Die Jungfrau von Orleans - Friedrich Schiller - E-Book

Die Jungfrau von Orleans E-Book

Friedrich Schiller

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Beschreibung

Königs Erläuterung zu Friedrich Schiller: Die Jungfrau von Orleans - Textanalyse und Interpretation mit ausführlicher Inhaltsangabe und Abituraufgaben. In einem Band bieten dir die neuen Königs Erläuterungen alles, was du zur Vorbereitung auf Referat, Klausur, Abitur oder Matura benötigst. Das spart dir lästiges Recherchieren und kostet weniger Zeit zur Vorbereitung. Alle wichtigen Infos zur Interpretation. - von der ausführlichen Inhaltsangabe über Aufbau, Personenkonstellation, Stil und Sprache bis zu Interpretationsansätzen - plus 4 Abituraufgaben mit Musterlösungen und 2 weitere zum kostenlosen Download . sowohl kurz als auch ausführlich. - Die Schnellübersicht fasst alle wesentlichen Infos zu Werk und Autor und Analyse zusammen. - Die Kapitelzusammenfassungen zeigen dir das Wichtigste eines Kapitels im Überblick - ideal auch zum Wiederholen. . und klar strukturiert. - Ein zweifarbiges Layout hilft dir Wesentliches einfacher und schneller zu erfassen. - Die Randspalte mit Schlüsselbegriffen ermöglichen dir eine bessere Orientierung. - Klar strukturierte Schaubilder verdeutlichen dir wichtige Sachverhalte auf einen Blick. . mit vielen zusätzlichen Infos zum kostenlosen Download.

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KÖNIGS ERLÄUTERUNGEN

Band 2

Textanalyse und Interpretation zu

Friedrich Schiller

DIE JUNGFRAU VON ORLEANS

Rüdiger Bernhardt

Alle erforderlichen Infos für Abitur, Matura, Klausur und Referat plus Musteraufgaben mit Lösungsansätzen

Zitierte Ausgaben: Friedrich von Schiller: Die Jungfrau von Orleans. Eine romantische Tragödie. (Heftbearbeitung: F. Bruckner und K. Sternelle.) Husum/Nordsee: Hamburger Lesehefte Verlag, 2014 (24. Hamburger Leseheft).  Friedrich Schiller: Die Jungfrau von Orleans. Eine romantische Tragödie. Stuttgart: Reclam, durchgesehene Ausgabe 2002 (RUB Nr. 47). Ergänzungen und Lesarten werden zitiert nach: Schillers Werke. Nationalausgabe, s. Literaturverzeichnis. Sigle: NA, Band- und Seitenangabe.

Über den Autor dieser Erläuterung: Prof. Dr. sc. phil. Rüdiger Bernhardt lehrte neuere und neueste deutsche sowie skandinavische Literatur an Universitäten des In- und Auslandes. Er veröffentlichte u. a. Studien zur Literaturgeschichte und zur Antikerezeption, Monografien zu Henrik Ibsen, Gerhart Hauptmann, August Strindberg und Peter Hille, gab die Werke Ibsens, Peter Hilles, Hermann Conradis und anderer sowie zahlreiche Schulbücher heraus. Von 1994 bis 2008 war er Vorsitzender der Gerhart-Hauptmann-Stiftung Kloster auf Hiddensee. 1999 wurde er in die Leibniz-Sozietät gewählt.

Hinweis: Die Rechtschreibung wurde der amtlichen Neuregelung angepasst.

Das Werk und seine Teile sind urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung in anderen als den gesetzlich zugelassenen Fällen bedarf der vorherigen schriftlichen Einwilligung des Verlages. Hinweis zu § 52 a UrhG: Die öffentliche Zugänglichmachung eines für den Unterrichtsgebrauch an Schulen bestimmten Werkes ist stets nur mit Einwilligung des Berechtigten zulässig.

1. Auflage 2016

ISBN 978-3-8044-7024-8

© 2016 by C. Bange Verlag GmbH, 96142 Hollfeld Alle Rechte vorbehalten! Titelabbildung: Johanna (Charlotte Mueller) kämpft mit dem Schwarzen Ritter – Berliner Ensemble unter Claus Peymann 2006 © ullstein bild – Lieberenz

Hinweise zur Bedienung

Inhaltsverzeichnis Das Inhaltsverzeichnis ist vollständig mit dem Inhalt dieses Buches verknüpft. Tippen Sie auf einen Eintrag und Sie gelangen zum entsprechenden Inhalt.

Fußnoten Fußnoten sind im Text in eckigen Klammern mit fortlaufender Nummerierung angegeben. Tippen Sie auf eine Fußnote und Sie gelangen zum entsprechenden Fußnotentext. Tippen Sie im aufgerufenen Fußnotentext auf die Ziffer zu Beginn der Zeile, und Sie gelangen wieder zum Ursprung. Sie können auch die Rücksprungfunktion Ihres ePub-Readers verwenden (sofern verfügbar).

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INHALT

1. Das Wichtigste auf einen Blick – Schnellübersicht

2. Friedrich Schiller: Leben und Werk

2.1 Biografie

2.2 Zeitgeschichtlicher Hintergrund

Der Hundertjährige Krieg (1337–1453)

Jeanne d’Arc (1412–1431)

Der europäische Kontext des Hundertjährigen Krieges

Historische Wirklichkeit und Schillers Stück

Die Zeit um 1800: Romantik, Französische Revolution, Napoleon

2.3 Angaben und Erläuterungen zu wesentlichen Werken

3. Textanalyse und -Interpretation

3.1 Entstehung und Quellen

3.2 Inhaltsangabe

Prolog

1. Akt

2. Akt

3. Akt

4. Akt

5. Akt

3.3 Aufbau

Aristotelische Struktur und Shakespeare’sche Szenenreihung

Der Prolog

Schillers Umgang mit der Dreieinheit

Die „romantische Tragödie“, das Schicksal und die Tragik

Besondere dramaturgische und formale Mittel

3.4 Personenkonstellation und Charakteristiken

Johanna von Orleans

Thibaut d’Arc

Karl VII., König von Frankreich

Königin Isabeau, seine Mutter

Philipp der Gute, Herzog von Burgund

Graf Dunois, Bastard von Orleans

La Hire

Du Chatel

Talbot, Feldherr der Engländer

Lionel

Raimond

Ein Ritter in ganz schwarzer Rüstung

Das Volk

3.5 Sachliche und sprachliche Erläuterungen

3.6 Stil und Sprache

3.7 Interpretationsansätze

Der Nationalstaat

Der geschichtlich handelnde Mensch

In Johanna verwirklicht sich das Erhabene – Keuschheit und Schuld

Problematische Interpretationsansätze

4. Rezeptionsgeschichte

Rezeption zu Lebzeiten

Rezeption im 19. Jahrhundert

Rezeption im 20. Jahrhundert und heute

Literarische Wirkungen und weitere Bearbeitungen des Jeanne-d’Arc-Stoffes

5. Materialien

6. Prüfungsaufgaben mit Musterlösungen

Aufgabe 1 **

Aufgabe 2 ***

Aufgabe 3 *

Aufgabe 4 **

Literatur

Zitierte Ausgaben

Weitere verwendete Primärliteratur

Lernhilfen und Kommentare für Schüler

Sekundärliteratur

Filme (Auswahl aus mehr als 40 Verfilmungen)

1.Das Wichtigste auf einen Blick – Schnellübersicht

Damit sich jeder Leser in diesem Band rasch zurechtfindet und das für ihn Interessante gleich entdeckt, folgt eine Übersicht.

Im 2. Kapitel wird Friedrich Schillers Leben beschrieben und auf den zeitgeschichtlichen Hintergrund verwiesen:

Friedrich Schiller lebte von 1759 bis 1805. Von 1798 an widmete er sich erneut vorwiegend der Dramatik.

Schiller und Goethe gelten als deutsche Klassiker; wesentliche Lebens- und Wirkungsorte waren Jena und Weimar im Herzogtum Sachsen-Weimar-Eisenach.

Schiller war von Haus aus Mediziner, wurde dann aber auch Professor für Philosophie in Jena und wirkte vorrangig als Historiker. Das hatte Einfluss auf seine Johanna-Figur.

Die Jungfrau von Orleans entstand 1800/1801; es wurde eines der erfolgreichsten politisch-historischen Dramen der deutschsprachigen Literatur.

Im 3. Kapitel werden eine Textanalyse und -interpretation geboten:

Die Jungfrau von Orleans – Entstehung und Quellen:

Die Entstehungszeit war kurz (1800 bis April 1801). Die Uraufführung fand 1801 aus hofinternen Gründen nicht in Weimar, sondern in Leipzig statt und wurde ein riesiger Erfolg. Das Thema hat Schiller mehrfach und in unterschiedlicher Gestalt beschäftigt. Er legte eine „Totalidee“ (Schiller an Goethe) zu Grunde: Johanna ist Hirtin; ihre natürliche und naive Bildung als Mädchen vom Lande befähigen sie, göttliche Weisungen in verantwortliches Handeln zu verwandeln. Schillers Quellen waren historische Schriften, Bücher zum Hexenwesen, aber auch Voltaires La Pucelle d’Orlèans und szenische Vorlagen Kotzebues.

Inhalt:

Der Hundertjährige Krieg zwischen England und Frankreich hat das Jahr 1428 erreicht; Frankreich steht kurz vor dem Zusammenbruch. Johannas Vater teilt deshalb seinen Besitz unter seinen Töchtern auf. Johanna entzieht sich: Sie ist durch Stimmen zur Rettung des Vaterlandes aufgerufen worden und verlässt auf immer die Heimat. Den mutlosen Dauphin (Thronfolger) Karl VII. erreicht die Siegesnachricht seiner Truppen unter Johanna. Das Mädchen besiegt die Engländer erneut und tötet auch den jungen Montgomery. Den Herzog von Burgund kann sie wieder mit Karl VII., den sie in Reims krönt, versöhnen. Ihre militärischen Erfolge gründen sich auf ein Gelübde, den Verzicht auf die Liebe zu einem Mann. Sie bricht ihr Gelübde aber, als sie den Engländer Lionel im Kampf verschont. Bei der Krönung Karls VII. klagt ihr Vater sie der Teufelskunst an; Johanna flieht, wird aber von englischen Soldaten gefangen genommen. Ihr droht der Tod, Lionels Werben weist sie zurück. Als die Franzosen die Entscheidungsschlacht zu verlieren drohen, zerreißt sie mit göttlichem Beistand ihre Fesseln und geht in den Kampf. Der Sieg der Franzosen wird vom Tod Johannas und ihrer Apotheose (Verklärung, Verherrlichung) begleitet.

Chronologie und Schauplätze:

Die „romantische Tragödie“ spielt 1428/29; die Engländer belagern Orleans und stehen vor dem Sieg über die Franzosen. Zudem stehen sich seit 1422 in Frankreich zwei Könige gegenüber: der ungekrönte französische Dauphin Karl VII. und Heinrich VI. von England. Es geht um den Machtanspruch zweier Großmächte, um die Stabilisierung der jeweiligen nationalen Einheit und um die politische Rolle in Europa. Das Geschehen konzentriert sich auf die französischen Städte Orleans, das von den Engländern belagert wird, und Reims, die Krönungsstadt der französischen Könige. In diesen Städten entscheidet sich Frankreichs Schicksal.

Aufbau:

Der Aufbau folgt dem aristotelischen Drama, dessen fünf Aufzüge allerdings mit Szenenfolgen in der Art Shakespeares gefüllt werden. Eine besondere Rolle als Exposition spielt der Prolog. Zur klassischen Struktur kommt die szenische Reihung Shakespeares. Der Prolog zitiert die aristotelische Struktur. Auch als Tragödie stellt das Stück eine Besonderheit dar, indem der Konflikt als innerer ausschließlich an die Person Johannas geknüpft ist. Vielfältigkeit findet sich auch in den Versen: Der klassische Blankvers wird vom antiken Trimeter und anderen Versmaßen (Trochäus) begleitet; in die dramatischen Szenen werden feste Strophen (Stanzen) eingefügt. Die Regieanweisungen bekommen zum Teil eine epische, d. h. berichtende Funktion.

Personen:

Johanna von Orleans, 17 Jahre

Nationalheilige Frankreichs und Volksheldin,

Landmädchen mit naiv-natürlicher Beziehung zu Natur, Menschen und Macht,

befreit mit himmlischem Auftrag Frankreich von englischer Fremdherrschaft,

Konflikt zwischen göttlichem Auftrag und individueller Neigung.

Thibaut d’Arc, ein reicher Landmann

Johannas Vater,

bestrebt, jeder Obrigkeit gerecht zu werden,

vertraut der Regenerationsfähigkeit von Natur und Mensch,

versucht sich in die Gegebenheiten zu fügen.

Karl VII., Dauphin und König

fand bei Machtantritt ein wirres politisches Geschehen in Frankreich vor,

einerseits ein schwacher, ängstlicher und unentschlossener Herrscher,

andererseits will er sich in ein anderes, nicht repräsentatives Leben flüchten,

wird durch die Krönung ein entschiedener und staatspolitisch kluger Herrscher.

Königin Isabeau, seine Mutter

hat Frankreich ins Unglück gestürzt,

kämpft auf der Seite des gegnerischen Englands,

von Karl VII., ihrem Sohn, „in die Verbannung“ (V. 1406) geschickt.

Philipp der Gute, Herzog von Burgund

zunächst Partner der Engländer,

bekannt als Verführer,

wird von Johanna zur Versöhnung mit Karl VII. und mit Frankreich überzeugt.

Graf Dunois, Bastard von Orleans

Heerführer des französischen Königs,

illegitimer Sohn des Herzogs Ludwig von Orleans,

verliebt sich in Johanna und wirbt um sie.

La Hire, Offizier der französischen Armee

hieß in der Realität Etienne de Vignolles (1390–1443), genannt La Hire (Die Wut),

als Soldat und als Mann eine auffällige Erscheinung,

ordnet sich Johanna unter, verliebt sich in sie und wirbt um sie.

Du Chatel

soll am Tod des Herzogs von Burgund Johann ohne Furcht schuldig sein,

ist zu jedem Opfer für den König bereit,

Karl VII. spricht Du Chatel von der Schuld frei.

Talbot, Feldherr der „Engelländer“

stirbt bei Schiller – entgegen den Tatsachen – in der Schlacht bei Reims,

zweifelt an der Vernunft der Welt,

bekennt sich zu einer säkularen Weltbetrachtung,

wird damit zur Kontrastfigur Johannas.

Lionel, englischer Anführer

ist eine Erfindung Schillers,

ein begehrenswerter Mann, der „gefällt“ (V. 1454), löst Johannas Konflikt aus, indem sie sich in ihn verliebt,

wirbt um Johanna, die ihm aber schlussendlich widersteht.

Raimond

eine von Schiller erfundene Gestalt,

junger Mann vom Lande, Kontrastfigur zu Lionel,

Sympathien für Johanna, Verständnis für sie, er respektiert ihr Gelübde.

Stil und Sprache Friedrich Schillers:

der auffällige opernhafte Stil und Charakter

Blankvers und andere Verse, Stanzen und Trimeter

Schillers Begrifflichkeiten

Leitbegriffe und Motive

Funktion der Regieanmerkungen

Verschiedene Interpretationsansätze bieten sich an:

Schillers Jungfrau von Orleans hat als politisch-inhaltlichen Schwerpunkt die Schaffung eines Nationalstaates und die Freiheit von Fremdherrschaft.

Vorgestellt wird der geschichtlich handelnde Mensch: sein Einsatz im Freiheitskampf eines Volkes; Johanna wird zu dessen Verkörperung.

die Rolle der Antike als Vorbild und Ziel

das Erhabene und Johanna – Keuschheit und Schuld

Rezeptionsgeschichte:

Uraufführung in Leipzig, riesiger Erfolg auf deutschsprachigen Bühnen

unterschiedliche Reaktionen von Dichtern (Hebbel)

Anerkennung durch die Literaturwissenschaft

Beziehung zwischen Minerva/Pallas Athene und Johanna

literarische Wirkungen der Jungfrau im 19. und 20. Jahrhundert (von Hebbel bis zu Brecht und Seghers)

2.Friedrich Schiller: Leben und Werk

Friedrich Schiller (1759–1805) © ullstein bild – ullstein bild

2.1Biografie

JAHR

ORT

EREIGNIS

ALTER

1759

Marbach am Neckar

10. November: Johann Christoph Friedrich Schiller als zweites Kind seiner Eltern geboren. Vater: Johann Kaspar Schiller, Feldscher, Wundarzt, Offizier; Mutter: Elisabeth Dorothea, geb. Kodweiß, Gastwirtstochter. Taufe am 11. 11.

1760/66

Lorch

Die Familie folgt dem Vater in seine Standorte, zieht mehrfach um und wohnt schließlich seit 1764 in Lorch: erster Elementarunterricht, Lateinunterricht.

5/7

1767

Ludwigsburg

Eintritt in die Lateinschule; Ausbildung zum Geistlichen vorgesehen.

8

1773– 80

Stuttgart

16. Januar: Militärische Pflanzschule des Herzogs Karl Eugen von Württemberg (spätere Hohe Karlsschule). Juristische, seit 1776 medizinische Studien. Intensive Lektüre, u. a. Lessing, Goethes Werther und Shakespeare. Mehrfach erkrankt.

13–21

1777

Stuttgart

Erste Szenen der Räuber. Sie erscheinen 1781.

18

1779

Stuttgart

14. Dezember: Stiftungstag der Karlsschule in Anwesenheit Karl Augusts von Sachsen-Weimar-Eisenach, Goethes und des Freiherrn von Dalberg (seit 1778 Intendant des Mannheimer Theaters).

20

1780– 82

Stuttgart

15. Dezember 1780: Regimentsmedikus bei dem verrufenen Grenadierregiment Augé. Militärarzt und Dichter. Hat den Ruf eines Verschwenders.

21–23

1781

Mannheim

Herbst: Besuch bei dem zehn Jahre eingekerkerten Dichter und Publizisten Christian Friedrich Daniel Schubart (1739–1791) auf dem Hohenasperg. 

22

1782

Mannheim

Uraufführung der Räuber am 13. Januar im Beisein Schillers, der sich unerlaubt von Stuttgart entfernt hatte.

22

Bauerbach

Ankunft am 7. Dezember: Nach Arrest (28. 06.–11. 07.) wegen 2. unerlaubter Reise nach Mannheim und Verbot des „Komödienschreibens“ durch den Herzog flieht Schiller am 22. 09. als „Dr. Ritter“ auf das Gut Henriette von Wolzogens.

1783

Bauerbach

24. Juli: Plötzliche Abreise nach Mannheim.

23

Mannheim

1. September–31. August 1784: Theaterdichter bei Dalberg.

1784

Mannheim

Mai: Bekanntschaft mit Charlotte von Kalb (1761–1843). Juni: Erste Begegnung mit Charlotte von Lengefeld, seiner späteren Frau.

24

1785

Leipzig (Gohlis)

April–September: Einladung Christian Gottfried Körners, lebenlange Freundschaft.

25

1785– 1787

Dresden (Loschwitz)

11. 9.: bis 1787 Wohnung zuerst in Körners Weinberghäuschen, ab Oktober in der Stadt. Körner regelt Schillers Schulden. Freundschaft mit Huber und der Familie Körner. Plan zum Abfall der Niederlande

26

1787

Dresden

Februar: Leidenschaft zu Henriette von Arnim, Trennung.

27

Weimar

Juli: Reise zu Charlotte von Kalb. Bekanntschaft mit Wieland, Herder, Herzogin Anna Amalia u. a. August: Aufenthalt in Jena.

Rudolstadt

6. Dezember: Trifft die Schwestern Charlotte von Lengefeld und Karoline von Beulwitz. Es beginnt eine spannungsreiche Dreiergemeinschaft, die lebenslang besteht.

1788

Weimar

Januar: Manuskript Geschichte des Abfalls der vereinigten Niederlande von der spanischen Regierung an Göschen.

28

Rudolstadt

7. September: Eine erste Begegnung mit Goethe verläuft distanziert.

Weimar

15. Dezember: Goethe sorgt dafür, dass Schiller auf eine außerordentliche Professur für Philosophie (Geschichte ist besetzt) zu Ostern 1789 in Jena berufen wird. Dankbesuch bei Goethe.

29

1789

Jena

April: Verleihung des Dr. phil. der philosophischen Fakultät. 11. Mai: Übersiedlung nach Jena. 26. Mai: erfolgreiche Antrittsvorlesung Was heißt und zu welchem Ende studiert man Universalgeschichte?

29

Rudolstadt

September/Oktober: einmonatiger Urlaub. Verwirrung, da er beide Schwestern von Lengefeld liebt.

30

Jena

vor 24. Dezember: Verleger Göschen schlägt Schiller eine Geschichte des Dreißigjährigen Krieges vor.

Weimar

Beginn der Freundschaft mit Wilhelm von Humboldt.

1790

Jena

3. Januar: Ernennung zum Hofrat des Meininger Hofs.

30

Weimar

200 Taler Jahresgehalt durch Herzog Karl August.

Wenigenjena

22. Februar: Eheschließung mit Charlotte von Lengefeld.

Jena

31. Oktober: Goethe besucht Schiller in Jena; Gespräch über die Philosophie Kants.

31

1791

Jena

Januar: Ausbrechen der Krankheit Schillers (kruppöse Pneumonie, begleitet von einer trockenen Rippenfellentzündung). An seinem Krankenbett der junge Novalis. Februar: Beginn der Kant-Studien. März: Schiller wird von den Vorlesungsverpflichtungen entbunden.

31

Karlsbad

Juli: Mit Charlotte und Karoline zur Kur.

Kopenhagen

Dezember: Das Gerücht von Schillers Tod veranlasst den dänischen Schriftsteller Jens Baggesen, beim Herzog Friedrich Christian von Schleswig-Holstein-Augustenburg für Schiller eine Pension für drei Jahre zu erwirken.

32

1792

Jena

Fortsetzung der Kant-Studien.

32

Paris

26. August: Schiller wird „Ehrenbürger Frankreichs“ (Diplom erst 1798 erhalten).

1793

Schwaben

August: Reise mit Charlotte. 14. 09.: Geburt des ersten Sohnes Karl, drei weitere Kinder folgen.

33

Stuttgart

Oktober: Beim Besuch der Karlsschule enthusiastisch gefeiert.

34

1794

Stuttgart

März: Übersiedlung, umfangreicher gesellschaftlicher Umgang, Freundschaft mit dem Verleger Cotta.

34

Jena

Mai: Rückreise über Würzburg und Meiningen. 14. Mai: Rückkehr. Freundschaft mit Wilhelm von Humboldt, Johann Gottlieb Fichte und Goethe.

1795– 97

Jena

Umfangreiche Lyrikproduktion, gemeinsam mit Goethe verfasste Xenien, „Balladenjahr“.

37/38

1798

Jena

Ernennung zum Honorarprofessor.

39

Weimar

12. 10.: Uraufführung: Wallensteins Lager der Eröffnung des umgebauten Theaters. Die Einkünfte steigen.

1799

Weimar

Uraufführung der beiden Teile des Wallenstein. Verdopplung des Hofratsgehaltes auf 400 Taler jährlich. 3. Dezember: Schiller zieht mit Familie nach Weimar.

40

1800

Weimar

Januar–März: Bühnenbearbeitung von Shakespeares Macbeth. Mai: Uraufführung des Macbeth. Juni: Uraufführung des Dramas Maria Stuart.Beginn der Arbeit anDie Jungfrau von Orleans.

40

1801

Jena

Arbeit ander Jungfrauim Gartenhaus.

41

Dresden

August: Reise über Naumburg nach Dresden, Wohnung wiederum im Weinberghaus in Loschwitz.

Leipzig

11. September: Uraufführung derJungfrau von Orleansmit überragendem Erfolg.

Weimar

20. September: Rückkehr.

Berlin

Oktober:Die Jungfrau von Orleanserscheint imKalender auf das Jahr 1802.

1802

Weimar

Februar: Beginn der Arbeit am Wilhelm Tell. April: Einzug in das erworbene Haus an der Esplanade (heute: Schiller-Haus).

42

Weimar

August: Beginn der Arbeit an Die Braut von Messina.

Wien

16. November: Schiller erhält aus Wien das Diplom vom 7. September über den erblichen Adel.

43

1803

Weimar

März: Uraufführung des Dramas Die Braut von Messina.

1804

Weimar

Februar: Abschluss der Arbeit am Wilhelm Tell. 17. März: Uraufführung des Wilhelm Tell. März: Beginn der Arbeit am Drama Demetrius. April. Zahlreiche Besuche. Im Theater jubelnd begrüßt.

44

Berlin

13. Mai: Audienz bei Königin Luise, die ihn nach Berlin holen möchte. 17. Mai: Zwanglose Begegnung mit dem Königspaar.

Weimar

21. Mai: Rückkehr. Juni: Gibt Gedanken an Berlin auf. Juni: Verdopplung des Jahresgehaltes auf 800 Taler.

1805

Weimar

Januar: Übersetzung von Racines Drama Phèdre, Uraufführung in Weimar. 1. Mai: Erkrankt an akuter Pneumonie. 9. Mai: Tod. 12. Mai traditionsgemäß zwischen 0 und 1 Uhr: Beisetzung im „Landschaftskassengewölbe“ (Grablege für Standespersonen ohne Erbbegräbnis).

45

1827

Weimar

16. Dezember: Beisetzung der sterblichen Überreste, die man für die Schillers hielt, in der Fürstengruft auf dem Neuen Friedhof.