Die Kraniche des Ibykus - Friedrich Schiller - E-Book

Die Kraniche des Ibykus E-Book

Friedrich Schiller

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Beschreibung

Der griechische Dichter Ibykus will an einem musikalischen Wettbewerb im fernen Akrokorinth teilnehmen. Frohgemut macht er sich mit seiner Laute auf den langen Weg. Doch in einem einsamen Wäldchen wird er von zwei Räubern überfallen. Da kein Mensch in der Nähe ist, beschwört er einen Kranichzug, der über die Bäume hinwegzieht, ihn zu rächen. In Akrokorinth wird Ibykus' Tod mit großer Bestürzung aufgenommen. Als im Amphitheater die Errinyen, drei griechische Rachegöttinnen, mit herzbetörendem Tanz und Gesang auftreten, fliegen plötzlich die Kraniche über das offene Rund. Ibykus' Mörder, die im Publikum sitzen, erschrecken sich zu Tode und verraten sich mit dem berühmten Zitat: "Sieh da! Sieh da, Timotheus, die Kraniche des Ibykus!" Valentina Corradini hat Schillers weltbekannte Ballade für die Reihe "Poesie für Kinder" mit zauberhaft feinen Illustrationen bebildert, die dem Gedicht den Schrecken, nicht aber den Ernst nehmen. Sie hat einen ganz eigenen Weg gefunden, dieses schwierige Thema mit zartem Humor in Szene zu setzen.

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Seitenzahl: 69

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Poesie für Kinder
Kindermann Verlag Berlin
von Friedrich Schiller
mit Bildern von Valentina Corradini
Zum Kampf der Wagen und Gesänge,
der auf Korinthus' Landesenge
der Griechen Stämme froh vereint,
zog Ibykus, der Götterfreund.
Ihm schenkte des Gesanges Gabe,
der Lieder süßen Mund Apoll;
so wandert' er, an leichtem Stabe,
aus Rhegium, des Gottes voll.
Schon winkt auf hohem Bergesrücken
Akrokorinth des Wandrers Blicken,
und in Poseidons Fichtenhain
tritt er mit frommem Schauder ein.
Nichts regt sich um ihn her; nur Schwärme
von Kranichen begleiten ihn,
die fernhin nach des Südens Wärme
in graulichtem Geschwader ziehn.
»Seid mir gegrüßt, befreundte Scharen,
die mir zur See Begleiter waren!
Zum guten Zeichen nehm' ich euch,
mein Los, es ist dem euren gleich:
Von fernher kommen wir gezogen
und flehen um ein wirtlich Dach.
Sei uns der Gastliche gewogen,
der von dem Fremdling wehrt die Schmach!«
Und munter fördert er die Schritte
und sieht sich in des Waldes Mitte –
da sperren, auf gedrangem Steg,
zwei Mörder plötzlich seinen Weg.
Zum Kampfe muss er sich bereiten,
doch bald ermattet sinkt die Hand,
sie hat der Leier zarte Saiten,
doch nie des Bogens Kraft gespannt.
Er ruft die Menschen an, die Götter,
sein Flehen dringt zu keinem Retter;
wie weit er auch die Stimme schickt,
nichts Lebendes wird hier erblickt.
»So muss ich hier verlassen sterben,
auf fremdem Boden, unbeweint,
durch böser Buben Hand verderben,
wo auch kein Rächer mir erscheint!«
Und schwer getroffen sinkt er nieder,
da rauscht der Kraniche Gefieder;
er hört, schon kann er nicht mehr sehn,
die nahen Stimmen furchtbar krähn.
»Von euch, ihr Kraniche dort oben,
wenn keine andre Stimme spricht,
sei meines Mordes Klag' erhoben!«
Er ruft es, und sein Auge bricht.