Erhalten Sie Zugang zu diesem und mehr als 300000 Büchern ab EUR 5,99 monatlich.
Dieser Band enthält die deutsche Fassung der "Core Lectures", eines fünfteiligen Grundsatzvortrags von Neville Goddard aus dem Jahre 1948. Darin zeigt der Verfasser anhand zahlreicher biblischer Gleichnisse auf, dass sich alle biblischen Geschichten grundsätzlich auf das menschliche Tiefenbewusstsein beziehen. Es geht niemals um historische Personen oder Ereignisse. Ein Grundprinzip ist das "Ich bin", eine Präsenz, welche das Allbewusstsein darstellt, aus dem alles entspringt. Nach Neville ist die Bibel das tiefgründigste und umfassendste Psychologiebuch aller Zeiten. Die in dieser Vortragsreihe herangezogenen Gleichnisse stammen sowohl aus dem Alten wie aus dem Neuen Testament; sie beziehen sich u.a. auf König Judas und seine Schwiegertochter Tamar, Jesus und den Räuber Barabbas, Jesus im Garten Gethesame, die Einnahme Jerichos mithilfe der Dirne/Spionin Rahab, den Hohepriester Jairus und seine tote/wiedererweckte Tochter, die Kranken am Teich von Bethesda, die Frau aus Samaria am Brunnen sowie Abraham und seine zwei Söhne. Neville erklärt, wieso das Selbstbild das Wichtigste ist und erläutert drei verschiedene Gebetstechniken (Selbstüberzeugungstechniken). Bei seinen Erläuterungen zitiert Neville meist zunächst die Originalpassagen aus der Bibel und erklärt dann den psychologischen Sinn und die praktische Anwendbarkeit. Er weist insbesondere darauf hin, dass wir nicht "an" den Wunsch, sondern "vom erreichten Endzustand aus denken und fühlen" sollten. Ein wichtiger Punkt ist des Weiteren der "schlafnahe Zustand". Heute würden wir von einem "Theta-Zustand" sprechen. Im Anhang werden 280 Originaltitel sowie kurze Inhaltsangaben weiterer Werke von Neville Goddard auf Deutsch aufgelistet.
Sie lesen das E-Book in den Legimi-Apps auf:
Seitenzahl: 181
Das E-Book (TTS) können Sie hören im Abo „Legimi Premium” in Legimi-Apps auf:
Die geheime Psychologie biblischer Prinzipien
Verfasser:
Neville Lancelot Goddard (1905 - 1972)
Originaltitel:
Core Lectures
Übertragung aus dem Amerikanischen:
Benno Schmid-Wilhelm
Verlag:
tredition GmbH, Hamburg
ISBN:
978-3-7439-6811-0 (Paperback)
978-3-7439-6812-7 (Hardcover)
978-3-7439-6813-4 (E-Book)
Der Hauptteil dieses Bandes enthält die deutsche Erstübersetzung einer fünfteiligen Vortragsreihe aus dem Jahre 1948, die so genannten „Core Lectures“.
Das ist der Einstieg in Nevilles Gedankengut, was seine psychologische Bibelauslegung betrifft.
Der Anhang enthält eine Auflistung von 280 Vortragstiteln im Original sowie kurze Inhaltsangaben zu weiteren deutschsprachigen Fassungen.
Was erwartet Sie in diesem Band?
Neville Goddard hat über dreißig Jahre lang Vorträge gehalten und die folgenden 10 Bücher verfasst:
1.
At Your Command
Auf dein Geheiß1
2.
Awakened Imagination
Bewusstsein ist alles!4
3.
Feeling is the Secret
Vom Erfühlten zum Erfüllten1
4.
Freedom for All
5.
Out of This World
Nicht von dieser Welt3
6.
Prayer, the Art of Believing
Das Gebet, die Kunst des Glaubens2
7.
Seedtime and Harvest
8.
The Law and the Promise
Das Gebot und die Verheißung2
9.
The Power of Awareness
10
Your Faith is Your Fortune
Würde man sämtliche Texte übersetzen, ergäbe sich wohl ein Mammutwerk von 10.000 Seiten (Wenngleich sich vieles wiederholt).
Die Folge:
Man würde den Wald vor lauter Bäumen nicht mehr sehen, das Wesentliche überlesen und weder spirituelle Einsichten gewinnen noch einen praktischen Nutzen daraus ziehen.
1Enthalten in: „Genauso hatte ich es mir ausgemalt“
2Enthalten in: „Selbstgespräche und Vorstellungsbilder“
3Enthalten in: „Es ist bereits so.“
4Enthalten in: „Bewusstsein ist alles.“
Lektion 1:
Das Bewusstsein, die einzige Realität
Der Name Gottes
Judas und Tamar
Jakob und Esau
Moses
Die Erfolgsformel
Lektion 2:
Annahmen verfestigen sich zu Tatsachen
Jesus oder Barabbas
Der Garten Gethesame
Jericho und Rahab
Der Tabernakel
Das Gebet
Mögliche Erscheinungen nach der Mentalübung
Lektion 3:
Denken Sie in der vierten Dimension!
Der Besessene
Jaïrus und das tote Mädchen
Der Teich von Bethesda
Die Frau aus Samaria
Geistige Nahrung
Abdullah -- Wie ich zur Geisteswissenschaft kam
Irdischer und spiritueller Blickwinkel
Die Wirkung - Wie lange dauert es?
Gebetstechnik
Lektion 4:
Arbeiten Sie nur an sich selbst!
Wer bin ich? - Ihr Selbstbild
Abraham und die Magd Hagar
Vollkommenheit - eine mystische Erfahrung
Beten ist reales Hineinfühlen in den Endzustand
Drei Gebetstechniken
Die Gewohnheit, der unberittene Esel
Lektion 5:
Halten Sie Ihr Vorstellungsbild aufrecht!
Was geht das dich an, Frau?
Keine Opfergaben nötig
Kurzformel für die Wunscherfüllung
Was ist die dimensional größere Welt?
Das Böcklein in der Muttermilch
Die Vergangenheit kann verändert werden
Originaltitel von Nevilles Publikationen
Weitere deutschsprachige Fassungen
Boni
Das Bewusstsein, die einzige Realität!
Dieser Kurs ist sehr praxisorientiert. Ich hoffe deshalb, dass alle Anwesenden eine klare Vorstellung von ihren Wünschen haben, denn ich bin überzeugt davon, dass Sie Ihre Wünsche mittels der Techniken, welche Sie in den nächsten fünf Lektionen erfahren, erfolgreich verwirklichen werden.
Damit Sie aus diesen Methoden einen möglichst großen Nutzen ziehen, möchte ich gleich zu Anfang darauf hinweisen, dass die Bibel in keiner Weise von Personen handelt, die zu irgendeinem Zeitpunkt gelebt haben. Sie handelt auch nicht von Begebenheiten, die sich auf dieser Erde zugetragen haben.
Die Verfasser berichteten nicht etwa von geschichtlichen Ereignissen, sondern schrieben sinnbildliche und gleichnishafte Lektionen nieder, in denen gewisse Grundprinzipien in einen geschichtlich anmutenden Rahmen gebracht wurden. Diese Geschichten passten sie dann an die begrenzte Aufnahmefähigkeit sehr unkritischer und leichtgläubiger Zeitgenossen an.
Im Laufe der Jahrhunderte haben wir diese Personifizierungen irrtümlicherweise für leibhaftige Menschen gehalten; wir haben Gleichnisse mit Geschichtskunde verwechselt und das Vehikel, mit dem die Aussage dargestellt werden sollte, für die eigentliche Aussage gehalten. Wir haben nur den scheinbaren Sinn betrachtet, statt nach der tieferen Bedeutung zu forschen.
Der Unterschied zwischen der Form der Bibel und seiner Substanz ist ebenso groß, wie der Unterschied zwischen einem Getreidekorn und dem Lebenskeim in diesem Korn. So wie unsere Verdauungsorgane zwischen verwertbarer und auszuscheidender Nahrung unterscheiden müssen, so muss auch unsere Intuition zwischen dem Gleichnis und dem psychologischen Lebenskern der Bibel unterscheiden. Auch wir scheiden die Form, welche die Botschaft überbrachte, wieder aus.
Gegen die Geschichtlichkeit der Bibel zu vieles, als dass es im Rahmen dieser praktischen Auslegung biblischer Geschichten ausführlich behandelt werden könnte. Ich werde deshalb nicht weiter versuchen, Sie von dieser Wahrheit zu überzeugen.
Heute Abend werde ich mich auf vier Geschichten begrenzen und Ihnen anhand dieser Geschichten aufzeigen, was damit wirklich gemeint war. Über die physische Struktur des Menschen wussten die Verfasser nicht annähernd so viel, wie heutige Wissenschaftler dies tun. Auch über das Firmament wussten sie nicht so viel wie moderne Astronomen. Doch das Wenige, das ihnen bekannt war, verarbeiteten sie in phallischen und solaren Gleichnissen und bauten die psychologischen Wahrheiten, welche sie entdeckt hatten, darin ein.
Wir finden im Alten Testament viele phallische Anbetungen. Da dies für unsere Zwecke nicht hilfreich ist, werde ich diesen Punkt überspringen, ich möchte Ihnen aber aufzeigen, wie Sie diese Passagen interpretieren.
Bevor wir zum Ersten der psychologischen Dramen kommen, welches von Ihnen und mir in praktischer Hinsicht genutzt werden kann, darf ich auf die zwei herausragenden Namen der Bibel eingehen: Wir haben zum einen die Begriffe „Gott“ oder „Jehovah“ und zum anderen jenen, den wir seinen Sohn nennen: „Jesus“.
Im Altertum wurden diese Namen mithilfe kleiner Symbole geschrieben. Diese althebräische Variante - einer nicht gesprochenen, sondern nur geschriebenen mystischen Sprache - wurde von den Eingeweihten so verstanden, wie ein Mathematiker Symbole der höheren Mathematik versteht. Diese Sprache ist nicht vergleichbar mit einer modernen Sprache, wie beispielsweise Englisch. Der unaussprechliche Eigenname Gottes wurde in folgendem Tetragramm wiedergegeben:
JOD HE VAU HE.
Ich übertrage diese Symbole nun auf unsere normale Sprache und erkläre sie auf diese Weise.
Der erste Buchstabe, JOD, ist eine Hand oder ein Keim, jedoch nicht irgendeine Hand, sondern die Hand eines Lenkers. Wenn es ein Körperteil gibt, das den Menschen von der gesamten Schöpfungswelt unterscheidet, dann ist es die Hand. Was wir beim Menschenaffen als „Hand“ bezeichnen, hat mit der menschlichen Hand nichts gemein. Die Affenhand dient dazu, Nahrung in den Mund zu befördern oder von einem Zweig zum nächsten zu schwingen, doch die Menschenhand gestaltet. Ohne Ihre Hand können Sie sich nicht wirklich ausdrücken. Die Menschenhand ist die Hand des Erbauers, des Lenkers; sie lenkt und gestaltet.
Die Alten nannten den ersten Buchstaben „JOD“, die Hand oder den Keim, aus dem die gesamte Schöpfung entstehen wird.
Dem zweiten Buchstaben, „HE“, gaben Sie das Symbol eines Fensters. Ein Fenster ist ein Auge, das Fenster ist für das Haus dasselbe, was das Auge für den Körper ist.
Den dritten Buchstaben, „VAU“ (oder WAW) nannten sie „Nagel“. Ein Nagel wird verwendet, um etwas miteinander zu verbinden. Das Bindewort „und“ ist in der hebräischen Sprache einfach nur der dritte Buchstabe. Wenn Sie sagen wollen „Mann und Frau“ setzen Sie lediglich ein VAU dazwischen.
Der vierte Buchstabe, „HE“, steht für ein weiteres Fenster oder Auge.
In unserer neuzeitlichen Sprache können wir Augen, Fenster und Hände vergessen, und uns das Ganze so vorstellen:
Sie sitzen jetzt hier. Der erste Buchstabe, JOD, ist die „Ichbinheit“, Ihre Bewusstheit. Es ist Ihnen bewusst, dass Sie bewusst sind. Das ist der erste Buchstabe. Aus dieser Bewusstheit erwachsen sämtliche Bewusstseinszustände.
Der zweite Buchstabe, HE - das Auge - steht für Ihre Vorstellungskraft, für Ihre Wahrnehmungsfähigkeit. Sie stellen sich etwas vor oder nehmen etwas wahr, das etwas anderes zu sein scheint, als Ihr Selbst. So als ob Sie sich in Träumereien verlieren oder geistige Zustände losgelöst betrachten würden, wodurch Denker und Gedachtes zu separaten Einheiten werden.
Der dritte Buchstabe, VAU, ist Ihre Fähigkeit, sich in einen Wunschzustand hineinzufühlen. Sie wollen etwas Bestimmtes sein und können dies jetzt bereits fühlen. Sobald Sie dieses Gefühl verspüren, wird Ihnen bewusst, dass Sie dies sind. Sich innerlich so zu verhalten, als wären Sie bereits das, was Sie sein wollen, bedeutet, Ihren Wunsch aus der Vorstellungswelt herauszunehmen und ihm das „VAU“ überzustülpen. Damit haben Sie das Drama der Schöpfung abgeschlossen. Mir ist etwas bewusst. Als Nächstes wird mir bewusst, dass ich tatsächlich das bin, was mir bewusst ist.
Der vierte und letzte Buchstabe im Gottesnamen ist ein weiteres „HE“, ein weiteres Auge, und bezieht sich auf die sichtbare gegenständliche Welt, welche permanent ein Zeugnis dessen liefert, was ich mir zu sein bewusst bin. Die gegenständliche Welt gestaltet sich ohne Ihr Zutun immer im Einklang mit dem, was Ihnen zu sein bewusst ist.
Wir lesen in der Heiligen Schrift, dass das der Name ist, durch den alles gemacht wird und dass ohne ihn nichts gemacht wird.
Sie sind sich bewusst, dass es Sie gibt, dass Sie sind. Sie sind sich auch bewusst, dass da etwas ist, was nicht Sie sind, zum Beispiel dieser Raum, die Möbel, die anderen Gäste.
Nun können Sie selektiv sein. Vielleicht wollen Sie kein anderer sein als der, der Sie jetzt sind, oder Sie wollen nichts anderes besitzen als das, was Sie jetzt haben. Sie sind aber in der Lage, sich gefühlsmäßig in den Zustand zu versetzen, wie es wäre, wenn Sie ein Anderer wären.
Wenn Sie geistig vorwegnehmen, also innerlich davon ausgehen, dass Sie das sind, was Sie sein wollen, haben Sie den Gottesnamen, das JOD HE VAU HE, abgeschlossen. Das Endergebnis, die Vergegenständlichung Ihrer Vorwegnahme, ist nicht Ihre Aufgabe. Die Verwirklichung wird automatisch eintreten, wenn Sie in sich das Bewusstsein aufbauen, dass es so ist.
Sehen wir uns nun den Namen des Sohnes an, denn er gibt dem Sohn die Herrschaft über die Welt.
Dieser Sohn sind Sie. Sie sind der große Josua oder Jesus der Bibel.
Der Name des Sohnes lautet beinahe genauso wie der des Vaters. Die ersten drei Buchstaben im Namen des Vaters sind auch die ersten drei Buchstaben im Namen des Sohnes: JOD HE VAU. Dann folgen ein „SCHIN“ und ein „AJIN“. Somit lautet der Name des Sohnes:
JOD HE VAU SCHIN AJIN.
Was die ersten drei Buchstaben bedeuten, wissen Sie bereits.
• JOD bedeutet, dass Sie bewusst sind.
• HE bedeutet, dass Ihnen etwas bewusst ist und
• VAU bedeutet, dass Ihnen bewusst wurde, dass Sie das sind, was Ihnen bewusst ist.
Sie haben die Herrschaft, weil Sie sich etwas ausdenken können und weil Sie das werden können, was Sie sich ausgedacht haben.
Das ist die Schöpferkraft.
Aber wofür steht das SCHIN im Namen des Sohnes? Der Grund ist die Barmherzigkeit des Vaters. Der Vater und der Sohn sind eins. Doch wenn dem Vater bewusst wird, dass er Mensch ist, bringt er in den Zustand, der Mensch genannt wird, etwas hinein, das er sich nicht selbst gegeben hat. Dazu dient das SCHIN; dieser Buchstabe wird als ein Zahn symbolisiert.
Ein Zahn verzehrt und vernichtet. Ich muss in mir die Fähigkeit haben, das, was ich jetzt nicht mag, zu vernichten. In meiner Unwissenheit habe ich gewisse Dinge über mich gebracht, die mir nicht gefallen, und die ich hinter mir lassen will. Könnte ich diese Dinge nicht aufbrauchen, so müsste ich fortwährend in einer Welt leben, in der meine gesamten Fehler vorhanden sind. Doch das SCHIN im Namen des Sohnes ermöglicht dem Sohn, sich von Zuständen zu lösen, die er vormals auf der Welt zum Ausdruck gebracht hat. Der Mensch kann nur das sehen, was sich in seinem eigenen Bewusstsein befindet.
Falls ich mich nun in meinem Bewusstsein von diesem Raum löse, indem ich meine Aufmerksamkeit davon abziehe, ist mir dieser Raum nicht mehr bewusst. Es gibt etwas in mir, das ihn verzehrt. Ich kann nur dann in meiner gegenständlichen Welt leben, wenn ich sie in meinem Bewusstsein am Leben halte.
Das SCHIN, ein Zahn, im Namen des Sohnes gibt ihm die absolute Herrschaft.
Warum kann dieser Buchstabe nicht in Namen des Vaters stehen? Aus einem einfachen Grund: Im Vater kann nichts zu bestehen aufhören. Auch nicht die lieblosen Dinge. Wenn ich dieser Sache auch nur ein einziges Mal Ausdruck verleihe, muss sie auf immer und ewig im dimensional größeren Selbst - dem Vater - verbleiben. Ich möchte aber nicht alle meine Fehler in meiner Welt am Leben halten.
Deshalb gab ich mir, als ich Mensch wurde, durch meine unendliche Barmherzigkeit die Fähigkeit, mich von den unliebsamen Dingen, die ich in meiner Unwissenheit hervorbrachte, zu lösen.
Das sind die beiden Namen, die Ihnen die Herrschaft verleihen. Sie haben dann die Herrschaft, wenn Sie in Ihrem irdischen Leben wissen, dass Ihr Bewusstsein Gott ist, die einzige Realität.
Ihnen wird etwas bewusst, das Sie ausdrücken oder besitzen wollen. Sie haben nun die Fähigkeit, sich in den Zustand hineinzufühlen, dass Sie das Angestrebte - was kurz vorher nur eine Idee war - bereits sind beziehungsweise bereits besitzen. Das Endergebnis, die Verwirklichung Ihrer Annahme befindet sich völlig außerhalb einer dreidimensionalen Welt. Dieses Ergebnis wird sich auf eine Weise realisieren, die kein Mensch verstandesmäßig nachvollziehen kann.
Wenn Sie über diese beiden Namen vor Ihrem inneren Auge Klarheit besitzen, werden Sie erkennen, dass dies Ihre ewigen Namen sind. Währen Sie hier sitzen, sind Sie dieses JOD HE VAU HE und Sie sind das JOD HE VAU SCHIN AJIN.
Bei den biblischen Geschichten geht es ausschließlich um die Vorstellungskraft. Es sind Inszenierungen der Gebetstechnik, denn das Gebet ist das Geheimnis der Zukunftsumgestaltung. Die Bibel offenbart den Geheimschlüssel, mit dem sich der Mensch eine dimensional größere Welt erschließen kann, um die Bedingungen der niederen Welt, in der er lebt, zu verändern.
Ein erhörtes Gebet bedeutet, dass infolge des Betens etwas geschehen ist, das ansonsten nicht geschehen wäre. Deshalb ist der Mensch der Auslöser, das lenkende Bewusstsein, welches das Gebet erhört.
Mit den Geschichten in der Bibel wird die Denkfähigkeit des Menschen eindringlich herausgefordert. Auf die grundlegende Wahrheit, dass es sich um psychologische Dramen und nicht um historische Fakten handelt, muss immer wieder hingewiesen werden, denn sie ist die einzige Grundlage dieser Geschichten. Mit etwas Vorstellungskraft können wir die psychologische Aussage in sämtlichen biblischen Geschichten erkennen.
„Und Gott sprach: Lasst uns Menschen machen nach unserem Ebenbild, uns ähnlich. Sie sollen herrschen über die Fische des Meeres, über die Vögel des Himmels, über das Vieh, über die ganze Erde und über alle Kriechtiere auf dem Land. Und so schuf Gott den Menschen nach seinem Ebenbild, im Bilde Gottes schuf er ihn.“ (Mose 1: 26, 1: 27).
Hier haben wir im ersten Kapitel der Bibel die Grundlage dafür, dass Gott und der Mensch eins sind, und dass der Mensch über die gesamte Erde herrsche.
Wenn Gott und der Mensch eins sind, dann kann Gott niemals weg sein, aber auch nicht nahe sein, denn Nähe würde Trennung bedeuten.
Nun stellt sich die Frage: Was ist Gott?
Gott ist das Bewusstsein des Menschen, seine Bewusstheit, seine Ichbinheit. Das Drama des Lebens ist eine psychologische Aufführung, bei der wir über unsere geistige Einstellung, und nicht so sehr über unser Verhalten, Umstände herbeiführen. Der Sockel, auf dem alles ruht, ist das Selbstbild des Menschen.
Der Mensch verhält sich deshalb auf eine gewisse Weise und macht gewisse Erfahrungen durch, weil er ein bestimmtes Selbstbild besitzt. Hätte er ein anderes Selbstbild, so würde er sich anders verhalten und folglich auch andere Erfahrungen machen.
Indem sich der Mensch in ein Szenario nach dem bereits erfüllten Wunschzustand hineinfühlt, verändert er seine Zukunft im Einklang mit dieser inneren Vorwegnahme, denn diese wird sich als Sachverhalt zeigen, sofern der Mensch ihr treu bleibt.
Dem undisziplinierten Denker fällt es schwer, von etwas auszugehen, das durch die Sinneseindrücke abgelehnt wird. Doch die alten Lehrer hatten entdeckt, dass der Schlaf, oder ein schlafähnlicher Dämmerungszustand, dem Menschen dabei hilft, diese geistige Vorwegnahme, diese innere Annahme, zu praktizieren.
Dadurch erhalten wir nicht nur eine Vorlage, um schöpferisch auf die Zukunft einzuwirken, sondern dieser Umstand zeigt uns auch, dass der Mensch nur eine einzige Substanz hat, der er sich bedienen kann, um seine Welt zu erschaffen. Diese Substanz ist der Mensch selbst.
„Da ließ Gott, der Herr, einen tiefen Schlaf auf Adam fallen, sodass er einschlief, nahm eine seiner Rippen und verschloss die Stelle mit Fleisch. Aus dieser Rippe baute er eine Frau.“ (Mose 2: 21, 2: 22).
Bevor Gott diese Frau erschuf, brachte er Adam die Feldtiere und die Vögel und ließ ihnen von Adam Namen geben.
Wenn Sie eine so genannte Konkordanz, ein bibelwissenschaftliches Wörterbuch, zu Hilfe nehmen, und das Wort „Schenkel“ nachschlagen, werden Sie sehen, dass es nichts mit dem Wort zu tun hat, mit dem wir einen gewissen Körperteil bezeichnen. Sie finden dort die Definition von Weichteilen, die im Menschen schöpferisch sind. Die alten Lehrer benutzten diesen phallischen Rahmen, um eine große psychologische Wahrheit zu vermitteln: Ein Engel ist ein Botschafter Gottes. Sie sind Gott, denn Sie haben gerade erfahren, dass Ihr Bewusstsein Gott ist, und Sie habe eine Idee, eine Botschaft.
Sie ringen mit dieser Idee, weil Sie noch nicht wissen, dass Sie bereits das sind, was Sie erwägen.
Sie glauben auch nicht, dass Sie es werden können. Sie würden zwar gerne, aber Sie können es nicht glauben.
Wer ringt mit dem Engel? Jakob. Jakob bedeutet: der Ablöser.
Sie möchten sich gerne verändern und zu dem werden, was Sie, wenn Sie Ihren Sinnen glauben, nicht werden können. Während Sie mit Ihrem Ideal ringen und versuchen, sich so zu fühlen, als ob Sie bereits in diesem Zustand wären, geschieht Folgendes:
Sobald Sie wirklich fühlen, dass Sie in Ihrem Idealzustand sind, geht etwas aus Ihnen heraus. „Wer ist es, der mich angerührt hat? Jemand hat mich angerührt, denn ich habe erkannt, dass eine Kraft von mir weggegangen ist.“
Nach einer erfolgreichen mentalen Übung werden Sie eine kurze Zeit lang unfähig, damit weiterzumachen, so als ob Sie es mit einem physischen Schöpfungsakt zu tun hätten. Nach einem erfolgreichen Gebet sind Sie genauso impotent, wie gleich nach einem physischen Zeugungsakt.
Sobald Sie Befriedigung verspüren, haben Sie kein Verlangen mehr danach. Sollte das Verlangen noch bestehen, so ist die Idee in Ihnen nicht hervorgebrochen, es ist Ihnen nicht gelungen, sich wirklich bewusst zu werden, dass Sie das sind, was Sie sein wollten. Es dürstet Sie noch.
Wenn ich spüren kann, dass ich jetzt das bin, was ich vor einigen Sekunden noch nicht war, aber werden wollte, hungere ich nicht mehr danach, es zu sein. Ich bin nicht mehr durstig, denn ich bin in diesem Zustand befriedigt.
Dann zieht sich in mir etwas zurück, zwar nicht physisch, aber gefühlsmäßig in meinem Bewusstsein, denn dieses ist die schöpferische Kraft im Menschen. Der Mensch schrumpft in seinem Wunsch zusammen, er verliert den Wunsch, mit dieser mentalen Übung, dieser Meditation, fortzufahren. Das ist kein physisches Einhalten, der Mensch hat einfach kein Verlangen mehr, den meditativen Akt fortzuführen.
„Wenn ihr glaubt, dass ihr empfangen habt, dann werdet ihr empfangen!“ Nach dem körperlichen Schöpfungsakt zieht sich beim Mann die Sehne oberhalb der Leiste zusammen und der Mann findet sich kurzzeitig impotent oder lustlos. Ebenso glaubt ein richtig Betender, dass er das Gewünschte bereits erhalten hat, weshalb er kein Verlangen mehr nach dem Gewünschten hat, von dem er sich bewusst ist, dass er es bereits hat. Zum Zeitpunkt der Befriedigung, sowohl der körperlichen wie der psychologischen, geht etwas weg, das dann zur rechten Zeit Zeugnis von der Schöpfungskraft des Menschen ablegt.
Unsere nächste Geschichte bezieht sich auf das achtunddreißigste Kapitel im Buch Mose (Genesis). Hier haben wir einen König namens Juda. Die ersten drei Buchstaben beginnen wieder mit JOD HE VAU. Seine Schwiegertochter trägt den Namen Tamar.
Das hebräische Wort „Tamar“ bedeutet „Dattelpalme“ und drückt Anmut und Schönheit aus. Sie ist vornehm und wunderschön, deshalb hatte man ihr den Namen „Dattelpalme“ gegeben.
Eine große, stattliche Palme blüht sogar in der Wüste. An jeder Oase gibt es eine Palme. Wenn Sie in der Wüste eine Palme sehen, finden Sie das, was Sie in einem öden Land am meisten suchen. Für einen Wanderer in der Wüste gibt es keinen schöneren Anblick als eine Palme.
In unserem Fall steht die Palme für unser Ziel oder unseren Herzenswunsch. Das ist die stattliche, schöne Zukunft, die wir uns ersehnen. Was immer Sie oder ich uns auch wünschen, wird durch in dieser Geschichte durch die schöne Tamar personifiziert.
Wir lesen in dieser Geschichte, dass sie sich als Hure verkleidete und an öffentlichen Wegen niedersetzte. Ihr Schwiegervater, König Juda, kommt herbei. Doch Tamar hatte ihr Angesicht verdeckt, er erkannte sie nicht. Er sprach sie an: „Lass mich doch zu dir kommen!“ Er ist so vernarrt in sie, dass er ihr einen Ziegenbock verspricht, falls sie sich auf Intimitäten mit ihm einlassen würde.
Sie sagte: „Gib mir ein Pfand, bis du mir den Ziegenblock sendest.“
Der König blickt sich um und spricht: „Welches Pfand soll ich dir geben?“
Sie erwiderte: „Deinen Siegelring, deine Schnur und deinen Stab, den du in den Händen hast.“
Daraufhin zog er den Ring vom Finger, überreicht ihn der Frau zusammen mit der Schnur und dem Zepter. Sie schliefen zusammen und sie gebar einen Sohn.
Soweit die Geschichte, nun zur Auflösung:
Der Mensch hat nur ein einziges Geschenk, das er machen kann, nämlich sich selbst. Andere Geschenke hat er nicht, wie wir im allerersten Schöpfungsakt von Adam lesen, der die Frau aus sich heraus zeugt. Es gab auf der Welt keine andere Substanz, mit der er das Objekt seines Wunsches hätte erzeugen können.
Gleichermaßen hatte auch Juda nur ein einziges Geschenk: sich selbst. Der Ring, die Schnur und der Stab standen für die Symbole seiner Königsherrschaft.
Der Mensch bietet etwas, das nicht er selbst ist, aber das Leben verlangt das Eine, das für ihn selbst steht: „Gib mir deinen Siegelring, deine Schnur und deinen Stab“. Diese stehen für den König. Wer er diese weggibt, gibt er sich selbst weg.
Der große König Juda sind Sie!
Bevor Sie Ihre Tamar erkennen - in der Bibel steht der Begriff „Erkenntnis“ für „Beischlaf“ - und Ihr Ebenbild auf der Welt austragen lassen können, müssen Sie sich zu ihr begeben und von sich selbst geben.
Nehmen wir an, dass ich Sicherheit will. Sicherheit kann ich nicht erhalten, indem ich Leute kennenlerne, welche in Sicherheit leben. Es hilft mir nichts, meine Beziehungen spielen zu lassen, sondern ich muss mir bewusst werden, dass ich sicher und geschützt bin.