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Studienarbeit aus dem Jahr 2013 im Fachbereich Geschichte Europas - Neuzeit, Absolutismus, Industrialisierung, Note: 1,0, Georg-August-Universität Göttingen, Sprache: Deutsch, Abstract: Bereits am Tag ihrer Hochzeit mit Kaiser Franz Joseph am 24. April 1854 fühlte sich die 16- jährige Elisabeth in ihrer neuen Rolle unwohl, versuchte aber dennoch, die in sie gesetzten Erwartungen zu erfüllen. Doch ihre kaiserlichen Pflichten wurden ihr von Tag zu Tag unangenehmer: Repräsentation und das strenge spanische Hofzeremoniell in Wien waren der jungen Kaiserin, die in Bayern fern jeglicher aristokratischer Etikette erzogen wurde lästig. Sie verabscheute die Intrigen des Wiener Hofes und die dort starren hierarchischen Strukturen. Sich ständigen kritischen Blicken ausgesetzt fühlend und unter permanenter Beobachtung stehend, verlor Elisabeth zunehmend ihre gewohnte persönliche Freiheit.
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Gliederung
Vita
1. Quellen- und Forschungslage
2. Rollenverweigerung
2.1. Monarchische Rolle
2.2. Mutterrolle, Ehefrau, Frauenrolle
3. Verweigerungsstrategien
3.1. Flucht
3.1.1. Reisen als räumliche Flucht
3.1.2. Dichtung und Phantasiewelten als emotionale Flucht
3.2. Selbstgewähltes Umfeld
3.3. Schönheitskult
4. Schlussbetrachtung
5. Quellen-, Literatur- und Abbildungsverzeichnis
ANHANG
Strategien der Verweigerung
Kaiserin Elisabeth von Österreich
Elisabeth Amalie Eugenie (Sisi)
* 1837in München als Prinzessin aus der herzoglichen Nebenlinie Zweibrücken-Birkenfeld- Gelnhausen des Hauses Wittelsbach
1854Heirat mit Kaiser Franz Joseph I. von Österreich
ab 1867 auch Königin von Ungarn
1898
Die Quellen- und Forschungslage zu Elisabeth von Österreich ist recht ertragreich; besonders Ende der 1990er Jahre lässt sich ein deutlicher Anstieg an (Forschungs-)Literatur und Quelleneditionen verzeichnen, was sicherlich auf den 100. Todestag der Kaiserin 1998 zurückzuführen ist. Dennoch gilt seit 1989 die Elisabeth-Biographie[1] der deutsch-österreichischen Historikerin Brigitte Hamann als Standardwerk: Hamann stieß bei Forschungen über Elisabeths Sohn, Kronprinz Rudolf[2], auf ein 500-seitiges Manuskript von bisher unbekannten Gedichten der Kaiserin. Auf der Grundlage des 1984 edierten Quellenfunds[3] zeichnete Hamann ein vollkommen anderes Bild der Kaiserin, welches der traditionellen und „kaisertreuen“ Sichtweise des ersten Elisabeth-Biographen Egon Ceasar Conte Corti[4] aus dem Jahr 1934 in vielem widerspricht. Neben den persönlichen Gedichten der Kaiserin liefern die Tagebuchaufzeichnungen ihrer ältesten Tochter Marie Valérie[5], ihres griechischen Vorlesers und Vertrauten Constantin Christomanos[6] sowie die edierten[7] und handschriftlichen[8] Erinnerungen ihrer Hofdamen weitere Quellenmaterialien. Ferner zu nennen sind freilich auch Quellen, die nicht primär die Person Elisabeth fokussieren, aber dennoch das diesbezügliche Forschungs- und Erkenntnisspektrum erweitern.[9]
Für die Elisabeth-Forschung weiterhin bereichernd sind die Publikationen der österreichischen Historikerinnen Gabriele Praschl-Bichler[10] sowie Katrin Unterreiner, die bis 2007 wissenschaftliche Leiterin der Kaiserappartements der Wiener Hofburg und Kuratorin des dortigen Sisi-Museums war.[11] Eine quellenfundierte Untersuchungder Todesumstände Elisabeths veröffentlichte Santo Cappon.[12] Evelyn Knappitsch untersuchte anhand zeitgenössischer Zeitungsmeldungen die öffentliche Wahrnehmung der Kaiserin nach ihrer Ermordung 1898.[13]
Umfassende Photosammlungen über Kaiserin Elisabeth veröffentlichten Gerda Mraz zusammen mit Ulla Fischer-Westhausen[14] ebenso wie Hamann[15] und Praschl-Bichler[16].
Ferner bieten Ausstellungskataloge eine zusätzliche quellenerschließende Publikationsform.[17]
Dadurch dass sich Veröffentlichungen über Kaiserin Elisabeth generell gut verkaufen lassen und dementsprechend eine relativ breite Publikationsdichte vorhanden ist, erscheint es zwingend notwendig, die quellenfundierte Forschungsliteratur von den „Boulevard-Büchern“[18] zu selektieren.
Anlässlich des 175. Geburtstags der Kaiserin im Dezember 2012 sind weitere Publikationen erschienen bzw. geplant.[19] Die jüngsten Erscheinungen fokussieren jedoch lediglich bestimmte Lebensabschnitte bzw. Lebensbereiche Elisabeths; neue Erkenntnisse können sie nicht liefern, da die Sisi-Forschung momentan stagniert.
Nach dem Tod Otto von Habsburgs im Sommer 2011, besteht die Hoffnung, dass seine Angehörigen weitere Teile des Familienarchivs für ausgewählte Historiker freigeben. Der Sohn des letzten Kaisers von Österreich-Ungarn gewährte zeitlebens nur Einblicke in spezielle Teile des Familienarchivs.