Die Star-Trek-Chronik - Teil 4: Star Trek: Picard - Björn Sülter - E-Book

Die Star-Trek-Chronik - Teil 4: Star Trek: Picard E-Book

Björn Sülter

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Beschreibung

Die Star-Trek-Chronik im Verlag in Farbe und Bunt, die ausführlich durch die Entwicklung, Produktionsgeschichte und Nachwehen jeder einzelnen Star Trek-Produktion führt, geht mit der Spin-Off-Serie rund um Jean-Luc Picard in die vierte Runde. Die Autoren Björn Sülter (Es lebe Star Trek) sowie Reinhard Prahl (Es lebe Captain Future, Es lebe Firefly) und Thorsten Walch (Es lebe Star Wars, Es lebe Captain Future, Es lebe Firefly) haben es sich darin zur Aufgabe gemacht, alle Serien aus dem Trek-Universum intensiv zu beleuchten und jeder ein eigenes Buch zu schenken. Der vierte Band deckt die Abenteuer rund um das spätere Leben des Ex-Captains Jean-Luc Picard ab. An seiner Seite stehen dabei neue Figuren wie Raffi Musiker, Elnor, Rios, Dr. Jurati und Soji, aber auch bekannte wie Seven of Nine und Picards Kolleginnen und Kollegen von der ehemaligen Enterprise-D. Auf drei Staffeln und insgesamt 30 Episoden bringt es die Serie. Dieses Buch erscheint ganz frisch zum Ende der Serie im Frühjahr 2023! Neben einem Kapitel über die Entstehungs- und Produktionsphase sowie das Casting und die Macher, drehen sich weitere Features um die Aliens der neuen Serie, die Synchronisation sowie das weitere Leben der Show im Comic- und Buchsektor. Abgerundet wird das Werk durch ausführliche Rezensionen der Autoren zu allen Episoden mit Einzelbesprechungen, Staffelfazits, zweiten Meinungen und vielen Fun Facts. Natürlich geht es auch um das Vermächtnis der Figuren aus TNG, die Chancen für die Zukunft und die Figur des Jean-Luc Picard auf seiner langen Lebensreise. Die Star-Trek-Chronik bringt alle Infos und Fakten zur Serie. Den Stil der vielfältigen Uniformen aus den verschiedenen Serien haben wir diesmal an die Gegebenheiten angepasst und ein eher ziviles Outfit Picards gewählt, um die Sonderstellung der Serie zu unterstreichen. Fans erhalten damit eine wertige Edition über alle Trek-Serien, die sich nicht nur wunderbar lesen, sondern auch sammeln lässt.

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Seitenzahl: 512

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Impressum
Inhaltsverzeichnis
Vorwort
Kapitel 1
Kapitel 2
Kapitel 3
Kapitel 4
Kapitel 5
Kapitel 6
Kapitel 7
Kapitel 8
Zwischenspiel
Kapitel 9
Zwischenspiel
Abspann
Danksagungen
Über den Verlag in Farbe und Bunt

Die Star Trek-Chronik Band #4: Star Trek: Picard

Von Reinhard Prahl, Björn Sülter, Thorsten Walch

Impressum

Originalausgabe | © 2023

Verlag in Farbe und Bunt

Am Bokholt 9 | 24251 Osdorf

http://www.ifub-verlag.de / http://www.ifubshop.com

Dieses Werk ist urheberrechtlich geschützt.

Alle Rechte, auch die der Übersetzung, des Nachdrucks und der Veröffentlichung des Buches, oder Teilen daraus, sind vorbehalten. Kein Teil des Werkes darf ohne schriftliche Genehmigung des Verlags und des Autors in irgendeiner Form (Fotokopie, Mikrofilm oder ein anderes Verfahren) reproduziert oder unter Verwendung elektronischer Systeme verarbeitet, vervielfältigt oder verbreitet werden. Alle Rechte liegen beim Verlag.

Herausgeber: Björn Sülter

Lektorat: Telma Vahey

Cover- & Innenseitengestaltung: EM Cedes

Illustrationen: Stefanie Kurt

Print-Ausgabe gedruckt von: booksfactory, Print Group

ISBN (Print): 978-3-95936-398-3

ISBN (Ebook): 978-3-95936-399-0

ISBN (Hörbuch): 978-3-95936-400-3

Die »Star Trek«-Serien und die »Star Trek«-Filme sind

eingetragene Warenzeichen von Viacom, CBS Television

und CBS All Access sowie von Paramount Pictures.

»Die Star-Trek-Chronik« ist in keiner Weise mit Viacom, CBS Television, CBS All Access und Paramount Pictures assoziiert. »Die Star-Trek-Chronik« gibt nur die gesammelten Meinungen der beteiligten Autoren wieder.

Inhaltsverzeichnis

Vorwort

Kapitel 1

Eine Legende betritt erneut die große Bühne

Die Rückkehr des Jean-Luc Picard

Kapitel 2

Der Mann braucht wieder eine Crew

Neue Gesichter für JL

Kapitel 3

Picard in Deutschland Sendeplätzen & Quoten

Kapitel 4

An die Mikrofone!

Neue und alte Helden für die deutsche Fassung

Kapitel 5

Episodenführer

Staffel 1

Staffel 2

Staffel 3

Kapitel 6

Eine veränderte Galaxis

Unsere Nachbarn an der Schwelle zum 25. Jahrhundert

Kapitel 7

Üppiges Drumherum

Die Blu-rays, Comics & der Short Trek

Kapitel 8

Erweiterte Welten

Die Romane zur Serie

Zwischenspiel

Der Herr der (deutschen) Romanwelten

Im Gespräch mit Markus Rohde vom Cross Cult Verlag

Kapitel 9

Chaos on the Set!

Der ganz normale Arbeitswahnsinn

Zwischenspiel

Erinnerungen eines Digital-Magiers

Im Gespräch mit Ante Dekovic

Abspann

Abgesang auf eine geliebte Generation

Danksagungen

Vorwort

von Ante Dekovic

Als die Autoren dieses Buches mich baten, ein Vorwort zu schreiben, reagierte ich erstmal nervös, da ich ja eigentlich kein Schriftsteller bin. Die Aussage: »Du bist ein Fan, schreib als solcher«, die in den Vorgesprächen fiel, half mir aber enorm

Denn es ist wahr, ich bin ein Fan. Die Original-Serie liegt zwar vor meiner Zeit, aber ich war sieben Jahre jung, als ich zum ersten Mal Star Trek: The Next Generation entdeckte. Ich weiß nicht mehr genau, welche Episode es war, auch habe ich nicht genau verstanden, worum es ging. Aber ich erinnere mich noch an das Gefühl und die Freude, die ich dabei verspürte, meinem Onkel und Opa dabei zuzusehen, wie sie sich mit großer Spannung die Folgen im kroatischen Fernsehen mit Untertiteln anschauten. Ich denke oft daran, wie cool ich die Enterprise-Brücke und Data fand und wie ich den Haarreifen meiner Schwester nahm und so tat, als wäre ich Geordi La Forge. Seitdem hatte ich Star Trek für mich auf dem Schirm.

So richtig schätzen und lieben gelernt habe ich Star Trek aber erst mit dem Film Star Trek: Generations (Star Trek: Treffen der Generationen). Die Begegnung zwischen Kirk und Picard ist bis heute meine Lieblingsszene. Sie ist für mich ein Schlüsselerlebnis, das mich so sehr prägte, dass ich mich nach 30 Jahren noch ganz genau daran erinnere, wie ich den Film zum ersten Mal erlebte. Mittlerweile aus Kroatien nach Düsseldorf gezogen, war die Vorfreude groß, ihn sich endlich mit meinem besten Freund im Düsseldorfer Savoy Kino auf der Graf-Adolf-Straße in der 17-Uhr-Vorstellung anzuschauen zu dürfen. Monatelang hatte ich darauf gewartet, genauer gesagt, seit der Plot in der Sendung RTL Hollywood Reporter enthüllt worden war. »Die beiden Kapitäne treffen in einem Film aufeinander. Unfassbar. Wie machen die das? Wie ist so etwas möglich? Und überhaupt: Wie bekommen die Filmmacher es hin, Raumschiffe durch das Weltall fliegen zu lassen?« Solche und ähnliche Gedanken gingen mir durch den Kopf, doch Hollywood und das große Kino schienen damals so unerreichbar und irreal für mich – und visuelle Effekte waren mir ebenfalls kein Begriff.

Nicht einmal im Traum hätte ich mir vorstellen können, dass fast drei Jahrzehnte später ich für diese Art Illusionen verantwortlich sein würde. Dass ich mit meinen Helden Picard, Data und Seven of Nine täglich interagieren und ihnen erklären würde, wie sie eine bestimmte Szene schauspielern sollten, damit die Effekte später in der Nachbearbeitung gut aussahen.

Als ich damals im Kino saß, jede Minute des Films verschlang und mit meinem absoluten Lieblingshelden Riker mitfieberte, wäre mir nie in den Sinn gekommen, dass ich Jonathan Frakes eines Tages nicht nur kennenlernen, sondern ihn auch einen Freund nennen dürfte. Ebenfalls hätte ich nie geglaubt, einmal dabei zu sein, wenn Picard und Data nach fast 20 Jahren Trennung gemeinsam an einem Tisch sitzen und Karten spielen. Und es wird fast noch verrückter. Mein Team und ich waren sowohl bei Discovery als auch Picard für die Entstehung und das Modell der Enterprise verantwortlich und ich stand direkt neben Jeri Ryan, einem meiner ersten »TV-Crushes«. Jeder einzelne Moment während der Dreharbeiten an der ersten Staffel von Picard versetzte mich zurück in den 13-jährigen Jungen, dessen Fantasie nicht ausreichte, um sich vorzustellen, dass Star Trek für ihn einst Realität werden würde. Vom Fanboy aus Kroatien-Deutschland zum VFX-Supervisor in Hollywood und mit den Stars des Star Trek-Universums per Du: was für eine Entwicklung!

Ich denke gerne daran, als ich Brent Spiner zum ersten Mal traf. Mein Kollege Jason, der zweite VFX-Supervisor der Serie, rief mich an und sagte: »Bitte fahr zu den Vincent van Dyke Effects Studios. Wir müssen Verjüngungstests machen und mit Special-Make-up-Effekten und VFX sehen, wie weit wir kommen«. Natürlich war ich neugierig, aber er »konnte« mir nicht sagen, um wen es ging. Nichts ahnend betrat ich das Studio. Da stand dann Brent Spiner, Data himself, vor mir und mir fehlten ein paar Sekunden lang die Worte. Brent musste natürlich lachen und meinte nur scherzhaft: »Ist es so schlimm?« Ich fing mich und machte mit meinem Handy ein paar Videos, damit wir später besagte Verjüngungstests durchführen konnten. Ich spüre noch immer die Nervosität, als ich mit dem Material zum Büro fuhr, so, als hätte ich Goldbarren im Kofferraum. Denn zu diesem Zeitpunkt wussten nur zehn Menschen davon, dass Data ein Comeback erleben würde.

Während meiner insgesamt fast fünf Jahre im Star Trek-Universe hatte ich viele weitere solch unglaublicher Erlebnisse, von denen ich als Kind nicht einmal zu träumen gewagt hätte. Ich denke da beispielsweise an ein Abendessen mit Jonathan Frakes und Ethan Peck, die uns Geschichten über Leonard Nimoy und Bill Shatner erzählten, und wie Nimoys Familie Ethan den Segen gab, um Spock zu spielen. Oder meine bis heute für mich surreale Gastrolle als Science Officer Kroad, der Spock während der zweiten Staffel von Star Trek Discovery während seiner Abwesenheit auf der Brücke der U.S.S. Enterprise vertrat, womit ich nicht nur hinter, sondern auch vor der Kamera in die Star Trek-Geschichte einging. Den Plot dachten Ethan und ich uns gemeinsam aus, und er wurde dann tatsächlich von allen abgesegnet. Und da war natürlich noch der erste Drehtag, als ich zum ersten Mal Sir Patrick Stewart – Picard himself – traf, der mir von Alex Kurtzman vorgestellt wurde. Heute kann ich also sagen: Ich habe Jean-Luc Picard die Hand geschüttelt. Alex‘ Worte klingen noch immer in meinem Gedächtnis nach: »This is Ante, one of our two VFX Supervisors … they also did all the effects on Discovery.« Und Patrick antwortete in seinem ruhigen britischen Akzent: »Oh I am very familiar with Discovery. Nice to meet you, very impressive. I think we are in good hands.«

Das Highlight meiner Star Trek-Zeit war allerdings bei Weitem ein sonniger Drehtag in den Universal Studios. Wir arbeiteten gerade an Nepenthe, der siebten Episode der ersten Picard-Staffel, in der Frakes in seiner Rolle als Riker zurückkehrt und er und Troi Besuch von Picard und Soji bekommen. Parallel dazu drehten wir The Sanctuary (Das Schutzgebiet), die neunte Episode von Discoverys dritter Staffel, bei der Frakes Regie führte und nur für die Drehtage von Toronto nach L. A. kam, um seiner Schauspieltätigkeit nachzugehen. Wir nutzten die Zeit zwischen den Einstellungen und dem Umbau, um die VFX für seine Episode in Discovery zu besprechen.

Da sein Teil abgedreht war und es in der Hüttenszene nicht viel VFX gab, durften wir vor allen anderen Mittagspause machen. Ich wanderte ins Lunch-Zelt, nahm mir meinen Teller mit dem Essen und wollte mich gerade hinsetzen, als ich Frakes Stimme meinen Namen aus der anderen Ecke rufen hörte. »Ante! Come over, join us!« Zu meiner Überraschung saß er mit der anderen Star Trek-Royalty mitsamt meinen Kindheitshelden zusammen, die uns an dem Tag am Set besucht haben. Levar Burton, Michael Dorn, Marina Sirtis und Frakes aßen gemeinsam an einem Tisch und ich durfte die nächste Stunde mit ihnen verbringen. Frakes stellte mich allen vor und meinte nur: »This is Ante, he is the new Rob Legato and Dan Curry.«

Wir unterhielten uns über Effekte und wie sich die Zeiten verändert haben, wie weit die Technologie vorangekommen ist. Es machte mich stolz, dass Levar und Michael große Fans von Discovery und ihren Effekten sind. Das war ein einzigartiges Erlebnis, manchmal muss man eben zur richtigen Zeit am richtigen Ort sein.

Über zwei Jahrzehnte in meinem Beruf habe ich an vielen Filmen und Serien gearbeitet, sehr viele Stars, Crewmitglieder, Produzenten, Autoren und Sets kennengelernt und gesehen. Nichts davon hat einen so persönlichen Eindruck wie die Arbeit an Star Trek, und besonders Picard hinterlassen. So sehr der Job an sich anspruchsvoll und herausfordernd war und die langen Set-Tage schon anstrengend, hatte ich doch immer das Gefühl, das wir Franchise-Historie schrieben. Und bei jedem neuen Detail wussten wir, dass es in den Kanon Einzug halten würde. Oft genug spürten wir den Druck, da wir Ihnen, den Fans gegenüber, eine Verantwortung hatten und in große Fußtapfen traten. Aber jeder Augenblick war es wert und eine unbeschreiblich einmalige Erfahrung für mich.

Bevor ich das Wort an die Autoren dieses Buches, das mir persönlich am Herzen liegt, übergebe, möchte ich an dieser Stelle ein großes Lob an Sie, die deutschen Trekkies loswerden, die mich über die Jahre hinweg unterstützt und mit mir Star Trek gelebt haben, wie keine anderen. So hatte ich die Ehre, beim Trekdinner Krefeld Ehrenmitglied werden zu dürfen, so, wie ich es in der kroatischen Trek-Gemeinschaft bin. Danke an Sie alle, und danke dafür, dass ich ein Teil von Die Star Trek Chronik 4: Star Trek Picard sein darf. Und nun: Viel Spaß beim Lesen.

Ihr und Euer Ante Dekovic

von Björn Sülter

Als wir mit dieser Chronik-Reihe begannen, wollten wir dem ursprünglichen Plan nach zunächst die klassischen Serien in der kanonischen Reihenfolge bearbeiten. Wir starteten entsprechend 2020 mit Archers NX-01, setzten die Reise 2021 mit der Originalserie (samt der ersten Animationsserie) fort und landeten Ende 2022 schließlich bei der Next Generation. Eigentlich wären nun DS9 und Voyager an der Reihe gewesen. Mit dem Ende von Star Trek: Picard (und der großen TNG-Reunion in der dritten Staffel) bot sich uns jedoch eine Chance, der wir nicht widerstehen konnten. An welche Stelle würde dieses Spin-Off schließlich inhaltlich besser passen als direkt hinter die sieben Staffeln der erfolgreichen Ur-Serie?

Diese Entscheidung bringt auch einen weiteren positiven Nebeneffekt mit sich: Warum sollten wir die verschiedenen Produktionsphasen so sehr trennen? Star Trek ist eins. Die Unterteilung in »das alte Star Trek« und »das neue Star Trek« dient insbesondere im Internet doch primär dazu, eine Vorliebe kundzutun und Fragen danach zu klären, warum das eine besser ist als das andere. Es gehört aber vielmehr wie ein großes Gewebe alles zusammen. Daher werden wir an diesem Punkt dazu übergehen, spontan zu entscheiden, an welcher Stelle wir weitermachen. Generell sind weiterhin DS9 und Voyager als nächste dran. Da jedoch Star Trek: Discovery 2024 enden wird, dürfte diese Serie ebenfalls früher als gedacht von uns ihr verdientes Buch erhalten.

Das Schöne ist und bleibt: Es ist letztlich alles Star Trek! Wir freuen uns nun aber erst einmal auf die Reise durch die kurze, aber bewegte Geschichte des ersten Trek-Spin-Offs, das nach einer einzigen Figur benannt wurde, die wie kaum eine andere über viele Jahre für die Werte des Franchise stand. Willkommen bei drei Staffeln Star Trek: Picard! Make it so!

von Reinhard Prahl

Als ich im August 2018 auf YouTube eine Aufzeichnung des berühmten Kurtzman/Picard-Panels von der Star Trek Convention Las Vegas sah, haute mich die Ankündigung, dass Sir Patrick Stewart als Jean-Luc Picard zurückkehren würde, regelrecht um. Sicherlich, seit dem 25. September 2017 stand auf Netflix die erste Staffel von Star Trek: Discovery online, die ich für meinen Teil nicht so schlecht finde, wie sie gerne gemacht wird. Doch Picard – das war eine ganz andere Hausnummer. Als Mitt-50er, der zwar mit dem großen TOS-Triumvirat aufwuchs, aber mit TNG zum Enthusiasten wurde, war dieses Panel eine Offenbarung. Ebenso wie viele andere Fans verschlang ich von nun an gierig jede neue Nachricht, die offiziell oder inoffiziell über den Äther hineinschneite. Alles, was ich zu hören und zu sehen bekam, begeisterte mich, und ich konnte es kaum abwarten, endlich die Debütepisode erleben zu dürfen.

Am 24. Januar 2020 war es endlich so weit, und die erste Folge flimmerte bei Amazon Prime Video über die Bildschirme. Nach dem Anschauen, dem noch weitere folgen sollten, war ich restlos begeistert. Mir gefielen die zahlreichen Easter Eggs, ich liebte das Wiedersehen mit Data, und ja: Ich liebte die Veränderung, die Jean-Luc Picard in den letzten 20 Jahren durchgemacht hatte. Ich betonte es in Podcasts und zahlreichen Artikeln bereits des Öfteren: Für mich war der neue Picard eine logische Weiterentwicklung der Figur. Die Zeiten ändern sich und wir Menschen mit ihnen. Lebten wir in den 90er-Jahren noch in der Hoffnung, dass die Nationen dieser Erde enger zusammenrücken könnten und zumindest die ›Vereinigten Staaten von Europa‹ in greifbare Nähe gelangten, brachten uns die 2000er 9/11 und Terrorismus, die 2010er unsagbares Leid für Millionen Vertriebene und die 2020er einen blutigen Krieg direkt vor unserer geografischen Haustür. Kein Grund zur Hoffnung also? Genau das lehrt uns Star Trek: Picard nicht, wie ich finde. Auch wenn sich über manche Folge gut streiten lässt, hat die Serie nach wie vor das Herz am rechten Fleck und ist für mich lupenreines Star Trek. Moderner, düsterer, realistischer? Ja, aber am Ende eben auch immer noch optimistischer, als es zunächst vielleicht den Anschein haben mag. Mir ist bewusst, dass längst nicht jede Leserin und jeder Leser diese Meinung teilt. Stimmen der Enttäuschung gibt es in den sozialen Netzwerken schließlich mehr als genug. Gerade deshalb ist diese Star Trek-Chronik aber vielleicht so lesenswert. Sie bietet einen ausgewogenen Blick auf die Serie und ihre interessante Entstehungsgeschichte. Die Chronik lädt Sie darüber hinaus zu einem Blick hinter die Kulissen ein, stellt die Romane und Comics sowie für Sammler die Blu-ray-Boxen zu den Staffeln vor und vieles mehr. Wir freuen uns darauf, Sie, liebe Lesende, auf die Reise ins Jahr 2399 mitnehmen zu dürfen, eine Zeit, in der sich so viel geändert hat und doch so viel beim Alten bleibt. In diesem Sinne: Viel Spaß!

von Thorsten Walch

Am Anfang stand die Skepsis, die ich von jeher einer Fortsetzung des Star Trek-Universums des 24. Jahrhunderts entgegengebracht hatte.

Als Star Trek: Voyager 2001 endete und die nachfolgende Serie Enterprise die Vorgeschichte der Welt von Captain Kirk & Co. erzählen sollte, waren mir ebenfalls Bedenken gekommen. Jedoch war ich bei Weitem nicht so sehr von Zweifeln erfüllt wie nach der Nachricht von einer Fortsetzung im TNG-Universum, wie ich zusammenfassend gern sage, etliche Jahre danach. Der Grund war einfach: Wie um alles in der Welt konnte man denn etwas Perfektes noch weiter verbessern?

Star Trek: The Next Generation und die zwei in der gleichen Zeit angesiedelten Fortsetzungen Deep Space Nine und Voyager zeichneten das Bild einer quasi-idealen Zukunft. Natürlich gab es nach wie vor genügend dunkle Punkte, die man nun einmal benötigt, wenn man eine spannende Geschichte erzählen will. Aber die allermeisten dieser Elemente kamen stets von außerhalb ins Spiel: sei es durch kriegerische Völker, die den grundsätzlichen Pseudo-Pazifismus in der Föderation nicht teilen wollten, oder durch kosmische Katastrophen, deren Ausgang zunächst in niemandes Hand lag. Gelegentlich wurde diese perfekte Zukunft von finsteren Schatten durchzogen, vorwiegend in Deep Space Nine und etwas später auch in Star Trek: First Contact und Insurrection. Doch das Bild des Ideals blieb. Besser als bestens geht nun einmal nicht. Ebenda lagen meine Bedenken, als eine von mir insgeheim schon lange befürchtete »Over-Next Generation« angekündigt wurde, die erneut vom damals schon fast 80-jährigen Sir Patrick Stewart in seiner Paraderolle als Captain? – Admiral? – Botschafter? – Jean-Luc Picard angeführt werden würde. Wie sollte denn eine solche Steigerung des Perfekten aussehen? Natürlich freute ich mich auf das Wiedersehen mit einem meiner erklärten Lieblingsschauspieler als eine meiner Lieblingsfiguren aus dem Roddenberry’schen Universum. Doch die Skepsis blieb.

Der Serienstart hier bei uns am 24. Januar 2020 war eine Überraschung für mich und sicher auch für andere Fans: Im letzten Jahr des 24. Jahrhunderts war Schluss mit den bonbonfarbenen Utopien aus den 80er- und 90er-Jahren. Die Föderation existierte noch, stand jedoch bei Weitem nicht mehr im gleichen strahlenden Licht wie zu Zeiten der Serie und der Kinofilme. Auch die Sternenflotte hatte ihren Glanz eingebüßt und sich bei der zögerlichen Rettungsaktion des Romulanischen Sternenimperiums nicht eben mit Ruhm bekleckert. Und Picard? Der war nun Weinbauer, kein Captain, kein Admiral und kein Botschafter (mehr). Verbittert war er noch dazu.

Es dauerte eine Weile, bis die Serie ihren Platz in meiner persönlichen Rangfolge fand, doch es geschah. Einer der Gründe dafür war die Erkenntnis, dass Star Trek erneut seinem Ruf allegorischer Voraussicht gerecht wurde. Das perfekte Universum war zerfallen. »All Good Things Must Come to An End«. So war es auch der perfekten Zukunftswelt des 24. Jahrhundert im Roddenberry’schen Universum ergangen. Wo genau da die Allegorie liegt? Nein, »perfekte« Zeiten liegen heutzutage beim besten Willen nicht hinter uns. Aber es gab Zeiten, in denen alte Feindschaften verschwunden waren, in der unsere gute alte reale Welt sich zum Besseren zu wenden schien und in der das Leben zumindest in Teilen besser war, als es sich heute vielen darstellt. Die Zeiten haben sich auch in der Realität mit dem Wiederaufflammen erloschen geglaubter Feindschaften zum Schlechteren gewandelt. Und Star Trek als ewiges Abbild der wahren Welt – lange nicht so verträumt wie andere an dieser Stelle ungenannte »Sternenmärchen« – reagierte auf alle diese neuen Entwicklungen, Rückschritte und Verschlimmbesserungen. Wieder einmal. So, wie man es seit den 60er-Jahren getan hat.

Star Trek: Picard ist ebensowenig eine perfekte Serie, wie die darin gezeigte Zukunft perfekt ist. Aber es ist eine wichtige Serie, die uns zeigt, dass nichts jemals wirklich von Dauer ist.

All Good Things …

Kapitel 1

Eine Legende betritt erneut die große Bühne

Die Rückkehr des Jean-Luc Picard

Der Tag davor

Am 3. August 2018 gab das United States Patent and Trademark Office (USPTO) eine elektrisierende Nachricht heraus. Der Bekanntmachung zufolge hatte CBS soeben nicht weniger als fünf potentielle neue Star Trek-Serientitel angemeldet, namentlich Star Trek Ceti Alpha V, Lower Decks, Starfleet Academy, Star Trek: Reliant und Destiny. Ob einer davon tatsächlich für das spätere Star Trek: Picard vorgesehen war, lässt sich heute nicht mehr ermitteln. Fest steht allerdings, dass sowohl Ceti Alpha V als auch Reliant Relikte der TOS-Ära sind, während Lower Decks die neue Animations-Show von Mike McMahan wurde. Was die Abenteuer junger Kadetten in serieller Form anbelangt, wissen wir inzwischen, dass mit Star Trek: Starfleet Academy eine derartige Serie in Arbeit ist, obwohl sich starke Züge der Idee auch in der wundervollen CGI-Serie Prodigy von Dan und Kevin Hageman wiederfinden. Der vielversprechendste Kandidat für ein Sequel wäre also Destiny mit den Eintragsnummern 88064801 und 88064796 gewesen, obwohl der Titel mehr einen Fokus auf Riker implizierte als auf Picard. Wie dem auch sei, kochte die Gerüchteküche nicht nur, sie brodelte regelrecht.

Das Panel

Als Alex Kurtzman einen Tag später die Bühne der Star Trek Convention Las Vegas betrat, müssen viele Fans bereits geahnt haben, dass etwas Großes auf sie zukommt. Die Feststellung verwundert auch deshalb kaum, weil der Journalist Joe Otterson bereits lange vor der USPTO-Verlautbarung, genauer gesagt am 19. Juni 2018, darauf hingewiesen hatte, dass sich mindestens vier neue Ableger in der Vorbereitungsphase befänden.

Insofern werden Trekkies in aller Welt den 4. August 2018 wohl nie mehr vergessen. Denn tatsächlich platzte an diesem Tag auf besagter Convention eine Bombe. Fast genau 16 Jahre war es her, seit Captain Jean-Luc Picard, Idol und Vaterfigur für eine ganze Generation von Science-Fiction-Fans, zur letzten Mission aufgebrochen war, um seinem Klon zu begegnen. Bekanntermaßen hinterließ Star Trek: Nemesis nicht unbedingt den besten Eindruck, und so blieb über die Jahre hinweg das flaue Gefühl in der Magengrube, das unrühmliche Ende einer Legende miterlebt zu haben. All das änderte sich, als Sir Patrick Stewart an jenem schicksalhaften Tag die Bühne betrat und – begleitet von tosendem Applaus – die inzwischen legendären Worte: »Jean-Luc Picard is back« ins Mikrofon sprach. Doch wie kam es dazu? Sichtlich berührt berichtete er über sein TNG-Casting und die Zusage, der künftige Captain der neuen Enterprise zu sein. Die altbekannte Anekdote, dass er seinerzeit von der renommierten Los Angeles Times als »unknown British Shakespearean actor« beschrieben wurde, sorgte wie üblich für Lacher im Publikum, bevor der Mime ernster wurde. So stolz er auf das Erreichte war, so sehr spürte er, dass der Stempel ›Kapitän der Enterprise‹ immer mehr zum beruflichen Hemmschuh avancierte. So traf er die Entscheidung, diesen Teil seines Lebens hinter sich zu lassen und sich anderen Aufgaben zu widmen. Dann erreichte ihn Anfang 2018 eine E-Mail mit einem »interessanten und charmanten Angebot«, das Sir Patrick aber zunächst ablehnen wollte. In einem 20-minütigen Meeting erläuterte er ausführlich, warum er mit Bedauern beschlossen hatte, nicht noch einmal in die Rolle seines Lebens zu schlüpfen. Doch dann, so erzählte er mit einem Lächeln weiter, geschah etwas. Er erinnerte sich daran, wie viele Menschen Star Trek: The Next Generation inspirierte, wie viele Leben die Show zum Guten veränderte. Ein Brief, den ihm ein Detective Sergeant des LAPD schickte, wurde zum Zünglein an der Waage. Der Mann liebe seinen Job, schrieb er Stewart, doch es gäbe Tage, an denen er so schreckliche Dinge gesehen hatte, dass er selbst nach Feierabend beinahe am Leben verzweifele. Doch in solchen Momenten greife der Polizist in seinen Schrank, um einige Folgen TNG zu schauen, und dies gäbe ihm die Gewissheit, dass die Menschheit eine Zukunft habe. Besser hätte wohl niemand auf den Punkt bringen können, was dieses großartige Franchise vielen Menschen bedeutet.

Im Anschluss an diese zu Tränen rührende Geschichte ließ es sich Patrick Stewart nicht nehmen, das Publikum auf einige Änderungen einzustimmen, die den Ton der Serie nachhaltig beeinflussen sollten. Der im Sequel zu sehende Picard wäre kein Captain mehr und ein anderer Mensch als 20 Jahre zuvor. Seine Erfahrungen hätten ihn verändert. Das wies auf Einschnitte im Leben des Helden der Föderation hin, die womöglich heftiger ausfielen, als es sich die Fans jemals hätten vorstellen können. Natürlich existierten im August 2018 noch keine Drehbücher, und die Gespräche über die Storyline waren noch im vollen Gang. Doch Stewart versprach ein Fernseh-Event, das sich in vielerlei Hinsicht von TNG unterscheiden würde. Und so geschah es.

Autoren am Werk

Die ersten Ideen für den Neuanfang entstanden naturgemäß einige Zeit, bevor Stewart die oben erwähnte Mail erhielt. In der Kurzdokumentation Machen sie es so, die in der Blu-ray-Box der ersten Staffel enthalten ist, erzählen Heather Kadir und Kirsten Beyer von den ersten zaghaften Schritten in Richtung Star Trek: Picard. Kadin und Kurtzman unterhielten sich demzufolge mit Akiva Goldsman über die Ausrichtung des Franchise und kamen zu dem Schluss, dass jede neue Show für sich allein stehen und ein anderes Kapitel in der langen Trek-Story aufschlagen sollte. Im Verlauf ihrer Treffen verfielen sie auf den Gedanken, die TNG-Ära weiterzuführen und Patrick Stewart zurückzuholen. Beyer schildert den weiteren Ablauf so: »(…) ich meinte: Nun gut, mit Jean-Luc Picard würde ich es so machen. Ich skizzierte kurz etwas, und die Antwort war ›Das wird die nächste Serie.‹ Es besteht ein himmelweiter Unterschied zu dem, was wir am Ende machten, aber es war toll, dass ab diesem Moment eine der schönsten und kreativsten Phasen meines Lebens begann« (zit. n. d. deutschen Untertiteln).

Eineinhalb Monate nach Las Vegas, am 24. September 2018, postete Stewart ein Bild aus dem Writers Room, dem er nur einen Satz beifügte: »Die Reise hat begonnen. Kirsten Beyer, Michael Chabon, Akiva Goldsman, Diandra Pendleton-Thomson, James Duff und mit lieben Grüßen #StarTrek« (Übers. des Autors). Überraschend war, dass Pendleton-Thomson bis dato als einzige Autorin nicht im Vorfeld angekündigt worden war. Das Foto selbst jedoch sprach Bände. Offensichtlich sprühte der Raum nur so vor Kreativität und, für Fans in aller Welt besonders aussagekräftig: Sir Patrick Stewart war Teil des Schreibprozesses. Wer, wenn nicht er, hätte das Zeug dazu, die Show in die richtigen Bahnen zu lenken? Allerdings war Stewart nie zuvor Teil eines Autorenteams gewesen und musste sich daher auf die Profis verlassen. Laut Kurtzman bestanden im Writers Room teilweise sehr unterschiedliche Anknüpfungspunkte an Star Trek, vor allem in Bezug auf die Figur des Jean-Luc Picard. Die grundsätzliche Ausrichtung stand aber nie im Zweifel. Die neue Serie sollte sich mit den unerledigten Aspekten seines Lebens befassen und mit den Ereignissen, die für ihn nachhallten. Die Schreiberlinge warfen sich im Kreativraum einen Ball nach dem anderen zu, begruben Ideen und ersannen neue, bis sich herauskristallisierte, dass der Verlust Datas eine entscheidende Rolle in Picards Leben spielte. Stewart brachte zudem den Gedankengang ein, dass sich der Admiral, genau wie er selbst, im Lauf der Jahre verändert haben würde. Den Jean-Luc von vor 20 Jahren gab es nicht mehr, obwohl Teile von ihm immer noch verborgen in ihm schlummerten. Nichtsdestotrotz sollten alle wichtigen Aspekte der klassischen Serie ihren Weg in die Show finden. So startete Picard als desillusionierter, gebrochener Mann, der allerdings im Verlauf der ersten Season seine Träume wiederfand. Er trug keine Uniform, stand aber letztlich erneut als Captain auf der Brücke eines Raumschiffs. Weiter wurden die Borg zu xBs, Ex-Borg, als deren Anführer sich der inzwischen als freies Individuum lebende Hugh herausstellte.

Alle diese Vorgaben folgten dem strikten Grundsatz Stewarts, sich möglichst von ausgetretenen Pfaden fernzuhalten und auch altbekannte Figuren nur einzuführen, wenn es Sinn ergäbe. Als nächste große Prämisse legte der Writers Room fest, dass die Show dem aktuellen Weltgeschehen Rechnung tragen solle. Es hatte noch nie in der Natur von Star Trek gelegen, sich vor den Problemen der Menschheit zu verstecken. Daher war es nur konsequent, dass die Utopie der TNG-Ära stark abgemildert werden musste. Das schlug sich in den isolationistischen Tendenzen der Föderation genauso nieder wie in den zunächst recht dysfunktional gezeichneten Figuren. Sir Patrick Stewart bringt es in Machen Sie es so auf den Punkt: »Regierungen wechseln, Haltungen zur Gesellschaft ändern sich. (…) Es war eine andere Welt, und deshalb konnte man gar nichts als gesichert betrachten.« (zit. n. d. deutschen Untertiteln). Die Aussage sollte ihre Bestätigung in einem Artikel von ›The Hollywood Reporter‹ vom 8. Januar 2019 finden und wurde von Alex Kurtzman sogar noch spezifiziert, indem er darauf hinwies, dass Picards Leben durch die Auflösung des Romulanischen Imperiums radikalen Änderungen unterworfen war.

Eine neue Crew

Die Ankündigungen, welche Schauspielerinnen und Schauspieler an der Seite von Sir Patrick Stewart stehen würden, zogen sich bis zum 17. April 2019 hin. Am 4. März, drei Tage nachdem Hanelle M. Culpepper als Regisseurin der beiden Debüt-Episoden kommuniziert worden war, ließ Paramount verlautbaren, dass Santiago Cabrera und Michelle Hurd zum Cast gestoßen seien. Die Entwicklung von Cabreras Part als Cristóbal ›Chris‹ Rios ist recht interessant. Akiva Goldsman weiß zu berichten, dass der Mime während der Auditions betonte, er sei gerne vielseitig und liebe es, mit seinen Figuren Akzente zu setzen. Das Produktionsteam nahm dieses Statement offensichtlich wörtlich, denn kurz darauf diskutierte man angeregt über verschiedene Versionen seiner Figur. Im Endergebnis entstanden schließlich die beliebten Notfall-Holoprogramme. Als kleiner Funfact sei an dieser Stelle kurz erwähnt, dass das Ingenieurs-Holo fast genau denselben Akzent spricht wie die ›Schrauberlegende‹ Scotty (James Doohan) seinerzeit auf der 1701 Enterprise. Ein besonderes Lob hat Cabrera übrigens für seine Kollegin Michelle Hurd übrig. Die Drehs für die Szene, in der sich Raffi mit jeder Schiffsinkarnation auseinandersetzt, um herauszufinden, was mit Rios los ist, dauerten zwei Tage, wobei sie eineinhalb off camera agierte und einen halben vor der Kamera. Dabei musste sie immer und immer wieder dieselben Sätze aufsagen, damit die Szene nachher entsprechend zusammengeschnitten werden konnte.

Am 13. März publizierte Geoff Boucher von Deadline einen Artikel, in dem der Australier Evan Evagora als reguläres Cast-Mitglied angekündigt wurde. Das Jungtalent boxte seit acht Jahren sehr erfolgreich und hatte mehrere Meisterschaften gewonnen. Eigentlich strebte er eine Profikarriere an, bewarb sich dann aber mit einem Trainingsvideo beim Casting-Department von Star Trek. Picard. Da er außerdem Krav Maga und Muay Thai praktizierte, erschien es nur natürlich, seine Rolle als Elnor in diese Richtung zu entwickeln. Die Körperlichkeit Evagoras führte dann auch zu rasanten, wenngleich bisweilen brutalen Actionszenen, die der sicherlich für das jüngere Publikum konzipierten Figur sehr gut zu Gesicht standen.

Die nächsten Stars, die sich zum Cast gesellten, waren Alison Pill, Harry Treadaway, der derzeit in Die Chemie des Todes als forensischer Anthropologe David Hunter Erfolge feiert, sowie Isa Briones. Spannend ist, dass sich Paramount zu diesem Zeitpunkt immer noch bedeckt hielt, wenn es um die Frage der Rollen ging. Das mag unter anderem daran gelegen haben, dass die Figurenentwicklung sich zu einem dynamischen und langwierigen Prozess auswuchs. Es war zum Beispiel lange nicht klar, in welche Richtung der Writers Room mit Agnes Jurati gehen wollte. Akiva Goldsman und Alex Kurtzman sind indes große Fans von Alison Pill. Als die Aktrice dem Ensemble beitrat, begannen sie damit, den Charakter um die Schauspielerin herumzubauen. Für Kurtzman und Goldsman sind es vor allem jene Aspekte, die sie an der Wissenschaftlerin lieben, die in der Serie ihren Ex-Geliebten tötet und später sogar zu einer Borg-Queen wird.

Last but not least soll der Castingprozess von Isa Briones nicht unerwähnt bleiben, die ab Staffel zwei leider kaum noch zum Tragen kam. Die heute 24-Jährige ist gelernte Theaterschauspielerin und Sängerin und stand bei ihrer Audition vor einer besonderen Herausforderung. Ihre Figur(en) wurde(n) als »Mädchen, die die Welt anders sehen« gekennzeichnet, eine Beschreibung, die aller Wahrscheinlichkeit nach auf Millionen Frauen weltweit zutrifft. Trotz dieser recht vagen Andeutungen gelang ihr ein brillantes Vorsprechen, von dem kurze Ausschnitte auf der bereits erwähnten Blu-ray Box zur ersten Staffel enthalten sind. Briones war übrigens das einzige Cast-Mitglied, mit dem Stewart schon während der Vorsprechen arbeitete. Der erfahrene Mime hatte explizit um die Möglichkeit gebeten, weil Dash bzw. Soji eine besondere Beziehung zu Picard haben würde und die Chemie zwischen den Schauspielern daher stimmen sollte. (vgl. Die zusammengewürfelte Crew, Blu-ray Box, Staffel 1)

Der Weg zum Dreh

Wenn man den Aussagen von Alex Kurtzman, Heather Kadin und anderen Glauben schenken darf, liefen die Vorbereitungen insgesamt wesentlich weniger chaotisch ab als noch bei Star Trek: Discovery. Auf der New York Comic Con berichtete Kurtzman Anfang Oktober 2018, dass man sich innerhalb des gesteckten Zeitrahmens befände und die Dreharbeiten voraussichtlich im April 2019 begännen. Noch spannender war aber Kadins Bestätigung TrekMovie.com gegenüber (Laurie Ulster, 6.10.2018), dass Picard keine Eintagsfliege bliebe, sondern sich über mehrere Staffeln ziehen solle. In dem Interview setzten die beiden Produzenten zudem den in sozialen Netzwerken geäußerten Befürchtungen ein Ende, dass sich Discovery und das TNG-Sequel inhaltlich überschneiden könnten. Es spricht für sich, dass das Autorenduo sich veranlasst sah, explizit auf diese Tatsache einzugehen, obwohl Sir Patrick Stewart bereits in Las Vegas erwähnt hatte, dass die neuen Abenteuer des Admirals a. D. 20 Jahre nach Nemesis begännen.

In der April-Ausgabe 2019 des Production Weekly-Newsletters war zu lesen, dass sich Star Trek: Picard endlich in der heißen Phase befand. Anders als Discovery, die in Toronto, Kanada entsteht, kehrte der Stab in die USA zurück. Da Paramount nach der Aufsplittung des Konzerns 2005 viele seiner Ressourcen eingebüßt hatte, fand der Dreh allerdings nicht in Hollywood, sondern in den Santa Clarita Studios, Südkalifornien statt. Das Studio war mit seinen insgesamt 32 Bühnen, auf denen so beliebte Shows wie CSI: Crime Scene Investigations (5 Staffeln) und Filme wie Planet of the Apes entstanden waren, eine gute Wahl. Außerdem winkten Steuervergünstigungen in Höhe von immerhin 15,6 Millionen Dollar von der California Film Commission, ein nicht unerheblicher Zuschuss. Kurz vor Drehbeginn wurde Michael Chabon zum Showrunner auserkoren; die offizielle Meldung dazu folgte auf StarTrek.com allerdings erst am 27 Juni. Da waren die Arbeiten nicht nur bereits im vollen Gang, auch ein erster sieben Sekunden langer Teaser kursierte seit dem 15. Mai im Internet, der endlich den Titel der neuen Serie enthüllte. Die verständlicherweise große Vorfreude der hiesigen Fans steigerte sich noch, als Amazon Prime Video und Patrick Stewart via Twitter bekannt gaben, dass die Picard-Show international vom Streaming-Giganten betreut würde. CBS All Access (heute Paramount+) war zu der Zeit in Deutschland noch lange nicht in Sicht. Daher war die Vorfreude groß, umso mehr, als zwei Tage später endlich der erste Live-Action Teaser-Trailer die Runde machte. Das etwas mehr als einminütige Filmchen zeigte lediglich Picard auf seinem Chateau, doch allein die fantastische Musik und das Gesicht des Ex-Admirals sorgten für Begeisterungsstürme. Der erste offizielle Trailer (ohne Teaser) mit etwas über zwei Minuten Laufzeit schloss sich am 20. Juli 2019 auf der San Diego Comic Con an. Zum ersten Mal tauchten nun auch Brent Spiner als Data und Jeri Ryan in der ikonischen Rolle der Seven of Nine auf. Außerdem gaben die Macher bekannt, dass Jonathan Frakes und Marina Sirtis ebenfalls noch einmal in ihre Rollen als Will Riker und Deanna Troi schlüpfen würden, was bei vielen für Gänsehaut sorgte.

Schnellschuss

Am 31 August setzte Michael Chabon einen Post auf Instagram ab: »There have been so many incredible moments, so many life and career high points.« Damit waren die Dreharbeiten offiziell beendet, und die Postproduktionsphase begann. Schon drei Monate vor Onlinestellung der Pilotfolge ließ Patrick Stewart verlautbaren, dass eine zweite Staffel mit Drehbeginn im März 2020 so gut wie beschlossene Sache sei. Am 7. Oktober bestätigte Alex Kurtzman Trekcore.com gegenüber, dass sich Season zwei bereits in der Pre-Produktionsphase befand. Dominic Patten von Deadline berichtete am 16. Dezember 2019, dass Season zwei tatsächlich in der Mache und Teil eines Drei-Staffel-Plans sei. Die Bezuschussung in Form von Steuerbegünstigungen beliefen sich diesmal auf 20,4 Millionen Dollar. Einen Monat später, am 12. Januar 2020 ergänzte Patten in einem kurzen Artikel, dass nun die offizielle Ankündigung auf dem jährlichen TCA-Panel (Television Critics Association) erfolgt sei. Nur drei Tage später startete endlich die lang erwartete Debüt-Episode Remembrance(Gedenken) bei CBS All Access. Ab 24. Januar durften auch die deutschen Fans das emotionale Wiedersehen mit ihrem Idol Jean-Luc Picard feiern.

Party in Berlin

In Deutschland hatte sich Amazon Prime Video in Zusammenarbeit mit Paramount etwas Besonderes einfallen lassen. Am 17. Januar 2020 lud man im Zoo Palast Berlin zur Premiere und zum Fan-Screening ein. Zwischen Weihnachten und Neujahr 2019 hatte Amazon Prime über seine Social-Media-Kanäle 700 Karten verlost und Einladungen an die Presse verschickt. Die Nachfrage war naturgemäß so groß, dass sich die Hoffnung, eines der begehrten Tickets zu erstehen, schnell in Luft auflöste. Zwar nominierte Amazon im Nachhinein noch einige Teilnehmer; dennoch mussten sich viele Fans mit den Berichten der Kolleginnen und Kollegen diverser Webmagazine, Zeitschriften und Zeitungen begnügen.

Das Event stellte sich als wahrer Superlativ heraus. Alex Kurtzman, Michael Chabon, Kirsten Beyer und Akiva Goldsman als federführende Riege waren ebenso mit von der Partie wie Patrick Stewart, Isa Briones, Evan Evagora, Michelle Hurd, Jonathan del Arco, der erneut seine unvergessliche Rolle als Hugh verkörperte, sowie Jeri Ryan. Santiago Cabrera, Alison Pill, Harry Treadaway, Jonathan Frakes und Marina Sirtis konnten leider nicht an dem großartigen Event teilnehmen, wobei Fans der FedCon von Dirk Bartholomä Isa Briones 2021 und Evan Evagora sowie Jonathan Frakes zwischen dem 3. und 5. Juni 2022 in Bonn erleben durften. Nach dem obligatorischen Quest-and-Answer-Panel zeigte sich Amazon Prime Video großzügig und ließ gleich die ersten drei Episoden auf dem großen Screen erstrahlen. Für die Fans, die das Glück hatten, am Event teilnehmen zu dürfen, sollte die Premierenfeier zu einem Highlight werden, über das noch heute auf Trekdinnern gerne erzählt wird.

Kapitel 2

Der Mann braucht wieder eine Crew

Neue Gesichter für JL

Co-Stars für das neue Abenteuer

Abgesehen vom titelgebenden Serienhauptdarsteller Sir Patrick Stewart und einigen Gastauftritten bekannter Figuren aus Star Trek: The Next Generation sowie Voyager präsentierte Star Trek: Picard einen komplett neuen Cast. Hierbei besetzte man die Rollen sowohl mit Newcomern als auch mit bereits wohlbekannten TV-Gesichtern.

Die Hauptrollen

SIR PATRICK STEWART ALS JEAN-LUC PICARD

Nach dem Ende von Star Trek: The Next Generation als Serie und auch im Kino – nach dem unrühmlichen Flop des zehnten Kinofilms Nemesis – widmete sich der Picard-Darsteller anderen Rollen (in Die Star Trek-Chronik Band 3 findet sich eine entsprechende Auflistung). Vor dem Start von Star Trek: Picard war Sir Patrick unter anderem 2017 in der Beziehungskomödie The Wilde Wedding neben seinen beiden prominenten Kollegen Glenn Close und John Malkovich sowie im Fantasy-Film The Kid Who Would Be King(Wenn du König wärst) von 2019 zu sehen. Im gleichen Jahr wirkte er im einfühlsamen Melodram The Last Note (Sinfonie des Lebens) als desillusionierter Dirigent mit. Drei Wochen vor dem Start der ersten Staffel von Star Trek: Picard sah man ihn hierzulande im neuesten Remake von Charlie’s Angels (Drei Engel für Charlie). Zwischen den einzelnen Staffeln folgte 2022 ein letzter Auftritt in seiner zweiten Paraderolle: der übernatürlich begabte Mutant Professor Charles Xavier aus dem Marvel Cinematic Universe in Doctor Strange in the Multiverse of Madness.

ALISON PILL ALS DR. AGNES JURATI

Eins der bereits bekannten TV-Gesichter ist die 1985 im kanadischen Toronto geborene Alison Courtney Pill. In der ersten und zweiten Serienstaffel von Star Trek: Picard ist sie als zwar geniale, aber auch psychisch labile Wissenschaftlerin Dr. Agnes P. Jurati zu sehen. Obwohl Alison Pill niemals ausgesprochenen Starruhm erlangte, machte sie dennoch schon in jungen Jahren durch mehrere außergewöhnliche Darstellungen von sich reden. Nach Anfängen in Fernsehserien wie der hierzulande nicht gezeigten The New Ghostwriter Mysteries (1997) wirkte sie 1998 als 12-jährige in dem historischen Musical-Drama Degas and the Dancer als kindliche Muse des berühmten spanischen Malers mit. Der Film erhielt mehrere Auszeichnungen. Es folgten Gastauftritte in Serien wie PSI Factor: Chronicles of the Paranormal (PSI Factor: Es geschieht jeden Tag), ebenfalls 1998, TV-Filmen wie God’s New Plan (1999), Baby (Baby: Glück auf Zeit) sowie der Disney Channel-Fantasy-Komödie The Other Me (Das zweite Ich), die letzteren aus 2000. Weitere Auftritte absolvierte sie vorwiegend in TV-Filmen wie Gefährliches Doppelleben (The Pilot’s Wife, 2002) und Independent-Produktionen wie Pieces of April: Ein Tag mit April Burns(Pieces of April, 2003). 2005 sah man Alison Pill erstmals in einer wiederkehrenden Serienrolle in der hierzulande nicht gezeigten, christlich geprägten Serie The Book of Daniel. Hier spielte sie in acht Folgen die junge Grace Webster, allerdings war der Serie kein großer Erfolg beschieden. 2009 folgte mit der Rolle der April in sieben Folgen der Dramaserie In Treatment: Der Therapeut (In Treatment) eine weitere wiederkehrende Gastrolle, 2010 ein Auftritt in der Kino-Comicverfilmung Scott Pilgrim vs. the World (Scott Pilgrim gegen den Rest der Welt). Ebenfalls 2010 sah man Alison Pill erneut in einer Serienrolle als die junge Kaiserin Matilda im kanadisch-deutsch produzierten Historien-Mehrteiler The Pillars of the Earth (Die Säulen der Erde), basierend auf Ken Folletts Erfolgsroman. Nach unter anderem zwei Nebenrollen in den Woody-Allen-Filmen Midnight in Paris (2011) und To Rome with Love (2012) schloss sich in The Newsroom von 2012 bis 2014 eine weitere Serienrolle als Maggie Jordan an. 2013 wirkte sie im amerikanisch-koreanischen Science-Fiction-Streifen Snowpiercer mit, 2016 in der Oscar-nominierten Komödie Hail Caesar! der Coen-Brüder. Weitere Serienrollen hatte Alison Pill schließlich 2017 in der siebten Staffel von American Horror Story als Familienmutter Ivy, als Katie in der Science-Fiction-Serie Devs von 2020 sowie als Betty im Anti-Rassismus-Drama Them (2021). Ihre neueste Arbeit ist das Podcast-Projekt The Rubber Room, das 2022 startete.

ISA BRIONES ALS DAHJ, SOJI ASHA, SUTRA UND KORE SOONG

Die 1999 in London geborene Isa Briones, vollständig Isabella Camille Briones, ist noch relativ neu im TV- und Filmgeschäft und kann somit auf nicht ganz so viele Credits zurückblicken wie die meisten ihrer Serienkollegen aus Star Trek: Picard. In den beiden ersten Staffeln der Serie sah man sie in gleich mehreren Rollen als weibliche Schöpfungen der verschiedenen Doktoren Soong. Ferner intonierte die auch als Sängerin tätige Aktrice für Staffel 1 von Picard eine neue Version des klassischen Irving Berlin-Songs Blue Skies, den Star Trek-Fans aus dem zehnten Kinofilm Nemesis kennen. Isa Briones ist die Tochter von Jon Jon und Megan Briones. Beide sind ebenfalls Schauspieler. Ihr unter anderem aus der Horrorserie Ratched (2020)bekannter philippinisch-stämmiger Vater war in Staffel 2 von Star Trek: Picard als fanatischer Erster Magistrat der Konföderation zu sehen. Die kleine Isa war bereits im Alter von drei Jahren als Model tätig und wandte sich 2008 als neunjährige erstmals der Schauspielerei zu. Sie wirkte als Little Molly im Kurzfilm Persuasion sowie neben ihrem Vater in der Filmkomödie Brown Soup Thing als sie selbst mit. 2010 folgte die kleine Rolle der Sunday Welles im Actionfilm The Final Job neben Idris Elba, Zoe Saldana und anderen, außerdem die Rolle der Lily Cabrera im TV-Film Cutthroat (gemeinsam mit ihrem Bruder Teo). Nach weiteren Rollen in Kurz- und TV-Filmen und der Mitwirkung in einer Folge von American Crime Story im Jahr 2018 übernahm sie schließlich ihre Rolle(n) in Star Trek: Picard. Ihr neuestes Projekt ist die demnächst bei Disney+ startende Serie Goosebumps (Gänsehaut) basierend auf der Romanserie des Autors R. L. Stine, in der sie als Bücherwurm Jane zu sehen sein wird.

EVAN EVAGORA ALS ELNOR

Bei Evan Evagora verhält es sich ähnlich wie bei seiner Serienkollegin Isa Briones. Auch der 1996 im australischen Melbourne geborene Jungschauspieler zypriotisch-maorischer Abstammung steht noch relativ am Beginn seiner Karriere und war bisher in nicht sonderlich vielen Fernsehserien und Kinofilmen zu sehen. In 15 Episoden der beiden ersten Staffeln von Star Trek: Picard wirkte er in der Rolle des jungen Romulaners Elnor mit, der bei den Nonnen des Kriegerinnenordens Qowat Milat aufwuchs und von diesen zum virtuosen Kämpfer ausgebildet wurde. Evan Evagora, der bereits als Kind erfolgreich Boxen und Fußballspielen trainierte und an verschiedenen entsprechenden Wettkämpfen teilnahm, ist auch als Model tätig und fungierte als Werbeträger für weltbekannte Firmen, darunter Mercedes Benz. Nach seinem Karrierestart als Schauspieler auf verschiedenen Theaterbühnen gab er 2019 sein TV-Debüt in einer Folge der hierzulande nicht gezeigten australischen Politthriller-Serie Secret City. Ein Jahr später folgte die Rolle des Nick Taylor in der Blumhouse-Mystery-Variante der beliebten Serie Fantasy Island, der sich direkt an die erste Staffel von Star Trek: Picard anschloss. 2021 war er in einer Episode der gleichfalls hierzulande nicht gezeigten langlebigen australischen Soap Home and Away zu sehen; 2022 lieh er seine Stimme einem Charakter im Horror-Videospiel The Quarry.

MICHELLE HURD ALS RAFFAELA »RAFFI« MUSIKER

Michelle Hurd wiederum, die als Admiral Picards zeitweilige neue Nummer Eins in Star Trek: Picard zu sehen ist, gehört zu den bekannteren Fernseh- und auch Filmgesichtern. In der Vita der 1966 geborenen Aktrice findet sich eine beachtliche Liste an Mitwirkungen. Ihre erste Kinorolle war 1989 der Kurzauftritt in der Komödie Rude Awakening, doch bereits 1991 erhielt sie die Rolle der Dana Cramer in der bei uns nicht gezeigten Soap Another World, die sie bis 1997 spielte. Zwischenzeitlich wirkte sie unter anderem im TV-Actioner Vanishing Son II (Im Feuer des Drachen, 1994) mit und gehörte als Reynolds zum regulären Cast der beiden ersten Staffeln der Krimiserie New York Undercover (1994 bis 1995). Nach Einzel-Gastauftritten in Serien wie New York News (1995), The Practice (Practice: Die Anwälte) oder der trashigen TV-Comicverfilmung Justice League of America (beides aus 1997) als Superheldin Fire erhielt sie im gleichen Jahr die wiederkehrende Rolle als Simone in Staffel 2 der Sitcom Malcom & Eddie. Übrigens war sie 1998 auch in einer Folge der von »Commander Riker« Jonathan Frakes moderierten Mystery-Rateserie Beyond Belief: Fact or Fiction (X-Factor: Das Unfassbare) zu sehen, ferner in einer Nebenrolle im Leinwanddrama Random Hearts (Begegnung des Schicksals, 1999) mit Harrison Ford. Ebenfalls 1999 erhielt sie ihre bis dahin bekannteste Rolle als Junior Detective Monique Jeffries in den beiden ersten Staffeln der Krimiserie Law & Order: Special Victims Unit, die sie bis 2001 spielte. Im Anschluss folgte mit dem Part der Athena Barnes in der bei uns nicht gezeigten kurzlebigen Dramaserie Leap Years (2001) eine neue wiederkehrende TV-Rolle. Nach weiteren Serienauftritten in unter anderem Skin (Skins: Hautnah, 2003), The O.C. (O.C., California, 2004) und Charmed (Zauberhafte Hexen, 2005) spielte sie zwischen 2006 und 2008 die wiederkehrenden Rollen der Courtney Brown, beziehungsweise Laurel in ER (Emergency Room: Die Notaufnahme) sowie Gossip Girl. Von 2010 bis 2013 übernahm sie die Rolle der Colleen Manus in der Krimiserie The Glades und zwischenzeitlich eine kleine mehrteilige Gastrolle als Rachel Gray in der Teenie-Dramedy 90210 (2011 bis 2013). In der Krimiserie Hawaii Five-O sah man sie als Renee Grover zwischen 2014 und 2018 in acht Episoden sowie als Alex in Staffel zwei der Mystery-Serie Witches of East End (2014), ferner im Slasher-Streifen I Spit on Your Grave III: Vengeance is Mine (I Spit on Your Grave 3) von 2015. Im gleichen Jahr stieg sie als Staatsanwältin Reyes in Marvel’s Jessica Jones ins MCU ein und spielte diese Rolle auch in Marvel’s Daredevil (2016). In der zweiten Staffel der Horror-Serie Ash vs. Evil Dead aus dem gleichen Jahr wirkte sie als Linda mit, in der Thrillerserie Blindspot (2016 bis 2019) sah man sie von Staffel zwei bis Staffel vier als Shepherd. Auch vier Episoden der TV-Adaption der Actionfilmklassiker Lethal Weapon als Gina Santos 2017 und 2018 gehören zu den Credits der überaus umtriebigen Schauspielerin.

SANTIAGO CABRERA ALS CRISTÓBAL »CHRIS« RIOS

Der 1978 im venezuelischen Caracas geborene Schauspieler startete seine Karriere in Chile, woher seine Eltern ursprünglich stammen. In den beiden ersten Staffeln von Star Trek: Picard ist er als der energische Kommandant der La Sirena, Captain Cristóbal »Chris« Rios, zu sehen. Der ursprüngliche Berufswunsch des jungen Santiago hatte nach vielversprechenden Anfängen in seiner Schulmannschaft Profi-Fußballer gelautet, doch entschied er sich recht kurzfristig um und gab sein Debüt als Schauspieler im Jahr 2003 in zwei Episoden der britischen Serie Spooks(Spooks – Im Visier des MI5) sowie im bei uns nicht gezeigten Judge John Deed (ebenfalls 2003). Es folgte ein Gastauftritt im Film Haven (2005) sowie den sechs Folgen der Historien-Miniserie Empire(Rom – Blut und Spiele), wo erdie Rolle von Julius Caesars Neffen Octavius spielte (2005). 2006 schlossen sich die Romantik-Komödie Love And Other Disasters und die erste Staffel der Mystery-Serie Heroes an. Hier verkörperte Santiago Cabrera bis zum Serienende 2009 den Maler Isaac Mendez. Im Bio-Pic Che – Part One: The Argentine (Che: Revolución, 2008) war er danach ebenso zu sehen wie in sechs Episoden der Fantasy-Serie Merlin (Merlin – Die neuen Abenteuer, ebenfalls 2008) als der berühmte Ritter Sir Lancelot. Es folgten Gastrollen in Filmen und TV-Serien wie der französischen Produktion La Vie des poissons (Fremd wie ein Fisch, 2010), Covert Affairs (2011), dem Historienfilm For Greater Glory: The True Story of Cristiada (Gottes General: Schlacht um die Freiheit),Alcatraz und Dexter (alle aus 2012). Ab 2014 übernahm er die Rolle des Aramis in der auf dem klassischen Roman basierenden BBC-Serie The Musketeers (Die Musketiere). 2017 folgten Nebenrollen in den Kinofilmen Transformers: The Last Knight und What Happened To Monday? sowie sieben Episoden der Krimi-/Drama-Serie Big Little Lies als Joseph Bachmann. Von 2017 bis 2018 schließlich spielte er die männliche Hauptrolle des Darius Tanz in den beiden Staffeln der Katastrophenserie Salvation. 2019 wirkte Santiago Cabrera in dem chilenischen Filmdrama Ema mit, ehe er als Rios für Star Trek: Picard gecastet wurde. 2022 sah man ihn zuletzt in der Rolle des Marco in der zweiten Staffel der Mystery-Dramedy-Serie The Flight Attendant.

JERI RYAN ALS SEVEN OF NINE

Die ehemalige Borg-Drohne Seven of Nine, die aus dem siebenjährigen assimilierten Menschenkind Annika Hansen hervorging, ist Trekkies ebenso bekannt wie ihre Darstellerin. Jeri Ryan wurde 1968 in München unter dem Namen Jeri Lynn Zimmermann geboren. Seit dem Ende der dritten Staffel von Star Trek: Voyager 1997gehörte die nur anfangs unterkühlt wirkende Blonde zur Hauptbesetzung der Serie und avancierte zu einer der beliebtesten Figuren. Zunächst war Jeri Ryan in Einzelepisoden damaliger TV-Serien wie Who’s the Boss? (Wer ist hier der Boss?), The Flash (Flash: Der Rote Blitz), Nurses (Hallo Schwester!), Top of the Heap (Verducci & Sohn), Reasonable Doubts (Die Staatsanwältin und der Cop) oder dem bei uns unveröffentlichten Fernsehfilm Nightmare in Columbia County (alle aus 1991!) zu sehen. 1992 spielte sie in Just Deserts in einem weiteren TV-Film mit, 1993 in der Krimiserie Matlock und dem fürs Fernsehen produzierten Doku-Drama In The Line of Duty: Ambush in Waco (Die Tragödie von Waco). Erstkontakt mit dem Science-Fiction-Genre hatte sie 1994 durch die Mitwirkung in einer Folge von Time Trax (Time Trax: Zurück in die Zukunft). Es folgten Auftritte vorwiegend in Krimiserien wie Murder, She Wrote (Mord ist ihr Hobby), Charlie Grace (Charlie Grace: Der Schnüffler, beide 1995) und Diagnosis Murder (Diagnose: Mord, 1996). Auch drehte sie weitere TV-Filme wie Co-ed Call Girl (Callgirl nach Schulschluss: Das Geheimnis einer Tochter) und Pier 66 sowie zwei Folgen der Serie Melrose Place als Valerie Madison (alles ebenfalls 1996), ehe sie 1997 an Bord der USS Voyager beamte. Anfangs zeitgleich mit ihrer neuen Star Trek-Rolle war sie auch als Agentin Juliet Stewart in der X-Files-Konkurrenz Dark Skies (Dark Skies: Tödliche Bedrohung) zu sehen, die jedoch im gleichen Jahr abgesetzt wurde. Während ihrer restlichen Star Trek-Zeitwar sie noch in zwei Episoden der Actionserie The Sentinel (Der Sentinel: Im Auge des Jägers, 1998 und 1999) mit dabei sowie im Horrorstreifen Wes Craven Presents Dracula 2000 (Wes Craven präsentiert Dracula). Nach Star Trek: Voyager spielte Jeri Ryan zwischen 2001 und 2004 59 Folgen lang die Rolle der Lehrerin Veronica »Ronnie« Cooke in der Schuldrama-Serie Boston Public, zwischenzeitlich eine kleine Rolle in der Romantikkomödie Down with Love (Zum Teufel mit der Liebe, 2003). 2004 folgten der erste von insgesamt drei Gastauftritten (bis 2011) in der Sitcom Two and a Half Men als Sherri, sieben Auftritte 2005 in The O.C. (O.C., California) als Charlotte Morgan sowie zwei in Boston Legal (2006) als Courtney Reese (neben Ur-Captain Kirk William Shatner). Zwischen 2006 und 2008 erhielt sie als Jessica Devlin in der Krimiserie Shark eine weitere Serienhauptrolle. Einen immerhin dreiteiligen Gastauftritt legte Jeri Ryan 2009 und 2010 als Patrice Larue in Law & Order: Special Victims Unit hin, ehe sie bis 2011 als Tara Cole in acht Folgen der Serie Leverage mitwirkte. Im gleichen Jahr war sie auch als Amanda Lattimer in zwei Episoden der Mystery-Serie Warehouse 13 zu sehen, in der auch ihre Voyager-Kollegin Kate Mulgrew mitwirkte. Nach weiteren Einzelauftritten in verschiedenen Serien übernahm sie 2011 die Rolle der Dr. Kate Murphy in der Krimiserie Body of Proof, die sie bis 2013 in den drei produzierten Staffeln verkörperte. 2014 gab es einen 3-teiligen Gastauftritt als Constance Sutton in der Science-Fiction-Serie Helix. Zwischen 2014 und 2017 spielte sie in drei Episoden der Krimiserie Major Crimes die Rolle der Linda Rothman und hatte Einzelauftritte in den Serien NCIS (Navy CIS) und Arrow (beide 2015). In der dritten und vierten Staffel der Krimiserie Bosch hatte sie von 2016 und 2017 die wiederkehrende Nebenrolle der Veronica Allen. 2016 war sie außerdem im Jugend-Abenteuerfilm Against the Wild 2: Survive the Serengeti (Kleine Helden, große Wildnis 2: Abenteuer Serengeti) zu sehen. 2019 folgte der trashige, hierzulande noch unveröffentlichte Horrorstreifen Devil’s Revenge, erneutzusammen mit Star Trek-Legende William Shatner. 2020, etwa zur gleichen Zeit wie ihre Rückkehr als Seven of Nine, spielte sie in drei Folgen der Serien-Neuauflage MacGyver die Rolle derGwendolyn Hayes, übrigens die Tante der Hauptfigur.

WIEDERKEHRENDE GASTROLLEN

BRENT SPINER ALS DATA / DR. ALTAN INIGO SOONG / DR. ADAM SOONG / LORE

Der als Data, dessen böser Bruder Lore, sein Vorgänger B-4 sowie Dr. Noonien Soong aus Star Trek: The Next Generation bekannte Brent Spiner (mehr über ihn in Die Star Trek Chronik Band 3: Star Trek: The Next Generation) ist als virtuelle Entität Datas, als Noonien Soongs Nachfahre Dr. Altan Inigo Soong in Staffel 1 und als Soongs Vorfahre in Staffel 2 zu sehen. In Staffel 3 ist er erneut als Data, aber auch als Lore wieder mit dabei. Nach dem Ende von Star Trek: The Next Generation war er unter anderem als Wissenschaftler Dr. Brakish Okun in Independence Day (1996) sowie der zwanzig Jahre später entstandenen Fortsetzung Independence Day: Resurgence (Independence Day: Wiederkehr) und dem Film Aviator (2004) zu sehen. Im Fernsehen hatte er Gastauftritte in Serien wie Joey (ebenfalls 2004) oder Warehouse 13 (2012), in deren vierter Staffel er sechs Folgen lang den zwielichtigen Bruder Adrian spielte. Vor Picard war er 2016 als Sidney in zehn Folgen der kurzlebigen Horrorserie The Outcast zu sehen, ebenso als fieser Polizeichef Vanderhoff in der ebenfalls zum Horror-Genre gehörenden Serie Penny Dreadful: City of Angels (2020).

ALLE ANDEREN DARSTELLER AUS THE NEXT GENERATION SIEHE DIE STAR TREK-CHRONIK BAND 3.

JONATHAN DEL ARCO ALS HUGH

Der 1966 in Uruguay geborene Jonathan Del Arco wurde durch seine beiden Auftritte als vermenschlichter Borg in den TNG-Episoden I Borg (Ich bin Hugh) und Descent, Part II (Angriff der Borg: Teil 2) zu einer bei den Fans ungemein beliebten Nebenfigur. In Staffel 1 von Star Trek: Picard ist der mittlerweile de-assimilierte Hugh drei Folgen lang als Wissenschaftler mit von der Partie. Nach seiner bekannten Star Trek-Rolle war der auch als LGBT-Aktivist tätige Schauspieler unter anderem als Transfrau Sofia Lopez in der Drama-Serie Nip/Tuck (Nip/Tuck: Schönheit hat ihren Preis, 2003) zu sehen. Von 2007 bis 2012 spielte er den Dr. Morales in der Krimiserie The Closer sowie von 2012 bis 2018 die gleiche Rolle in der Nachfolgereihe Major Crimes.

HARRY TREADAWAY ALS NAREK

Harry Treadaway, geboren 1984 im britischen Exeter, spielt in Staffel 1 von Star Trek: Picard den undurchsichtigen Romulaner Narek. Sein Filmdebüt fand gemeinsam mit seinem Bruder Luke im Drama Brothers Of The Head (2005) als siamesische Zwillinge statt. Es folgten Auftritte im britischen TV wie in der Krimiserie Agatha Christie’sMarple (2007) und eine kleine Rolle im Fantasy-Western Lone Ranger (2013). Von 2014 und 2016 spielte Harry Treadaway in 24 Folgen der Horror-Serie Penny Dreadful die Rolle des berühmten Dr. Victor Frankenstein. Seit 2017 wirkt er in der Thriller-Serie Mr. Mercedes als psychopathischer Brady Hartsfield mit. Seit 2023 ist er ferner als Dr. Hunter in der Hauptrolle der Paramount+-Serie Die Chemie des Todes nach den Beckett-Romanen zu sehen.

ORLA BRADY ALS LARIS / TALLINN

Die Doppelrolle von Picards romulanischer Haushälterin Laris und der geheimnisvollen Wächterin Tallinn in Staffel 2 wird gespielt von der irischen Schauspielerin Orla Brady, geboren 1961 in Dublin. Nach Anfängen in britischen TV-Serien wie Minder (Der Aufpasser, 1993) oder der Literaturverfilmung Wuthering Heights (Sturmhöhe, 1998) begann sie zunehmend auch für amerikanische Produktionen zu arbeiten. So war sie unter anderem als Nora in der Mystery-Mini-Serie Revelations (Revelations: Die Offenbarung, 2005) zu sehen sowie zwischen 2010 und 2012 in fünf Folgen von Fringe (Fringe: Grenzfälle des FBI) als Elizabeth Bishop. Von 2015 bis 2019 spielte sie als Lydia eine der Hauptrollen der Science-Fiction-Serie Into the Badlands.

TAMLYN TOMITA ALS COMMODORE OH

Die geheimnisvolle (und nur vermeintlich von Vulkan stammende) Commodore Oh aus Staffel 1 wird von der bekannten japanisch-stämmigen Film- und TV-Darstellerin Tamlyn Tomita (Jahrgang 1966) gespielt. Nach ihrem Filmdebüt 1986 in The Karate Kid II (Karate Kid II: Entscheidung in Okinawa) und dem Melodram Come See The Paradise (Komm und sieh das Paradies, 1990) war sie auch häufig im US-TV zu sehen. Unter anderem spielte sie Lieutenant Commander Laurel Takashima in Babylon 5: The Gathering (Spacecenter Babylon 5, 1993), allerdings wurde ihre Rolle nicht in der späteren Serie übernommen. Es folgte eine gleichzeitige Film- und Fernsehkarriere unter vielem anderen in Quentin Tarantinos Four Rooms (1995) und JAG (JAG: Im Auftrag der Ehre, 2002 und 2003), wo sie in sieben Folgen die Rolle der Lt. Cmdr. Manetti spielte. Es folgten der Film The Day After Tomorrow (2004) sowie die Serie The Good Doctor (2017 bis 2019) mit ihr als Allegra Aoki. 2021 kehrte sie für zwei Folgen der Netflix-Serie Cobra Kai in ihre Rolle aus The Karate Kid II zurück.

ANNIE WERSCHING ALS BORG-KÖNIGIN

Die 1977 geborene Annie Wersching, die in sechs Episoden der zweiten Staffel von Star Trek: Picard die insgesamt dritte Verkörperung der berühmten Borg-Queen spielt, verstarb am 29. Januar 2023 45-jährig an den Folgen einer langjährigen Krebserkrankung. Nach ihrem Karrierestart als Liana in der Episode Oasis (Schiff der Geister) in der ersten Staffel von Star Trek: Enterprise im Jahr 2002 spielte sie in einer Vielzahl bekannter TV-Serien mit, darunter Birds of Prey (ebenfalls 2002) sowie Angel (Angel: Jäger der Finsternis, 2003) und hatte eine kleine Rolle im Kinofilm Bruce Almighty (Bruce Allmächtig, 2004) mit Jim Carrey in der Hauptrolle. Ferner war sie ab 2007 in 80 Folgen der in Deutschland nur in Teilen gezeigten Krankenhausserie General Hospital als Amelia Joffe zu sehen. Annie Werschings hierzulande sicherlich bekannteste Rollen waren die der Renee Walker in den Staffeln 7 und 8 der Echtzeit-Thrillerserie 24 (2009 bis 2010) sowie die der Julia Brasher in der Krimiserie Bosch (2014 bis 2016, nochmals 2021) und der Lily Salvatore in The Vampire Diaries (Vampire Diaries, 2015 bis 2016). Ihre letzte Arbeit wurde die Rolle der Rosalind Dyer in der neuesten Serie des durch Firefly (Der Aufbruch der Serenity) bekanntgewordenen Nathan Fillion, The Rookie, die sie noch bis 2022 spielte.

SOL RODRIGUEZ ALS DR. TERESA RAMIREZ

Sol Rodriguez, 1990 in Argentinien geboren, spielt die junge Armenärztin Dr. Teresa Ramirez, die im Jahr 2024 zum Schicksal für Captain Chris Rios wird. Die auch als Model bekannte Darstellerin startete ihre TV-Karriere im Jahr 2011 mit der Rolle der Mecha in der spanischsprachig gedrehten US-Jugendserie Grachi (bis 2013). Mit den Rollen der Sol Porras und der Lucía Crespo in Marido en Alquiler (2013 bis 2014) sowie Tierra de Reyes (2014 bis 2015) schlossen sich zwei weitere Dauerparts in spanischen Telenovelas an. 2016 jedoch war sie als Daniela Mercado in der vierten Staffel der Drama-Serie Devious Maids (Devious Maids: Schmutzige Geheimnisse) auch in einer englischsprachigen Serie zu sehen. Seitdem ist Sol Rodriguez im Wechsel in Produktionen in beiden Sprachen zu sehen.

ITO AGHAYERE ALS GUINAN (JUNG)

Die junge Verkörperung der berühmten Guinan (die natürlich auch in ihrer älteren Ausgabe, gespielt von Whoopi Goldberg, auftritt) wird dargestellt von der Kanadierin nigerianischer Abstammung Ito Aghayere (Jahrgang 1988). Diese hatte zunächst einzelne Auftritte in Episoden von Fernsehserien wie Forever (2015) und Elementary (2016) oder eine kleine Rolle im Film Logan Lucky (2017). Von 2019 bis 2020 sah man sie in einer der Hauptrollen als Dr. Maya Jacobs in 18 Folgen der hierzulande nicht gezeigten, nach nur einer Staffel eingestellten Krankenhaus-Sitcom Carol’s Second Act.

TODD STASHWICK ALS CAPTAIN LIAM SHAW

Todd Stashwick (geboren 1968), in Staffel 3 in der Rolle des Captain Shaw von der neuen USS Titan zu sehen, ist zwar ein bekanntes TV-Gesicht, doch spielt er vorwiegend einmalige Gastrollen in unterschiedlichen TV-Serien. So sah man ihn beispielsweise in Law & Order und dem Spin-off Law & Order: New York (Law & Order: Special Victims Unit, beide 1999), Angel (Jäger der Finsternis, 2000), Buffy the Vampire Slayer (Im Bann der Dämonen, 2001), CSI: Crime Scene Investigation (CSI: Den Tätern auf der Spur, 2002) und Monk (2004). Ersten Kontakt mit dem Star Trek-Universum hatte er 2004 in der Enterprise-Folge 4.09, Kir’Shara, in der er den als Vulkanier getarnten Romulaner Talok spielte. In wiederkehrenden größeren Rollen sah man ihn in den Serien The Riches von 2007 bis 2008als Dale Malloy, Heroes (2009 bis 2010) als Eli oder als Pater O’Connell in Staffel 1 der Vampirserie The Originals (2013 bis 2014).

AMANDA PLUMMER ALS CAPTAIN VADIC

Die 1957 geborene Tochter von Schauspiel-Veteran Christopher Plummer (der in Star Trek VI die Rolle des General Chang spielte) startete ihre Karriere mit Rollen wie jener der Ellen James in der Tragikomödie The World According to Garp(Garp und wie er die Welt sah) von 1982, in dem Robin Williams die Hauptrolle spielte. An seiner Seite agierte sie auch im Melodram The Fisher King (König der Fischer) von 1991. Vorwiegend wurde sie als Darstellerin eher schräger Charaktere bekannt. Nach weiteren Rollen in Kinofilmen wie Needful Things (In einer kleinen Stadt,