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Ann Crocker

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Beschreibung

Es begann in Washington D.C. – Die geheime Invasion einer fremdartigen Alienrasse breitet sich weiter aus. Für manche sind es die Vorboten der Apokalypse, für andere nur eine Randnotiz in den Nachrichten. Auf der ganzen Welt erleben verschiedene Menschen diese Zeit auf ganz unterschiedliche Weise. Doch schlussendlich wird die Wahrheit ans Licht kommen. Sie sind unter uns. Aber ist die Menschheit dann noch zu retten?

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Dagmar Finger, Sabina S. Schneider

Die geheime Invasion

Woche 2

Gewidmet allen AufmerksamenBookRix GmbH & Co. KG81371 München

Impressum

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Veröffentlicht im Elvea Verlag

 

© 2016 bei Elvea Verlag

 

Kontakt: [email protected]

 

Alle Rechte vorbehalten.

Das Werk darf

– auch teilweise –

nur mit Genehmigung

des Verlages wiedergegeben werden

Entführt!

Alex P. Jandra

 

»Da bist du ja endlich. Wo hast du gesteckt? Ich habe mir solche Sorgen gemacht«, rief das kleine Mädchen und hielt sich bereit, Miss Kitty liebevoll zu umarmen, sobald die Hündin in ihre Reichweite kam. Erst jetzt nahm sie den merkwürdigen Gegenstand im Maul von Miss Kitty wahr. Sie revidierte ihre erste Annahme, es sein ein großes Stöckchen, denn das Ding glänzte wie das Auto ihrer Mutter.

»Ruby! Kind! Du sollst doch nicht weglaufen!«, schimpfte eine Frau und näherte sich mit sorgenvollem Gesicht dem Kind.

»Ich habe doch nur Miss Kitty gesucht, Mom«, brachte Ruby zu ihrer Entlastung vor, ohne ihre Mutter anzusehen, denn sie war fasziniert von der Größe des metallenen Objekts.

»Ist ja schon gut. Dir ist nichts passiert. Wir müssen hier schnell weg, Süße.« Schließlich hatte es gerade im White House eine Explosion gegeben. Überall Sirenengeheul, die Schreie von Verletzten, Helfern, Sicherheitsbeamten.

Da legte die schwarz-weiß gemusterte Promenadenmischung ihre Beute dem gleichaltrigen Mädchen zu Füßen. Was dann geschah, verstanden weder Mutter noch Hund. Ein Strahl aus dem glänzenden Gegenstand traf Ruby, machte sie durchsichtig, zog das Kind dann, bei gleichzeitiger Schrumpfung, in das metallene Ding. Alles innerhalb von drei Sekunden. Der Schrei der Mutter verhallte, wie auch das Bellen von Miss Kitty.

Wenige Minuten zuvor an Bord der FINAL RAGE.

Auf der Brücke herrschte ziemliches Chaos. Nicht nur wegen der blutigen Überreste der Büchereimaus, auch die zerbröselten Nassarsh erhöhten das Risiko einer Ansteckung oder Verletzung.

Eigentlich sah alles sehr mitgenommen aus, von der Inneneinrichtung bis zur Besatzung. Und doch gab es etwas, das alle Geräusche übertönte.

HALLO? ICH FÜHL MICH NICHT GUT! WÜRDE SICH MAL JEMAND BEQUEMEN, MICH ZU BEMITLEIDEN? Das Bordquak litt unter der Einsamkeit …. an Schaltkreise lähmender Langeweile.

Langsam kamen die ersten Besatzungsmitglieder auf die Tentakel, was bei der Seitenlage des Schiffs und den halbwegs regelmäßigen Erschütterungen nicht gerade einfach war. Schon quälte der Captain seine Crew mit dem Verlangen nach Wissen, dass niemand hatte.

»Was zum -zensiert von der galaktischen Union- geht hier vor? Wieso bewegt sich das Schiff?«

»Wenn Eure Schleimigkeit es nicht weiß, wer dann?«, wich Noosh-In geschickt seiner Frage aus, denn wer das Falsche wusste, lebte auf der Schneide eines extrem scharfen Glitschnie.

Bevor Hir-Ni mit einem Fluch antworten konnte, fragte Divi-Na mit einem lauernden Unterton (mit einer entsprechenden Nase wäre sie in diesem Moment als Hexe durchgegangen):

»Hat sich jemand verletzt?«

Mari-Na hatte sich zwar den fünften Tentakel gequetscht, log aber tapfer und humpelte zum Bugfenster. Sie blickte hinaus und erstarrte. Dann sagte sie tonlos, mit einem Hauch Verzweiflung:

»Mögen die Gibgibs uns beistehen.«

»Dieser Bericht ist völlig inakzeptabel!«, brüllte Hir-Ni, «Ich will wissen, warum sich das Schiff bewegt! Was geht da draußen vor?«

»Wir befinden uns im Maul eines Monsters. Wahrscheinlich trägt es uns in sein Nest, um den Nachwuchs zu füttern.«

»Sie müssen verletzt sein«, diagnostizierte Divi-Na nicht ohne Hintergedanken.

»Neeeiiin, mir geht es natürlich bestens«, behauptete Mari-Na so überzeugend wie möglich, obwohl ihr nach Schreien und Jammern zumute war.

 

AUSSENSENSOREN BESTÄTIGEN BERICHT DER ALS ZUVERLÄSSIG EINZUSCHÄTZENDEN AUGENZEUGIN! ETWAS KAUT AUF DEM SCHIFF HERUM!

 

»Verdammt, warum ausgerechnet auf meinem Schiff? Noosh-In, was macht unsere Energieversorgung? Lässt sich der Antrieb starten?«, verlangte es Hir-Ni zu erfahren, auch wenn er wusste, dass dies bei einigen Anwesenden zu einer krassen Überforderung mutieren konnte.

Die Chefpilotin begab sich an ihren Arbeitsplatz, säuberte ihn oberflächlich, legte anschließend einen Schalter um und drückte nach kurzem Zögern einen Knopf. Mit einem kurzen Quietschen startete der Anlasser der Triebwerke, Sekunden später gingen die Lichter an. Bevor gemeldet werden konnte, dass nur ein Triebwerk in Schwung gekommen war, glitt das Schiff nach Links weg, befand sich kurz im freien Fall und landete schließlich hart auf einem grünen Planzenteppich.

Divi-Na landete auf dem Pult der Waffenoffizierin und betätigte dabei, allerdings ohne Absicht oder Hintergedanken, ebenfalls einen Hebel und einen Knopf. Letzterer löste den Schrumpfsauger aus.

 

ALARM! WIR HABEN EIN ALIEN EINGESAUGT! SOLL ICH ES VERSCHUTZELN?

 

Hir-Ni wollte schon Ja rufen, als Divi-Na ihm zuvor kam.

»Nein! Wir sollten die Gelegenheit nutzen, um mehr über diese Wesen zu erfahren.« Diesmal hatte sie Hintergedanken und Absichten.

»Gute Idee!« Hir-Nis Lob brachte die Schiffsärztin in Bedrängnis, doch ihr wollte einfach nichts einfallen, um es abzuwehren. Sekunden verrannen, dann rief sie hastig:

»Natürlich, schließlich habe ich sie von ihnen, Captain!«

»Oh, ja, natürlich. Von wem sonst? Deshalb bin ich ja auch Captain und ihr nicht!« Ah, sich im Glanz des eigenen Ruhms zu wälzen, darin war Hir-Ni unangefochtener Champion.

Divi-Na atmete durch. Sie hätte nicht eine (wukuwanische) Sekunde länger zögern dürfen.

»Aber zuerst müssen wir hier weg«, stellte Hir-Ni fest und gab den Befehl, das Schiff an einen sicheren Ort zu fliegen, woraus sich ein längerer Disput ergab, welcher den Captain schmerzvoll in die Realität brachte.

 

Warum sie plötzlich in dieser Dunkelheit war, interessierte Ruby gerade nicht sonderlich. Sie hatte nur Angst. Weshalb sie zusammenzuckte, als hinter ihr ein grelles Licht aufleuchtete und eine unheimliche Stimme aus dem Nichts zu ihr sprach.

 

VERRATE MIR DEINE GEHEIMNISSE UND DU WIRST NICHT VERSCHNUTZELT!

 

Ruby blinzelte ins Licht.

»Wo bist du?«

NA HIER!

»Bist du unsichtbar?«

GENAU!

»Wie heißt du denn? Ich bin Ruby.«

ICH BIN DAS ALLMÄCHTIGE BORDQUAK! VERRATE MIR JETZT DEINE GEHEIMNISSE!

 

»Welche meinst du?« Ruby hatte ihre Angst vergessen, nun ergriff ihre Neugier die Zügel.

 

ALLE!

 

»Ich kenne nicht alle. Ich bin noch zu klein, um alles zu wissen, sagt meine Mom immer.«

 

DANN EBEN ALLE DIE DU KENNST!

 

Ruby dachte nach. Das dauerte dem Bordquak zu lange.

 

WILLST DU LIEBER VERSCHNUTZELT WERDEN?

 

»Hört sich lustig an. Was ist vaschnuselnten?«

 

DAS HEISST VERSCHNUTZELN! DANN BIST DU GEZUSCHBACKT! NUR DASS MAN DICH NICHT ESSEN KANN!

 

»Du willst mich essen? Hast du denn nichts Besseres zu tun?« Langsam wurde Ruby wütend. Niemand, der einmal eine wütende Ruby erlebt hatte, verspürte den Drang, diesem extrem außergewöhnlichen Schauspiel die Aufführung einer Wiederholung zu gestatten.

 

ICH BIN EINE MASCHINE! ICH KANN DICH NICHT ESSEN!

 

»Da hast du aber Glück gehabt, ich kann nämlich Mikado machen.«

 

WAS IST DAS?

 

»Das ist absolut und für immer geheim«, sagte die Achtjährige in verschwörerischem Ton und zwinkerte mit dem rechten Auge.

 

ALS GEFANGENE BIST DU VERPFLICHTET MIR DEINE GEHEIMNISSE ZU VERRATEN! DU KANNST MIR VERTRAUEN!

 

»Wie kann ich einer Maschine vertrauen? Die lassen einen im entscheidenden Moment immer im Stich, sagt Mom.«

 

WAS IST DIESES MOM?

 

»Meine Mutter, du Dummerle.« Ruby musste kichern. Dieser Bordquak war noch blöder als die Jungs an ihrer Schule.

 

Zu diesem Zeitpunkt gab es rund ums Weiße Haus erste Anzeichen für Käferbefall. Kabelverbindungen fielen aus. Autos versagten den Dienst, nachdem gewisse Teile sich scheinbar in Luft aufgelöst hatten. Drei Tage nach dem Tod des Präsidenten fiel das erste Transatlantikkabel aus. Der Vormarsch der Ewanzler war nicht mehr aufzuhalten, da niemand wusste, dass sie zum Essen kamen.

Zudem dementierte der Vize-Präsident persönlich alle Berichte und Gerüchte über eine außerirdische Invasion (was neue Gerüchte und Verschwörungstheorien aufkommen ließ). Bei der Explosion habe es sich lediglich um einen terroristischen Anschlag gehandelt, die Ermittlungsbehörden waren den Tätern auf der Spur.

 

Da nach all den Erschütterungen und Verschmutzungen wie von Zauberhand alle Funktionen des Schiffes wieder einwandfrei funktionierten (ausgenommen der Bordquak und der zweite Antriebsbehälter), hatte Noosh-In die FINAL RAGE im Tarnmodus durch die Straßen der Stadt manövriert, was mit einem Triebwerk Schwerstarbeit war. Was ihr jedoch mehr Kopfzerbrechen machte, war die Möglichkeit, dafür vom Captain spontan gelobt zu werden. Welch eine verzwickte Zwickmühle!

 

»Also, der gelbe Schwamm und der Seestern ärgern diesen Nachbarn immer. Vielleicht machen die das, weil er Tentakel hat. Können deine Freunde auch sprechen?

 

JA! ABER OHNE WIMS VERSTEHST DU SIE NICHT!

 

Ein kleines Quadrat öffnete sich unter dem Licht. Ruby trat misstrauisch näher, konnte aber nichts erkennen.