Die Erzählstrategien in ausgewählten Romanen von Barry Unsworth - Constanze Cariers - E-Book

Die Erzählstrategien in ausgewählten Romanen von Barry Unsworth E-Book

Constanze Cariers

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Beschreibung

Magisterarbeit aus dem Jahr 2001 im Fachbereich Anglistik - Literatur, Note: 1,7, Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn (Anglistisches Seminar), Sprache: Deutsch, Abstract: Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich mit zwei ausgewählten Romanen von Barry Unsworth, Morality Play und Stone Virgin. Ziel der Arbeit ist es, die angewendeten Erzählstrategien in diesen beiden Romanen zu untersuchen und diese abschließend mit denen der literarischen Strömungen des 20. Jahrhunderts zu vergleichen. Auch versucht die Arbeit eine Antwort auf die Frage zu geben, warum Unsworths Romane trotz ihres offensichtlichen Erfolges von der Sekundärliteratur weitgehend vernachlässigt worden sind.1 Die Vorgehensweise ist folgende: Zunächst möchte ich die erzähltheoretische Grundlage darlegen, auf die sich die vorliegende Untersuchung stützt. Hier ist es vor allem das Modell Stanzels, das bei der Analyse Anwendung finden soll. Bei der Darlegung dieses Modells werde ich mich vor allem an Ganzmann anlehnen, der in seiner Arbeit über Katherine Mansfield und James Joyce eine präzise und kompakte Darstellung der Ideen Stanzels liefert.2 Im Anschluß möchte ich dann das Modell Stanzels ein wenig erweitern. Bei dieser Erweiterung möchte ich mich vor allem auf Nünning stützen, der besonders auch auf dem Gebiet der unreliable narration aufschlußreich tätig war3. Dieser erweiterte Begriffskatalog soll dann in der Untersuchung der beiden Romane Morality Play und Stone Virgin Anwendung finden. Zur Einführung der Besprechung der beiden Romane möchte ich zunächst einen kurzen Abriß über Unsworths Leben und Schaffen geben. Nach der Analyse der beiden Romane sollen in einer abschließenden Betrachtung die Erzählstrategien beider Romane kurz verglichen und dann eine Einordnung der Romane in die literarischen Strömungen versucht werden. Da jedoch das Hauptanliegen der vorliegenden Arbeit die Untersuchung der Erzählstrategien ist, soll diesem letzten Kapitel relativ wenig Platz eingeräumt werden.

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Inhaltsverzeichnis
1. EINLEITUNG.
2. ERZÄHLTHEORETISCHE GRUNDLAGEN.
2.1. Das Modell Stanzels
2.1.1. Person.
2.1.2. Perspektive
2.1.3. Modus.
2.2.1. Erzählsituationen und unreliable narration.
2.2.2. Techniken der Bewußtseinsdarstellung
3. BARRY UNSWORTH
4. MORALITY PLAY
4.1. Der Ich-Erzähler.
4.2. Morality Play - ein Kriminalroman?
4.3. Konklusion.
5. STONE VIRGIN
5.1. Die Erzählsituationen.
5.1.1. Die Erzählsituation der ersten Zeitebene
5.1.2. Die Erzählsituation der zweiten Zeitebene
5.1.3. Die Erzählsituation der dritten Zeitebene.
5.1.4. Die Erzählsituationen der drei Zeitebenen - ein Vergleich.
5.2. Die thematischen Verbindungen zwischen den Handlungssträngen
5.2.1. Die Madonnenfigur und das Idealbild der Frau.
5.2.2. Die Symbolik
5.3. Konklusion.
6. ABSCHLIEßENDE BETRACHTUNG.

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Die Erzählstrategien in ausgewählten Romanen von

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Eidesstattliche Erklärung

An Eides Statt versichere ich, daß die Arbeit

von mir selbst und ohne jede unerlaubte Hilfe angefertigt wurde, daß sie noch keiner anderen Stelle zur Prüfung vorgelegen hat und daß sie weder ganz noch im Auszug veröffentlicht worden ist. Die Stellen der Arbeit - einschließlich Tabellen, Karten, Abbildungen usw. -, die anderen Werken dem Wortlaut oder dem Sinn nach entnommen sind, habe ich in jedem einzelnen Fall als Entlehnung kenntlich gemacht.

Bonn, den 24. Mai 2001

Page 4

1. Einleitung

Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich mit zwei ausgewählten Romanen von Barry Unsworth,Morality PlayundStone Virgin.Ziel der Arbeit ist es, die angewendeten Erzählstrategien in diesen beiden Romanen zu untersuchen und diese abschließend mit denen der literarischen Strömungen des 20. Jahrhunderts zu vergleichen. Auch versucht die Arbeit eine Antwort auf die Frage zu geben, warum Unsworths Romane trotz ihres offensichtlichen Erfolges von der Sekundärliteratur weitgehend vernachlässigt worden sind.1

Die Vorgehensweise ist folgende: Zunächst möchte ich die erzähltheoretische Grundlage darlegen, auf die sich die vorliegende Untersuchung stützt. Hier ist es vor allem das Modell Stanzels, das bei der Analyse Anwendung finden soll. Bei der Darlegung dieses Modells werde ich mich vor allem an Ganzmann anlehnen, der in seiner Arbeit über Katherine Mansfield und James Joyce eine präzise und kompakte Darstellung der Ideen Stanzels liefert.2Im Anschluß möchte ich dann das Modell Stanzels ein wenig erweitern. Bei dieser Erweiterung möchte ich mich vor allem auf Nünning stützen, der besonders auch auf dem Gebiet derunreliable narrationaufschlußreich tätig war3. Dieser erweiterte Begriffskatalog soll dann in der Untersuchung der beiden RomaneMorality PlayundStone VirginAnwendung finden. Zur Einführung der Besprechung der beiden Romane möchte ich zunächst einen kurzen Abriß über Unsworths Leben und Schaffen geben. Nach der Analyse der beiden Romane sollen in einer abschließenden Betrachtung die Erzählstrategien beider Romane kurz verglichen und dann eine Einordnung der Romane in die literarischen Strömungen versucht werden. Da jedoch das Hauptanliegen der vorliegenden Arbeit die Untersuchung der Erzählstrategien ist, soll diesem letzten Kapitel relativ wenig Platz eingeräumt werden.

2. Erzähltheoretische Grundlagen

1So finden sie lediglich in einigen Veröffentlichungen Ansgar Nünnings (Derenglische Roman des 20.Jahrhunderts, Von historischer Fiktion zur historiographischen Metafiktion,„Die Synthese aus Tradition und Innovation im englischen Roman der 1980er und 1990er Jahre“) Erwähnung. Susanne Bacher bespricht zwei seiner Romane imKindlers Neuen Literatur Lexikon,und Peter Kemp veröffentlichte für denBritish Councileine vierseitige einführende Broschüre.

2Ganzmann,Vorbereitung der Moderne,erster Teil

3Nünning, Ansgar (Hg.),Unreliable Narration

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Betrachten wir die zahlreichen Erzähltheorien, die in den letzten 25 Jahren entwickelt wurden, so müssen wir feststellen, daß weder eine einheitliche Terminologie noch eine Synthese der verschiedenen Theorien erarbeitet worden sind. Statt dessen treffen wir auf eine Vielzahl konk urrierender Modelle und Begriffe. Wichtige Namen sind hier Chatman (Storyand Discourse(1989)), Booth (TheRhetoric of Fiction(1961)), Stanzel (Theoriedes Erzählens(1979)) und Genette (DieErzählung(1984)). Das Ziel, das alle diese Theoretiker verfolgen, gestaltet sich jedoch sehr ähnlich. Systematisch wird ein Modell entwickelt, mit dessen Hilfe Textstrukturen exakt beschrieben werden können, so daß hiermit die Grundlage für eine solide Erzähltextanalyse geschaffen wird. Ausgangspunkt für die Analyse der Strukturen narrativer Te xte ist die Unterscheidung der verschiedenen Ebenen des Textes. Bei dieser Unterscheidung ergeben sich zwei Grundfragen: 1) Was wird erzählt? und 2) Wie wird erzählerisch vermittelt? Die erste Grundfrage (Was wird erzählt?) bezieht sich auf diestory,d.h. auf die Ebene der fiktiven Geschichte, also auf die Verbindung der erzählten Ereignisse nach ihrem zeitlichen Ablauf. Die zweite Grundfrage (Wie wird erzählerisch vermittelt?) bezieht sich auf die Art und Weise der Vermittlung im Diskurs des Erzä hlens. Diese Ebene wird in vielen Modellen alsdiscoursebezeichnet (Chatman 1978; Ludwig 1993). Der Bereich derstoryläßt sich nun weiter aufgliedern in Ereignisse (events) und Konstituenten der Fiktionswelt (existents),bei denen wiederum zwischen den Figuren (characters) und dem Schauplatz (setting) unterschieden wird4. Die Analyse der Ebene desdiscoursehingegen fragt nach dem Erzähler, der die fiktiven Ereignisse berichtet, und nach der Perspektive, aus der diese Ereignisse dargestellt werden.

Nünning merkt in seinem Aufsatz „Grundfragen der Erzähltextanalyse“ an, daß die meisten Modelle der Narrativik sich weniger mit der Frage nach demwaseines Erzähltextes beschäftigen, sondern vielmehr versuchen, in schematischer Form zu beschreiben,wiedie Geschichte erzählt wird5.

Das Modell, das in der vorliegenden Arbeit die Grundlage der Analyse bilden soll, ist das „ebenso bewährt[e] wie verbreitet[e]“6Modell Stanzels. Dieses soll nun im fo lgenden Unterkapitel zunächst erläuternd dargestellt werden. Im Anschluß daran möchte ich dieses Modell um einige erzähltheoretische Begriffe erweitern. Diese erweiterte und leicht modifizierte Version des Modells von Stanzel soll dann im zweiten

4vgl.: Nünning, „Grundfragen der Erzählanalyse”, S. 313

5vgl.: ebd., S. 313

6ebd., S. 314

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Teil der Arbeit in der Analyse der beiden Romane Barry Unsworths Anwendung fi nden.

2.1. Das Modell Stanzels

Der Ausgangspunkt der Theorie Stanzels ist die Tatsache, daß jedes Erzä hlen mittelbar ist, das heißt, daß wir bei erzählender Dichtung immer auf einen Mittler, einen Erzähler, treffen werden, der uns Lesern die Handlung zugänglich macht. Im Gegensatz dazu finden wir im Drama, wo wir als Zuschauer direkt Zeuge des Geschehens werden, keinen solchen Mittler. Das Drama zeichnet sich also durch eine Unmitte lbarkeit aus, die in der erzählenden Dichtung nie zu finden sein wird. „Gattungsmerkmal der Erzählung“7ist also die Mittelbarkeit. Stanzel entwickelte 1955 in seinem BuchTypische Erzählsituationendrei grundsätzliche Möglichkeiten, diese Mittelbarkeit zu gestalten. Diese sind erstens die auktoriale Erzählsituation (auktoriale ES), zweitens die personale Erzählsituation (personale ES) und drittens die Ich-Erzählsituation (Ich-ES). Der Erzähler in einer auktorialen ES gehört als Person nicht zu der dargestellten fiktionalen Welt. Er steht außerhalb der Welt der Charaktere und ist „durch eine ontische Grenze“8von dieser getrennt. In der personalen ES tritt ein Reflektor an die Stelle des vermittelnden Erzählers, wobei ein Reflektor eine Romanfigur darstellt, „die denkt, fühlt, wahrnimmt, aber nicht wie ein Erzähler zum Leser spricht.“9Der Leser ist hier darauf angewiesen, die Geschehnisse mit den Augen dieses Reflektors wahrzunehmen, wobei die Illusion der Unmittelbarkeit entsteht, die die Mittelbarkeit der Erzählung zeitweise zu überlagern weiß.

Ein wichtiges erzählerisches Mittel bei dieser Art der Vermittlung ist die erlebte Rede. Über das Phänomen des Reflektors wird im Unterkapitel „Modus“ noch ausführlicher zu sprechen sein. Im Gegensatz zu den beiden anderen ESen gehört der Erzähler in der Ich-ES zur dargestellten Welt, ist also genau wie die anderen Figuren des Romans ein Charakter in dieser Welt. Hier fi nden wir eine volle Identität zwischen der Welt der Charaktere und der Welt des Erzä hlers, was Stanzel als „Identität der Seinsbereiche“10bezeichnet.

7Stanzel,Theorie des Erzählens,S. 15

8ebd., S. 16

9ebd., S. 16

10ebd., S. 223

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Bei der Ich-ES gibt es nun zahlreiche Möglichkeiten, die Mittelbarkeit zu gestalten. Das Spektrum reicht vom peripheren Ich-Erzähler, der am Rande der dargestellten Ereignisse steht und von hier distanziert vermittelt, über die quasi-autobiographische Ich-Erzählung, in der ein Erzähler aus zeitlicher und räumlicher Distanz sein früheres Leben und das darin agierende Ich rekapitulierend darstellt, bis hin zu Erzählungen, in denen die unmittelbaren Eindrücke des Ichs den Erzählakt weitgehend zurückdrängen. Insbesondere in der quasi-autobiographischen Ich-Erzählung wird die Differenz zwischen dem Ich als Hauptfigur des Geschehens und dem Ich als Erzähler relevant. Um diese unterschiedlichen Typen des Ichs zu benennen, schlug Stanzel in denTypischen Erzählsituationendie Begriffe „erlebendes Ich“ und „erzählendes Ich“ vor. Das „erzählende Ich“ vermittelt, interpretiert und kommentiert die Erlebnisse seines früheren Ichs, des „erlebenden Ichs“. Diese beiden Ichs sind durch eine Erzähldistanz voneinander getrennt, die zeitlich, räumlich aber auch psychologisch sein kann. Psychologisch nämlich dann, wenn das erzählende Ich sich durch Erfahrungs-und Bildungsprozesse vom damaligen Ich distanziert hat. Je mehr sich das erzä hlende Ich vom erlebenden Ich gelöst hat, desto größer ist die Erzähldistanz, das heißt, das erzählende Ich tritt immer weniger zugunsten des erlebenden Ichs zurück. Somit ist also die Erzähldistanz ein wichtiger Ansatzpunkt für die Interpretation des quasi-autobiographischen Romans.11Tritt jedoch das erlebende Ich in den Vorder-grund und verdrängt mehr und mehr das erzählende Ich, kann der Leser das Geschehenin actumiterleben.12Das epische Präteritum kann dementsprechend je nach Dominanz des erzählenden bzw. erlebenden Ichs Vergangenheitswert oder Gegenwartswert erha lten.

Dieses 1955 in seiner Habilitationsschrift entworfene Modell der drei „idealen“ Erzählsituationen (auktoriale, personale und Ich-ES) modifiziert Stanzel in seinerTheorie des Erzählens(1979; veränderte Auflage 1982) und vollzieht so einen Quereinstieg in die strukturalistisch-narratologische Betrachtungsweise.13Um die „Abfolge von Modifikationen, Übergängen, Überlagerungen der ES zwischen Anfang und Ende einer Erzählung“14untersuchen zu können, entwickelt er „drei Konstituenten der typischen Erzählsituationen“15. Diese Kategorien, mit Hilfe derer er wesentliche Aspekte des Prozesses der Vermittlung zu erfassen versucht, sind „Person“, „Perspek-11vgl.ebd., S. 272

12vgl. ebd., S. 269

13vgl.: Jahn,Narratologie: Methoden und Modell der Erzähltheorie,S. 38

14Stanzel,Theorie des Erzählens,S. 69

15ebd., S. 70

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tive“ und „Modus“. Jede dieser Konstituenten umfaßt eine weite Spanne von Möglichkeiten der Gestaltung. Die extremen Pole ergeben jeweils eine Opposition, die für die Konstituenten wie folgt lauten:

Person: Identität - Nichtidentität (der Seinsbereiche des Erzählers und der Charaktere)

Perspektive: Innenperspektive - Außenperspektive (Perspektivismus - Aperspektivismus) Modus: Erzähler - Nichterzähler (Reflektor)

Nun kann jeder der drei ES ein aus den Oppositionspaaren abgeleitetes dominantes Merkmal zugeordnet werden. So treffen wir in der personalen ES in erster Linie auf eine Reflektorfigur, in der auktorialen ES ist die Außenperspektive bestimmend und in der Ich-ES herrscht Identität der Seinsbereiche vor. Alle drei ESen lassen sich aber dennoch über alle drei Konstituenten bestimmen, wobei wir in jeder ES ein Oppositionselement domina nt und je ein weiteres der anderen beiden untergeordnet vertreten finden. So sind der personalen ES Innenperspektive und Nichtidentität der Seinsbereiche, der Ich-ES Innenperspektive und Erzählermodus und der auktorialen ES Nichtidentität der Seinsbereiche und Erzählermodus sekundär zugeordnet. Auf dieser Grundlage entwickelt Stanzel seinen sogenanntenTypenkreis,ein kreisförmiges Diagramm, auf dem sich jeweils die Oppositionspaare gegenüberliegen. Auf der Höhe von Reflektor, Identität der Seinsbereiche und Außenperspektive werden jeweils die entsprechenden ESen angesiedelt. Zwischen den ESen liegen nun die jeweiligen sekundären Merkmale einer ES. Mit Hilfe diesesTypenkreiseslassen sich nun auch die vielfältigen Übergangsformen, die sich aus dem Wechsel von ESen in einer Erzählung ergeben, benennen und einordnen. Stanzel beschreibt sein Modell deshalb als ein Formenkontinuum, das auch als theoretisches Programm der Möglichkeiten des Erzählens aufzufassen ist.16Cohn bemerkt zu Stanzels Typenkreis anerkennend:

[Stanzel’s] circular array of narrative forms can at the same time inscribe related types contiguously (as family trees cannot), work with multiple variables (as li near ranges cannot) and gradate oppositions (as boxed quadripolar schemas

cannot).17

16vgl.: ebd., S. 300

17zit. nach Jahn, „Narratologie, Methoden und Modelle der Erzähltheorie“, S. 38f

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Tatsächlich wollte Stanzel seinen Typenkreis so konstruieren, daß er eine unendliche Zahl von Positionen erlaubt, und so merkt er an, daß er die Darstellung „aller denkbaren typischen Formen und Modifikationen der Haupttypen“18ermögliche. Gleichzeitig sei der Typenkreis auch ein Schema, „das sich in einem Diagramm vollständig und widerspruchslos darstellen“19lasse.