Die Weisheit der Bären - Stefan Beyersdorfer - E-Book

Die Weisheit der Bären E-Book

Stefan Beyersdorfer

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Beschreibung

Begleite den Bären Leif auf seiner spannenden Reise, auf der er seinen Platz in der Welt sucht und sich den damit verbundenen Herausforderungen stellt. Im inneren Konflikt zwischen den Erwartungen Anderer und den Träumen seines Herzens muss er herausfinden, wer er wirklich ist. Eine bewegende Geschichte über Selbstbestimmung, innere Stärke und den Mut, dem eigenen Herzen zu folgen.

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Für mein 16-jähriges Ich und jeden Menschen auf dieser Welt, der spürt, dass das Leben voller Schätze und Abenteuer ist, die nur darauf warten, entdeckt und gelebt zu werden.

Inhaltsverzeichnis

Vorwort vor dem Vorwort

Vorwort

Kapitel Eins

Kapitel Zwei

Kapitel Drei

Kapitel Vier

Kapitel Fünf

Kapitel Sechs

Kapitel Sieben

Kapitel Acht

Kapitel Neun

Mein Geschenk an dich: Die Gelegenheit, tief in dein Herz zu lauschen

Vorwort vor dem Vorwort

Ich erinnere mich noch ganz genau an den Moment, als Stefan mir zum ersten Mal begegnet ist. Ich wusste sofort, dass ich diesen jungen Mann gerne unterstützen wollte. Zum einen gefiel mir seine Neugierde daran, auf welche Weise man das Beste in einem Menschen hervorbringt, zum anderen seine Bereitschaft, sich mit den eigenen Ängsten zu konfrontieren und Herausforderungen anzunehmen.

Als Pionier weiß er, wovon er spricht, wenn es darum geht, mutig ins Unbekannte aufzubrechen, sein Leben zu verändern und sich immer wieder neu zu erfinden. Als Coach, Filmemacher und Autor gibt er den Menschen eine Gelegenheit, von seinem Know-How und seinen weitreichenden Erfahrungen zu profitieren.

Denn es kann jemand viel wissen oder tolle Ideen haben, aber letztendlich kommt es darauf an, dass er die Dinge auch umsetzt und sich nicht abhalten oder entmutigen lässt.

Stefan hat die Fähigkeit, Chancen und Möglichkeiten bei sich und anderen zu erkennen. Er schafft es, die Sehnsucht der Menschen nach persönlicher Entfaltung zu erwecken, damit sie ihr Leben selbst in die Hand nehmen und ihrer inneren Stimme folgen.

So hat er bereits Hunderte von Menschen erreicht und sie in eine Welt von neuen, ungeahnten Möglichkeiten begleitet.

Seine Seminare, Trainings und Veröffentlichungen (wie dieses Buch) motivieren immer mehr Menschen dazu, mutig ihrem Herzen zu folgen und ein Leben zu leben, das zu ihrer wahren Natur passt.

Es ist ein Privileg, Stefan über die Jahre zu begleiten und mit ihm in außergewöhnlichen Trainings und Projekten zusammenzuarbeiten.

Seine besondere Qualität im Umgang mit Menschen, sein feines Gespür und sein großes Herz machen ihn zu einem der besten Coaches, die ich kenne. Ich wünsche mir, dass dieses Buch die Neugier der Leser weckt und ihnen beiträgt, ihr Leben und ihre Persönlichkeit weiterzuentwickeln. Meinen herzlichen Glückwunsch zu diesem gelungenen Werk.

Dylan Watts, Mentor und Coach

Vorwort

Seit Beginn des Menschseins sitzen wir um ein Lagerfeuer und erzählen uns Geschichten. Als Zuhörer, oder in diesem Fall als Leser, kann ich mich in eine Geschichte hineinversetzen und fühle mit den Charakteren mit. Ich kann mich inspirieren lassen und mir für mein eigenes Leben bestimmte Aspekte der Geschichte herausnehmen, die mit mir resonieren.

Dieses Buch ist bewusst in Form einer Geschichte geschrieben, auch wenn der Inhalt durchaus für ein Sachbuch geeignet wäre. Mein Wunsch ist, dir als Leser eine Möglichkeit zu geben, selbst zu entscheiden, welche Teile des Inhalts du für dich als wertvoll ansiehst.

Dieses Buch ist gedacht als Quelle der Inspiration, zu der man immer wieder zurückkehren kann und jedes Mal etwas Neues darin entdeckt. Ich hatte in meinem Leben eine Reihe solcher Bücher, die mich über Jahre hinweg immer wieder neu inspiriert und darin bestärkt haben, an meine Träume zu glauben und sie nicht aufzugeben.

Mit “Die Weisheit der Bären” möchte ich genau ein solches Buch zur Verfügung stellen. Ein Buch, das dich immer wieder neu darin bestärkt, dass du einzigartige und besondere Qualitäten in dir hast, die nur darauf warten, entdeckt und gelebt zu werden.

Stefan Beyersdorfer Berlin, im Mai 2023

Eins

Es ist ein lauer Sommerabend im Städtchen Tatzenfurt, am nordöstlichen Rand der Bärenmark. Der gerade sechzehn Jahre alt gewordene Bär Leif sitzt mit seinem Vater Ragnar und seiner Mutter Elin vor der kleinen Familienhöhle, die sich am äußeren Stadtrand befindet. Während die letzten Sonnenstrahlen auf ihr braunes Fell scheinen, sind die drei in ihre Unterhaltung vertieft.

“Papa, was wolltest du mal werden, als du so alt warst wie ich?”, möchte Leif mit gespannter Stimme von seinem Vater wissen.

Ragnar hustet heftig in seine Tatze und brummt dann etwa eine halbe Minute vor sich hin. Dann sagt er mit schwerer Stimme: “Als ich so alt war wie du, da hatte ich immer davon geträumt auf Reisen zu gehen und die Eisbären am Nordpol zu besuchen. Ich wollte von ihnen lernen und ihre Geschichten auch zu uns Braunbären bringen.”

In seinem Gesicht regt sich Trauer und Ragnar brummt wieder leise vor sich hin.

“Aber Papa, warum warst du dann nie am Nordpol?”, will Leif wissen.

Ragnar scheint die Frage unangenehm zu sein. Etwas forsch antwortet er: “Naja, das ging halt einfach damals nicht und außerdem war dann auf der Bärenpost eine Stelle frei, die ich sofort annehmen konnte. Die Bezahlung war gut und bis heute gibt es einmal im Monat ein extra großes Glas Honig für alle Beschäftigten. Davon hattest du schließlich auch immer was.”

“Aber Papa”, antwortet Leif, “du kannst doch immer noch gehen. Jetzt bin ich groß und du brauchst nicht mehr jeden Monat ein großes Glas Honig besorgen.”

Wieder brummt Ragnar vor sich hin, bevor er schließlich erwidert: “Mittlerweile bin ich viel zu alt. Bestimmt passiert mir dann etwas Schlimmes unterwegs. Ich habe den Zeitpunkt einfach verpasst. Das hätte ich besser früher machen sollen.”

Als er das hört, wird Leif ganz traurig und starrt eine Weile schweigend in den Abendhimmel. Dann flüstert er ganz leise, so dass seine Eltern ihn nur mit großer Mühe verstehen können: “Ich will die Eisbären sehen. Es ist mein Traum zum Nordpol zu gehen, um nachzusehen, ob es dort wirklich Eisbären gibt. Und ich will auch alles andere sehen vom großen Bärenland.”

Die Augen des alten Ragnar bekommen plötzlich einen sonderbaren Glanz, während er in die Ferne schaut. Für einen Moment denkt er an ein Zitat des großen Bärologen Carl Gustav Bär:

“Nichts beeinflusst das Leben eines jungen Bären mehr, als die ungelebten Träume seiner Eltern.”

Kurz fühlt er ein stechendes, schlechtes Gewissen in sich aufsteigen, doch schon im nächsten Augenblick besinnt er sich und denkt daran, dass er sich keinen Vorwurf machen sollte. Denn er hat sein Bestes gegeben und aus Leif ist mittlerweile ein stattlicher und mutiger Bär geworden. Und bestimmt wird es Leif an den Nordpol schaffen, wenn er spürt, dass seine Eltern fest an ihn glauben.

Als ob Elin bemerken würde, was gerade in ihrem Mann vor sich geht, hat sie auf einmal eine Idee: “Leif! Damals, als ich jung war, gab es eine Geschichte. Die Geschichte von einem Bären, der sich gerade an seinem sechzehnten Geburtstag zu den Großen Bergen aufgemacht hat. Er war viele Tage und viele Nächte unterwegs, ehe er schließlich zu den alten, weisen Bären dort im Gebirge gelangt ist. Er war einige Zeit dort und hat unglaublich viel von ihnen gelernt. Heute lebt er, nach vielen Reisen, glücklich in einem Tal, weit jenseits des Großen Ozeans. Es heißt, dass jeder Bär, der ihm über den Weg läuft, von seinem Zauber berührt wird, aus seinem Bärenschlaf aufwacht und sich auf einmal wieder an seine Träume erinnert. Vielleicht ist es für dich an der Zeit, zu den alten, weisen Bären zu gehen. Sie werden dich alles lehren, was du wissen musst, um später auch zu den Eisbären zu gelangen oder wo es dich sonst noch im Leben hinzieht.”

“Jaaa, das klingt toll! Ich glaube, ich will zu diesen weisen Bären gehen! Und eines Tages will ich auch diesen Bären aus deiner Geschichte treffen!”

So sitzen die drei noch lange andächtig zusammen, bis die ersten Sterne am Himmel zu sehen sind. Schließlich, als der Mond schon hoch oben am Himmel steht, kehren sie in ihre Höhle zurück, wo sie sich auf ihre Moosbetten legen und in einen tiefen Schlaf fallen.

Zwei

Leif ist nun schon seit mehreren Stunden durch den Wald unterwegs, der sich nördlich der Bärenmark erstreckt. Etwas wehmütig denkt er an seine Familie und Freunde zurück. Keiner seiner Freunde wollte ihn begleiten.

“Willst du nicht auch Bärfluencer werden und ganz viel kostenlosen Honig bekommen?”, war der Kommentar seines Freundes Stellan, als er diesem von seinem Vorhaben erzählte.

“Meine Mutter hat gesagt, ich soll auf die Bären-Universität gehen und dort Honigwissenschaften studieren. Das ist das Beste für mich. Daher kann ich dich leider nicht begleiten”, meinte seine Freundin Kari.

Leif hatte sie daraufhin gefragt, ob sie sich wirklich sicher sei, dass sie zur Bären-Universität gehen will. So wie er sie kannte fiel ihm die Vorstellung einfach schwer, dass ihr das Spaß machen würde.

“Ach doch, bestimmt! Meine Mutter hat das ja auch schon gemacht und wir haben immer guten Honig zu Hause”, war ihre Antwort darauf.

Auch wenn es ihm schwer fiel, das zu akzeptieren – kein einziger von Leifs Freunden wollte ihn begleiten. So machte er sich schließlich alleine auf den Weg. Zugegeben, nicht ohne ein gewisses Maß an inneren Zweifeln.

Als er auf seinem Weg so an die letzten Gespräche mit seinen Freunden denkt, kommt er sich schon ein wenig verrückt vor. Er ist jetzt auf dem Weg zu den Großen Bergen. Ein Ort, von dem er bis vor kurzem noch nie gehört hatte. Ob es diese ominösen Berge überhaupt gibt?

Doch dann erinnert er sich an das, was sein alter Lehrer immer gesagt hat:

“Jemand, der verrückt ist, der ist ver-rückt. Der ist einfach nur anders ge-rückt als die anderen um ihn herum, aber das sagt noch nichts über seinen geistigen Zustand aus. Das sagt höchstens etwas über das Umfeld aus, welches diesem Bären die Bezeichnung verrückt