Die Gerechtigkeit in der Welt der Fische - Schrey - E-Book

Die Gerechtigkeit in der Welt der Fische E-Book

Schrey

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Beschreibung

In der Tradition eines Bertold Brecht oder Kurt Tucholsky torpediert Schrey mit sarkastischem Humor den gefährlichen Irrsinn der aktuellen Weltpolitik, die ihr Schiff in die Verelendung und Versklavung der Menschheit manövriert.

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Schrey

Die Gerechtigkeit in der Welt der Fische

Gedichte

© 2021 Schrey

Verlag und Druck:

tredition GmbH, An der Strusbek 10, 22926 Ahrensburg, Germany

ISBN

Softcover

978-3-347-73200-1

Hardcover

978-3-347-73201-8

E-Book

978-3-347-73202-5

Das Werk, einschließlich seiner Teile, ist urheberrechtlich geschützt.

Jede Verwertung ist ohne Zustimmung des Verlages und des Autors unzulässig. Dies gilt insbesondere für die elektronische oder sonstige Vervielfältigung, Übersetzung, Verbreitung und öffentliche Zugänglichmachung.

Inhalt

1. Buch: Der Unzen ist ausgebrochen

1. Kein Tyrann

2. Corona

3. Reimhalber

4. Als mich der Bierdurst

5. Was im Kleinsten gilt

6. Ich muss hier

7. In der altindischen

8. Ein Milliardär

9. Dass ich hier

10. Im alten Zigeunerviertel

11. Durch des Vorhangs

12. Wenn

13. One-Hit-Wonder

14. Mit der Pandemie

15. Sehen wir

16. An der Strenge

17. Seit zwei Jahren

18. Minus mal Minus

19. Der Verkauf

20. Ich weiß nicht

21. Ich ging noch

22. Was ist

23. So wie Freud

24. Was keiner

25. Darwins Lehre

26. Ihr kennt doch

27. Ist`s der letzte gute

28. Sei froh

29. Im Grunde

30. Die Himmelstür

31. Nebenan

32. Ihr kennt doch

33. Ich gehöre

34. Was mich

35. Primzahlen

36. Wie glücklich

37. An der

38. Chico

39. Wir kennen es

40. Die Engländer

41. Dieses

42. Gerne

43. Ich glaub` nicht

44. Kim

45. Unter die Tür

46. Man sich

47. Wer heute

48. Wir taten

49. Die Banalität

50. An den Ausfallstraßen

51. Warum unser

52. Der

53. Ist die Sonne

54. Schrey

55. Einen Käfer

56. Eine Formel

57. Ich brauche

58. Lennon

59. Ich kann wieder

60. Was schulden wir

61. Bei Lifemusik

62. In

63. Ich sag`s euch

64. Keinen Aufschub

65. Lady Gaga

66. Kunstmarktgesetze

67. Der Teufel

68. Kennern gilt

69. Verdammte

70. Todmüde

71. Gehörst du nicht

72. Ich seh`

73. Es ist spät

74. Stellen wir

75. Schon früher

76. Man seinen

77. Sehe vor mir im

78. In der Natur

79. Wenn ich

80. Mir

81. Ist der Mensch

82. Werde ich euch

83. Professor Bhakdi

84. Ich hab`

85. Was sich doch

86. Gott

87. Der Tinder-Mann

88. Keine Argumente mehr

89. Ein Pfad

90. 0,8 %

91. Zwei Wochen

92. Ihr

93. Wer

94. Udo Lindenberg

95. Als Ikebanaist

96. In der Dichtkunst

97. Irgendwann

98. Ihr Name

99. Aus dem Ereignishorizont

100. So

101. Was an

102. Ein Wort noch

103. Alles stimmt

104. Ich jetzt schon

105. Als ISS-Astronauten

106. Wenn wir

107. Die Kausalität

108. Gute Gedichte

109. Eine Frage

110. Wenn morgen

111. Der Weltstaat

112. Du versteckst dich

113. Als Maler

114. Fröhlich

115. Sehr geehrter

116. Mein Leben

117. Ein Lebensjahr

118. Ich schreib`

119. Der Islam

120. Du hast

121. Die Thais

122. Habe Goethes

123. Wie herrlich

124. Viele wünschen

125. Ich muss mich doch

126. Der Frühling

127. Ist es Primitivität

128. Ich frage mich

129. Ich wollte

130. In den alten Filmen

131. Schwab

132. Eine Anticorona-

133. In den endlos

134. Ich schmeiß`

135. Kurzes Intervall

136. Wo ist denn

137. Mich

138. Hab` mich wieder

139. In diesen Zeiten

140. Man sitzt

141. Hinter

142. Nehmen wir

143. Quälendes Intervall

144. Abseits

145. Manche

146. Ich dachte

147. In unserem

148. In Europa

149. Ein amerikanischer

150. Wichst sie

151. Was Sex betrifft

152. Helene

153. Der Reichtum

154. Der Engländer

155. Lasse wieder

156. Kimpe

157. In einem dieser

158. Geilheit

159. Wär` ich

160. Der berühmte Autor

161. Stell dir vor dass

162. Informationen

163. Jeden Tag

164. Als Kind

165. Du denkst

166. Ästhetisch gesehen

167. Am Zeigefinger

168. Rasch ins Böse

169. Jetzt hat Iran

170. Verzeih`n Sie mir

171. Seit einem Jahr

172. Ich rechne tatsächlich

173. Zwei Beamte

174. Der Synästhesist

175. Mein Pool

176. Ich gebe

177. Nietzsche

178. Ich glaub`

179. Freunde

180. Lesend

181. Pestalozzi

2. Buch: r größer g

182. Ian Stephans

183. In Nigeria

184. Der ökonomische

185. In einer Luxuswohnung

186. Brasilien

187. Bleibt dem Sklaven

188. Wird dem Sklaven

189. Sehen wir uns

190. In Privatvillen

191. Der Reichste

192. Thomas Hobbes

193. Was ist der Terrorist

194. Die Pandemie

195. Alte und Kranke

196. Mit lobenswertem

197. Wer will denn heute

198. Ich denke etwa

199. Die Reichen

200. Demokratie

201. Zahlen dienen uns

202. Hinter den Engländern

203. Calhoun

204. Mit unerhörtem

205. Präsidenten

206. Der Sklave

207. Renitente

208. Konfrontiert

209. Den Unberührbaren

210. Als das Silber

211. Wer sich größte

212. Internationaler

213. Ich denke

214. Die Frage

215. Dank der raschen

216. Im schrecklich

217. Fernab echter

218. In den letzten

219. Machte sich

220. Die Globalisierung

221. Der Taxifahrer

222. Den Mittelständlern

223. Es können

224. Die Migrationskrise

225. Ein Kollege

226. Das ist

227. Der Kirche

228. Die Französische

229. Als großer

230. Als Finanzminister

231. Haiti

232. Journalisten

233. Urlaube

234. Man kann uns

235. Sicherheit

236. In der Rechtsprechung

237. Eine Diskussion

238. Die Welt

239. r größer g

240. Unsichtbar

241. Ich`s auf mein

242. Unsrer Liebe

243. Depressives Intervall

244. Mittel und Zweck

245. Die einen arbeiten

246. Ist Glück

247. In der neueren politischen

248. In der chinesischen

249. Mir fehlt

250. Ein Mensch

251. Machen

252. Damals

253. Wenn

254. Sklave

255. Computermäßig

256. Ach für uns

257. Was keinem

258. Die Formeln

259. Jeder Freiheitslehre

260. Sitze

261. Kritisches Intervall

262. Wenn das Indianervolk

263. Das Schönste

264. Der Reichste spricht:

265. Gegenwart

266. Das ist bei mir

267. Warum Faust

268. Ein Mann

269. Wie oft haben wir

270. Die Reichen

271. Wie seltsam

272. Das Gewohnheitsrecht

273. Pikettys Bücher

274. Anstatt dass man

275. Wenn`s in

276. Die EU I

277. Die EU II

278. Als Nutzbringer

279. Als Geschäftsmann

280. Im Zeitalter

281. Ein Mädchen

282. Macron

283. Immer wieder

284. Der Leser

Duvido portanto penso

Fernando Pessoa

1. Buch:

Der Unzen ist ausgebrochen

Vorspiel

1. Kein Tyrann

der die Weltkarte

mit seiner

Farbe füllen will

keine Bomben die

auf Hauptstädte fallen

dieser Krieg gilt

nicht Feinden

sondern allen

unheimlich geführt

und es bleibt alles

still

wer von ihm wissen will

braucht feine Ohren

es fehlen Niederlagen

und jeder Sieg

eine Weltmacht hat sich

gegen alle verschworen

die ganze Menschheit

befindet sich

im Krieg

in Liebe Glaube und

Hoffnung gefangen

solch Bosheit nie

auf Erden geschah

wird durchs letzte

Tor der Hölle

gegangen

nie war der Teufel

uns so nah

der besitzt an die

300 Gesichter

die wir wie durch

einen Nebel sehn

der Poet wird heute

politischer Dichter

dass wir nicht

durch den Trug

der Liebe gehen

als Lebende nicht

in Särgen ruhn

kein Wort zu viel

das Wort wird

Tun

diesen letzten Krieg

gilts zu gewinnen

Lügennetze reißen

es fallen die Spinnen

2. Corona

mich einen Dreck

interessiert

jederzeit nehm ich

meinen Tod in Kauf

allerdings bin ich

jetzt infiziert

wenn auch mit

sanftem Verlauf

im Bettchen Kimpe

mich aufspürt

ich möge schwimmen

gärtnern oder fegen

und nicht ständig

die Eier schwenken

da geb ich ihr kränklich

zu bedenken

dass Corona nicht selten

zum Tode führt

Fakten und Zahlen

dies klar belegen

vielleicht steh` ich schon

an des Todes Schwelle

plötzlich steh` ich im

Garten mit einer Kelle

ich stimme an mein

traurigstes Lied

und lasse meine Blicke

schweifen

werd` ich noch sehn

Bananen reifen

oder nehm ich vorher

schon Abschied

von allen Menschen

Pflanzen und Tieren

die ganz von mir

sind durchdrungen

bin ich über die

Wupper gesprungen

werden sie alle

fortexistieren

dieser Gedanke hilft mir

in meiner Not

meine Welt lebt weiter

nach meinem Tod

3. Reimhalber

nennen wir ihn hier

James D. Lincoln

hochrangiger britscher

Militär

der wollte Churchill mal

kräftig

ans Chefbein pinkeln

seine Whiskys gingen ihm

gegen Pflicht und Ehr`

um in dunkelster Stunde

fit zu bleiben

würd` er Säfte und

Rohkost sich einverleiben

so verliere er überflüssige

Pfunde die ihn träge

machten und verpennt

da antwortete ihm Winston

still

er äße zu fett zu viel

Beef und Schinken

auch würde er zu viel

Whisky trinken

und leistete doch

150 Prozent

-wie kann das sein

-weil ich es so will

an diesen Triumpf

des Willens über den Leib

dachte Lincoln beim Sex

mit seinem Weib

nach Covid will`s mir

wie vielen ergehen

dass ich träge bin und

ständig verpennt

doch an meinen Gedichten

könnt ihr ersehn

leiste ich als Poet

150 %

4. Als mich der Bierdurst

quälte so gegen

14 oder 15 Uhr

ich für mich eine

Cerveja wählte

Kimpe trank ihre

übliche Brisa nur

ich indessen ließ mich

nicht lang lumpen

und nahm gleich

einen Halbliterhumpen

und trank sogleich

einen kräftigen Schluck

dann ließ ich ab

mit einem Ruck

ich sprach zu Kim

die Buddhistin ist

welches Bier wurde hier

für mich verwendet

zur Kolik zum Dünnschiss

bleibt mir kurze Frist

an solch Gift sei selbst

ihr Buddha verendet

gleichmütig trank ich`s

dennoch aus

abends schoss die Scheiße

wie Wasser raus

als mich der Magenkrampf

noch quälte

ich Goethe mir zum Thema

wählte

brauchst deinen Sinnen

nur zu trauen

kein Falsches lassen

sie dich schauen

wenn dein Verstand

dich wach erhält

was ist mit mir los

in aller Welt

ich sehr gequält im Bette

sieche dann wieder

zur Toilette krieche

vorausgeahnt hatte

ich die Qual

und nahm sie in Kauf

in liebloser Wahl

ich nahm sie in Kauf

jeden Tag bin ich breit

Gesundheit ist kostbar

jetzt weiß ich Bescheid

nur ein Gutes hat mir

das Elend gebracht

meine Arbeit ist

längst nicht fertig gemacht

verlass dich nicht

auf schreckliche Zeit

raff dich auf sei endlich

zu ihr bereit

5. Was im Kleinsten gilt

gilt auch im Größten

als wir uns ganz

von der Erde ablösten

schrien wir

es stimmt also doch

es gibt keine

Singularität

wir durchfuhren

gerade ein

Schwarzes Loch

sich vor uns ein

neues All aufbläht

der ungeheure

Rückwärtsknall

ließ uns durchrasen

das neue All

wir soffen Champagner

sangen fröhliche

Lieder

so machten wir es

immer wieder

die Verästelung des

Allgebildes

war uns allmählich

wohlbekannt

kraft unsres Raum-

Zeit-Netz-

Schutzschildes

jemand das

Trampolin erfand

das schnellte uns weg

mit riesiger Kraft

aus der Multiversenkörperschaft

von oben sah sie aus

wie Seifenschaum

wir blickten in einen

ganz neuen Raum

der dem unsrer Erde

gleicht

(sind wir zurückgekehrt

vielleicht)

riesige Blüten hingen

an einem Baum

wir kamen wohl gerade

im Lenz

wir rochen und fühlten

Intelligenz

wie eine Substanz

in der Luft

wie wunderbar schweren

Blütenduft

wir sahen Menschen

die wohnten auf

ihrem Stern

die für uns natürlich

Götter waren

doch wir merkten bald

an ihrem Gebaren

Allzumenschliches war

ihnen auch nicht

sehr fern

den Minister für

Weltgerechtigkeit

überall machte sich

Missmut über ihn breit

nun auch den haben

wir getroffen

ein Mann von Welt

doch gerne besoffen

hinter seinem Rücken

wurde gelacht

hatte folgenden Fehler

wohl vollbracht

als stünde er unter

einem Fluch

verlor er sein

Koordinatenbuch

weit entfernt von

jedem Lob

stand er ewig an

seinem Mikroskop

sollte man ihn doch

seines Amtes entbinden

manche Planeten

konnte er nicht mehr

finden

6. Ich muss hier

(für Vigoleis Thelen)

doch einmal Ignoranz

aufstören

indem ich mich zum Recht

der Fische aufschwing`

und fragen wem denn

die Fische gehören

sie gelten juristisch

als Niemandsding

als herrenlose Sachen

solange sie nicht

gefangen sind

doch geschieht dies endlich

durch Okkupation

ändern sich Verhältnisse

geschwind

nach dem Recht jeder

fischenden Nation

und ihrem Recht sprechenden

Richter der in Den Haag

hat seinen hohen Sitz

ist der Fisch dann

ein Gefischter

und des fischenden

Menschen Besitz

sobald ein Mensch ihn

fischend erwirbt

des Fisches

Niemandsdinglichkeit stirbt

mit dem Verlust der

Herrenlosigkeit

endet auch des Dinges

Lebendigkeit

aus dem Fisch wird ein

Gefischter

auf uns Menschen übertragen

ist hier der höchste Richter

zu fragen der steht

in allerhöchstem Ruhm

wann müssen wir

Mensch

wann Gemenschter sagen

freies Ding

humanes Eigentum

7. In der altindischen

Rechtsphilosophie

die Gelehrten zwischen

niti und nyaya

unterscheiden

der institutionalisierten

Gerechtigkeit

und ihrer Verwirklichung

in der Gesellschaft

in der heutigen

Coronademokratie

in der wir unter

Rechtsbruch Unfreiheit

leiden

sind Freiheitsgesetze

nicht abgeschafft

doch Unterdrückung

Bevormundung machen

sich breit

der Tiefpunkt des Unrechts

ist dann erreicht

wenn sich Recht nur noch

nach Stärke bemißt

wenn kein Herz sich

für die Schwachen erweicht

der Große gefahrlos

den Kleinen frißt

wie es etwa geschieht

in der Welt der Fische

wir erdulden es auch

in altneuer Frische

gierig wird dem Volk

alles Geld abgefischt

von einer maßlos

gefräßigen Oberschicht

im Meer scheint nur

einer der König zu sein

bis der Orca der selbst

auf Kinder wirkt brav

(er ist besonders auf

Leber scharf)

frißt übermächtig

das weiße Schwein

8. Ein Milliardär

er gehörte wohl nicht

zu allerhöchsten Kreisen

wollte offenbar

dessenungeachtet

die teuerste Villa

bauen der USA

das wollte er sich

seiner Frau aller

Welt beweisen

und es wurde medial

ausgeschlachtet

er erzählte alles

von einer Art Thron

weil er jeden Tag

sehr hart arbeite

sei dieser Palast

seines Fleißes Lohn

dann verzockte er sich

und war völlig

pleite

der Sender übergoss ihn

mit Häme und Hohn

wie ein brutaler Komplott

ihm alles erschiene

der Palast blieb

bewehrte Bauruine

ein andrer gleichfalls

sehr reicher Mann

wollt` zeigen dass er

auch Fischzucht kann

schaufelte Futter ins

kreisrunde Netzareal

was dann geschah

war fast irrational

ein riesiges Maul

erhob sich aus

der Tiefe

als ob es die

laufende Kamera

riefe

es gehörte einem

geschützten Wal

geschützt vor

Erschießung

vor jedwedem

Fang

er geschickt durch

alle Netze drang

ohne zu fragen

ohne

Interessenaustausch

geriet er

unter Lachsen

in einen Fressrausch

das Projekt

sehr teuer erworben

war durch ihn

im wahrsten Sinne

gestorben

auch für die Reichsten

läuft nichts

auf sicherer Bahn

wir haben ihnen

nichts zu verdanken

läuten wir ihr

sicheres Ende an

weisen wir sie

durch Steuern

in Netze und Schranken

9. Dass ich hier

die Bildung des Lesers

auffrische

ich wußte es kürzlich

selber nicht wenn

Altindisches

von Gerechtigkeit spricht

in der Welt der Fische

geht es um nackte

Gewalt

der große Fisch

den kleinen frißt

so ist es im Leben halt

auch der Mensch heut`

noch ganz Affe ist

weil Gerechtigkeit

nur Macht bestimmt

herrschen Kräfte bei uns

wie unter Tieren

kein Interesse der Welt

die Zeit sich nimmt

über Herrschaft zu

diskutieren

in allerfernster Zukunft

vielleicht

gibt`s im Menschen

womöglich die Tendenz

dass Diskussion

Argumente abgleicht

mithilfe künstlicher

Intelligenz

bis dahin gibt`s nichts

zu verbrämen

wer Macht hat glaubt

auch an sein Recht

Recht muss man sich

gewaltsam nehmen

im Wechselspiel

von Herrn und

Knecht

10. Im alten Zigeunerviertel

wird täglich Flamenco

getanzt

der Tänzer zieht ab

seinen Gürtel

mit dem er dem

geilen Weibe droht

in Klamotten

stinkend und verwanzt

mit einem Gesicht

verwildert verroht

und mit seinem

wilden Tanz

der ihm selber wird

zum Instrument

(er zu dem nur die

Guitarre kennt)

beweist er Männlichkeit

und Schwanz

Männer die ansonsten

nichts besitzen

nur das im Rhythmus

zappelnde Glied

müssen beim Balztanz

gehörig schwitzen

aus den Kehlen dringt

becircendes Lied

für uns ist`s nur

folkloristischer Fun

vom fetten Bauch muss

ich meinen Gürtel lösen

im Publikum feist

die Männer dösen

seh mir die Visagen

genauer an

die der Deutschen

Italiener und Franzosen

der Zigeuner die beißen

in rote Rosen

die einen vertrocknetes

Schreibtischgewächs

die andren nur Seele

und reiner Sex

ich muss sie mir

genauer anschauen

geschäftlich

würde ich ihnen

nicht trauen

ihre Mördervisagen

absolut nicht verhehlen

dass sie Geld nicht

verdienen sondern

schlitzohrig stehlen

alle Anstandsregeln

sind ihnen egal

nur die Sippschaft

kennt eine Art

von Moral

muss diese Typen

noch einmal mit uns

vergleichen

der Wilde ist Leben

wir lebend`ge Leichen

hinter dem Vorhang machen

sich Beine breit

wir veröden in blöder

Gutmenschlichkeit

wir sind nicht

die Krone des Lichts

Lebendigkeit verzettelt

sich schnell

in Anständigkeit

nie kriminell

weisen wir mit uns

ins ewige Nichts

11. Durch des Vorhangs

schmalen Schlitz

muss ich doch immer wieder

nach Recht und Ordnung

sehen was Kim denn so

als Masseuse macht

ob sie im Sinne

der Tradition die süße

Inderin massiert

es ist banal fast

ein Treppenwitz wenn`s

mit dem Pfarrer

geht danieder

ihm letztes Glück als

Lude lacht

und siehst ihn an

diesem Vorhang stehen

in abgetrennter Isolation

wie er sehr still dort

masturbiert

und heftiger noch

wenn ein Penis steht

und der Kunde um

Erlösung fleht

die ihm auf ewig bleibt

versagt denn Kimpe

ist eine treue Frau und

ich mich kaum zu sagen

trau` welch Wunsch

an meiner Seele nagt

Eifersüchteleien kenne

ich keine das ist

meiner Seele Ruhm

was heißt das

diese Frau ist meine

für mich gibt es

kein Eigentum

wenn ein Kunde herauskommt

noch sichtlich erhitzt

blickt er schräg zu dem Mann

der lesend dort sitzt

kassiert er Kimpes ehrlichen

Lohn was sonst könnte

hier sein seine Funktion

die ist mir im Grunde

selbst nicht bekannt

ich fange Kunden ab

vor der Rezeption

dass sie im Geschäft

die Ruhe nicht stören

wo massierte nur

Einschläferndes hören

oder bin ich ein Rocker

ein brutaler Türsteher

nein ich bin am Schlitz

nur ein Augenverdreher

oder doch irgendwie

eine Trauergestalt

auch diese Idee

läßt mich völlig kalt

ich halte fest mein

bestes Glück

alors immer vorwärts

und zurück

12. Wenn

zuende gespielt wird

was gerade passiert

bis zur Pulverisierung

unseres schönen

Planeten

haben doch recht gehabt

die alten Propheten

alles was der Menschheit

je gelang ist letztlich

geweiht dem Untergang

der ist aller Mühsal

letztendlicher Lohn

verkündet mir gerade

mein stinkfauler Sohn

da werde ich meines

Sargnagels Hirt

ob ihm denn tatsächlich

entgangen sei

dass die Menschheit

für diesen besonderen

Fall

wenn alles ende

in Dunst und Brei

eine Sonde entsende

ins weite Weltall

alle Kostbarkeiten

kreativen Lichts

irrten dann durchs

schwarze

Alles und Nichts

irgendwann kämen

sie in die richtigen

Hände

ob sich auch Lil Peep

unter ihnen befände

diese Frage will mir

als dümmlich erscheinen

ich muss sie freien

Herzens verneinen

und von dir wohl auch

kein einziges Buch

ich überdenke kurz

einen Selbstmordversuch

ich bin nicht mehr jung

ich bin schon fast alt

die Sonde von mir aus

auf Hartes knallt

13. One-Hit-Wonder

Vigoleis

was andere schreiben

ist mir egal

ich bin dir auf der

Spur

ich keinen Bess`ren

als dich weiß

ich oft nach

Malle fuhr

leb` jetzt wie du

in Portugal

will dir ein Loblied

singen

du bist nie als Tourist

verreist

bist immer heimatlos

gewesen

ich bete dich an

dein himmliches Wesen

gib mir deinen

freien Geist

möge ihm ein großer

Wurf gelingen

dann will ich dich

auf Pegasusschwingen

ins ew`ge Gedächtnis

der Menschheit bringen

dann öffnet sich uns

ein Wunderland

bist nicht ferner

berühmt

und unbekannt

kein Zwielicht soll

dir ewig drohn

das wäre des Kontraktes

Lohn

du bist Bach

ich Mendelssohn

14. Mit der Pandemie

ist vorerst Schluss

bis September ist uns

eine Pause geschenkt

ungläubig werden Blicke

zum Anfang gelenkt

gefordert wird ein

Untersuchungsausschuss

und zwar in der Runde