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Studienarbeit aus dem Jahr 2007 im Fachbereich Geschichte Europas - Mittelalter, Frühe Neuzeit, Note: 1-, Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg (Historisches Seminar), Veranstaltung: HS Mittelalterliche Krönungsorte und Nekropolen im europäischen Vergleich, Sprache: Deutsch, Abstract: (...) Innerhalb einer solchen Gesellschaftsordnung kam der Person des Herrschers eine heilsgeschichtlich relevante, göttlich legitimierte Qualität zu. In besonderem Maße galt dies für das Heilige Römische Reich. Über Karl den Großen (800-814) führte es sich auf das Imperium Romanum zurück und glaubte sich bereits im Licht des kommenden Reiches Christi. Seine Herrscher verstanden sich als Schutzherren der Kirche und der ganzen Christenheit. Daher wurde der Deutsche König und Römische Kaiser in besondere Gewänder gehüllt, er trug als heilig angesehene Waffen in der Hand und eine Krone auf dem Haupt, die seine Erhabenheit über alle anderen Menschen deutlich machte. Auf dem Höhepunkt ihrer Bedeutung erschienen die Reichskleinodien als „Unterpfand und Siegel“ der Herrschaft, denn das Römisch-Deutsche Reich war keine erbliche Monarchie. Seine Herrscher wurden gewählt und erwiesen ihre Rechtmäßigkeit daher nicht durch Erbrecht, sondern durch den Besitz der überlieferten und anerkannten Insignien. Die Reichskleinodien hatten jedoch nicht von Anfang an diese Bedeutung, vielmehr durchliefen sie eine lange Entwicklung, in der sie von prinzipiell austauschbaren Herrschaftszeichen zu unverwechselbaren Symbolen des Reiches wurden. Der Diskurs, der im Folgenden geführt werden soll, will Licht in diese Vorgänge bringen. Es soll untersucht werden, welche Rolle die Reichskleinodien im Bereich des zeremoniellen Handels und im politischen Denken ihrer Zeit spielten. Anschließend werden die eingangs bereits erwähnten Insignien beschrieben und ihre Symbolik erläutert. Ebenso wird auf Zusammensetzung und Genese der Objektgruppe eingegangen werden. Ein besonders Augenmerk soll hierbei der Heiligen Lanze zukommen, die aus verschiedenen Gründen eine herausragende Sonderstellung unter den deutschen Reichskleinodien besitzt und sich in besonderer Weise eignet, exemplarisch den Charakter eines mittelalterlichen Herrschaftszeichen anschaulich zu machen. Ihre Bedeutung speiste sich gleichermaßen aus christlich-biblischer Tradition, germanischer Überlieferung und dem Erbe des antiken Römischen Kaiserreiches. Sie war Gegenstand zeitgenössischer Rechtsauffassungen und frommen Wunderglaubens und in ihrer Ausdeutung einem sich ständig wandelndem Prozess unterworfen, der ihr durch die Jahrhunderte immer neue Facetten abgewann.
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