Die täglichen Gesetze des Erfolgs - Robert Greene - E-Book

Die täglichen Gesetze des Erfolgs E-Book

Robert Greene

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Beschreibung

Robert Greene, Nr.-1-»New York Times«-Bestsellerautor macht seit mehr als zwei Jahrzehnten Millionen Menschen die Weisheit und Philosophie der alten Denker zugänglich und zeigt ihnen den Weg zu mehr Wissen, Macht und Selbstvervollkommnung auf. In seinem neuen Buch bietet er seinen Lesern die Essenz aus seinen bisherigen Werken. Es sind 366 tägliche Gesetze, Rezepte für Erfolg im professionellen und privaten Bereich. Zudem steht jeder Monat im Zeichen eines grundlegenden Themas: Macht, Verführung, Überzeugungskraft, Strategie, menschliche Natur, Selbstbeherrschung, Psychologie, Führung oder Kreativität. »Tägliches Studium«, schrieb Leo Tolstoi 1884, »ist für alle Menschen notwendig.« Dieses Buch ist ein Mittel, um die Weisheiten zu verinnerlichen, die in Greenes Büchern enthalten sind – es lohnt sich, es ein Leben lang wieder und wieder zu lesen.

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Seitenzahl: 548

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ROBERT GREENE

DIE TÄGLICHEN GESETZE DES ERFOLGS

ROBERT GREENE

DIE TÄGLICHEN GESETZE DES ERFOLGS

366 GEDANKEN ÜBER MACHT, VERFÜHRUNG, STRATEGIE, MEISTERSCHAFT UND DIE MENSCHLICHE NATUR

FBV

Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek:Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie. Detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar.

Für Fragen und Anregungen:

[email protected]

4. Auflage 2024

© 2022 by FinanzBuch Verlag, ein Imprint der Münchner Verlagsgruppe GmbH

Türkenstr. 89

80799 München

Tel.: 089 651285-0

Die englische Originalausgabe erschien 2021 bei VIKING, an imprint of Penguin Random House LLC dem Titel The Daily Laws: 366 Meditations on Power, Seduction, Mastery, Strategy, and Human Nature. Copyright © 2021 by Robert Greene. All rights reserved.

Alle Rechte, insbesondere das Recht der Vervielfältigung und Verbreitung sowie der Übersetzung, vorbehalten. Kein Teil des Werkes darf in irgendeiner Form (durch Fotokopie, Mikrofilm oder ein anderes Verfahren) ohne schriftliche Genehmigung des Verlages reproduziert oder unter Verwendung elektronischer Systeme gespeichert, verarbeitet, vervielfältigt oder verbreitet werden. Wir behalten uns die Nutzung unserer Inhalte für Text und Data Mining im Sinne von § 44b UrhG ausdrücklich vor.

Übersetzung: Dr. Gabriele Würdinger, Norbert Juraschitz, Helmut Dierlamm

Redaktion: Anne Büntig-Blietzsch

Korrektorat: Silvia Kinkel

Umschlaggestaltung: Catharina Aydemir

Foto Autor S. 463: © Susan Anderson

Satz: Zerosoft, Timisoara

Druck: GGP Media GmbH, Pößneck

eBook by tool-e-byte

ISBN Print 978-3-95972-565-1

ISBN E-Book (PDF) 978-3-98609-072-2

ISBN E-Book (EPUB, Mobi) 978-3-98609-073-9

Weitere Informationen zum Verlag finden Sie unter

www.finanzbuchverlag.de

Beachten Sie auch unsere weiteren Verlage unter www.m-vg.de.

Zum Gedenken an Brutus, die tollste Katze, die je gelebt hat

Inhalt

VORWORT

JANUAR

Ihre Lebensaufgabe: Den Samen für Meisterschaft legen

FEBRUAR

Die ideale Lehrzeit: Sich selbst transformieren

MÄRZ

Der Meister bei der Arbeit: Der Erwerb von Fertigkeiten und das Erreichen von Meisterschaft

APRIL

Der perfekte Höfling: Das Spiel der Macht

MAI

Die vorgeblichen Spielverweigerer im Machtspiel: Toxische Typen und verborgene Machtstrategien erkennen

JUNI

Die göttliche Fertigkeit: Die Kunst der Indirektheit und Manipulation beherrschen

JULI

Verführerische Charaktere: In Herz und Verstand eindringen

AUGUST

Meister der Überzeugung: Den Widerstand anderer aufweichen

SEPTEMBER

Der große Stratege: Auswege aus der taktischen Hölle

OKTOBER

Das emotionale Ich: Sich mit der eigenen dunklen Seite abfinden

NOVEMBER

Der rationale Mensch: Erkennen Sie Ihr höheres Ich

DEZEMBER

Das kosmische Erhabene: Erweitern Sie Ihren Geist bis an die fernsten Grenzen

DER AUTOR

Vorwort

Seit wir Menschen als Art existieren, ist unser schieres Überleben und unser Erfolg von unserem Realitätsbezug abhängig. Für unsere Vorfahren bedeutete das, dass sie eine große Sensibilität für ihre Umwelt entwickeln, auf jede Wetterveränderung reagieren, die Anwesenheit von Raubtieren erspüren und mögliche Nahrungsquellen entdecken mussten. Sie mussten immer hellwach und auf der Hut sein und ständig darüber nachdenken, was ihnen die Umwelt mitteilte.

Unter dem unmittelbaren Druck, dass jede Unaufmerksamkeit tödliche Folgen haben konnte, entwickelte sich das menschliche Gehirn zu einem Instrument, das dem Menschen nicht nur half, Gefahren zu erkennen, sondern auch langsam die Kontrolle über eine gefährliche Umwelt zu erringen. Als unsere Vorfahren begannen, auch in sich hineinzuschauen und sich ihren Wünschen und Fantasien hinzugeben, bestrafte sie die Realität unbarmherzig für ihre Irrtümer und Fehlentscheidungen.

Heute, viele 100.000 Jahre später, haben wir immer noch dasselbe Gehirn, das für die ursprünglichen Lebensbedingungen bestimmt war. Weil wir jedoch immer mehr Kontrolle über unsere Umwelt gewonnen haben und sich der materielle Druck enorm verringert hat, sind die Gefahren viel subtiler geworden. Sie begegnen uns nicht mehr in Gestalt von Leoparden, sondern in Gestalt von Menschen und ihrer psychologischen Tricks und in Gestalt der heiklen politischen und sozialen Spiele, die wir spielen müssen. Da die Gefahren nun weniger offensichtlich sind, reagiert unser Geist tendenziell weniger sensibel auf unsere Umwelt - was unser größtes Problem ist. Wir wenden uns nach innen und vertiefen uns in unsere Träume und Fantasien. Wir werden naiv.

Diese gefährliche Neigung wird zusätzlich dadurch verstärkt, dass unsere Kultur versucht, uns alle möglichen falschen Vorstellungen in den Kopf zu setzen. Dies führt dazu, dass wir die Welt und die menschliche Natur sehen, wie sie sein sollten, und nicht, wie sie wirklich sind. Wir handeln nach diesen falschen Vorstellungen, und genau wie in der Vergangenheit, werden wir für unsere Irrtümer letztlich durch die Realität und unsere Umwelt bestraft. Wir verlieren dabei vermutlich nicht das Leben, aber unser Berufsleben und unsere Beziehungen entwickeln sich in eine falsche Richtung. Wir machen andere Menschen für unsere Probleme verantwortlich, obwohl wir sie selbst durch unsere Naivität und unsere Fantasien verursacht haben, die wir uns zu eigen gemacht haben und die unbewusst unsere Handlungen bestimmen.

Einige der falschen Vorstellungen in unserer Kultur, die uns in die Irre führen können, sind folgende: In Bezug auf unsere Berufslaufbahn glauben wir zum Beispiel, es sei entscheidend für unseren künftigen Erfolg, wo wir zur Schule gegangen sind, wen wir kennen und mit wem wir Verbindungen haben. Wir glauben, wir müssten um jeden Preis vermeiden, Fehler zu machen, zu scheitern oder in Konflikte zu geraten und müssten möglichst schnell Geld verdienen, auf uns aufmerksam machen und an die Spitze kommen. Wir haben die Vorstellung, dass Arbeit Spaß machen sollte, dass Langeweile schlecht sei und dass wir Abkürzungen nehmen könnten, um wirklich gut zu werden. Wir glauben, Kreativität sei eine Gabe, mit der wir geboren werden. Wir sind der Ansicht, alle seien gleich und Hierarchien gehörten der Vergangenheit an.

In Bezug auf andere Menschen glauben wir, die meisten unserer Freunde und Kollegen würden uns mögen und uns nur das Beste wünschen. Wenn sich jemand schlecht verhält, aber Besserung gelobt, glauben wir ihm. Wir denken, dass Menschen, die voller Überzeugung und mit einer gewissen Empörung sprechen, bestimmt die Wahrheit sagen, und mächtige Menschen, einschließlich unserer Chefs, nie unsicher seien. Wir glauben nicht, dass sich hinter einem ausgesprochen netten und zuvorkommenden Verhalten ein finsteres und abartiges Wesen verbergen kann. Wir nehmen an, dass jemand, der fortschrittliche Ideen vertritt, einen entsprechend tugendhaften Charakter haben müsse, und dass Menschen immer dankbar seien, wenn wir ihnen einen Gefallen tun.

In Bezug auf uns selbst meinen wir, es sei wichtig, ehrlich zu sein und anderen zu sagen, was wir denken. Wir halten es für gut, uns von unserer besten Seite zu zeigen - unsere Intelligenz, unseren Fleiß und so weiter. Wenn uns etwas Schlimmes zustößt, empfinden wir uns als Opfer und in keiner Weise für das Übel verantwortlich. Wir sehen natürlich, dass manche Leute narzisstisch, aggressiv, neidisch, großspurig und manipulativ sind, aber wir halten sie für Ausnahmen, und meinen, wir selbst hätten keine dieser Eigenschaften.

Geprägt von solchen naiven Vorstellungen, treten wir meist als noch recht junge Menschen in die Arbeitswelt ein und die Realität verpasst uns einen Schlag ins Gesicht. Wir entdecken, dass manche Menschen ein schwaches Ego haben, oft hinterhältig sind und ganz anders, als es den Anschein hat. Wir werden von ihrer Gleichgültigkeit oder von plötzlichen Akten des Verrats überrascht. Wir selbst zu sein und einfach zu sagen, was wir denken, kann uns in alle möglichen Schwierigkeiten bringen. Letztlich wird uns bewusst, dass die Arbeitswelt voller taktischer Spiele ist, auf die uns niemand vorbereitet hat.

Manche unserer beruflichen Entscheidungen, die auf dem Wunsch nach Geld und Aufmerksamkeit beruhen, führen zu Ernüchterung und emotionalem Burnout und letztlich in die Sackgasse. Und wenn wir nicht ehrlich mit uns selbst sind und unsere eigenen Fehler und Schwächen übertünchen, entwickeln wir Verhaltensmuster, über die wir keine Kontrolle mehr haben. Mit den Jahren, wenn sich die Missverständnisse, Fehlleistungen und unrealistischen Entscheidungen häufen, kann es passieren, dass wir verbittert und verwirrt werden und Schaden nehmen.

Dieses Buch,. Die täglichen Gesetze des Erfolgs, soll Ihnen dabei helfen, diese schädlichen Verhaltensmuster aufzulösen und Ihren Realitätsbezug wiederzufinden. Es nimmt die falschen Vorstellungen aufs Korn, denen wir ausgesetzt sind, und versucht, Ihnen die fest verwurzelten Eigenschaften der menschlichen Natur und die reale Funktionsweise unseres Gehirns nahezubringen. Es soll Sie in einen radikalen Realisten verwandeln, der Menschen und Ereignisse durch eine Klarheit schaffende Linse sieht und mit wachsender Sensibilität auf die Gefahren und Gelegenheiten in seinem sozialen Umfeld reagiert. Dieses Buch beruht auf 25 Jahren intensiver Forschungsarbeit über die Themen Macht, Überredung, Strategie, Meisterschaft und Natur des Menschen und ist eine konzentrierte Fassung aller Lehren, die in meinen Büchern enthalten sind.

Die Einträge in den ersten drei Monaten helfen Ihnen, all die externen Stimmen loszuwerden, die Ihnen sagen, welche Berufslaufbahn Sie einschlagen sollen. Stattdessen werden Sie mit Ihrer eigenen Stimme, mit dem, was Sie einzigartig macht, und mit Ihrer Bestimmung in Verbindung gebracht. Wenn diese Verbindung hergestellt ist, besitzen Sie einen Führer für alle künftigen Entscheidungen hinsichtlich Ihrer beruflichen Laufbahn. Durch die Lektüre erfahren Sie, dass es nicht auf Bildung oder Geld ankommt, sondern auf Ihre Hartnäckigkeit und die Intensität Ihrer Lernbegierde; dass Fehlschläge, Fehler und Konflikte oft die denkbar beste Ausbildung sind; und dass aus alledem wahre Kreativität und Meisterschaft entstehen.

In den folgenden drei Monaten lernen Sie das politisch-taktische Wesen der Arbeitswelt kennen und finden heraus, wie gefährlich es ist, den äußeren Schein für die Realität zu halten. Sie lernen, schädliche Typen zu erkennen, bevor diese Sie in ihren emotionalen Mahlstrom hineinziehen, und Sie erfahren, wie Sie die großen Manipulatoren da draußen überlisten können.

Im dritten Quartal sollen Sie lernen, wie wirkliche Überzeugungskraft und echter Einfluss funktionieren: nicht indem Sie zuerst an sich selbst denken und sagen, was Ihnen gerade durch den Kopf geht, sondern indem Sie sich in Ihr Gegenüber hineinversetzen und an dessen Eigeninteresse appellieren. Sie lernen außerdem, im Leben ein überlegener Stratege zu sein, also die Angelegenheiten, an die Sie aus tiefster Überzeugung glauben, wirksam zu fördern und Ihre Ziele zu verwirklichen.

In den letzten drei Monaten werden Sie mit den grundlegenden Motiven vertraut gemacht, die das menschliche Verhalten bestimmen - auch das Ihre. Sie werden darüber nachdenken, wer Sie sind, und erkennen, dass Sie wie wir alle ein fehlbares menschliches Wesen sind. Das kann nicht nur Ihr Mitgefühl und Ihre Akzeptanz anderen Menschen gegenüber vergrößern, sondern auch Ihre eigenen negativen Verhaltensmuster ändern. Durch die Einträge in diesem letzten Quartal sollen Sie außerdem lernen, sich mit Ihren tiefsten Ängsten wegen Ihrer Sterblichkeit auseinanderzusetzen, sich dadurch für das wirklich ehrfurchtgebietende Wesen des Lebens zu öffnen und jeden Moment zu begrüßen, der Ihnen noch bleibt, um seine Erhabenheit wahrzunehmen.

Die Einträge stammen aus fünf meiner bereits erschienenen Bücher und aus. The Law of the Sublime, an dem ich gerade arbeite, sowie aus Interviews und Vorträgen, Blogeinträgen und Online-Essays, die ich im Lauf der Jahre gegeben, gehalten und geschrieben habe. Am Ende jedes Eintrags gebe ich entweder den Titel und das Kapitel des Buches oder eine andere Quelle an, aus dem der Eintrag stammt, damit Sie Ihre Gedanken zu bestimmten Themen vertiefen können. Jeder Monat hat einen Titel und ein Unterthema und beginnt mit einem kurzen Essay. Darin erläutere ich den Zusammenhang zwischen den Gedanken in meinen Büchern und meinen eigenen Erfahrungen, den Schwierigkeiten, die ich zu bewältigen hatte, und den Lehren, die ich aus ihnen gezogen habe.

Sie können dieses Buch selektiv lesen und nach Lust und Laune von einem Thema zum anderen springen, je nachdem welche Gedanken zum gegenwärtigen Moment Ihres Lebens passen. (Das Inhaltsverzeichnis kann Ihnen beim Auffinden der entsprechenden Stellen helfen, wenn Sie wollen.) Am besten jedoch lesen Sie. Die täglichen Gesetze des Erfolgs ganz durch und fangen mit dem Datum an, an dem Sie es in die Hand bekommen haben. So können Sie sich in alle Themen vertiefen, sie gründlich verarbeiten und die lebenswichtige Gewohnheit entwickeln, die Welt zu sehen, wie sie ist. Dies geschieht am besten, indem Sie sich möglichst oft Notizen machen, in denen Sie die Einträge im Buch zu Ihren eigenen vergangenen und gegenwärtigen Erfahrungen in Bezug setzen. Noch besser ist es, wenn Sie einige der Ideen in die Tat umsetzen und über die daraus folgenden Erfahrungen in der realen Welt nachdenken.

Letztendlich sollten Sie. Die täglichen Gesetze des Erfolgs als eine Art Bildungsroman betrachten. Der Bildungsroman ist ein literarisches Genre, das sich im 18. Jahrhundert entwickelt hat und bis heute besteht. Er erzählt eine Geschichte, in der ein, oft recht junger, Protagonist, voller naiver Vorstellungen ins Leben tritt. Der Autor schickt ihn auf eine Reise durch ein Land, in dem es von Schurken, Lügnern und Narren nur so wimmelt. Dabei verliert der Protagonist allmählich seine zahlreichen Illusionen, weil er von der realen Welt erzogen wird. Und am Ende sieht er ein, dass die Realität unendlich viel interessanter und reichhaltiger ist als all die unrealistischen Vorstellungen, die man ihm eingetrichtert hat, und geht erleuchtet, kampferprobt und weit klüger, als es seinem Alter entspräche, aus seinen Abenteuern hervor.

In. Die täglichen Gesetze des Erfolgs sind Sie selbst der Protagonist und Sie werden ebenfalls auf eine Reise durch ein Land voller gefährlicher und schädlicher Typen geschickt. Das hilft Ihnen dabei, Ihre Illusionen zu verlieren, wappnet Sie für künftige Schlachten, damit Sie Trost und Vergnügen darin finden, die Menschen und die Welt in ihrem wahren Licht zu sehen.

Weisheit wird uns nicht geschenkt. Wir müssen sie entdecken, indem wir eine Reise durch die Wildnis machen, die kein anderer für uns machen kann [...] Die Leben, die Sie bewundern, die Haltungen, die Ihnen als edel erscheinen, sind nicht das Ergebnis häuslichen Unterrichts durch einen Vater oder durch Lehrer in der Schule. Sie haben einen ganz anderen Ursprung, nämlich die Reaktion auf alles, was in ihrer Umgebung böse oder gewöhnlich war. Sie stehen für einen Kampf und einen Sieg.

Marcel Proust

Januar

Ihre LebensaufgabeDEN SAMEN FÜR MEISTERSCHAFT LEGEN

Wir alle werden einzigartig geboren. Diese Einzigartigkeit ist genetisch in unserer DNA codiert. Wir sind ein einmaliges Phänomen im Universum, unseren genauen genetischen Aufbau hat es nie zuvor gegeben und wird es nie wieder geben. Bei uns allen zeigt sich diese Einzigartigkeit erstmals in der Kindheit durch gewisse frühe Neigungen. Wir verfügen über. Kräfte, die von einem tieferen Ort stammen, als das bewusste Wort ausdrücken kann. Sie bewirken, dass wir uns von bestimmten Erfahrungen angezogen und von anderen abgestoßen fühlen. Indem uns diese Kräfte hierhin und dorthin lenken, beeinflussen sie unsere geistige Entwicklung auf eine ganz bestimmte Weise. Bildlich gesprochen ist es wie folgt: Bei unserer Geburt wird ein Samen gelegt. Dieser Samen ist unsere Einzigartigkeit. Er will aufgehen, sich verwandeln und zu seinem vollen Potenzial erblühen. Er verfügt über eine natürliche, selbstbehauptende Energie, und Ihre Lebensaufgabe besteht darin, diesen Samen zum Blühen zu bringen, seine Einzigartigkeit durch Ihr Wirken auszudrücken. Sie haben ein Schicksal zu erfüllen. Je stärker Sie den Samen spüren und pflegen (als eine Kraft, eine Stimme oder in irgendeiner anderen Form), umso größer ist die Chance, dass Sie Ihre Lebensaufgabe erfüllen und es zur. Meisterschaft bringen. Der Monat Januar ist gänzlich der Entdeckung und Entwicklung Ihrer Lebensaufgabe gewidmet, Ihres Lebenszwecks. Sie sind auf die Welt gekommen, um ihn zu erfüllen.

Schon in sehr jungen Jahren, als ich vielleicht acht war, wusste ich, dass ich Schriftsteller werden wollte. Ich empfand eine gewaltige Begeisterung für Bücher und Worte. In meiner Jugend dachte ich zunächst, ich würde Romanschriftsteller werden, aber nach meinem Universitätsabschluss musste ich meinen Lebensunterhalt verdienen und erkannte, dass dies als Romanschriftsteller sehr schwierig war. Und so kam ich allmählich zum Journalismus, mit dem ich immerhin meinen Lebensunterhalt verdienen konnte (ich lebte damals in New York). Eines Tages jedoch, ich hatte schon mehrere Jahre als Journalist und Redakteur gearbeitet, aß ich mit einem Mann zu Mittag, der gerade einen Artikel redigiert hatte, den ich für eine Zeitschrift geschrieben hatte. Nach dem dritten Martini gestand er mir endlich, warum er mich zum Essen eingeladen hatte. »Sie sollten ernsthaft einen Berufswechsel in Erwägung ziehen«, sagte er. »Sie sind nicht aus demselben Holz wie Schriftstellers geschnitzt. Sie arbeiten zu undiszipliniert. Ihr Stil ist zu exzentrisch. Ihre Gedanken sind dem durchschnittlichen Leser schlicht und einfach nicht vermittelbar. Studieren Sie Jura, Robert, oder Wirtschaftswissenschaften. Ersparen Sie sich die Qual.«

Zunächst waren diese Worte wie ein Schlag in den Magen für mich. Aber in den folgenden Monaten erkannte ich, dass ich einen Beruf ergriffen hatte, der nicht zu mir passte, und dass sich diese Unvereinbarkeit in meiner Arbeit niederschlug. Ich musste mit dem Journalismus aufhören. Diese Erkenntnis führte bei mir zu einer Wanderschaft. Ich reiste kreuz und quer durch Europa und ergriff alle erdenklichen Jobs. Ich arbeitete auf dem Bau in Griechenland, unterrichtete Englisch in Barcelona, war Rezeptionist in einem Hotel in Paris, Fremdenführer in Dublin und machte ein Praktikum bei einer englischen Firma, die Dokumentarfilme fürs Fernsehen herstellte. Auch versuchte ich, Romane und Theaterstücke zu schreiben. Schließlich kehrte ich zurück nach Los Angeles, wo ich geboren und aufgewachsen war. Dort arbeitete ich in einem Detektivbüro und machte andere seltsame Jobs. Schließlich ging ich zum Film, wo ich als Regieassistent, Rechercheur, Story-Entwickler und Drehbuchautor arbeitete. In diesen langen Wanderjahren brachte ich es auf etwa 60 verschiedene Jobs. Ab 1995 begannen sich meine Eltern (Gott segne sie) ernsthaft Sorgen um mich zu machen. Ich war inzwischen 36 Jahre alt, hatte allem Anschein nach die Orientierung verloren und schien mich für nichts entscheiden zu können. Damals hatte ich Momente großer Zweifel und sogar Depressionen, ich fühlte mich aber nicht verloren. Etwas in meinem Inneren trieb mich an und leitete mich.

Ich suchte und erkundete, ich lechzte nach Erfahrungen - und ich hörte nie mit dem Schreiben auf. In eben jenem Jahr, als mich ein weiterer Job nach Italien geführt hatte, lernte ich Joost Elffers kennen, der Bücher herausgab und produzierte. Während eines Spaziergangs auf den Kais von Venedig fragte er mich, ob ich irgendeine Idee für ein Buch hätte.

Plötzlich, wie aus heiterem Himmel, brach die Idee aus mir heraus. Ich erzählte Elffers, dass ich ständig Geschichtsbücher läse, und die Geschichten über Julius Caesar, die Borgias und Ludwig XIV. genau die Geschichten seien, die ich bei all meinen verschiedenen Jobs selbst erlebt hätte - nur weniger blutig. Menschen wollen Macht, und sie wollen verbergen, dass sie Macht wollen. Also spielen sie Spiele. Sie manipulieren und intrigieren im Verborgen und pflegen dabei die ganze Zeit eine nette, ja scheinheilige Fassade. Ich wollte diese Spiele aufdecken.

In meinem Inneren hatte etwas klick gemacht, als ich Elffers so spontan den Plan präsentierte, aus dem letztendlich mein erstes Buch, Power - Die 48 Gesetze der Macht, werden sollte. Ich spürte eine gewaltige Aufregung in mir. Es fühlte sich natürlich an und schicksalhaft. Elffers war auch sichtlich aufgeregt, was meine Aufregung sogar noch steigerte. Er sagte, ihm gefalle die Idee und er werde mir meinen Lebensunterhalt bezahlen, bis das Buch halb fertig sei. Dann werde er versuchen, es an einen Verleger zu verkaufen. Er selbst wollte die Produktion und die Gestaltung übernehmen. Als ich nach Los Angeles zurückkehrte und an. Power zu arbeiten begann, wusste ich, dass dies die einzige Chance in meinem Leben war, der einzige Weg, um der ewigen Wanderschaft zu entkommen. Also brachte ich vollen Einsatz. Ich setzte jedes verfügbare Quäntchen Energie dafür ein, denn entweder würde das Buch ein Erfolg werden oder mein Leben wäre gescheitert. Also ließ ich all die Lehren, die ich gezogen hatte, in das Buch einfließen und meine ganze Erfahrung als Schriftsteller und all die Disziplin, die ich mir als Journalist angeeignet hatte, all die guten und schlechten Erfahrungen, die ich in meinen 60 verschiedenen Jobs gesammelt hatte, und all die furchtbaren Chefs, mit denen ich zu tun gehabt hatte. Tatsächlich war die innerliche Spannung beim Schreiben des Buches für die Leser und Leserinnen zu spüren, und so wurde das Buch, sehr zu meiner Überraschung und über meine kühnsten Träume hinaus, ein gewaltiger Erfolg.

Wenn ich nun, etwa 25 Jahre später, auf all dies zurückschaue, erkenne ich, dass das, was mich angetrieben und geleitet hat, das Gefühl war, dass ich eine Bestimmung, ein Schicksal, habe. Es war, als ob eine Stimme in mir flüsterte: »Gib nicht auf. Versuche es nur immer weiter.« Diese Stimme hatte ich schon als Kind gehört, und sie führte mich zu meiner Lebensaufgabe. Es dauerte viele Jahre, in denen ich viele Fehler machte und Hindernisse überwand, aber die Stimme sorgte dafür, dass ich weitermachte und seltsam hoffnungsvoll blieb.

Und jetzt, viele Bücher später, widme ich mich immer noch leidenschaftlich dieser Aufgabe. Wie jeder Mensch brauche ich immer noch das Gefühl einer Bestimmung, die mich jeden Tag leitet. Jedes Buch, das ich schreibe, muss mir das Gefühl vermitteln, dass es zu diesem Schicksal gehört, dass es geschrieben werden sollte. Dieses Gefühl einer Bestimmung, das ich mein ganzes Leben lang hatte und seit 25 Jahren so viel deutlicher spüre, hat mich meiner Ansicht nach durch alle schlimmen Augenblicke in meinem Leben geführt. Ich glaube, dies geschieht bei jedem Menschen, sobald er anfängt, es zu spüren, sobald er danach sucht.

Die eigentliche Lehre in diesem Zusammenhang besteht darin, dass ich lange gebraucht habe, um zu dieser Einsicht zu gelangen, und dass ich viele Umwege genommen habe. Sie kann einem also auch noch spät im Leben kommen, in den Dreißigern, den Vierzigern oder danach. Aber mein Leben hat sich für immer verändert, als ich meine Lebensaufgabe angenommen habe.

1. JANUAR

Entdecken Sie Ihre Berufung

Jeder hat sein eigen Glück unter den Händen, wie der Künstler eine rohe Materie, die er zu einer Gestalt umbilden will. Aber es ist mit dieser Kunst wie mit allen; nur die Fähigkeit dazu wird uns angeboren, sie will gelernt und sorgfältig ausgeübt sein.

JOHANN WOLFGANG VON GOETHE

In Ihnen schlummert eine innere Kraft, die Sie zu Ihrer Lebensaufgabe hinführen möchte - zu dem, was Sie in diesem Leben vollbringen sollen. In Ihrer Kindheit war diese Kraft unmissverständlich. Sie wies Sie auf Aktivitäten und Themen hin, die Ihren natürlichen Neigungen entsprachen und die in Ihnen eine tiefe, ursprüngliche Neugierde weckten. In späteren Jahren, wenn Sie mehr auf Eltern und Freunde hören und die zermürbenden täglichen Sorgen zunehmen, ist diese Kraft mal stärker und mal schwächer zu spüren. Vielleicht liegt hierin die Ursache für Ihre Unzufriedenheit - eine fehlende Verbindung zu dem, was Sie wirklich sind und einzigartig macht. Der erste Schritt zur Meisterschaft ist immer nach innen gerichtet - Sie müssen erfahren, wer Sie wirklich sind und sich wieder mit dieser angeborenen Kraft verbinden. Wenn Sie diese klar erkennen, werden Sie die richtige Laufbahn einschlagen, und alles andere wird sich finden. Es ist nie zu spät, um diesen Prozess zu beginnen.

Gesetz des Tages: Meisterschaft ist ein Prozess. Sein Ausgangspunkt besteht darin, dass Sie Ihre Berufung entdecken.

Mastery, I: Discover Your Calling - The Life’s Task

2. JANUAR

Knüpfen Sie an die fixe Idee Ihrer Kindheit an

Als Marie Curie, die später als Physikerin das Radium entdecken sollte, vier Jahre alt war, kam sie ins Arbeitszimmer ihres Vaters und blieb wie gebannt vor einer Vitrine voller Laborgeräte für chemische und physikalische Experimente stehen. Von da an kam sie immer wieder in dieses Zimmer, starrte die Instrumente an und stellte sich die verschiedensten Experimente vor, die sie mit den Röhrchen und Messinstrumenten durchführen könnte. Jahre später, als sie zum ersten Mal ein wirkliches Labor betrat, fand sie sofort wieder Anschluss an die fixe Idee ihrer Kindheit. Sie hatte ihre Berufung gefunden.

Gesetz des Tages: Sie waren aus gutem Grund als Kind von etwas Bestimmtem regelrecht besessen. Knüpfen Sie wieder daran an.

Mastery, I: Discover Your Calling - The Life’s Task

3. JANUAR

Die Stimme

Authentische Selbstheit kann teilweise als die Fähigkeit definiert werden, diese Impulsstimmen in sich selbst zu hören, d.h. zu erkennen, was man wirklich will oder nicht will, wofür man geeignet und wofür man nicht geeignet ist.

ABRAHAM MASLOW

Seit meiner Jugend bin ich fasziniert von Wörtern. Ich erinnere mich, dass meine Lehrerin in der vierten Klasse das Wort. Zimmermann an die Tafel schrieb und uns aufforderte, mit seinen Buchstaben so viele Wörter wie möglich zu bilden. »Zimmer«, »Mann«, »Reim«, »Name« und so weiter. Und ich dachte nur begeistert: »Wow! Soll das heißen, dass man einfach so Buchstaben nehmen und sie zu neuen Wörtern zusammensetzen kann?« Kindliche Sehnsüchte sind schwer in Worte zu fassen. Abraham Maslow nannte sie »innere Stimmen«. Er erkannte, dass Kinder schon ab einem sehr frühen Alter genau wissen, was sie mögen und was nicht. Das ist eine besonders menschliche und mächtige Eigenschaft. Auch Sie verspürten diese Antriebe. Sie verabscheuten manche Tätigkeiten und liebten andere. Sie mochten vielleicht wie ich Wörter und verabscheuten Mathematik. Sie waren von bestimmten Büchern begeistert und fanden andere langweilig. Diese frühen Neigungen zu erkennen, ist deshalb so wichtig, weil sie deutliche Hinweise auf eine Anziehungskraft geben, die nicht von den Wünschen anderer Menschen infiziert ist. Sie sind Ihnen nicht von Ihren Eltern beigebracht worden; ihre Beiträge sind oberflächlicher und vollziehen sich auf einer verbaleren und bewussteren Ebene. Die hier gemeinten Hinweise kommen aus einem tieferen Bereich und können nur Ihre eigenen sein, sie sind Abbilder Ihrer ureigenen Chemie.

Gesetz des Tages: Tun Sie heute etwas, was Sie als Kind gern getan haben. Versuchen Sie, dadurch wieder Kontakt zu Ihren inneren Stimmen zu bekommen.

Robert Greene im Gespräch mit Ryan Holiday bei. Live Talks Los Angeles, 11. Februar 2019

4. JANUAR

Es ist schon in Ihnen drin

Früher oder später scheint uns etwas auf einen ganz bestimmten Weg zu rufen. Dieses »Etwas« kann uns als Signalruf aus der Kindheit in Erinnerung geblieben sein, wenn ein Drang oder eine Faszination wie eine Verkündigung aus dem Nichts einschlug: Dies muss ich tun, dies muss ich haben. Dies bin ich.

JAMES HILLMAN

Möglicherweise empfangen wir nach unserer Kindheit diese Signale aus unserem Innersten nicht mehr. Sie sind unter all dem, was wir hinzugelernt haben, vergraben. Dabei kann unsere Macht und unsere Zukunft davon abhängen, dass wir uns wieder auf diesen Kern besinnen und zu unserem Ursprung zurückkehren. Suchen Sie deshalb nach Anzeichen, die auf solche Neigungen in Ihren ersten Lebensjahren hindeuten. Hilfreich ist es dabei, auf unsere Reaktionen auf einfache Dinge zu achten; den Wunsch, eine Tätigkeit zu wiederholen, die uns noch nie langweilig wurde; ein Thema, das in ganz besonderem Maß unsere Neugier weckte; das Gefühl von Kontrolle bei bestimmten Tätigkeiten. Es ist alles schon in uns angelegt. Sie müssen nichts neu erschaffen, sondern brauchen nur auszugraben, was schon immer tief in Ihnen geruht hat. Wenn wir uns in einem beliebigen Lebensalter wieder auf unseren Kern besinnen, erwecken wir auch einen Teil unserer ursprünglichen Leidenschaft wieder zum Leben und finden einen Weg, der zu unserer Lebensaufgabe werden kann.

Gesetz des Tages: Fragen Sie jemanden, der sich an Ihre Kindheit erinnern kann, nach Ihren damaligen Interessen. Entdecken Sie diese frühen Leidenschaften wieder.

Mastery, I: Discover Your Calling - The Life’s Task

5. JANUAR

Werden Sie sich bewusst, wovon Sie sich angezogenfühlen, und vertiefen Sie sich darin

Der 1951 geborene Sprachwissenschaftler Daniel Everett wuchs im südkalifornischen Westernstädtchen Holtville nahe der mexikanischen Grenze auf. Schon seit seiner frühesten Kindheit fühlte er sich zur mexikanischen Kultur hingezogen, die ihn umgab. Alles daran faszinierte ihn: der Klang der Sprache der Wanderarbeiter, das Essen und die Umgangsformen, die sich so sehr von der Welt der Angloamerikaner unterschieden. Die mexikanische Sprache und Kultur hatte ihn fortan nicht mehr losgelassen, und er wurde zum Experten für die kulturelle Diversität in der Welt und deren Bedeutung für unsere Evolution.

Gesetz des Tages: Wovon haben Sie sich schon immer angezogen gefühlt? Beschäftigen Sie sich heute intensiv damit.

Mastery, I: Discover Your Calling - The Life’s Task

6. JANUAR

Das Gesetz ist Veränderung

Hinsichtlich Ihrer Karriere und deren unvermeidlichen Wendungen sollten Sie folgendermaßen denken: Sie sind an keine bestimmte Position gebunden; Sie sind keiner Laufbahn und keinem Unternehmen verpflichtet. Sie dienen einzig Ihrer Lebensaufgabe, die Sie voll zum Ausdruck bringen wollen. Es liegt an Ihnen, sie zu erkennen und zu steuern. Andere müssen Ihnen dabei weder helfen noch Sie beschützen. Sie sind auf sich gestellt. Änderungen sind unvermeidlich, gerade in bewegten Zeiten. Da Sie auf sich gestellt sind, müssen Sie die Veränderungen in Ihrem Beruf auch selbst im Auge behalten und Ihre Lebensaufgabe daran anpassen. Halten Sie nicht an alten Handlungsweisen fest, da Sie sonst Gefahr laufen, ins Hintertreffen zu geraten und dann dafür büßen zu müssen. Sie sind stets beweglich und anpassungsfähig. Wenn Ihnen Veränderungen aufgezwungen werden wie dem Boxer Freddie Roach, dürfen Sie nicht gleich überreagieren oder in Selbstmitleid verfallen. Roach fand den Weg zurück in den Ring, weil er begriff, dass er nicht das Boxen an sich liebte, sondern eher den Wettkampf und das strategische Denken. Mit dieser Denkweise gab er seinen Neigungen eine neue Orientierung. innerhalb des Boxsports. Genau wie Roach wollen auch Sie nicht auf bereits erworbene Fähigkeiten und Erfahrungen verzichten, sondern neue Wege finden, um sie anwenden zu können. Ihr Blick ist auf die Zukunft gerichtet und nicht auf die Vergangenheit. Eine derartige schöpferische Neuorientierung führt uns häufig auf einen besseren Weg. Wir werden aus unserer Selbstzufriedenheit gerissen und müssen neu bestimmen, in welche Richtung wir gehen wollen.

Gesetz des Tages: Passen Sie Ihre Neigungen an und vermeiden Sie es, starre Ziele oder Träume zu haben. Das Leben ist Veränderung.

Mastery, I: Discover Your Calling - The Life’s Task

7. JANUAR

Geld und Erfolg

Vielen Menschen verschafft die Jagd nach Geld und Status viel Motivation und Konzentration. Sie sind der Meinung, dass die Suche nach einer Berufung nur Zeitverschwendung und eine angestaubte Vorstellung ist. Aber auf lange Sicht wird diese Ansicht zum unbrauchbarsten Ergebnis führen. Wir alle kennen die Auswirkungen der »Hyperintention«: Wenn wir unbedingt schlafen wollen und müssen, wird das höchstwahrscheinlich nicht funktionieren. Wenn wir auf einer Tagung eine perfekten Vortrag halten müssen, werden wir zu nervös und unsere Leistung leidet darunter. Wenn wir um jeden Preis Freude oder einen Partner finden wollen, werden wir potenzielle Kandidaten wahrscheinlich eher abstoßen. Wenn wir uns stattdessen entspannen und uns auf andere Dinge konzentrieren, ist die Wahrscheinlichkeit größer, dass wir einschlafen, einen guten Vortrag halten oder anziehend auf andere wirken. Die schönsten Dinge im Leben geschehen nebenbei, ohne dass wir sie direkt beabsichtigen und erwarten. Wenn wir versuchen, schöne Augenblicke zu kreieren, enttäuschen sie uns meistens. Dasselbe gilt für die verbissene Suche nach Geld und Erfolg. Viele der erfolgreichsten, wohlhabendsten und berühmtesten Menschen fangen nicht mit einer Obsession für Geld und Status an. Ein hervorragendes Beispiel hierfür ist Steve Jobs, der in seinem vergleichsweise kurzen Leben ein stattliches Vermögen angehäuft hat. Materielle Besitztümer waren ihm relativ egal. Stattdessen konzentrierte er sich vor allem auf die Gestaltung der besten und originellsten Designs, und dadurch war ihm das Glück hold.

Gesetz des Tages: Konzentrieren Sie sich darauf, immer ein starkes Gefühl für Ihre Bestimmung aufrechtzuerhalten. Der Erfolg kommt dann von selbst.

Die Gesetze der menschlichen Natur, Gesetz 13: Schreiten Sie zielorientiert voran - Das Gesetz der Ziellosigkeit

8. JANUAR

Besetzen Sie Ihre eigene Nische

A. Vilayanur S. Ramachandran wuchs Ende der 1950er-Jahre im indischen Madras auf. Er wusste schon als Kind, dass er anders war. Oft wanderte er allein am Strand entlang, wo ihn die unglaubliche Vielfalt der angespülten Muschel- und Schneckenschalen faszinierte. Er sammelte und untersuchte sie eingehend. Bald schon widmete er sich besonders eigentümlichen Geschöpfen, wie der Schnecke. Xenophora. Sie sammelt abgelegte Schalen anderer Tiere und heftet sie zur Tarnung und Vergrößerung der Auflagefläche an ihre eigene Schale - daher der deutsche Name Trägerschnecke. Er war diesem Wesen im Grunde nicht unähnlich; er empfand sich als eine Abweichung von der Norm. In der Natur spielen derartige Anomalien bisweilen eine wichtige Rolle für den Verlauf der Evolution. Sie ermöglichen das Besetzen neuer ökologischer Nischen und können die Chance zu überleben erhöhen. Im Lauf der Zeit übertrug er die Interessen seiner Jugendzeit auch auf andere Forschungsobjekte, wie beispielsweise anatomische Abnormitäten beim Menschen und seltsame Phänomene der Chemie. In den 1980er-Jahren arbeitete er als Professor für visuelle Wahrnehmung an der University of California in San Diego und stieß auf ein Phänomen, das perfekt zu seinem Interesse für Anomalien passte - die sogenannte Phantomempfindung. In diesen Fällen spüren Menschen nach der Amputation einer Gliedmaße diese weiterhin oder empfinden an der Stelle Schmerzen, an der sich dieser Körperteil ehemals befunden hat. Er führte verschiedene Experimente zu diesem Thema durch und gelangte nicht nur zu bahnbrechenden Erkenntnissen über das Gehirn, sondern entdeckte auch eine neue Möglichkeit, um die Schmerzen solcher Patienten zu lindern. Von nun an widmete er sich der Untersuchung anomaler neurologischer Störungen. Es war, als hätte sich seit den Tagen, als er Muscheln am Strand sammelte, ein Kreis geschlossen.

Gesetz des Tages: Akzeptieren Sie Ihre Andersartigkeit und finden Sie heraus, warum Sie anders sind. Verschmelzen Sie beides miteinander und werden Sie zu einer Abweichung von der Norm.

Mastery, I: Discover Your Calling - The Life’s Task

9. JANUAR

Lassen Sie sich von Ihren Helden inspirieren

Der in North Carolina aufgewachsene John Coltrane empfand sich als Kind als merkwürdig und irgendwie anders. Er war sehr viel ernster als seine Klassenkameraden, und er verspürte eine emotionale und geistige Sehnsucht, die er nicht ausdrücken konnte. Mehr zum Zeitvertreib gelangte er zur Musik, lernte Saxofon spielen und trat in die Band seiner Highschool ein. Einige Jahre später erlebte er einen Liveauftritt des legendären Jazz-Saxofonisten Charlie »Bird« Parker, dessen Töne Coltrane unmittelbar berührten. Aus Parkers Saxofon sprach etwas Urtümliches, Persönliches, eine Stimme aus dem tiefsten Inneren. Mit einem Mal erkannte Coltrane, wie er seine Einzigartigkeit ausdrücken und seinem emotionalen Verlangen eine Stimme verleihen konnte. Er übte auf seinem Saxophon mit solcher Hingabe, dass er innerhalb eines Jahrzehnts zum vielleicht größten Jazzmusiker seines Zeitalters wurde.

Entscheidend ist Folgendes: Um ein Gebiet wirklich meistern zu können, muss man das Thema lieben und sich stark mit ihm verbunden fühlen. Das Interesse muss über das Themengebiet hinausreichen und ans Religiöse grenzen. Coltrane fühlte sich nicht zur Musik berufen, sondern dazu, seinen starken Gefühlen Ausdruck zu verleihen.

Gesetz des Tages: Gibt es Menschen, deren Arbeit Sie sehr beeindruckt? Analysieren Sie, warum das so ist, und orientieren Sie sich an Ihrem Vorbild.

Mastery, I: Discover Your Calling - The Life’s Task

10. JANUAR

Akzeptieren Sie Ihre Verrücktheit

Die allermutigste Handlung ist immer noch, selbst zu denken.

COCO CHANEL

Was gibt es über Meister zu sagen? Dass sie einzigartig sind. Nie zuvor hat es einen Steve Jobs gegeben, einen Warren Buffett oder einen Albert Einstein. Sie waren einzigartig. Sie akzeptierten, was sie anders machte - auch wenn es mit einem gewissen Leiden verbunden war. Meine Bücher, insbesondere. Power: die 48 Gesetze der Macht, sind vielleicht des Teufels, aber ich garantiere Ihnen, dass Sie nie etwas Ähnliches gelesen haben. Die Texte, die ich schreibe, die Einleitung, die Zitate am Rand, die exzentrische Textgestaltung, all das ist Ausdruck meiner Person und meiner Verrücktheit. Mein Verleger hatte Angst davor und wollte ein konventionelleres Buch. Doch ich sagte: »Nein. Ich weiß, dass ich noch nie etwas veröffentlicht habe, aber ich bleibe bei meinem Konzept.« Ich hielt an dem fest, was seltsam und verrückt an mir war.

Gesetz des Tages: Halten Sie stets an dem fest, was Sie seltsam, verrückt, exzentrisch, anders macht. Es ist die Quelle Ihrer Macht.

Podcast Interview,. Curious with Josh Peck, 4. Dezember 2018

11. JANUAR

Wodurch fühlen Sie sich lebendiger?

Manchmal zeigt sich die persönliche Neigung während einer bestimmten Tätigkeit. Man spürt, dass die eigene Energie dabei zunimmt. Als Kind war Martha Graham tief enttäuscht darüber, dass sie andere nicht dazu bringen konnte, sie wirklich zu verstehen. Worte schienen dazu nicht auszureichen. Dann erlebte sie eines Tages zum ersten Mal eine Tanzvorführung, bei der die Vortänzerin bestimmte Gefühle durch ihre Bewegungen zum Ausdruck brachte. Bald darauf nahm Martha Graham Tanzunterricht und begriff, was ihre Berufung war. Nur im Tanz fühlte sie sich lebendig und ausdrucksfähig. Jahre später erfand sie eine völlig neue Form des Tanzes und stieß damit in ihrer Kunstgattung eine Revolution an.

Gesetz des Tages: Tun Sie heute etwas, was Sie als Höhepunkt Ihres Seins empfinden.

Mastery, I: Discover Your Calling - The Life’s Task

12. JANUAR

Das Hindernis ist der Weg

Manchen Menschen werden während ihrer Kindheit nicht ihre Neigungen und künftigen Berufsmöglichkeiten offenbar, sondern sie werden schmerzhaft auf ihre Unzulänglichkeiten gestoßen. Was andere einfach oder machbar finden, fällt ihnen schwer. Die Vorstellung von einer Berufung liegt ihnen fern. In manchen Fällen verinnerlichen sie die Urteile und die Kritik der anderen und sehen nur noch ihre Mängel, was zu einer sich selbst erfüllenden Prophezeiung werden kann.

Kaum jemand erlebte dies so drastisch wie Temple Grandin. Im Jahr 1950 wurde bei ihr im Alter von drei Jahren Autismus diagnostiziert. Beim Sprechenlernen macht sie keine Fortschritte und es wurde befürchtet, dass sich an diesem Zustand nichts mehr ändern und sie ihr Leben in Anstalten verbringen würde. Ihre Mutter wollte aber nicht aufgeben und wagte noch einen letzten Versuch: Sie schickte Temple zu einem Sprachtherapeuten, der ihr - wie durch ein Wunder, wenn auch nur sehr langsam - doch noch das Sprechen beibrachte. Nun konnte sie eine ganz normale Schule besuchen. Sie entwickelte ein starkes Interesse für Tiere und für Autismus als solchen. Dies führte zu einer wissenschaftlichen Karriere. Dank ihrer außergewöhnlichen analytischen Fähigkeiten gelang es ihr, das Phänomen des Autismus aus einer anderen Sicht darzustellen und ihn auf eine bis dahin beispiellose Art zu erklären. Es gelang ihr, all die scheinbar unüberwindlichen Hindernisse zu meistern und den Weg zu einer Lebensaufgabe zu finden, die perfekt zu ihr passte.

Wenn Sie sich mit Ihren Schwächen auseinandersetzen, löst das kreative Reaktionen in Ihnen aus. Und wie bei Temple Grandin könnte es sich dabei um etwas handeln, das niemand je zuvor getan oder auch nur gedacht hat.

Gesetz des Tages: Setzen Sie sich heute noch mit einer Ihrer Schwächen auseinander, mit einem der Hindernisse auf Ihrem Weg. Durchbrechen Sie es, steigen Sie darüber hinweg oder finden Sie einen Weg, es zu umgehen. Laufen Sie nicht vor ihm davon, denn es wurde für Sie geschaffen.

Mastery, I: Discover Your Calling - The Life’s Task

13. JANUAR

Meistern Sie die kleinen Dinge

Wenn Sie mit Schwächen kämpfen, anstatt sich auf Stärken und Neigungen verlassen zu können, ist folgende Strategie sinnvoll: Ignorieren Sie Ihre Schwächen, und versuchen Sie nicht, wie die anderen zu sein. Achten Sie stattdessen auf die kleinen Dinge, die Sie gut können. Träumen Sie nicht und machen Sie keine großen Pläne für die Zukunft, sondern konzentrieren Sie sich darauf, diese einfachen, naheliegenden Fähigkeiten zu vervollkommnen. So entwickeln Sie Selbstvertrauen und können sich von dieser Basis aus in andere Gebiete vorwagen. Wenn Sie auf diese Weise Schritt für Schritt vorgehen, werden Sie auf Ihre Lebensaufgabe stoßen.

Ihre Lebensaufgabe offenbart sich nicht immer in Form einer großartigen oder vielversprechenden Neigung. Sie kann sich auch hinter Ihren Unzulänglichkeiten verbergen und Sie dazu bringen, sich auf die wenigen Dinge zu konzentrieren, die Sie gut beherrschen. Wenn Sie an diesen Fähigkeiten arbeiten, werden Sie den Wert der Disziplin erkennen und den Lohn für Ihr Durchhaltevermögen erhalten. Wie bei einer Lotosblüte werden Ihre Fähigkeiten von einer Mitte der Stärke und des Selbstvertrauens ausstrahlen. Beneiden Sie nicht diejenigen, die von Natur aus talentiert erscheinen. Allzu häufig ist dies ein Fluch, denn so lässt sich der Wert von Fleiß und Hingabe viel schwerer erkennen, wofür man später im Leben bezahlen muss.

Diese Strategie gilt auch für mögliche Rückschläge und Schwierigkeiten. Dann ist es am besten, sich an das Wenige zu halten, das wir wissen und gut beherrschen, um unser Selbstvertrauen neu aufzubauen.

Gesetz des Tages: Wenn Sie an sich zweifeln, konzentrieren Sie sich auf das, was Sie gut können. Erweitern Sie dieses Potenzial dann von innen nach außen.

Mastery, I: Discover Your Calling - The Life’s Task

14. JANUAR

Vermeiden Sie den falschen Weg

Im Zentrum deines Seins hast du die Antwort. Du weißt, wer du bist und du weißt, was du willst.

LAOTSE

Ein falscher Lebensweg ist für uns immer aus den falschen Gründen attraktiv - zum Beispiel Geld, Ruhm oder Aufmerksamkeit. Wenn wir Aufmerksamkeit suchen, dann liegt das oft an einer inneren Leere, die wir mit der fehlgeleiteten Sehnsucht nach allgemeiner Anerkennung zu füllen versuchen. Aber wenn das Gebiet, das wir wählen, nicht unseren innersten Neigungen entspricht, dann finden wir auch nicht die ersehnte Erfüllung. Auch unsere Arbeit leidet dann darunter und die Aufmerksamkeit, die wir möglicherweise zu Beginn bekommen haben, lässt nach. Das ist ein schmerzhafter Prozess.

Wenn unsere Entscheidung durch Geld und Bequemlichkeit bestimmt ist, dann geschieht das meist aus Angst und dem Bestreben, unsere Eltern zufriedenzustellen. Aus Sorge weisen sie uns vielleicht in eine finanziell einträgliche Richtung. Bisweilen spielen aber auch noch andere Beweggründe mit hinein - etwa Neid, weil wir mehr Freiheiten genießen als sie zu ihrer Zeit.

Ihre Strategie sollte aus den folgenden zwei Schritten bestehen: Erstens müssen Sie so früh wie möglich erkennen, dass Sie Ihren beruflichen Weg aus den falschen Gründen eingeschlagen haben - sonst könnte Ihr Selbstvertrauen Schaden nehmen. Zweitens müssen Sie sich aktiv gegen die Kräfte auflehnen, die Sie vom wahren Weg abgebracht haben. Das Bedürfnis nach Bestätigung und Aufmerksamkeit ist verachtenswert, denn es wird Sie nur in die Irre führen. Ärger und Wut sind angebrachte Empfindungen, wenn die Eltern Ihnen eine fremde Berufung aufzwingen wollen. Es ist völlig normal, den Weg zur eigenen Identität unabhängig von den Eltern zu verfolgen. Lassen Sie sich von Ihrem eigenen Widerspruchsgeist mit Energie und Zielstrebigkeit erfüllen.

Gesetz des Tages: Wenn Sie auf dem falschen Weg sind, dann verlassen Sie ihn. Finden Sie die nötige Kraft dafür in Ihrem Widerspruchsgeist.

Mastery, I: Discover Your Calling - The Life’s Task

15. JANUAR

Folgen Sie dem Gefühl für Ihre Bestimmung

Wie ein gut verbrachter Tag einen glücklichen Schlaf beschert, so beschert ein gut verbrachtes Leben einen glücklichen Tod.

LEONARDO DA VINCI

In der modernen Welt fehlt uns ein Gespür für den Sinn und Zweck unseres Lebens. Früher haben Religionen diese Lücke gefüllt, die den meisten aber heute fremd sind. Wir menschlichen Tiere sind deshalb einzigartig, weil wir uns unsere Welt selbst erschaffen. Wir reagieren nicht bloß auf Ereignisse, weil es uns von unserer Biologie so diktiert wird. Aber ohne ein Gespür für die Marschrichtung gehen wir doch leicht verloren. Dann wissen wir nicht, wie wir unsere Zeit füllen und strukturieren sollen. Und einen tieferen Sinn scheint unser Leben auch nicht zu haben. Womöglich spüren wir diese Leere überhaupt nicht, aber sie betrifft und befällt uns dennoch in vielfältiger Weise. Sind wir aber davon überzeugt, dass wir etwas erreichen sollen, dann ist das die beste Möglichkeit, dem Leben einen Zweck und eine Richtung zu geben. Diese Suche hat durchaus etwas Religiöses. Sie sollte aber nicht als etwas Egoistisches oder Unsoziales verkannt werden, denn sie stellt die Verbindung dar zu etwas Größerem als unserem eigenen, individuellen Leben. Die Evolution unserer Art beruhte auf der Entwicklung einer ungeheuren Vielzahl von Fähigkeiten und Denkweisen.

Gesetz des Tages: Erinnern Sie sich an Momente, an denen Sie sich tief und persönlich mit einer Tätigkeit verbunden gefühlt haben. Denken Sie an die Freude, die Sie dabei verspürt haben. Solche Tätigkeiten weisen auf Ihre wahre Bestimmung hin.

Mastery, I: Discover Your Calling - The Life’s Task

16. JANUAR

Keine Berufung ist der anderen überlegen

Bedenken Sie, dass Ihr gesellschaftlicher Beitrag viele Formen haben kann. Sie müssen weder ein Unternehmer noch eine weltberühmte Persönlichkeit werden. Sie können genauso gut als einzelne Person in einer Gruppe oder Organisation operieren, solange Sie einen entschiedenen Standpunkt vertreten, der Ihr eigener ist, und diesen dazu verwenden, um Ihren Einfluss sanft geltend zu machen. Ihr Weg kann auch mit körperlicher Arbeit und der Ausübung eines Handwerks verbunden sein. Sie sind stolz auf die überragende Qualität Ihrer Arbeit, die eine bestimmte persönliche Note trägt. Es kann auch darum gehen, sich auf bestmögliche Weise um die Familie zu kümmern. Treiben Sie die Kultivierung Ihrer Einzigartigkeit und der Originalität, die damit einhergeht, möglichst auf die Spitze. In einer Welt voller Menschen, die weitgehend austauschbar erscheinen, sind Sie unersetzbar. Sie sind einzigartig in Ihrer Kombination aus Fähigkeiten und Erfahrungen. Dies stellt wahre Freiheit und die größte Macht dar, die wir als Menschen besitzen können.

Gesetz des Tages: Keine Berufung ist der anderen überlegen. Wichtig ist lediglich, dass Sie mit einem persönlichen Bedürfnis und einer persönlichen Neigung verbunden ist und dass Sie Ihre Energie in Verbesserungen investieren und sich darum bemühen, kontinuierlich aus der Erfahrung zu lernen.

Die Gesetze der menschlichen Natur, Gesetz 13: Schreiten Sie zielorientiert voran - Das Gesetz der Ziellosigkeit

17. JANUAR

Die wahre Quelle der Kreativität

Als Erstes sollten Sie die übliche Vorstellung von Kreativität aufgeben und versuchen, sie aus einem anderen Blickwinkel zu sehen. Meist verbinden Menschen Kreativität mit einer bestimmten Art zu denken, also etwas, was nur den Verstand betrifft. Tatsächlich ist bei einer kreativen Aktivität aber immer der gesamte Mensch gefordert - Emotionen, Energie, Charakter und Verstand. Um eine Entdeckung zu machen, sich etwas auszudenken, das Publikum anzieht, oder ein bedeutsames Kunstwerk zu schaffen, muss man auf jeden Fall Zeit und Mühe investieren. Dies bedeutet oft mehrere Jahre des Experimentierens, mehrere Rückschläge und Misserfolge. Außerdem muss man hochkonzentriert bleiben. Sie müssen geduldig sein und daran glauben, dass das, was Sie tun, zu etwas Bedeutendem führt. Sie könnten ein brillanter Denker sein, vor Wissen und Ideen nur so strotzen, aber wenn Sie sich das falsche Thema oder das falsche Problem zum Lösen aussuchen, kann Ihnen unterwegs die Energie ausgehen und Sie könnten das Interesse verlieren. In diesem Fall wird Ihre intellektuelle Brillanz zu nichts führen.

Gesetz des Tages: Suchen Sie sich eine Arbeit, die Sie emotional anspricht, dann werden Sie viele Ideen haben.

Mastery, V: Awaken the Dimensional Mind - The Creative-Active

18. JANUAR

Hören Sie auf, so nett zu sein

Jedermann ist gefolgt von einem Schatten, und je weniger dieser im bewussten Leben des Individuums verkörpert ist, umso schwärzer und dichter ist er.

C. G. JUNG

Sie zahlen einen höheren Preis für Ihre Freundlichkeit und Ihre Rücksichtnahme als dafür, bewusst Ihren Schatten zu zeigen. Um letzterem Pfad zu folgen, müssen Sie zum einen anfangen, Ihre eigene Meinung zu respektieren und nicht so viel auf das zu geben, was andere sagen - vor allem wenn es um Ihr Wissensgebiet geht, also den Bereich, in dem Sie sich auskennen. Vertrauen Sie Ihrem inneren Genie und Ihren eigenen Ideen. Zweitens sollten Sie sich im Alltag stärker durchsetzen und weniger Kompromisse eingehen. Tun Sie dies wohldosiert und bei günstigen Gelegenheiten. Drittens sollte es Sie weniger interessieren, was andere von Ihnen denken. Sie werden das als gewaltige Befreiung empfinden. Viertens sollten Sie erkennen, dass Sie manchmal Menschen angreifen und sogar verletzen müssen, die sich Ihnen in den Weg stellen, die abstoßende Werte haben oder die Sie ungerechtfertigt kritisieren. Nutzen Sie solche Augenblicke der offensichtlichen Ungerechtigkeit, um Ihren Schatten nach außen zu kehren und ihn stolz zu zeigen. Fünftens sollten Sie sich nicht scheuen, das trotzige, eigenwillige Kind zu spielen, das sich über die Dummheit und Scheinheiligkeit anderer lustig macht. Schließlich sollten Sie die Konventionen missachten, die andere so gewissenhaft befolgen.

Gesetz des Tages: Denken Sie daran, dass Macht darin liegt, Ihre Einzigartigkeit zur Geltung zu bringen, auch wenn dies manche Menschen beleidigt. Befassen Sie sich heute mit Ihrer Schattenseite.

Die Gesetze der menschlichen Natur, Gesetz 9: Konfrontieren Sie Ihre dunkle Seite - Das Gesetz der Repression

19. JANUAR

Hören Sie auf Ihre innere Autorität

Sie sind nicht hier, um lediglich Ihren Impulsen nachzugeben und das zu konsumieren, was andere geschaffen haben. Sie müssen ebenfalls Ihren Beitrag leisten und Dinge erschaffen, um einem höheren Zweck zu dienen. Dafür müssen Sie das kultivieren, was einzigartig an Ihnen ist. Hören Sie auf, auf die Meinungen und Ansichten anderer zu hören, die Ihnen sagen, wer Sie sind und was Ihnen zu gefallen oder zu missfallen hat. Beurteilen Sie die Dinge und Menschen mit Ihren eigenen Augen. Hinterfragen Sie Ihre Gedanken und Gefühle. Lernen Sie sich gründlich kennen - Ihre individuellen Vorlieben und Neigungen, die Themen, die Sie besonders interessieren. Arbeiten Sie jeden Tag daran, die Fähigkeiten zu verbessern, die mit Ihrem einzigartigen Geist und Lebenszweck verwoben sind. Tragen Sie zur dringend benötigten kulturellen Vielfalt bei, indem Sie etwas erschaffen, das Ihre Einzigartigkeit widerspiegelt. Akzeptieren und schätzen Sie das, was Sie von anderen unterscheidet.

Wenn Sie sich manchmal bedrückt fühlen, liegt das daran, dass Sie diesem Kurs nicht folgen. Momente der Niedergeschlagenheit sind ein Aufruf, wieder auf die innere Autorität zu hören.

Gesetz des Tages: Denken Sie darüber nach, wann Sie in Ihrem Leben Ihren eigenen Weg gegangen sind, und wann Sie getan haben, was andere wollten. Vergleichen Sie die Gefühle, die Sie dabei hatten.

Die Gesetze der menschlichen Natur, Gesetz 15: Bringen Sie andere dazu, Ihnen folgen zu wollen - Das Gesetz der Unbeständigkeit

20. JANUAR

Betrachten Sie Meisterschaft als Rettung

Nicht in deinem Stande, sondern in dir liegt das Armselige, über das du nicht Herr werden kannst! Welcher Mensch in der Welt, der ohne innern Beruf ein Handwerk, eine Kunst oder irgendeine Lebensart ergriffe, müßte nicht wie du seinen Zustand unerträglich finden?

JOHANN WOLFGANG VON GOETHE

Die Welt ist voller Probleme, und viele von ihnen sind selbst geschaffen.

Um sie zu lösen, sind ungeheure Anstrengung und Kreativität notwendig. Wenn wir uns nur auf unsere genetische Ausstattung, Technik und Magie oder darauf verlassen, freundlich und natürlich zu sein, dann wird uns das nicht retten. Wir benötigen nicht nur die Energie, um praktische Probleme zu lösen, sondern auch neue, den veränderten Umständen angemessene Institutionen und Systeme. Wir müssen uns eine eigene Welt erschaffen oder wir werden an der Untätigkeit zugrunde gehen. Wir müssen zum Gedanken der Meisterschaft zurückfinden, der uns vor Millionen von Jahren als Art überhaupt erst definiert hat. Dabei geht es um unser eigenes Schicksal und nicht darum, die Natur oder andere Menschen zu beherrschen. Eine passiv-ironische Einstellung ist weder cool noch romantisch, sondern zerstörerisch und bemitleidenswert. Dabei kann jeder von uns ein Beispiel geben dafür, was man in der heutigen Welt Meisterliches bewirken kann. Jeder Einzelne kann zur wichtigsten Angelegenheit der Gegenwart beitragen - dem Überleben und Wohlergehen der menschlichen Gattung in einer Zeit des Stillstands. Bedenken Sie unbedingt Folgendes: Den Verstand und die Gehirnleistung erwirbt sich jeder selbst, entsprechend seiner Lebensleistung.

Gesetz des Tages: Betrachten Sie Ihren Versuch, es zur Meisterschaft zu bringen, als etwas extrem Notwendiges und Positives.

Mastery, I: Discover Your Calling - The Life’s Task

21. JANUAR

Von anderen abhängig zu sein, ist ein Elend

Unabhängigkeit ist ganz wichtig. Wenn Sie weniger auf andere Menschen und sogenannte Experten angewiesen sein wollen, müssen Sie die Palette Ihrer Fähigkeiten erweitern und Ihrem eigenen Urteilsvermögen vertrauen. Es ist nämlich so: Wir neigen dazu, die Fähigkeiten von anderen zu überschätzen und unsere eigenen zu unterschätzen. Das müssen wir dadurch ausgleichen, dass wir uns mehr auf uns selbst verlassen und weniger auf andere.

Unabhängigkeit bedeutet jedoch nicht, sich mit geringfügigen Aufgaben zu belasten. Unterscheiden Sie daher zwischen kleinen Dingen, die Sie am besten anderen überlassen, und größeren Problemen, die Ihre Aufmerksamkeit erfordern und mit denen Sie sich selbst befassen müssen.

Gesetz des Tages: Es ist ganz einfach: Von anderen abhängig zu sein, ist ein Elend, sich auf sich selbst zu verlassen, bedeutet Macht.

The 33 Strategies of War, Strategy 3: Amidst the Turmoil of Events, Do Not Lose Your Presence of Mind - The Counterbalance Strategy

22. JANUAR

Machen Sie sich Widerstände zunutze

Alles Negative ist auch positiv. Die schlimmen Dinge, die mir passieren, wende ich irgendwie zum Guten.

50 CENT

Der Schlüssel zum Erfolg in jedwedem Bereich ist es, zunächst einmal Fähigkeiten in verschiedenen Bereichen zu entwickeln, um diese später auf eine einzigartige und kreative Weise miteinander kombinieren zu können. Dieser Prozess kann sehr zäh und schmerzhaft sein, weil Sie sich dabei Ihrer Grenzen und Defizite bewusst werden. Die meisten Menschen streben - bewusst oder unbewusst - danach, Eintönigkeit, Schmerz und jede Form von Missgeschick zu vermeiden. Sie suchen nach Situationen, in denen sie weniger mit Kritik konfrontiert sind und das Risiko eines Fehlschlags minimal ist. Sie müssen daher die Entscheidung treffen, sich in die entgegengesetzte Richtung zu bewegen. Akzeptieren Sie negative Erfahrungen, Einschränkungen und sogar Schmerz als probates Mittel, um Ihre Fähigkeiten zu verbessern und Ihren Lebenszweck zu erkennen.

Gesetz des Tages: Akzeptieren Sie negative Erfahrungen. Wann sind Sie das letzte Mal gescheitert, waren verlegen oder wurden kritisiert? Was haben Sie damals getan? Was hat Sie die Erfahrung gelehrt?

Die Gesetze der menschlichen Natur, Gesetz 13: Schreiten Sie zielorientiert voran - Das Gesetz der Ziellosigkeit

23. JANUAR

Brechen Sie Ihre großen Ziele in Teilziele herunter

Ihre langfristigen Ziele werden Ihnen große Klarheit und Entschlossenheit verleihen. Diese Ziele - ein Projekt oder ein Unternehmen - können relativ ehrgeizig sein, sodass Sie das Beste aus sich herausholen müssen. Das Problem dabei ist, dass Sie auch Ihre innere Unruhe schüren, immer wenn Sie auf den Berg von Aufgaben blicken, den Sie noch abarbeiten müssen, um ans Ziel zu gelangen.

Um diese Unruhe unter Kontrolle zu bringen, müssen Sie eine Rangliste aus kleineren Teilzielen erstellen. Fangen Sie bei Ihrem großen zukünftigen Endziel an und arbeiten Sie sich bis in die Gegenwart zurück. Je kleiner die Teilziele sind, umso leichter und schneller lassen sie sich erreichen. Diese kleinen Erfolge schaffen ein Gefühl der Befriedigung und des Fortschritts. Teilen Sie die Aufgaben in kleinere Häppchen auf - jeder Tag oder jede Woche muss Mikroziele haben. Diese werden Ihnen helfen, sich zu konzentrieren, und Sie vor Umwegen bewahren, die Ihre Energie verschwenden. Gleichzeitig müssen Sie sich Ihr großes Endziel immer wieder vor Augen führen, damit Sie sich nicht in Details verlieren. Kehren Sie daher in regelmäßigen Abständen zu Ihrer ursprünglichen Vision zurück und stellen Sie sich die enorme Befriedigung vor, die Sie erfüllen wird, wenn Sie Ihr Ziel erreicht haben werden. Diese Vorstellung wird Ihnen Klarheit bringen und Sie dazu ermuntern, weiterzumachen.

Halten Sie jedoch den Prozess flexibel. Werfen Sie von Zeit zu Zeit einen erneuten Blick auf Ihren Fortschritt und justieren Sie Ihre jeweiligen Ziele bei Bedarf nach, indem Sie kontinuierlich aus Ihrer Erfahrung lernen, sich anpassen und Ihr ursprüngliches Ziel verbessern.

Gesetz des Tages: Denken Sie daran, dass Sie praktische Ergebnisse und Leistungen erzielen wollen und keine Liste unverwirklichter Träume und aufgegebener Projekte brauchen. Die Arbeit mit kleinen, in das Gesamtziel eingebetteten Teilzielen, wird Sie in eine solche Richtung lenken.

Die Gesetze der menschlichen Natur, Gesetz 13: Schreiten Sie zielorientiert voran - Das Gesetz der Ziellosigkeit

24. JANUAR

Kombinieren Sie verschiedene Interessen

Wenn Sie jung und beruflich gerade am Durchstarten sind, sollten Sie ein relativ weites Feld erkunden, das mit Ihren Neigungen in Zusammenhang steht. Wenn es Sie zum Beispiel zum Verfassen von Texten zieht, sollten Sie alle verschiedenen Formen des Schreibens ausprobieren, bis Sie genau das Genre finden, das zu Ihnen passt. Wenn Sie älter und erfahrener sind, sollten Sie die Fähigkeiten nutzen, die Sie bereits entwickelt haben, und einen Weg finden, diese stärker an Ihre wahre Berufung anzupassen. Denken Sie daran, dass Ihre Berufung eine Kombination aus verschiedenen Bereichen sein kann, die Sie faszinieren. Für Steve Jobs war es etwa die Schnittstelle von Technologie und Design.

Gesetz des Tages: Denken Sie daran, dass sich Ihre Berufung über mehrere Bereiche erstrecken könnte, die Sie faszinieren. Halten Sie den Prozess offen. Ihre Erfahrung wird Ihnen den richtigen Weg weisen.

Die Gesetze der menschlichen Natur, Gesetz 13: Schreiten Sie zielorientiert voran - Das Gesetz der Ziellosigkeit

25. JANUAR

Ändern Sie sich langsam von innen heraus

Wir Menschen sind in der Regel auf das fixiert, was wir mit eigenen Augen sehen können. Das ist der animalischste Teil unserer Natur. Wenn wir Veränderungen im Leben anderer Menschen wahrnehmen, sehen wir, dass jemand das Glück hatte, eine Person mit den nötigen Verbindungen und Finanzmitteln zu treffen. Wir sehen das Projekt, das Geld und Aufmerksamkeit bringt. Mit anderen Worten, wir sehen die sichtbaren Zeichen von Chancen und Erfolg, aber wir jagen einer Illusion hinterher. Tatsächlich werden solche dramatischen Veränderungen nämlich durch das verursacht, was sich im Inneren eines Menschen abspielt: die langsame Akkumulation von Wissen und Fertigkeiten, die langsame Verbesserung von Arbeitsgewohnheiten, die Fähigkeit, Kritik zu ertragen. Jede Veränderung im Schicksal eines Menschen ist lediglich die sichtbare Manifestation all dieser schon lange laufenden intensiven Vorbereitung. Weil wir den internen, unsichtbaren Aspekt fast gänzlich ignorieren, gelingt es uns nicht, auch bei uns selbst etwas Wesentliches zu ändern. Und so stoßen wir nach ein paar Jahren an unsere Grenzen. Wieder einmal sind wir frustriert, sehnen uns nach Veränderung, greifen nach etwas Schnellem und Oberflächlichem und bleiben für immer Gefangene dieser Muster, die sich in unserem Leben wiederholen.

Die Lösung besteht darin, die Perspektive umzukehren: Hören Sie auf, sich an das zu klammern, was die anderen sagen oder tun. Hören Sie damit auf, zwanghaft auf Geld, Verbindungen und den äußeren Schein der Dinge fixiert zu sein. Blicken Sie stattdessen nach innen, konzentrieren sich auf die kleineren, inneren Veränderungen, die die Grundlage für eine viel größere Veränderung Ihres Schicksals bilden. Das ist der Unterschied zwischen der Verfolgung einer Illusion und dem Eintauchen in die Realität. Und es ist die Realität, die Sie befreien und verwandeln wird.

Gesetz des Tages: Woran würden Sie arbeiten, wenn niemand zuschaute und Geld kein Ziel wäre?

TED Talk, »The Key to Transforming Yourself«, 23. Oktober 2013

26. JANUAR

Meiden Sie die Gegenkräfte der Meisterschaft

Unsere innere Kraft kann abgeschwächt werden, bis wir sie nicht mehr wahrnehmen oder sogar an ihrer Existenz zweifeln, und zwar abhängig davon, wie weit wir uns einer anderen Kraft untergeordnet haben - dem sozialen Anpassungsdruck. Diese. Gegenkraft kann sehr mächtig sein, denn wir wollen in eine Gruppe passen. Unbewusst kann uns unser Anderssein peinlich oder unangenehm sein. Oft wirken auch unsere Eltern als Gegenkraft, wenn sie uns auf einen einträglichen, bequemen Lebensweg führen wollen. Sind diese Gegenkräfte stark genug, dann können wir die Verbindung zu unserer Einzigartigkeit verlieren, zu dem, was uns ausmacht. Unsere Neigungen und Wünsche formen sich dann nach dem Vorbild anderer. Das kann auf einen sehr gefährlichen Weg führen. Am Ende wählen wir möglicherweise eine Laufbahn, die überhaupt nicht zu uns passt. Antrieb und Interesse gehen uns langsam verloren, und das ist unserer Arbeit anzumerken. Freude und Erfüllung beziehen wir nicht mehr aus unserer Arbeit. Da wir immer weniger in die Karriere investieren, achten wir nicht mehr auf Veränderungen in unserem Tätigkeitsfeld. Wir verlieren den Anschluss und müssen den Preis dafür bezahlen. Wenn wichtige Entscheidungen anstehen, wissen wir nicht weiter oder richten uns nach anderen, weil wir ohne innere Richtschnur die Orientierung verloren haben. Dann haben wir die Verbindung zu unserer angeborenen Bestimmung abgebrochen. Ein solches Schicksal müssen Sie um jeden Preis vermeiden.

Gesetz des Tages: Den Prozess, sich Ihrer Lebensaufgabe bis zur Meisterschaft zu widmen, können Sie praktisch zu jedem Zeitpunkt Ihres Lebens beginnen. Die geheime Kraft in Ihrem Inneren ist immer da und einsatzbereit. Allerdings müssen Sie den Lärm anderer Kräfte zum Schweigen bringen.

Mastery, I: Discover Your Calling - The Life’s Task

27. JANUAR

Das wirkliche Geheimnis

Die Sehnsucht nach einer magischen Abkürzung hat sich bis in die heutige Zeit erhalten, beispielsweise in einfachen Erfolgsformeln oder aus der Vorzeit überlieferten Geheimnissen. Letztendlich aber kreist diese ganze Suche doch um etwas, das nicht existiert. Allzu viele Menschen verlieren sich in diesen Fantasien und vergessen dabei die eine echte Kraft, die sie tatsächlich besitzen. Und anders als bei der Magie oder einfachen Patentrezepten können wir die praktischen Auswirkungen dieser Kraft im Lauf der Geschichte tatsächlich sehen - in den großen Entdeckungen und Erfindungen, in herrlichen Gebäuden und Kunstwerken, in unseren technischen Fertigkeiten und allen anderen Meisterleistungen des Geistes. Diese Kraft schafft für den, der über sie verfügt, eine Verbindung mit der Wirklichkeit der Welt, die ihn in ihren Lauf eingreifen lässt in einer Weise, wie es sich die Mystiker und Magier der alten Zeiten kaum hätten erträumen können. Über die Jahrhunderte haben die Menschen eine hohe Mauer um derartige Meisterschaft errichtet, sie haben sie Genialität genannt und für unerreichbar erachtet. Sie sei ein Privileg, ein angeborenes Talent, das vielleicht einfach auf einer günstigen Konstellation der Gestirne beruht und als solches ebenso unerreichbar ist wie Magie. Aber diese Mauer war nur eine Einbildung, denn dies ist das wirkliche Geheimnis: Das Gehirn, über das wir verfügen, ist das Ergebnis einer sechs Millionen Jahre währenden Entwicklung, und mehr als alles andere war diese dazu angelegt, uns zur Meisterschaft zu führen, zu der Kraft, die in jedem von uns schlummert.

Gesetz des Tages: Arbeiten Sie daran, sich den Geist zu schaffen, den Sie sich wünschen. Entfesseln Sie den meisterlichen Geist in Ihrem Inneren, um Teil einer Avantgarde zu werden, die die erweiterten Grenzen menschlicher Willenskraft erprobt.

Mastery: Introduction

28. JANUAR

Der Weg ist nicht geradlinig