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In Raphaels Welt ist die Zeit eine Konstante der Unterdrückung. Die Entzeitung ist das Ergebnis einer vollständigen Existenz und Erinnerung des Menschen. Im Mut und der Entschlossenheit werden die Menschen zu Taktgeber der Sternenvölker, die aus einer Notlage heraus an ihren Ursprungsort zurückkehren.
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Seitenzahl: 26
In den langen Reihen der schlafenden Babys machten einzelne rosa lächelnde Grimassen und verzogen sanft ihre Mundwinkel bei den äolischen Träumen. Noch gingen sie auf den Wiesen ihrer Ahnen beim Ruf der paradiesischen Mitbewohner, wo die Lämmer bei den Wölfen weideten, spazieren, wanderte ihre Seele noch entrückt, kaum den fürchterlichen Fall in die Körperlichkeit ahnend, auf den Auen, wo die Wand des Traumes so undurchdringlich ist.
Am Ende des Regenbogens wartete der unbekannte Schmerz des Menschwerdens auf sie, diese Leere und Unerfülltheit der Sehnsucht, ein Gefühl, das in Zuckungen und bei Verrenkungen, aber auch bei Triumphen über die Widrigkeiten des Körpers sie begleiten würde. Gelegentlich verdunkelte sich in ihren ersten Träumen nach dem grausamen Eintritt in die Welt, voller Überraschung und Härte, der Himmel und sie wachten weinend auf, um den Busen der Wärme und Nahrung zu suchen.
Unabhängig von den geschlechtlichen Rollen, den Genen, dem Zufall oder den gesellschaftlichen Normen.
Die kostbaren Kleinodien ihrer Existenz lagen noch auf dem Silberteller der Möglichkeiten und kein späteres Feuer, von Menschen entfacht und ins Böse gekehrt, konnte bei Ihnen Eingang finden. Sie waren eins mit der Empathie, die das Leben der Humanoiden, aber auch benachbarter Völker im Meer der unendlichen Schöpfung umhüllte.
Die Möglichkeiten wurden epochal. Beim Chor der Gedanken, dem Brodeln der Wünsche und auf dem Treibsand der Optionen hielt sich Raphael gelegentlich vorsichtig die Ohren zu. Um im Fluss des Bewusstseins innezuhalten, ein freiwilliger Fels in der unaufhaltsamen Brandung in dem Summen des Schwarms, das ihn in eine Klangdecke hüllte. Dessen Macht ihn aber bei zu viel Widerstand fortriss und ihn mit kreisenden Armen in einen Strudel der Überforderung zu werfen drohte. Ein Sinn weniger, aber die Taubheit wäre erschreckend gewesen, die Stille erzwungen. Auch wenn das Schweigen nicht real war, ein grausames Ergebnis des Mangels an Sprache, die aus der Fruchtblase der Vereinsamung erwuchs.
Die Verjährungszeit der Erinnerung schwand, wie eine gewaltige Woge der Entzeitung, des Auslöschens des so selbstverständlich anmutenden Vergehens der Dinge und des Verwelkens der Konditionen in einer linearen Zeitenlinie. Es drohte Vergessen und Verwirrung in der Desorientierung, die dem erweiterten Wissen folgte. Wie eine Blume wuchs die Frucht, um im Zweifel und in der Neuschöpfung zu versinken. Die Frucht des Verstehens und der Absichten, inmitten der Strudel der Verunsicherung der liebgewonnenen Gewohnheiten, Konventionen und in Baumharz eingegossener Sentimentalität.
In der Hölle waren sicherlich alle Menschen gehörlos, weder konnten sie das Jammern der Anderen hören noch das dumpfe Klopfen ihrer eigenen Verzweiflung, aus dem Käfig ihrer Geburt hinausgeworfen.
Diese Verzweiflung folgte dem Erschrecken wie ein blutiger Schleim über diese so helle und ungedämpfte Welt. Wurde von dem „Wesen“ am Punkte Null gierig aufsogen.
Kaum vernahm das Neugeborene das schreckliche Knirschen der Aufziehschraube, wünschte es sich, dieses Ziehen an der Unsterblichkeit würde aufhören, weil es so schrecklich schmerzte, weil die Bestimmung zu einem Fluchtpunkt werden würde und zu einer Bastion des Widerstands, aufgrund der Formung durch den eigenen Willen zu der Existenz zwischen Leben und Tod geschmiedet.