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Studienarbeit aus dem Jahr 2010 im Fachbereich Orientalistik / Sinologie - Japanologie, Note: 2,0, Ruhr-Universität Bochum (Historisches Institut), Veranstaltung: Europa und Asien im Zeitalter der Aufklärung: zur Geschichte des Eurozentrismus, Sprache: Deutsch, Abstract: Engelbert KAEMPFER gilt als der Mann, dem das Europa der Aufklärung ein Japanbild zu verdanken hat, das dieser geistesgeschichtlichen Epoche auch gerecht wird. Ein Vorbild soll er allen Reisenden künftiger Generationen gewesen sein, der erste wahre Forschungsreisende, der Vater der wissenschaftlichen Auseinandersetzung mit Japan. Sein Hauptwerk über Japan kam allerdings erst lange nach seinem Tode in deutscher Sprache auf den Markt. Wie kam es zu dieser Wirkung? Weshalb ist er in Deutschland dann relativ unbekannt? Und, vor allem, worin genau unterschied sich seine Begegnung mit dem Land der aufgehenden Sonne von denen bisheriger Japanreisender? Diese Japanreisenden, die vor Kaempfer waren, waren zunächst portugiesische Händler. Doch schon bald wurde die Kirche auf diesen weißen Fleck auf ihrer Christenheits-Weltkarte aufmerksam und schickte ihre Missionare aus, die mit ihren Briefen und Berichten den Eindruck, den der Europäer von Japan hatte, prägen sollten. Als der erste und wichtigste Missionar in dem Inselreich gilt der hl. Francisco de XAVIER, der Schutzpatron aller Missionare und Missionen. Seine Briefe sollen seines Einflusses und seiner breiten Rezeption wegen exemplarisch für die Generierung des Japanbildes hundert Jahre vor Kaempfer untersuchen werden. Im Umfang dieser Arbeit beschränkt, setze ich als Schwerpunkt des Vergleichs die Schilderung der Religion in Japan fest. Beide, Xavier und Kaempfer, haben sich mit den religiösen Verhältnissen im japanischen Kaiserreich auf unterschiedliche Weise auseinandergesetzt und auf verschiedene Art davon berichtet. Xaviers Briefe liegen in deutscher Übersetzung vor. Kaempfers „Geschichte und Beschreibung von Japan“, die vielfach übersetzt und aufgelegt wurde, untersuche ich in der Fassung unter der Herausgeberschaft von C.W. DOHM von 1777-1779. Grundlegende Literatur für die Rezeption Asiens in Europa vor Kaempfer sind die Standardwerke von BOXER und LACH, für das Kapitel über den Lemgoer die einschlägigen Werke der deutschen Engelbert-Kaempfer-Forschung der letzten dreißig Jahre, und für die Geschichte Japans liegen mir das zwar schon 1968 veröffentlichte, aber in der Forschung zur älteren japanischen Geschichte immer noch aktuelle „Das Japanische Kaiserreich“ von J.W. HALL und – für die „Innenperspektive“ – eine Monographie des japanischen Historikers INOUE zu Grunde.
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