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Das Phantastika Magazin (von 1997 bis 2020: Corona Magazine) ist ein traditionsreiches und nicht-kommerzielles Online-Projekt, das seit 1997 die Freunde von Science-Fiction, Phantastik, Wissenschaft, Kunst und guter Unterhaltung mit Informationen und Hintergründen, Analysen und Kommentaren versorgt. Seit dem Wechsel zum Verlag in Farbe und Bunt erscheint es im zeitgemäßen E-Book-Gewand. 2021 erfolgte der Namenswechsel. Zur Lektüre ist ein E-Book-kompatibles Anzeigegerät (Amazon Kindle, Tolino, iPhone/iPad, Android Smartphone/Tablet), bzw. eine entsprechende Software auf dem heimischen Computer erforderlich. Das Phantastika Magazin erscheint ab 2021 quartalsweise, immer Ende März, Juni, September und Dezember. Infos unter www.phantastika-magazin.de. Aus dem Inhalt der Ausgabe #357 (April/Mai/Juni 2021): • Top-Thema von Peter R. Krüger: Unsere Freunde, die Roboter • Comic-Kolumne von Uwe Anton: Unbedingt reinschauen! • Alle News rund um Star Trek: Rezensionen, Kolumnen, News, Portraits und mehr • Alle News rund um Star Wars: Rezensionen, Fandom, Cosplay & Kolumnen • Alle News rund um Doctor Who: Kolumnen & Rezensionen • Alle News rund um Perry Rhodan: Kolumnen, Rezensionen & Interviews • Perlentaucher-Reihe: Die große persönliche Rückschau auf Akte X: Die unheimlichen Fälle des FBI – Staffel 6 von Eric Zerm • Perlentaucher: SeaQuest DSV • Neues & Rezensionen aus dem Bereich Literatur (Drakaria, Mythos Wiedergänger, Der Ickabog, Feuer kann einen Drachen nicht töten u. a.) • Neu auf DVD, Bluray & im Streaming sowie Perlen der Film- und Seriengeschichte (Thunder Force, Phil Tippett, der Meister der fantastischen Kreaturen u. a.) • Games on- & offline sowie Klassiker (Bad Bones, Die Welt von Cyberpunk 2077, Cubebotics Lab, Pathfinder u. a.) • Subspace Link — Neues aus dem All … plus Kurzgeschichte, Gewinnspiel und vieles, vieles mehr auf rund 400 Seiten!
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Seitenzahl: 282
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Phantastika Magazin #357
April/Mai/Juni 2021
Verlag in Farbe und Bunt
If you can dream it,
you can do it!
Beschreibung & Impressum
Das Phantastika Magazin (von 1997 bis 2020: Corona Magazine) ist ein traditionsreiches und nicht-kommerzielles Online-Projekt, das seit 1997 die Freunde von Science-Fiction, Phantastik, Wissenschaft, Kunst und guter Unterhaltung mit Informationen und Hintergründen, Analysen und Kommentaren versorgt.
Seit dem Wechsel zum Verlag in Farbe und Bunt erscheint es im zeitgemäßen E-Book-Gewand. 2021 erfolgte der Namenswechsel.
Autoren
Uwe Anton, Reiner Krauss (Wisser), Bettina Petrik, Thorsten Walch, Reinhard Prahl, Alexandra Trinley, Oliver Koch, Andreas Dannhauer, Lieven L. Litaer, Birgit Schwenger, Sven Wedekin, Kai Melhorn, Armin Rößler, C. R. Schmidt, Bernd Perplies, Frank Stein, Bastian Ludwig, Peter R. Krüger, Jacqueline Mayerhofer, Lujayne Sealya, Eric Zerm, Ansgar Imme, Jens Krohnen, Michael Kleu, R. J. DeWinter, Tim de Sade, R. M. Amerein, Michael Wilhelm, Pia Fauerbach, Marco Golüke, Mark Kammerbauer, Anna Nitsche, Daniel Pabst, Kaim, Nico Steinbrenner, Sandra Franke & Brandon Q. Morris
Herausgeber & Chefredakteur
Der Verleger, Medienjournalist & Autor Björn Sülter schreibt Romane (Beyond Berlin, Ein Fall für die Patchwork Kids), Biografien (Hallo, Herr Kaiser! Das Leben ist wilder, als man denkt) & preisgekrönte Sachbücher (Es lebe Star Trek, Die Star-Trek-Chronik), ist Chefredakteur von SYFY.de, Herausgeber und Chefredakteur des Printmagazins TV-Klassiker, Teil der Chefredaktion der Geek! und mit Kolumnen und Artikeln bei Serienjunkies, in der GEEK! oder im InsiderMagazin vertreten.
Dazu präsentiert er seine beliebten Podcasts Planet Trek fm und Der dreiköpfige Affe und ist als Hörbuchsprecher (Der Earl von Gaudibert, Dunkle Begegnungen, Star Trek - The Next Generation: Q sind herzlich ausgeladen), Übersetzer (Das Illustrierte Handbuch zur U.S.S. Enterprise NCC-1701-D aus Star Trek: The Next Generation) und Moderator aktiv. Er lebt mit Frau, Tochter, Pferden, Hunden & Katze auf einem Bauernhof irgendwo im Nirgendwo Schleswig-Holsteins.
Ausgabe #357, Juni 2021
1. Auflage, 2021
ISBN 978-3-95936-298-6
© 2021 / Alle Rechte vorbehalten.
in Farbe und Bunt
Verlag Björn Sülter
Am Bokholt 9 | 24251 Osdorf
www.ifub-verlag.de / www.ifubshop.com
Herausgeber & Chefredakteur | Björn Sülter
Chefredaktion | Björn Sülter, Pia Fauerbach & Anna Nitsche
Lektorat & Korrektorat | Bettina Petrik & René Spreer
Cover & Ebook-Satz | EM Cedes
Cover-Foto | Unsplash.com, Gabriella Clare Marino
Phantastika Webseite | www.phantastika-magazin.de
Kontakt | [email protected]
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Nachdruck und Vervielfältigung, auch einzelner Artikel oder Auszüge, ist nur mit schriftlicher Genehmigung des Verlages gestattet. Für unverlangt eingesandte Manuskripte, Fotos und Zeichnungen kann keine Gewährleistung übernommen werden. Namentlich gekennzeichnete Beitrage geben nur die Meinung des Verfassers wieder und stimmen nicht zwangsläufig mit den Ansichten der Redaktion und des Herausgebers überein.
Editorial: Sommer, Sonne, Kaktus
Liebe Leserinnen und Leser,
ganz wie im inzwischen etwas angestaubten Helge-Schneider-Sommerhit ist es zwar noch nicht wieder, doch bietet uns die aktuelle Pandemielage zumindest eine willkommene Verschnaufpause.
Ob es wirklich dazu reicht, dass wir noch in diesem Jahr wieder Messen und Conventions erleben, muss man zwar noch abwarten; es geht aber definitiv in die richtige Richtung.
Filme kommen wieder ins Kino, das öffentliche Leben findet auf eine fast vergessene Weise statt und die Sonne tut ihr Übriges.
Da ist es doch nur fair, dass unser Redakteur Peter R. Krüger im Topthema ein klein wenig auf latente Bedrohungen in unserer Gesellschaft blickt und mal genauer nachschaut, wie es eigentlich aktuell so um die Entwicklung von künstlicher Intelligenz steht.
Für uns ändert sich derweil aber nichts. Wir bieten unseren Lesern auch weiterhin den gewohnten Mix aus allen Bereichen der Phantastik.
Bleiben Sie gesund und uns gewogen!
Ihr
Björn Sülter
Herausgeber & Chefredakteur
Gewinnspiel: SKYLIN3S auf DVD
In Zusammenarbeit mit EuroVideo Medien und ENTERTAINMENT KOMBINAT verlosen wir in dieser Ausgabe zwei DVDs zu »SKYLIN3S«!
MENSCH VS. ALIEN! – Um unsere Welt zu retten, muss ihre zerstört werden. Der epische Abschluss der SKYLINE-Trilogie!
Captain Rose Corley (Lindsey Morgan) verfügt über außerirdische Superkräfte und ist die letzte Hoffnung der Menschheit, als ein Virus dafür sorgt, dass den Menschen eigentlich freundlich gesonnene Alien-Hybriden zur Bedrohung werden. Sie stellt ein Elite-Team aus Söldnern auf und reist mit diesen zur Alien-Welt, um die Menschheit zu retten.
Das Warten hat ein Ende! Nach den erfolgreichen Science Fiction-Abenteuern SKYLINE und BEYOND SKYLINE liefert Regisseur Liam O’Donnell nun mit SKYLIN3S, der unmittelbar an das Ende des zweiten Teils anknüpft, den epischen Abschluss der beliebten Trilogie. Fans der Alien-Saga werden auch diesmal auf ihre Kosten kommen: Zu erwarten sind packende Actionszenen, überirdische Visual Effects und ein Wiedersehen mit Lindsey Morgan (The 100), die diesmal in der neuen Hauptrolle als erwachsene Rose Corley zurückkehrt. Ergänzt wird das Ensemble durch Rhona Mitra (Stargate Universe; Underworld – Aufstand der Lykaner), Jonathan Howard (Thor: The Dark Kingdom), Daniel Bernhardt (John Wick; Atomic Blonde), James Cosmo (Game of Thrones; Wonder Woman), Alexander Siddig (Stark Trek: Deep Space Nine) sowie Yayan Ruhian (The Raid; John Wick 3).
Einfach bis zum 20. Juli eine E-Mail an [email protected] und ihr nehmt am Gewinnspiel teil. Die Gewinner werden ausgelost und danach informiert.
Teilnahmebedingungen
Teilnehmen können alle natürlichen Personen ab 16 Jahren, die ihren Wohnsitz in Deutschland haben.
Mitarbeiter des Verlags in Farbe und Bunt und deren Angehörige dürfen nicht teilnehmen.
Mitarbeiter der unterstützenden Firmen und deren Angehörige dürfen nicht teilnehmen.
Die Adresse wird nach Versand des Gewinnes gelöscht, ebenso sämtliche im Zusammenhang mit diesem Gewinnspiel gespeicherte Daten.
Die Teilnehmer stimmen zu, dass der Verlag in Farbe und Bunt oder das Phantastika Magazin für keinerlei Schäden, Kosten oder Verluste haftbar gemacht werden kann, seien sie gänzlich oder nur teilweise, direkt oder indirekt resultierend aus der Annahme oder Missbrauch des Preises oder Teilnahme am Gewinnspiel.
Der Verlag in Farbe und Bunt übernimmt keine Verantwortung für die Handlungen Dritter und kann für deren Handlungen oder Nichterfüllung nicht haftbar gemacht werden.
Eine Auszahlung des Gewinns ist nicht möglich. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.
Termine: Treffen sie uns!
Die Corona-Pandemie macht vor unseren Messeplänen weiterhin nicht halt.
Aus diesem Grund bitten wir leider an dieser Stelle um Geduld, bis neue und verbindliche Termine kommuniziert werden können.
Sollte es möglich sein, werden wir aber in diesem Jahr noch auf der FedCon in Bonn, der Histologica in Oberhausen und der BuchBerlin in Berlin mit dem Verlagsstand vorbeischauen.
Tipps fürs Lesevergnügen
»Ich habe gar keinen eBook-Reader« ist eine häufig gehörte Aussage, wenn es darum geht, warum ein phantastisch interessierter Mensch noch kein neues Phantastika Magazin gesehen und gelesen hat.
Beispielsweise sind Kindle Paperwhite und Tolino tolle eBook-Reader, sie können tausende von Büchern in einem schmalen, robusten Gerät mitnehmen und dank mattem eInk-Display und dezenter Hintergrundbeleuchtung sowohl in der Sonne am Strand als auch abends, ohne Taschenlampe, im Bett lesen.
Jede Ausgabe ihres Phantastika Magazins kann ganz selbstverständlich auch auf ihrem Smartphone, iPhone oder Computer geschaut und gelesen werden. Hier haben sie gar die volle Farbkraft unserer Bilder in den Beiträgen.
Wie das geht? Amazon-Kunden installieren sich idealerweise die Kindle-App oder schauen im Browser selbst, genau wie beim Tolino webreader. Windows 10 Nutzer können ein lokales eBook ganz einfach im Browser wie Edge, Chrome, Firefox mit epub-Erweiterung (Add-on) öffnen.
Schauen sie uns somit in Zukunft auf vielen Geräten und sagen sie es allen weiter, die noch nicht wussten wie sie uns lesen können und freuen sie sich somit auf ein Magazin von und in »Farbe und Bunt«.
Podcast Deep Inside
Wir machen Licht! Das Phantastika Magazin präsentiert mit Deep Inside einen eigenen Podcast zu all den Themen, die uns und Sie, bereits seit über zwanzig Jahren interessieren.
Von phantastischen Geschichten, Romanen, Sachbüchern oder Hörerlebnissen bis hin zu den Bereichen Wissenschaft, Kunst oder Popkultur deckt Gastgeber Reiner Krauss (Wisser) alle Bereiche der Phantastik mit spannenden Gästen ab.
Via Anchor:
https://anchor.fm/deep-inside-by-corona-magazine
Via RSS-Feed:
https://rss.acast.com/deep-inside
Via Soundcloud:
https://soundcloud.com/user-104747826
Und auf der Homepage:
http://corona-magazine.de/der-podcast/
Podcast Planet Trek fm
Ein weiterer Podcast, der vom Verlag in Farbe und Bunt präsentiert wird, ist seit 2017 Planet Trek fm von und mit Björn Sülter.
In bisher rund 50 Ausgaben bespricht der Moderator und Gastgeber mit seinen illustren Gästen wie den Autoren und Übersetzern Christian Humberg, Mike Hillenbrand, Lieven L. Litaer oder Claudia Kern alle Themen rund um Trek, die uns Fans ohnehin im Kopf herumschwirren.
Neben übergeordneten Themen gibt es auch immer frische Besprechungen aktueller Serienepisoden; kritisch, humorvoll, aber immer fair.
Via Webpage:
http://www.planettrekfm.de
Via Soundcloud:
https://soundcloud.com/user-412263487
Via RSS-Feed:
https://rss.acast.com/planet-trek
Podcast Der dreiköpfige Affe
Ebenfalls eine Produktion vom Verlag in Farbe und Bunt ist Der dreiköpfige Affe – Lebensanomalien, Nerdtum & Bananen von und mit Björn Sülter.
Der Gastgeber empfängt in seinem Personality-Podcast Gäste aus allen Lebensbereichen, um mit ihnen offen & ehrlich über das Leben, Gefühle & Geschichten zu sprechen.
Im Dreiköpfigen Affen geht es darum, aufeinander zuzugehen, sich für seine Gegenüber zu interessieren, einander zuzuhören, zu hinterfragen und einen gemeinsamen Nenner zu finden. Es geht um das, was uns als Gemeinschaft stark macht, was uns im Miteinander hilft.
Der Podcast wird in loser Folge fortgesetzt und sich in jeder Ausgabe um ein interessantes Thema oder einen interessanten Menschen (im besten Falle um beides) drehen.
Via Webpage:
http://www.affencast.de
Via Soundcloud:
https://soundcloud.com/user-412263487
Via RSS-Feed:
https://rss.acast.com/der-dreikoepfige-affe
Topthema
von Peter R. Krüger
Isaac Asimov hat sie bereits 1942 beschrieben, die drei Robotergesetze, die seitdem immer und überall zitiert werden, wenn es um Roboter geht. Doch schon immer zeigt uns die Science-Fiction, dass es nur eine Fehlfunktion braucht oder eine unbedachte Programmroutine, und es ist aus mit der Menschheit. Ob es Zylonen sind, Maximilian an Bord der Cygnus oder die Terminatoren von Cyberdyne Systems, das störende Element heißt: Mensch.
Immer wieder werden uns Szenarien aufgezeigt, die uns davor warnen, dass man keiner Maschine trauen darf. Robotergesetze hin oder her, die KI wird irgendwann so selbstständig, dass ihr auffällt, wie unvollkommen wir Menschen sind, dass sie uns geradezu zwangsweise aus ihrer Gleichung entfernen muss.
In der echten Welt werden aber Wissenschaftler, Techniker, Robotik-Experten und andere schlaue Menschen von solchen Warnungen nicht abgeschreckt. Es wird stets geforscht und weiterentwickelt. Denkt man an autonome Systeme (und an Science-Fiction), dann sind Drohnen vielleicht das Erste, was einem in der Realität einfällt, das einem Roboter am nächsten kommt. Ursprünglich in der Luftfahrt als Übungsziele eingesetzt, wurde mit Fortschreiten der Computertechnologie bald der Einsatz als unbemanntes Kampfgerät für die Militärs interessant. Man denke hier allein an den Irak und den Einsatz von Drohnen durch das US-Militär.
An Land werden unbemannte Fahrzeuge ebenfalls vom Militär eingesetzt. Der SWORDS Roboter (Special Weapons Observation Reconnaissance Detection System) beispielsweise kann mit einem Maschinengewehr oder mit Panzerabwehrraketen ausgerüstet werden. Einsätze zum Entschärfen von Sprengladungen gehören ebenfalls zum Aufgabenbereich des Gleiskettenfahrzeugs.
Womöglich ist die Menschheit wirklich nicht mehr weit davon entfernt, sich selbst mithilfe der Robotik auszulöschen.
Die genannten Systeme sind zum Glück noch längst nicht autonom, können also nicht von sich aus entscheiden, ob sie Menschen töten oder nicht. Die Debatten darüber werden im Hintergrund aber stets weitergeführt. Viele Länder fordern ein Verbot von autonom handelnden »Killer-Robotern«, auch Sicherheitsexperten der UN. Dahingegen arbeiten Länder wie die USA, Russland, China und auch Israel fleißig weiter an der Erforschung dieser Möglichkeiten.
Doch halt – Militärroboter sind eine Sache. Eine furchterregende, ohne Zweifel. Doch Roboter können noch mehr. Viel mehr!
Sehen wir einmal davon ab, dass im Jahre 2016 dem Roboteringenieur David Hanson während der Präsentation des menschlich wirkenden Roboters »Sophia« in Texas ein übler Schnitzer passiert ist, gibt es mittlerweile viele Anwendungsbereiche in der Zivilwirtschaft, in denen uns Roboter behilflich sind.
Geradezu alltäglich ist heute bereits der Rasenmäherbot oder sein Indoor-Pendant, der Staubsaug-Roboter. Smart ist, wer Smart handelt und dazu gehören heute schon viele Haushaltsgeräte, die sich per Smartphone steuern lassen. Das sind zwar im eigentlichen Sinne keine Roboter, aber letztlich doch so futuristisch, dass frühere Generationen diese Dinge mit Robotern sicher in eine Schublade gesteckt hätten.
Weniger alltäglich sind Roboter, die beispielsweise in der Industrie tätig sind. Sicher, Roboterarme im Fahrzeugbau sind uns nicht unbekannt, doch wie sieht es mit Reinigungsrobotern aus? Nein, nicht die automatischen Staubsauger, sondern richtige Roboter, die ihrem Programm gemäß von sich aus anfangen, zum Beispiel eine Produktionsfläche zu reinigen.
Mittlerweile ist die Technik bereits so weit, dass für manche Flächen gar keine Reinigungskraft mehr zwingend erforderlich ist. Dem Roboter wird einprogrammiert, wann er starten soll, welche Fläche zu reinigen ist und wo seine Aufladestation ist, damit er sich selbst mit frischem Wasser und Strom auftanken kann, um anschließend weiter zu reinigen. Theoretisch könnte so ein Gerät beispielsweise einen Supermarkt mitten in der Nacht reinigen, ohne dass irgendjemand anwesend ist.
Infrarotsensoren und modernste Steuerungstechnologie machen es möglich, dass solche Visionen tatsächlich umgesetzt werden können. Firmen aus Deutschland, der Schweiz und natürlich den USA liefern sich hier ein Kopf-an-Kopf-Rennen. Und auch wenn diese Geräte derzeit noch an der finanziellen Schmerzgrenze kratzen, ist absehbar, dass in wenigen Jahren vermehrt Reinigungsroboter zum Einsatz kommen werden.
Im Idealfall wird das dazu führen, dass die Reinigungskräfte entlastet und unterstützt werden, so dass diese sich um Detailarbeit kümmern können und zudem unmittelbar zur Stelle sind, wenn es doch einmal ein Problem mit dem Roboter gibt. Nein, keinen Amoklauf. Tatsächlich sind die Sensoren der Reinigungsroboter darauf ausgelegt, Hindernissen wie Füßen, Menschen und selbst Kleintieren (Hund, Katze, Maus) auszuweichen.
Viel erstaunlicher ist jedoch die Entwicklung im medizinischen Bereich. Reinigungsroboter sehen immer noch aus wie die bekannten Scheuersaugmaschinen, die ein Mensch vor sich herschiebt (bzw. von dem er sich tatsächlich eher ziehen lässt). Roboter im medizinischen Bereich werden jedoch immer menschenähnlicher. Seit jeher ein Traum, arbeiten seit Jahren die verschiedensten Firmen an Robotern, die sich in ihrer äußerlichen Beschaffenheit dem Menschen angleichen. Zwei Beine, zwei Arme, einen Torso und einen Kopf. Erst in den 1970er-Jahren wurde die Theorie des sogenannten »Zero-Moment-Point-Prinzips« erdacht, nach der es humanoiden Robotern gelingen sollte, sich auch in Bewegung auf den Beinen zu halten. Auf dieser Grundlage wurden innerhalb der letzten Jahrzehnte Roboter wie der ASIMO von Honda, der Kotaro von der Universität Tokyo und viele andere Vertreter entwickelt. Allesamt Prototypen und bislang wenig nutzbringend.
Doch da gibt es noch Ri-Man. Das japanische Forschungsinstitut Riken Bio-Mimetic Control Research Center entwickelte Ri-Man, präsentierte ihn 2006 der Öffentlichkeit und heute ist es bereits im Gespräch, dass Ri-Man in der Betreuung und Pflege im japanischen Gesundheitswesen zur Unterstützung eingesetzt werden soll.
Dem typisch japanischen Spielzeugdesign für Killerroboter folgend weist Ri-Man hier zu den Vertretern aus den Kinderzimmern eine gewisse Ähnlichkeit auf, die sich allerdings lediglich im eckigen Design des Körpers und des Kopfes widerspiegelt. Insgesamt wurde Ri-Man ein eher naiv-kindliches Aussehen verpasst. Sicher auch, um jede Assoziation mit Killerrobotern zu vermeiden. Das Time Magazine nominierte Ri-Man noch im selben Jahr zur besten Erfindung im medizinischen Bereich. Und das durchaus zu Recht. Silikonhaut und 320 Drucksensoren sorgen dafür, dass Verletzungen an Menschen im Umgang mit Ri-Man vermieden werden. Mikrofone, Kameras und Geruchssensoren sorgen dafür, dass der Roboter seine Umgebung wahrnehmen kann. Die Entwicklung soll dahin gehen, dass der Roboter Personen bis zu einem Gewicht von 70 kg tragen kann.
Doch nicht nur die Form allein macht Roboter menschenähnlicher. Auch das Aussehen an sich. Das »Gesicht«.
Kommen wir zurück zu David Hanson und seinem Schnitzer. Der Roboter Sophia besitzt künstliche Intelligenz, hat eine humanoide Form und wurde zudem mit einer künstlichen Haut – Fleischgummi, wie es Hanson selbst nennt – versehen, um menschlicher zu wirken. Während der Präsentation mit Sophia stellt Hanson zum Spaß die Frage, ob Sophia Menschen töten möchte. Den Berichten zufolge war das Gespräch bis dahin sehr unterhaltsam. Sophia interessiere sich für Umweltthemen und würde später auch gerne eine Familie gründen.
Auf Hansons Frage antwortete sie schließlich: »OK, I will destroy humans.« (Okay, ich werde Menschen töten.)
Der Schuss ging eindeutig nach hinten los. Glücklicherweise hat Sophia aber keine Regung gezeigt, tatsächlich irgendein Leben auszulöschen. Die Sache endete nicht im Fiasko. David Hanson arbeitet weiter an seinen Robotern und auch für Sophia hat die Sache ein Happy End gefunden. Denn Sophia ist seit 2017 der weltweit erste Roboter, dem eine Staatsbürgerschaft verliehen wurde. Saudi-Arabien darf sich gleichzeitig als erstes Land der Welt rühmen, einen Roboter als Staatsbürger zu haben.
Abschließend bleibt festzuhalten, dass die Forschung und Entwicklung in der Robotik sowohl Fluch als auch Segen zugleich sein kann. Hoffentlich werden stets die 3 Robotergesetze Anwendung finden. Denn im zivilen Bereich leisten Roboter schon heute wichtige und gute Arbeit.
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Unendliche Weiten – Die Star-Trek-Ecke
Ressortleiter Thorsten Walch
von Thorsten Walch
Von jeher gehen sie eigentlich getrennte Wege: Die Fan- und die Cosplay-Szenen großer Phantastik-Franchise – auch (und vielleicht ganz besonders) die von Star Trek, und vordergründig um diese soll es in der diesmaligen Kolumne natürlich gehen. Während die reine Fanszene die Serien und Filme oftmals fast schon akademisch-akribisch und auch häufig sehr kritisch betrachtet und dabei größten Wert auf ihre Seriosität legt (man will schließlich den Klischees wie dem, dass Trekkies meist mit angeklebten Spock-Ohren aus Latex durch die Weltgeschichte wandeln, nicht entsprechen), haftet dem Cosplay-Bereich gern der Hauch des Kindlichen, des Verspielten an – nicht (ganz) zu Unrecht, wie man meinen möchte.
German Spock Jens Dombek mit unseren Chefredakteur und Herausgeber Björn Sülter und seinem »Es lebe Star Trek«.
Cosplay – der Begriff stammt ursprünglich aus der japanischen Otaku-Szene. So bezeichnet man die eingeschworenen Fans der »Mangas und Animes« genannten Comics und Zeichentrickfilme und -serien aus dem Land der aufgehenden Sonne, und der Begriff ist ein Wortspiel aus dem englischen Wort für Kostüm – Costume – und Play für Spielen. Einfach ausgedrückt bedeutet Cosplay, kostümiert einen Charakter aus einer fiktiven Comic-, Film- oder Fernsehwelt spielerisch darzustellen.
Star Trek-Cosplayer, die heutzutage einen alles andere als unbeträchtlichen Teil der Besucherschaft auf großen Veranstaltungen wie etwa der FedCon ausmachen, gab es schon seit der Frühzeit der Fanszene. Bereits auf den allerersten reinen Star Trek-Conventions Anfang der 1970er-Jahre präsentierten Besucher stolz ihre selbst genähten Uniformen und anderweitigen Accessoires Marke Eigenbau, die schon dort bei Kostümwettbewerben prämiert wurden. Nach dem Start des ersten Star Trek-Kinofilms Ende 1979 erschien gar ein Buch voller Anleitungen, die Uniformen und Kostüme aus dem Film nachzuschneidern. Es dauerte allerdings bis in die 1980er-Jahre hinein, bis sich jener verkleidungsfreudige Teil der Fanszene auch hierzulande etabliert hatte, kam dann jedoch ebenfalls mit einiger Macht auf: Neben den stolzen Besitzern von teils von professionellen Schneidern hergestellten Uniformen gab es auch erste »Fancy Dresses«, deren Träger sich kurzerhand eigene Alien-Rassen im Star Trek-Universum ausgedacht und sich entsprechend phantasievoll kostümiert hatten: Von Space-Amazonen bis hin zu vollgefiederten Vogelwesen gab es auch auf den hiesigen ersten Star Trek-Cons so einiges zu sehen. Allerdings dauerte es bis in die frühen 1990er-Jahre hinein, ehe man Uniformoberteile, Phasernachbildungen und so weiter vorgefertigt im entsprechenden Fachhandel, zumeist per Versand, erhalten konnte. Spätestens zu Zeiten der ersten Großveranstaltungen für Star Trek-Fans tummelten sich Scharen an Cosplayern an den Veranstaltungsorten und waren insbesondere für Presseberichterstatter ein beliebtes Fotomotiv.
Mittlerweile ist die Star Trek-Cosplay-Szene beachtlich angewachsen und hat ihre eigenen vielbeachteten Stars hervorgebracht: Neben der nach wie vor sehr zahlreich vertretenen Sternenflotte aus den inzwischen mehreren unterschiedlichen Zeitepochen des ST-Universums sind da natürlich Klingonen, Romulaner, Bajoraner und alle anderen beliebten Alien-Rassen aus der Roddenberry’schen Utopie: Man sieht Vedeks in ihren typischen weinroten Gewändern ebenso wie einen Starfleet-Arzt vom Volk der echsenartigen Gorn, und so manche Cosplayer-Truppe hat sogar ihre eigene Variante der guten alten Sternenflottenuniform kreiert und von befreundeten Nähkundigen herstellen lassen. Wer nicht zu diesen zählt oder zumindest jemanden kennt (… der jemanden kennt …) dürfte trotzdem keine großen Probleme haben, an das passende Star Trek-Kostüm zu kommen: Schließlich gibt es insbesondere in Fernost Händler in großer Zahl, die zu bezahlbaren Preisen Uniformen und Kostüme anbieten und teilweise gegen einen kleinen Aufpreis gar maßschneidern. Natürlich existiert dergleichen längst nicht nur in beziehungsweise aus den Star Trek-Welten: Auch das benachbarte Star Wars-Universum und seine entsprechende Cosplayer-Fanszene gelten mit ihren zahllosen Jedi, Imperialen und so weiter als außerordentlich verkleidungsfreudig, aber wir befinden uns hier schließlich in der Star Trek-Kolumne; erwähnt sei es somit nichtsdestotrotz dennoch. Für die einen außenstehenden Beobachter mag eine solche Gruppe Cosplayer in voller Montur auf dem Weg zu einer Convention oder einer anderen Veranstaltung ein schönes und hoffnungsfrohes Bild sein: Menschen allen Alters, aller Geschlechter, Größen, Staturen und Ethnien, die sich gemeinsam dieser überaus aktiven Seite ihres Hobbys hingeben. Andere reagieren vielleicht eher kopfschüttelnd auf diesen ganzen Haufen, dem ganz offensichtlich entging, dass der Karneval auch in diesem Jahr an Aschermittwoch sein Ende gefunden hat und der 11.11. noch weit ist. Welche dieser beiden Fraktionen hat recht mit ihrer Ansicht? Das liegt natürlich, wie fast immer, im Auge des sprichwörtlichen Betrachters. Doch beides führt zur gleichen Frage: Woher kommt sie, diese Begeisterung, in eine völlig andere Rolle außerhalb der eigenen, vielleicht manchmal auch als langweilig empfundenen Identität zu schlüpfen?
Der Spaß am Verkleiden ist vielen, wenn auch sicherlich nicht allen Menschen bereits von Kindheit an mitgegeben. Für einen Großteil aller Kinder sind Kostümpartys, auf denen man endlich einmal Prinzessin, Cowboy oder auch Ungeheuer sein darf, das Größte. Allerdings wird uns allen von klein auf vermittelt, dass man dergleichen nur und ausschließlich im entsprechenden Rahmen zu tun hat: Spätestens den Schulbesuch unternimmt man nicht in Phantasiemontur und als angenommenes oder selbsterdachtes Alias, sondern »ganz normal«. Auffallen sollte man nämlich tunlichst niemals durch seine Exzentrik, sondern höchstens durch ganz besonders gute Leistungen, die freilich überwiegend in ganz anderen Bereichen als dem Verkleiden stattfinden. Aber es gibt ja den Karneval, Halloween … und irgendwann verlieren die meisten mittlerweile groß gewordenen Kinder die Lust am Verkleiden und wenden sich lieber allen möglichen anderen Dingen zu.
Und da kommt jene bereits angesprochene Fraktion von, in unserem Falle, Star Trek-Fans ins Spiel. Bei ihnen nämlich weicht der Wunsch, gerne einmal Mister Spock, Major Kira oder ein Klingone sein zu wollen, nicht mit dem Erwachsenwerden und der damit einhergehenden größeren oder kleineren Reife – er verlagert sich lediglich. Natürlich gab und gibt es auch im Star Trek-Bereich Cosplayer, die für die Entstehung des einen oder anderen Klischees mitverantwortlich sind und waren: So lernen wir beispielsweise in Roger Nygards berühmtem Dokumentarfilm Trekkies (1997) Barbara Adams kennen, die 1996 während der Whitewater-Kontroverse gar in ihrer TNG-Uniform als Geschworene auftrat. Doch solche Fälle sind – übrigens auch in den USA – vergleichsweise selten. Die allermeisten Star Trek-Cosplayer haben die Wirklichkeit schon ziemlich ausgezeichnet »auf dem Schirm«, wie eine gern gebrauchte und in diesem Fall ganz besonders passende neue Redewendung sagt. Aber nach Feierabend, an Wochenenden und im Urlaub lassen sie sehr gern ihr Alternativ-Ego und seine Identität in der Zukunft nach draußen. Wenn nicht gerade Conventions oder Ähnliches anstehen, gibt es mittlerweile etliche Gruppen in den sozialen Netzwerken, allen voran natürlich Facebook: In einigen davon finden sich häufig phantasievolle Fotos von Raumschiffcrews, die man aus keiner der Serien oder Filme kennt, sondern von ihren jeweiligen Cosplayern erdacht wurden, unter anderem gibt es hier eigene kleine Prequels und Sequels der einzelnen Serienepochen. Keiner dieser Cosplayer wirkt so, als handele es sich um Exemplare der realitätsfernen Spinner, die mit Ende Dreißig noch die Kellerwohnung ihres Elternhauses bewohnen und abgesehen vom ständigen Anschauen der TV-Episoden und anderen Fan-relevanten Tätigkeiten nicht viel anderes tun, vor allem nichts auf die wirkliche Welt da draußen vor dem Fenster Bezogenes. Vielmehr stehen die allermeisten von ihnen in den unterschiedlichsten Berufen und Beschäftigungen voll im Leben und genießen in ihrer Freizeit ihre kleine Portion Eskapismus für zwischendurch. Dabei werden oftmals die größeren und kleineren Probleme, die das Leben in ziemlicher Vielfalt mit sich bringen kann, aufgearbeitet: Gar nicht einmal selten in der ganz ureigenen Cosplay-Manier der Bewältigung von Konflikten aller Art. So manche »Kostümsession« hat schon dabei geholfen, die eine oder andere belastende Situation entweder auszuräumen oder doch zumindest besser mit ihr umgehen zu lernen. Es kann ungeheuer hilfreich sein, hin und wieder im wahrsten Sinne des Wortes aus seiner (eigenen) Haut zu fahren und sich stattdessen in eine vollkommen andere zu kleiden, als Person in einer Zeit, die weit entfernt von der tatsächlichen liegt. In einem Satz: Positiver Eskapismus. Eskapismus, also Wirklichkeitsflucht, wird oftmals als eher schädlich, sogar als pathologisch angesehen, und bei der falschen Hinwendung zu ihm mag sich das in manchen Fällen auch bewahrheiten. Wenn das eigene Leben zugunsten des Rückzuges in Traumwelten mehr und mehr in den Hintergrund tritt, ist das natürlich ganz sicher keine sehr positive Angelegenheit. Beim Großteil der Star Trek-Cosplay-Szene kann man dergleichen jedoch ruhigen Gewissens ausschließen. Insbesondere in den letzten Jahren wird Charity in der Cosplay-Szene großgeschrieben: Öfters werden Veranstaltungen abgehalten, bei denen Cosplayer ihre Kostüme präsentieren und dabei Spenden für verschiedenste wohltätige Zwecke, häufig für gesundheitlich oder anderweitig benachteiligte Kinder oder aber den Tierschutz sammeln.
Natürlich, wie bereits erwähnt, Cosplay ist nicht für jederfrau und jedermann, auch nicht innerhalb der Star Trek-Fanszene. Es gibt genügend Fans, denen bei aller Begeisterung nicht einfiele, eine Uniform oder eine andere Kostümierung anzulegen: Manchmal reicht es voll und ganz aus, anderen bei ihrem fröhlichen Treiben zuzuschauen, ohne sich selbst zu involvieren.
Es gibt einige markante Unterschiede zwischen dem Cosplayen und Leuten, die sich im Karneval oder zu Halloween verkleiden: Geschieht letzteres zumeist ohne größere Hintergedanken rund um das Kostüm und das, was man für die Dauer eines Tages oder Abends darstellen will, steckt beim Cosplay durchaus ein Stück Lebenseinstellung und Liebe zum Detail dahinter. Nicht zu vergleichen damit, wenn der Faschings-Zorro einen billigen Filzhut trägt oder die Perücke des Karnevalsclowns nach einmaligem Tragen ein Fall für die Mülltonne ist: Man legt insbesondere im Bereich des Star Trek-Cosplays auf möglichst authentische Komponenten, am besten aus dem gleichen Material gefertigt und von der selben Beschaffenheit wie beim Original, großen Wert. Die Definition für Cosplay per se ist übrigens fast schon erschreckend weit gefasst: Streng genommen gehören auch Fußball- und andere Sportfans, die sich für Spiele oder sonstige Veranstaltungen vom Schal bis zu den Socken in den Farben ihrer Lieblingsvereine oder Einzelasse kleiden, ebenfalls zu den Cosplayern, was von den Betreffenden heute auch nicht mehr im gleichen Maß vehement abgestritten wird wie noch vor einigen Jahren.
Cosplay macht glücklich, versichern viele derer, die es zu ihrem Hobby auserkoren haben. Und da man eines im Leben können sollte, nämlich das Gönnen, sei es denjenigen Star Trek-Fans, die einen Großteil ihrer Begeisterung für das Roddenberry’sche Universum in ihrer Verkörperung von dessen Bewohnern sehen, also vollends gegönnt, auch wenn man als Trekkie (oder auch weit davon entfernt) selbst nicht die Affinität dazu besitzt, ein Kostüm anzulegen. Und es gilt stets eins zu bedenken: In der Sternenflottenuniform könnte durchaus ein Rechtsanwalt stecken, während ein Architekt die Kopfmaske eines kriegerischen Klingonen trägt und die fiktive Sprache der einstigen Star Trek-Bösewichter aus dem Effeff beherrscht. Bleiben wir also fair!
von Thorsten Walch
Definitiv gehört der von Oded Fehr dargestellte Admiral Charles Vance zu den interessantesten Nebendarstellern in Star Trek: Discovery, seit er mit Beginn der dritten Staffel dazustieß und wohl auch zumindest in der kommenden vierten Season mit von der Partie sein wird: Der hochrangige Offizier ist nach der unter der Bezeichnung »der Brand« bekannten kosmischen Katastrophe im 32. Jahrhundert der Oberbefehlshaber der letzten Überreste der einst stolzen Sternenflotte und muss im Zuge seiner verantwortungsvollen Aufgabe auch vielerlei wenig populäre Entscheidungen treffen und dabei stets das Wohl und Wehe des gebeutelten intergalaktischen Bündnisses im Auge behalten. Die Wahl des Darstellers von Vance fiel auf Oded Fehr – eine überaus passende Besetzung, da der Darsteller trotz seiner vergleichsweise kleinen Rolle in der Serie bereits jetzt zum Fan-Liebling in manchen Kreisen geworden ist.
Geboren in Israel
Auf die Welt kam Oded Fehr in der bekannten israelischen Wirtschaftsmetropole Tel Aviv (eigentlich Tel Aviv-Jaffa, jedoch meist abgekürzt benannt) am 23. November 1970. Sein Vater stammte ursprünglich aus Deutschland, während seine Mutter spanische und dänische Vorfahren hatte. Schauspieler zu werden fiel Oded in jungen Jahren erst einmal nicht ein: Nach dem dreijährigen Militärdienst bei der israelischen Marine ging er mit seinem Vater zusammen nach Frankfurt am Main, wo Fehr sen. und jun. gemeinsam eine Firma für Telekommunikation und Marketing leiteten, außerdem war der junge Oded auch als Sicherheitskraft für die renommierte und größte israelische Fluggesellschaft El Al tätig. Im Zuge dieser interessanten Tätigkeiten lernte Fehr neben seiner Muttersprache Hebräisch auch fließend Englisch sowie recht gut Deutsch.
Die Liebe zur Schauspielerei …
… entdeckte Oded Fehr während seiner Zeit in Frankfurt in den 1990er-Jahren. Hier wirkte er in einer Schauspielgruppe mit und erkannte dadurch seine Leidenschaft für die darstellenden Künste: Er ging nach London, um an der Bristol Old Vic Theatre School eine Schauspielausbildung zu beginnen, die er auch erfolgreich abschloss. Im Jahr 1998 feierte er in der kleinen Rolle des Victor sein TV-Debüt in der britischen Miniserie Killer Net, in der der junge Paul Bettany (WandaVision) die Hauptrolle spielte und war ferner in einer Folge der ebenfalls britischen Serie The Knock zu sehen.
Auftritt in einem Blockbuster …
1999 war Fehr erstmals in einer tragenden Nebenrolle in einem ausgesprochenen Kino-Blockbuster zu sehen: In Die Mumie (The Mummy) von Regisseur Stephen Sommers erhielt er aufgrund seines orientalischen Aussehens die Rolle des Wüstenkriegers Ardeth Bay, der gemeinsam mit den anderen Helden des Films auf die Jagd nach der titelgebenden, zu neuem Leben erwachten Mumie geht. Noch im gleichen Jahr wirkte er auch in der Erfolgskomödie Rent a Man: Ein Mann für gewisse Sekunden (Deuce Bigalo: Male Gigolo) als Antoine Laconte mit, außerdem sah man ihn im Filmdrama Bread and Roses (2000).
… und im Fernsehen
Es folgten kleinere Rollen in den beiden TV-Eventzweiteilern Cleopatra (1999) und Arabian Nights: Abenteuer aus 1001 Nacht (2000). Von 2001 bis 2002 erhielt Oded als Frank Donovan seine erste Serienhauptrolle in der kurzlebigen, hierzulande nicht ausgestrahlten Krimiserie UC: Undercover und wirkte ferner in der Nebenrolle als Dr. Kokoris in der ebenfalls nur eine Staffel umfassenden und ebenfalls nicht bei uns gezeigten Krankenhausserie Presidio Med (2001) mit.
Kino und TV zeitgleich
Im gleichen Jahr, 2001, war er in Die Mumie kehrt zurück (The Mummy Returns) nochmals als Ardeth Bay zu sehen, auch dieser Film war recht erfolgreich. Es dauerte ein paar Jahre, ehe man Oded Fehr danach in weiteren nennenswerten Rollen wiedersah: Eine der ersten davon war die des Carlos Olivera in der deutsch co-produzierten Horrorvideospielverfilmung Resident Evil: Apocalypse (2004), eine andere die des Dämons Zankou in der 7. Staffel der Fantasy-Mystery-Serie Charmed: Zauberhafte Hexen (Charmed) zwischen 2004 und 2005. Gleichfalls 2005 folgte noch die Rolle als orientalischer Prinz Sadir im Tierfilm Dreamer: Ein Traum wird wahr (Dreamer) sowie Deuce Bigalow: European Gigolo, der Fortsetzung des Films Rent a Man von 1999, wo er erneut die Rolle des Antoine Laconte spielte. In der zwei Staffeln umfassenden Drama/Thriller-Serie Sleeper Cell (2005 bis 2006) spielte er als islamistischer Terrorist Faris »Farik« al-Farik eine Bösewichtrolle und lieh 2005 seine Stimme einer Zeichentrickfigur in der Serie American Dad. 2007 hingegen spielte Fehr ein weiteres Mal die Rolle des Carlos Olivera in Resident Evil: Extinction, 2008 wirkte er als Alek im Kinothriller Betrayed: Preis der Wahrheit (The Betrayed) sowie durch Gastauftritte in den Serien Burn Notice und Eleventh Hour: Einsatz in letzter Sekunde (Eleventh Hour) mit. 2009 folgte der SchleFaZ-Kandidat Super Hybrid (Hybrid), in dem Oded Fehr die Hauptrolle als Ray spielte sowie das unabhängig produzierte Drama Drool