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Wissenschaftlicher Aufsatz aus dem Jahr 2020 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, , Veranstaltung: Oberstufe, Leistungskurs Deutsch, Sprache: Deutsch, Abstract: Gegenstand der Arbeit ist die Interpretation der Erzählung "Kinder auf der Landstraße" von Franz Kafka. Die "Landstraßenkinder" gehören zu den wenigen Texten, bei denen eine narrativ-chronologische Handlung dominiert. Die erzählte Ich-Figur in der erzählten Wirklichkeit dieses Betrachtungstextes ist ein Junge, der nach einem einsam verbrachten Tag im Garten seiner Eltern sich dem nächtlichen Ausflug einer Gruppe von Kindern anschließt, mit ihnen läuft und spielt, seltsamerweise aber mit ihnen nicht nach Hause zurückkehrt, sondern sich von ihnen trennt und sich in Richtung einer Stadt im Süden auf den Weg macht, wo Leute wohnen, von den Dörflern Narren genannt, die nachts nicht schlafen, weil sie nicht müde werden. Für den Ich-Erzähler beinhaltet die Narrenstadt all das, was das kindliche Ich, das die Nacht nicht verschlafen will, sich als Ausweg aus seinem gegenwärtigen, ungeliebten Zustand des Nach-Schlaf-Verlangens und der Müdigkeit ersehnt. Allerdings ist diese Projektion des Gedankens, des Schlafes nicht zu bedürfen, auf die Narren ebenso eine unerfüllbare Fantasievorstellung des Kindes wie die im Text während des Spiels behauptete Vorstellung, es gebe keine Tages- und Nachtzeit mehr.
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