Die heilenden Klänge der Mantras - Dr. Mohani Heitel - E-Book

Die heilenden Klänge der Mantras E-Book

Dr. Mohani Heitel

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Beschreibung

Ein Buch über Mantras; alles was Sie über Mantras wissen sollten, mit Hörbeispielen. Mantras haben neben ihrer Klang- und Resonanzwirkung eine mystische Bedeutung. Jede Sprache, jede Kultur verwendet solche magischen Worte, die gesungen die Seele berühren. Zu Yoga und Ayurveda gehört in der indischen Kultur das Singen von Mantras unmittelbar dazu. Es ist eine Form eines ganzheitlichen Heilungskonzeptes, das auch bei uns im Westen genutzt und täglich angewendet werden kann. Tiefe, spirituelle meditative Momente sind sowohl beim Hören als auch beim Singen von Mantras möglich. Auf der emotionalen Ebene werden heilsame Gefühle wie Ruhe, Gelassenheit, Freude und Liebe geweckt. Beim Hören der Mantras kommen Sie in den Genuss dieses einmaligen sakralen Klangerlebnisses und haben mit den kompletten Mantratexten im Buch die Möglichkeit mitzusingen. Die Einführung zum Thema für alle, die auf der Suche nach einer alternativen, musikalischen Heilmethode sind; Hilfe zur Meditation und Zugang zur eigenen Spiritualität; Praktische Anleitung zur täglichen Anwendung mit ausführlichen Erläuterungen zur Wirkungsweise.

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Inhalte

Buchtitel

Vorwort

Einleitung

Leben mit Mantras - Kindheit in einem indischen Bergdorf

Erste Erfahrungen mit den Heilwirkungen der Mantras

Begegnung mit einer Heiligen

Heilerin mit Wasser und Wort

Zum Medizinstudium nach Europa

Wie ich eigene Mantras empfing

Klänge aus einer anderen Welt - ein göttliches Geschenk

Halt in der Krise - denn auch Ärzte werden krank

Was sind Mantras

Alles ist Klang

Herkunft und Beginn der Mantra-Tradition

Wort und Klang

Vergegenwärtigung des Mantras durch Wiederholung

Sanskrit - Sprache der Mantras

Resonanz

Sanskrit wirkt über kulturelle Grenzen hinaus

Heilige Schriften - Veden, Upanishaden und die Bhagavat Gita

Sprache und Dichtung

Die Ursilbe OM

Die verschiedenen Zustände des Bewusstseins

Mantra-Meditation und Spirituatität

Warum Spiritualität

Was ist Spiritualität

Die Seele sehnt sich nach Spiritualität

Meditation und spirituelle Erfahrung

Den meditativen Zustand erreichen

Smirti - Erinnerung an die Quelle der Glückseligkeit

Meditation mindert Stress

Spiritualität und Lebenseinstellung

Das Wissen um einen höheren Sinn des Lebens gibt Halt

Achtsamer Umgang mit Mitmenschen und Umwelt

Mantras und Stimmung

Einfluss auf Körper, Geist und Seele

Die innere Einstellung entscheidet

Die Grundhaltung prägt das Aussehen

Der Teufelskreis negativen Denkens

Negative Gefühle erzeugen Stress

Stressverarbeitung im Gehirn

Reaktionen auf körperlicher Ebene

Warum wiederholen sich negative Erlebnisse?

Das vegetative Nervensystem

Mantras - positiver Einfluss auf Denken und Fühlen

Durch Willenskraft beeinflussbar

Mit Vernunft negative Emotionen überwinden

Mit Mantras arbeiten

Auswahl eines Mantras

Mit einem kurzen Mantra beginnen

Wann werden Mantras angewendet?

Arten der Wiederholung

Sich über das Gehör mit den Mantras vertraut machen

Musik - Universalsprache mit Heilwirkung

Kontemplatives Anhören

Mantras selbst singen

Das Ohr

Seien Sie nicht zu kritisch mit sich selbst

Instrumentelle Begleitung des Mantra - Gesangs

Herz und Bewusstsein für das Mantra öffnen

Mantra-Anwendung im Alltag

In fast allen Situationen

Medikamenteneinnahme mit Mantras begleiten

Mantras gemeinsam mit Freunden anwenden

Für wen sind Mantras hilfreich?

Der persönliche Nutzen

Auf die innere Haltung kommt es an

Anwendungsbereiche Selbstheilungskräfte freisetzen

Nicht auf medizinische Hilfe verzichten

Mantras für einen guten Schlaf

Ein- und Durchschlafstörungen

Lassen Sie sich nicht von Ihren Gedanken beherrschen

Albträume

Die Botschaft spiritueller Träume

Trauminhalte besser verstehen

Hilfe bei Atemstörungen

Atemstörungen und ihre Folgen

Mantra-Übungen zum Ausbalancieren der Atmung

Pranayama Atemübung

Umgang mit Schmerz

Autogenes Training, Mantras, Hypnose

Dem Schmerz so wenig Platz wie möglich einräumen

Schmerzgedächtnis

Überwindung von Süchten

Auf die innere Stimme hören - der Abhängigkeit entkommen

Mantras zur Stärkung des Entwöhnungswunsches

Umgang mit Ängsten

Halt in der Krise

Richten Sie Ihre Aufmerksamkeit auf die Heilung

Worte aus dem Herzen - Balsam für die Seele

Mantras als Trost

Unsterbliche Seele

Mantra-Gesänge zur Versöhnung mit dem Schicksal

Mantras in der Schwangerschaft

Eine geistige Beziehung aufbauen

Beispiele für Mantras

Auch im Alltag Quelle der spirituellen Kraft

Namo und Namaha

Traditionell überlieferte Mantras

Mantras der Göttinnen

Wie Bija-Mantras zum Klingen gebracht werden

Der Gedanke Gottes als mathematische Gleichung

Andere Keimsilben und Mantras

Beispiele für Mantras, die ich bevorzugt nutze

Mantras zur Heilung

Mantras zur Verstärkung der Heilkraft des Wassers

Mantras für die tägliche Anwendung

Mantras für den Frieden

Mantras als Gebete

Ein Mantra für die Sonne

Mahavakya - Mantras als Weisheitssätze zur Selbstbesinnung

Beispiele aus anderen Traditionen

Die Chakras und ihre Keimsilben

Neu empfangene Mantras

Heilsymbole

Wie ich zu neuen Mantras gekommen bin

Einführung zu den Hörbeispielen

Hörbeispiele der Mantras

Namo Namo Vasudevay

Om Namo Narayanay

Maha Mrityunjaya Mantra

Saraswati Mantra

Hari Om

Hinweis für unsere Leser

Impressum

CDs und Literatur

Weitere Veröffentlichungen des Verlages - Vinay Sarita Fluss der spirituellen Gesänge

The Mantra Calls You - Das Mantra ruft Dich

neu empfangene Mantras

Juwelen indischer Weisheit

Vorwort
Es war vor mehr als zehn Jahren, dass ich zum ersten Mal den »Ruf des Mantras« hörte. Beim Hessischen Rundfunk, wo ich im Kulturprogramm arbeite, war eine CD eingetroffen: The Mantra Calls You. Mohani Heitel sah mich vom Titelbild an, fast versteckt hinter ihrer Tanpura, diesem bauchigen, verzierten indischen Saiteninstrument. War es ihr Blick, der mich neugierig machte?
Ich legte die CD sofort in den Player. Mohanis Stimme klang aus dem Lautsprecher – und zog mich in ihren Bann. Als Musikwissenschaftler mit dem Fachgebiet Mittelalter kenne ich mich mit religiösen Gesängen recht gut aus, und indische Musik gehört zu meinen Schwerpunkten beim Radio. Aber Mohanis Mantras – das war etwas Eigentümliches. Ihre Stimme schien unmittelbar zu mir zu sprechen, und die instrumentale Begleitung schuf einen Raum wie ein friedvolles Sternenzelt.
Damals betreute ich die wöchentliche Sendung »Meditative Musik«, und bald bekamen auch deren Hörer Gelegenheit, Mohanis Gesänge kennen zu lernen. An positive Reaktionen war ich zwar gewöhnt, doch diesmal gab es weit mehr Nachfragen als üblich. Die Menschen berichteten von ihren persönlichen Empfindungen beim Hören und waren an mehr interessiert: Wo bekomme ich die CD? Wann kann ich Mohani im Konzert erleben?
Notiz:
Mohani Heitel ist Ärztin, Psychotherapeutin und Musikerin. Mit ihren Mantra-Gesängen schlägt sie eine Brücke zwischen Ost und West und berührt Menschen auf der ganzen Welt.
Brückenbauerin über Kontinente und Jahrhunderte
Im Konzert erlebte ich Mohani wenig später auch selbst. Aus dieser ersten Begegnung entwickelten sich ein herzlicher Kontakt und eine Freundschaft. Ich begann zu verstehen, welch vielfache Brückenbauerin Mohani ist. Sie verbindet medizinisches und psychologisches Wissen zweier Kontinente. Sie ist Ärztin, Psychotherapeutin und Musikerin. Ihre Musik wurzelt tief in der indischen Tradition, wirkt aber nie fremd, weil sich Mohani auch der westlichen Tonwelt geöffnet hat. Damit entsteht sogar eine Brücke über die Jahrhunderte, denn in der westlichen Musik kannte man ebenfalls die Kraft der Mantras – man nannte sie nur nicht so.
Ganz abgesehen von den tiefen Wirkungen ihrer Musik hat mich immer wieder beeindruckt, wie Mohani es schafft, ihre langen Stücke in einem einzigen Zug zu singen und sich dabei selbst zu begleiten. Die Mantras – wie die Tausend Namen Vishnus – dauern oft mehr als eine Stunde, und sie hält die Spannung, ohne ein einziges Mal »auszusteigen«. Schon daran lässt sich ermessen, zu welcher meditativen Konzentration das Singen von Mantras führt und welche spirituelle Kraft Mohani dabei entwickelt.
Diese Kraft der Ruhe überträgt sich. Ich habe persönliche Erfahrungen mit Mohanis Gesängen gemacht, in Phasen großer Arbeitsbelastung, bei schwierigen Entscheidungen und einmal sogar, als das Leben eines jungen Mädchens im Operationssaal auf Messers Schneide stand. Auch die Radiohörer spüren das Ungewöhnliche dieser Kraft. Immer wieder habe ich Mohanis Neuerscheinungen in der »Meditativen Musik« vorgestellt, und jedes Mal übertrafen die Echos das Gewohnte bei weitem. Studenten berichteten von positiven Wirkungen beim Examensstress, Hausfrauen von tiefer Ruhe im täglichen Chaos und Künstler von Inspiration beim Malen. In der Rundfunkabteilung wurde Mohani Heitel sprichwörtlich: Sie war die »meditative Nummer eins«.
»Mohani« bedeutet Anziehung oder Attraktion. Nomen est omen – das kann ich in ihrem Fall voll und ganz bestätigen. Um so mehr freue ich mich, dass mit diesem Buch eine noch größere Anzahl von Menschen Gelegenheit haben wird, Mohani Heitel kennen zu lernen und sich vom Mantra rufen zu lassen.
Liebe Leser,
Mantras sind mir seit meiner Kindheit vertraut. Sie haben mich durch die verschiedenen Phasen meines Lebens begleitet – erst in Indien, später dann in Deutschland. Ihre ganzheitlichen Heilwirkungen nutze ich seit vielen Jahren nicht nur für mich selbst, sondern auch als Ärztin für meine Patienten. Für mich persönlich habe ich besonders im Mantra-Singen einen idealen Weg gefunden, meine Spiritualität zu leben; seit langem gebe ich auch Konzerte in verschiedenen Städten Europas.
Immer wieder wurde ich in diesem Zusammenhang gefragt, ob ich etwas über Mantras geschrieben hätte. Bisher musste ich das verneinen. Mit diesem Buch möchte ich Ihnen nun meine persönlichen Erfahrungen mit Mantras berichten und Ihnen zugleich eine Anleitung für die Mantra-Anwendung geben.
Mantras können uns im Leben eine große Hilfe sein. Sie erfahren hier, was Mantras sind, welche Arten es gibt, auf welchem kulturellen Boden diese Tradition entstanden ist und was Sie als Einzelner mithilfe von Mantras entsprechend Ihren inneren Bedürfnissen bewirken können. Mantras bieten seelischen Halt, sind hilfreich bei der Bewältigung von Krankheit und Krise; sie helfen, sich gesund zu halten, sich von negativen Gefühlen und Ängsten zu befreien, Kränkungen zu überwinden, das Selbstvertrauen zu stärken und Schmerzen zu lindern. Auch die intuitiven Fähigkeiten werden durch die Arbeit mit Mantras gefördert. In vielen Kulturen werden noch heute Heilverfahren genutzt, die jenseits der wissenschaftlich orientierten Schulmedizin liegen. Viele dieser Heilansätze – aus der indischen Kultur insbesondere ayurvedische Behandlungsmethoden und Yoga-Übungen, zu denen auch die Mantra-Anwendung zählt – werden seit Jahrhunderten praktiziert. Meist haben sie religiös-philosophische Hintergründe und ein Grundverständnis von Krankheit und Heilung, das sich von den modernen westlichen Ansichten unterscheidet. Diese Ansätze berücksichtigen neben körperlichen Aspekten stets auch die seelisch-geistige Seite einer Krankheit und ihrer Entstehung. Oft werden dabei Heilsprüche, wohltuende Klänge und Gesänge verwendet, die auf subtile Weise die Selbstheilungskräfte des Menschen anregen sollen. Heute werden diese alternativen Heilmethoden von vielen Menschen in der westlichen Welt, auch von Therapeuten, geschätzt und angewendet.
Mantras sind Silben oder Worte mit besonderen Klangeigenschaften, deren Schwingungen heilsame Frequenzen enthalten. Ihre Heilwirkung beruht auf dieser Schwingungsenergie, die sich auf Körper, Geist und Seele entspannend und harmonisierend auswirkt. Zugleich sind Mantras an die schöpferische Urkraft gerichtete Gebete. Sie erfassen somit auch die spirituelle Dimension des Lebens und sprechen unser Herz und unsere Seele an. Mantra-Yoga wurde bereits in den alten indischen Schriften immer wieder als natürliches Hilfsmittel zur Verfeinerung unserer Sinne und zur Öffnung unseres Bewusstseins beschrieben.
Von der Anwendung der Mantras kann jeder profitieren. Sie wirken entspannend auf den Körper, harmonisierend auf die Seele und fördern die geistige Konzentration. Somit kann der Kranke diese Effekte als Unterstützung seiner Genesung nutzen. Aus demselben Grunde spielt die Mantra-Anwendung zur Vorbeugung von Krankheiten eine wichtige Rolle.
In meiner Praxis habe ich Mantras unterstützend zur Behandlung von Schlafstörungen und Albträumen, depressiven Verstimmungen, Angststörungen, Suchtproblemen, Atemstörungen, Konzentrationsmangel, Störungen von Selbstwert und Urvertrauen, vegetativer Dysregulation, akuten Streßsituationen und vor allem bei psychosomatischen Leiden zum Einsatz gebracht und damit gute Erfahrungen gesammelt. Wegen der wohltuenden Wirkung habe ich den Mantra-Gesang auch werdenden Müttern in der Schwangerschaft für sich selbst und zum Wohle ihres Babys empfohlen.
Mantra-Anwendungen sind hervorragend geeignet, auf unkomplizierte Weise einen Zugang zur eigenen Spiritualität zu finden, das Bewusstsein zu schulen und ein harmonisches Verhältnis zu sich selbst, seinen Mitmenschen und seiner Umwelt zu finden. Die Heilwirkungen der Mantras sind als Ergänzung der medizinischen Behandlung, als Vorbeugung und zur Unterstützung der Genesung zu verstehen. Die ärztliche Therapie ersetzen sie jedoch nicht!
Damit Sie Hörerfahrungen mit Mantras machen können, sind diesem Buch Hörbeispiele beigefügt. Sie können diese zum Mitsingen nutzen oder sie einfach als Hörentspannung anwenden. Wenn Sie die Mantra-Gesänge anhören, tun Sie dies bitte mit ungeteilter Aufmerksamkeit.
Ich hoffe, dass dieses Buch Ihnen hilft, Zugang zu Mantras zu finden und dass diese Ihnen Freude und Kraft schenken und Ihr Leben bereichern.
Dr. med. Mohani Heitel
Notiz 1:
Leben mit Mantras
Kindheit in einem indischen Bergdorf
Mantra-Gesänge haben mich begleitet, seit ich denken kann. Schon als Kind hörte ich in dem nordindischen Bergdorf, in dem ich aufwuchs, meinen Vater täglich seine Mantra-Gebete singen. Die Menschen, die in dieser abgelegenen Region lebten – zum Teil noch Naturvölker – fühlten sich mit der beseelten und von Göttern belebten Natur eng verbunden und waren auf sie angewiesen. Krankheit wurde als Disharmonie mit der Natur und den in ihr waltenden übernatürlichen Kräften gesehen.
Um ihre Krankheiten zu heilen, Schmerzen zu lindern und Wunden zu versorgen, bedienten sie sich überlieferter Kenntnisse zu so gut wie allem, was die Natur hergab: Pflanzensäfte, Kräuter, Wurzeln, Baumrinden und Samen. Für ernsthaftere Probleme psychischer und körperlicher Art gab es die Bergschamanen.
Notiz:
Erste Erfahrungen mit den Heilwirkungen der Mantras
Mein Vater hatte in unserem Dorf die Rolle eines Heilers übernommen, der den Bewohnern mit Rat und Tat half. Er hatte Kenntnisse der Volksmedizin und kannte sich mit Mantra-Anwendungen aus. Er sang bei der Arbeit und bei allem, was er tat, Mantras und rief auf diese Weise bestimmte Gottheiten an. Auch zur Heilung benutzte er Mantras. Er glaubte, dass man mit ihrer Hilfe die Krankheit aus dem Leib vertreiben könne. Oder er weihte Quellwasser mit Mantras und gab den Kranken diesen Trunk als Medizin. Sehr oft hatte er damit Erfolg. Ich verfolgte diese Handlungen immer aufmerksam. Als mein Vater merkte, dass ich Zugang zur spirituellen Welt hatte, gab er mir ein Mantra und weihte mich in die Besonderheiten und Wirkungsweisen der Mantras ein. Er erklärte mir alles, was damit zusammenhängt. So begann ich selbst, Mantras zur Verehrung der Götter zu singen.
Begegnung mit einer Heiligen
Mein Vater hatte auch eine Pflanze, Tulsi, eine wilde Basilikumart, die Krishna besonders gemocht haben soll. Tulsi wird sowohl als Heilpflanze als auch als heilige Pflanze betrachtet: Was heilt, ist heilig. Diese Pflanze wird verehrt, mit Mantras verleiht man ihr zusätzliche Heilkräfte. Ihre Blätter sollen den heilen, der ihre heiligen Kräfte erweckt, sie schätzt und verwendet. Ich hatte die Aufgabe, sie täglich mit einer Butterlampe zu umkreisen und dabei Mantra-Gebete zu singen. Für mich war das von großer Bedeutung, und es forderte ein gewisses Maß an Disziplin.
Eines Tages lauschte ich einer Kuhhirtin, die auf einem entfernten Berghang ein Mantra sang. Ihr Gesang hallte zu uns herüber und ergriff mich so, dass ich sie unbedingt kennen lernen wollte. Sie musste etwas von einer anderen Realität wissen, sonst hätte sie nicht so innig singen können. Weil es so weit entfernt war, begleitete mich mein Vater später zu der Sängerin dieses freudigen und unbekannten Gesangs. Die Begegnung war für mich sehr wichtig, ich hatte großen Respekt vor dieser geheimnisvollen Frau. Sie freute sich über unseren Besuch und begann, frisches Gemüse aus ihrem Garten zu kochen. Beim Essen verriet sie mir, dass sie Gott oft als inneres Licht wahrnehme und dass sie alle Bindungen zur Welt abgelegt habe. Das Singen dieser Lieder zur Verehrung Gottes sei ihr Weg, das Gemüt zu reinigen. Dieser Abend war mir unvergesslich. Ich glaubte fest, einer liebevollen Heiligen begegnet zu sein.
Notiz:
Heilerin mit Wasser und Wort
Ich war die Einzige von meinen Geschwistern, die studieren durfte. Ich machte einen »Master of Science« in organischer Chemie und begann, im Bergdistrikt Pauri Gharwal zu unterrichten. Abends saß ich oft mit Freunden zusammen und sang die Lieder, die ich damals komponiert und geschrieben hatte. Im Laufe der Zeit kamen immer mehr Menschen herbei, um diese Lieder zu hören. Und immer häufiger suchten mich vor allem Frauen auf, die geheilt werden wollten. Sie glaubten, dass meine Gesänge heilende Kraft hätten und dass ich Ihnen helfen könne.