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Zwischenprüfungsarbeit aus dem Jahr 1998 im Fachbereich Medien / Kommunikation - Medien und Politik, Pol. Kommunikation, Note: sehr gut, Universität Duisburg-Essen (Fach: Politik), Sprache: Deutsch, Abstract: Je nachdem mit welchem theoretischen Hintergrund man die Aufgaben und Funktionen der Massenmedien definiert, kann man mitunter zu ganz unterschiedlichen Ergebnissen gelangen. Wir beabsichtigen weder eine historische Nachzeichnung der Entstehung und Entwicklung der Massenmedien noch einen Vergleich verschiedener theoretischer Ansätze zu leisten. Diese Arbeit stellt die Beschreibung der Massenmedien, vor allem deren Funktionen, unter systemtheoretischer Perspektive in den Vordergrund. Die Systemtheorie Luhmanns, an der wir uns im folgenden orientieren, ist keine explizite Theorie der Massenmedien, die zudem noch kritisch zur Position der Massenmedien Stellung nimmt. Das ist auch nicht unser Interesse. Der Grund, die Thematik aus Sicht der Systemtheorie zu behandeln, liegt in der Theorie selbst. Sie erhebt einen Universalitätsanspruch, d.h. „daß sie als soziologische Theorie alles Soziale behandelt und nicht nur Ausschnitte“ wie es frühere Theorien getan haben. Es soll mit dieser Abhandlung deutlich gemacht werden, daß eine universale Theorie wie die Systemtheorie auch den Gesellschaftsbereich der Massenmedien erklären kann, ja erklären können muß. Keineswegs soll aber der Eindruck erweckt werden, daß andere Theorien, insbesondere andere Medientheorien falsch oder unwahr sind. Die Systemtheorie ist keine Kritische Theorie wie die der „Frankfurter Schule“, sondern eine Theorie, die es sich zur Aufgabe gemacht hat, die Gesellschaft zu beschreiben und nicht zu kritisieren. Deshalb werden wir uns auch auf eine deskriptive Form der Themenbehandlung beschränken, ohne der Versuchung zu erliegen, irgendeine Form von Kritik zu äußern, der man an anderer Stelle sicherlich gerecht werden könnte. Luhmanns Theorie weist durch die Vielzahl der verwendeten Termini und deren Relationen und Abhängigkeiten untereinander eine hohe Komplexität auf, so daß keine vollständige Einführung in die Systemtheorie, zumindest nicht im Rahmen dieser Arbeit, geleistet werden kann. Wir setzen von daher Leser voraus, die mit der Theorie vertraut sind, werden aber trotzdem den ersten Teil dieser Arbeit nutzen, um einige Grundbegriffe, die besonders wichtig für das Verständnis der Beschreibung der Funktionen der Massenmedien sind, zu erklären. Der nachfolgende zweite Teil gilt der Beschreibung der Massenmedien und insbesondere deren Funktionen.
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Fachbereich 1: Philosophie, Geschichte, Religions- und Sozialwissenschaften
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Einleitung
Je nachdem mit welchem theoretischen Hintergrund man die Aufgaben und Funktionen der Massenmedien definiert, kann man mitunter zu ganz unterschiedlichen Ergebnissen gelangen. Wir beabsichtigen weder eine historische Nachzeichnung der Entstehung und Entwicklung der Massenmedien noch einen Vergleich verschiedener theoretischer Ansätze zu leisten. Diese Arbeit stellt die Beschreibung der Massenmedien, vor allem deren Funktionen, unter systemtheoretischer Perspektive in den Vordergrund. Die Systemtheorie Luhmanns, an der wir uns im folgenden orientieren, ist keine explizite Theorie der Massenmedien, die zudem noch kritisch zur Position der Massenmedien Stellung nimmt. Das ist auch nicht unser Interesse. Der Grund, die Thematik aus Sicht der Systemtheorie zu behandeln, liegt in der Theorie selbst. Sie erhebt einen Universalitätsanspruch, d.h. „daß sie als soziologische TheorieallesSoziale behandelt und nicht nur Ausschnitte“1wie es frühere Theorien getan haben. Es soll mit dieser Abhandlung deutlich gemacht werden, daß eine universale Theorie wie die Systemtheorie auch den Gesellschaftsbereich der Massenmedien erklären kann, ja erklären können muß. Keineswegs soll aber der Eindruck erweckt werden, daß andere Theorien, insbesondere andere Medientheorien falsch oder unwahr sind. Luhmanns Anliegen ist es aber eine „Theorie der Massenmedien in eine allgemeine Theorie der modernen Gesellschaft ein-ordnen zu können“2, was ein grundsätzliches Umdenken erfordert. Man muß den Gesellschaftsbegriff neu definieren, der Bedeutung und dem hohen Stellenwert von Kommunikation in einer modernen Gesellschaft nachkommen und von der Einheit von Differenz ausgehen. Eine solche Theorie folgt einer immanenten Logik und weckt das Interesse, einen gesellschaftlichen Bereich, wie den der Massenmedien, unter anderen Prämissen näher zu betrachten.
Die Systemtheorie ist keine Kritische Theorie wie die der „Frankfurter Schule“, sondern eine Theorie, die es sich zur Aufgabe gemacht hat, die Gesellschaft zu beschreiben und nicht zu kritisieren. Deshalb werden wir uns auch auf eine deskriptive Form der The-menbehandlung beschränken, ohne der Versuchung zu erliegen, irgendeine Form von Kritik zu äußern, der man an anderer Stelle sicherlich gerecht werden könnte.
1Luhmann 1984, 9.
2Luhmann 1995, 21.