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Nie hat Becky diese eine wunderbare Ballnacht vergessen, in der sie sich Cole Whitethrone hingegeben hat. Wie könnte sie auch, denn es sind seine Augen, die sie anblicken, wenn sie ihren Sohn ansieht. Als Cole aus den Staaten zurück nach Kanada kommt, setzt Becky alles daran, dass er nie erfährt, dass Liam sein Sohn ist. Sie hat es versprochen und zum Ausgleich dafür eine nicht unerhebliche Summe Geld von den Whitethrones bekommen, die sie damals dringend benötigt hat. Sollte Becky ihr Versprechen brechen, würden sie und ihre Familie alles verlieren. Dumm nur, dass ihrem Herzen das vollkommen egal ist und es schneller schlägt, sobald sie Cole gegenübersteht. Wird es ihr gelingen, ihr Versprechen zu halten, oder wird ihr Herz ihr einen Strich durch die Rechnung machen?
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Klappentext
Impressum
Eine Nacht in deinen Armen
Kapitel 1
Kapitel 2
Kapitel 3
Kapitel 4
Kapitel 5
Kapitel 6
Kapitel 7
Kapitel 8
Kapitel 9
Kapitel 10
Kapitel 11
Kapitel 12
Kapitel 13
Kapitel 14
Kapitel 15
Kapitel 16
Kapitel 17
Kapitel 18
Kapitel 19
Kapitel 20
Kapitel 21
Kapitel 22
Kapitel 23
Kapitel 24
Kapitel 25
Kapitel 26
Kapitel 27
Kapitel 28
Kapitel 29
Kapitel 30
Über die Autorin
Ein König zum Frühstück
Die (falsche) Erbin des Earls
Nie hat Becky diese eine wunderbare Ballnacht vergessen, in der sie sich Cole Whitethrone hingegeben hat. Wie könnte sie auch, denn es sind seine Augen, die sie anblicken, wenn sie ihren Sohn ansieht. Als Cole aus den Staaten zurück nach Kanada kommt, setzt Becky alles daran, dass er nie erfährt, dass Liam sein Sohn ist. Sie hat es versprochen und zum Ausgleich dafür eine nicht unerhebliche Summe Geld von den Whitethrones bekommen, die sie damals dringend benötigt hat. Sollte Becky ihr Versprechen brechen, würden sie und ihre Familie alles verlieren.
Dumm nur, dass ihrem Herzen das vollkommen egal ist und es schneller schlägt, sobald sie Cole gegenübersteht.
Wird es ihr gelingen, ihr Versprechen zu halten, oder wird ihr Herz ihr einen Strich durch die Rechnung machen?
E-Book
1. Auflage April 2020
300-440-01
Ann Hillmore/Melissa David
c/o Papyrus Autoren-Club
Pettenkoferstr. 16-18
10247 Berlin
Blog: www.mel-david.de
E-Mail: [email protected]
Umschlaggestaltung: Melissa David
Bildmaterial: © 123rf.com
Lektorat:
Jeanette Lagall
www.lektorat-lagall.de
Korrektorat:
Gundel Steigenberger
www.lektoratsteigenberger.de
Alle Rechte, einschließlich dem des vollständigen oder auszugsweisen Nachdrucks in jeglicher Form bedürfen der Einwilligung der Autorin.
Personen und Handlungen sind frei erfunden, etwaige Ähnlichkeiten mit real existierenden Menschen sind rein zufällig und nicht beabsichtigt.
High Society Love
von
Ann Hillmore
Es war Sommer und bereits am Morgen schon drückend heiß. Ohne das angenehme Lüftchen, das Becky ins Gesicht blies, wäre es an diesem Nachmittag auf der Terrasse nicht auszuhalten gewesen.
Sie lag im Liegestuhl und versuchte, sich auf das Buch in ihren Händen zu konzentrieren. Immer wieder spähte sie über die Lektüre hinweg zu ihrem Sohn Liam. Er hatte keine Lust auf Hausaufgaben und kaute unwillig auf seinem Bleistift herum.
„Deine Mathehausaufgaben erledigen sich nicht von selbst“, erinnerte sie ihn sanft.
„Ist doch mir egal“, schimpfte er, warf den Bleistift auf den Tisch und verschränkte trotzig die Arme vor der Brust.
Liam hatte schlechte Laune. Sie hatten nach dem Mittagessen einen unschönen Streit gehabt. Grund dafür waren die Turnschuhe, die sie ihm erst vor wenigen Wochen gekauft hatte und die jetzt auseinanderfielen. Seit er in die Schule gekommen war, hatten Becky drei Mal neue Turnschuhe kaufen müssen. Einmal weil sie zu klein wurden, zwei Mal, weil Liam nicht aufgepasst hatte und sie kaputt gegangen waren. Ein weiteres Paar konnte sie sich diesen Sommer nicht leisten.
Eine scharfe Erwiderung lag Becky auf der Zunge, doch sie sagte nichts. Hufgetrappel war zu hören. Das Haus, das sie mit ihrem Sohn und ihrem Vater bewohnte, befand sich am Rand der Whitethrone-Ranch. An ihrem Grundstück führte einer der beliebten Reitwege vorbei. Daher wunderte es Becky nicht, dass Walker Whitethrone sich ihnen näherte. Schon von weitem winkte er ihnen zu.
Becky seufzte. Mit Hausaufgaben war es das jetzt gewesen. Liam liebte Walker abgöttisch. Er sprang auf und winkte dem hochgewachsenen Mann zu, der zum Gruß die Hand hob und sein Pferd vor der Holzterrasse zügelte. Mit einer geschmeidigen Bewegung stieg er ab und band die Zügel an der Veranda fest, ehe er mit einem gekonnten Sprung über die Brüstung setzte, anstatt die Stufen auf der anderen Seite zu nehmen.
„Na Kumpel, wie geht’s?“, fragte er vergnügt und wuschelte Liam durch das braune Haar.
„Ich muss Hausaufgaben machen“, seufzte der Junge.
Walker nickte ihr über Liams Kopf hinweg zu, ehe er sich neben dem Kind auf einem Stuhl niederließ.
„Ich war in Mathe schon immer schlecht“, flüsterte Walker dem Jungen verschwörerisch zu.
Becky musste grinsen. Sie hatte keine Ahnung, ob das den Tatsachen entsprach, denn Walker Whitethrone stand inzwischen an der Spitze des Familienunternehmens, das Reitsportartikel aller Art herstellte und vertrieb. „Reitsportartikel Whitethrone“ gehörte inzwischen zu den Marktführern hier in Quebec. Wenn einer mit Zahlen umgehen konnte, dann definitiv Walker.
„So schwer sind die Aufgaben doch nicht und wenn du fertig bist, darfst du sicher deinen Großvater besuchen und eine Runde auf Rosa drehen.“
Becky hatte nichts dagegen, dass Liam auf die Whitethrone-Ranch ging und ihren Vater Jacob dort von der Arbeit abhielt. Liam liebte Pferde und es bereitete ihm große Freude, auf Rosa zu reiten, wenn sein Großvater ihn im Kreis führte.
„Das geht nicht“, verkündete Liam frustriert. „Ich habe keine vernünftigen Turnschuhe. Sie sind kaputt und Mom kauft mir keine neuen.“
„Hmm …“
Wieder begegneten sich ihre Blicke über den Kopf des Jungen hinweg, und Becky sah ertappt fort. Sie hatte nicht gewollt, dass Walker davon erfuhr. Sie kamen zurecht – irgendwie.
„Lass uns mal sehen, wie schnell du mit diesen Aufgaben bist.“ Walker tippte mit dem Zeigefinger auf Liams Rechenheft und erhob sich dann, um zu Becky zu gehen.
Sie richtete sich auf und wappnete sich für das Gespräch, das unweigerlich folgen würde. Walker zog sich einen der Gartenstühle heran und setzte sich ihr gegenüber.
„Warum kommst du nicht zu mir?“
Becky wich seinem forschenden Blick aus. Wie immer, wenn er dieses Thema ansprach, schnürte es ihr die Kehle zu.
Bewusst ließ sie seine Frage unbeantwortet und beschloss, in die Offensive zu gehen. „Du solltest nicht so oft herkommen.“
„Das ist meine Entscheidung. Ich mag Liam.“
Becky schluckte aufgebracht. Liam mochte Walker und sie mochte ihn auch. Für sie war er so etwas wie ein Freund geworden. Dennoch war es nicht richtig, ihn auf diese Art und Weise auszunutzen.
„In Saint-Marianne wird geredet“, sprach sie das aus, was sie schon länger beschäftigte. Wie ein Lauffeuer hatte sich damals die Nachricht verbreitet, dass Becky Carrick ein Kind bekommen würde. Und danach blieb sie nicht nur unverheiratet, sondern schwieg sich auch noch über den Vater aus. Als dann ausgerechnet Walker – ein Whitethrone und ein verheirateter Mann – begann, Becky zu unterstützen, brodelte die Gerüchteküche über. Konnte man daher jemandem verübeln, dass bis heute alle annahmen, Walker wäre Liams Vater?
„Das ist mir egal“, entgegnete Walker aufgebracht.
Becky blickte auf und konnte in den blauen Augen von Walker lesen, dass er die Wahrheit sprach. Whitethrone-Augen, ging es ihr durch den Kopf. Wie die Brüder Walker, Cole und Jeffery sie besaßen – und wie Liam.
„Das weiß ich“, flüsterte sie und blickte hilflos auf ihre Hände.
„Hör endlich auf, dir so viele Gedanken zu machen, und lass dir helfen.“ Er drückte ihr einen gelblichen Schein in die Hand. Becky musste nicht hinsehen, um zu wissen, dass es sich um hundert Dollar handelte. Wie immer zu viel Geld.
Bevor sie es ihm zurückgeben konnte, erhob Walker sich und schlenderte, als ob nichts passiert wäre, zu Liam.
„Ich fürchte, ich muss jetzt gehen, aber vielleicht sehen wir uns später auf der Ranch, wenn du und deine Mutter neue Turnschuhe für dich gekauft haben.“
Liam hob den Kopf und warf Becky einen fragenden Blick zu.
Beckys Hand schloss sich fester um das Geld. Es war nicht richtig, es zu nehmen, dennoch würde sie es tun. Für Liam. Langsam nickte sie und ein strahlendes Lächeln breitete sich auf dem Gesicht des Jungen aus.
Walker verabschiedete sich, schwang sich auf sein Pferd und ritt davon.
Der Kies knirschte unter den Reifen, als Cole Whitethrone sein Auto zum Stehen brachte. Da war er. Nach acht Jahren wieder zurück auf der Ranch. Nichts hatte sich hier verändert. Vor ihm befand sich das Haupthaus. Das riesige Holzhaus, in dem er aufgewachsen war, stand auf einem massiven Steinsockel. Die Fassade war in den letzten Jahren neu gestrichen worden, denn sie strahlte in einem warmen Braun. Die Dachschindeln waren etwas heller als die Klappläden der Fenster. Cole stieg aus und ließ seinen Blick über die gepflegte Einfahrt gleiten. Weiter hinten war der Stall zu sehen und auf der angrenzenden Weide erblickte er ein paar Pferde. Wie lange war es her, seit er das letzte Mal im Sattel gesessen hatte?
Seine Aufmerksamkeit richtete sich auf das Haupthaus. Entschlossen schritt er darauf zu. Die massive Eingangstür war offen, wie immer tagsüber. Nichts hatte sich verändert. Der Eingangsbereich sah genau so aus, wie er ihn in Erinnerung hatte. An den Garderobenhaken hing ein verbeulter Hut, ebenso wie Walkers dunkle Reitjacke. Er ging weiter, registrierte die frischen Blumen auf dem kleinen Beistelltisch und warf einen schnellen Blick in den darüber hängenden Spiegel. Konnte er seiner Mutter nach der langen Autofahrt so gegenübertreten? Die lange Fahrt war nicht ohne Spuren an ihm vorübergegangen und seine blauen Augen sahen müde aus. Zumindest der Maßanzug eines New Yorker Designers saß wie angegossen. Das hellblaue Hemd hatte er am Hals offen stehen lassen, wie er es immer trug, wenn er keine offiziellen Termine hatte. Das braune Haar war etwas zu lang, aber es gefiel ihm so. Würde er den Ansprüchen seiner Mutter genügen? Er wusste, wie viel Wert sie auf Äußerlichkeiten legte.
„Cole?“, hörte er die vertraute Stimme seiner Mutter. „Cole, bist du das?“
Ehe er antworten konnte, erschien Abigail Whitethrone auf der Treppe. Sie blieb stehen und sah ihn eine ganze Zeit lang stumm an. Dann erschien ein Lächeln auf ihrem Gesicht und sie beeilte sich, ihm entgegenzugehen.
„Cole, endlich bist du zurück.“
Cole lächelte und schloss sie in seine Arme. Er überragte sie um etliche Zentimeter. Ein vertrauter Geruch nach Wärme und Geborgenheit, Lavendel und Heu stieg ihm in die Nase und rief Kindheitserinnerungen wach. Vorsichtig schob er sie ein wenig von sich, um sie in Ruhe ansehen zu können. Die Zeit war nicht spurlos an ihr vorbeigegangen. Die Haut war faltiger, die Schläfen leicht ergraut. Dennoch trug sie, wie früher, kunstvoll die Haare hochgesteckt. Sie löste sich von ihm und winkte ihn mit einer charakteristischen, grazilen Bewegung ins offizielle Wohnzimmer. Seine Mutter, die unangefochtene Königin von Quebec, was Stil und selbstauferlegte Etikette betraf. Ungeachtet der Tatsache, dass sie sich auf einer Ranch befanden, trug sie ein knielanges, schlichtes Kostüm in Dunkelblau und Pumps.
„Wo bleiben Walker und Laura?“ Suchend sah sie sich um und wartete ungeduldig an der Tür, bis Cole den Wohnraum betrat.
„Setz dich!“, forderte sie ihn auf. Erwartungsvoll zog sie ihn zu einem Sessel und nahm ihm gegenüber auf dem Sofa Platz. „Erzähl! Wie ist es dir in den letzten Jahren ergangen? Ich bin ja so froh, dass du endlich zurück bist. Es ist wundervoll, dass du mit ins Familienunternehmen einsteigen wirst.“
Jetzt fiel ihm wieder ein, warum er nur Walker von seiner Rückkehr erzählt hatte und es ihm überlassen hatte, die restliche Familie inklusive seiner Mutter darüber zu informieren. Sie nervte ihn schon jetzt. Vermutlich hatte sein jüngster Bruder Jeffery alles richtig gemacht, indem er die Schule abgebrochen hatte und verschwunden war. Seit Jahren hatten sie keinen Kontakt zu ihm, wussten nicht, wo er lebte.
Abigail schniefte. „Dein Vater wäre so glücklich, könnte er diesen Tag miterleben.“
„Mutter.“
Sie winkte ab. „Er wäre überaus stolz auf dich.“
Das bezweifelte Cole, sagte aber nichts dazu. Sein älterer Bruder war immer der Stolz von Tate Whitethrone gewesen. Egal was Walker tat, der Vater war begeistert gewesen. Ebenso bei Jeffery, der das Nesthäkchen der Familie war. Derjenige, der sich alles herausnehmen konnte und grundsätzlich aus der Reihe tanzte. Und er, Cole? Er hatte nie richtig dazugehört. Das war der Hauptgrund, warum er nach dem Studium so schnell fortgewollt hatte. Er hatte damals das Gefühl gehabt, in Quebec nicht genug Luft zu bekommen. Die Millionenstadt Montreal war zu nahe an der Ranch und so hatte es ihn zuerst nach London und dann nach New York verschlagen. Warum er überhaupt zurückgekommen war? Der Grund dafür trat in diesem Moment durch die Tür.
„Unfassbar, du bist tatsächlich zurück“, begrüßte Walker ihn lachend, zog ihn in eine feste Umarmung und schlug ihm auf den Rücken.
„Du meintest, du könntest Unterstützung gebrauchen.“
Walker lachte noch immer, als er einen Schritt zurücktrat und Cole von oben bis unten musterte.
„Das tue ich. Wer ist besser dafür geeignet, das Unternehmen international fit zu machen, als einer, der in Europa und den Staaten gearbeitet hat.“ Die unverhohlene Anerkennung seines Bruders ließ ihn um ein paar Zentimeter wachsen. Er freute sich auf die Zusammenarbeit mit ihm. Walker war schon immer derjenige gewesen, der die Familie zusammenbehalten hatte. Über all die Jahre hatten sie stets Kontakt gehalten und Cole müsste lügen, wenn er behauptete, er wäre derjenige gewesen, der regelmäßig zum Telefon gegriffen hätte.
„Ich hoffe, du setzt nicht zu große Erwartungen in mich.“ Etwas unwohl war ihm schon bei der Sache. Er wusste, worauf es ankam, hatte in riesigen Konzernen gearbeitet, die weltweit exportierten. Dennoch hatte er noch nie einen internationalen Vertrieb auf die Beine gestellt und auch, wenn er sich auf die Herausforderungen freute, hoffte er inständig, die Familie nicht zu enttäuschen.
„Das tue ich, aber die wirst du erfüllen“, entgegnete Walker überzeugt.
Eine Bewegung an der Tür veranlasste Cole, seine Aufmerksamkeit dorthin zu lenken. Für einen Augenblick erstarrte er und hoffte, dass niemand seine Betroffenheit bemerkt hatte. Die blasse Frau, die in der Tür stand, hätte er auf der Straße nicht wiedererkannt. Laura, die Frau von Walker, war schon immer eine schlanke Frau gewesen, doch sie hatte seit ihrer letzten Begegnung noch einmal ordentlich abgenommen. In der langen Palazzo-Hose und der viel zu weiten Bluse wirkte sie regelrecht dürr.
„Laura“, begrüßte er seine Schwägerin und gab ihr die Hand.
Ihre Wangenknochen zeichneten sich deutlich in dem abgemagerten Gesicht ab. Sie lächelte, doch es vertrieb die dunklen Schatten in ihren Augen nicht.
Walker trat an ihre Seite und legte seiner Frau einen Arm um die Schulter. Laura zuckte zusammen und wand sich unbehaglich in der Umarmung, bis er sie losließ.
„Vermutlich möchtest du zuerst auspacken und dich umziehen, bevor es Abendessen gibt“, sprach seine Mutter Cole an.
Der nickte. „Das übliche Zimmer?“
„Selbstverständlich.“
„Dann hole ich mein Gepäck.“ Mit einem entschuldigenden Kopfnicken in Richtung Walker und Laura machte er auf dem Absatz kehrt, um seine Koffer zu holen.
Die Woche hatte aus Einarbeiten bestanden. Inzwischen war Cole es gelungen, sich in der Firma einen Überblick zu verschaffen. Walker hatte gute Arbeit geleistet. Die Reitsportartikel für Reiter liefen deutlich besser als die für Pferde und so würde er sich zuerst auf diese Produktlinie konzentrieren. Wenn die Infrastruktur einmal stand, wäre es keine große Umstellung, die Pferdeartikel mit aufzunehmen.
Um in Ruhe denken zu können und zwischendurch etwas anderes zu sehen, als die Hochhäuser von Montreal, hatte er die gesammelten Unterlagen mit auf die Ranch genommen. Dort saß er am Nachmittag auf der Terrasse hinter dem Haus mit einem wunderbaren Blick auf den Stall und die direkt angrenzende Pferdekoppel und ging die Papiere durch. Der Laptop stand aufgeklappt vor ihm, damit er sich immer wieder Notizen machen konnte.
Aus der Küche hatte er sich eine selbstgemachte Limonade geholt und als er sich zurücklehnte, um eine Pause einzulegen, nahm er einen Schluck. Mit einem zufriedenen Lächeln sah er den Pferden zu, die auf der Koppel grasten. Jacob Carrick verschwand mit einer heubeladenen Schubkarre in den Ställen. So lange Cole denken konnte, arbeitete der Stallmeister für seine Familie. Er war derjenige gewesen, der ihn das erste Mal auf den Rücken eines Pferdes gesetzt hatte.
---ENDE DER LESEPROBE---