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Amina, ein junge Frau Mitte vierzig, sieht sich einer riesigen, körperlichen Herausforderung ausgesetzt. Es droht ihr eine Operation am offenen Herzen, unter Einsatz einer Herz-Lungen-Maschine. Keine leichte Aufgabe, weder physisch noch psychisch! Immer öfter fühlt und horcht Amina tief in sich hinein und beginnt mit ihrem Inneren Dialoge zu führen. Die Hauptrolle spielt dabei ihr kränkelndes Herz, das sie liebevoll Herzchen nennt.
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Seitenzahl: 27
Die Herz-OP
Impressum
„Mensch Amina, wann gibst du endlich Ruhe! Du machst mich noch rasend, mit deinem Gehampel!“ Der jungen Frau ist es überhaupt nicht bewusst, dass sie mit dem ständigen auf und nieder ihres Knies, in ihrem Inneren eine große Unruhe verbreitet. „Soviel ich weiß, sind wir heute hier um zu checken, wie es um mich steht. Stimmt doch, oder Amina?“ „Genauso ist es Herzchen. Aber ich sage dir eins, diese Kontrolltermine sind mir einfach ein Groll! Ich muss zugeben, die jagen mir Angst ein.“ „Da fällt mir gerade was Komisches dazu ein. Du bekommst Muffensausen und ich kriege Vorhofflimmern. Lustig, findest du nicht auch?“ Amina verdreht genervt die Augen. „Ehrlich Herzchen, ich weiß absolut nicht, was daran spaßig sein soll?!“ „Ist ja schon gut, war doch nur Spaß!“ „Wie kannst du, in unserer gesundheitlich, angeschlagenen Lage, überhaupt noch Witze machen? Verstehe ich nicht!“ Herzchen sagt nichts, denkt sich aber nur, mein Gott, hätte ich bloß meinen Schnabel gehalten! Nervös zupft die junge Frau an ihrem Ohr. „Wäre besser, du beruhigst dich wieder! Sonst gibt`s beim Arzt drin wieder ein Getue mit deinem Blutdruck und wer kann`s abermals ausbaden, ich!“ Bevor Amina ihrem Inneren noch etwas entgegnen kann, öffnet sich die Behandlungstür des Kardiologen und sie wird aufgerufen um einzutreten. Doktor Schauer, stets gut gelaunt und freundlich zu seinen Patienten, bittet Amina höflich, ihm gegenüber an seinem Schreibtisch Platz zu nehmen. „Na, wie geht es ihnen?“ „Ach ganz gut Herr Doktor!“ Ja, ja, grübelt Herzchen, wenn sie beim Arzt ist, sagt sie das immer!Aber wie es mir in ihren expressiven Achterbahnfahrten und häufigen Stressphasen geht, das lässt sie mal wieder außen vor! Aber warte nur, überlegt sich das Herz weiter und wird dabei immer grantiger. Dir zeig ich`s gleich mal, dass`s mich auch noch gibt, schließlich geht`s bei diesem Arztbesuch um mich! Es dauert nicht allzu lange und Amina fühlt sich plötzlich unwohl. Ehrlich gesagt, im Wartezimmer war ihr auch nicht gerade behaglich zu mute, aber jetzt hat sie auf einmal Ohrensausen und obendrein einen Schweißausbruch, dass es ihr abwechselt heiß und kalt den Rücken runter läuft. Doktor Schauer merkt natürlich, dass mit seiner Patientin irgendwas nicht stimmt. „Was ist denn mit ihnen los Amina? Ihre Gesichtsfarbe, die gefällt mir überhaupt nicht, sie werden ja immer röter im Gesicht!“„Wirklich?“ „Ja klar, schauern sie sich doch mal im Spiegel an!“ Als Amina sich erhebt, muss sie sich im Nu an der Tischkante festhalten. Puh, ist ihr schwindelig! Der aufmerksame Arzt ist sofort an ihrer Seite und stützt sie am Arm. „Bitte ganz langsam! Kommen sie, wir gehen zusammen zur Liege. Mir ist wichtig, dass sie sich unbedingt hinlegen.“ Als die junge Frau sicher liegt, zögert Doktor Schauer nicht lange und misst den Blutdruck. „Oh je, hundertachtzig zu hundert! Also Amina, das eins klar ist, so kann ich sie nicht nach Hause gegen lassen!“ „Seltsam Herr Doktor, daheim habe ich immer gute Werte!“ Das Herz gerät regelrecht ins Stolpern, so verärgert ist es über Aminas Antwort. „Auch wenn jetzt nicht der passende Moment dazu ist, aber ich muss es einfach loswerden! Amina, dein Verhalten mir gegenüber ist total rücksichtslos! Tagelang sehe ich keine Manschette an deinem Arm. Scheinbar ist`s dir egal, mit welchem Druck ich das Blut aus meinem linken Herzen in die Aorta befördere?! Es kommt ja schließlich noch dazu, das die Aortenklappe auch nicht mehr richtig schließt, aber du sagst zum Arzt, es geht dir gut!“ Das Herz kann sich kaum mehr beruhigen und rast weiter, wie wild vor sich hin. „