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Dumas Lustspiel in 5 Akten entstand bereits 1843 und wurde bis Mitte des 19. Jahrhunderts und noch danach weltweit aufgeführt. Roger, Vicomte von Saint-Hérem, der Vertraute des Herzogs von Anjou, liebt Charlotte von Mérian und dringt in das Stift von St. Cyr ein, um sie zu sehen und womöglich zu entführen. Da er in Charlottes Freundin, Fräulein Louise Mauclair ein Hindernis findet, bittet er seinen Freund, den bürgerlichen, aber reichen Dubouloy, Louise zu beschäftigen. Das Rendezvous wird jedoch entdeckt und Frau von Maintenon lässt die Herren in die Bastille bringen und nur befreien, nachdem sie die Damen geheiratet haben. Roger glaubt allerdings, dass Charlotte ihm eine Falle gestellt hat, verlässt wie Dubouloy seine Frau und beide folgen dem Herzog von Anjou, der als König Philipp V. nach Spanien zieht ...
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Seitenzahl: 116
Die Fräulein von St. Cyr
ALEXANDRE DUMAS
Die Fräulein von St. Cyr, A. Dumas
Jazzybee Verlag Jürgen Beck
86450 Altenmünster, Loschberg 9
Deutschland
Übersetzer: Otto Randolf
ISBN: 9783988681171
www.jazzybee-verlag.de
Vorwort1
Personen. 5
Ort der Handlung:5
Erster Aufzug.6
Zweiter Aufzug.25
Dritter Aufzug.42
Vierter Aufzug.57
Fünfter Aufzug.73
Der Rokokogeschmack, scheint sich länger in der Mode halten zu wollen, als es sonst gewöhnlich mit Moden der Fall zu sein pflegt. Noch immer muss alles, selbst die Dekoration und Theaterkostüme, Rokoko, oder Rococco, sein - man ist über die Schreibart dieses gewichtigen Wortes noch nicht recht einig -, und um dieses Rokokogeschmackes willen scheint es wiederum unter den neueren französischen Lustspieldichtern Mode zu sein, die Stoffe zu ihren Lustspielen, Baudevilles und Operetten vorzüglich aus dem Rokokozeitalter zu entlehnen. Ob aber ihre Stücke auch in sich selbst ein Bild jener Zeit, in Bezug auf Charakter und Sitten sind, das scheint sie sehr wenig zu kümmern, und Herrn Alexander Dumas besonders gar nicht, wie wir an diesen Fräulein von Saint-Cyr ersehen können. Wir müssen Frau von Maintenon, die strengen fast klösterlichen Regeln von Saint-Cyr, sowie überhaupt die frömmelnde, scheinheilige Sitte des Hofes Ludwigs XIV. während seiner letzten Regierungsjahre hier ganz beiseitestellen. Was kümmert es Herrn Dumas, diese Dinge in ein schelmisches Abenteuer zu verflechten? in den Sälen von Saint-Cyr Scherze uns Anspielungen hören zu lassen, welche damals mit Fluch und Anathema belegt waren? Herr Dumas will Lachen erregen, Beifall ernten, und zwar nach der neuesten, i. e. Rokokomode; auf das Wie? kommt es ihm nicht an. Und hat denn nun Herr Dumas diesen Zweck vollkommen erreicht? - Ja, und nein.
Der erste Akt erweckt Neugierde, der zweite und dritte steigert sie bis zur Spannung; die beiden letzten kühlen aber wieder ab, und das frische fröhliche Gelächter, welches die erste Hälfte des Stückes begleitete, hat endlich einer stillen Resignation Platz gemacht, die weit eher auf langmütige Geduld, als auf Belustigung schließen lässt.
Herrn Dumas neuestes Werk gehört übrigens jener Gattung Zufalls- und Intrigenspielen an, wie sie nun, leider! jetzt einmal an der Tagesordnung sind, zum großen Nachtheil des ächten, guten Lustspiels, des Sitten- und Charakter Lustspiels; es lehrt nichts, schildert nichts, fordert den Geist nicht zum Nachdenken heraus, und lässt keine höhere, nachhaltige Regung in uns zurück. Es wimmelt von Zufälligkeiten, Witzen, Wortspielen; die Redensarten fliegen herüber und hinüber, ohne dass man den eigentlichen Grund von dem allen so recht erfährt; man weiß nicht, woher das kommt, wohin es geht, was oder wem das ähnlichsieht, indes, die Wortspiele sind gut, der Knoten leicht geschürzt, man lässt sich einige Augenblicke davon blenden, man lacht, man unterhält sich und verlässt endlich das Theater ohne die mindeste Lust das Stück jemals wieder zu sehen. Man hat es einmal gesehen und hat daran vollkommen genug, und das eben ist der Fehler und die Strafe jener leichten, lustigen Zufallskomödien.
Das Stück spielt in Saint-Cyr, in demselben strengen Institut, welches Madame Maintenon in ihren späteren Jahren stiftete. Ein gewisser Vicomte von Saint-Hérem, eine Art Lovelace im Kleinen, hat ein Fräulein von Meran während der Vorstellung der Esther, welche die Elevinnen Sr. Majestät zum Besten gegeben, gesehen; und sie sehen, sich in sie verlieben, und sie gewinnen wollen, ist beim Herrn Vicomte das Werk eines Augenblicks; er dringt durch List und Leitern in die Festung von Saint-Cyr, und nimmt einen Herzensfreund, einen gewissen Herrn Achille Duboulloy, mit sich. Dieser Achille ist aber keineswegs der Held Achills, sondern ein Original, ein pudelnärrischer Mensch, eine Art von Turlupin, der dem Herrn Vicomte nur zum Deckmantel und Mithelfer seiner Absichten dienen soll; und in der Tat, während Saint-Hérem dem Fräulein von Meran seine Leidenschaft schildert und diese ihm höchst nachsichtsvoll zuhört, beschäftigt sich Duboulloy, um eine Diversion zu machen, mit Mademoiselle Louise Mauclair, der Busenfreundin der Demoiselle de Meran. Diese leiht den verliebten Redensarten des lustigen Galans ebenso willig ihr Ohr, wie ihre Busenfreundin, und Alles geht so gut und so schnell vonstatten, dass die zwei Liebespaare in aller Geschwindigkeit wegen eines Entführungsplanes übereinkommen. Unglücklicherweise, oder auch glücklicherweise, bekommt Frau von Maintenon einigen Wind von der Verschwörung; die Leute des Königs kommen im entscheidenden Moment dazu, und der Herr Vicomte wird samt seinem getreuen Achilles in die Bastille gesperrt.
Der Skandal war aber allzu groß, als dass Se. Majestät und Frau von Maintenon ihn so ungestraft hingehen lassen könnten. Man lässt daher unsern beiden Liebeshelden die Wahl: "entweder die Damen zu heiraten, oder sich die Zeit hinter Schloss und Riegel zu vertreiben, so gut es eben angehen kann. “' Die Herren entschließen sich zu Ersterem; die Doppelhochzeit wird vollzogen, und Dubouloy und Saint-Hérem wieder auf freien Fuß gesetzt.
Das war es nun aber so eigentlich nicht, was die beiden Ritter anfangs gewollt, und darum kann man es ihnen auch nicht verdenken, dass dieses unverhoffte Eheglück sie einigermaßen toll macht. Saint-Hérem wollte ein wenig mit Fräulein Meran liebeln, aber heiraten - nimmermehr! Sein ganzer Ruf als liebenswürdiger Galan ist einer Ehe zum Opfer gefallen, und der arme Dubouloy! der hatte ja schon eine andere Heirat im Sinne, als er sich, um seinem Freunde einen Gefallen zu erzeigen, zu jenem Scherz bereden ließ; um wieviel toller und wilder muss er also sein? - Und so der Gewalt weichen zu müssen, das ist ja ganz unerhört! Saint-Hérem erklärt demnach seiner Frau: der König habe ihn zwar zur Trauung zwingen können, aber niemals solle es ihm gelingen, ihn auch zu ihrem Manne zu machen; in ähnlicher Weise der Andere; und hierauf verlassen beide ihre Frauen, Paris, Frankreich, und folgen dem Herzog von Anjou, nachmaligen Philipp V., nach Spanien.
In Madrid vergnügen sich die beiden Herren nach Herzenslust, und wissen sich trefflich für ihr Missgeschick in Saint-Cyr und in der Bastille schadlos zu halten. Eines schönen Tages, oder besser eines schönen Abends, gibt der Herzog von Anjou, nunmehriger König von Spanien, einen glänzenden Maskenball: zwei Damen ziehen Aller Blick auf sich, und Saint-Hérem und Duboulloy erschöpfen sich in Bewerbungen und Liebenswürdigkeiten; man muntert sie auf, man gibt ihnen sogar Hoffnung, und endlich, und endlich fallen die Larven ab, und: „Sie ist es! ruft Saint-Hérem, und: „Sie ist es!“ wiederholt sein Echo, Herr Dubouloy, Wir haben demnach die Ehre, in den beiden geheimnisvollen Schönheiten Frau von Saint-Hérem, vormals Fräulein von Meran, und Frau Dubouloy, vormals Demoiselle Louise Mauclair, vor uns zu sehen. Recht überraschend.
Die beiden Ehemänner wider Willen stehen also noch einmal den aufgezwungenen Gattinnen gegenüber. Dubouloy hält am besten stand; doch Saint-Hérem beginnt zu schwanken; denn die Eifersucht mischt sich ins Spiel; sie jagt ihm zuvörderst einige Unruhe ob seiner ehelichen Ehre ein, und daraus entsteht, wie es bisweilen zu geschehen pflegt, nach und nach Liebe. Der König selbst, um sich ein wenig von den Regierungssorgen zu zerstreuen, kommt auf den Einfall, der Frau von Saint-Hérem den Hof zu machen, und Saint-Hérem fängt an zu glauben, dass seine Frau mit dieser königlichen Phantasie einverstanden sei; er wird unruhig, späht, bewacht und beobachtet seine Frau; diese gewahrt die Symptome der wiedererwachten Neigung, und schürt das Feuer durch scheinbare Begünstigung des Königs. Das gelingt ihr sogar über Erwartung, denn der König beschließt, den Herrn von Saint-Hérem vom Hofe zu verbannen; da überhäuft er seine Frau mit Vorwürfen und Schmähungen, und geht sogar so weit, dem König zu drohen. Frau von Saint-Hérem bemerkt ihrem Herrn Gemahl höchst einfach und natürlich: „Warum haben Sie mich verlassen, und mich durch Ihr Verlassen beschimpft!“ -- und der König beschließt, den Vicomte zu züchtigen.
Aber kein Scherz darf zu weit getrieben werden, und jedes Ding auf der Welt hat ein Ende. Frau von Saint-Hérem hat sich zur Genüge überzeugt, dass ihr Gemahl sie wirklich und wahrhaft liebe, und aufs Innigste gerührt, vergibt sie ihm; und der König tut desgleichen und lässt Gnade für Recht ergehen. So endet Alles in Freude und Herrlichkeit, nur nicht für den armen Dubouloy, der auch seine Frau wiedernehmen muss und es sehr mit Widerwillen und, wie man in der Tat hier sagen kann, nur aus Notwehr tut.
Dies der ganze Inhalt dieses neuen Dumasschen Lustspiels, bis auf einige zuweilen recht geistreiche und witzige Einzelheiten, obschon auch diese hin und wieder nicht vom besten Tone zeugen. Unmöglich kann man dies ein echtes, wahrhaftes Lustspiel nennen; und fast scheint es vielmehr, als habe sich Herr Dumas darin gefallen, auf den breitgetretenen Fußpfaden des Vaudevilles und der Operette sich zu ergehen und hier und da ein am Wege vergessenes Witzblümchen zu pflücken. - Herr Dumas hat diesen Zweck erreicht, er hat Lachen erregt und Beifall geerntet; wird dieser Erfolg jedoch von langer Dauer sein? - und darf und soll man dies zu Nutz und Frommen der guten Sache wünschen? - - Die Rollen sind höchst brillant und dankbar, und es lässt sich leicht erklären, wie sich das Publikum durch das treffliche Spiel der Damen Plessis und Anais, so wie der Herren Regnier und Firmin zu solchen Beifallsbezeigungen hinreißen ließ, welche außerdem dem Stücke selbst wohl schwerlich zu Theil geworden wären.
Herzog von Anjou, Enkel Ludwig XIV.
Roger Vicomte von Saint-Hérem,
Hercule Dubouloy, Sohn eines Generalpächters
Herzog von Harcourt, französischer Gesandter in Madrid,
Charlotte von Meran, Pensionärinnen in St. Cyr,
Louise Mauclair, Pensionärinnen in St. Cyr,
Comtois, Rogers Diener.
Ein Gerichtsbeamter.
Ein Kammerdiener.
Ein Diener.
Ein Offizier.
Soldaten.
1. Aufzug in St. Cyr;
2. Aufzug in Paris;
3. 4. und 5. Aufzug in Madrid.
Ein kleiner Pavillon in den Gebäuden von St. Cyr, Ein Fenster im Hintergrund. - Eine Seitentüre links. - rechts erste Kulisse ein vergittertes Fenster; zweite Kulisse eine Türe, bleibt sie offen, so sieht man einige zu einer Ausgangsstüre führende Stufen.
Charlotte.
Charlotte(allein, kommt links, macht einige leise Schritte auf den Fußspitzen, hört, sieht sich vorsichtig um, ob sie auch allein sei). Er flüsterte mir im Vorbeigehen zu: „Gehen Sie morgen, während der Erholungsstunden um sieben Uhr Abend - in den blauen Salon - heben Sie den Tischteppich auf - Sie werden einen Brief dort finden, ich beschwöre Sie, lesen Sie ihn!“ - Ich sagte meiner Freundin Louise, dass im mich auf mein Zimmer zurückziehen wolle und eilte hierher. (Befühlt den Teppich.) Er sollte hier liegen - ha, ich fühle ihn - ha, da ist er. - Mein Gott, was tue ich nun? Ihn nehmen, ach, wie unrecht ist das! Ihn hier liegen lassen? - Oh, wie unklug und wie gefährlich könnte das werden! Wenn eine der Lehrerinnen den Brief fände, wenn zufällig mein Name in ihm erwähnt wäre. - Und Frau von Maintenon ist so streng - so sehr streng -! Aber es ist möglich, dass ich mich täusche - vielleicht ist das, was ich hier fühle, gar kein Brief - wie hätte er sich auch Eintritt verschaffen können, hier in St. Cyr, wo kein Mann Zutritt erhält, ausgenommen Seine Majestät und die Prinzen von Geblüt. (Hebt den Teppich auf.) Ach! es ist doch ein Brief - sollte er so unvorsichtig gewesen sein, Jemand in diesem Hause ins Vertrauen zu ziehen? (Entfernt sich vom Tisch.) Oh, nein, nein, ich nehme ihn nicht - derjenige, der ihn gebracht hat, wer es auch sei, wird gewiss eine Antwort holen. - Nun, dann findet er diesen Brief, Ich habe also nichts zu befürchten. - Nein, nein, ich nehme ihn nicht - mein armes Herz ist ohnehin nur zu sehr geneigt, diese Liebe zu erwidern, die ich in seinen Augen las - wie wäre es erst, wenn ich diese Zeilen lesen würde!
Charlotte. Louise
Louise (in dem Augenblick, wo Charlotte den Tischteppich aufhebt, erscheint Louise in der Türe links, sie sieht den Brief, und während Charlotte, um der Versuchung zu entfliehen, sich vom Tisch entfernt, nähert sich Louise demselben, nimmt den Brief, erbricht ihn und geht leise auf Charlotten zu. Liest laut.) Liebe Charlotte -
Charlotte (wendet sich um). Großer Gott! - Louise, du hier? Mein Gott, was hast du getan, du hast diesen Brief erbrochen?!
Louise. Ja, ich habe ihn erbrochen.
Charlotte. Und ich wollte ihn nicht lesen - wollte nicht einmal wissen, was er enthält -
Louise. Wohlan, so höre nicht zu - ich lese für mich - (Liest.) Liebe Charlotte!
Charlotte. Oh, mein Gott, er wird denken, ich hätte ihn geöffnet.
Louise. Welch großes Unglück! Was erwartest du denn von der Zukunft, dass du dieses Glück, welches dir so unvermutet entgegenkommt, zurückstoßen willst? - Ei, er ist jung, ei, er ist vornehm, ei, er ist schön, ei, er ist reich, ei, er ist verliebt, und du willst nicht einmal seinne Brief lesen?
Charlotte. Weißt du denn, worum es sich handelt?
Louise. Ach, du denkst wohl, man hat keine Augen oder kein Verständnis? Ich bemerkte sehr wohl, dass er neulich, als wir vor Frau von Maintenon Komödie spielten, keinen Blick von dir wendete - du sahst auch reizend aus als Esther.
Charlotte. Du glaubst also, dass der Vicomte von St. Hérem -
Louise. Wahnsinnig in Fräulein Charlotte von Merian verliebt ist? Ja, das glaube ich.
Charlotte. Und worauf stützt sich dieser Glaube?
Louise. Wie ich dir sage, auf meine scharfsichtigen Beobachtungen während jener Vorstellungen. - Du erinnerst dich, dass mir bloß eine Statisten - Rolle zugefallen war, ich musste einen Hellebardier darstellen, und da diese wichtige Persönlichkeit kein Wort zu sprechen und sich um nichts zu kümmern hat, als darum, seine Hellebarde auf recht martialische Weise zu halten, so blieb mir Zeit genug, ihn zu beobachten. - Ich entdeckte jeden seiner Blicke, jeden seiner Seufzer und dachte: Schöner Herr Vicomte, seien Sie uns willkommen!
Charlotte. Ich verstehe nicht, was du sagen willst.
Louise. Hast du vergessen, was zwischen uns ausgemacht wurde?
Charlotte. Ach, du sprichst von deinen Träumen.
Louise. Du nennst es Träume - folge meinem Rat und meine Träume sollen die schönste Wirklichkeit werden.
Charlotte. Und wenn dein Rat uns ins Unglück stürzt, anstatt uns jener schönen und glücklichen Zukunft entgegenzuführen, von welcher du schwärmst?
Louise. Was könnte uns Schrecklicheres begegnen, als hier in St. Cyr bleiben zu müssen? Soll ich dich zum zwanzigsten Mal daran erinnern, welches Loos uns hier blüht, dich mit einem Namen, aber ohne Vermögen, mich ohne Namen und ohne Vermögen? - Glaube mir, mein Kind, man wird dir ein schönes, blaues Band mit einem goldenen Kreuz um den Hals hängen und dich zur Äbtissin machen. - Es ist sehr amüsant, Äbtissin zu sein, du wirst schon sehen! - Mich, ei, mich macht man zur Unter-Lehrerin und das ist noch amüsanter. Wenn du aber einwilligst, dich von diesem jungen Mann lieben zu lassen, von ihm, der dich anbetet, dich heiratet, zur Vicomtesse macht, dir 100,000 Pfund Rente aussetzt, dich am Hofe vorstellt, dir Pferde, ein Hotel, einen Wagen, Brillanten gibt - ei, da nimmst du mich mit, führst mich in die Gesellschaft ein - ich erlebe auch meinen Roman - und heirate -
Charlotte. Nun, lass hören, wen heiratest du?
Louise. Ich heirate einen schönen Edelmann ohne Vermögen, oder einen hässlichen Generalpächter, der Millionär ist. Du begreifst, wenn er Reichtum und Schönheit vereinigt, so werde ich das gewiss vorziehen - ich will nur nicht allzu unbescheiden sein.
Charlotte. Du bist töricht,
Louise.Töricht! - Höre, (Liest.)