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Die 10 goldenen Kommunikations-Tools für eine optimale Zusammenarbeit von Männern und Frauen. Dank fundiertem Ursachenverständnis zur guten, effizienten, fairen, erfolgreichen und angenehmeren Zusammenarbeit, denn wer das Warum kennt, findet das Wie von ganz alleine ohne sich groß verändern zu müssen. Ob Führungskraft, Mitarbeiter, Selbstständiger - dieser wunderbare Ratgeber hilft allen mit überraschend einfachen Tipps und Tricks. Saskia Dürr erklärt genial nachvollziehbar und mühelos international anwendbar die Unterschiede zwischen Frauensprache und Männersprache, deren Entstehung und deren Auswirkungen im Berufsleben und im Privatleben.
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Seitenzahl: 134
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Ein großes wunderbares unendliches Dankeschön an Ursula und Wolfram Dürr, die mich immer in allen Situationen selbstlos unterstützt haben und ohne die ich niemals eine solche Expertin für Mann-Frau-Kommunikation geworden wäre.
Schritt 1: Männersprache – Frauensprache
Schritt 2: Loben oder Wie Frauen und Männer unterschiedlich „Ich liebe Dich“ sagen
Schritt 3: Lösungsvorschläge
Schritt 4: Zuhören und „Das Geräusch“
Schritt 5: Das „Nichts“
Schritt 6: Streitbeschwichtigen
Schritt 7: Von Gockeln und Jammerlappen
Schritt 8: Die Rechtfertigungs-Falle
Schritt 9: „Ich bin doch sachlich!“
Schritt 10: Argumentieren, Zuhören, Verstehen
Die 10 goldenen Kommunikationswerkzeuge
Hallo und herzlich willkommen!
Wie kommt dieser Ratgeber zu seinem Titel? Schon im Titel zeigt sich der kommunikative Denkunterschied, der mir bei Männern und Frauen aufgefallen ist: Frauen wollen verstehen! Sie wollen Männerversteherinnen sein! Sie fragen sich selbst ständig „Warum ist das so?“ Wenn Frauen das Gefühl haben, dass sie etwas verstehen, dann sind sie mit ihrem Gegenüber toleranter, geduldiger und freundlicher, eben „Männerversteherinnen“. Männer dagegen sagen mir immer wieder: „Jetzt verstehe ich schon mehr und besser, aber ganz werde ich Frauen nie verstehen!“ Männer fragen mich immer nach ein bis zwei Tricks, die sie aus der Tasche zaubern können, um ihr Gegenüber mit geheimen rhetorischen Einflüsterungen zu manipulieren. Nach meiner Erfahrung möchten Männer Frauenflüsterer sein und sich in ihrer bewundernswerten Kommunikationskompetenz bestätigt fühlen. Außerdem ist der Begriff „Frauenversteher“ ähnlich negativ besetzt wie „Warmduscher“ oder „Mittelstreifenfahrer“. Frauen dagegen verabscheuen Manipulation und wollen ehrlich und sie selbst sein – so ist ihr Selbstbild.
Auch, wenn Frauen durchaus oft manipulieren, möchten sie sich selbst nicht so wahrnehmen, sondern lieber als ehrliche authentische Frau. Männer wiederum fühlen sich sehr wohl gerne als rhetorischer Zauberer.
Es gibt in diesem Ratgeber nicht viele Fußnoten und Quellenangaben. Ich habe mit zehn Jahren angefangen, mich mit dem Thema „Männersprache/Frauensprache“ zu beschäftigen. Zunächst habe ich vieles in Frauenzeitschriften im Psychoteil verschlungen, dann bin ich in die Erwachsenenbibliothek gegangen und habe mir entsprechende Fachliteratur ausgeliehen. Bis heute verschlinge ich jede Lektüre zu diesem Thema. Zeit meines Lebens habe ich sehr viele Gespräche mit Psychologen, Soziologen, Biologen, Kommunikationswissenschaftlern und -trainern geführt. Aus diesem ganzen Sammelsurium aus über dreißig Jahren persönlichem, brennenden Interesse und fünfzehn Jahren Trainingserfahrung sowie Beispielen aus dem Arbeitsleben sowohl meiner Tätigkeiten als auch den Erlebnissen meiner Teilnehmer, ergibt sich mein heutiges Fachwissen, mit dem ich schon vielen Menschen helfen konnte. Diese Quellenangaben alle wieder nachzuvollziehen erscheint mir schlicht unmöglich.
Nach meinen Trainings und Seminaren bekomme ich im Feedback fast immer die Note 1 und nie schlechter als die Note 2. Diese besondere Bündelung und Neuverknüpfung von Fachwissen, die meinen ganz speziellen Zugang zum Thema ausmacht, kann ich also leider nicht mehr wissenschaftlich nachvollziehen – und deswegen habe ich auch einen Ratgeber geschrieben und keine Doktorarbeit.
Ich wünsche Ihnen von Herzen viel Erfolg mit den neuen Erkenntnissen, entspannte Kommunikationssituationen und viel Spaß bei der Anwendung meiner kleinen Tricks.
Saskia Graciella Dürr
Starnberg, im April 2018
Wir alle haben Erfahrungen damit gemacht, dass Männer und Frauen unterschiedlich denken und sprechen. Warum ist das so und welche Ursprünge hat dieser geschlechtsspezifische Unterschied?
Zum einen Teil ist unsere Biologie dafür verantwortlich, dass Frauen und Männer über die Jahrtausende unterschiedliche Sprachmuster entwickelt haben. So unterscheidet uns ein verschiedener Aufbau des Gehirns (zum Beispiel haben unsere Sprachzentren ganz andere Strukturen) und eine Vielzahl von Hormonen.
Man weiß aber inzwischen auch, dass das Gehirn sich im Laufe eines Lebens immer wieder neu strukturieren und aufbauen kann. Die verschiedenen Strukturen des Sprachzentrums im Gehirn bauen sich während unserer ersten Kommunikationserfahrungen in der Kindheit auf und können sich aber im Lauf des Lebens auch noch ändern.
Nur haben die wenigsten Menschen die Offenheit und die Macht über sich selbst, dies wissentlich zu tun.
Eine große Rolle in der unterschiedlichen Sprachentwicklung von Frauen und Männern spielt auch angelerntes Verhalten. So wird zum Beispiel Jungen in der Erziehung der Eltern und der Gesellschaft oft aggressiveres Verhalten zugebilligt als Mädchen, was sich sprachlich in Kraftausdrücken und allgemeinem Macht- und Statusgehabe äußern kann. Unser Sprachverhalten ist uns selbst meist gar nicht bewusst.
Viele glauben auch, dass jeder Kommunikation und Sprachstil als Kind eins zu eins von seinen Eltern lernt und übernimmt. Das stimmt aber nicht.
Kommunikation lernt man nicht ausschließlich von seinen Eltern. Unsere Eltern bringen uns die Sprache bei und Höflichkeitsformen (hoffentlich!) Sie lehren uns „Danke“ und „Bitte“ zu sagen und „Guten Tag“. Vielleicht lehren Sie uns auch, Fremdwörter, Schachtelsätze oder ganz einfache Redewendungen zu verwenden.
Wir lernen von unseren Eltern das Werkzeug Sprache, aber wie wir miteinander sprechen oder nonverbal kommunizieren, das lernen wir in erster Linie meist im Spiel mit anderen Kindern.
Wir fangen schon als kleine Kinder im Spiel an, die Kommunikationsformen zu üben, mit denen wir später im Beruf handeln.
Ob sie in der Großstadt aufwachsen oder auf dem Land, in Deutschland oder im Dschungel, ob sie vor 300 Jahren aufgewachsen sind oder heute – die unterschiedliche Art zu sprechen von Männern und Frauen war, ist und bleibt begründet in unserem Kinderspiel.
Studien haben ergeben, dass die meisten kleinen Kinder auf der Welt das gleiche große Urbedürfnis im Spiel mit anderen haben: eine Gruppe zu bilden.
Den Knackpunkt dabei zur unterschiedlichen Kommunikation mit anderen Menschen von Jungs und Mädchen bildet die Gruppenstärke.1
Kleine Jungen bilden gerne zum Spielen, wenn möglich, kleine Gruppen mit mehreren kleinen anderen Jungen. Natürlich spielen sie auch gerne einmal zu zweit oder allein, aber die meisten kleinen Jungen fühlen sich am wohlsten, wenn Sie in einer kleinen Gruppe zu mehreren spielen.
Wenn Sie mit einem kleinen Jungen in den Urlaub fahren, wo er keine Kinder kennt, können Sie oft beobachten, dass der kleine Junge bald in einer kleinen Gruppe ihm völlig unbekannter Kinder unterwegs ist. Auch auf Spielplätzen kann man dieses Phänomen immer wieder gut beobachten: Die meisten kleinen Jungs schließen sich gerne Gruppen mit mehreren Kindern zum Spielen an.
Kleine Mädchen spielen dagegen meistens lieber zu zweit. Das ist auch eine Gruppe, allerdings eine sehr kleine, in der andere Kommunikationsregeln herrschen als zu mehreren.
In der Jungs-Gruppe ergibt sich schnell eine Hierarchie, eine Hackordnung: Einer ist der Anführer, einer der Ratgeber, ein anderer der Starke, ein weiterer der Clown und so weiter. Jeder Junge, der neu in die Gruppe kommt, sucht sich seinen Platz in der Hierarchie und akzeptiert die vorhandenen Gegebenheiten. Das macht es Männern im Berufsleben später auch leicht, die gewachsenen Hierarchien sofort anzuerkennen, sich einzufügen und ihre eigene Kommunikationsweise anzupassen.
Nun fällt auf, dass sich fast alle Jungengruppen auch einen Trottel in der Gruppe leisten. Dieser Gruppentrottel passt an sich nicht in die Gruppe, macht immer dumme Bemerkungen und ist zu nichts zu gebrauchen. Dabei handelt es sich nicht um ein Kind, von dem die Eltern die anderen Jungen gezwungen haben, es mitspielen zu lassen. Jede Jungen-Gruppe bestimmt selbst, welcher Trottel mitspielen darf. Wenn die Eltern zu einer Jungen-Gruppe sagen: „Jetzt lasst den Harald doch auch mal mitspielen“, dann spielt der Harald so lange mit, wie die Eltern gucken, danach versucht die Jungen-Gruppe ihn schnell irgendwie im Regen stehen zu lassen. Besonders kleine Kinder lassen sich nicht ihre Spielpartner und vor allem nicht ihre Freunde von Autoritätspersonen vorschreiben. Sie spielen in so einem Fall notgedrungen nebeneinander her, aber Sympathie kann man nicht erzwingen.
Der Trottel ist also selbst ausgesucht und akzeptiert von der kleinen Jungen-Gruppe. Und der läuft, mit bis die Gruppe sich auflöst. Notfalls, wenn alle Mitglieder betagt sterben.
Als Berlinerin war mir in meiner Wahlheimat Bayern das Phänomen lebenslange Freundschaft seit der Kindheit in unveränderter Gruppenzusammensetzung neu.
Auch mein langjähriger Partner war Bayer und traf sich gerne mit seiner Jungen-Gruppe, die er schon seit frühester Kindheit kannte. Wenn wir zu gemeinsamen Partys einluden, kam natürlich auch immer seine gesamte Jungen-Gruppe. Alle waren sehr nette und interessante Männer mit vielen gemeinsamen Interessen, dem gleichen sozialen Hintergrund und Bildungsniveau. Nur einer passte meiner Meinung nach nicht in diese Gruppe. Er war Alkoholiker, ungehobelt, ungebildet und fing leicht Streit an, der dann auch schnell handgreiflich ausarten konnte. Frauen begrabschte er gerne ohne Vorwarnung, vor allem wenn sein Alkoholpegel stieg. Ein sehr unangenehmer Mensch.
Ich fragte meinen Partner, ob wir den bei der Einladung nicht einfach vergessen könnten, weil er für mich immer eine Zeitbombe auf jedem Fest darstellte. Mein Partner war fassungslos: „Den müssen wir einladen, der gehört doch dazu!“ „Ja“, meinte ich, „aber das verstehe ich nicht. Der passt nicht in Eure Gruppe von netten und guten Männern, außerdem habe ich das Gefühl, Ihr mögt den selber nicht unbedingt leiden.“ „Das stimmt“, erwiderte mein Partner, „aber der war halt immer schon dabei“. Und deshalb wurde er, als fester Teil der Gruppe, bis ins Erwachsenenalter mitgetragen, ertragen und keiner aus der Gruppe stellte seine Anwesenheit in Frage.
Und jetzt schauen Sie mal in von Männern geführte Abteilungen: Da finden Sie oft auch einen Trottel! Jemanden, der nichts kann, nichts leistet – oder noch schlimmer: mit dem Hintern einreißt, was die anderen Mitarbeiter mühevoll diplomatisch oder handwerklich aufgebaut haben. Frauen fragen sich, warum darf so jemand hier arbeiten?! Männer tolerieren oft ohne nachzudenken, dass es auch Trottel in einer Firma gibt.
Kleine Jungen erziehen sich gegenseitig von früh auf im Gruppenspiel zu einer toleranten und sozial veranlagten Weltsicht.
Selbst wenn sie als erwachsener Mann so einen Trottel in der Abteilung haben, werden sie sich selten daran stören.
Nichtproduktive Trottel werden von Männern bis zu einem gewissen Grad geduldet, ignoriert oder ertragen.
Ein Seminarteilnehmer sagte mir sogar einmal: „Ja, einen Trottel brauchen sie ja auch als Blitzableiter. Da haben die anderen immer einen zum Vergleichen und stellen fest, dass sie selbst gar nicht so übel sind und es auch schlimmer geht – siehe der Trottel. Und sie haben in der Gruppe immer einen, über den man lachen kann oder lästern oder über den man sich Geschichten erzählen kann.“ Da ist auch viel Wahres dran. Dieses Phänomen ist Mädchen und Frauen fremd. Natürlich, wenn ich zu zweit spiele und meine Spielgruppe also sehr klein ist, kann ich mir als einziges Gegenüber keinen Trottel leisten. Da brauche ich jemanden auf Augenhöhe, der meine Interessen teilt und mit mir vieles gemeinsam hat, sonst macht es keinen Spaß, zusammen zu spielen.
Beobachten Sie mal die kleinen Jungen auf dem Spielplatz. Sie werden staunen, wie viel da bereits genauso im Gespräch abläuft wie 20 Jahre später im Büro: Da werden die Spielzeugautos verglichen, die coolste Schaufel stolz herumgezeigt. Ein Dreirad oder ein großer Bagger, den man wie einen echten bewegen kann, wird von allen anderen kleinen Jungen neidvoll bestaunt. Der Baggerbesitzer hat je nach innerer Veranlagung schnell neue kleine Freunde.
Oder er wird von einem anderen kleinen Jungen gezwungen, den Bagger herzugeben. Welcher Fall eintreffen wird, lässt sich oft schon an der Körpersprache vorhersehen. Tritt der Baggerbesitzer mit stolzgeschwellter Brust auf, mit Besitzerstolz und Selbstsicherheit, suchen die anderen kleinen Jungen seine freundschaftliche Nähe. Ist der Baggerbesitzer ein zarter Schüchterner, der sich ängstlich umschaut, ist die Wahrscheinlichkeit größer, dass andere Kinder ihn einfach von seinem Bagger wegschubsen. So traurig das ist, die Körpersprache trägt auch schon von klein auf einen großen Teil zur Kommunikation bei, und Kinder können sie instinktiv lesen.
Kleine Jungen lernen also von klein auf: Wenn ich bewundert oder anerkannt werden will, dann muss ich mich spezialisieren und das zeigen. Am besten ist es, ich habe etwas oder kann etwas, was die anderen noch brauchen.
Daher können erwachsene Männer sich meistens auch so gut selbst vermarkten – und Frauen mit dieser Art Selbstvermarktung meist nicht viel anfangen, sie nennen es „ gockeln“ und „angeben“, aber dazu später mehr.
Wenn ich mich als kleiner Junge einer neuen Jungengruppe als potenzieller Spielkamerad präsentiere, muss ich ja den anderen irgendwie zeigen, dass ich als Mitspieler tauge. Einen Gruppentrottel gibt es meistens schon, nur wenn man Glück hat, ist dieser Part noch vakant, und die anderen finden die eigene Trottelei interessant genug, um einen als Gruppentrottel aufzunehmen.
Die meisten kleinen Jungen spielen gerne in immer derselben Gruppe. Mit der rennen sie um die Häuser, machen Blödsinn, denken sich kleine und große Streiche aus, erzählen sich kleine Angebergeschichten und raufen, nur um mal zu sehen, wer stärker ist. Und sie spielen mit Leidenschaft typische Gruppenspiele wie „Räuber und Gendarm“, „Cowboy und Indianer“. Neulich habe ich auf einem Spielplatz erlebt, dass das Spiel auch „Außerirdische und Raumfahrer“ heißen kann. Hauptsache, die einen spielen gegen die anderen. Auch eine Variante von Fußball sieht man oft schon bei kleinen Jungen, gerne auch mit nur einem Tor aus zwei hingeschmissenen Jacken auf der Wiese improvisiert.
Beim Gegeneinander-Spiel kann es auch mit Leidenschaft heiß hergehen. Da fallen derbe Schimpfwörter, da wird geschubst, getreten und einander bewusst weh getan. Nach dem Spiel essen die Gegner wieder zusammen ein Eis.
Das machen später die erwachsenen Männer auch: Im Meeting geht es heiß her, da wird rhetorisch mit allen Tricks gewetteifert, da werden unfaire Methoden ausgepackt und auch schon mal herumgebrüllt – und wenn das Meeting vorbei ist, gehen die Gegner zusammen zum Mittagessen oder ein Bier trinken, als wäre nichts gewesen.
Auch das können Frauen oft nicht verstehen. Auch hierzu später mehr.
In ihrer kleinen Gruppe trainieren also schon die kleinen Jungen von Anfang an Seilschaften, Zweckbündnisse und persönliche Stärken. Sie wetteifern von Kindesbeinen an um den Aufstieg oder den Platzerhalt in ihrer kleinen Hierarchie. Sie üben von klein an das Wir-Gefühl in der Gruppe.
Die Anerkennung im Team ist Jungen und später dann auch Männern sehr wichtig.
Ich habe in meinen fortwährenden Nachforschungen zum Thema verschiedene Erklärungen gefunden, was kleine Jungs in der ganzen Welt dazu antreibt, gerne in einer größeren Gruppe zu spielen. Eine Gruppe, die auf jeden Fall größer ist als zwei Mitglieder – manche Männer haben mir im Seminar auch schon gesagt, je mehr in der Gruppe dabei sind, desto besser!
Mir persönlich war eine Erklärung am plausibelsten, handelt es sich ja um eine Art Instinkt, der kleine dreijährige Jungen ohne elterliche Aufforderung an dieser Spielform Gefallen finden lässt.
Schauen wir mal zurück in die Urzeit. Von welchen Urahnen stammen wir ab? Von denen, die überlebt haben, die Mittel und Wege gefunden haben, sich selbst und den Nachwuchs gut durch das Leben zu bringen. Schauen wir auf die internationalen Höhlenmalereien, seien es europäische, afrikanische, australische oder mittelamerikanische: Männer werden oft als Jäger in einer Gruppe dargestellt. Das hat jetzt nichts mit Unemanzipiertheit zu tun. Männer sind Frauen auch heute noch in den meisten Sportarten zeitlich in den Rekorden überlegen. Sie haben einfach einen anderen Körperbau und können meistens schneller rennen, schwimmen und oft auch besser zielen. Und es ergibt ja rein praktisch auch Sinn, dass die Männer die Jäger waren – wie soll eine hochschwangere Frau Erfolg auf der Mammutoder gar der Säbelzahntigerjagd haben? Und die Natur hat selten verhütend gedacht – erwachsene Frauen waren sehr oft schwanger.
Lassen Sie mich den auch heute noch aktuellen Drang der kleinen Jungs, in einer Gruppe zu mehreren zu spielen, mit dem Bild der urzeitlichen Jagd auf das Mammut erklären.
Ein Mann gegen ein Mammut: Da war die Chance ca. 80:20, dass das Mammut gewinnt.
Eine Gruppe mehrerer Männer gegen ein Mammut hatte da schon eine größere Chance.
Man kann die Talente jedes Einzelnen nutzen und zu einem guten Konzept zusammenfügen. Der eine konnte besonders schnell laufen, der andere zielen, der dritte gut das Ganze überblicken und anweisen, ein vierter war sehr gut im Zerlegen des Fleisches und so weiter. Und die Gruppe ist natürlich umso erfolgreicher, wenn die Männer sich schon von klein auf kennen, die Stärken und Schwächen der anderen im Spiel erprobt haben und so ein eingespieltes Team sind, sodass die Jagd oder selbst die Verteidigung des ganzen Stammes auch ohne viele Worte gut funktioniert.
Diejenigen unserer Urahnen, die als Männer-Gruppe gejagt haben und den Stamm gegen Gefahren verteidigt haben und das bereits als kleine Jungengruppe spielerisch miteinander geübt haben, das waren die Erfolgreichen, von denen die meisten von uns abstammen. Sie haben es in ihren Genen bis heute weitervererbt, dass es sich für einen kleinen Jungen gut anfühlt, wenn er in einer Gruppe spielt.