Die Football-Freunde – Touchdown für die Grasdorf Rebels - Andreas Hüging - E-Book

Die Football-Freunde – Touchdown für die Grasdorf Rebels E-Book

Andreas Hüging

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Beschreibung

»Rebels sind Gewinner, heute, morgen und für immer!«

Die Grasdorf Rebels verbindet eins: Die Liebe zum American Football. Als die Condors aus dem Nachbarort die Jungs zu einem Feindschaftsspiel herausfordern, wollen sie allen zeigen, dass mehr als nur ein Nachwuchstrupp in ihnen steckt. Doch um ihre Gegner schlagen zu können, muss das Team zusammenhalten. Und das nicht nur auf dem Feld, sondern auch als ihrem Quarterback Jimmy wegen eines vergurkten Mathetest ein Footballverbot droht, Artem von einem wütenden Kaufhausdetektiv verfolgt wird oder ein stinkender Hund ihren allergiegeplagten Trainer verjagt.

Mit Glossar und einem Vorwort des zweimaligen Super-Bowl-Gewinners Sebastian Vollmer.
Die erste American Football-Reihe für Kinder ab 8 Jahren – empfohlen von Toggo Touchdown.

Weitere Bände der Reihe:
Die Football-Freunde – Touchdown für die Grasdorf Rebels (Band 1)
Die Football-Freunde – Rebels im Superschlamassel (Band 2)
Band 3 erscheint im Herbst 2025

Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:

EPUB
MOBI

Seitenzahl: 96

Veröffentlichungsjahr: 2025

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Mit Illustrationen von Dominik Rupp

Hallo zusammen,

die Football-Freunde haben erkannt: Beim Football geht es um viel mehr als die sportliche Leistung. Es ist ein Zusammenspiel aus Strategie, Kondition, Technik und vor allem Teamgeist.

Vor meiner Karriere als Footballer war ich einige Jahre beim Schwimmen, einem Einzelsport, in dem jeder für sich kämpft. Beim American Football ist das anders: Alle arbeiten auf ein gemeinsames Ziel hin und man gewinnt oder verliert zusammen.

In einem Football-Team kommen viele verschiedene Charaktere zusammen – in einem NFL-Team besteht der Kader aus bis zu 53 Spielern – und jeder einzelne hat besondere Stärken und Talente. Doch nur wenn das ganze Team zusammenhält, sich jeder auf die anderen verlassen kann und alle ihr Bestes für das Team geben, kann man Spiele gewinnen, gemeinsam Erfolge feiern und Freundschaften fürs Leben finden.

Ich hatte das Glück, dass mein Footballtraum wahr geworden ist und ich mit meinem Team bei den New England Patriots zweimal den Super Bowl gewinnen konnte. Das Gefühl, mit 50 Mann zusammen den Pokal in die Höhe zu stemmen und diesen Sieg feiern zu dürfen, ist unbeschreiblich.

Nicht nur als offizieller Botschafter der NFL freue ich mich darauf, mitzuerleben, welche Herausforderungen die Football-Freunde zusammen meistern müssen. Ob sich ihr Footballtraum auch erfüllen wird?

Viel Spaß beim Lesen!

Euer

Sebastian Vollmer

Herzlichen Dank an unsere Berater*innen bei den Potsdam Royals Tobias Nowack und Friederike Harnisch

1.

Die Super-Schüssel

Auf der gigantischen Anzeigentafel des Super Bowls* steht es in funkelnden Leuchtbuchstaben: Grasdorf Rebels 32 – Keilbach Condors 36

»Gebt Gas Jungs!«, brülle ich. »GEBTALLES!«

Gewinnen oder verlieren! Nur das zählt!

Billie Bowl Heinrich, unser Center, snappt den Ball durch seine Beine zu mir. Ich mache ein paar Schritte nach hinten, um den allerbesten Blick auf das Spielfeld zu bekommen, und entdecke Wiesel, unseren flinken Wide Receiver. Der Ball liegt perfekt in meiner Hand, ich hole aus und werfe den Pass meines Lebens. Die Condors staunen dem Ei mit Glupschaugen hinterher. Doch der Ball fliegt wie ein Adler über alle Köpfe hinweg, Wiesel reckt in vollem Lauf die Arme, und … gefangen! Dann macht er den letzten, alles entscheidenden Touchdown. Das Spiel ist vorbei.

Waaahnsinn!Mega!

Ich reiße mir den Helm vom Kopf und renne zu unseren Fans. Tausende sind gekommen, um uns zuzujubeln. Von allen Seiten recken sich mir Hände entgegen. Alle wollen mich berühren, den Quarterback-Superstar.

»Du bist unser Held!«, ruft einer.

»Wir lieben dich!«, ein anderer.

Die Leute trampeln mit den Füßen, dass die Tribüne wackelt. Und alle rufen meinen Namen: »Jimmy King! Jimmy King! Jimmy King!«

Nun kommt auch mein Team angerannt. Längst haben alle die Helme von den Köpfen gezogen. Als Erster klatscht mich Ferdinand, genannt Fumble, ab. Das spricht man Fammbel aus, klingt lustig, oder? So steht es auch in der Aufstellung. Fammbel ist der stärkste Rebel von allen und breit wie ein Schrank, genau richtig als Verteidiger. An ihm kommt keiner vorbei. Und gibt es mal Streit, renkt er es wieder ein. Alle lieben Fammbel!

Als Nächster springt mir Wiesel jubelnd auf den Rücken. »Oberkrass, Jimmy, wir haben’s geschafft!«

Wiesel, der eigentlich Tom Wiesinger heißt, ist ein bisschen wie das Tier, dem er seinen Spitznamen verdankt: klein, schnell, flink. Hat er erst mal den Ball, wieselt er durch die Abwehr, bis er die Endzone erreicht. So wie gerade eben, als er die Safetys der Condors nass gemacht hat. Leider liegt er nach jedem Foul heulend am Boden. Doch das nimmt ihm keiner krumm. Schließlich hat jeder Rebel irgendeinen Knall. Wir sind alle total verschieden, aber vor allem sind wir ein super Team! Colin Coffi, den wir CoCo nennen, und ich legen ein lässiges Tänzchen hin, das wir zuvor geprobt haben. Zuletzt rennt mich Billie Bowl vor Freude über den Haufen und wir kugeln uns johlend am Boden. Seinen Spitznamen hat er wegen des Super Bowl, den er so gerne gewinnen wollte. Endlich hat es geklappt! Zusammen mit ihm, Lasso, CoCo, Amon und den restlichen Jungs, laufen wir zur Siegerehrung, wo uns gleich bei Limonade und Popcorn der silberne Pokal übergeben wird. Da steht er direkt vor mir! Ich kann es nicht mehr abwarten und greife danach. Wieder jubeln alle und laute Musik setzt ein: An Tagen wie diesen …, dröhnt es feierlich aus dem Lautsprecher. Das ganze Team singt mit: »… wünscht man sich Unendlichkeit!«

Das fühlt sich bärenstark an. Doch plötzlich verstummt der Jubel, das Stadion löst sich auf und der Pokal verschwindet aus meinen Händen.

»Aufstehen, Jimmy! Heute ist doch der wichtige Mathetest, vorher habt ihr noch Kunst und Deutsch.« Meine Mutter Samantha studiert den Stundenplan an der Wand. Alle nennen sie Samy, so heißt auch ihr Schönheitssalon: Samys Beauty Dream. In der Wohnung darüber wohnen wir, aber unser Haus einen Traum zu nennen, ist krass übertrieben. Mum reißt die Vorhänge auf, und sofort sticht mir die Sonne in meine müden Augen. Als ich endlich klarsehe, fällt mein Blick auf mein Handy. Das Lied von den Toten Hosen läuft noch, davon lasse ich mich jeden Morgen wecken, aber nun singt niemand mehr mit. Und statt einem Pokal steht ein dampfender Becher Kakao auf meinem Schreibtisch. Es war alles nur ein schöner Traum!

Mit einem Ruck zieht Mum die Decke fort.

»Aufstehen, waschen, Zähne, und dann schau noch mal ins Mathebuch!«

»Das kenne ich auswendig, vorwärts und rückwärts. Hundertpro!«, lüge ich, dass sich der Lattenrost unter meiner Matratze biegt.

»Na, das freut mich, King!«, strahlt Mum. Trotzdem hält sie mir einen ihrer schick lackierten langen Fingernägel unter die Nase. »Auch Könige müssen sich anstrengen, verstanden?« Dann verschwindet sie in der Küche.

Noch vor wenigen Sekunden war ich ein Superstar, nun droht mir eine ganz gemeine Niederlage: Der Mathetest! Ich schlürfe aus dem heißen Becher, aber beim Gedanken an Zahlen und Gleichungen schmeckt sogar der Kakao bitter.

* Für diesen und alle weiteren grau eingefärbten Begriffe, findest du eine Erklärung im Glossar am Ende des Buches.

2.

Hokuspokus, Mathe weg!

Ich heiße Jimmy King. King ist der Nachname meines Vaters. Den habe ich nie kennengelernt, weil meine Eltern sich getrennt haben, bevor ich geboren wurde. Die haben hier in Deutschland bei der Army gearbeitet und Mum ist gleich dageblieben. Dad lebt wieder irgendwo in Amerika und hat nichts zurückgelassen außer seinem alten Football. Jahrelang lag das Ding nutzlos unter meinem Bett. Erst als ich Fammbel, Bowl und die anderen getroffen habe, ergab alles einen Sinn. So als wollte mein unsichtbarer Vater mir sagen, was ich tun soll. Ich weiß nicht, ob er ein guter Spieler war, der schreibt nicht mal zu Weihnachten, und Mum weiß nicht, wo er wohnt. Jedenfalls behauptet sie das. Immerhin habe ich seinen coolen Nachnamen bekommen. Leider bin ich in Rechnen kein König, sondern eine echte Superniete, weshalb ich mich einige Stunden später auch frustriert zum Lehrerpult schleppe. Die Zettel mit den Aufgaben sind fast leer und liegen trotzdem so schwer in meiner Hand, als hinge mein ganzes Schicksal daran. Auf die letzte Seite habe ich ein großes SORRY gemalt. Und: Vielleicht beim nächsten Mal!

Den Test habe ich vergurkt, so viel steht fest.

Au Backe!

»Ist das dein Ernst?«, fragt mich Frau Zweistein, unsere Lehrerin. »Was hast du bloß immer im Kopf, Jimmy?«

Darüber muss ich nicht lange nachdenken.

»Football!«, schießt mir die Antwort über die Lippen – wie ein Kick, den niemand stoppen kann. »Was denn sonst?«

Sofort lachen die anderen mich aus. Dann stecken sie ihre Nasen wieder in die Aufgaben. Die denken, ich bin ein Idiot, weil ich das mit den Zahlen nicht checke. Hallo!? Von denen hat noch nie einer einen genialen Pass geworfen. So einen, der das ganze Spiel verändert. Vielleicht sogar das ganze Leben! So wie ich heute früh, als ich noch geschlafen habe. Aber für Yards, Runs und Touchdowns gibt es eben keine Schulnoten. Das ist krass unfair!, finde ich.

»Du musst unbedingt mehr üben, Jimmy«, seufzt Frau Zweistein. »Was willst du sonst später bloß werden?«

Ich fange ihre Frage wie einen Football auf und werfe ihr die Antwort gleich zurück: »Der berühmteste Quarterback der Welt!«

Wieder lachen alle. Aber denen werde ich es schon noch zeigen.

Trotzdem ist meine Laune nach dem misslungenen Test im Keller – ganz tief unten, dort, wo es müffelt und die großen Spinnen wohnen. Mum wird stinkesauer sein, wenn ich in Mathe mal wieder eine miese Note nach Hause bringe. Aber sobald ich Zahlen sehe, fliegen sie vor meinen Augen durcheinander wie ein Schwarm Krähen. Was soll ich bloß tun? Wäre ich Harry Potter, würde ich Mathe einfach aus der Welt zaubern. Hokuspokus, Mathe weg!

Dann würden die anderen mich auch nicht mehr auslachen. Traurig und allein schleiche ich vom Schulhof. Dann fällt mir der Traum von heute Morgen wieder ein und ich muss grinsen. Ganz bestimmt klappt es irgendwann mit der großen Karriere als Quarterback – und wer fragt schon einen Superstar nach Gleichungen und Bruchrechnung?

Zum Glück ist heute Trainingstag. Auf dem Platz bin ich der Größte. Jimmy King, der Football-Magier! Fast so, wie der gute alte Harry in Hogwarts. Leider will Mum mir das Training verbieten, wenn ich in Mathe nicht bald ein paar Punkte hole. Düstere Aussichten! Ohne Football wäre einfach alles aus. Aber sogar Harry Potter musste lange kämpfen und fiese Gegner besiegen, bis er endlich am Ziel war. Und nun kennt ihn die ganze Welt. Genau so werde ich es auch machen. Ich schwöre – bei meiner Ehre als King!

3.

Berti und der Stinker

Nach einem kurzen Nickerchen mache ich mich auf den Weg zu unserem Trainingsplatz. Der liegt am Ortsrand, einen Katzensprung vom winzigen Grasdorfer Bahnhof. Viel ist hier nicht los, es gibt nur zwei neue Einfamilienhäuser, nicht weit vom Spielfeld. Aber die Leute, die dort seit Kurzem wohnen, haben uns bislang nicht gestört. Gleich hinter dem Platz ist ein gigantisches Maisfeld und dann kommt ein kleiner Fluss. Dort verschwinden regelmäßig unsere Bälle. So mancher Rebels-Suchtrupp ist da schon verloren gegangen und erst nach dem Training wieder aufgetaucht. Neben dem Platz stehen ein paar Sitzbänke fürs Publikum und ein Kaxi-Klohäuschen, falls mal jemand für kleine Rebellen muss. Alle paar Wochen kümmert sich Bowls Papa um die Stinkekiste, der ist ein echter Donnerbalken-Profi. Doch das Beste ist – tatata! – die VIP-ZONE. Ein Partyzelt, unter dem mehrere Gartenstühle und ein Grill vor Regen geschützt sind. Dort haben wir auch ein paar gemütliche Hängematten aufgespannt. Hier dürfen nur die ganz wichtigen Leute chillen, also echte Rebels und niemand sonst, klar? Hinter der VIP-Zone rostet ein alter Container vor sich hin, in dem wir uns umziehen. Es gibt nur einen Schlüssel, den hat unser Coach Berti, der uns dreimal die Woche trainiert. Berti ist schon so alt, dass er keine Haare mehr auf dem Kopf hat. Dafür sprießt sein Vollbart umso doller. Leider ist er auf seinem steinalten Dirt Bike nicht der Schnellste und kommt deshalb meistens zu spät. So wie heute! Lasso, CoCo, Amon, Fammbel, Bowl, Wiesel, ich und die anderen scharren bereits unruhig mit den Füßen.

»Wenn wir die Condors irgendwann schlagen wollen, dürfen wir keine Sekunde vom Training verpassen«, findet Bowl.

Die anderen nicken nervös.

Unsere ärgsten Feinde, die Keilbach Condors aus der großen Kreisstadt, nennen uns nur die Quatschkopf Losers