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Beth Quinn staunt nicht schlecht, als plötzlich William Lymondt, ein waschechter Adeliger, vor ihrer Haustür steht. Er will sie mit nach England nehmen, wo ihr Großvater, ein Earl, sie kennenlernen möchte. Sie folgt der Einladung, bereut dies aber schon bald. Der Earl begegnet ihr reserviert, ihre Cousine Lady Cecil feindselig. Als dann auch noch Zweifel über ihre Abstammung aufkommen, ist sie kurz davor nach Hause zu flüchten, obwohl dort nicht nur Erfreuliches auf sie wartet. Will setzt alles daran, sie zum Bleiben zu überreden, und der Gesundheitszustand des Earls macht ihr eine Abreise unmöglich. Doch auch Lady Cecil hat noch ein Ass im Ärmel.
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Klappentext
Impressum
Die (falsche) Erbin des Earls
Kapitel 1
Kapitel 2
Kapitel 3
Kapitel 4
Kapitel 5
Kapitel 6
Kapitel 7
Kapitel 8
Kapitel 9
Kapitel 10
Kapitel 11
Kapitel 12
Kapitel 13
Kapitel 14
Kapitel 15
Kapitel 16
Kapitel 17
Kapitel 18
Kapitel 19
Kapitel 20
Kapitel 21
Kapitel 22
Kapitel 23
Kapitel 24
Kapitel 25
Kapitel 26
Kapitel 27
Kapitel 28
Kapitel 29
Epilog
Über die Autorin
Eine Nacht in deinen Armen
Ein König zum Frühstück
Beth Quinn staunt nicht schlecht, als plötzlich William Lymondt, ein waschechter Adeliger, vor ihrer Haustür steht. Er will sie mit nach England nehmen, wo ihr Großvater, ein Earl, sie kennenlernen möchte. Sie folgt der Einladung, bereut dies aber schon bald. Der Earl begegnet ihr reserviert, ihre Cousine Lady Cecil feindselig. Als dann auch noch Zweifel über ihre Abstammung aufkommen, ist sie kurz davor nach Hause zu flüchten, obwohl dort nicht nur Erfreuliches auf sie wartet.
Will setzt alles daran, sie zum Bleiben zu überreden, und der Gesundheitszustand des Earls macht ihr eine Abreise unmöglich. Doch auch Lady Cecil hat noch ein Ass im Ärmel.
E-Book
1. Auflage Juni 2020
300-440-03
Ann Hillmore/Melissa David
c/o Papyrus Autoren-Club
Pettenkoferstr. 16-18
10247 Berlin
Blog: www.mel-david.de
E-Mail: [email protected]
Umschlaggestaltung: Melissa David
Bildmaterial: © 123rf.com
Lektorat & Korrektorat:
Maria Nitzl
https://mn-lektorat.de/
https://www.facebook.com/mnlektorat
Alle Rechte, einschließlich dem des vollständigen oder auszugsweisen Nachdrucks in jeglicher Form bedürfen der Einwilligung der Autorin.
Personen und Handlungen sind frei erfunden, etwaige Ähnlichkeiten mit real existierenden Menschen sind rein zufällig und nicht beabsichtigt.
High Society Love
von
Ann Hillmore
Will Lymondt parkte seinen Mercedes AMG GT direkt vor dem Haus des herrschaftlichen Anwesens. Es war später Nachmittag und der erste Tag seit mindestens zwei Wochen, an dem es nicht regnete. Der Himmel war bewölkt, die Temperaturen für Mai ziemlich frisch.
Er war schon viel zu lange nicht mehr auf Nightingham Hill gewesen, stellte er mit einem Anflug von schlechtem Gewissen fest. Vermutlich wäre er auch nicht gekommen, wenn sein Großvater nicht darauf bestanden hätte. Will eilte die ausladende Steintreppe hinauf und betätigte den Türklopfer. Es dauerte nicht lang, da öffnete der Butler die Tür.
„Eure Lordschaft“, begrüßte James ihn mit unbewegter Miene.
Will hasste diese Anrede, wusste jedoch auch, dass es Zeitverschwendung war, den Butler zu belehren. Zwar stand ihm der Höflichkeitstitel eines Marquess zu, dennoch war er noch immer ein normaler Bürgerlicher und würde dies bis zum Tod seines Vaters – oder wahlweise seines Großvaters – auch bleiben.
„Wo finde ich den Earl?“, fragte er stattdessen und drängte sich an James vorbei.
„Seine Lordschaft weilt in der Bibliothek“, informierte ihn der Butler steif.
Will drückte ihm seinen Mantel in die Hand und marschierte Richtung Bibliothek. „Ich finde den Weg. Danke, James.“
Er hatte keine Ahnung, warum der Earl ihn sehen wollte, aber es schien dringlich zu sein und so hatte Will beschlossen, sofort aufzubrechen. Wenn es nicht allzu lange dauerte, konnte er am Abend noch zurückfahren. Bis nach Hause benötigte er knapp zwei Stunden. Aber zur Not würde er die Nacht hier verbringen, auch wenn er auf die Gesellschaft seiner Cousine keinen großen Wert legte.
Will klopfte und wartete, bis der Earl ihn hereinbat.
„Mylord“, begrüßte er seinen Großvater höflich. Gleichzeitig erschrak er, als er den alten Mann erblickte. Henry Weatherly, der 4. Earl of Richmond, Viscount Lennox war alt geworden. Nicht nur im Gesicht hatte er merklich abgenommen, sein ganzer Körper wirkte abgemagert und eingefallen. Kümmerte sich Cousine Cecil nicht genügend um ihn? Wieder meldete sich sein schlechtes Gewissen, denn er könnte sich häufiger auf Nightingham Hill blicken lassen, um nach seinem Großvater zu sehen.
„William, Junge“, freute sich der Earl und winkte den Enkel zu sich. Nur sein Großvater nannte ihn so.
„Du batest mich, herzukommen. Ich bin deiner Bitte, so schnell es ging, gefolgt.“
Ein Lächeln umspielte die Lippen des Earls, entspannte seine Gesichtszüge.
„Wie geht es dir?“
Will lächelte unverbindlich und überlegte, was er seinem Großvater erzählen sollte. Er pendelte zwischen London und Windham Castle. Nach dem Studium hatte sein Vater ihn mit der Verwaltung der weitläufigen Güter betraut, doch da es einen fähigen Verwalter gab, hatte er genug Zeit, seinen vielfältigen Hobbys nachzugehen. Mal war er beim Polo anzutreffen, mal beim Segeln oder Tennisspielen. Für die Politik, die seinem Vater sehr wichtig war, interessierte er sich weniger, aber vielleicht kam das noch mit den Jahren.
„Ich würde behaupten, es geht mir besser als dir. Wie steht es um deine Gesundheit?“, umschiffte er gekonnt eine Antwort.
Mürrisch verzog der Earl den Mund. „Es war schon besser. Ich werde leider nicht jünger.“
Nachdenklich nickte Will und legte seinem Großvater eine Hand auf den Arm. Er mochte den Alten und hoffte, dass er noch lange lebte. Die Ländereien würden an Cousine Cecil gehen, deren Vater der zweitgeborene Sohn war. Seine Mutter war die jüngste der drei Geschwister gewesen, aber da er der einzige noch lebende männliche Verwandte des Earls war, würde der Titel auf ihn übergehen. Es war ihm egal. Schon jetzt trug er den Ehrentitel eines Marquess, der in der Rangfolge über dem des Earls stand, und eines Tages würde er der 12. Duke of Dunraven werden.
„Warum wolltest du mich sehen, Großvater?“ Er war zur vertraulichen Anrede übergegangen.
„Ich habe Mr Cameron gebeten, ein paar Erkundigungen einzuholen. Zu meiner Freude ist er fündig geworden. Deshalb bist du hier.“
Will runzelte die Stirn und dachte angestrengt nach, wer Mr Cameron war. Der Verwalter? Ein Freund seines Großvaters?
„Er ist mein Anwalt“, half der Earl ihm auf die Sprünge.
„Ah“, machte Will wenig konventionell und schürzte die Lippen.
Lord Weatherly seufzte tief. „Ich bin alt und ich werde bald sterben.“
„Großvater“, unterbrach Will ihn, verstummte jedoch, als der Earl gebieterisch seine Hand hob.
„Es ist nur eine Frage der Zeit, machen wir uns nichts vor. Vielleicht wirst du eines Tages der 5. Earl of Weatherly werden.“
Will verdrehte die Augen. „Du weißt, dass mir dieser Titel nichts bedeutet.“ Erst dann ging ihm auf, dass sein Großvater von einer Möglichkeit gesprochen hatte, und das ließ ihn stutzen. „Was meinst du mit vielleicht?“
„Wäre es schlimm, wenn du den Titel nicht erben würdest?“
Darüber brauchte Will nicht lange nachzudenken. Energisch schüttelte er den Kopf. „Du weißt, wie belanglos dieser Titel für mich ist.“
Zufrieden lächelte Lord Weatherly. „Die Frauen stehen auf so etwas.“
Will hatte mit seinen zweiunddreißig Jahren bisher nie das Bedürfnis verspürt, eine Frau heiraten zu wollen. Sollte er es jemals in Betracht ziehen, dann würde es mit Sicherheit keine sein, die ihn nur wegen seines Titels haben wollte. Wenn er die passende Frau nicht fand, würde er eben nie heiraten. Dann starben die altehrwürdigen Adelstitel mit ihm aus. Dass sein Großvater diese Ansicht nicht unbedingt teilte, wusste er, und so sagte er nichts.
„Cameron hat in meinem Auftrag recherchiert“, erklärte der Earl und beugte sich nach vorne. Dabei stützte er sich auf seinen Gehstock.
Interessiert blickte Will seinen Großvater an. Er verstand zwar noch immer nicht, worum es ging, hatte jedoch das Gefühl, dass es spannend werden könnte.
„Er hat herausgefunden, dass John in Amerika verheiratet war und dass aus dieser Ehe ein Kind hervorgegangen ist.“
Will starrte den Earl of Richmond mit großen Augen an. Er kannte seinen Onkel John nur vom Hörensagen. Er hatte England lange vor Wills Geburt verlassen.
„Weißt du, was das bedeutet?“
Will dachte nach, dann nickte er. „Wenn dieses Kind noch lebt und ein männlicher Nachfahre ist, dann bekommt er den Titel und das komplette Erbe. Ist es ein Mädchen, erbt sie nur die Ländereien und der Titel geht auf mich über.“
Zustimmend nickte der Earl.
„Hast du damit ein Problem?“
Will musste nicht lange überlegen und schüttelte entschieden den Kopf.
„Damit habe ich gerechnet und deswegen richte ich meine Bitte an dich. Fahr nach Kentucky und bringe mir meinen Erben.“
Will schluckte überrascht. Damit hatte er nicht gerechnet. „Kentucky in den Staaten?“, hakte er skeptisch nach. Gleichzeitig ratterte es in seinem Kopf. Er hatte für die nächste Woche eine Segeltour geplant und eigentlich keine Lust, in die USA zu fliegen und wen auch immer zu holen.
„Kentucky soll sehr schön sein“, machte der Earl ihm die Reise schmackhaft. „Ich würde selbst hinfahren, wenn es mein Gesundheitszustand zuließe.“
Dem musste Will vorbehaltlos zustimmen. Der Earl of Richmond war definitiv nicht in der körperlichen Verfassung für solch eine anstrengende Reise.
„Kann dein Anwalt nicht fahren?“
Entschieden schüttelte sein Großvater mit dem Kopf. „Es ist eine Familienangelegenheit, da will ich keinen Angestellten schicken. Du gehörst zur Familie und deshalb bist du genau der Richtige.“
Davon war Will zwar nicht überzeugt, aber er wusste, er konnte die Bitte des Earls unmöglich ablehnen. „Kentucky sagst du?“
Eifrig nickte Lord Weatherly und erhob sich schwankend, so dass Will schon befürchtete, er müsse jeden Moment zu ihm hechten, um ihn aufzufangen. Doch der Earl schaffte es, unfallfrei zu einem Sideboard zu gelangen, das aus demselben dunklen Holz war wie die restliche Einrichtung. Dort holte er aus einem Fach einen Brief.
„Hier steht alles Nötige“.
Hastig erhob sich Will, um seinem Großvater entgegenzugehen und ihm den Umschlag abzunehmen.
„B. Quinn. Die genaue Adresse findest du in den Dokumenten.“
Will betrachtete das Kuvert in seinen Händen. Nun gut, dann würde er sich auf den Weg nach Kentucky machen, um dort den Viscount oder die Viscountess Lennox abzuholen.
„Ich danke dir, William.“ Die aufrichtige Wertschätzung seines Großvaters war etwas, das der alte Earl nur sehr selten zeigte, und deshalb genoss er diesen Augenblick im Stillen.
„Bleibst du zum Abendessen?“
Will verneinte mit einem Blick auf die Uhr. „Ich fahre noch nach Windham Castle.“
„Dann wünsche ich dir eine gute Fahrt“, entließ Lord Weatherly seinen Enkel.
„Ich melde mich bei dir“, versprach Will, verabschiedete sich und verließ Nightingham Hill, damit er Cecil nicht doch noch in die Arme lief.
Endlich war das Schuljahr geschafft. Das vergangene Jahr war schrecklich gewesen und Beth wollte alles nur hinter sich lassen. Sie parkte ihren alten Honda vor dem Haus, griff nach ihrer Tasche und stieg aus.
Dieses Haus war ihr immer noch vollkommen fremd. Obwohl sie hier nun schon ein Jahr lebte, war es nicht ihr Zuhause geworden. Sie hatte es vom Erbe ihrer Eltern gekauft, als sie bei Mike auszog, schließlich musste sie irgendwo unterkommen. Und es war kein Zufall, dass sie Nevada verlassen hatte, um neu zu beginnen. Verzweifelt hatte sie versucht, in diesem kleinen verschlafenen Städtchen im Bluegrass State Fuß zu fassen. Sie arbeitete als Lehrerin an der örtlichen Schule, engagierte sich für soziale Projekte und sang sogar seit einem halben Jahr im Kirchenchor. Und trotzdem fühlte sie sich hier wie eine Fremde.
Mike hatte es ihr prophezeit, hatte ihr gesagt, sie würde zu ihm zurückkommen. Tatsächlich gab es ab und an ein paar schwache Momente, in denen sie mit dem Gedanken spielte. Aber letztendlich wusste sie, dass wenn sie zu ihm zurückgehen würde, es ihr Ende bedeutete.
Die letzten Wochen waren extrem anstrengend und das war gut, denn die viele Arbeit lenkte sie von ihren Problemen ab. Mit Ertönen der Schulglocke, die die Sommerferien einläutete, legte sich eine andere schwere Last auf ihre Schultern. Was sollte sie mit all der freien Zeit anfangen? Zu viel Zeit, in der sie nachdenken konnte. Sie hatte für die Ferien nichts geplant, Urlaub konnte sie sich nicht leisten. Vielleicht würde sie den Gartenzaun streichen oder damit beginnen, den Garten umzugestalten.
Beth schloss die Tür auf, ließ ihre Tasche zu Boden gleiten und schlüpfte aus den Sandalen. Barfuß ging sie in die Küche, um sich einen Kaffee zu machen.
Kurz darauf saß sie mit einer dampfenden Tasse Kaffee in den Händen auf der Terrasse, die sich mit den schiefen Steinplatten zweifelsfrei zu einem Sommerprojekt anbieten würde. Allerdings hatte Beth so überhaupt keine Ahnung von Steinplatten verlegen und verschob die Entscheidung auf später. Sie hatte zwei Gartenstühle gegenüber gestellt und die Füße hochgelegt. Genießerisch nahm sie einen großen Schluck und schloss die Augen.
Mike stand vor ihr, flehte sie an, nicht zu gehen. Sein Bitten ging in wüste Beschimpfungen über. Sie riss die Augen auf, wollte nicht daran denken, was passiert war.
Es klingelte.
Widerwillig erhob sie sich, fragte sich, wer um diese Uhrzeit etwas von ihr wollte. Hatte Mike sie gefunden? Vielleicht ein Nachbar, der ein Paket für sie angenommen hatte. Hatte sie etwas bestellt?
Sie sah durch den Spion. Vor der Eingangstür stand keiner ihrer Nachbarn, sondern ein hochgewachsener, schlanker Mann mit glatten, hellbraunen Haaren, braunen Augen und einer markanten Adlernase. Er war nicht im klassischen Sinne schön, hatte aber dennoch etwas an sich, das sie sofort faszinierte. Es war nicht das Klientel, mit dem Mike verkehrte. Nur deshalb öffnete sie die Tür.
„Ja, bitte?“, fragte sie reserviert.
Wenn es einer dieser Handelsvertreter war, der ihr einen Staubsauger oder Mixer andrehen wollte, hatte sie keinen Bedarf.
„Beth Quinn?“, konterte er mit einer Gegenfrage.
„Wer will das wissen?“ Sie verschränkte die Arme vor der Brust und trat vor die Tür, darauf bedacht, dass er an ihr vorbei nicht in die Wohnung schauen konnte.
„Mein Name ist William Lymondt.“
Skeptisch musterte sie ihn von oben bis unten. Mit seinem eleganten Mantel, dem offensichtlich maßgeschneiderten Anzug und den schwarzen, rahmengenähten Schuhen wirkte er einem englischen Unterhaltungsfilm entstiegen. Selbst der Akzent war passend.
„Ich würde mich gern mit Ihnen unterhalten.“
„Ich wüsste nicht, über was ich mit Ihnen sprechen sollte.“ Sie hatte es geahnt. Mike hatte sie gefunden!
„Es geht um ihren Vater.“
Irritiert starrte Beth den Fremden weiter an. Da könnte ja jeder kommen!
„Ich möchte mit Ihnen über John Weatherly sprechen. Er hat …“
„Mein Vater ist Turner Quinn“, beeilte sich Beth zu sagen und war erleichtert, dass anscheinend eine Verwechslung vorlag.
Mr Lymondt seufzte kaum hörbar und zog ein Schriftstück aus der Innentasche seines Sakkos.
„Auf dieser Geburtsurkunde ist John Weatherly als Ihr Vater eingetragen.“
Beth entriss dem Mann das Dokument und starrte es an. Es kam ihr bekannt vor, eine Abschrift davon hatte auch sie. Doch wie kam dieser Mann an eine Kopie ihrer Geburtsurkunde?
„Turner war mein Vater“, bekräftigte sie noch einmal. „Den Mann, der da steht, habe ich nie gesehen. Er war mit meiner Mutter verheiratet, starb aber kurz nach meiner Geburt.“ Sie wusste selbst nicht, warum sie so viel über ihr Privatleben preisgab. Normalerweise war sie nicht so redselig.
„Miss Quinn, vielleicht bitten Sie mich hinein und wir sprechen in Ruhe darüber“, schlug der Mann vor und nahm die Geburtsurkunde wieder an sich.
Beth wusste nicht, ob man sie überhaupt jemals mit Miss angesprochen hatte. Der Typ kam definitiv nicht aus Kentucky, vielleicht nicht einmal von diesem Kontinent. Aber es interessierte sie, was er zu erzählen hatte und so gab sie sich einen Ruck. Unwillig trat sie beiseite, und ließ den Fremden in ihr Haus eintreten. Sie schloss die Tür und ging voraus auf die Terrasse.
„Bitte, setzen Sie sich!“ Hastig rückte sie die Stühle ordentlich an den Tisch.
„Kann ich Ihnen einen Kaffee anbieten?“
Er schüttelte den Kopf und setzte sich. Beth tat es ihm gleich und war froh, ihre Hände um die Kaffeetasse legen zu können. So hatte sie etwas, an dem sie sich festhalten konnte.
„Also, Mr Lymondt.“ Sie war sich nicht sicher, ob sie den Namen richtig verstanden hatte. Da aber kein Protest folgte, fuhr sie fort: „Was möchten Sie mit mir besprechen?“
Will wusste nicht, was er von der jungen Frau halten sollte. Er war quer durch Kentucky gereist, um mehr über Johns Kinder herauszufinden.
---ENDE DER LESEPROBE---