Die Gutsherren von Reigate - Sir Arthur Conan Doyle - E-Book

Die Gutsherren von Reigate E-Book

Sir Arthur Conan Doyle

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Beschreibung

Ein neuer Fall für Sherlock Holmes! Eigentlich soll sich Holmes ja nur in Reigate erholen, aber ehe er sich versieht, wird er gleich wieder in den nächsten Fall eingespannt: Auf einem nahe gelegenen Gutshof wurde eingebrochen und ein Sammelsurium an Dingen geklaut. Als dann auf dem anderen Gutshof noch ein Mord geschieht, wird schnell klar, dass die beiden Taten zusammenhängen. Und Holmes hat auch schon eine Idee wie, denn in der Hand des ermordeten Kutschers findet er ein zerrissenes Stück Papier, auf dem noch einige Wörter zu erkennen sind...-

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Seitenzahl: 33

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Arthur Conan Doyle

Die Gutsherren von Reigate

Saga

Die Gutsherren von ReigateCopyright © 1893, 2019 Arthur Conan Doyle und SAGA Egmont All rights reserved ISBN: 9788726372236

1. Ebook-Auflage, 2019

Format: EPUB 2.0

Dieses Buch ist urheberrechtlich geschützt. Kopieren für gewerbliche und öffentliche Zwecke ist nur mit Zustimmung von SAGA Egmont gestattet.

SAGA Egmont www.saga-books.com und Lindhardt og Ringhof www.lrforlag.dk

– a part of Egmont www.egmont.com

Die Gutsherren von Reigate.

Im Frühling 1887 hatte mein Freund Sherlock Holmes derartige Anstrengungen durchgemacht, dass es geraumer Zeit bedurfte, ehe er wieder zu Kräften kommen konnte. Es handelte sich damals um die Riesenpläne des Barons Maupertuis und die verwickelte Angelegenheit der Holland-Sumatra-Gesellschaft, bei der jedoch politische und finanzielle Rücksichten eine zu bedeutende Rolle spielten, als dass sie sich zur Aufnahme in diese Sammlung eignete.

Die Umstände brachten es aber mit sich, dass Holmes infolgedessen mit einem eigentümlichen Problem in Berührung kam, das ihm Gelegenheit gab, im Kampf gegen das Verbrechen, den er sich zur Lebensaufgabe gemacht hatte, eine ganz neue Waffe in Anwendung zu bringen.

Es war, wie ich aus meinem Notizbuch weiss, am 14. April, als ich durch eine Depesche aus Lyon die Nachricht erhielt, Holmes liege im Hotel Dulong krank darnieder. Ich reiste sofort ab und stand schon vierundzwanzig Stunden später an seinem Lager, wo ich mich glücklicherweise sogleich überzeugen konnte, dass die Symptome der Krankheit nicht allzu gefährlich waren. Selbst seine eiserne Konstitution vermochte die Last nicht auszuhalten, die er sich seit Monaten aufbürdete. Während dieser Zeit hatte er seine Nachforschungen unablässig betrieben, täglich mindestens fünfzehn Stunden gearbeitet und sich oft, wie er mir versicherte, fünf Tage hintereinander ausschliesslich der ihm gestellten Aufgabe gewidmet. Der grossartige Erfolg seiner Bemühungen konnte die Folgen einer so furchtbaren Ueberanstrengung nicht von ihm abwenden; während ganz Europa vom Ruhm seines Namens widerhallte und er von allen Seiten mit Dankschreiben und Glückwunschdepeschen überschüttet wurde, fand ich ihn in einem Zustand tiefster Niedergeschlangenheit. Was die Polizei dreier Länder vergebens versuchte, war ihm gelungen — er hatte dem vollendetsten Schwindler von ganz Europa in die Karten gesehen und ihm das Handwerk gelegt; aber nicht einmal dies Bewusstsein vermochte ihn aus seiner völligen Erschlaffung aufzurütteln.

Schon nach drei Tagen langten wir zusammen wieder in der Bakerstrasse an, aber bald stellte sich heraus, dass Holmes dringend eine Luftveränderung brauchte, und auch für mich hatte der Gedanke, eine Woche im Frühling auf dem Lande zuzubringen, grossen Reiz.

Mein alter Freund, Oberst Hayter, dem ich in Afghanistan ärztlichen Beistand geleistet, wohnte seit einiger Zeit in der Nähe von Reigate in Surrey und forderte mich wiederholt auf, ihn doch einmal in seinem Landhaus zu besuchen. Noch kürzlich hatte er geäussert, er würde auch meinen Freund, falls er mich begleiten wollte, sehr gern als Gast bei sich empfangen. Es bedurfte zuerst einiger Ueberredungskünste, aber als Holmes erfuhr, es sei eine Junggesellenwirtschaft und er Könne dort völlige Freiheit haben, ging er auf meine Pläne ein. Etwa eine Woche nach unserer Rückkehr aus Lyon befanden wir uns bereits unter Hayters gastlichem Dach. Der Oberst war ein wackerer alter Krieger, der viel von der Welt gesehen hatte, und meine Erwartung, dass Holmes und er allerlei gemeinsame Anknüpfungspunkte finden würden, ging rasch in Erfüllung.

Am Abend unserer Ankunft sassen wir nach Tische in des Obersten Bibliothek. Holmes lag auf dem Sofa ausgestreckt, während ich mit Hayter die Waffensammlung in seinem Gewehrschrank musterte.

„Es wird gut sein,“ sagte er plötzlich, „wenn ich eine von diesen Pistolen mit in mein Schlafzimmer hinaufnehme, zum Schutz gegen einen etwaigen Ueberfall.“

„Einen Ueberfall?“

„Ja, wir sind kürzlich hier in nicht geringe Aufregung versetzt worden. Bei dem alten Acton, einem der grössten Grundbesitzer der Grafschaft, hat man letzten Montag eingebrochen. Vielen Schaden haben die Diebe nicht angerichtet, aber die Polizei ist ihrer noch nicht habhaft geworden.“

„Hat man keinen Verdacht?“ fragte Holmes mit bedeutsamem Augenzwinkern.