Die Kunst der Ehezerrüttung - E. Noni Höfner - E-Book

Die Kunst der Ehezerrüttung E-Book

E. Noni Höfner

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Beschreibung

Männer sind nicht wie Frauen. Die Enttäuschung darüber kann ein wunderbarer Beginn für die Zerrüttung jeglicher Partnerschaft sein - der ehelichen wie der wilden.Werden Sie Zerrüttungsprofi!Wenn Sie das Partnerrecycling beschleunigen, wird bei dem oder der Nächsten bestimmt alles anders - und viel besser.Kämpfen Sie, meine Damen, und werfen Sie den Frosch, der Ihnen über den Weg gelaufen ist, immer wieder an die Wand,damit endlich ein Prinz daraus wird.Und Sie, meine Herren, schauen sich ein paar Sachen bei IHR ab - oder tun Sie gar nichts! Das bringt SIE zur Raserei!Und falls Sie Ihren Traumprinzen oder Ihre Traumprinzessin gar nicht loswerden wollen? Dann wissen Sie nach der Lektüre, was Sie in Zukunft besser unterlassen sollten.

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E. Noni Höfner

Die Kunst der Ehezerrüttung

K&P Verlag

Impressum

Copyright © Dr. E. Noni Höfner

Umschlaggestaltung: Dr. E. Noni Höfner

1. - 8. Auflage 1993-2015 Rowohlt Hamburg

9. + 10. Auflage 2016/17 K&P

11. Auflage 2019 K&P

12. Auflage 2021 K&P

Knoll und Patze Verlag (K&P) München

ISBN 978-3-96443-413-5

Bestellung und Vertrieb:

Nova MD GmbH, Vachendorf

„Wenn eine Frau heiratet, hofft sie, dass ihr Mann sich verändert - und er tut es nicht.

Wenn ein Mann heiratet, hofft er, dass seine Frau so bleibt wie sie ist - und sie tut es nicht.“

Volksweisheit

Inhaltsverzeichnis

Vorbemerkung

Es gibt keinen Richtigen unter den Falschen

Er soll Ihr Schmuckstück sein

Das Fundament der Ehezerrüttung

Der veröffentlichte Mann

Kampfplatz Bett

Der domestizierte Mann

Alles unter Kontrolle

Schluss mit der Balzerei

Ein gekonnter Überfall

Werden Sie Vatis Mutti

Der Kochlöffel als Waffe

Porenrein soll alles sein

Reden ist Silber...

... Schweigen ist Gold

Entweder - oder

Der häusliche Kulturkampf

Nicht ohne meinen Mann

Eine Frau braucht etwas Eigenes

Das Opferlamm

Die ganz grosse Koalition

Blut ist dicker als Wasser

Kinder, Kinder!

Lachen verboten!

Schlussbemerkung

Über die Autorin

VORBEMERKUNG

Frauen wurden jahrtausendelang unterdrückt, für minderwertig und dumm erklärt. Inzwischen sind sie gleichberechtigt. Dadurch geriet einiges aus den Fugen der bisher angeblich gottgewollten Ordnung. Diese schrieb vor, dass der Mann der Herr im Hause sei und die Frau sich seinem überlegenen Verstand und seiner gewaltigen Kühnheit unterzuordnen habe.

Nun kracht es in jeder Beziehung. Die Machtkämpfe zwischen den Geschlechtern sind offen ausgebrochen und ein zähes Ringen um die Vorherrschaft hat eingesetzt. Frauen haben eine Ewigkeit lang geduldet und alle Marotten ihrer teuren Gatten zähneknirschend, aber schweigend (was diese durchaus zu schätzen wussten) hingenommen. Nun beginnen die Frauen, ihren lang aufgestauten Groll und ihre unterdrückten Wünsche zu artikulieren - und Wünsche an ihn gibt es zu Hauf.

Wie die ideale Frau heutzutage auszusehen hat, wissen wir: Stark, durchsetzungsfähig, klug und unbegrenzt belastbar. Die drei K`s - Küche, Kinder, Kirche - haben ausgedient. Aber wie sollte der ideale Mann aussehen? Wilde Glaubenskämpfe - nicht nur unter Frauen, sondern auch unter besonders fortschrittlichen Männern - haben hinsichtlich dieser Frage eingesetzt. Kein Wunder, dass die Männer sehr verunsichert darüber sind, wie die Frauen sie nun eigentlich haben wollen. Männliche Machos? Oder poetische Softies? Oder mal so und mal so? Auf jeden Fall immer anders als "Mann" dachte!

Während die Glaubenskämpfe toben hat sich erstaunlicherweise nicht nur die Zahl der Ehescheidungen drastisch erhöht, sondern auch die Zahl der Eheschließungen! Das beweist allerdings nichts außer dem Sieg der Hoffnung über den Verstand.

In der Bundesrepublik wird heute jede dritte Ehe geschieden, in Großstädten sogar jede zweite, die Tendenz ist steigend. Und die Statistik erfasst nicht die wilden, sondern nur die registrierten, ordentlichen Ehen. Deshalb müssen wir mit einer gewaltigen Dunkelziffer bei den wilden Trennungen rechnen! Dabei sind Scheidungen und Trennungen nur für wenige Ausnahmenaturen ein reines Vergnügen. Im allgemeinen wollen die Beteiligten das Beste und landen immer wieder vor einem Scherbenhaufen, weil sich Ist- und Sollzustand nicht in Einklang bringen lassen. Vor allem die Frauen kämpfen erbittert um das Paradies, notfalls mit einem Partner nach dem anderen, nach dem Grundsatz: Je mehr Partner, um so wahrscheinlicher wird es, dass irgendwann der genau Richtige dabei ist.

Die Statistiken beweisen nämlich, dass die endgültige Trennung meist von der Frau ausgeht, die es aufgibt, den Frosch, der ihr über den Weg gehüpft ist, immer wieder an die Wand zu werfen, um einen Prinzen aus ihm zu machen. Merkwürdigerweise sieht sie sich meist sofort nach einem neuen Prinzen um und landet wieder bei einem Frosch. Oft resigniert sie erst nach soundso viel Fröschen, kratzt die Tapete sauber und beschließt, entweder alleine zu bleiben, lesbisch zu werden oder sich mit dem männlichen Ausschuss zu begnügen, der auf dem Markt zu haben ist.

Frauen sind sicher nicht die besseren Zerrütter, bloß weil sie Frösche an die Wand und die Flinte schneller ins Korn werfen. Aber sie sind der aktivere Teil im Zerrüttungsprozess, denn sie sind anspruchsvoller und haben nicht aufgehört zu träumen. Männer finden sich eher mit einer freudlosen Beziehung ab. Nach ihrer Traumfrau suchen sie sowieso gern außerhalb der Ehe weiter. Und Frauen sind weniger duldsam, seit sie sich emanzipiert haben. Zwar verfügen auch altmodische Frauen, die von Emanzipation nichts wissen wollen, über ein reichhaltiges Repertoire an Zerrüttungswerkzeugen. Aber für eine emanzipierte Frau ist Rücksichtnahme auf das zarte Pflänzchen des männlichen, evolutorisch stark zurückgebliebenen Egos selbstverständlich ein Rückschritt, der inakzeptabel ist.

Vor allem wegen der ausgeprägteren Anspruchshaltung der Frauen kommt den männlichen Zerrüttungstechniken in einer Partnerschaft nicht dieselbe herausragende Rolle zu wie den weiblichen. Es gibt aber noch weitere Gründe, warum die Männer in diesem Konzert die zweite Geige spielen:

Erstens ist der männliche Zerrüttungseinsatz meistens weniger offensichtlich, weil Männer strittige Punkte bei Auseinandersetzungen nicht in dem schrillen Diskant vortragen, der die Frauen auf Grund ihrer kürzeren Stimmbänder von vorne herein ins Unrecht setzt.

Zweitens geht das männliche Interesse in eine andere Richtung als das weibliche. Frauen sind vielseitiger. Erst wollen sie die Männer und über diesen Umweg ihre Partnerschaft verbessern, Männer dagegen haben im allgemeinen ein anderes, viel wichtigeres Anliegen, nämlich ihre eigene wertvolle Persönlichkeit. Am interessantesten ist für sie daher die Frage: "Liebling, wie findest du mich??" Da greifen weiblicher Verbesserungs- und männlicher Wissensdrang ganz vorzüglich ineinander.

Drittens entfalten Männer ihre Dynamik bevorzugt im außerhäuslichen Bereich, das heißt "im richtigen Leben", wo sie im rauen Wind des Wettbewerbs mit überwiegend männlichen Konkurrenten ihren Mann stehen müssen. Im Hause genießen sie am liebsten ihre Ruhe mit möglichst wenig (weiblicher) Hektik und beschränken ihre Aktivitäten auf sparsame Bewegungen, zum Beispiel dem Heben des rechten Armes, um beim abendlichen Fernsehen das Bierglas in die richtige Höhe zu bringen. Ihre Partnerin, die versucht, Harmonie im trauten Heim zu verbreiten, erfreuen sie dann mit aufbauenden Fragen, wie: "Was tust du eigentlich den ganzen Tag?"

Obwohl die Männer bei der Zerrüttung vordergründig nicht so ins Rampenlicht treten, haben sie natürlich trotzdem vorzügliche Taktiken auf Lager. Der Mann wird zum Beispiel versuchen, seiner Partnerin stets aufs Neue zu beweisen, wie intelligent, stark, unerschrocken und hart er ist und ihr deutlich zu zeigen, daß er immer Herr der Lage bleibt. Da er es "nur" mit einer Frau zu tun hat, muß er ihr klare Anweisungen - am besten in mehrfacher Wiederholung - geben, die sie nur noch zu befolgen hat. Während er ihr alles so einfach und sorgfältig erläutert wie einem frisch eingeschulten kleinen Mädchen, flicht er immer wieder ein: "Nun denk doch bitte mal nach!!", als sei ihr das Hirn völlig abhanden gekommen. Natürlich ist er tödlich beleidigt, wenn sie sich anders entscheidet, als er es mit seinem Weitblick geplant hatte.

Der Trend zur Ehezerrüttung ist also bei Männern und Frauen offensichtlich. Ehen oder Partnerschaften wurden allerdings bisher meist unsystematisch und mehr oder weniger unbewusst zerrüttet. Daher besteht ein Bedarf an gezielter Unterweisung, um das Tempo beim Partnerrecycling zu erhöhen. Und da es am sinnvollsten ist, an der größten Angriffsfläche anzusetzen, wendet sich das vorliegende Buch zunächst an die Frauen, die damit ihrem Ziel, irgendwann den Idealpartner zu erwischen, schneller näher kommen.

Aber auch Männer können von den aufgeführten Tipps profitieren. Mancher Mann verhält sich nämlich, zerrüttungstechnisch gesehen, durchaus feminin - und wenn beide mitarbeiten, beschleunigt dies das gemeinsame Vorhaben! Außerdem versteht er nach der Lektüre besser, warum sie sich so umfassend verändert hat, seit sie ihn in ihren festen Händen weiß.

Der immer schnellere Partnerwechsel hat noch weitere Vorteile. Er fördert zum Beispiel den Immobilienmarkt und zaubert ein befriedigtes Lächeln auf die Gesichter von Scheidungsanwälten und Eheberatern, die diese Unterweisung gratis an ihre Klienten verteilen sollten.

Anfängern wird empfohlen, mit dem ersten Kapitel zu beginnen und sich langsam zu steigern, bis die aufgeführten Zerrüttungspraktiken möglichst perfekt und in breiter Auswahl eingesetzt werden können. Fortgeschrittene werden einige der Techniken kennen, aber bestimmt ist auch für sie einiges dabei, auf das sie bisher noch nicht gekommen sind.

ES GIBT KEINEN RICHTIGEN UNTER DEN FALSCHEN

Wühlen Sie in Ihrer Erinnerung und rufen Sie sich alle Ehen ins Gedächtnis, denen Sie in Ihrem Leben begegnet sind, angefangen bei der Ihrer Eltern.

Kennen Sie viele glückliche Ehen? Bei genauer Betrachtung werden Sie feststellen, dass Ehen meistens nicht funktionieren. Männer und Frauen passen offensichtlich nicht zusammen. Das darf Sie aber nicht abhalten, es trotzdem miteinander zu versuchen, es besser machen zu wollen und fest daran zu glauben, dass Sie es schaffen werden.

Schrauben Sie Ihre Ansprüche möglichst weit hoch. Der Beste ist gerade gut genug für Sie, denn dann kann nichts mehr schief gehen. Beste Männer sind allerdings meistens besetzt. Allein dadurch, dass sie nicht mehr auf dem freien Markt zu haben sind, wirken Männer viel makelloser. Das gilt natürlich auch für die besten Frauen.

Achten Sie also sorgfältig darauf, dass Sie sich nur in die unerreichbaren Traummänner verlieben. Das trägt den Kern der Zerrüttung bereits in sich. Verheiratete eignen sich ebenso wie die Typen mit der Bindungsscheu, auch eine Schwärmerei von ferne, die durch keinerlei Realitätseinsichten getrübt wird, erfüllt ihren Zweck. Auf diese Weise können Sie Ihren Traum von der idealen Partnerschaft mit "Superman" träumen, bis Sie alt und grau geworden sind. Und währenddessen kommen Sie nicht in Gefahr, sich in einen greifbaren und vielleicht sogar passenden Mann zu verlieben, da Ihr Herz hoffnungslos besetzt ist. Ihr Leben bekommt eine tragische Komponente, die Gefühle verdichten sich zu einer gewissen Größe, kein Alltag findet statt und kein Mittelmaß. Das ist es, was Sie erhebt und beflügelt. Nur weiter so.

Genauso so zweckmäßig ist es, wenn Sie sich heftig in das Gefühl der Verliebtheit verlieben. Sie werden es bald nicht mehr missen mögen. Damit vermeiden Sie den schmerzhaften Abstieg aus den rosaroten Wolken des ersten blinden Überschwangs in eine wirklichkeitsnähere Dauerzuneigung oder sogar Liebe. Verliebtsein in die Verliebtheit ist eine gute Basis für die Zerrüttung, denn sobald Sie einen Partner näher kennengelernt haben, brauchen Sie zur Wiederbelebung des blinden Überschwangs ein neues Opfer.