Die gesunde Schilddrüse - Mary J. Shomon - E-Book

Die gesunde Schilddrüse E-Book

Mary J. Shomon

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  • Herausgeber: Goldmann
  • Kategorie: Ratgeber
  • Sprache: Deutsch
  • Veröffentlichungsjahr: 2015
Beschreibung

Müdigkeit, Gewichtsprobleme, Haarausfall und Depressionen können Anzeichen einer Schilddrüsenerkrankung sein. Viele Menschen leben jedoch jahrelang mit solchen Beschwerden, ohne dass sie diagnostiziert und behandelt werden. Mary J. Shomon, selbst Schilddrüsenpatientin, informiert ausführlich und leicht verständlich über die Krankheit, ihre Ursachen, Symptome, Diagnose und Behandlungsmöglichkeiten.

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Seitenzahl: 341

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Buch

Mehr als drei Millionen Deutsche leiden an Schilddrüsenerkankungen, die meisten von ihnen an einer Unterfunktion. Müdigkeit, Gewichtsprobleme, Haarausfall und Depressionen können Anzeichen für eine Fehlfunktion der Schilddrüse sein, werden jedoch oft nicht als solche erkannt. Mary J. Shomon, selbst leidgeprüfte Schilddrüsenpatientin, hat ein aufwändig recherchiertes, aktuelles Handbuch für Betroffene geschrieben, das ausführlich und leicht verständlich über die Krankheit, ihre Ursachen, Symptome, Diagnose und Behandlungsmöglichkeiten informiert. Es legt objektiv die Chancen und Risiken von Schulmedizin und alternativen Methoden dar und beantwortet die häufigsten Fragen von Patienten. Das Handbuch zeigt außerdem, was Betroffene im Umgang mit Ärzten wissen müssen, was bei Kindern oder werdenden Müttern zu beachten ist und wo man im Internet und bei Beratungsstellen weiterführende Hilfe und Informationen findet.

Autorin

Mary S. Shomon arbeitet als Schriftstellerin und Gesundheitsberaterin in Washington D.C., wo sie mit ihrem Mann und ihrer Tochter lebt. Selbst Schilddrüsenpatientin, teilt sie ihr Wissen und ihre Erfahrungen über Internetseiten, Bücher und einen monatlichen Newsletter mit anderen Betroffenen.

Mary J. Shomon

Die gesunde Schilddrüse

Was Sie unbedingt wissen sollten über Gewichtsprobleme, Haarausfall und andere Beschwerden

Aus dem Amerikanischenvon Maria Mill

Alle Ratschläge in diesem Buch wurden von der Autorin und vom Verlag sorgfältig erwogen und geprüft. Eine Garantie kann dennoch nicht übernommen werden. Eine Haftung der Autorin beziehungsweise des Verlags und seiner Beauftragten für Personen-, Sach- und Vermögensschäden ist daher ausgeschlossen.

Der Inhalt dieses E-Books ist urheberrechtlich geschützt und enthält technische Sicherungsmaßnahmen gegen unbefugte Nutzung. Die Entfernung dieser Sicherung sowie die Nutzung durch unbefugte Verarbeitung, Vervielfältigung, Verbreitung oder öffentliche Zugänglichmachung, insbesondere in elektronischer Form, ist untersagt und kann straf- und zivilrechtliche Sanktionen nach sich ziehen. Sollte diese Publikation Links auf Webseiten Dritter enthalten, so übernehmen wir für deren Inhalte keine Haftung, da wir uns diese nicht zu eigen machen, sondern lediglich auf deren Stand zum Zeitpunkt der Erstveröffentlichung verweisen.

7. Auflage

Deutsche Erstausgabe Februar 2002

© 2002 Wilhelm Goldmann Verlag, München,

in der Verlagsgruppe Random House GmbH,Neumarkter Str. 28, 81673 München.

© 2000 Mary Shomon

Originaltitel: Living Well With Hypothyroidism

Originalverlag: Avon Books, Inc., an Imprint of HarperCollins Publishers, New York

Umschlaggestaltung: Uno Werbeagentur, München

Umschlagfoto: FinePic® c/o Zero Werbeagentur, München

Redaktion: Renate Weinberger

Satz: Buch-Werkstatt GmbH, Bad Aibling

AB · Herstellung: IH

ISBN 978-3-641-17959-5V003

http://www.goldmann-verlag.de

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FÜR JULIA – DIE ZUKUNFT

Man wird nie etwas unternehmen, wenn zuvor alle denkbaren Einwände ausgeräumt werden müssen.

SAMUEL JOHNSON

Handeln ist das Gegenmittel gegen die Verzweiflung.

JOAN BAEZ

Nicht weil die Dinge schwierig wären, wagen wir nichts; weil wir nichts wagen, sind sie schwierig.

SENECA

Inhalt

Einführung

Brauchen Sie dieses Buch?

Eine wichtige Bitte

Meine Geschichte

Neue Wege beschreiten

TEIL I – Ursache, Symptome, Diagnose und Behandlung

1 – Was ist Hypothyreose?

Was ist die Schilddrüse?

Ursache der Schilddrüsenunterfunktion

Diagnose der Schilddrüsenunterfunktion

Testverfahren für andere Schilddrüsenhormone

2 – Wann besteht die Gefahr einer Schilddrüsenunterfunktion?

Risikofaktoren für Hypothyreose

Krankheiten, die den Verdacht auf Schilddrüsenunterfunktion nahelegen

3 – Symptome der Hypothyreose

4 – Checklisten für die Diagnose der Hypothyreose

Risikofaktoren für Hypothyreose

Symptome bei Säuglingen

Symptome bei Kindern

Basaltemperaturtabelle

Wilson-Syndrom-Temperaturtabelle

5 – Hypothyreosetherapie und Schilddrüsenhormonsubstitution

Über Schilddrüsenhormonbehandlungen

Einnahme Ihres Schilddrüsenhormons

Wie lange dauert es, bis man sich besser fühlt?

Teil II – Herausforderungen und Alternativen

6 – Herausforderungen bei Diagnose und Behandlung

Die Tendenz, den eigenen Gefühlen zu misstrauen

Ihr Arzt und Sie

Die diagnostische »Tyrannei des TSH«

Den richtigen Arzt finden

Tipps für die Arztsuche

Checklisten für die Arztsuche

Effiziente Kommunikation mit Ihrem Arzt

7 – Komplementäre und alternative Therapien bei Schilddrüsenunterfunktion

Benötigen Sie alternative Heilverfahren?

Traditionelle Chinesische Medizin – Akupunktur

Ayurveda

Kräutermedizin

Die Kelp- oder Jodfrage

Ernährungs- und Vitamintherapie

Naturheilkunde

Physiologische Therapien

Osteopathie

Therapien für Körper und Geist

Yoga

Homöopathie

Aromatherapie

8 – Neuland erobern: Antworten auf die T3-Frage

Überblick, Symptome und Diagnose

Die Methoden von Kenneth Blanchard

Die Methoden von John Lowe

T3-Forschung und T3-Kontroverse

Unbesonnen und gedankenlos – Marges Geschichte

Teil III – Besondere Probleme

9 – Abnehmen trotz Hypothyreose

Gewichtsprobleme: ein Symptom der Schilddrüsenunterfunktion?

Keine Gewichtsabnahme trotz Diagnose

Die Schilddrüse und der Stoffwechsel

Insulinresistenz

Wie man erfolgreich abnehmen kann

10 – Depression und Schilddrüsenunterfunktion

Depression als Fehldiagnose für eine nicht erkannte Hypothyreose

Anhaltende Depressionen bei Schilddrüsenunterfunktion

Andere Hilfen bei Depression

11 – Infertilität, Schwangerschaft und Hypothyreose

Autoimmune Schilddrüsenkrankheit und Infertilität

Hypothyreose und Schwangerschaft

Noch ein paar Tipps

12 – Hypothyreose bei Säuglingen und Kindern

Worauf man bei Kindern achten muss

13 – Hypothyreose nach Schilddrüsenkrebs

Ernährung nach der Krebsoperation

Wieder die T4-T3-Debatte

Wohlbefinden nach Schilddrüsenkrebs

Teil IV – Gut leben jetzt und in der Zukunft

14 – Gut leben mit Schilddrüsenunterfunktion

Anregungen zum besseren Leben

Wichtige Schilddrüsenthemen für das 21. Jahrhundert

Anhang

Glossar

Wichtige Adressen

Danksagung

Register

Einführung

Ein Mensch, der sich ungestörter Gesundheit erfreut, ist reich, auch wenn er es nicht weiß.

ITALIENISCHES SPRICHWORT

Millionen von Menschen wie Sie und ich erwachen tagtäglich mit Schilddrüsenunterfunktion, einer Krankheit, von deren Existenz sie nichts ahnen. Sie sind erschöpft, leiden unter Haarausfall, nehmen zu, fühlen sich niedergeschlagen. Und da sie Alter, zu wenig Schlaf oder Bewegung dafür verantwortlich machen, kommen sie nicht einmal auf die Idee, ihre Symptome dem Arzt mitzuteilen. Leider werden die Beschwerden meist nicht als typische Symptome der Schilddrüsenunterfunktion oder Hypothyreose erkannt, von der schätzungsweise 3 Millionen Deutsche betroffen sind. Als Frau stehen Ihre Chancen, an einer Schilddrüsenstörung zu erkranken, eins zu acht. Und falls Sie mit einer nicht diagnostizierten Schilddrüsenunterfunktion leben, leben Sie nicht gut.

Jene von uns, die beim Arzt ihre Beschwerden ansprechen, machen womöglich eine andere Erfahrung. Nachdem man eine geradezu lehrbuchmäßige Auflistung von Schilddrüsensymptomen vorgetragen hat, attestiert einem der Arzt, dass man unter Depressionen, Stress, PMS, den Wechseljahren, Altersbeschwerden oder wahrscheinlich bloß an »Einbildungen« leide. Wer aber an Schilddrüsenunterfunktion leidet, die falsch diagnostiziert wurde, der lebt nicht gut.

Ohne es auch nur zu ahnen, leben Unzählige von uns mit einer Hypothyreose, nachdem ihnen Ärzte Behandlungen angedeihen ließen, von denen sie wissen, dass sie eine Schilddrüsenunterfunktion verursachen können. Dazu gehören zum Beispiel die Basedowkrankheit oder Schilddrüsenkrebs. Manche Ärzte widmen dieser möglichen Gefahr zu wenig Aufmerksamkeit.

Einige von uns haben – häufig zu Recht – den Verdacht, unter Hypothyreose zu leiden, erhalten aber keine entsprechende Diagnose. Ganz gleich, aus welchen Gründen die Behandlung der Schilddrüsenunterfunktion nicht in Angriff genommen wird, mit einer nicht diagnostizierten und unbehandelten Schilddrüsenunterfunktion können Sie unmöglich gut leben.

Ist die Hypothyreose diagnostiziert, fühlen sich viele der Patienten mit der Standardtherapie nicht so besonders wohl. So mancher Arzt meint dazu nur: »Alles bestens, mehr können wir nicht tun.« Mit einer unzureichenden Behandlung jedoch lebt es sich ganz entschieden nicht gut.

Müssen diese geplagten Menschen sich wirklich der weit verbreiteten Meinung anschließen, die da lautet: »Nimm deine Tablette, bis deine Schilddrüse wieder im Normalbereich ist, mach jedes Jahr deinen TSH-Test, und alles ist gut.« Dahinter steht vielfach die Auffassung: »Ja, ja, du hast dieses Leiden, aber es hat keinen Sinn, sich Gedanken zu machen, wie du es bekommen hast, wie man eine Verschlimmerung verhindern könnte oder ob man sich bei der üblichen Behandlung wohl fühlt oder nicht. Du leidest unter Haarausfall, Depressionen, Erschöpfung, Gewichtszunahme, verminderter Libido, hohem Cholesterinspiegel oder einem Dutzend anderer unklarer Symptome, die deine Lebensqualität drastisch beeinträchtigen – Symptomen, die du vor deiner Schilddrüsenerkrankung nie kanntest? Na und? Was soll denn das damit zu tun haben? Wahrscheinlich bist du nur faul, isst zu viel, hast zu viel Stress, zu wenig Schlaf, treibst nicht genug Sport, wirst älter, leidest unter PMS oder bist einfach nur deprimiert. Leb halt damit!« Das ist kein schönes Leben!

Dann gibt es die Menschen mit ganz speziellen Schilddrüsenstörungen. Wer ein Kind mit angeborener oder kurz nach der Geburt erworbener Schilddrüsenunterfunktion zur Welt gebracht hat, wird in der Regel mit einem Rezept abgespeist. Man braucht aber ausführliche Informationen, wenn man dafür sorgen will, dass diese Kinder trotz einer ihre körperliche und geistige Entwicklung womöglich stark beeinträchtigenden Krankheit gedeihen. Was Überlebende von Schilddrüsenkrebs betrifft, die nach ihrer Operation unter Hypothyreose leiden, so müssen sie sich der speziellen Herausforderung stellen, ihr Schilddrüsenhormonpräparat immer wieder abzusetzen und extreme Unterfunktion auszuhalten, um die Genauigkeit der Untersuchungen zur Erkennung einer eventuell neuen Krebsgeschwulst zu gewährleisten. Muss man das hinnehmen? Nein, es gibt effektivere Strategien, auch in der Unterfunktionsphase so gut wie nur möglich zu leben. Allein mangelnde Information hindert Sie daran.

Es gibt durchaus Patienten, die sich trauen, Fragen zu stellen. »Gibt es nicht noch eine andere Möglichkeit? Ist das wirklich die richtige Dosis für mich? Wie steht es mit alternativen Behandlungsmethoden?« Neueste Forschungsarbeiten zeigen, dass das, was bis vor kurzem noch zu den Standardtherapien zählte, mitunter nicht so gut wirkt wie manche alternativen Behandlungsmethoden.

Und wie soll es nun weitergehen? Was sollten wir über die Diagnose und Behandlung von Schilddrüsenunterfunktion wissen? Welche Art von Forschung sollte betrieben werden? Wer sucht bereits nach Mitteln zur Heilung oder Besserung dieses Leidens, nach alternativen Heilmitteln, bemüht sich um eine optimalere Aus- und Bewertung der Schilddrüsentestwerte? Welches sind viel versprechende, aber noch genauer zu erforschende Behandlungsmethoden? Dies sind die Fragen, die beantwortet werden müssen, falls wir, die Betroffenen, wieder ein lebenswertes Leben haben wollen.

Es wird Zeit, endlich einmal die Frage, wie man mit einer Hypothyreose gut und anständig leben kann, genauer zu erörtern.

Brauchen Sie dieses Buch?

Allein drei Millionen Deutsche leiden an Schilddrüsenerkrankungen. Und fast jede Schilddrüsenkrankheit führt zu demselben Resultat: der Schilddrüsenunterfunktion – dem Mangel an Schilddrüsenhormonen.

Dieses Buch ist das Richtige für Sie, falls

Sie bei sich den starken Verdacht auf eine Schilddrüsenerkrankung hegen, es Ihnen jedoch Schwierigkeiten bereitet, auf üblichem Wege eine für Sie zufrieden stellende Diagnose zu erhalten.

Sie sich nicht sicher sind, ob Ihre Symptome auf eine Schilddrüsenunterfunktion hinweisen, aber gern mehr darüber erfahren würden.

man bei Ihnen eine Hypothyreose diagnostiziert und Sie wissen wollen, wie es sich damit so gut wie nur möglich leben lässt.

Sie sich einer Schilddrüsenbehandlung unterziehen, die Ihr Arzt für ausreichend hält, und Sie sich trotzdem nicht wohl fühlen.

Sie ein aufgeschlossener Arzt sind, der nach neuen Möglichkeiten sucht, seine Schilddrüsenpatienten besser zu verstehen und ihnen zu helfen.

Vor allem jedoch, wenn Sie lernen wollen, wie man als emanzipierter Patient und einfühlender Therapeut optimal mit einer Schilddrüsenunterfunktion leben kann.

Dieses Buch habe ich speziell für Sie geschrieben – es ist von einer an Hypothyreose Erkrankten für andere Betroffene verfasst worden. Für Menschen, die jene mit Diagnose und Behandlung verbundenen typischen Hochs und Tiefs durchlaufen. Ich spreche frank und frei – ohne Rücksicht auf die Pharmaindustrie oder eine Ärzteorganisation – über Risiken und Symptome der Schilddrüsenunterfunktion genauso wie über die zahlreichen konventionellen und alternativen Therapien. Mein Ziel: Sie sollen so gut wie nur möglich mit der Krankheit leben können.

In diesem Buch kommen auch Patienten zu Wort – Menschen, die um ihre Diagnose gerungen, mit Ärzten »gekämpft«, verschiedene Medikamente ausprobiert, Rückschläge erlitten und auch Erfolge erzielt haben. Allen in diesem Buch zitierten Personen war es ein Anliegen, ihre Geschichte, ihre Gedanken, ihren Humor, ihre Hoffnung, ihre Ängste und Gefühle mit Ihnen zu teilen. In den ehrlichen Geschichten dieser Patienten aus aller Welt werden Sie Ihre eigenen Erfahrungen und Emotionen wieder erkennen. Und vor allem: Sie werden wissen, dass Sie nicht allein sind.

Eine wichtige Bitte

Was Sie aus diesem Buch lernen, soll Ihnen bei Ihren Entscheidungen helfen – dabei, welche Fragen Sie stellen müssen, welche Ärzte Sie konsultieren oder welcher Behandlung Sie sich unterziehen sollten. Obgleich ich mich Tag für Tag mit dem Thema auseinandersetze, versuche ich nicht, mein eigener Arzt zu sein. Ich stelle Fragen, suche mir einfühlsame und sachkundige Gesundheitsexperten und arbeite partnerschaftlich mit ihnen zusammen. Ich versuche nicht, mich selbst zu kurieren. Und das sollten auch Sie nicht tun. Suchen Sie sich also einen in der Schul- oder alternativen Medizin oder auf beiden Gebieten bewanderten Arzt, einen Heilpraktiker oder Homöopathen als Begleiter in Sachen Gesundheit. Und zeigen Sie ihm auch dieses Buch.

Meine Geschichte

Ehe ich fortfahre, sollte ich vielleicht erklären, wie ich dazu komme, mich für die Behandlung der Schilddrüsenunterfunktion stark zu machen. Denn Ärztin oder eine andere professionelle Gesundheitsexpertin bin ich nicht. Ich habe einen Abschluss in International Business von der Universität Georgetown und bin Autorin und selbstständige Kommunikationsberaterin. Mein persönlicher Kampf mit der Schilddrüsenunterfunktion hat mich irgendwann dazu gebracht, im Internet eine populäre, patientenorientierte Webseite über Schilddrüsenkrankheiten aufzumachen und den – in den USA einzigen – Newsletter mit Neuigkeiten zu Schilddrüsenkrankheiten aus schulmedizinischer und alternativer Sicht ins Leben zu rufen.

Im Rückblick kann ich den Beginn meines Schilddrüsenproblems mit ziemlicher Sicherheit auf Anfang 1993 datieren, als ich gerade zweiunddreißig Jahre alt war. Als Teenager und bis zu meinem dreißigsten Lebensjahr hatte ich keine Gewichtsprobleme gekannt. Ich aß, wonach mir der Sinn stand, und hatte ich mal ein paar Pfund zugenommen, wurde ich sie spielend wieder los. »Früher«, so witzele ich manchmal, »musste ich nur alle zwei Tage auf meine Packung Kartoffelchips verzichten und ein, zwei Wochen lang Cola Light trinken, um zwei Kilo abzunehmen«. Ich trieb keinen Sport. Ich arbeitete wie ein Pferd. Mein Essgewohnheiten waren katastrophal. Und zu alledem rauchte ich noch mehr als zehn Jahre lang eineinhalb Schachteln Zigaretten am Tag.

Zwischen meinem dreißigsten und zweiunddreißigsten Jahr legte ich fast fünf Kilo und zwei Kleidergrößen zu, verschwendete aber kaum einen Gedanken daran. Im Winter 1993 veröffentlichte ich mein erstes Buch. Monatelang ackerte ich in meinem Vollzeitjob, kam nach Hause und arbeitete bis spät in die Nacht an diesem Buch. Auch einen neuen Freund hatte ich. Es war eine lange Phase aufregender und aufreibender Arbeits- und Lebenserfahrung mit zu wenig Schlaf, schlechten Essgewohnheiten und Unmengen von Kaffee und Zigaretten. Und sie endete mit dem schlimmsten Bronchialinfekt meines bisherigen Lebens, der sich zu einem so schweren Fall von Epstein-Barr auswuchs, dass ich mich vier Wochen lang weder zum Aufstehen aufraffen noch zur Arbeit gehen konnte. So benebelt und deprimiert wie ich damals war, konnte ich mir nicht vorstellen, jemals wieder fit genug zu sein, um klar denken zu können – von arbeiten ganz zu schweigen. Zwar ließ ich meine Schilddrüse damals nicht testen, aber nachdem ich meine Symptome durchgegangen bin und mit vielen anderen, die ähnliche körperliche Krisen und die sie begleitende Benommenheit und Depression erlebten, gesprochen habe, bin ich überzeugt, dass mein Schilddrüsenleiden damals begann.

Ein Jahr später – weitgehend wiederhergestellt, aber immer noch sehr schlapp – begann ich, langsam aber stetig zuzunehmen. Im Juli 1994 verlobte ich mich mit meinem Freund, und im September desselben Jahren hörte ich mit dem Rauchen auf. Danach eskalierte mein Gewicht. Zwischen September und meiner Hochzeit im Januar 1995 nahm ich trotz äußerst fettarmer Ernährung und allabendlichem- bis-minütigem Training sieben Kilogramm zu. Bei meiner Hochzeit trug ich Größe44/46.

Entnervt angesichts meines Gewichts und zunehmend depressiv begann ich, wieder zu rauchen. Ich nahm danach weder ab noch zu, litt immer noch unter Depressionen und begann, sechs Monate später, im Juli 1995 unter Atembeschwerden zu leiden. Es sei Asthma, meinte meine Ärztin. Worauf ich – für immer – mit dem Rauchen aufhörte und noch ein paar Pfund zulegte. Einen Monat, nachdem ich mit dem Rauchen aufgehört hatte, ließ meine Ärztin ein paar Bluttests durchführen, weil ich mich erneut über Unwohlsein beklagte. Ein paar Tage später rief sie mich an, um mir zu sagen, dass ich an Schilddrüsenunterfunktion leiden würde. Sie verschrieb mir eines der gängigen Medikamente und meinte, ich solle in etwa sechs Wochen zur Untersuchung kommen. Ich wusste weder, wozu eine Schilddrüse gut war, noch wo sie sich befand.

Nach der Diagnose entwickelte ich weiterhin alle möglichen Symptome, die meiner Ärztin und mir einige Rätsel aufgaben. Meine Augen waren trocken und grießig, meine Periodenblutungen traten stärker und häufiger auf, meine Haut begann sich zu schälen. Ich litt unter Kopfschmerzen. Ob es denn mit der Schilddrüse zusammenhängen könne, fragte ich. Meine Ärztin war sich nicht sicher und schickte mich zu einem Facharzt für Infektionskrankheiten, außerdem zu einem Lungenspezialisten und einem Internisten. Ich ließ ein Kernspintomogramm anfertigen. Und ich konsultierte eine Endokrinologin, die einräumte, dass zumindest einige meiner Symptome vermutlich auf die Schilddrüsenunterfunktion zurückzuführen seien. Auf meine Bitte hin führte sie einen Antikörpertest durch, meinte jedoch, es sei eigentlich nicht notwendig, weil die Ursache meiner Unterfunktion ja keine Rolle spiele. Der Test erbrachte tatsächlich Antikörper, die wiederum auf Hashimoto-Thyreoiditis hinwiesen. Auf meine Rückfrage hin, erwiderte die Endokrinologin, an der Behandlung ändere sich dadurch nichts, und ich müsse mir deswegen keine Gedanken machen.

Es sei nur ein Zufall – so die Endokrinologin –, dass ich vor meinem Schilddrüsenproblem Größe getragen hatte, trotz meiner unkontrollierten Essgewohnheiten nicht zunahm und nun – nicht einmal ein Jahr später – Größe 38 brauchte. Ganz abgesehen davon, schaffte ich es trotz striktester Weight-Watchers-Diät kaum, die vierzehn Kilogramm Übergewicht im Zaum zu halten. Alle anderen Symptome würden allmählich abklingen. Oder wie sie es ausdrückte:

»In etwa vier Monaten werden Sie zurückschauen und sehen, wieviel besser Sie sich schon fühlen. Das alles wird sich relativieren, ganz allmählich, ohne dramatische Veränderungen. Eines Tages werden sie einfach spüren, dass es Ihnen besser geht als heute.«

Ich wartete vier Monate. Und fühlte mich immer noch nicht so besonders. Schon viel besser als vorher, sicherlich, aber immer noch nicht toll. Folglich las ich – las und las. Und dann schaffte ich mir einen Computer an, und ich begann, im Internet zu surfen und traf auf andere Schilddrüsenpatienten, mit denen ich mich austauschte. Und ich stellte fest: Haarausfall, merkwürdige Perioden, Probleme beim Abnehmen, Karpaltunnelsyndrom sowie Depressionen gehörten zu den ganz normalen Symptomen der Schilddrüsenunterfunktion. Manche dieser Informationen machten mich nicht gerade glücklich, doch zu wissen, was mit meiner Schilddrüse zusammenhing und was nicht, war weit besser, als weiterhin in Ahnungslosigkeit zu verharren. Zeitweise fürchtete ich sogar um mein Leben. Litt ich womöglich an einer unheilbaren Krankheit, die den Ärzten entgangen war? Die Erkenntnis, dass die Symptome von der Hypothyreose herrührten, gaben mir auch ein Ziel: meine Schilddrüse zu kurieren – anstatt ziellos herumzuhetzen, eine Unmenge von Pillen zu schlucken und bei jedem neuen, tatsächlich aber von der Schilddrüse verursachten Symptom einen weiteren teuren Spezialisten aufzusuchen.

Später ordnete ich einen Großteil meiner Informationen und gestaltete eine Webseite, auf der die unterschiedlichsten Aspekte zum Thema Schilddrüsenkrankheiten behandelt werden. Und nebenbei war ich trotz Hypothyreose sogar bei meinem wichtigsten Projekt erfolgreich, indem ich Ende 1997 meine wundervolle Tochter Julia zur Welt brachte.

In den letzten fünf Jahren habe ich mich tagtäglich ausgiebigst mit Schilddrüsenerkrankungen im Allgemeinen und der Hypothyreose im Besonderen beschäftigt. Im Rahmen meiner Aufklärungsarbeit habe ich Tausende von E-Mails aus den U.S.A., Kanada, England, Deutschland, Australien, Indonesien, Saudi-Arabien, Pakistan und Brasilien beantwortet. Immer wieder schreiben die Leute und schütten mir ihr Herz aus, wobei sich die Sorgen und Probleme weitgehend gleichen. Hier ein typisches Beispiel:

»Fünf Jahre lang litt ich an immer schlimmer werdenden Symptomen, und kein Arzt sah den eindeutigen Zusammenhang zwischen diesen Krankheitsanzeichen und der Schilddrüsenunterfunktion. Mir war kalt, ich war andauernd erschöpft, schlief an Wochenenden mitunter achtzehn bis zwanzig Stunden pro Nacht und auch unter der Woche zwölf. Ich hatte niedrigen Blutdruck, Probleme mit Allergien und den Nebenhöhlen, Knochen- und Gelenkschmerzen, Depressionen, litt unter Gedächtnisverlust, einer permanenten Schläfrigkeit sowie ständigen Stimmungsschwankungen. Auch Sie wären launisch, wenn Sie sich andauernd erschöpft und häufig verwirrt fühlen würden und gänzlich überfordert von Dingen, die früher eine Kleinigkeit für Sie waren. Innerhalb von fünf Jahren entwickelte ich mich von einer überaus produktiven, sehr geselligen und fürsorglichen Frau, zu einem Menschen, der sich am liebsten zurückzog und sich wie ein absoluter Versager fühlte. Ich hatte mich isoliert; fürchtete schon insgeheim, an den Anfangssymptomen der Alzheimer-Krankheit oder sogar an einem nicht diagnostizierten Krebs oder einer anderen schweren Krankheit zu leiden.«

Alice

Neue Wege beschreiten

In diesem Buch werde ich ein wenig über die Ärzte wettern, aber ich führe keineswegs einen Rachefeldzug gehen den gesamten Ärztestand. Ich danke dem Himmel, dass es Ärzte wie auch andere Therapeuten gibt, denen die Medizin und die Behandlung und Heilung von Menschen eine Herzensangelegenheit ist. Diese wunderbaren Ärzte stellen immer wieder die richtigen Fragen, suchen unausgesetzt nach besseren Antworten, hören ihren Patienten wirklich zu und suchen mit leidenschaftlichem Engagement nach neuen Wegen, uns bei unserer Suche nach Wohlbefinden zu unterstützen. Ich habe viele solcher Ärzte kennen gelernt – darunter die, die zu diesem Buch beitrugen, sowie meine eigenen Ärzte –, und es handelt sich um kompetente Frauen und Männer, die ich als meine Freunde, Kollegen und Partner in Sachen Gesundheit betrachte. Sie tanzen nach niemandes Pfeife – ich respektiere sie absolut.

Doch leider sind nicht alle so. Manche Ärzte glauben tatsächlich, alles Wissenswerte zu Diagnose und Behandlung der Schilddrüsenunterfunktion sei bereits gesagt und bekannt. Beängstigend – meinen Sie nicht? –, wie einige medizinische Profis – Leute, denen wir unser Leben anvertrauen – derart engstirnig sein können!

Der Leser wird in der Folge rasch erfahren, dass neueste Forschungen die Aussagekraft der TSH-Bluttestwerte in Frage stellt. Weitere Studien haben ergeben, was viele Hypothyreosepatienten seit langem wissen –, dass man sich mit Levothyroxin allein nicht so gut fühlt wie mit einer Kombination dieses Wirkstoffes mit einem zweiten Schilddrüsenhormon. Dieser Bericht erschien im New England Journal of Medicine. Dennoch schwören manche Ärzte weiterhin auf den TSH-Test und Levothyroxin und verurteilen ihre Patienten zu unzureichend behandelter Hypothyreose mit der Konsequenz eines mittelmäßigen bis schlechten Gesundheitszustandes und verminderter Lebensqualität.

Eine an Schilddrüsenunterfunktion leidende Frau fragte mich:

»Warum kümmern sich die Ärzte nicht um die berechtigten Sorgen ihrer Patienten und ignorieren es, wenn sich deren Gesundheitszustand fortwährend verschlechtert? Warum versteifen sie sich auf die Ergebnisse eines einzigen Tests und die Behandlung mit einem einzigen Medikament?« Diese wichtige Frage werde ich in diesem Buch zu beantworten versuchen.

Jetzt aber wird es Zeit, dass Sie lesen, wie Sie Ihre Chance für mehr Lebensqualität ergreifen können.

TEILI – Ursache, Symptome, Diagnose und Behandlung

2 – Wann besteht die Gefahr einer Schilddrüsenunterfunktion?

Steter Tropfen füllt den Krug.

BUDDHA

Risikofaktoren für Hypothyreose

Werfen wir zunächst einen Blick auf die verschiedenen Risikofaktoren für Hypothyreose. Auch wenn einer oder sogar viele dieser Risikofaktoren gegeben sind, muss das nicht heißen, dass der Betreffende an Hypothyreose erkrankt. Hegt man jedoch den Verdacht, an einer nicht erkannten Schilddrüsenunterfunktion zu leiden, so kann eine erneute Überprüfung der verschiedenen Faktoren ein wichtiger Schlüssel für die Diagnose sein. Aber auch wenn Sie sich nach der Diagnose fragen, weshalb Sie an Unterfunktion leiden, können Sie hier vielleicht einige Anregungen finden.

Schilddrüsenprobleme in der Familie

Falls ein Elternteil, Geschwister oder Kinder an Autoimmunerkrankungen der Schilddrüse, Knoten oder Kropf leiden, so besteht auch für Sie ein höheres Risiko, an einem Schilddrüsenproblem zu erkranken. Studien haben ergeben, dass bis zu 50 Prozent der Blutsverwandten ersten Grades von Menschen mit Autoimmunerkrankungen der Schilddrüse auch selbst Schilddrüsenantikörper in sich tragen (die ein Hinweis auf den späteren Ausbruch der Krankheit sein können).

Denkbar ist auch, dass ein Verwandter ein Schilddrüsenproblem hat, ohne dass Sie davon wissen. Ihm oder ihr ist es einfach peinlich, darüber zu sprechen. Jahrelang wurden Schilddrüsenerkrankungen heruntergespielt, missverstanden und bagatellisiert.

Fragen Sie zum Beispiel Ihre Mutter nach ihren Krankheiten, so wird sie die Schilddrüse selten erwähnen. Fragen Sie aber ganz gezielt danach, so erinnert sie sich womöglich an eine Schilddrüsenstörung nach einer Schwangerschaft. Mitunter erhält man auch nur vage Auskünfte, etwa über jene Tante, die übergewichtig ist, weil »sie ein Problem mit den Drüsen hat und Medikamente dagegen einnehmen muss«. Oder ein Onkel erwähnt in einem Nebensatz: »Kröpfe liegen in der Familie.«

Fragen Sie! Erkundigen Sie sich nach Schilddrüsenleiden, Kröpfen, Stoffwechselproblemen, »Drüsengeschichten« – wie immer die Leute die Sache auch umschreiben. Wer bei sich selbst ein Schilddrüsenleiden vermutet, muss mitunter ein wenig Detektiv spielen, um etwas über seine diesbezügliche Familiengeschichte in Erfahrung zu bringen. Haben Sie jedoch mit einem Arzt zu tun, der Sie nicht testen will, so kann eine eindeutige familiäre Vorbelastung Ihrem Verlangen nach einer Diagnose Nachdruck verleihen.

Als Nancy ihre familiäre Vorgeschichte im Hinblick auf Schilddrüsenleiden recherchierte, geschah Folgendes:

»Ich aß mit meinen Eltern, die inzwischen 75 und 76 Jahre alt sind, zu Abend und erzählte Ihnen meine Erlebnisse der vergangenen Woche, dazu gehörte auch mein Schilddrüsenabenteuer. Ich fragte sie, ob sie je etwas mit der Schilddrüse zu tun gehabt hätten. Eben beginne er mit der Einnahme von Schilddrüsenmedikamenten gegen Überfunktion, antwortete mein Vater, und meine Mutter rief: ›Oh, ja! Gleich nach deiner Geburt 1949 hat mir der Arzt Schilddrüsenmedikamente verschrieben, weil ich anämisch war. Aber nach unserem Umzug ein Jahr später habe ich sie abgesetzt!‹ Und ich sagte daraufhin: ›Na, toll, Mama, und über deinen niedrigen Blutdruck oder darüber, dass du in den vergangenen Jahrzehnten jeden Tag ein Nickerchen machen musstest und immer größere Gewichtsprobleme hattest, hast du dir nie Gedanken gemacht?‹«

Überflüssig zu sagen, dass ab diesem Zeitpunkt sowohl Nancy als auch ihre Mutter wegen Hypothyreose in Behandlung waren.

Eigene Probleme mit der Schilddrüse

Wenn Sie selbst schon einmal Probleme mit der Schilddrüse hatten, so haben Sie natürlich auch ein größeres Hypothyreoserisiko. Mitunter sagen uns unsere Ärzte, dass sie unsere Schilddrüse »im Auge behalten« wollten, weil die Bluttests nicht ganz schlüssig oder an der Grenze seien. Vielleicht hat der Arzt auch einen Kropf oder Knoten diagnostiziert, aber eine Behandlung für unnötig befunden. Manche Betroffene erinnern sich vielleicht gar nicht mehr an die Diagnose, wissen aber, dass sie vor Jahren einmal eine Zeit lang ein Schilddrüsenhormon einnahmen. Womöglich hatten sie auch einmal Schilddrüsenprobleme nach einer Schwangerschaft oder einer Krankheit, die als transiente oder vorübergehende Thyreoiditis oder Hypothyreose bezeichnet wurden. Vergangene Schilddrüsenstörungen erhöhen die Wahrscheinlichkeit einer späteren Schilddrüsenunterfunktion.

Hyperthyreosebehandlung – Schilddrüsenoperationen, radioaktives Jod (RAJ) oder Schilddrüsenmedikamente

Erstaunlicherweise verdeutlichen manche Ärzte ihren Patienten nicht klar genug, dass die Entfernung oder Inaktivierung der Schilddrüse zu Hypothyreose führen kann. Bei manchen Menschen wurde im Rahmen einer Behandlung von Knoten oder der Basedowkrankheit ein Teil oder die gesamte Schilddrüse operativ entfernt. In anderen Fällen wird die Hyperthyreosetherapie mit radioaktivem Jod (RAJ) oder Medikamenten durchgeführt – beides legt die Schilddrüse teilweise oder völlig lahm.

In einem Teil der Patientenbroschüren wird die Tatsache, dass nicht jeder nach einer Radiojodbehandlung an Hypothyreose erkrankt und Hormonsubstitution benötigt, übertrieben betont. Es stimmt, dass einige davon verschont bleiben. Im Allgemeinen jedoch erkranken sehr viele daran und müssen, um die Hypothyreosesymptome zu unterbinden, Schilddrüsenhormone einnehmen.

Falls Sie eine Schilddrüsenoperation oder RAJ hinter sich, beziehungsweise Schilddrüsenmedikamente eingenommen haben, sollten Sie sich sorgfältig auf die Anfangssymptome der Hypothyreose hin beobachten. Und gleichzeitig regelmäßige TSH-Bluttests durchführen lassen, um die Schilddrüsenfunktion auch auf diesem Wege überwachen zu lassen.

Operative Behandlung von Schilddrüsenkrebs

Hat man Ihnen wegen eines Schilddrüsenkarzinoms die Schilddrüse ganz oder teilweise entfernt hat, so wird man Ihnen wahrscheinlich aus zwei Gründen Schilddrüsenhormone verschreiben: Erstens, um die daraus resultierende Hypothyreose zu behandeln; zweitens, um Metastasen zu verhindern. Die meisten erfahrenen Schilddrüsenkrebsexperten empfehlen, das TSH auf einem sehr niedrigen Niveau zu halten, um eine Neubildung des Krebses zu verhindern. Vor der Untersuchung auf eventuell vorhandene Metastasen hin müssen die Patienten jedoch häufig ihre Medikamente absetzen und die damit einhergehenden Hypothyreosesymptome auf sich nehmen, weil man für ein exaktes Ergebnis einen erhöhten TSH-Spiegel benötigt.

Tumore und Erkrankungen der Hirnanhangdrüse

Eine weniger verbreitete, aber dennoch bekannte Ursache der Schilddrüsenunterfunktion sind Probleme mit der Hirnanhangdrüse (Hypophyse), darunter Krankheiten oder Tumore, die ein Versagen der Hypophyse sowie Hypothyreose zur Folge haben.

Andere Autoimmun- oder endokrine Erkrankungen

Falls Sie oder enge Verwandte von Ihnen an anderen Autoimmun- oder endokrinen Krankheiten leiden, ist ihr Risiko, an einem Autoimmunleiden der Schilddrüse zu erkranken, leicht erhöht. Zusammenhänge mit den Autoimmunkrankheiten der Schilddrüse vermutet man vor allem beim chronic fatigue immune dysfunction syndrome (auch als CFS oder CFIDS bekannt) und Fibromyalgie. Dasselbe gilt auch für Morbus Crohn, Addison-Krankheit, insulinabhängigen Diabetes (Typ I), multiple Sklerose, perniziöse Anämie, Sklerodermie und Sjögren-Syndrom.

Epstein-Barr-Virus (EBV) und Pfeiffersches Drüsenfieber