Die Konsequenz der Konsequenz - Dia Soraya Reghenzi - E-Book

Die Konsequenz der Konsequenz E-Book

Dia Soraya Reghenzi

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Beschreibung

Dia Soraya Reghenzi beschreibt in diesem Buch, was der Suizid ihres Mannes für sie bedeutet, wie es dazu gekommen ist und was daraus alles erwächst. Diese Endgültigkeit hatte auf einen großen Kreis von Menschen Einfluss, die in dieser Zeit des Wandels eine wichtige Wegmarkierung darstellen. Sie ließ tiefe Betroffenheit, aber auch Staunen und Verwunderung zurück – und mehr als nur eine Liebes-, Freundschafts- und Gefährten-Geschichte. Zu Wort kommen hier u. a. Tatjana Strobel (Therapeutin u. Speakerin), Günter Kerschbaummayr (Astrologe, Matrix-Coach u. Autor), Udo Kreitmayr (Zukunftspädagoge u. Naturflüsterer), Oliver Löwenherz (Filmemacher u. Abenteurer), Judith Ruch (Trauma-Therapeutin a. d. Schweiz) sowie enge Freunde und bis dato fremde Menschen, die Pieros Stimme bisher nur aus einem Podcast kannten. Eine bewegende, Augen öffnende und inspirierende Heldenreise; mitten aus dem echten Leben und gespickt mit Tabu-Brüchen. Ohne KI, direkt aus dem Herzen geschrieben. Das Buch zeigt auf drastische Weise, wie sehr alles mit allem verbunden ist, und manchmal nahezu kosmisch orchestriert erscheint. Ein großartiges, ehrliches und echtes Buch, welches das Tabu-Thema "Freitod" bricht und aufzeigt, wie Heilung geschehen darf, wenn wir beginnen unser Herz zu öffnen. Susanne Vollgold Die Autorin schreibt:"Ich habe mich entschieden, mit meiner Geschichte rauszugehen und zu sagen: Obwohl ich viel Erfahrung im Umgang mit Menschen habe – auch durch viele Jahre in eigener Praxis als Coach und Hypnose-Therapeutin – hat sich mein Mann das Leben genommen. Im Rahmen des Vereins "Sein und Wirken – Akademie und Forschungsverein für ganzheitliches Leben" öffne ich Räume (auch und besonders) für Menschen, die von diesem Thema betroffen sind. Schluss mit dem Schweigen, dem stillem Leiden, und Schluss mit Schuld und Scham! Es geht um Heilung durch Bewusstsein."

Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:

EPUB
MOBI

Seitenzahl: 266

Veröffentlichungsjahr: 2025

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DIA SORAYA REGHENZI

DIE KONSEQUENZ DER KONSEQUENZ

DIE KONSEQUENZ DER KONSEQUENZ

Wie die endgültige Entscheidung eines einzelnen Menschen unzählige weitere Leben beeinflusst – Ein Mut machendes Werk voller Tabu-Brüche basierend auf einer wahren Geschichte

DIA SORAYA REGHENZI

Impressum

© 2025 Dia Soraya Reghenzi für

Sein und Wirken – Akademie und Forschungsverein

für ganzheitliches Leben

Auenstraße 8, 9535 Schiefling am Wörthersee, Austria

www.seinundwirken.com

[email protected]

Buchcover: Dia Soraya Reghenzi, finale Umsetzung Roman Jekow

Lektorat: Udo Kreitmayr

Korrektorat: Heidi Allesch

Buchsatz. Dia Soraya Reghenzi

Fotos: Udo Kreitmayr

Druck und Distribution im Auftrag der Autorin

tredition GmbH, Heinz-Beusen-Stieg 5, 22926 Ahrensburg, Deutschland

Softcover

ISBN 978-3-384-53156-8

Hardcover

ISBN 978-3-384-53157-5

eBook

ISBN 978-3-384-53158-2

Das Werk, einschließlich seiner Teile, ist urheberrechtlich geschützt. Für die Inhalte ist die Autorin verantwortlich. Jegliche Verwertung, auch in Auszügen, ist ohne ihre Zustimmung unzulässig.

Die Publikation und Verbreitung erfolgen im Auftrag der Autorin, zu erreichen unter: tredition GmbH, Abteilung "Impressumservice", Heinz-Beusen-Stieg 5, 22926 Ahrensburg, Deutschland.

Gewidmet jeder lichtvollen Seele

auf ihrem ganz eigenen und individuellen Weg.

Hier, und dort auf den anderen Ebenen.

Mögen wir alle erkennen, was und wer wir wirklich sind.

Und mögen wir uns mehr und mehr

in unsere wahre Größe hinein-l(i)eben.

Es geht nur noch zusammen!

Danke, Piero.

Inhalt

Vorwort

Überblick

Die Geschichte

Das Ende und der Anfang

DIE GABE

Blitzlichter

100.000 Löwen sind mit mir

Fünf Fragen

Tatjana Strobel

Oliver Löwenherz

Günter Kerschbaummayr

Udo Kreitmayr

Judith Ruch

Heidi und Martin

J. Z. René

Weitere liebevolle Menschen

Ich liebe euch

Pieros LICHTe Seite

Neue Welt

Der siebte Gefährte

Und ich?

Die Suche

Heiße Drähte

Nachwort

Danke

Über die Autorin

Die konsequenz der konsequenz

Cover

Titelblatt

Urheberrechte

Prologue

Vorwort

Epilogue

Über die Autorin

Die Konsequenz der Konsequenz

Cover

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Vorwort

Blicke ich auf mein bisheriges Leben zurück, so darf ich erkennen, dass in den schwierigsten Lebenssituationen die größten Schätze verborgen lagen und dass ich immer, ja immer und immer wieder auf fast magische Weise Unterstützung erfahren durfte. Dieser Beistand zeigte sich häufig durch mir bis dato noch wenig bekannte Menschen, die ich erst kurze Zeit oder gar nicht kannte. Sie glichen, in ihrer Rolle für mich und mein Leben, Engeln in Menschengestalt.

Wir alle haben solche Unterstützer. Auch Du! Diese Helfer sind hier auf Erden greif- und sichtbar oder feinstofflich und in vielerlei Formen und Wesenheiten für uns präsent, damit wir unseren Seelenplan erfüllen, und das Göttliche durch uns wirken kann.

Dieses Buch soll Mut machen, Dich vertrauensvoll für eine neue Haltung zum Leben zu öffnen, denn wir alle befinden uns in einem Prozess, bei dem es alleine in der Einzelanstrengung auf Dauer nicht mehr geht! Wir sind somit, bewusst oder unbewusst, auf dem Weg in ein neues WIR hinein. Auf dem Weg in bisher unbekanntes Land, welches auf Vertrauen gebaut wird - dem Stoff, der in uns allen so fragil wurde ob der vielen Erschütterungen von außen durch eine Gesellschaft, deren Zeit nun abgelaufen ist.

Aus dem, was bleibt, werden wir gemeinsam ein neues und starkes Fundament bauen. Den Halt finden wir in unserem Herzen, in unserem göttlichen Funken in unserer fünften Herzkammer – genau dort … in der Verbindung zu Mutter Erde und Vater Himmel.

Ich nehme Dich ein Stück mit auf meinem Weg und lade Dich ein, zu schauen, was es mit Dir macht, was Dich daran triggert und wo es vielleicht noch Potential zur Heilung oder Ganzwerdung gibt. Möglicherweise gelingt es, die Trennung von „gut und böse“ sowie von „richtig und falsch“ aufzulösen und ganz neue Sichtweisen zu gewinnen.

Nach dem ersten Entwurf des Manuskriptes habe ich für mich folgende Frage in den Raum gestellt: Darf ich das alles wirklich so schreiben und teilen? Nach ein paar Tagen kam die Antwort. Ich hörte Pieros Stimme in meinem Kopf. Sie sagte: „Zeig’ es ihnen, liebe Dia. Zeige ihnen, was es macht – dann erst hat wirklich alles einen Sinn gemacht.“

Und so habe ich radikal ehrlich die Dinge thematisiert, und nichts abgemildert. An mancher Stelle kann es sein, dass das Buch so berührt, dass Du es einen Moment zur Seite legen willst. Das ist völlig okay. Atme durch. Der Verstand ist oft sehr schnell mit Verurteilung. Sei Dir dessen bewusst und lies weiter, um in der Tiefe zu begreifen, worum es hier wirklich geht. In diesem Buch geht es auch um das Thema Heilung im Bezug auf traumatische Erlebnisse, um viele Herausforderungen, die wir alle zu meistern haben und weitere Tabu-Themen. Auch geht es um die großen und ganz kleinen Zusammenhänge und um mehr als nur EINE Liebesgeschichte.

Möglicherweise wirst Du am Ende dieses Buches hier oder dort neue Konsequenzen ziehen, andere Sichtweisen für Dich einnehmen oder verständnisvoller auf andere Menschen blicken können.

Vielleicht entscheidest Du Dich dazu, jemandem auf eine vollkommen neue Art zu begegnen, alte Gräben zu schließen oder Dich zu distanzieren. Vielleicht wirst Du jemandem die Hand zur Hilfestellung reichen oder Dir selbst Unterstützung suchen. Was auch immer es mit Dir macht – möge es Dir zu Deinem allerhöchsten Wohle dienen.

Ich wünsche es Dir von Herzen!

Überblick

Dieses Buch entspringt der Absicht, auf heilsame Art und Weise aufzuzeigen, wie alles miteinander in Verbindung steht und einander beeinflusst. Aus diesem Grunde stellte ich einigen Menschen die gleichen fünf Fragen im Bezug auf den Selbstmord meines verstorbenen Mannes Piero. Die Antworten kamen als Audionachrichten oder schriftlich.

Ich stelle dir diese Menschen vor und beschreibe, wie sich das persönliche Verhältnis vor „dem Ereignis“ aus meiner Sicht darstellte. Dann kommen die fünf Fragen.

Alle Befragten beleuchten zunächst die Ausgangssituation aus ihrer Sicht und dann die Veränderungen, die die Konsequenz der Konsequenz für sie bedeutete bzw. bedeutet. Im Anschluss ziehe ich hier und dort mein persönliches Fazit und beschreibe, wie sich die Dinge aus meiner Sicht verändert haben. Manchmal erzähle ich auch konkret ein eigenes Erlebnis dazu.

Um die Zusammenhänge insgesamt begreiflich zu machen, ist es natürlich wichtig, einen tieferen Einblick in bestimmte Bereiche und Situationen unserer beider Leben zu geben. Ich tue dies im Kapitel Blitzlichter und möglichst so, dass ich mich auf das Wesentliche fokussiere, um mich nicht in den vielen zusätzlichen Rand-Geschehnissen zu verlieren und möglichst verständlich zu bleiben.

Falls Du mich und den Verein Sein und Wirken noch nicht kennst, findest Du im letzten Kapitel dieses Buches dazu einige Informationen, die möglicherweise den ein oder anderen Kontext nochmals leichter verständlich werden lassen oder unterstreichen. Entscheide selbst, ob Du zuvor dort hineinschauen magst. Dort findest Du auch alles zum Thema SEIDU, falls dieser Begriff neu für Dich sein sollte. Mehr Infos sind auch auf der Homepage www.seinundwirken.com zu finden.

Übrigens bitte ich Dich, unvoreingenommen zu bleiben, in Bezug auf das Medium Telegram, welches als Kommunikationsplattform immer wieder erwähnt wird. Schon Jahre vor der C-Zeit habe ich dieses Medium genutzt, weil es im Bezug auf den schnellen Datentransfer zwischen verschiedenen Endgeräten viele Vorteile bot; und bietet. Telegram ist zunächst nichts weiter als ein Kommunikationsdienst.

Bitte verurteile auch hier nicht. Du würdest Dir viele wundersame, besondere und gar heilsame Momente, die in diesem Buch fühlbar werden, entgehen lassen. Somit lies dieses Buch bitte in jedem Falle mit offenem Herzen und lasse Dich berühren.

Den folgenden Text mit dem Titel „Tiefe“ fand ich ebenfalls dort irgendwo auf einem Kanal. Er ist es Wert, immer mal wieder gelesen zu werden und ist für mich ein perfekter Einstieg in dieses Buch.

 

Tiefe

„Ganz gleich wie offen, friedlich und liebevoll du anderen begegnest, du wirst sie nur bis zu der Ebene erreichen können, auf der sie sich selbst begegnet sind.

Wer sich seinem Schmerz, seinen Ängsten, Wunden und Schatten nicht stellt, kann dir deine geheilten Anteile nicht spiegeln. Menschen, die voller Misstrauen sind, können dein Vertrauen nicht annehmen.

Menschen, die ihr eigenes Licht nicht spüren, können dir nur im Schatten begegnen - bis sie bereit sind, ihr Herz zu öffnen. Du schau in deine eigenen Schatten und erleuchte sie. Wut und Trauer im Schatten anderer gelten nicht dir.

Und sie werden ihr Licht erkennen, wenn es Zeit ist.

Sie werden erkennen: Der einzige Weg raus, ist der nach innen.

Und den können wir für niemanden gehen. Wir können nur ein Stück des Weges mit unserem Licht erhellen.

So hab Verständnis und Mitgefühl für andere und dich selbst, und geh deinen Weg weiter. Im Vertrauen, dass sie den ihren gehen. Denn wo Schatten sind, da ist auch Licht.“*

*Text von Nathalie Rydell - Danke für die Freigabe! Du findest sie auf YouTube via @NathalieRydell

Die Geschichte

Sobald Du bereit bist, jedem Schmerz, jedem Augenblick der Freude direkt ins Auge zu blicken und Dich dafür zu öffnen und Dich ihm hinzugeben, nimmt das Leben ein enormes Tempo auf. Kein ewig langes Festhalten mehr an Menschen, Situationen oder Dingen, sondern ständige, sich wie ein roter Faden durchziehende Veränderung. Ein lebendiges und reiches Leben - so liebt es das Herz! Es will ruhig schlagen, vor Freude hüpfen, vor Liebe überfließen und wild pochen. Das alles entspricht der lebendigen Natur.

Es gibt auch Momente, da scheint das Herz für einen Moment stehen zu bleiben. So ging es mir, als ich Pieros leblosen Körper fand. Wie eine Puppe aus der Geisterbahn hing er seit ein paar heißen Sommer Tagen bereits an einem Strick. Er hatte es wirklich getan!

Schon öfter hatte er mir gegenüber davon gesprochen. Manchmal müde und kraftlos mit Resignation in seinen nicht mehr strahlenden Augen, manchmal voller Wut auf das Leben, welches er immer wieder als schwer und ungerecht empfand. Dies geschah, wenn er harten Alkohol trank. Er kam dann (im wahrsten Sinne der Wortes) nicht mehr klar. Es wäre allerdings wahrlich zu oberflächlich und einfach, ihm dahingehend nun verschiedene Stempel aufzudrücken.

Piero war so fein in seinem wahren Wesen. Und er hatte sich doch einst so klar und immer wieder neu für den Weg des Bewusst-Seins entschieden! Mitte Juli 2023 habe ich für ihn aus einer Sprachnachricht, die er in unseren Telegram-Kanal einstellen wollte, ein wunderschönes Video gemacht. Normalerweise stellte er seine Sprachnachrichten einfach ein - diese hier war eine, die er mir vorab zum Hören schickte. Sie war besonders und hat mich sehr berührt. Er beschrieb dort fast schon poetisch seine Lebensreise. Er wollte authentisch sein. Er sprach von seinen Dunkelphasen und sein immer wieder Mut fassen können, und von der Verbindung mit seinem Licht – und: Er beschrieb das, was er am letzten Tag seines Lebens sagen wollen würde - in dem Moment, in dem er seinen Körper verlässt und auf die andere Ebene wechselt. Er wollte sagen können, dass er immer wieder Mut gefasst hat. Dass er erfahren durfte, was bedingungslose Liebe bedeutet. Er wollte mit leuchtenden Augen diesen letzten Moment erleben. Er wollte sagen können, dass seine geistige Familie ihn auf den höheren Ebenen empfängt und sagen würde: „Piero, das hast Du gut gemacht!“ Er selbst wollte mit großer Freude auf das Leben zurückblicken und er wünschte darin all den Menschen, die diese Worte hören, dass sie dies ebenso sagen können und machte ihnen Mut, sich weiter auf ihrem Weg, Schritt für Schritt weiter zu bewegen.

Die Nachricht ist hier zu finden: https://t.me/SEINundWIRKEN/ 1551 – Lebensreise - Pieros Manifest.

Ein Manifest ist per Definition eine öffentliche Erklärung von Zielen und Absichten. Ziele und Absichten zu HABEN reicht jedoch nicht aus, um diese zu erreichen oder umzusetzen. Es gilt bestimmte Dinge zu TUN und andere zu unterlassen - auch hier greift das hermetische Gesetz von Ursache und Wirkung.

DARÜBER SPRICHT MAN DOCH NICHT!

Schon lange frage ich mich, wer dieser „man“ mit nur einem „n“ wohl ist. Das tut man nicht. Das kann man machen. Wenn „man“ sich fragt, dann ist das definitiv um den heißen Brei herum geredet. Das liegt mir nicht.

Als Piero und ich im November 2021 unseren gemeinsamen Telegram-Kanal @seinundwirken starteten, war es uns beiden wichtig, dass wir uns zeigen. Mit Gesicht und mit unseren Gedanken. Wir hatten genug von der oberflächlichen virtuellen Welt der Zuckerberg-Plattformen, auf denen die Zensur schneller fortschritt als die Oberflächlichkeiten, die nur noch übertroffen wurden von Katzenbildern und Hetze gegen Menschen, die sich kritisch gegenüber „der gängigen Meinung“ äußerten.

Im Sommer 2024 waren wir bei über 11.000 Abonnenten angelangt. Kein Riesen-Kanal, dennoch auch nicht klein. Hier gab es (und das ist bis heute so) keine alternativen Nachrichten oder Enthüllungen und auch keine alternative pure Unterhaltung. Unsere Postings bestanden aus vielen Impulsen, die den Menschen dazu dienen sollten, ihre Energie zu behalten, ihren Geist sinnvoll einzusetzen und statt der Dramen und Ablenkungen von außen, den Blick nach innen zu richten und sich auf Lösungen zu fokussieren. Die Beiträge sollten helfen, die Lebensenergie zu steigern, einen leichteren Umgang mit den täglichen Herausforderungen zu finden – das war unser beider Ansatz. Die Menschen im Kanal liebten Pieros Sprachnachrichten, die er meist sehr früh am Morgen und ohne große Vorbereitung verfasste und einstellte.

Viele von ihnen fühlten sich gestärkt und fanden Halt in seinen Gedanken und Ideen, die ihnen durch die schwierige C-Zeit halfen. Wir machten auch gemeinsame Sprachnachrichten und warfen uns darin gegenseitig „die Bälle zu“, beleuchteten Themen aus unser beider Perspektiven, die meist sehr nahe beieinander lagen, jedoch in den unterschiedlichen Schilderungen und Bildern selbst komplexere Gedankengänge verständlicher machen konnten. Andere Kanäle teilten unsere Beiträge und immer mehr Menschen kannten die obligatorischen Worte „Hallo ihr Lieben, hier sind Dia … und Piero … vom Kanal … Sein … und Wirken …“.

Unzählige Videos haben wir zusammen gemacht, viele Interviews z.B. mit Prof. Dr. Sucharit Bhakti oder Dr. Bodo Schiffmann sowie weitere Formate, die ich dann auch teils alleine umsetzte. Mit Silko Günzel entstanden die ersten „Dia fragt nach“ - Sendungen, die wir dann über unseren Sein und Wirken-Verein realisierten und die sich mit interessanten Themen rund um Wohlbefinden, Gesundheit und Energie beschäftigten. Wir beide – Piero und ich – und unsere verrückte Telegram-Seelen-Liebes-Geschichte – das alles war vielen Menschen bekannt.

Aus diesem Grunde entschied ich mich dazu, etwa zwei Wochen nach Bekanntgabe von Pieros Suizid, offen und ehrlich in authentischen Sprachnachrichten über mein Erleben, mein Empfinden, meine Sichtweisen und über Herausforderungen, Aktivitäten und die Entwicklungen insgesamt zu berichten. Der Schock saß bei allen tief. Die Unterstützung mir gegenüber, in Form von liebevollen Worten, Gedanken und Taten, war enorm. Das hat mich gestärkt und manchen Moment durch diese schwierige Zeit immer wieder ein Stückchen weiter getragen. Ich bin sehr dankbar für diese Erfahrung.

Jedoch ließ das Geschehene zunächst nur Unverständnis bei jenen zurück, die Piero nur von seinen kraftvollen, überwiegend weisen, liebe- und verständnisvollen Worten kannten. Sicher war Einigen aufgefallen, dass er plötzlich alte Videos einstellte oder weniger kraftvoll klang; dass wir beide nur noch selten bis gar nicht mehr zusammen Sprachnachrichten verfassten oder dass ich wochenlang von unterwegs „sendete“… und keinen Ehering mehr trug.

Ich hatte das Bedürfnis, dass schier Unbegreifliche für die Menschen begreiflich zu machen und auch ihnen zu helfen, ihren Verlust zu verkraften, denn Piero war für manche Menschen im Kanal ein nahezu täglicher Wegbegleiter geworden. Sie hatten Piero ganz plötzlich verloren.

Ich hatte ihn, meinen Seelengefährten und Ehemann ganz langsam, in Raten und auf sehr schmerzhafte Weise Stück für Stück über viele, viele Monate an die Dunkelheit verloren.

WIR BRINGEN EINANDER NACH HAUSE - Ram Dass -

Ich brach in meiner Reihe von Sprachnachrichten mit dem Titel „WIR BRINGEN EINANDER NACH HAUSE“ einige Tabus. Piero wählte immer wieder Alkohol als Strategie dafür, den eigenen emotionalen Schmerz zu betäuben.

Zu lange weigerte er sich, Hilfe von außen anzunehmen, und durch seine eigenen tiefschwarzen Täler zu schreiten. Dabei hatte er doch so viele seiner Klienten über Jahre hinweg so erfolgreich bei deren Themen in seiner Hamburger Hypnose-Praxis begleitet. Das alles war erstmal für niemanden von außen nachzuvollziehen.

Das Ergebnis dieser Weigerung, kompetente und professionelle Hilfe von außen anzunehmen, schlug sich in Depression, Aggressivität und Kontrollverlust nieder. Ich berichtete u.a. auch davon, wie irrsinnig es im heutigen Bestattungswesen zugeht und davon, wie skurril es doch ist, einen halbverwesten und von Maden durchzogenen Körper „aus Gründen der Pietät“ hübsch anziehen zu wollen und in einem Sarg aus Holz verbrennen zu MÜSSEN (der natürlich auch bezahlt werden muss und für den Bäume sterben), was für mich (und ganz sicher auch für Piero, der zu Lebzeiten überwiegend als Reinkarnations-Therapeut arbeitete) jeglichem Sinn entbehrt.

TABU ADÉ

Suizid war und ist das Tabu überhaupt! Ich sprach und spreche darüber. Über die Gedanken, die kommen wenn ein Mensch für sich diesen Weg wählt und geht. Sie lauten: „Hätte ich es verhindern können?“, „Bin ich Schuld?“ „War ich die letzte Hoffnung für ihn?“.

Wieviele Menschen meine Offenheit schätzten, sich in unzähligen Mails, Briefen, Sprachnachrichten und Gesprächen dafür bedankten – das hat mich sehr überrascht und dazu ermutigt, genau so weiter zu machen.

„Dadurch ist bei mir etwas geheilt. Ich konnte es endlich loslassen, es neu betrachten“, hörte ich so oder ähnlich immer wieder. Das Gefühl, als Mensch nicht alleine zu sein mit einem Erlebnis, einer Erfahrung voller Schmerz und Ohnmachts-Gefühlen – das ist wohl einer der heilsamsten Prozesse überhaupt.

Meine Sprachnachrichten sind im Telegram-Kanal t.me/seinundwirken zu finden und entstanden ab dem 19. Juli 2024.

Das Ende und der Anfang

Stirb und werde. Ein ewiger Kreislauf. Piero wusste ganz genau, wohin er geht. Er begleitete unzählige Menschen in Reinkarnations-Sitzungen und durfte miterleben, wie sie im Prozess der Hypnose darüber berichteten, wie sie ihren Körper verließen – ohne Schmerzen – als ewige und unsterbliche Seele. Raus aus der Enge dieses menschlichen Körpers. Er hatte vor kurzem noch ein Video in den Kanal gepostet, welches er im Juni 2021 (bevor wir uns kennengelernt hatten) aufgenommen hatte. Es trägt den Titel „Was passiert, wenn die Seele den Körper verlässt“ und auch dieses Video ist nach wie vor im Kanal zu finden.

„Etwas in ihm“ wusste genau, was er tat und tun musste, damit es diesmal wirklich gelingt.

Am 9. Juli in der Früh um 2:50 Uhr schrieb er mir eine letzte Nachricht via Telegram: Bitte überweise mir 2000 Euro für meine neue Homepage. Um 5:55 Uhr war er das letzte Mal online. Kurze Zeit später hat er sich erhängt.

PIERO HATTE FÜR MICH VORGESORGT

Nicht dass ich in irgendeiner Weise finanziell abgesichert wäre oder es irgendwelche Werte gab. Es gab nichts materielles. Keine Ersparnisse oder Rücklagen. Keinerlei Versicherungen.

Wir hatten alles Geld in den Verein gesteckt und in die Entwicklung des SEIDU. Was das ist, dazu schreibe ich später ein wenig mehr. Auch gab es keine Kiste mit altem Familienschmuck oder einen Sack voller Bargeld. Oder eine Vorsorge dahingehend, wie ich die auf mich zukommenden Kosten decken soll. Nein, sowas gab es nicht. All seine wertvollen Vermächtnisse sollten sich mir noch nach und nach offenbaren. Piero hatte eine sehr fürsorgliche Seite. Ganz egal, was mir bisher gefehlt hatte und was er selbst mir nicht hatte geben können oder wie sehr seine destruktiven Anteile mich zu bekämpfen versucht haben: Piero hat mich mehr geliebt als alles auf der Welt. Nur wenige Stunden vor seinem Tod hatte er einen wahren Schatz für mich in mein Feld bzw. auf die Auenstraße geholt. Worin dieser besteht, wird im Laufe der Geschichte immer klarer und ganz deutlich.

DIE GABE

Piero hatte eine ganz besondere Gabe. Er konnte Menschen lesen. Nicht nur mit seinen Augen, sondern er sah alles. Er machte sich in kürzester Zeit ein messerscharfes Bild von jemandem, den er nur wenige Minuten kannte. Es gab eine Art „Kanal“, den er anzapfen konnte. Die Informationen flossen ihm zu und oftmals behielt er recht mit seinen Einschätzungen, die er mir mitteilte und die ich oft als abwertend empfunden habe, da sie sich meist auf die jeweiligen Probleme und „Schwachstellen“ von Menschen bezogen.

Das war ganz sicher dennoch ein Erfolgsgeheimnis in seiner Arbeit als Hypnose-und Reinkarnations-Therapeut gewesen, denn er konnte ebenso schnell auch Potentiale bei anderen Menschen erkennen.

Das Leben selbst und all seine Wege sind oft mysteriös und kaum zu begreifen. Wäre auch nur ein Umstand, ein Parameter, eine Sekunde anders verlaufen, ein „ja“ oder „nein“ an anderer Stelle gesagt oder ungesagt geblieben, ein Gefühl oder Impuls ignoriert worden und das Handeln oder Nichthandeln ausgeblieben - die Dinge hätten sich anders entwickelt.

Wenn ich etwas über die Jahre gelernt habe, dann das, dass Vieles mit dem Verstand nicht erklärbar ist und dass Liebe unterschiedliche Gesichter haben kann. Manchmal ist dieses Gesicht versteckt oder begraben unter so viel Schmerz, dass es nicht mehr zum Vorschein kommen kann. Oder der Schmerz ist so groß, dass er unerträglich geworden ist und nichts mehr Linderung bringen kann, und es scheinbar nur diesen einen Ausweg geben kann.

Und so bildet sich in mir mehr und mehr die Sichtweise, dass alles, was uns im Leben begegnet, einer kosmischen Orchestrierung unterliegt. Warum ich diese Haltung entwickle? Das wird spätestens dann deutlich, wenn ich zu dem Teil im Buch gelange, in denen fünf gleiche Fragen von elf unterschiedlichen Menschen beantwortet werden.

Blitzlichter

Es ging einfach nicht mehr. Ich traute mich nicht mehr alleine in seine Nähe.

Es war schrecklich! Die letzten Male fand ich ihn meist in volltrunkenem Zustand vor. Er wurde gar nicht mehr nüchtern. Auch, wenn sein Mund noch immer erstaunlich klar seine Worte formulieren konnte – ich habe immer sofort gemerkt, wenn er getrunken hatte. Meistens versuchte er mir zu erzählen, dass ich mir das nur einbilde und er keinen Tropfen angerührt hatte und dass er vollkommen klar bei Verstand und nüchtern sei (was sich beim Aufräumen von Keller und den umliegenden Schuppen und Gebäuden später als glatte Lüge erwies).

Du fragst Dich sicher, ob das von Anfang an so war, und wieso er das tat. Nun, zu Beginn unserer gemeinsamen Zeit im Juli 2021 hat Piero mir gleich all seine Schwere offenbart. Er hat mir berichtet von seiner Drogenzeit, davon, dass er sich vor vielen Jahren in seiner Lebensmüdigkeit wünschte, dass sein Herz einfach endlich aufhört zu schlagen und er mit viel Tabletten, Drogen und Alkohol versucht hatte, es zum Stillstand zu bringen. Sein Herz war stärker, und das, was einen Elefanten umgehauen hätte, ließ ihn nach seinem Selbstmordversuch nur etwas müde und komplett frustriert zurück. Dann wendete er sich Gott zu und fragte nach dem Weg.

Er wurde an seine Aufgabe heran geführt, Menschen durch ihren Schmerz zu begleiten und ihnen den Weg zur Heilung zu ermöglichen. Piero las unzählige Bücher zu diesem Thema und absolvierte Ausbildungen in Hypnose- und Reinkarnations-Therapie. Er eröffnete seine eigene Praxis in Hamburg. Sein großes Vorbild war darüber hinaus Bruno Gröning und Pieros Mantra war „Ich bin ein Heiler im Auftrag des Herrn“. Er half seinen Klienten ihre „geistigen Geschwüre“ loszuwerden. So bezeichnete er destruktive Glaubenssätze, die im Unterbewusstsein wirken und sich erfüllen, sofern sie nicht erkannt und durch dienliche ersetzt werden. Piero selbst trug von dieser Sorte immer noch zwei von dreien, die er mir am ersten Abend offenbarte. Den ersten konnten wir gemeinsam auflösen. Er lautete „Allein mit Gott“ und er hatte sich diesen mit 14 Jahren in französischer Sprache auf sein Handgelenk tätowiert. Später war nicht nur Gott mit ihm, sondern auch ich in tiefer Liebe und Verbindung. Ich sah ein allmähliches Fortschreiten der Heilungsprozesse seiner bis dato nicht geheilten Themen.

Die Worte auf der Haut wurden seit November 2021 von einer künstlerisch gestalteten Feder zugedeckt bzw. ließ er sich eine von zwei Federn darüber tätowieren. Die andere Feder, kleiner und zierlicher, ziert bis heute meinen linken Arm.

Der zweite Glaubenssatz war: „Ich habe es nicht verdient geliebt zu werden“. Diesen Satz habe ich ad absurdum führen wollen. Ich habe ihm immer wieder das Gegenteil gezeigt - egal wie oft er scheiterte und wieder zur Flasche griff. Egal, wie sehr er mich beschimpfte und zu verletzen versuchte. Ich sah in diesen Momenten den verzweifelten kleinen Jungen, der so viel Leid und Gewalt mit ansehen musste und den niemand beschütze und der so ohnmächtig war und nichts tun konnte… weil er einfach ein Kind war, das Liebe verdient hätte und nicht Ignoranz, Missachtung und Unsicherheit.

Und ich glaubte sehr lange daran, dass er an den Punkt kommt, an dem er den Mut und die Kraft aufbringen kann, sich für die unverarbeiteten Themen, die auch ich nicht heilen helfen konnte, Hilfe zu holen. Als Partnerin ist dies in den allermeisten Fällen schlichtweg nicht möglich. Es braucht andere Menschen dazu. In dem Kreis von Therapeuten, Heilern und Schamanen, die in unserem Freundesund Bekanntenkreis immer mehr sichtbar wurden, schlug ich Piero immer wieder vor, sich vertrauensvoll an einen dieser Wegbegleiter zu wenden. Er tat es nicht. Der SEIDU war letztlich meine große Hoffnung für ihn. Er griff jedoch nicht mehr nach dem wunderbaren Helfer, der so vielen Menschen hilft - auch und ganz besonders bei der Trauma-Bewältigung - nein: Piero griff zum Schnaps. Das geschah so etwa alle 6 Wochen. Ich hatte mehrfach deutlich mit Trennung gedroht, sie vollzogen und dann wieder eingelenkt. Meinen Ring hatte ich im Dezember 2023 abgelegt und zur Sonnenfinsternis am 8. April wieder angesteckt - ein letzter Versuch, eine letzte Chance und Hoffnung. Sie entstand aus der Energie einer gemeinsamen Meditation, die von der Living Earth organisiert wurde und teils von Dieter Broers begleitet und moderiert wurde. Wir manifestierten und visualisierten die neue Welt, voller Frieden und Harmonie - konsequenterweise brachte mich dies dazu, nochmal auch unsere Partnerschaft in Frieden und Harmonie zu visualisieren und mich dafür auch aktiv einzusetzen. Wieder versprach Piero, nicht mehr zu trinken und sich seinen Themen wirklich zu stellen. So steckte ich den Ring wieder an, in den wir einst die Worte „Eine Seele“ hatten gravieren lassen – und den Piero schon nach zwei Monaten demonstrativ abgezogen und durch den Raum geworfen hatte, um seinen zweiten Glaubenssatz bestätigt haben zu wollen. Ich kannte seinen Schmerz bereits sehr früh und so wollte ich ihm helfen, dieses Thema lösen zu können, denn ich liebte ihn wirklich sehr. Mir war klar, dass er dahingehend immer wieder provozieren musste und konnte erkennen: Es ging dabei nicht um mich. Und somit meinte er auch nicht mich. Ich war nur sein Spiegel. Seine Sparrings-Partnerin, die ihm die Gelegenheit bot, etwas Neues kennenzulernen. Die vollständige Annahme dessen, was war und es dann zu transformieren in eine neue Erfahrung von Liebe und Frieden – hätte für ihn einen Weg zur Heilung eröffnet. Ohne meinen therapeutischen Background und meine Erfahrungen in Partnerschaften zuvor hätte ich mich diesen Situationen, die immer mal wieder auftauchten, nicht gewachsen gefühlt. Ich sah immer das Potential der Heilung in diesen enorm anstrengenden Phasen der provozierten Konflikte; nichtsdestotrotz waren sie sehr kraftraubend und anstrengend. Besonders, weil immer auch wieder Alkohol dabei im Spiel war. Zu Beginn meist deutlich mehr als ein Glas Wein. Er konnte sich mühelos zwei drei Flaschen Rotwein alleine einverleiben. Wenn etwas in ihm hochkam, wurde seine Rage dadurch zunächst eher gedrückt, und er wurde sanfter. Am Ende solcher Wutphasen kam viel Traurigkeit, dann folgte Erkenntnis und dann die Freude und der Frieden, darüber, dass ich felsenfest an seiner Seite stehe.

Solange es keinen weiteren Trigger gab, waren wir tief miteinander verbunden und in Liebe und Harmonie. Wir lachten viel, führten kostbare Gespräche und reflektierten unsere bisherigen Lebenserfahrungen miteinander. Wir fühlten uns teils so erhellt, dass wir sogar anfingen, ein Buch zu schreiben. Dieses Buch sollte das Thema Partnerschaft zum Inhalt haben. Es sollte darum gehen, das Weibliche und Männliche in Harmonie und Balance zu bringen -und dies bezog sich auf die inneren Anteile und auf das Leben als Mann und Frau und das Heilungspotential, welches sich daraus bietet. (Im Rückblick lässt mich die Erinnerung an dieses Vorhaben ein wenig mit dem Kopf schütteln.)

Wir zogen uns im November 2021 für sechs Wochen zurück, um uns vollständig aufs Schreiben fokussieren zu können. Der Weg führte uns dazu in die Steiermark. In Deutschland tobte der Corona-Masken- und Kontrollirrsinn. Im Gegensatz zu unseren heimischen Mitmenschen fanden wir in dieser Region Österreichs fast ausschließlich kritische Menschen vor. Wir fühlten uns sofort wohl, und heute weiß ich, dass das Buch, das geschrieben werden sollte, ein Buch unseres Lebens war. Kein auf Papier gedrucktes gemeinsames Werk. Wir schrieben in Österreich kein Buch. Wir entdeckten die Liebe zu diesem Land und zu den Menschen dort. Wir wanderten Anfang 2022 dorthin aus.

Den dritten Glaubenssatz gab ihm sein Vater mit. „Mit dir wird es eines Tages schlimm enden“. Die Dinge nahmen somit ihren unaufhaltsamen Lauf, denn es gelang Piero nicht, diesen zu drehen, da er diese unterbewusste Programmierung unterschätzte. Wenn er mit seiner inneren Weisheit verbunden und durch seine Arbeit bewusst an den göttlichen Kanal angebunden war, hatte dieser Satz wenig Chancen. Durch das Schließen der Praxis und die Konfrontation mit der Stille und das Leben an einem doch sehr abgelegenen Ort, zeigten sich die ungelösten Themen.

Zuvor lebte Piero allein oder meist mit Frauen, die sich eher nicht so tief mit den essentiellen Fragen des Lebens befassten. Nun hatte er in mir eine Partnerin auf Augenhöhe gefunden, die ebenfalls einen therapeutischen Background, sowie viel Lebenserfahrung hatte und sehr eigenständig denken und handeln kann.