Die Militarisierung Deutschlands im 19. Jahrhundert - Doreen Oelmann - E-Book

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Doreen Oelmann

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Beschreibung

Studienarbeit aus dem Jahr 2005 im Fachbereich Theologie - Historische Theologie, Kirchengeschichte, Note: 2,3, Universität Leipzig (Institut für Kirchengeschichte), Veranstaltung: Schwerpunkte der Kirchengeschichte im 19. Jahrhundert, Sprache: Deutsch, Abstract: In der vorliegenden Arbeit wird das 19. Jahrhundert und dessen Bezug zum Militär dargestellt. Dabei soll vor allem die Einstellung der Menschen zum Militärdienst und Krieg im Mittelpunkt stehen. Dabei werden folgende Fragen beantwortet: Welchen Stand hatte das Militär in der Gesellschaft? Wie engagierten sich die Menschen selbst in Kriegs- bzw. Friedenszeiten für das Militär? Welche Entwicklungen gab es bei den Einstellungen zum Militär bzw. wie wurde die Gesellschaft des 19. Jahrhunderts an das Militär herangeführt?

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Inhaltsverzeichnis
1 Einleitung
2 Das Militär zu Beginn des 19. Jahrhunderts
3 Die Zeit der Befreiungskriege
3.1 Die Reaktion der Bevölkerung auf die Einführung der allgemeinen Wehrpflicht.
3.2 Propaganda und Aufruf zu einem allgemeinen Volkskrieg.
3.3 Frauen und ihre Beteiligung an den Befreiungskriegen
3.3.1 Die Bildung von Frauenvereinen
3.3.2 Die Einstellung der Frauen zum Krieg
5 Die Zeit der Einigungskriege
5.1 Der Deutsch-Dänische Krieg 1864
5.2 Der Deutsch-Deutsche Krieg 1866
5.3 Der Deutsch-Französische Krieg 1870/71
6.2 Das Prestige der Einjährigen- und Reserveoffiziere
6.3 Die militärische Prägung der Jugend.
6.4 Feste und Umzüge
7 Zusammenfassung
8 Literaturverzeichnis

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1 Einleitung

In der vorliegenden Arbeit wird das 19. Jahrhundert und dessen Bezug zum Militär dargestellt. Dabei soll vor allem die Einstellung der Menschen zum Militärdienst und Krieg im Mittelpunkt stehen. Dabei werden folgende Fragen beantwortet: Welchen Stand hatte das Militär in der Gesellschaft? Wie engagierten sich die Menschen selbst in Kriegs- bzw. Friedenszeiten für das Militär? Welche Entwicklungen gab es bei den Einstellungen zum Militär bzw. wie wurde die Gesellschaft des 19. Jahrhunderts an das Militär herangeführt?

2 Das Militär zu Beginn des 19. Jahrhunderts

Die Niederlage von 1806 gegen Napoleon und der Frieden von Tilsit stellten einen tiefen Einschnitt in das Militärwesen in Deutschland dar. So wurde das Heer von 235 000 auf 42 000 Männer reduziert.1Aufgrund der Niederlage wollte man nun das Heer reformieren, da man den Erfolg Frankreichs in der französischen Armeeführung, der Staatsverwaltung und der Nutzbarkeit aller Volkskräfte sah.2Die Niederlage Deutschlands beruhe auf der Trennung von Armee und Volk. Dies müsse sich nun ändern, um gegen Frankreich bestehen zu können. So war Freiherr von Hardenberg3im Jahr 1807 der Meinung:„Die Verfassung der Armee würde ganz umgeändert. Alle bisherigen Eximationen ohne Ausnahme aufgehoben. […] Man mache aber aus dem Soldatenstande einen wahren Ehrenstand. […] Der Regel nach rechne man nicht auf Ausländer. […] Jede entehrende Strafe, die Stockprügel, das Gassenlaufen pp. fallen weg. Der gemeine Soldat werde strenge, aber mit Achtung behandelt. […] Jedes alte Vorurteil muß der Betrachtung weichen, daß alle eines Staats sind und gleiche Ansprüche haben. Je wenige man den Soldaten von dem Bürger trennt, je mehr man bei beiden das wahre point d’honneur erweckt, desto mehr werden Patriotismus und schöne ehrenvolle Taten die Nation verherrlichen und alle sich nur als Glieder einer Familie lieben und behandeln.“4Die Zivilgesellschaft stand dem Militär jedoch kritisch gegenüber. So sahen die Bürger das Militär als „verschanzten Stand“5, der die soziale und habituelle Distanz zur Gesellschaft kultivierte, seine Privilegien, wie die ständische Ehre, bewachte6und sich gegenüber der Gesellschaft „erhaben glaubte[]“7. Zwar war man enttäuscht über die Niederlage der Armee, wie Ernst Ludwig Heim am 26.Oktober 1806 in sein Tagebuch schrieb:

„Es ist traurig, daß Preußen so gedemüthigt wird. Mein einziger Trost ist, daß die Franzosen muthige Krieger sind, und daß uns ein großer Held und erfahrene Krieger überwunden haben“8,jedoch zeigte sich auch Schadenfreude über den Sturz des preußischen Offizierskorps:

„So sehr ich diese Herren bedaure, so hat im Ganzen das Militär eine solche Demüthigung und Züchtigung verdient, da vor dem Kriege die Anmaßungen und eitle Dünkel desselben ohne Grenzen waren.“9

1Ottmer, Hans Martin: Militärgeschichte zwischen Französischer Revolution und Freiheitskriegen 1789 bis 1815 - Vom Berufskriegerheer zur allgemeinen Wehrpflicht. In: Grundzüge der Militärgeschichte, hrsg. von Karl- Volker Neugebauer. Freiberg: Rombach, 1993, S. 83.

2Ottmer, S. 88.

3Karl August Reichsfreiherr von Hardenberg (1750-1822) war in den Jahren 1804-1806 preußischer Außenminister. 1807 wurde er der Erste Minister und begleitete von 1810-1822 das Amt des preußischen Staatskanzlers. (In: Grundzüge der Militärgeschichte, Grundzüge der Militärgeschichte, hrsg. von Karl- Volker Neugebauer. Freiberg: Rombach, 1993, S. 478).

4Zitiert nach Frevert, Ute: Die kasernierte Nation - Militärdienst und Zivilgesellschaft in Deutschland. München: C.H. Beck Verlag, 200, S. 19f.

5Zitiert nach Frevert, S. 22.

6Frevert, S. 22.

7Zitiert nach Frevert, S. 20.

8Zitiert nach Frevert, S. 20.

9Zitiert nach Frevert, S. 20.