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Studienarbeit aus dem Jahr 2003 im Fachbereich Geschichte Europas - Neuzeit, Absolutismus, Industrialisierung, Note: eins, Philipps-Universität Marburg (Seminar für Sozial und Wirtschaftsgeschichte), Veranstaltung: Hauptseminar: Auto und Automobilverkehr vom ausgehenden 19. Jahrhundert bis heute, Sprache: Deutsch, Abstract: Die vorliegende Arbeit befasst sich mit Henry Ford, seinem Aufstieg zum Industriellen von Weltruhm und seiner „Philosophie“ von Betriebsführung und Produktion. Dabei soll der Zeitraum von 1904 bis 1916 im Mittelpunkt stehen. Will man Fords Entwicklung, von einem Farmersohn irischer Einwanderer bis zum Automobilfabrikanten umfassend nachzeichnen, so bedarf es neben eines Blickes auf seine persönliche Entwicklung auch eines Blickes auf die Industrie in Amerika und Europa. Dabei stehen Innovationen im Automobilsektor genauso wie industrielle und betriebliche Neuerungen im Blickfeld. Womit man durch den letztgenannten Aspekt beim Konzept der Betriebsführung von Frederick Winslow Taylor angekommen ist. Diese soll nicht in aller epischer Breite, aber in den Punkten, welche in bezug auf Ford von Relevanz sind, analysiert werden. Beginnend bei Fords Werdegang, seiner Ausbildung und Aneignung von technischem Verständnis wird des weiteren auf seinen beruflichen Aufstieg und seine Teilhaberschaft an Firmen bis zur Gründung der Ford Motor Company eingegangen. Ein nächster Abschnitt befasst sich mit den, oben bereits erwähnten Entwicklungen und Innovationen in der Industrie und dem Automobilbau. Des weiteren wird auf den Taylorismus in bezug auf Ford eingegangen, anhand dessen zu prüfen sein wird, ob und wenn ja welche Teile dieser Theorie von Ford übernommen wurden. Darüber hinaus ist natürlich Fords eigenes Produktionskonzept, im allgemeinen als Fordismus bezeichnet, zu bewerten. Im Mittelpunkt steht dabei das von Ford entwickelte System für eine Massenproduktion von Autos. Zu dieser gehört wiederum die Betrachtung von Zielen und Ansprüchen, die sich Ford gesteckt hat. Schlagworte wie Reduzierung der Herstellungskosten, wachsendes Produktionsvolumen, fließende Produktion durch Arbeitsteilung und Rationalisierung und niedrigpreisige Endprodukte für den Konsumenten werden dabei im Mittelpunkt stehen. Um ihre Bedeutung bemessen zu können, werden sie auf ihren Gehalt und ihre Effektivität zu überprüfen sein. Darunter fallen zwangsläufig auch Entwicklung, Produktion und Verkauf des legendären T- Modells [...]
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Philipps- Universität Marburg Sommersemester 2001/2002 FB Geschichte und Kulturwissenschaften Seminar für Sozial- und Wirtschaftsgeschichte
Hauptseminar: „Auto und Automobilverkehr vom ausgehenden 19. Jahrhundert bis heute“
Die Henry Ford Motor Company:
Fordismus oder die Entwicklung bis zur Massenproduktion
Verfasserin: Anne Früchtenicht
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I. Einführung:
Die vorliegende Arbeit befasst sich mit Henry Ford, seinem Aufstieg zum Industriellen von Weltruhm und seiner „Philosophie“ von Betriebsführung und Produktion. Dabei soll der Zeitraum von 1904 bis 1916 im Mittelpunkt stehen. Will man Fords Entwicklung, von einem Farmersohn irischer Einwanderer bis zum Automobilfabrikanten umfassend nachzeichnen, so bedarf es neben eines Blickes auf seine persönliche Entwicklung auch eines Blickes auf die Industrie in Amerika und Europa. Dabei stehen Innovationen im Automobilsektor genauso wie industrielle und betriebliche Neuerungen im Blickfeld.
Womit man durch den letztgenannten Aspekt beim Konzept der Betriebsführung von Frederick Winslow Taylor angekommen ist. Diese soll nicht in aller epischer Breite, aber in den Punkten, welche in bezug auf Ford von Relevanz sind, analysiert werden. Beginnend bei Fords Werdegang, seiner Ausbildung und Aneignung von technischem Verständnis wird des weiteren auf seinen beruflichen Aufstieg und seine Teilhaberschaft an Firmen bis zur Gründung der Ford Motor Company eingegangen.
Ein nächster Abschnitt befasst sich mit den, oben bereits erwähnten Entwicklungen und Innovationen in der Industrie und dem Automobilbau.
Des weiteren wird auf den Taylorismus in bezug auf Ford eingegangen, anhand dessen zu prüfen sein wird, ob und wenn ja welche Teile dieser Theorie von Ford übernommen wurden. Darüber hinaus ist natürlich Fords eigenes Produktionskonzept, im allgemeinen als Fordismus bezeichnet, zu bewerten. Im Mittelpunkt steht dabei das von Ford entwickelte System für eine Massenproduktion von Autos. Zu dieser gehört wiederum die Betrachtung von Zielen und Ansprüchen, die sich Ford gesteckt hat.
Schlagworte wie Reduzierung der Herstellungskosten, wachsendes Produktionsvolumen, fließende Produktion durch Arbeitsteilung und Rationalisierung und niedrigpreisige Endprodukte für den Konsumenten werden dabei im Mittelpunkt stehen. Um ihre Bedeutung bemessen zu können, werden sie auf ihren Gehalt und ihre Effektivität zu überprüfen sein. Darunter fallen zwangsläufig auch Entwicklung, Produktion und Verkauf des legendären T- Modells. Ebenso muss beleuchtet werden auf welchen gegebenen Tatsachen und Umständen Fords Konzept resultiert.
Schlussendlich wird die daraus folgende Entwicklung der Fordwerke beziehungsweise die potentielle „Unflexibilität“ in der Produktion zu bewerten sein. Wobei eben genante Faktoren eine immense Rolle gespielt haben.
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Zur Literaturlage im allgemeinen ist festzustellen, dass die meisten Werke relativ hohen Alters sind.
Ausnahmen stellen dabei die Bücher von Thomas P. Hughes1, Lindy Biggs2und David A. Hounshell3dar. Im erst genannten finden sich außer einer detaillierten Beschreibung der industriellen Entwicklung Amerikas, eine Analyse des Taylorismus und des Fordismus. Darüber hinaus werden Produktionszahlen und Marktanteile von Ford genannt. Biggs thematisiert zum einen die allgemeine technische Entwicklung in Amerika, zum anderen Fords Fabrikkonzept. Hounshell wiederum schildert fundiert Fords Aufstieg unter Einbeziehung von zahlreichen Tabellen und wirtschaftlich relevanten Zahlen. Grundlegend für diese Arbeit und die Analyse von Henry Fords Konzept ist aber vor allem das umfassende Werk von Allan Nevins und Frank Hill4. Beginnend mit Ford Kindheit zeichnen die Autoren die gesamte Entwicklung bis 1916 nach. Dazu werden vielfältige Quellen, wie Briefe, Zeitungsartikel und Interviews mit Zeitzeugen, wie auch mit Ford selber benutzt.