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Alt werden gehört zu unserer Zukunft. Wir haben eine um Jahrzehnte längere Lebensspanne als unsere Urgroßeltern. Das ist schöner als ein Sechser im Lotto. Um das aber wirklich auszukosten, sollten wir unseren Lebensstil auf die gesamte Lebensspanne ausrichten. Rechtzeitig krisenfeste Beziehungsnetze in Ehe und Familie, in Partnerschaft und Nachbarschaft zu knüpfen und mit an einem Wohnumfeld für Generationen zu bauen, wird zunehmend wichtiger. Nicht die Politiker, wir sind die Hauptakteure, wenn unser Leben einsam oder gemeinsam enden soll. Das zeigt Eckhard Rahlenbeck in seinem Buch. Es ist voller Anregungen und gelungener Beispiele.
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Seitenzahl: 133
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Titel
Eckhard Rahlenbeck
Farben
desAlters
Wo Leben voll endet
Impressum
Die Deutsche Bibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.ddb.de abrufbar.
© 2011, Verlag und Buchhandlung der Evangelischen Gesellschaft GmbH, Stuttgart Augustenstraße 124, 70197 Stuttgart, Telefon 07 11/60 10 00, Fax 6 01 00 76, www.verlag-eva.de
Alle Rechte vorbehalten.
Gestaltung und Satz: Cornelia Fritsch, Gerlingen
Druck: Druck- und Medienzentrum Gerlingen GmbH, Gerlingen
Titelfoto: Dieter Skubski, Stuttgart
ISBN 978–3–7918-8037-2
Inhalt
Inhalt
Titel
Impressum
„Statt eines Vorworts:“
Gemeinsam statt einsam
„Grün für Kreativität:“
Lebensräume für Generationen – Planen, entwerfen, gestalten von Wohnquartieren
Orange für Kontaktfreude:“
Sozialpioniere im Quartier – Die Mehrgenerationen-Nachbarschaften
„Violett für Lebensmut:“
Beziehungsnetze knüpfen – Generationengleiche soziale Bindungen
„Türkis für Erfindungskraft:“
Hilfe pro Quadratmeter – Homesharing und Zeitbanken
„Purpur für Zuwendung:“
In der vierten Lebensphase – Die Kultur der Wegbegleitung
„Gelb für Vitalität:“
Wo verpflanzte Bäume gedeihen sollen – Sind die Pfegeheime noch zu retten?
„Rot für Gefühle:“
Flirt in der Tagespflege – Die verdrängte Emotionalität
„Blau für Geborgenheit:“
Besetzen wir die Heime – Die Rolle der Freunde und Verwandten
„Selbsttest:“
Fit fürs Alter?
„Epilog:“
Herbst 2030
„Weiterführende Informationen und Internetadressen“
„Statt eines Vorworts:“
Gemeinsam statt einsam
„Nimm uns mit, Kapitän, auf die Reise! Nimm uns mit in die weite, weite Welt!“ Den alten Schlager aus dem CD-Player hatte ich schon auf dem Flur gehört. Das Lied vom Fernweh ist das Einzige, was auf den ersten Eindruck den Raum belebt, als ich eintrete. Regungslos sitzen sechs Frauen und zwei Männer. Sie sind um den Tisch herumgruppiert, die Augen geschlossen oder stumm vor sich hin blickend. „Fährst du heim, Kapitän, kehr‘n wir gerne in die Heimat zurück nach Haus.“ Sollte ich den Heimbewohnern an so einem ganz normalen Nachmittag im Tagesraum der Wohngruppe ihr Nickerchen verleiden? Ich weiß, dass ich mit einem „Guten Tag“ oder „Grüß Gott“ reflexartig ein gemurmeltes Echo zurückbekommen würde. Das wäre Routine. Oberflächliche Grußroutine, mehr nicht. Nach mehreren Jahren der Besuche im Heim ist mir aber bewusst geworden, was die Alten mit dem betagten Computer auf meinem Schreibtisch gemeinsam haben. Der 95-jährigen Tante Luise Victoria muss ich mich bei der Begrüßung direkt zuwenden, am besten in die Hocke gehen, um auf Augenhöhe mit ihr zu sein: „Hallo, meine liebe Tante!“ Die trüb gewordenen Augen forschen einen Augenblick. Nachdem sich unsere Hände berühren, wendet sich verlorenes, ratloses Umherblicken in Freude: „Ach, du bist es. Wie schön.“ Ich gebe ihr einen Kuss auf die Wange.
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