nur wenig künstlich duftet. Für Daniela, die dies genauso empfindet, ist das beinahe ein Beweis. Duftstofffreiheit führt bei ihr annähernd zur Symptomfreiheit!

Um auch andere, die womöglich auf Duftstoffe mit Symptomen reagieren, an diesem ihrem „Beweis“ teilhaben zu lassen, hat Daniela nicht lockergelassen. Sie ist kontinuierlich an diesem meinem Reisebericht drangeblieben, Stunde für Stunde, Tag für Tag, Woche für Woche, Monat für Monat. Es war ihre Intention, hier zu helfen. Und sie verspürte einen großen Drang. Natürlich habe ich ihr bei der Erarbeitung der Lösung, namentlich dem Weg zu ihrer Duftstofffreiheit, und auch dabei, dass sie diesen Weg gehen konnte, umfassend geholfen, war es mir doch so wichtig, dass sie euch später davon berichtet. Denn – wie ihr wisst: Habt ihr die Lösung und arbeitet ihr daran, dann bin auch ich erlöst.

Zeitreise zurück.

Millionen Menschen der industrialisierten Welt geht es ähnlich, wie es mir derzeit noch ergeht.

Unzähligen Menschen aber geht es noch sehr viel schlechter, und sie sind in einer großen gesundheitlichen Schieflage. Zudem wird ihnen aufgrund eines Mangels an Aufklärung vielfach nicht geglaubt. Diesem Missstand möchte ich abhelfen. All die Betroffenen kennen das Problem, dass sie erklären, erklären und erklären – eher selten mit Erfolg, sondern eher mit der Konsequenz, dass Menschen sie als fragwürdig oder gar zweifelhaft betrachten, genervt sind und sich oft gar von ihnen abwenden. Sind doch deren Verhaltensweisen manchmal oft für andere nicht nachvollziehbar, denn nur die Betroffenen selbst wissen, welch massive Symptome und Probleme und welch immense Einschränkungen eine Duftstoffunverträglichkeit mit sich bringt. Und nur sie wissen, wo ihre Grenzen sind, die sie einhalten müssen, und zu welchem Zeitpunkt und an welchem Ort sie manchmal aber ein gewisses Risiko eingehen können oder möchten, um sich nicht vollständig zu isolieren. So erlauben sie sich manchmal eine Sache, eine andere hingegen nicht. Die Zusammenhänge hierfür zu erklären, führt nicht selten zu einer konfliktreichen Endlosschleife aus Rechtfertigungen, weshalb sich viele dazu entscheiden, all diese Begründungen zu lassen und zu schweigen – mit der Folge, dass die Krankheit MCS noch mehr im Verborgenen bleibt.

Auch ich wurde zu einer Zeit still, ganz still. Dann aber wurde mir klar, dass ich diese Stille dazu nutzen werde, um die Ernsthaftigkeit dieser Problematik erst mit dem Papier und dann mit der Öffentlichkeit zu teilen.

Wer wohl hatte hier seine Finger im Spiel? Ihr habt es erraten: ICH!

Nun aber ist es für mich an der Zeit, eine Pause einzulegen, mich zurückzuziehen und Daniela für ein paar Seiten ganz das Wort zu überlassen. Sie will euch noch ein paar Infos zum Buch geben. Parallel dazu reise ich weiter. Hin und wieder werde ich im Verlauf meines Berichts auftauchen, mich zu Wort melden und von meinen Reiseetappen und meinem Befinden erzählen. Manchmal wird die Reise mühsam und schwer werden, das weiß ich jetzt schon, doch zum Ende hin steht Gutes in Aussicht. Ihr hört von mir, ich bleibe dran … doch jetzt sag ich erst mal tschüss!

Ich hatte keine Ahnung, wie ich dieses Knäuel an Beobachtungen meiner selbst und vieler vereinzelter Informationen von außen in der umfassenden Breite der Thematik entwirren, sortieren, dann wieder in ein Gesamtwerk zusammenpuzzeln und verschriftlichen könnte, um es dann für die Leserinnen und Leser verständlich und nachvollziehbar zu transportieren. Innerlich aber hatte ich das Vertrauen, dass es mir schon gelingen würde, mir ein Bild zu verschaffen und dann zu „basteln“, bin ich doch schon seit Jahrzehnten neben anderen Tätigkeiten im publizistischen Bereich tätig und war der Drang groß, Erkrankungen, die mit Duftstoffen zu tun haben oder zu tun haben könnten, aufzuzeigen. Das Buch zu schreiben war mir eine Freude, doch gleichzeitig war es auch mühsam, da mich immer wieder heftige Krankheitsschübe ereilt haben, in denen ich wie betäubt und unter Schmerzen im Bett lag. Um irgendwie weiterzukommen, versuchte ich in solchen Phasen zumindest meine Symptome genau zu beobachten und diese auf dem Notizblock stichpunktartig festzuhalten oder aber mir informative Filme anzusehen. Hinzu kamen während der Zeit des intensiven Schreibens einige private Herausforderungen, mit denen ich konfrontiert war.

Ich bin weder Medizinerin noch Wissenschaftlerin noch Spezialistin für immunologische, neurologische, hormonelle oder das Klima und die Umwelt betreffende Prozesse, noch befinde ich mich beruflich oder ehrenamtlich in einem Netzwerk aus solchen Fachleuten. Wer aber bin ich? Einzig Betroffene, die auf synthetisch hergestellte Stoffe, allen voran Duftstoffe, entzündlich und nervlich reagiert und die sich autodidaktisch mit dieser Thematik auseinandergesetzt und sich jahrelang beobachtet hat. Aufgrund der Corona-Maßnahmen „Zu Hause bleiben“ und „Abstand halten“ hatte ich eines Tages so viel Distanz von Duft, dass ich Auslöser und Wirkung immer mehr in eine Abfolge bringen und auf diese Weise mich und meine Symptomatik differenziert beobachten konnte. Aus diesen Beobachtungen heraus entdeckte ich ein grobes Muster in den Krankheitsschüben. Diesen Ablauf gepaart mit Informationen anderer Betroffener sowie Fachliteratur, die zur Verfügung steht, Videos und gesammelten Textauszügen aus verschiedenen Bereichen nahm ich zur Grundlage, um dieses Buch zusammenzustellen. Da die Informationen teils sehr bruchstückhaft und oft widersprüchlich sind, aber auch breitgefächerte Thematiken, die für sich genommen schon ganze Buchregale füllen könnten, in dieses Themengebiet hineinwirken, war es für mich manchmal sehr herausfordernd, die wichtigsten Inhalte herauszuarbeiten und bestmöglich auf den Punkt zu bringen.

Weil ich die breite Bevölkerung ansprechen möchte, war es nicht meine Intention, eine wissenschaftliche Abhandlung zu schreiben und zum Beispiel die Ursache von Krankheiten, die mit Duftstoffexpositionen einhergehen könnten, tiefgehend zu erläutern, biochemische Zusammenhänge oder fundiertes fachliches Wissen über körperliche Vorgänge sowie Statistiken darzustellen oder auch chemische Verbindungen und deren Wirkungen auf Lebewesen und die Natur genauestens zu analysieren. Dies überlasse ich lieber den jeweiligen Spezialisten auf ihren Fachgebieten. Das Themengebiet ist einfach viel zu komplex, als dass ich dieses als Laiin auf solchen Gebieten nur annähernd überblicken könnte. Überhaupt gibt es in der gesamten Thematik so viele Überschneidungen; sie ist schwierig zu überschauen und noch nicht umfassend erforscht. All dies als Nichtfachfrau zu entwirren, zu sortieren und bildlich darzustellen wie auch die Inhalte in eine chronologische Abfolge im Rahmen meines eigenen Erlebens zu bringen, war ein langdauernder Prozess. Ich bin Laiin auf den unterschiedlichen Themengebieten, gleichzeitig aber auch unabhängig von verschiedensten Interessengruppen, medizinischen Einrichtungen/Verbänden und dergleichen mehr. Dies hat es mir ermöglicht, mich völlig frei innerhalb der Interessen zu bewegen und meine Überlegungen ganz und gar aus meiner Sichtweise anzustellen, diesbezüglich Fragen aufzuwerfen und die Auseinandersetzung damit anzustoßen; das Ganze ist durch Zitate aus mehreren Richtungen unterstützt. Auf diese Weise konnte ich auch vieles dazulernen. So ist es für mich nun vorstellbar, das Wissen und Ergänzungen von Experten und Expertinnen in eine Neuauflage mit einfließen zu lassen oder in ein weiteres Buch aufzunehmen.

Das Buch wurde nach intensiver Recherche und nach bestem Wissen erstellt, Fehlerquellen und Unvollständigkeiten bezüglich des Inhalts und der im Buch genannten Informationen lassen sich dennoch nicht vollständig ausschließen. Für die Richtigkeit all meiner Darstellungen und die Vollständigkeit, vor allem bezüglich der Informationen im zweiten Teil des Buches, kann ich keine Gewähr leisten – vor allem auch deshalb, weil Begrifflichkeiten in der Literatur verschiedentlich und sich überschneidend verwendet werden. Es war für mich eine große Herausforderung, hier eine für mich plausible Ordnung zu finden. Ich bitte um Nachsicht, sollte ich mich irgendwo geirrt haben, und freue mich über die Mitteilung weitergehender Informationen, Ergänzungen oder Richtigstellungen, sollten diese notwendig sein. Bei diesem Buch handelt es sich um kein Fachbuch, sondern um die Darstellung meiner Erfahrungen als einer von Duftstoff- und Chemikalienunverträglichkeit betroffenen Person, die versucht hat, die Thematik breitgefächert nahezubringen. Hierzu habe ich meine subjektive Sichtweise auf die Problematik und die Maßnahmen mit weitergehenden Informationen verknüpft. Zur fachlichen Vertiefung der Thematik sei auf die angegebenen Literaturquellen verwiesen. Ebenso weise ich darauf hin, dass die hier erwähnten Maßnahmen lediglich Empfehlungen sind und unter keinen Umständen einen Arztbesuch ersetzen. Das Zurückgreifen auf dessen oder deren Wissen und Expertise ist unbedingt erforderlich, vor allem, was die Diagnostik und die Therapie – auch die medikamentöse – anbelangt. Auf die namentliche Nennung von Medikamenten habe ich vollständig verzichtet. Und auch ein Heilversprechen ist vollständig ausgeschlossen. Ebenso sind keine Produkte oder Firmen, die Produkte herstellen und/oder verkaufen, benannt, und es gibt auch keine Hinweise, die auf spezielle Firmen oder Produkte schließen lassen könnten. Alle Maßnahmen der Umsetzung erfolgen auf eigenes Risiko. Autorin und Verlag leisten keine Gewähr und übernehmen keine Haftung.

Um was es mir vordergründig geht, ist es: Mich dafür einzusetzen, dass uns Betroffenen geglaubt wird. Mitzuteilen, dass Betroffene sich nicht aufgrund von Abneigung oder Einbildung von luftübertragenen Duftstoffen und anderen Chemikalien fernzuhalten versuchen, sondern weil sie schwere körperliche und neurologische Symptome hieraus davontragen. Zu transportieren, dass viele verschiedene Krankheitsbilder mit dem Einfluss von Chemikalien, insbesondere Duftchemikalien, zu tun haben könnten. Parallelen aufzuzeigen und einen Wiedererkennungseffekt auszulösen. Verbreiten, dass nicht nur der Aktivkonsum von Duft Reaktionen, zum Beispiel auf der Haut, auslösen kann, sondern auch der Passivkonsum über die Luftübertragung. Aufzuklären und die Ernsthaftigkeit der Themen zu untermauern. Medizinerinnen und Mediziner über das Phänomen zu informieren. Für die Thematik zu sensibilisieren und zum Hinschauen anzustoßen. Zum Nachdenken anzuregen. Fragen aufzuwerfen. Um Rücksichtnahme zu bitten. Impulsgeberin für weitere Maßnahmen und Projekte zu sein. Die Forschung anzustoßen. Die Politik zu bewegen. Hilfestellung zu bieten. Zum Verzicht auf künstliche Duftstoffe und zum Umstellen anzuregen. Die Duftstofffreiheit nahezubringen. Zum gesunden Waschen und Reinigen sowie zur gesunden Körperhygiene anzuregen.

Für dich. Für deine Liebsten. Für deine Mitmenschen. Für die Tiere. Für die Pflanzen. Für die Gewässer. Für die Luft. Für den Boden. Für die Welt.

Das Buch gliedert sich in drei Teile. Im ersten Teil „Unter Exposition“ zeige ich auf, welche Reaktionen ausgelöst werden können, wenn eine duftstoffhochempfindliche Person Duft ausgesetzt ist, und welche sozialen und existenziellen Probleme damit verbunden sein können. Im zweiten Teil „In der anderen Welt der Düfte“ gibt es einige Informationen über zum Beispiel die Inhaltsstoffe von Produkten, deren Gefahrenpotenzial sowie über Erkrankungen, die mit durch Duft ausgelösten Symptomen verbunden sein oder vielleicht gar durch Duft verstärkt werden können. Im dritten Teil „In der Karenz“ ist zu erfahren, welche Anti-Duft-Maßnahmen positive Auswirkungen auf die Gesundheit haben können.

Erster Teil

Unter Exposition

Neugierig geworden, mehr von mir zu lesen und mich näher kennenzulernen? Wenn du, liebe Leserin, lieber Leser, magst, dann nehme ich dich gerne mit auf meine Reise. Die nächste Route wird leider erst mal bitter und alles andere als erbaulich sein. Doch die Informationen, die du hier bekommst, sind wichtig, gerade, wenn es um dein Wohlbefinden geht und darum, dich in den Erlebnisberichten wiederfinden zu können.