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Diese Edition vereint zwei Texte des Lehrers Friedrich Nikolaus Fröhlich (1892-1971), basierend auf seinen Originalhandschriften aus dem Archiv des evang.-luth. Dekanats in Leutershausen, Mittelfranken. Verfasst 1924 und 1936, beleuchten sie die Geschichte der Glocken im Turm der St.-Peter-Kirche anhand alter Urkunden. Fröhlich schrieb in Sütterlin und illustrierte seine Arbeit mit eigenen Zeichnungen. Da die Kenntnis der Sütterlinschrift schwindet, wurden seine Aufzeichnungen nun in moderne Schrift übertragen, um sie als bedeutende Dokumente der Leutershausener Stadt- und Kirchengeschichte zu bewahren. Ergänzend hinzugefügt wurden neben einem Inhaltsverzeichnis und erläuternden Kommentaren ein Lebenslauf Fröhlichs.
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Seitenzahl: 73
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Der Autor / Hg.
Rainer Schulz, * 1954, Dr. theol., wirkte als evang.-luth. Gemeindepfarrer in Chile (1986–1995) und Bayern, zuletzt in Leutershausen, Mittelfranken.
Zum 500. Reformationsjubiläum 2017 erarbeitete er eine Quellensammlung über »Das Jahrhundert der Reformation im Dekanat Leutershausen«, sowie 2024 eine mehrbändige Stadtarchiv-Dokumentation über die Zeit der nationalsozialistischen Herrschaft in Leutershausen, gefolgt von einer kommentierten Neuherausgabe des von Hans Wild 1926 verfassten stadtgeschichtlichen »Heimatbuches«, sowie eine kommentierte Herausgabe von Vorkriegs-, Kriegs- und Nachkriegsschriften des ehemaligen Leutershausener Dekans Gottfried Blendinger und seiner Ehefrau Luise.
Vorwort (Hg.)
TEIL I 1924
Hinweise zu Teil 1: 1924 (Hg.)
[Einführung, Fr. Fröhlich]
Der Klangwert des Geläuts
Die große Glocke
Die Elfuhrglocke
Die »neue« Glocke
Die Taufglocke
Der Geschichtswert des Geläutes
Die große Glocke
Die Elfuhrglocke
Die »neue Glocke«
Die Taufglocke
Übersicht
Zeichnungen (Einschub Hg.)
Ornament auf der Großen Glocke
Ornament auf der »neuen Glocke«
Faksimile-Auszug
TEIL 2 1936
Hinweise zu Teil 2: 1936 (Hg.)
Vorbemerkungen und Literaturnachweis (Fröhlich)
Die St.-Peter-Glocke
Die Taufglocke
»Glockengießer«-Güsse: Übersicht
Meister Christoph, Glockengießer Nürnberg
Der Glockenguß zu Frommetsfelden
Gebetsglocke – Leutershausen 1780
Schlußwort
Anhang (Hg.)
Zeichnungen und Schriftbilder Fröhlichs
Hans Wild: Zitat (Heimatbuch 1926, Auszug)
Zur Vita von Friedrich Nikolaus Fröhlich
Otto Rohn (1968): Lebensbeschreibung
Ergänzung 1 (Hg.): 1. Weltkrieg
Ergänzung 2 (Hg.): NS-Herrschaft
Ergänzung 3 (Hg.): Geburt, Heirat, Tod
Sachregister (Hg.)
Literaturhinweise (Fr. Fröhlich / Hg.)
Die folgende Edition zweier Texte des ehemaligen Leutershausener Schulleiters Friedrich Nikolaus Fröhlich (1892–1971) beruht auf Originalhandschriften Fröhlichs aus dem Archiv des evang.-luth. Dekanats in Leutershausen, Mittelfranken. Sie wurden 1924 und 1936 verfasst und beschäftigen sich auf der Grundlage alter Urkunden und Archivtexte aus Kirchengemeinde- und Stadtarchiv mit der Geschichte der Glocken im Turm der St.-Peter-Kirche, Leutershausen.
Beide Texte dokumentieren einen Wissens- und Erkenntnisstand zur Leutershausener Kirchenglockengeschichte aus der Zeit zwischen 1924 bis 1936. Als solche haben sie die Qualität eines stadt- und kirchenhistorischen Erbes, das es wahrzunehmen und zu bewahren gilt.
Den Originaltexten wurden im Folgenden Inhaltsverzeichnis, erläuternde Kommentare, ein Sachregister und Faksimile-Auszüge des Originaldokuments beigefügt. Den laufenden Text unterbrechende Anmerkungen Fröhlichs wurden zugunsten einer leichteren Lesbarkeit wo möglich in Fußnoten versetzt.
Beide Abhandlungen schrieb Fröhlich akkurat in altdeutschpreußischer Sütterlin-Schrift und fügte mehrere Abzeichnungen von Glockeninschriften und Glockenverzierungen aus eigener Hand hinzu. Da die Kenntnis der Sütterlinschrift mehr und mehr nachlässt, wurden Fröhlichs verdienstvolle Aufzeichnungen nun in modernen Schriftsatz übertragen.
Rainer Schulz (Hg.)
Die Glocken der Stadtpfarrkirche in Leutershausen
Unter den Archivalien des evangelisch-lutherischen Dekanats Leutershausen (Mittelfranken) befindet sich das Original eines kleinen Schriftstücks, das »Lehrer und Kantor« Fritz Fröhlich dem Dekanat überlassen hat. Es ist datiert mit dem 2. August 1924, mit dem Ortsnamen Wassermungenau versehen und trägt den Titel »Die Glocken der Stadtpfarrkirche in Leutershausen«.
Das Dokument beschreibt die Leutershausener St.-Peter-Kirchenglocken zum einen nach ihrem »Klangwert«, zum anderen nach ihrem »Geschichtswert«. Fröhlich resümiert:
»Die sämtlichen Glocken besitzen musikalischen und historischen Wert« und bilden »ein harmonisch-melodisches« bzw. »äußerst dankbares Moll-Durgeläute«, das »hinsichtlich seiner Melodiebildung [e – g – a] mit Recht das Te-Deum der Glocken genannt« werde.1 Die Glocken seien »sehr sauber gegossen, ihre Inschriften sauber ausgeführt«, und ihre Verzierungen entsprächen »echter kirchlicher Kunst«.
Wegen ihres besonderen Wertes seien sie von den im Kriegsjahr 1917 verfügten Glockenenteignungen verschont geblieben.
Rainer Schulz (Hg.)
1 Mit diesen 3 Tönen beginnt der sog. ambrosianische Lobgesang, das »Te Deum« (vgl. Evangelisches Gesangbuch Nr. 191).
Das Kirchengeläute der Stadtpfarrkirche zu Leutershausen umfaßt 4 Glocken, welche in der geräumigen Glockenkammer des Turmes untergebracht sind und in einem festen, aus massiven Balken zusammengefügten, gut konstruierten Glockenstuhl2 hängen.
Je 2 Glocken hängen übereinander u. zw. [] gegen die östliche Turmmauer die große Glocke, darunter in einem besonderen Balkenwerk die Taufglocke, gegen Westen die Elfuhrglocke3, unter dieser die sog. »neue Glocke«.
Die Glocken schwingen beim Läuten in der Nord-Süd-Richtung, so daß sich die Schallwellen vornehmlich gegen Stadt und Altmühlgrund ausbreiten.
3 Glocken des Geläutes dienen neben ihrem liturgischen Gebrauch auch als Uhrglocken:
die Taufglocke als Viertelstundenglocke,
die Elfuhrglocke als Stundenglocke
und die große Glocke zur Wiederholung des Stundenschlages.
Die sämtlichen Glocken besitzen musikalischen und historischen Wert.
2 Anm. Hg.: Seinerzeit handelte es sich noch um einen hölzernen Glockenstuhl, der später durch einen eisernen ausgewechselt wurde.
3 Anm. Hg.: »Das 11-Uhr- oder das 15-Uhr-Läuten kann zur Erinnerung an das Heilsgeschehen des Karfreitags geschehen. Hierbei ertönt bei kleineren Geläuten (bis vier Glocken) das Vollgeläut, bei größeren Geläuten ein Teilmotiv. Diese Art des Läutens ist eher im süddeutschen Raum sowie in Österreich und in der Schweiz verbreitet.« https://de.wikipedia.org/wiki/L%C3%A4uteordnung Zugriff: 13.09.2018.