Die Erziehung des Menschengeschlechts - Gotthold Ephraim Lessing - E-Book
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Gotthold Ephraim Lessing

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Beschreibung

In "Die Erziehung des Menschengeschlechts" entblättert Gotthold Ephraim Lessing eine philosophische Erzählung, die die Entwicklung der Menschheit durch die Linse von Bildung und Erziehung betrachtet. Der literarische Stil ist geprägt von einer tiefen Reflexion über die menschliche Natur und dem Streben nach Wissen. Lessing inszeniert die Idee, dass der Mensch durch verschiedene Epochen der Entwicklung gehen muss, um sein volles Potenzial zu entfalten, und verweist auf den Einfluss von Religion und Dogma auf das individuelle Lernen. Der Kontext dieser Schrift ist der aufgeklärte Humanismus des 18. Jahrhunderts, in dem der Gedanke der individuellen Freiheit und die Rolle der Bildung neu definiert wurden. Lessing, ein herausragender Denker der Aufklärung, brachte seine umfangreiche philosophische, literarische und dramatische Erfahrung in dieses Werk ein. Geboren 1729 in einer Zeit großer sozialer und intellektueller Umwälzungen, war Lessings Engagement für die Aufklärung und rationales Denken maßgeblich. Seine Überzeugung, dass die Menschheit durch Bildung und ethische Reflexion zu einer höheren Daseinsform gelangen könne, prägt die Argumentation in "Die Erziehung des Menschengeschlechts" auf tiefgreifende Weise. Leser, die an Fragen der Menschheitsgeschichte und der Rolle von Erziehung in der gesellschaftlichen Entwicklung interessiert sind, finden in diesem Werk eine essentielle rhetorische Auseinandersetzung. Lessings tiefgreifende Einsichten laden zur Reflexion über die eigene Bildung und Erziehung ein und bieten einen wertvollen Beitrag zu aktuellen Diskussionen über die Menschheit und ihren Lernprozess.

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Gotthold Ephraim Lessing

Die Erziehung des Menschengeschlechts

Veröffentlicht im Good Press Verlag, 2020
EAN 4064066108465

Inhaltsverzeichnis

Cover
Titelblatt
Text
"

Haec omnia inde esse quibusdam vera, unde in quibusdam falsa sunt. Augustinus.

Herausgegeben von Gotthold Ephraim Lessing Berlin, 1780

Vorbericht des Herausgebers.

Ich habe die erste Hälfte dieses Aufsatzes in meinen Beyträgen bekannt gemacht. Itzt bin ich im Stande, das Uebrige nachfolgen zu lassen.

Der Verfasser hat sich darum auf einen Hügel gestellt, von welchem er etwas mehr, als den vorgeschriebenen Weg seines heutigen Tages zu übersehen glaubt.

Aber er ruft keinen eilfertigen Wanderer, der nur das Nachtlager bald zu erreichen wünscht, von seinem Pfade. Er verlangt nicht, daß die Aussicht, die ihn entzücket, auch jedes andere Auge entzücken müsse.

Und so, dächte ich, könnte man ihn ja wohl stehen und staunen lassen, wo er steht und staunt!

Wenn er aus der unermeßlichen Ferne, die ein sanftes Abendroth seinem Blicke weder ganz verhüllt noch ganz entdeckt, nun gar einen Fingerzeig mitbrachte, um den ich oft verlegen gewesen!

Ich meyne diesen.—Warum wollen wir in allen positiven Religionen nicht lieber weiter nichts, als den Gang erblicken, nach welchem sich der menschliche Verstand jedes Orts einzig und allein entwickeln können, und noch ferner entwickeln soll; als über eine derselben entweder lächeln, oder zürnen? Diesen unsern Hohn, diesen unsern Unwillen, verdiente in der besten Welt nichts: und nur die Religionen sollten ihn verdienen? Gott hätte seine Hand bey allem im Spiele: nur bey unsern Irrthümern nicht?

§. 1.

Was die Erziehung bey dem einzeln Menschen ist, ist die Offenbarung bey dem ganzen Menschengeschlechte.

§. 2.

Erziehung ist Offenbarung, die dem einzeln Menschen geschieht: und Offenbarung ist Erziehung, die dem Menschengeschlechte geschehen ist, und noch geschieht.

§. 3.

Ob die Erziehung aus diesem Gesichtspunkte zu betrachten, in der Pädagogik Nutzen haben kann, will ich hier nicht untersuchen. Aber in der Theologie kann es gewiß sehr großen Nutzen haben, und viele Schwierigkeiten heben, wenn man sich die Offenbarung als eine Erziehung des Menschengeschlechts vorstellet.

§. 4.

Erziehung giebt dem Menschen nichts, was er nicht auch aus sich selbst haben könnte: sie giebt ihm das, was er aus sich selber haben könnte, nur geschwinder und leichter. Also giebt auch die Offenbarung dem Menschengeschlechte nichts, worauf die menschliche Vernunft, sich selbst überlassen, nicht auch kommen würde: sondern sie gab und giebt ihm die wichtigsten dieser Dinge nur früher.

§ 5.

Und so wie es der Erziehung nicht gleichgültig ist, in welcher Ordnung sie die Kräfte des Menschen entwickelt; wie sie dem Menschen nicht alles auf einmal beibringen kann: eben so hat auch Gott bey seiner Offenbarung eine gewisse Ordnung, ein gewisses Maaß halten müssen.

§. 6.

Wenn auch der erste Mensch mit einem Begriffe von einem Einigen Gotte sofort ausgestattet wurde: so konnte doch dieser mitgetheilte, und nicht erworbene Begriff, unmöglich lange in seiner Lauterkeit bestehen. Sobald ihn die sich selbst überlassene menschliche Vernunft zu bearbeiten anfing, zerlegte sie den Einzigen Unermeßlichen in mehrere Ermeßlichere, und gab jedem dieser Theile ein Merkzeichen.

§. 7.