Die Hofmeister – sozialhistorische Hintergründe und ihre Darstellung in Lenz’ Drama "Der Hofmeister" - Stefanie Reichhart - E-Book

Die Hofmeister – sozialhistorische Hintergründe und ihre Darstellung in Lenz’ Drama "Der Hofmeister" E-Book

Stefanie Reichhart

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Beschreibung

Studienarbeit aus dem Jahr 2007 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 1,5, Ludwig-Maximilians-Universität München, Sprache: Deutsch, Abstract: 1 Einleitung Lenz’ Drama Der Hofmeister machte ihn benahe über Nacht berühmt und es blieb – neben den Soldaten – auch sein bekanntestes Werk. Kein anderes seiner Stücke wurde noch zu seinen Lebzeiten in eine andere Sprache übersetzt. Für den Haupttitel seines Stücks wählte Lenz einen Berufsstand, nicht den Namen eines dramatischen Helden. Diese Tatsache sowie der Untertitel Vorteile der Privaterziehung machen bereits deutlich, worum es in dem Werk gehen soll: Lenz möchte die vorhandenen Erziehungsmöglichkeiten, nämlich einerseits durch Hofmeister und andererseits durch Lehrer an öffentlichen Schulen, thematisieren. Das Stück stellt die leidvolle Hofmeisterexistenz aufgrund der Be- oder vielmehr Misshandlung durch seine adligen Vorgesetzten dar, beschreibt den Hofmeister andererseits aber auch als pädagogisch nutzlos und moralisch verwerflich, vor allem wenn ihm weibliche Schülerinnen anvertraut werden. Aber auch die Alternative zur Privaterziehung, das öffentliche Schulwesen, wird keineswegs positiv dargestellt. Mit seinem Drama widmet sich Lenz einem aktuellen gesellschaftlichen Problem des ausgehenden 18. Jahrhunderts. Im ersten Teil dieser Arbeit soll das Hofmeisterwesen zunächst aus sozialhistorischer Sicht kritisch beleuchtet werden, anschließend wird dessen Darstellung in Lenz’ Drama untersucht. Die hierfür interessierenden Erziehungsdebatten finden in Gesprächen zwischen Geheimrat und Major, Major bzw. Majorin und Läuffer, Geheimrat und Pastor Läuffer sowie Wenzeslaus und Läuffer statt. Aus diesem Grund möchte ich mich auch in meinen Ausführungen im zweiten Teil auf die genannten Personen beschränken. 2 Der Hofmeister aus sozialhistorischer Sicht Bevor im ausgehenden 18. und dann im 19. Jahrhundert die Verantwortung für die Erziehung der Kinder und Jugendlichen den öffentlichen Schulen übertragen wird, liegt diese weitgehend in der Hand der Familie, genauer gesagt in der der Privaterzieher, wie den Hofmeistern. Auch der bürgerliche Mittelstand vertraut seinen Nachwuchs häufig einem solchen an. Daraus erklärt sich der enorme Bedarf an Privaterziehern zu dieser Zeit. .......

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Inhaltsverzeichnis
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Einleitung  1

Lenz’  Drama  Der  Hofmeister  machte  ihn  benahe  über  Nacht  berühmt  und  es  blieb  -   neben   den  Soldaten  -   auch   sein   bekanntestes   Werk.   Kein   anderes   seiner   Stücke   wurde   noch   zu   seinen   Lebzeiten   in   eine   andere   Sprache   übersetzt.1  Für  den  Haupttitel  seines  Stücks  wählte  Lenz  einen  Berufsstand,  nicht  den  Namen   eines   dramatischen   Helden.   Diese   Tatsache   sowie   der   Untertitel  Vorteile   der   Privaterziehung  machen   bereits   deutlich,   worum   es   in   dem   Werk   gehen   soll:   Lenz   möchte   die   vorhandenen   Erziehungsmöglichkeiten,   nämlich   einerseits   durch   Hofmeister   und   andererseits   durch   Lehrer   an   öffentlichen   Schulen,   thematisieren.   Das   Stück   stellt   die   leidvolle   Hofmeisterexistenz   aufgrund   der   Be-­‐   oder   vielmehr   Misshandlung   durch   seine   adligen   Vorgesetzten   dar,   beschreibt   den   Hofmeister   andererseits   aber   auch   als   pädagogisch   nutzlos   und   moralisch   verwerflich,   vor   allem   wenn   ihm   weibliche   Schülerinnen   anvertraut   werden.2  

Aber   auch   die   Alternative   zur   Privaterziehung,   das   öffentliche   Schulwesen,   wird   keineswegs   positiv   dargestellt.    

Mit   seinem   Drama   widmet   sich   Lenz   einem   aktuellen   gesellschaftlichen   Problem   des   ausgehenden   18.   Jahrhunderts.