Die Frau im Bürgertum - Annett Rischbieter - E-Book

Die Frau im Bürgertum E-Book

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  • Herausgeber: GRIN Verlag
  • Sprache: Deutsch
  • Veröffentlichungsjahr: 2003
Beschreibung

Studienarbeit aus dem Jahr 2003 im Fachbereich Kulturwissenschaften - Europa, Note: 1,7, Universität Leipzig (Institut für Kulturwissenschaften), Veranstaltung: Konsum, Kultur und Gesellschaft in Europa I., Sprache: Deutsch, Abstract: Im Laufe des 19. Jahrhunderts gewann die Bürgerliche Gesellschaft stark an Einfluss. Der Verlust der Vormachtstellung des Adels, die Einführung der Gewerbefreiheit und die Ausbreitung mechanisierter Produktionsmethoden veränderte das soziale und wirtschaftliche Leben. Für die Bürger wurde neben einem ökonomischen Machtzuwachs auch wirtschaftlicher und wirtschaftspolitischer Einfluss möglich. Allerdings galt dies nur für einen Teil der Bevölkerung. Der ganze Mensch als Bürger scheint auf-gespalten zu sein in zwei konkurrierende Ideale, das Ideal der männlichen Stärke und Rücksichtslosigkeit und das Ideal der weiblichen Schwäche und Nachgiebigkeit.“ Die Aufgaben der Frau waren sogar im „Preußischen Allgemeinen Landrecht“ (ALR) festgehalten, „Sie (die Frau) ist schuldig, dem Hauswesen des Mannes nach dessen Stand und Range vorzustehen“ Politisch erhielt die Frau dafür keinerlei Rechte. Auch im „Bürgerlichen Gesetzbuch“ von 1900 blieb die schlechte rechtliche Lage für die Frau erhalten. Sie war entmündigt und ökonomisch abhängig. Erst 1957 wurde schließlich der Gleichheitsgrundsatz eingeführt. J.S. Mill brachte 1869 den Widerspruch zwischen der freien Bürgerlichen Gesellschaft und der Rolle der Frau als Hausfrau und Mutter auf den Punkt. „The law of servitude is a monstrous contradiction to all the principles of the modern world. ...There remain no legal slaves except the mistress of every house.“ Die bürgerliche Hausfrau war allerdings, im Gegensatz zur „Hausmutter“ vergangener Zeiten und zur Hausfrau in Arbeiterfamilien, fast reine Konsumentin. Während in Arbeiterfamilien und am Land die Güter für den täglichen Bedarf und Kleidung noch selbst produziert wurden, erwarb die bürgerliche Hausfrau diese auf Märkten, im Laden um die Ecke oder später im Kaufhaus. „’Nur’-Konsumentin sein zu können, geriet zum Prestigeindiz und zur Definitionskomponente der Bürgerfrau.“ Obwohl die Rolle der Bürgerlichen Frau als Hausfrau und Mutter als wichtig für die Familie und den Staat angesehen wurde, erhielt die Arbeit der Hausfrau an sich durch den Verlust der produktiven Funktionen eine Abwertung. Konsum galt, im Gegensatz zur Produktion, nicht als Arbeit. Im folgenden wird die Entstehung des bürgerlichen Hausfrauenbildes, seine Bewertung in der Literatur und anschließend einige Aufgaben der bürgerlichen Hausfrau, u.a. als Konsumexpertin, beschrieben, wobei auch die Verschleierung der Arbeit und der schleppende Beginn der Frauenbewegung eine Rolle spielen wird.

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