Die kleine Trauma Sprechstunde - Das bewährte Selbsthilfebuch für den Alltag: Traumata verstehen, erkennen und Schritt für Schritt heilen für mehr Lebensqualität und Freude in Ihrem Leben - Maxim Schalles - E-Book

Die kleine Trauma Sprechstunde - Das bewährte Selbsthilfebuch für den Alltag: Traumata verstehen, erkennen und Schritt für Schritt heilen für mehr Lebensqualität und Freude in Ihrem Leben E-Book

Maxim Schalles

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Beschreibung

Die kleine Traumasprechstunde: Mit Faktenwissen, Praxismaßnahmen und Alltagsstrategien langfristig gesund mit belastenden Ereignissen umgehen Ein unangenehmes Ereignis belastet Sie ungewöhnlich nachhaltig und Sie fragen sich, was es damit auf sich hat? Sie wollen mit schwierigen Erlebnissen besser umgehen können? Oder wurde bereits ein Trauma diagnostiziert und Sie möchten selbst an Ihrer Genesung arbeiten? Dann machen Sie sich eine schöne Tasse Tee und tauchen Sie in diese Lektüre ein! Der Traumabegriff hat Hochkonjunktur: Doch während es manchen Verwendern hauptsächlich um Aufmerksamkeit geht, fragen andere sich ernsthaft, ob ein Erlebnis nur extrem unangenehm oder tatsächlich traumatisch war – und nicht wenige haben wirklich handfeste Traumata erlebt. In den beiden letzteren Fällen kann der Alltag durch Panikattacken, Flashbacks, Reizbarkeit, emotionalen Rückzug und auch körperliche Symptome wie Schlafstörungen, Schmerzen oder Hypererregbarkeit schwer beeinträchtigt sein, doch das muss nicht so bleiben! Denn abseits von professioneller Hilfe können Sie selbst einiges für Ihr Wohlbefinden tun und dieses Buch zeigt Ihnen vielfältige Möglichkeiten auf. Von wissenschaftlich fundierten Informationen über lösungsorientierte Intervention, Selbsthilfestrategien und langfristige Heilungsprozesse im Alltag bis hin zu professionellen Hilfsmöglichkeiten entdecken Sie hier verschiedene Ansatzpunkte, mit denen Sie aktiv an Ihrer seelischen Genesung arbeiten können. In Eigenregie? Keine Sorge! Die Selbsthilfestrategien und Praxismaßnahmen sollen psychologische Hilfe nicht ersetzen, sondern zeigen Ihnen auf, wie Sie als optimale Ergänzung selbst Ihren Genesungsprozess unterstützen und genau nach Ihren Bedürfnissen gestalten können. Kleine Traumasprechstunde: Wie entstehen Traumata, was genau bewirken sie, welche Formen gibt es, wie zeigen sich Symptome und welche Behandlungsmöglichkeiten kennt die aktuelle Wissenschaft? Lösungsorientierte Intervention: Selbstverantwortung, Annahme, inneres Kind, Stärkung der Resilienz, Selbstmitgefühl, Beziehungsgestaltung – lernen Sie wichtige Schlüsselfaktoren für eine aktive Verbesserung Ihrer Verfassung kennen, zu gestalten und gezielt einzusetzen. Vielfältige Praxisstrategien: Finden Sie heraus, wie Achtsamkeitstechniken, kreative Ausdrucksmöglichkeiten, Sport, stabilisierende Routinen und bewusst gestaltete Lebensrhythmen Sie auf dem Genesungsweg aktiv unterstützen. Profi-Hilfe: Kognitive Verhaltenstherapie, EMDR-Therapie, Somatic Experience – entdecken Sie moderne Behandlungskonzepte, deren Bedeutung bei der Heilung und Möglichkeiten zur Therapeutenauswahl. Dieser Ratgeber ist ein einfühlsamer Begleiter auf Ihrem Weg zurück in ein unbeschwertes Leben und steht Ihnen verständlich, praxisnah und kompetent zur Seite. Ob Sie sich bereits in Therapie befinden, Ihre eigene Situation besser einschätzen möchten oder als Angehöriger verstehen und begleiten wollen – dieses Buch hilft Ihnen weiter! Also worauf warten Sie noch? Klicken Sie nun auf "Jetzt kaufen mit 1-Click" und wagen Sie den ersten Schritt hin zu einem Leben, in dem das Trauma immer mehr in den Hintergrund rückt!

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Für Fragen und Anregungen:

[email protected]

Auflage 2024

Inhalt

Die kleine Traumasprechstunde

Was ist überhaupt ein Trauma?

Der Test: Bin ich möglicherweise von einem Trauma betroffen?

Die Welt der Traumata verstehen

Ursachen von Traumata

Verschiedene Arten von Traumata

Langfristige Auswirkungen von Traumata

Exkurs: Das transgenerationale Trauma

Traumata erkennen

Anzeichen und Symptome von Traumata

Wann professionelle Hilfe suchen?

Selbstreflexion: Eigene traumatische Erfahrungen verstehen

Die lösungsorientierte Intervention

Der Ansatz

Im Hier und Jetzt bleiben

„Ich nehme an, was passiert ist“

„Ich übernehme volle Verantwortung für mich selbst“

„Was kann mir aktuell am meisten behilflich sein?“

Den Heilungsprozess aktiv unterstützen

Resilienz: Die eigene Widerstandsfähigkeit stärken

Die Bedeutung von Selbstmitgefühl

Die Rolle von Beziehungen in der Heilung

Gezielte Selbsthilfestrategien

Achtsamkeitstechniken zum besseren Umgang mit dem Trauma

Kreative Ausdrucksformen: Kunst, Schreiben, Musik

Sport und körperliche Aktivität als unterstützende Maßnahmen

Der Weg zur professionellen Hilfe

Therapeutische Ansätze und Methoden

Die Bedeutung von Therapie

Auswahl eines Therapeuten

Heilung langfristig im Alltag integrieren

Selbstfürsorge im täglichen Leben

Die Bedeutung von Routinen

Unterstützung im sozialen Umfeld suchen

Selbstbewusst und mutig Lebensziele setzen

Abschließende Worte

Literaturverzeichnis und weiterführende Literatur

Die kleine Traumasprechstunde

Willkommen zur Traumasprechstunde. Der Grund, warum Sie hier sind, ist vermutlich relativ eindeutig: Sie haben etwas Traumatisches erlebt und möchten wissen, wie Sie dieses Erlebnis verarbeiten können. Oder wollen Sie zuerst einmal sichergehen, dass Sie überhaupt ein Trauma haben? Brauchen Sie tatsächlich professionelle Hilfe oder können Sie die negativen Gedanken, die Angstzustände oder die sonstigen Symptome, unter denen Sie leiden, auch selbst bewältigen? Und überhaupt: Ist das Leben nicht ohnehin voller Höhen und Tiefen? Muss man unter Umständen nicht einfach mit dem Trauma und den damit negativen Gedanken und Gefühlen leben – oder ist es zwingend notwendig, die Traumasprechstunde zu besuchen?

Auf all diese Fragen werden wir gemeinsam Antworten erarbeiten. Dieser Ratgeber hilft Ihnen dabei, zu erkennen, ob Sie tatsächlich traumatisiert sind und um welche Art von Trauma es sich in Ihrem Fall handelt, denn Trauma ist nicht gleich Trauma. Außerdem werden wir der Ursache und der Wirkung des Erlebten auf den Grund gehen, dabei benötigen wir vor allem Ihre aktive Unterstützung. Die hier genannten Methoden und Übungen lassen sich zwar auf verschiedenste Traumata anwenden, wirklich hilfreich wird dieser Text aber erst, wenn Sie sich auf ihn einlassen und beim Lesen gewissermaßen Ihre konkrete Situation mitdenken. Wenden Sie also die Beispiele auf Ihre Situation an, um einen entsprechenden Mehrwert aus ihnen zu ziehen.

Nachdem wir das Trauma erkannt und verstanden haben, werden wir gemeinsam daran arbeiten, Ihr Trauma aktiv zu bewältigen und entsprechende Lösungsstrategien zu verwirklichen. Dabei werden sowohl therapeutische und psychologische Ansätze als auch Methoden zur Selbsthilfe erörtert, die Sie zusätzlich in Ihren Alltag integrieren können. Der Fokus liegt hierbei vor allem auf Langfristigkeit und Nachhaltigkeit der Methoden – schließlich nützt es Ihnen wenig, wenn Sie sich zwar nach einer Übung kurzzeitig besser fühlen, kurze Zeit später jedoch bereits wieder in alte Muster verfallen. Wir wollen Ihr Trauma also nicht nur für den Moment bekämpfen, sondern langfristig besiegen.

Hinweis: In diesem Buch finden Sie an verschiedenen Stellen QR-Codes, die Sie zu Audiodateien führen. Falls Sie keine Möglichkeit haben, diese zu scannen, können Sie alle Dateien auch über diesen Link finden: https://bit.ly/3TDZxUY

Was ist überhaupt ein Trauma?

Der Begriff des Traumas wird heutzutage häufig inflationär verwendet. In der Alltagssprache neigen viele Menschen dazu, auch unangenehme oder belastende Situationen in die Kategorie Trauma einzuordnen – „Diese Prüfung im Studium hat mich so traumatisiert“ oder „Ich habe immer noch ein Trauma von meiner letzten Beziehung“. Zwar können in Extremfällen auch nicht bestandene Prüfungen oder gescheiterte Beziehungen ein Trauma in uns wecken, doch sie selbst sorgen keinesfalls für traumatische Zustände. Eine nicht bestandene Prüfung kann uns belasten, auch Erinnerungen daran wecken wahrscheinlich negative Gefühle in uns, doch diese Art der Gefühle und Gedanken kann nicht als Trauma qualifiziert werden.

Und selbst wenn eine gescheiterte Beziehung unsere folgenden Beziehungen belastet, bedeutet dies keinesfalls, dass aus der alten Beziehung ein Trauma entstanden ist. Missbräuchliche Beziehungen sind an dieser Stelle ausgenommen, wir werden zu einem späteren Zeitpunkt noch einmal darauf zu sprechen kommen. Lassen Sie uns also zunächst klären, wie der Begriff des Traumas korrekt zu verwenden ist und was er tatsächlich bedeutet, denn die inflationäre Verwendung eines Begriffs kann dazu führen, dass er verwässert oder im schlimmsten Fall sogar entwertet wird. Die breite Öffentlichkeit ist dann geneigt, echte Traumata weniger ernst zu nehmen, da so viele Menschen von einem Trauma im Zusammenhang mit relativ alltäglichen negativen Erfahrungen sprechen.

Akute und komplexe Traumata

Wir werden im nächsten Kapitel noch in aller Ausführlichkeit auf die Arten von Traumata eingehen. Zunächst ist es jedoch wichtig, die grundlegende Unterscheidung zwischen einem akuten Trauma und einem komplexen Trauma zu kennen. Akute Traumata und komplexe Traumata sind zwei verschiedene Arten von traumatischen Erfahrungen, die unterschiedliche Auswirkungen haben können.

Akutes Trauma: Ein akutes Trauma bezieht sich auf eine einzelne belastende oder lebensbedrohliche Erfahrung, die plötzlich und unerwartet auftritt. Diese hervorrufenden Ereignisse können verschiedene Formen annehmen, wie beispielsweise ein Unfall, eine Naturkatastrophe, ein Gewaltakt oder ein Überfall. Akute Traumata können auch durch medizinische Notfälle wie schwere Verletzungen oder Operationen verursacht werden.

Wenn Sie ein akutes Trauma erleben, entwickeln Sie möglicherweise eine Reihe von Symptomen, die typisch für eine Posttraumatische Belastungsstörung (PTBS) sind. Dazu gehören Flashbacks, Albträume, erhöhte Angst, Reizbarkeit, Schlafstörungen und ein allgemeines Gefühl von Angst oder Vermeidung. Diese Symptome können nach dem traumatischen Ereignis auftreten und über einen längeren Zeitraum anhalten, insbesondere wenn Sie keine angemessene Unterstützung oder Behandlung erhalten.

Die Behandlung von akuten Traumata konzentriert sich oft auf die Bewältigung der Symptome und die Wiederherstellung eines Gefühls von Sicherheit und Stabilität. Dies kann durch psychotherapeutische Interventionen wie kognitive Verhaltenstherapie, EMDR-Therapie (später zu beiden mehr) oder Traumabehandlungen erfolgen, die darauf abzielen, die Auswirkungen des traumatischen Ereignisses zu verarbeiten und zu reduzieren.

Komplexes Trauma: Im Gegensatz dazu bezieht sich ein komplexes Trauma auf wiederholte oder langanhaltende traumatische Erfahrungen, die oft in der Kindheit auftreten und in der Regel von Personen ausgehen, die eine enge Beziehung zur betroffenen Person haben, wie Eltern oder Pflegepersonen. Diese Art von Trauma kann verschiedene Formen von Misshandlung, Vernachlässigung oder andere Formen von emotionaler, physischer oder sexueller Gewalt umfassen.

Wenn Sie ein komplexes Trauma erleben, entwickeln Sie in der Regel ebenfalls eine breite Palette von Symptomen, die über diejenigen einer sogenannten „Posttraumatischen Belastungsstörung“ (kurz PTBS) hinausgehen. Dazu gehören Probleme mit Bindung und Beziehungen, emotionale Dysregulation, Identitätsprobleme, Schwierigkeiten bei der Selbstregulierung, ein negatives Selbstbild, Selbstverletzung und Probleme im Bereich des Selbstwertgefühls.

Die Behandlung von komplexen Traumata erfordert oft einen umfassenden und ganzheitlichen Ansatz, der darauf abzielt, die verschiedenen Auswirkungen des Traumas anzugehen. Dies kann Therapien umfassen, die speziell darauf ausgerichtet sind, Bindungsprobleme zu behandeln, emotionale Regulation zu fördern und das Selbstwertgefühl zu stärken. Oft ist eine langfristige Therapie und Unterstützung notwendig, um die langanhaltenden Auswirkungen von komplexen Traumata zu bewältigen und das Wohlbefinden der betroffenen Person wiederherzustellen.

Insgesamt unterscheiden sich akute Traumata von komplexen Traumata durch die Art und Dauer der traumatischen Erfahrungen sowie die Vielfalt der Symptome, die sie verursachen können. Während akute Traumata oft durch ein einzelnes Ereignis ausgelöst werden und sich auf spezifische PTBS-Symptome konzentrieren, umfassen komplexe Traumata wiederholte oder langanhaltende traumatische Erfahrungen, die eine breitere Palette von emotionalen, kognitiven und sozialen Schwierigkeiten verursachen können.

Der Test: Bin ich möglicherweise von einem Trauma betroffen?

Gerade weil der Begriff des Traumas in der Vergangenheit ein wenig verwässert wurde, ist es zunächst entscheidend, festzustellen, ob tatsächlich ein Trauma bei Ihnen vorliegt oder nicht. Der folgende Test liefert zumindest valide Anhaltspunkte für die Feststellung eines Traumas. Mit simplen Multiple-Choice-Fragen können wir verifizieren, ob Sie möglicherweise von einem echten Trauma betroffen sind und dementsprechend daran arbeiten sollten.

Wichtig ist: Bei diesem Test handelt es sich nicht um ein medizinisches Diagnoseinstrument. Zwar ist der Test wissenschaftlich fundiert und liefert Anhaltspunkte zur Feststellung möglicher Traumata, eine absolute Gewissheit können Sie jedoch nur erlangen, wenn Sie einen Facharzt oder einen Psychologen aufsuchen. Wenn Sie das Gefühl haben, dass bei Ihnen ein Trauma vorliegen sollte, konsultieren Sie unter allen Umständen einen Experten. Professionelle Hilfe zu beanspruchen, hat nichts mit einer persönlichen Schwäche zu tun, es ist schlicht und ergreifend notwendig, sich Hilfe zu suchen, um die eigene mentale Gesundheit nicht langfristig zu gefährden.

1. In den letzten Monaten habe ich wiederholt unangenehme Erinnerungen oder Albträume zu einem belastenden Ereignis erlebt.

gar nicht

manchmal

häufig

ständig

2. Seit dem belastenden Ereignis habe ich Schwierigkeiten, mich zu konzentrieren oder Dinge zu erledigen.

gar nicht

ein wenig

ziemlich stark

sehr stark

3. Ich habe vermehrt körperliche Beschwerden wie Kopfschmerzen, Magenschmerzen oder Rückenschmerzen seit dem belastenden Ereignis.

nie

selten

manchmal

häufig

4. In sozialen Situationen fühle ich mich oft ängstlich, nervös oder unwohl seit dem belastenden Ereignis.

fast nie

gelegentlich

oft

immer

5. Seit dem belastenden Ereignis meide ich Orte, Personen oder Aktivitäten, die mich an das Ereignis erinnern.

gar nicht

ein wenig

ziemlich stark

sehr stark

6. Ich erlebe starke emotionale Reaktionen (wie Wut, Traurigkeit, Scham) bei Gedanken oder Erinnerungen an das belastende Ereignis.

nie

manchmal

häufig

ständig

7. Ich habe Schlafstörungen (Einschlaf- oder Durchschlafprobleme) seit dem belastenden Ereignis.

nie

ab und zu

oft

jede Nacht

8. Seit dem belastenden Ereignis habe ich das Gefühl, meine Zukunftsaussichten seien beeinträchtigt oder sogar hoffnungslos.

gar nicht

ein wenig

ziemlich stark

sehr stark

9. Ich fühle mich oft gereizt, wütend oder aggressiv seit dem belastenden Ereignis.

fast nie

gelegentlich

oft

ständig

10. Ich habe das Gefühl, dass ich mich seit dem belastenden Ereignis emotional zurückgezogen habe.

nie

manchmal

häufig

ständig

11. Ich habe Schwierigkeiten, seit dem belastenden Ereignis anderen Menschen zu vertrauen.

gar nicht

ein wenig

ziemlich stark

sehr stark

12. Seit dem belastenden Ereignis fühle ich mich oft schuldig oder habe das Gefühl, dass ich etwas falsch gemacht habe.

nie

manchmal

häufig

ständig

13. Ich erlebe Flashbacks oder plötzliche Erinnerungen an das belastende Ereignis.

nie

selten

manchmal

häufig

14. Seit dem belastenden Ereignis habe ich das Gefühl, dass ich mich selbst oder andere gefährden könnte.

gar nicht

ein wenig

ziemlich stark

sehr stark

15. Ich fühle mich seit dem belastenden Ereignis oft emotional taub oder abgestumpft.

nie

selten

manchmal

häufig

16. Ich habe seit dem belastenden Ereignis Schwierigkeiten, positive Emotionen zu empfinden.

gar nicht

ein wenig

ziemlich stark

sehr stark

17. Seit dem belastenden Ereignis habe ich das Gefühl, dass ich mein Leben nicht mehr so genießen kann wie zuvor.

gar nicht

ein wenig

ziemlich stark

sehr stark

18. Ich habe das Gefühl, dass meine Beziehungen zu anderen seit dem belastenden Ereignis beeinträchtigt sind.

gar nicht

ein wenig

ziemlich stark

sehr stark

19. Seit dem belastenden Ereignis habe ich vermehrt Selbstzweifel oder ein geringes Selbstwertgefühl.

nie

manchmal

häufig

ständig

20. Ich habe das Gefühl, dass das belastende Ereignis mein Leben stark negativ beeinflusst hat.

gar nicht

ein wenig

ziemlich stark

sehr stark

Welche Antworten tendenziell eher für ein Trauma sprechen und welche dagegen, ist relativ eindeutig. Je stärker Sie ein belastendes Erlebnis beeinflusst und je größer die Auswirkungen auf soziale Interaktionen sind (Sie ziehen sich tendenziell eher zurück, fühlen sich in sozialen Situationen unwohl) und je heftiger körperliche Symptome auftreten, desto wahrscheinlicher haben wir es mit einem Trauma zu tun. Antworten Sie dennoch komplett offen und ehrlich und kreuzen Sie nichts an, weil Sie glauben, die Auswirkung der Antworten bereits zu kennen!

Wichtiger Hinweis:

Weder dieser Test noch alle folgenden stellen einen Ersatz für eine ärztliche oder psychologische Diagnose dar!

Die Welt der Traumata verstehen

„Wer alles versteht, sieht,

dass es nichts zu verzeihen gibt.“

(Pablo Picasso)

Nach einer ersten Annäherung an das Thema haben Sie nun eine Vorstellung davon, was ein Trauma ist und Sie können, u. a. mithilfe des Selbsttests, zumindest grundsätzlich einschätzen, ob Sie persönlich von einem Trauma betroffen sind. Damit ist allerdings nur der Grundstein gelegt, der zweite und wichtigste Schritt ist die eigentliche Arbeit an dem Trauma, denn es soll Sie im Alltag nach Möglichkeit nicht mehr belasten und beeinträchtigen. Noch bevor wir mit der Traumaarbeit beginnen, lassen Sie uns allerdings noch einen weiteren bedeutenden Zwischenschritt gehen: Wir müssen die Welt der Traumata verstehen, um ihr im Anschluss inhaltlich zu begegnen.

Ursachen von Traumata

Traumata können aus einer Vielzahl von Ursachen resultieren, die von individuellen Lebenserfahrungen bis hin zu umweltbezogenen Krisen reichen.

Frühkindliche Prägung und Kindheitserlebnisse

In der Psychologie sowie der Verhaltensforschung gibt es das Konzept der Prägung. Kinder lernen, indem sie das Verhalten von Erwachsenen imitieren oder indem sie lernen, dass auf einen bestimmten Reiz eine bestimmte Reaktion folgt (Reiz-Reaktions-Schema). Bekannt ist dabei das Experiment von dem russischen Mediziner und Psychologen Iwan Pawlow, der jedes Mal, bevor er seinen Hund fütterte, mit einer Glocke läutete. Nach einer gewissen Zeit setzte der Speichelfluss des Hundes ein, sobald er nur die Glocke läuten hörte, auch ohne Futter. Man spricht in diesem Fall auch von Konditionierung. Uns wird also bewusst beigebracht, auf einen bestimmten Reiz zu reagieren (Mazur, 2006).

Auch kleine Kinder müssen die alltäglichsten Dinge lernen, z. B., dass man reagiert, wenn jemand nach seinem Namen ruft, oder dass man etwas isst, wenn man hungrig ist. Die frühkindliche Prägung erfolgt schätzungsweise bis zum dritten Lebensjahr und gilt als die entscheidende Phase für die Prägung des Kindes.

Je nachdem, in welchem Umfeld ein Kind aufwächst und welche Erfahrungen es macht, wird sein Verhalten als Erwachsener unterschiedlich sein. Ein Kind, das in einem liebevollen Umfeld aufwächst, hat als erwachsene Person in der Regel keine Probleme damit, Bindungen einzugehen; ein Kind hingegen, das durch das ständige Streiten der Eltern geprägt wird, wird dank seiner Prägung stets vorsichtig bleiben, da Beziehungen oder eine Ehe mit Konflikten assoziiert wird. Der erste Forscher, der die Bedeutung der frühkindlichen Prägung für die psychische Verfassung erwachsener Menschen herausstellte, war der Vater der Psychoanalyse: Sigmund Freud. Er argumentierte, dass zahlreiche psychische Probleme ihre Wurzeln in der Kindheit haben, eine These, die bis heute als wahrscheinlich erachtet wird. Schlimme Erlebnisse in der Kindheit können also (unbewusst) zu einem Trauma und zu bestimmten Verhaltensweisen sowie Ängsten, Angststörungen oder psychischen Erkrankungen führen.

Ein wesentlicher Aspekt bei der Betrachtung von Traumata ist die Rolle der Kindheit, da viele traumatische Ereignisse in der frühen Entwicklung stattfinden und langfristige Auswirkungen haben können. Kindheitstraumata umfassen verschiedene Formen von Vernachlässigung, Missbrauch (physisch, emotional oder sexuell), Trennung von wichtigen Bezugspersonen, Zeugenschaft von häuslicher Gewalt oder anderen traumatischen Ereignissen. Diese Ereignisse können das Vertrauen, das Sicherheitsgefühl und die Fähigkeit zur Regulation von Emotionen und Stress beeinträchtigen. Kinder, die traumatische Erfahrungen machen, haben oftmals Schwierigkeiten, gesunde Bindungen aufzubauen, und sind einem erhöhten Risiko für psychische Gesundheitsprobleme wie Posttraumatische Belastungsstörungen (kurz PTBS), Depressionen und Angststörungen ausgesetzt.

Vernachlässigung

Vernachlässigung in der Kindheit ist eine der schlimmsten Erfahrungen, die ein Mensch machen kann, die Folgen sind mitunter gravierend. Forschungsergebnisse zeigen, dass Kinder, deren körperliche Bedürfnisse nach Licht, Sauerstoff und Nahrung zwar vollumfänglich befriedigt werden, die aber keine körperliche Nähe und Zuwendung erfuhren, im Erwachsenenalter unter schweren psychischen Beeinträchtigungen litten. Bei frühen Experimenten auf diesem Feld sollen sogar Kinder aus Mangel an Zuneigung gestorben sein.

Als Erwachsene neigen diese Menschen dazu, sich überflüssig zu fühlen, bei jeder Äußerung einer Bitte oder eines Bedürfnisses fühlen sie sich schuldig und haben das Gefühl, anderen zur Last zu fallen. Oftmals haben Menschen, die als Kinder Vernachlässigung erlebt haben, Probleme damit, ihre Gefühle auszudrücken und ihre Emotionen zu kanalisieren, d. h., sie lassen ihren Emotionen entweder unkontrollierten Raum oder unterdrücken diese, bis sie sich innerlich anstauen. Als Folge des Gefühls, minderwertig oder überflüssig zu sein, geben diese Menschen häufig schnell auf und fühlen sich, z. B. durch Aufgabenstellungen in der Schule oder im beruflichen Kontext, überfordert. Die Haltung „Ich kann das ohnehin nicht“ ist überproportional häufig anzutreffen.

Vernachlässigung im Kindesalter kann also zu einem Trauma führen. Versuchen Sie, sich zu erinnern, in welchen Situationen Sie sich vernachlässigt gefühlt haben. Dies ist, wie auch das Arbeiten an konkreten Situationen, ein wichtiger Bestandteil der Aufarbeitung von Traumata.

Missbrauch

Unabhängig vom Alter eines Menschen ist eine Missbrauchserfahrung eines der einschneidendsten Erlebnisse, die einem widerfahren kann. Sowohl bei missbrauchten Kindern als auch bei Erwachsenen kann ein solches Verbrechen zu einem Trauma führen. Bei Kindern kommt erschwerend hinzu, dass sie sich (je nach Alter) oftmals nicht vollständig an das Geschehen erinnern können. Sie haben lediglich vage Erinnerungen, müssen den Vorfall aber dennoch verarbeiten, da sie ansonsten keine innere Ruhe finden. Außerdem sind Kinder meist kognitiv nicht in der Lage, Missbrauch als solchen einzuordnen. Erwachsene wissen in einer solchen Situation, dass es sich um einen Missbrauch handelt, und können dementsprechend gezielter Hilfe suchen. Kinder können das Geschehene oftmals nicht in Worte fassen, weshalb Kindesmissbrauch viel zu häufig unentdeckt und ungestraft bleibt.

Es ist kaum nötig, zu erwähnen, dass missbrauchte Kinder selbstredend in einer Vielzahl der Fälle psychische Schäden davontragen. Im Erwachsenenalter leiden sie häufig an einer Störung der Sexualität, sie haben Bindungsprobleme und fühlen sich oft unwohl und bedrängt, wenn sie zu viel körperliche Nähe erfahren, selbst wenn sie von dem eigenen Partner/ der eigenen Partnerin kommt. Oftmals schämen sich die Opfer sexuellen Missbrauchs – ein Phänomen, das auch bei Erwachsenen zu beobachten ist. Sie werden daher schweigsam, zurückhaltend und haben häufig Probleme mit einem geringeren Selbstwertgefühl. Manche fühlen sich sogar schuldig, geben also nicht dem Täter, sondern sich selbst die Schuld an dem Missbrauch, was zusätzlich psychische Belastungen hervorrufen kann. Bei anderen wiederum, obgleich dies die selteneren Fälle sind, äußert sich die Missbrauchserfahrung später in Form von Wut und gesteigertem Aggressionsverhalten.

In einem solchen Fall ist häufig professionelle Hilfe die einzig richtige und effektive Lösung. Eine Missbrauchserfahrung ist so gravierend, dass man sie nicht unter eigener Anleitung aufarbeiten kann.

Wichtiger Hinweis: In Deutschland gibt es die Möglichkeit, über eine spezielle Notrufnummer vermisste oder missbrauchte Kinder zu melden. Diese Nummer bietet den Anrufern professionelle psychologische Erstbetreuung und Hilfe an. Unter 116111 erreichen Sie die sogenannte „Nummer gegen Kummer“ werktags von 14:00 bis 20:00 Uhr.

Trennung oder Gewalterfahrung

Kinder, die z. B. die Trennung ihrer Eltern miterleben, können davon traumatische Erfahrungen zurückbehalten. Je nachdem, wie die Trennung erlebt wird und wie viel die Kinder hiervon mitbekommen, kann eine Angst vor Bindungen entwickelt werden, da eine Beziehung als Auslöser für Konflikte, Streitigkeiten und Trennung wahrgenommen wird. Auch akute Beeinträchtigungen sind nicht selten. Kinder, deren Eltern sich in einem Trennungsprozess befinden, leiden nicht selten unter Niedergeschlagenheit, sie ziehen sich zurück und meiden soziale Kontakte. Auch Lern- und Konzentrationsschwierigkeiten sind häufiger zu beobachten.

Auch Gewalterfahrungen führen häufig zu Unsicherheit, Angstzuständen und Bindungsängsten. Je näher eine Person einem kommt, desto stärker wird die Angst, verletzt zu werden, und zwar sowohl körperlich als auch seelisch. Der Begriff „Gewalt“ umfasst ebenfalls beide Facetten. Auch Beleidigungen oder Erniedrigungen, also verbale oder psychische Gewalt, können denselben Effekt haben wie körperliche Gewalt. Die Reaktion darauf ist bei vielen Menschen ähnlich wie bei Missbrauch, auch hier sollten Sie sich an eine professionelle Hilfestelle wenden, wenn traumatische Folgen offensichtlich werden. Ganz grundsätzlich gilt, dass ab einem gewissen Maß an traumatischer Belastung einzig und allein professionelle Hilfe wirklich effektiv ist. Man kann sich, entgegen der bisweilen vertretenen Einschätzung mancher, nicht selbst therapieren. Nichtsdestotrotz gibt es allerdings Techniken und Übungen, die Sie im Alltag bei Ihrer Traumaarbeit unterstützen können, denn meist sind Psychologen oder Therapeuten nicht rund um die Uhr für Sie da. Das heißt, es ist enorm wichtig, über bestimmte Tools zu verfügen, die Ihnen in der konkreten Situation helfen können.

Übungen:

An Kindheitstraumata arbeiten

1. Ein sicheres Umfeld („Safe Space“) schaffen: Es gibt Orte, an denen fühlt man sich automatisch sicher und geborgen. Für manche ist dies die eigene Wohnung, für andere das Elternhaus oder ein Ort, der aus einem anderen Grund einen besonderen Platz in der Erinnerung eingenommen hat. Das Gefühl, an einem Ort sicher zu sein, keine Angst haben zu müssen, kann insbesondere für Traumapatienten sehr viel wert sein. Versuchen Sie daher, sich einen eigenen kleinen Safe Space, einen sicheren Rückzugsraum zu schaffen, an dem Sie sich wohl fühlen. In diesen geschützten Raum können Sie sich zurückziehen, wenn Sie eine Auszeit benötigen, mit niemandem sprechen möchten oder Ihren Emotionen freien Lauf lassen wollen. Suchen Sie sich also einen Platz, an dem Sie sich sicher fühlen, aber zugleich auch ungestört sind. Wenn Sie mehrere solcher Orte haben, erhöht sich auch Ihr Sicherheitsgefühl. Wenn Sie also etwa alleine in Ihrem Büro sitzen, kann auch dieser Ort ein Safe Space sein.

2. Hilfreiche Routinen entwickeln: Routinen können bisweilen sehr hilfreich sein, um eine feste Struktur und damit verbunden Sicherheit im Alltag zu etablieren. Manche Menschen neigen von Haus aus eher dazu, Routinen zu folgen. Dies können ein fester Ablauf nach dem morgendlichen Aufstehen, feste und geregelte Arbeitsprozesse und, ganz klassisch, der sonntägliche Tatort, der gemeinsam auf dem Sofa geschaut wird, sein. Doch selbst wenn Sie grundsätzlich kein Typ für feste Routinen sind, kann eine solche Struktur Ihnen im Falle der Traumaarbeit helfen. Unklare Abläufe schaffen stets Unsicherheit. Wenn Sie sich nicht jeden Morgen den Wecker stellen, wissen Sie nicht, wann Sie aufwachen werden, doch bereits das beeinflusst den weiteren Tagesverlauf. Verunsicherung kann eine Folge von Traumata sein. Um diese möglichst kleinzuhalten, sind Routinen ein wirksames Mittel. Natürlich sollten diese nicht einengend wirken, aber versuchen Sie, gewisse Routinen in Ihren Alltag zu integrieren und so mehr Sicherheit und Halt in Ihrem Leben zu genießen.

3. Gefühle zulassen: Eine Folge eines traumatischen Erlebnisses kann die Unterdrückung von Gefühlen sein. Die eigenen Gefühle werden als „falsch“ oder „irrelevant“ wahrgenommen, doch diese Denkweise führt dazu, dass sich Ihre Gefühle aufstauen. Der Psychoanalytiker Hans-Joachim Maaz spricht in diesem Zusammenhang von „Gefühlsstau“. Die Menschen fressen ihre Gefühle förmlich in sich hinein, lassen sie nicht nach draußen und stauen sie daher in ihrem Innersten auf. Entweder brechen diese Gefühle irgendwann aus uns heraus und sind dann unverhältnismäßig stark oder aber sie bleiben in uns und belasten uns dauerhaft. Stattdessen sollten Sie einen offenen Umgang mit Ihren Gefühlen pflegen und diese zulassen. Schämen Sie sich nicht für Ihre Gefühle, sondern nehmen Sie Ihre Emotionen so an, wie sie sind. Hilfreich dabei ist auch der bereits erwähnte Safe Space. In diesem können Sie Ihre Gefühle frei und ungehemmt ausleben, denn niemand kann Sie in diesem Safe Space dafür beurteilen. Wenn Sie z. B. wütend sind, schreien Sie und lassen Sie die Emotionen heraus, ohne Angst zu haben, dafür verurteilt zu werden.

4. Soziale Kontakte pflegen: